Soforthilfevorrichtunq
Die Erfindung betrifft eine Soforthilfevorrichtung, die im geschlossenen Zustand eine taschenartige Einrichtung aufweist .
Bisher bekannte Soforthilfevorrichtungen, auch Erste-Hilfe- Box genannt, weisen in der Regel eine kisten- bzw. boxenartige Ausgestaltung aus. In diesen Boxen sind sowohl Erste- Hilfe-Materialien als auch Informationen zur Ersten-Hilfe- Behandlung und zum Gebrauch der Erste-Hilfe-Materialien enthalten. Diese Materialien, die Gebrauchsanweisungen dazu und die allgemeinen Erste-Hilfe-Informationen sind ohne besondere Anordnung in die Boxen eingelegt und entsprechend der eingeschränkten Platzverhältnisse teilweise übereinander gestapelt. Dies bedeutet, dass der Verwender dieser Soforthilfevorrichtungen keinen Überblick über den Inhalt der Box enthält, wenn er sie öffnet. Um einen Überblick zu gewinnen oder an eine ganz bestimmte Information zu gelangen, muss er die Box erst ganz bzw. teilweise ausräumen. Da der Inhalt der Box mehr oder weniger willkürlich gepackt ist, kann es sein, dass gerade besonders wichtige Informationen zur Ers- ten-Hilfe zuunterst liegen oder beim Auspacken "verloren" gehen und übersehen werden. Wertvolle Zeit geht bei einem akuten Notfall durch die Suche bzw. den Versuch, einen Überblick zu gewinnen, verloren.
Da der Anwender der Soforthilfevorrichtung erfahrungsgemäß ohnehin stark unter emotionalem und zeitlichem Druck steht,
ist eine unübersichtliche Ausgestaltung eine zusätzliche nervliche Belastung und mögliche Fehlerquelle bei der Erstversorgung eines Verletzten.
Eine weitere Soforthilfevorrichtung laut Stand der Technik besteht aus einer taschenför igen Ausgestaltung. Diese ta- schenförmigen Ausgestaltungen besitzen allerdings in der Regel wie die oben genannten Boxen lediglich ein Einlegefach, in welches sämtliche Erste-Hilfe-Materialien, Gebrauchsanweisungen und Erste-Hilfe-Infor ationen lose eingelegt sind. Auch hier erhält der Anwender nach dem Öffnen der Tasche keinen Überblick über den Inhalt und uss erst einmal alles bzw. einen Teil des Inhaltes ausräumen - mit den bereits erwähnten Nachteilen.
Weil diese Nachteile hinlänglich bekannt sind, wurde in der Vergangenheit versucht, zumindest die wichtigsten Informationen zur Behandlung von Verletzten gesondert und übersichtlicher zu strukturieren. Dies wird laut Stand der Technik erreicht, in dem man die Beschreibung der einzelnen Erste- Hilfe-Leistungen als sogenannte "Notfall-Tools" auf verschiedenen Papieren, auf blattartigem Kunststoff oder auf einem Plakat aufführt und teilweise den Erste-Hilfe- Vorrichtungen beilegt.
Diese "Notfall-Tools" gleichen in ihrer Art meist einer Lose-Blatt-Sammlung und zeigen keine nachvollziehbaren Prozesse und besitzen vor allem keinerlei Benutzungsführung. Ein Notfallhelfer wird mit einer Vielzahl von medizinischen Behandlungsmöglichkeiten konfrontiert, die jeweils sehr text- lastig beschrieben sind. Dadurch wird vor allem ein medizinischer Laie völlig überfordert und abgeschreckt. Schon die
Durchsicht der möglichen, beschriebenen Ersten-Hilfe- Leistungen setzt viel Zeit und Konzentration voraus - zwei Voraussetzungen, über die gerade ein Notfall-Helfer bekanntlich nicht verfügt. Überfordert ist der Laie schon deshalb, weil er selbst entscheiden muss, für welche der beschriebenen Erste-Hilfe-Leistungen er sich entscheidet, sprich: welche Maßnahme erforderlich bzw. vorrangig sind. Sollte bei einem Notfallopfer mehrere Probleme gleichzeitig auftreten - weil beispielsweise ein Unfallopfer gleichzeitig bewusstlos ist und stark blutet - kann der Laie aufgrund der bisher bekannten "Notfall-Tools" nicht ohne weiteres erkennen oder nachvollziehen, welche Erste-Hilfe-Maßnahme nun an erster Stelle steht, ob er sich erst mit der Bewusstlosigkeit beschäftigen muss oder erst die Blutung zu stoppen hat.
