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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Etui mit Aufbewahrungs- und Spender-Funktion. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Etui, das das Einlegen und Entnehmen
flacher Informationsträger,
wie beispielsweise Notizzettel oder Visitenkarten, ermöglicht.
In einer besonderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Etui mit Spender-Funktion, das zwei getrennte
Fächer
aufweist, die das Einlegen und Entnehmen flacher Informationsträger zweier
willkürlich
unterschiedlicher Kategorien ermöglicht,
beispielsweise das Einlegen und Entnehmen von eigenen Visitenkarten
einerseits und solcher Visitenkarten andererseits, die der Träger bzw.
Benutzer von anderen empfängt.
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Behälter bzw.
Spender, in denen flache Informationsträger geordnet aufbewahrt werden
können, einschließlich Behälter solcher
Größe, die
der Benutzer ohne großen
Platzanspruch mit sich führen
kann, beispielsweise Behälter
bzw. Spender zur Unterbringung in der Tasche eines Jacketts oder
in einer Handtasche, sind im Stand der Technik bekannt. Sie bestehen üblicherweise
aus einem rechteckigen Kästchen
oder Container geringer Dicke (üblicherweise
von wenigen Centimetern, beispielsweise 10 bis 20 mm), dessen Rechteck-Maße meist
an die Größe der aufzubewahrenden
Informationsträger
angepasst sind, bei Visitenkarten beispielsweise 80 bis 100 mm auf
50 bis 70 mm. Klassische Behälter
oder Container für
diesen Zweck weisen einen Deckel auf, der die größte Fläche abdeckt. Derartige mit
Deckel versehene Behälter
oder Container werden jedoch oft als unpraktisch befunden, so dass
man diese Lösung
zugunsten anderer Lösungen
für derartige
Behälter
bzw. Spender verlassen hat. Nachteil bei Deckel-losen Behältern für flache
Informationsträger wie
beispielsweise Visitenkarten war jedoch, dass die Informationsträger herausfallen
konnten, was natürlich
unerwünscht
war.
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Für dieses
Problem wurden im Stand der Technik Lösungen ersonnen. So weist beispielsweise ein
Behälter
gemäß der Druckschrift
EP-A 0 896 932 die Off nung
zum Einlegen und Entnehmen der Informationsträger auf der Seite der kleinsten
Fläche
auf. Ein Herausfallen der Informationsträger bzw. Visitenkarten trotz
offen bleibender Öffnung
wird dadurch verhindert, dass die Informationsträger bzw. Visitenkarten beim
Einschieben bzw. Entnehmen durch ein im Innern des Behälters angebrachtes,
in den freien Querschnitt des Behälters ragendes elastisches
Federelement gegen die Behälterwand
gedrückt
werden, und die durch den Druck des Federelements auf den bzw. die
Informationsträger
bzw. Visitenkarten erzeugte Haftreibung verhindert zuverlässig (auch bei
nur wenigen vorhandenen Informationsträgern) deren Herausfallen aus
der Öffnung.
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Nachteil
der in dieser Druckschrift vorgeschlagenen Lösung war, dass Informationsträger unterschiedlicher
Kategorien nicht voneinander getrennt werden können; beispielsweise ist es
nicht möglich,
vom Träger
des Behälters
zu verteilende Visitenkarten von solchen zu trennen, die er von
einem Geschäftspartner
erhält.
Vielmehr mussten – da
nur ein Fach vorhanden war – verschiedene
Informationsträger
gemeinsam in dem einen Fach oder in einem separaten Behälter untergebracht
werden.
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Weiter
beschreibt die ältere
Patentanmeldung Nr. 10 2007 039 760.9-27 der Anmelderin einen Behälter mit
Aufbewahrungs- und Spenderfunktion für flache Informationsträger mit
zwei im Wesentlichen einander gegenüberliegenden Öffnungen,
die Zugang zum Innern des Behälters
eröffnen,
wobei der Behälter-Innenraum durch einen
im wesentlichen „S"-förmigen elastischen
Raumteiler in zwei Kompartimente unterteilt ist, zu denen Zugang
nur über
jeweils eine Öffnung
möglich
ist, und der Raumteiler durch die elastische „S"-Form in den Behälter eingeführte Informationsträger gegen
jeweils eine Behälterwand
drückt
und so eine sichere Aufbewahrung und ein bequemes Spenden zweier
unterschiedlicher Gruppen von Informationsträgern ermöglicht.