Daneben ist es für den Helfer verwirrend, wenn er derart viele Informationen zu verschiedenen Notfall-Situationen und deren Behandlung in der Hand hält bzw. sich erst aus dieser Vielzahl von Informations-Tools den richtigen heraussuchen muss .
Dazu kommt, dass diese "Notfall-Tools" nicht für einen Einsatz in der freien Natur geeignet sind, weil sie meist nicht regenbeständig sind. Will der Notfallhelfer außerdem solche ein "Tool" bei sich bzw. sichtbar neben sich haben, während er ein Opfer versorgt, muss er es festhalten, weil es sonst bei stärkerem Wind davon geweht wird. Dadurch hat der Notfallhelfer nur eine Hand zur Behandlung des Opfers frei, was eine effektive Behandlung nicht nur stark behindert, sondern in manchen Bereichen unmöglich macht, beispielsweise bei einer Wiederbelebung oder dem Abbinden einer Verletzung. In
diesen Fällen müsste der Unfallhelfer darauf verzichten, die Informationen zur Ersten Hilfe in Blickweite zu haben.
Da sich insbesondere Verkehrsunfälle häufig bei schlechtem Wetter ereignen, ist eine nicht wind- und regengerechte Soforthilfevorrichtung ein entscheidender Nachteil.
Andere bekannte Alternativen zur gesonderten Aufbewahrung bzw. Verfügbarmachung von Informationen zur Ersten Hilfe sind Nachschlagewerke wie Bücher. Diese jedoch besitzen ähnliche Nachteile wie die beschriebenen "Notfall-Tools".
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Soforthilfevorrichtung zu entwickeln, die so aufgebaut ist, dass sie sämtliche wichtige Informationen zur Ersten Hilfe in einer übersichtlichen Weise enthält und präsentiert, wobei der Aufbau der Soforthilfevorrichtung die Informationen übersichtlich geordnet sein soll.
Diese Aufgaben werden durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
In der erfindungsgemäßen Soforthilfevorrichtung werden durch die taschenartige Einrichtung mit mehreren Informationsbereichsteilen alle wichtige Informationen zur Ersten Hilfe in einer übersichtlichen Weise aufgezeigt, wobei die einzelnen Informationsbereichsteile der Soforthilfe-Vorrichtung die Informationen gleichzeitig hierarchisch und übersichtlich gliedern können, entsprechend ihrer Dringlichkeit für das Unfallopfer.
Gleichzeitig gibt die erfindungsgemäße Vorrichtung durch ihre einzelnen Informationsbereichsteile eine Struktur zur Navigation für den Unfallhelfer, dank welcher der Helfer auch ohne medizinische Kenntnisse problemlos erkennt, welche Art von Notfall vorliegt, was er tun muss und wie er diese Aufgaben Schritt für Schritt erledigen kann.
Die Vorrichtung kann durch ihre Ausgestaltung dem Helfer auch durch eine besondere ziel- und problemorientierte Strukturierung die Entscheidung abnehmen, welche Reihenfolge in der Behandlung er einzuhalten hat, insbesondere wenn mehrere Verletzungen bzw. medizinische Notfälle bei einem Opfer vorliegen - wenn beispielsweise das Opfer bewusstlos ist und stark blutet.
Der erfindungsgemäße Aufbau der Vorrichtung verhindert darüber hinaus, dass einzelne Erste-Hilfe-Anleitungen verloren gehen oder durcheinander gebracht werden. Sie kann die Informationen in einer Weise präsentieren, die übersichtlich ist und jeweils nur die Informationen aufzeigt, die im akut vorliegenden Fall notwendig sind, ohne durch zusätzliche Informationen zu verwirren - beispielsweise wird der Helfer nicht durch Bilder und Beschreibungen zur Wiederbelebung abgelenkt werden, wenn er Informationen zur Stoppung einer Blutung benötigt.
Durch die Verbindung der Informationsbereichsteile durch Falzlinien wird verhindert, dass einzelne Erste-Hilfe- Anleitungen verloren gehen oder durcheinander geraten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung präsentiert die Informationen durch die wenigstens teilweise falzartig miteinander
verbundenen und aus dem Informationsbereich herausziehbaren Informationsblättern sehr übersichtlich: Es werden jeweils nur die Informationen aufgezeigt, die im akut vorliegenden Fall notwendig sind, ohne durch zusätzliche Informationen zu verwirren. Durch die besondere Wickelfalz-Klapptechnik und die herausziehbaren Informationsblätter sieht der Helfer immer jeweils nur die für seinen Fall erforderlichen Erste- Hilfe-Maßnahmen.
Wenn man die erfindungsgemäße Vorrichtung innenseitig mit Kunststoffplatten für die Informationsbereichsteile als Trägermaterial ausgestaltet, dann hat dies den Vorteil, dass eine gute Stabilität und Haltbarkeit gegeben ist.
In vorteilhafter Weise kann man auch das Trägermaterial aus Kunststoffplatten auf beiden Seiten von einem wetterbeständigen Material umgeben, das gleichzeitig optisch ansprechbar ist. Hierfür ist z.B. ein Textilmaterial geeignet, welches z.B. aus einem textilen Material bestehen kann, welches für Rucksäcke verwendet wird. In diesem Fall sind die Kunststoffplatten in das textile Material eingenäht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, gleichzeitig das Opfer zu behandeln und auf die Informationen sehen zu können, ohne dass die Vorrichtung in der Hand gehalten werden muss, weil sie ansonsten durch starken Wind davon geweht werden könnte.
Bei einer hierarchischen Gliederung der Informationsbereiche der vorliegenden Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass dem Helfer die Entscheidung abgenommen wird, welche Reihenfolge
er in der Behandlung einzuhalten hat, wenn mehrere Verletzungen bzw. medizinische Notfälle bei einem Opfer vorliegen.
In erfindungsgemäßer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die taschenartige Einrichtung auf einer Seite, vorzugsweise auf der Rückseite, mit wenigstens einem Magneten versehen ist. Anstelle eines Magneten können selbstverständlich auch andere Befestigungsmittel verwendet werden, wie z.B. Druckknöpfe, Klettverschlüsse, Haftbänder und ähnliches. Bei Verwendung eines Magneten ist es möglich, die Soforthilfevorrichtung beispielsweise am Blech eines Fahrzeugs zu fixieren. In diesem Fall kann ein Unfallhelfer gleichzeitig das Unfallopfer behandeln und auf die Erste-Hilfe-Anleitung blicken, ohne sie in der Hand halten oder befürchten zu müssen, dass die Anleitung bei starkem Wind weggeweht wird. Darüber hinaus kann die Soforthilfevorrichtung bei Nicht- gebrauch im geschlossenen Zustand an beliebiger Stelle in einem Fahrzeug aufbewahrt werden, sofern eine Magnetwirkung möglich ist, z.B. an einer Blechwand im Kofferraum.
In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass man die erfindungsgemäße Soforthilfevorrichtung als "Beipack" zu einer Erste-Hilfe-Box, zum Beispiel im Kraftfahrzeugbereich, vorsieht. Die Soforthilfevorrichtung kann dabei in die erfindungsgemäße Box integriert sein oder auch außenseitig angebracht werden. Damit erhält ein Benutzer zusätzlich zu den in der Erste-Hilfe-Box angeordneten Materialien und Medikamenten auch in sinnvoller Weise entsprechende Anweisungen für den Notfall.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus dem nach-
folgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Soforthilfevorrichtung im zusammengefalteten Zustand;
Fig. 2 die erfindungsgemäße Soforthilfevorrichtung im teil-geöffneten Zustand;
Fig. 3 die aufgefaltete Soforthilfevorrichtung;
Fig. 4 die aufgefaltete Soforthilfevorrichtung nach Fig. 3 mit einem seitlich herausgezogenen Leporello;
Fig. 5 ein herausgezogenes Leporello.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist eine Soforthilfevorrichtung 1 im zusammengefalteten Zustand als Grundgerüst 2 eine taschenartige Form bzw. eine taschenartige Einrichtung 3 mit einer Vorderseite 7 und einer Rückseite auf. Das Grundgerüst 2 setzt sich zusammen aus mehreren Informationsbereichsteilen 9. Im zusammengefalteten Zustand sind lediglich die Rückseiten bzw. Außenseiten der Informationsbereichsteile 9 zu sehen.
Durch die taschenartige Form bzw. Einrichtung 3 ist die Soforthilfevorrichtung flexibler und damit besser z. B. unter einem Fahrzeugsitz oder an einer Fahrzeugwand verstaubar, als eine feste Box.