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Dieser
Behälter
erlaubt die Aufbewahrung und/oder das Spenden von Informationsträgern (z.
B. Visitenkarten) zweier unterschiedlicher Kategorien in unterschiedlichen
Kompartimenten des Behälters, wird
jedoch von manchen Benutzern durch seine starre Behälterform
mitunter als zu sperrig für
den praktischen Gebrauch empfunden.
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Die
vorliegende Erfindung schafft hierfür überraschend Abhilfe und schlägt vor ein
Etui mit Aufbewahrungs- und Spenderfunktion für flache Informationsträger in Form
eines Parallelogramms aus einem semi-flexiblen Material, dessen
Dreiecks-Bereiche entlang paralleler Linien auf einen Rechtecks-Bereich
gefaltet sind und entlang den Außenkanten mit dem Rechtecks-Bereich
vereinigt sind, während
die Diagonal-Kanten jeweils zur Hälfte an dem Rechtecks-Bereich
befestigt sind und die andere Hälfte
unbefestigt bleibt und so zwei abgegrenzte Halbtaschen gebildet
sind, die eine sichere Aufbewahrung und ein bequemes Spenden zweier
unterschiedlicher Gruppen von Informationsträgern ermöglichen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Etuis
sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 4 beansprucht.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des wie nachfolgend im Detail
beschriebenen Etuis zur Aufbewahrung und/oder Bereithaltung und/oder zum
Schutz von Informationsträgern,
insbesondere aus der Gruppe, die besteht aus Visitenkarten, Adresskarten,
Lernkarten, Informationskarten und Notizkarten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
beschrieben, die lediglich der beispielhaften Erläuterung
der Erfindung und nicht deren Beschränkung dienen. Insbesondere ist
die nachfolgende Beschreibung, die – wenn auf Informationsträger Bezug
genommen wird – Visitenkarten
als beispielhafte Informationsträger
anspricht, nicht als auf Visitenkarten beschränkt anzusehen; andere Informationsträger wie
beispielsweise Notizkarten, Lernkarten in Lernspielen (die Karten
mit gelernten Sachverhalten kommen in eine Halbtasche, die Karten
mit noch nicht gelernten Sachverhalten kommen in die andere Halbtasche)
usw. können ebenfalls
in die getrennten Halbtaschen eingelegt werden. In den Figuren zeigen
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1a bis 1e den
Aufbau – auch
im Sinne einer Vorgehensweise bei der Herstellung – des erfindungsgemäßen Etuis,
dessen Grundform vor der Fertigstellung man sich als Parallelogramm 10 vorstellen
kann (1a); über das Zusammenfalten der
beiden Dreiecks-Bereiche 11 und 12 (1b und 1c) über dem „zentralen" Rechtecks-Bereich 14; über das
Vereinigen der Außenkanten 15 der Dreicks-Bereiche 11, 12 mit
dem Rechtecks-Bereich 14 (1d; gepunktete
Linien); über
das teilweise (hälftige)
Befestigen der Diagonal-Kanten 16, 17 der Dreiecks-Bereiche 11, 12 an
dem Rechtecks-Bereich 14 (1e, gepunktete
Linien); bis zum Zusammenfalten der sich aus 1e ergebenden
Struktur parallel der Längslinien
zweier gebildeter Halbtaschen 18, 19) (4a)
zu der sich aus 4b ergebenden Struktur;
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2 eine
Struktur des Etuis ähnlich 1e mit
zwei Pfeilen, die die Einschubrichtung für Informationsträger Ia, Ib in
die gebildeten Halbtaschen anzeigen;
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3 die
Struktur des Etuis ähnlich 2 mit
eingeschobenen Informationsträgern Ia und Ib;
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4a und 4b das
Zusammenfalten des Etuis in die Schutzfunktion;
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5 das
aufgeklappte Etui mit eingeschobenen Informationsträgern;
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6 das
aufgeklappte, entlang der Diagonalkanten 16, 16', 17, 17' halb gefaltete
Etui mit einem hervorstehenden Informationsträger;
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7 das
aufgeklappte, entlang der Diagonalkanten 16, 16', 17, 17' ganz gefaltete
Etui mit zwei hervorstehenden Informationsträgern.