Die taschenartige Einrichtung 3 ist zum Verstauen an einer Kraftfahrzeugwand an einer Seite mit einem Magneten 6 versehen. Der Magnet 6 bieten den Vorteil, dass die taschenartige Einrichtung 3 rasch auf beliebigen metallischen Untergründen fixiert werden kann, beispielsweise in der Werkstatt auf Maschinen, im Haushalt am Kühlschrank, Herd oder Sicherungskasten oder im Falle eines Verkehrsunfalls am Kofferraum eines Fahrzeugs.
Damit kann die Soforthilfevorrichtung 1 in der normalen Aufbewahrung einfach und platzsparend an vielen beliebigen Orten fixiert werden. Besonders vorteilhaft erweist sich die flexible Befestigung mit dem Magneten 6 jedoch bei einem a- kuten Notfall, weil dann die Soforthilfevorrichtung 1 mit zum Ort den Unfalls genommen und dort in Blickweite des Helfers fixiert werden kann.
In vorteilhafter Weise ist der Magnet β an der Rückseite der taschenartigen Einrichtung 3 angebracht. Dadurch ist es möglich, den das Grundgerüst 2 an der Vorderseite 7 aufzuklappen, während es auf einem metallischen Untergrund befestigt ist bzw. bleibt.
Vorstellbar ist aber ebenfalls eine Anordnung des Magneten 6 an einer anderen Stelle der taschenartigen Einrichtung 3, beispielsweise an der Vorderseite 7. Auch in diesem Fall kann die Soforthilfevorrichtung 1 flexibel fixiert werden.
Wie in Fig. 2 ersichtlich, ist im oberen Bereich des Grund- gerüsts 2 ein Klettverschluss 5 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist der Klettverschluss 5 an der Innenseite 9b des ersten Informationsbereichsteiles 9 angebracht. Je nachdem, wie die Informationsbereichsteile 9
wie die Informationsbereichsteile 9 zur taschenartigen Einrichtung 3 zusammengefaltet werden, ist jedoch auch die Anordnung des Klettverschlusses 5 an der Außenseite eines Informationsbereichsteiles 9 denkbar.
Ein Klettverschluss-Gegenstück 5a zum Verschließen des Klettverschlusses 5 ist auf einem anderen Informationsbereichsteil angeordnet, vorzugsweise auf der Außenseite bzw. Rückseite, so dass sich in geschlossenem Zustand des Informationsbereichsteils 9 die taschenartige Einrichtung 3 ergibt.
Der Klettverschluss 5 bietet den Vorteil, dass das Grundgerüst 2 nicht dann aufklappen kann, wenn ein Aufklappen nicht erwünscht ist, beispielsweise während eines Transports oder der normalen Aufbewahrung der Soforthilfevorrichtung. Dabei gewährleistet der Klettverschluss 5 aber gleichzeitig ein besonders rasches Öffnen bzw. Auseinanderklappen des Grund- gerüsts 2, was bei einem Notfall, wenn jede Sekunde zählt, sehr wünschenswert ist. Der Klettverschluss 5 ist ferner günstig in der Herstellung und Verarbeitung.
Denkbar als Alternative zum Klettverschluss 5 ist aber auch jeder andere bekannte Verschluss, z.B. ein Knopf oder zwei zusammenbindbare Schnüre.
In Fig. 2 ist der Klettverschluss 5 geöffnet und das Grundgerüst 2 teilweise ausgeklappt. Zu erkennen ist die Innenseite 9b des ersten Informationsbereichsteils 9 sowie noch die Außenseite bzw. Rückseite eines weiteren Informationsbereichsteils 9.
Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Außenseiten 9a der Informationsbereichsteile 9 aus Stoff bestehen oder einen Stoffüberzug 4 aufweisen. Als Stoff oder Stoffbezug 4 eignet sich vorzugsweise ein robuster, wasser- und schmutzabweisender bzw. reinigbarer Stoff.
Der Stoffbezug 4 hat den Vorteil, dass die Informationsbereichsteile 9 damit Außenseiten 9a besitzen, die wasser- und schmutzabweisend und damit auch z.B. im Freien bei Regen verwendbar und günstig in der Herstellung sind.
Denkbar ist allerdings auch jedes andere bekannte, flexible Material als Außenmaterial bzw. Stoffbezug 4, beispielsweise Leder, Papier oder Kunststoff. Bei Verwendung eins ausreichend stabilen Kunststoffes können Kunststoffplatten als Trägermaterial eventuell entfallen. Auch kann auf weniger robusten Stoff als Material für den Stoffbezug 4 zurückgegriffen werden. In diesem Fall könnte die Sicherheitsvorrichtung besonders kostengünstig produziert werden.
In Fig. 3 sind die Innenseiten 9b der Informationsbereichsteile 9 im aufgeklappten Zustand zu sehen. Sie weisen in vorteilhafter Weise Kunststoffplatten 15 als Trägermaterial auf. Dadurch ist eine gute Bedruckbarkeit und Robustheit gewährleistet. Denkbar sind aber auch andere Materialien.
Die Kunststoffplatten 15 sind mit dem Stoffbezug 4 verbunden. Dadurch erhält die Soforthilfevorrichtung insgesamt eine hohe Stabilität und Robustheit.
Die im vollständig ausgeklappten Zustand des Grundgerüsts 2 zu sehenden Innenseiten 9b aller Informationsbereichsteile 9 sind durch Falzlinien 10 verbunden, wodurch das Grundgerüst 2 entsteht. Sie sind als Wickelfalz in geöffnetem Zustand sichtbar und zugänglich.
Die Verbindung der Informationsbereichsteile 9 durch Falzlinien 10 hat den Vorteil, dass die einzelnen Informationsbereichsteile 9 nicht verloren gehen oder in ihrer Reihenfolge durcheinander geraten können.
Denkbar ist jedoch auch eine Verbindung der Informationsbereichsteile durch eine bei Bedarf trennbare Verbindung wie beispielsweise durch Klettverschlüsse, Schienenverbindungen oder Reißverschlüsse. In diesem Fall können einzelne Informationsbereichsteile 9 hinzugefügt oder entfernt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Soforthilfevorrichtung 1 entsprechend spezifischer Gefahrenquellen, die im Einsatzgebiet der Soforthilfevorrichtungen 1 gegeben sind, ergänzt werden kann. So kann beispielsweise für den Einsatz in einem Unternehmen, in dem mit offenem Feuer oder heißen Materialien gearbeitet wird, ein zusätzliches Informationsbereichtsteil 9 zur Behandlung von Verbrennungen hinzugefügt werden.
Im Ausführungsbeispiel besteht das Grundgerüst 2 aus z.B. fünf Informationsbereichsteilen 9, die jeweils das Format 230 x 12 mm besitzen. Dieses Format hat sich als besonders geeignet erwiesen, da es groß genug ist, um allen erforderlichen Informationen pro Informationsbereichsteil 9 Platz zu bieten, aber auch nicht unnötig groß ist, damit die Soforthilfevorrichtung 1 insgesamt nicht unnötig groß ist. Denkbar
ist jedoch natürlich auch ein kleineres oder ein größeres Maß.
Durch die Ausgestaltung des Grundgerüsts 2 als Wickelfalz ist ein platzsparendes Zusammenfalten der Informationsbereichsteile 9 möglich. Außerdem erhält der Betrachter im geöffneten Zustand des Grundgerüsts 2 sofort einen Überblick über sämtliche Informationsbereichsteile 9.
Die einzelnen Informationsbereichsteile 9 sind mit Informationsblättern 11 zur Ersten-Hilfe-Leistung versehen, die aus dem Informationsbereichsteilen 9 herausziehbar angeordnet sind. Dadurch sind die Informationen zur Ersten-Hilfe- Leistung übersichtlich und themenspezifisch den einzelnen Informationsbereichsteilen 9 zugeordnet, und es ist ein rascher Zugriff auf diese Informationen möglich.
Die Informationsbereichsteile 9 sind jeweils unterschiedlichen Erste-Hilfe-Themen zugeordnet und diesbezüglich hierarchisch angeordnet. Dies bedeutet, dass der Informationsbereichsteil 9, der an der obersten Stelle angeordnet ist, bei einem Notfall die erste Priorität hat und deshalb als erstes beachtet wird. Im Ausführungsbeispiel sind auf dem ersten Informationsbereichsteil 9 wichtige Notrufnummern aufgeführt .