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Erfindungsgemäß dient
das Etui dem Aufbewahren und Spenden von flachen Informationsträgern, wie
sie nachfolgend beispielhaft genannt sind. Nicht beschränkende Beispiele
flacher informationsträger
sind Visitenkarten, Adress-Karten,
Telefonnummern-Karten, Lernkarten, wie sie beispielsweise von Schülern und
Studenten sowie eine Sprache Lernenden beim Vokabeln-Lernen häufig benutzt
werden (und in Karten mit erfolgreich gelerntem Stoff und noch nicht
gelerntem Stoff unterteilt werden) und Informationskarten (mit Kommunikations-Informationen oder
anderen Informationen).
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Das
Material des Etuis ist ein semi-flexibles Material, was im Rahmen
der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen bedeutet,
dass das Material eine gewisse „Standfestigkeit" aufweist, jedoch
auch gebogen, geknickt oder gefaltet werden kann. Dies ist für die Funktionen
gemäß der Erfindung
von Bedeutung, wie sich aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
ergibt. In bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst das Material Leder, Kunstleder, Stoff, Kunststoffe
und ähnliche
Materialien. Es kann ein Material verwendet werden, oder es können mehrere
Materialien zusammen in Kombination oder als Verbund verwendet werden.
Besonders technisch bevorzugt und auch aus anderen Gründen (beispielsweise
zur Schaffung repräsentativer
Ausführungsformen
der Erfindung) wird Leder oder Kunstleder verwendet; am meisten
bevorzugt und auch aus Gründen
der Haltbarkeit bewährt
ist Leder.
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Wie
sich aus 1 ergibt, ist der Dreiecks-Bereich 11 entlang
einer zu einer zweiten Linie 13b parallelen Linie 13a,
die von den Parallelogramm-Kanten im rechten Winkel verläuft, auf
den zentralen Rechtecks-Bereich 14 des Parallelogramms 10 gefaltet
(siehe Pfeil in 1). Aus 1b ergibt
sich eine vergleichbare Faltung entlang der Linie 13 (siehe
Pfeil in 1b), mit dem Er gebnis der 1c,
also dass die beiden Diagonal-Kanten 16, 17 des
Parallelogramms 10 mitten auf dem Rechtecks-Bereich 14 parallel
zueinander angeordnet sind.
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Wie
sich aus 1d (gepunktete Linien) im Einzelnen
ergibt, sind die beiden Außenkanten 15 der
Dreiecks-Bereiche 12 und 13 mit der Außenkante des
Rechtecks-Bereichs 14, auf der sie zu Liegen kommen, vereinigt.
Diese Vereinigung kann auf jedwede, dem Fachmann bekannte Art vorgenommen werden,
beispielsweise durch Verkleben oder Vernähen, wobei ein Vernähen nicht
nur die beste Haltbarkeit mit den hier vorgeschlagenen bevorzugten
Materialien ergibt, sondern auch das beste Aussehen, für das resultierende
Etui.
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In
vergleichbarer Weise, in jeder dem Fachmann bekannten Art, jedoch
auch vorzugsweise durch Verkleben oder Vernähen, am meisten bevorzugt durch
Vernähen,
sind die Diagonal-Kanten 16, 17 der beiden Dreiecks-Bereiche 11, 12 teilweise
an dem Rechtecks-Bereich 14 befestigt, und zwar derart,
dass (z. B.) für
den Dreiecks-Bereich 11 der obere Teil der Diagonal-Kante 16 befestigt
ist, während der
untere Teil der Diagonal-Kante 16' unbefestigt bleibt. Im Gegensatz
dazu ist für
den Dreiecks-Bereich 12 der obere Teil der Diagonal-Kante 17 unbefestigt,
während
der untere Bereich 17' befestigt
ist. Auch in diesem Fall ist die Befestigung besonders bevorzugt
(jedoch nicht beschränkend
oder gar ausschließlich)
eine Vernähung.
Dies ergibt sich aus 1e durch die gepunkteten Linien
entlang der Diagonale. Im mittleren Bereich sind die beiden Befestigungslinien
bevorzugt, beispielsweise um einem Ausreißen vorzubeugen, parallel verbunden,
wie sich ebenfalls aus 1e zeigt.