Der nächste Informationsbereichsteil 9 behandelt beispielsweise die Frage, ob das Unfallopfer bei Bewusstsein oder be- wusstlos ist. Durch die Anordnung der Informationsbereichsteile 9 in einer Reihenfolge entsprechend ihrer Hierarchie bzw. Dringlichkeit wird dem Notfallhelfer die Entscheidung, welches medizinische Problem zu erst behandelt
werden muss, abgenommen. Der Notfallhelfer muss sich lediglich von oben nach unten orientieren.
Die Informationsbereichsteile 9 können mit Informationsblättern 11 versehen sein. Die Informationsblätter 11 enthalten Informationen zur Ersten-Hilfe-Leistung in der jeweiligen Notfall-Situation, wobei in einer vorteilhaften Ausgestaltung jedes Informationsblatt nur einen Tätigkeitsschritt zeigt. Dadurch kann der Notfall-Helfer die einzelnen Schritte leicht erkennen und umsetzen.
Im Ausführungsbeispiel sind sowohl Informationsbereichsteile 9 zu sehen, die Informationsblätter 11 enthalten, als auch Informationsbereichsteile 9, die keine Informationsblätter 11 enthalten.
Die Informationsblätter 11 bieten den Vorteil, dass dadurch auf dem entsprechenden Informationsbereichsteil 9 zusätzliche Informationen enthalten sind. Bei Informationsbereichsteilen 9, bei denen sämtliche Informationen zum Thema problemlos auf die Innenseite 9b passen, ist das Weglassen von zusätzlichen Informationsblättern 11 hingegen ein kostengünstiger Vorteil.
Die Informationsblätter 11 sind seitlich herausziehbar angeordnet. Dies bringt einen deutlichen Platzvorteil, weil so noch mehr Informationen auf kleinem Raum aufgenommen werden können. Außerdem wird der Notfallhelfer jeweils nur mit der Information konfrontiert, die er aufgrund des akuten Bedarfs benötigt bzw. herauszieht. Dadurch wird ein medizinischer Laie nicht unnötig verwirrt oder abgelenkt.
Vorteilhaft sind Aussparungen 12 an den seitlichen Rändern der Informationsbereichsteile 9, an denen die Informationsblätter 11 herausziehbar angeordnet sind. Dank dieser Aussparungen 12 lassen sich die Informationsblätter 11 leicht und schnell herausziehen, was vor allem in Notfall- Situationen sehr hilfreich ist.
Die Aussparungen 12 sind im Ausführungsbeispiel halbkreisförmig ausgebildet und weisen annähernd eine Fingerbreite auf (siehe insbesondere Fig. 2) . Dadurch sind sie der Fingerform besonders angepasst. Denkbar wäre jedoch auch eine andere, beispielsweise eckige, größere oder kleinere Form der Aussparung 12.
In Fig. 3 ist außerdem ersichtlich, dass das Klettver- schluss-Gegenstück 5a zum Verschließen des Klettverschlusses 5 auf der Außenseite 9a des untersten Informationsbereichsteils 9 angeordnet ist. Diese Anordnung bietet den Vorteil, dass die Informationsbereichsteile 9 ziehharmonikaförmig aufgeklappt und geschlossen werden können, was einer sehr unkomplizierten Faltmethode entspricht.
Denkbar ist die Anordnung des Klettverschluss-Gegenstücks 5a jedoch auch an anderen Informationsbereichsteilen 9, je nach bevorzugter Falttechnik. Werden die Informationsbereichsteile beispielsweise innenseitig nacheinander eingeklappt, beginnend bei dem untersten Informationsbereichsteil 9 , müss- te zwangsläufig im Falle der prinzipmäßig in Fig. 3 abgebildeten Soforthilfevorrichtung das Klettverschluss-Gegenstück 5a an der Rückseite 9a des zweit- bzw. drittobersten Informationsbereichsteils 9 angeordnet sein.
Wie in Fig. 4 ersichtlich, sind ein Teil der Informationsbereichsteile 9 jeweils mit zwei nebeneinanderliegenden Sätzen von Informationsblättern 11 versehen. Das hat den Vorteil, dass sich auf einem Informationsbereichsteil 9 noch mehr Informationen unterbringen lassen und sich für den Notfallhelfer eine Benutzerführung ergibt, wenn bei einem Informationsbereichsteil 9 beispielsweise zwei Optionen zur Erste- Hilfe-Leistung gegeben sind.
Die Informationsblätter 11 sind mit ihren innenliegenden Bereichen an den Informationsbereichsteilen 9 befestigt. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Erste-Hilfe- Informationen in der Soforthilfevorrichtung 1 enthalten sind. Ein Verlorengehen wird vermieden.
Im Ausführungsbeispiel sind die Informationsblätter 11 lösbar an den Informationsbereichsteilen 9 angeordnet. Dadurch können die Informationsblätter 11 gelöst und extra abgelegt werden, falls ein Unfallhelfer aus Gründen der Handlichkeit nicht die ganze Soforthilfevorrichtung 1 tragen will.
Denkbar wäre allerdings auch eine unlösbare Anordnung der Informationsblätter 11 an den Informationsbereichsteilen 9. Dadurch wäre eine kostengünstigere Herstellung der Soforthilfevorrichtung möglich und das Verlorengehen wird praktisch unmöglich gemacht.
Die Informationsblätter 11 sind in Laschen 13 der Informationsbereichsteile 9 aufgenommen. Die Aufnahme in Laschen 13 ermöglicht eine kostengünstige Herstellung und einfache Lösbarkeit. Denkbar wäre allerdings auch eine andere Aufnahme.
Vorteilhaft ist es, wenn die Informationsbereichsteile 9 und/oder die Informationsblätter 11 farblich abgesetzt sind. Dadurch heben sich die Informationsblätter 11 besser ab. Es hat sich als am geeignetsten herausgestellt, die Innenseite 9b der Informationsbereichsteile 9 in Grau zu gestalten, während die Informationsblätter 11 weiß sind.
Die Informationsblätter 11 sind je nach Anordnung entweder nach links' oder nach rechts ausziehbar. Fig. 4 zeigt beispielsweise nach rechts ausgezogene Informationsblätter 11.
Dadurch, dass die Informationsblätter 11 nach links und/oder rechts ausgezogen werden können, erhält die Soforthilfevorrichtung eine klare Struktur, und es ist möglich, gleichzeitig alle Informationsblätter 11 eines Informationsbereichs- teils 9 auszuziehen und zu betrachten.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die einzelnen Informationsblätter 11 der verschiedenen Informationsbereichsteile 9 miteinander verbunden. Befinden sich auf einem Informationsbereichsteil 9 auf jeder Seite Informationsblätter 11, so sind die jeweils zu einer Seite gehörenden Informationsblätter 11 miteinander verbunden.
Dadurch, dass die Informationsblätter 11 miteinander verbunden sind, kann keines dieser Informationsblätter 11 verloren gehen oder in eine falsche Reihenfolge geraten.
In vorteilhafter Weise sind die Informationsblätter 11 als Leporellos 11a ausgebildet bzw. ebenfalls falzartig miteinander verbunden und entsprechend zusammenlegbar in den Informationsbereichsteilen 9 angeordnet. Diese Ausbildung hat
sich als besonders platzsparend und dennoch übersichtlich erwiesen.
In Fig. 5 sind Informationsblätter 11 zu sehen, die als seitlich aus den Informationsbereichsteilen 9 herausgezogene Leporellos 11a ausgebildet sind, auf deren einzelnen Informationsblättern 11 Maßnahmen zu Ersten-Hilfe-Leistungen ersichtlich sind. Die gezeigten Maßnahmen zur Ersten-Hilfe sind dabei hierarchisch angeordnet, d. h. das erste Informationsblatt 11 auf der linken Seite zeigt, welche Tätigkeit der Notfallhelfer als erstes unternehmen muss. Das zweite Informationsblatt von links zeigt, welche Tätigkeit als zweites ansteht u.s.w..
Die Informationsblätter 11 sind in vorteilhafter Weise durch Falzen 14 zu Leporellos 11a verbunden.
Durch die Falzen 14 können die einzelnen Informationsblätter 11 rasch und unkompliziert zum Leporello 11a geöffnet und später wieder geschlossen werden. Die Herstellung ist kostengünstig. Denkbar sind allerdings auch andere Verbindungen ohne Falzen 14.
Zur besseren Übersicht kann die Hierarchie bzw. der hierarchische Aufbau der Informationsbereichsteile 9 durch Buchstaben oder Nummerierungen 16 gegliedert werden (siehe Fig. 3). Ebenso kann das jeweils letzte Informationsblatt 11, welches durch Falzen zum Leporello 11a verbunden ist, durch eine entsprechende Nummerierung 16 (siehe Fig. 5) zum nächsten weiterführenden Informationsbereichsteil 9 verweisen.