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Auf
diese Weise entstehen – wie
aus 2 ersichtlich – zwei parallele abgegrenzte
Halbtaschen 18, 19, die sich – in der Abbildung von 2 – parallel
zur Ober- und Unterkante 15 des Etuis erstrecken und deren
Beschickungs-Richtung
mit Informationsträgern
durch die beiden Pfeile in 2 angezeigt
ist.
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Die
beiden so gebildeten Halbtaschen 18, 19 ermöglichen
eine sichere Aufbewahrung von Informationsträgern, eine sichere, gegen Einsicht
oder Herausfallen gesicherte Unterbringung von Informationsträgern und
ein bequemes Spenden von Informationsträgern, wobei diese Informationsträger Ia, Ib jeweils
zwei unterschiedlichen Gruppen angehören können; dies muß jedoch
nicht zwingend so sein; selbstverständlich können die Informationsträger Ia, Ib vom
selben Typ sein, wenn keine Unterscheidung zwischen den in den beiden
getrennten Halbtaschen untergebrachten Informationsträger erforderlich
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, die besondere Vorteile mit sich bringt, ist das Etui
gemäß der Erfindung
entlang der Diagonal-Kanten 16, 16', 17, 17' der Dreiecks-Bereiche 11, 12 faltbar.
Dieser Zustand ist den 5, 6 und 7 zu
entnehmen. Gemäß 5 liegt
das Etui in einer 3 vergleichbaren Konfiguration
vor, und Informationsträger,
beispielsweise Visitenkarten, sind in die beiden Halbtaschen 18, 19 eingeschoben. 6 zeigt
eine Konfiguration, in der die Faltung entlang der Diagonal-Kanten 16, 16', 17, 17' der Dreiecks-Bereiche 11, 12 bereits „zur Hälfte" erfolgt ist, also
auf „halbem
Weg" zwischen der
in 5 und der in 7 gezeigten
Konfiguration. Wie aus 6 ersichtlich, stehen die in
einer Halbtasche (z. B. der Halbtasche 18) enthaltenen
Informationsträger
(bzw. Visitenkarten) hervor und können bequem entnommen werden.
Wird die Faltung weiter fortgesetzt, entsteht die in 7 gezeigte
Konfiguration, in der die in beiden Halbtaschen 18, 19 enthaltenen
Informationsträger
(bzw. Visitenkarten) hervorstehen und bequem entnommen werden können. Nach
der Entnahme kann der in 5 gezeigte Zustand wieder eingestellt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Etui gemäß der Erfindung parallel
zu den Längskanten
der Halbtaschen 18, 19 faltbar, wodurch in den
Halbtaschen 18, 19 enthaltene Informationsträger (siehe 3)
sicht- und berührungs-geschützt untergebracht
sind. Dieser Zustand ist in den 4a und 4b gezeigt. 4a zeigt den
Zustand vor der Faltung des Etuis: Es ist eine 3 ähnliche
Konfiguration eingestellt. Entsprechend dem in 4a gezeigten
Pfeil erfolgt eine Faltung in der Mitte zwischen den beiden Halbtaschen 18, 19; 4b zeigt
die gefaltete Konfiguration des Etuis, wobei in dem speziellen Fall
die Faltkante nach oben zeigt und die beiden Halbtaschen auf der
Innenseite des Etuis einander gegenüber liegen. Dadurch sind die
Inhalte – Informationsträger wie
beispielsweise Visitenkarten – vor
Einsicht und Kontakt geschützt.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Etuis gemäß der obigen
detaillierten Beschreibung zur Aufbewahrung und/oder Bereithaltung und/oder
zum Schutz von Informationsträgern.
Die Informationsträger
sind insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe, die besteht aus Visitenkarten, Adresskarten, Lernkarten,
Informationskarten. Vorteil dieser Verwendung ist das einfache Einschieben
und Herausnehmen der Informationsträger, beispielsweise in der
diagonal gefalteten Konfiguration gemäß 7. Weiter
können
die Informationsträger
durch die zusammengefaltete Konfiguration gemäß 4b geschützt vor
Sicht und Berührung/Kontakt
aufbewahrt werden.
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Die
Erfindung wurde durch die obige Beschreibung anhand ihrer bevorzugten
Ausführungsformen
näher erläutert; die
Beschreibung dient jedoch nur der beispielhaften Darstellung der
Erfindung und beschränkt
diese nicht, insbesondere beschränkt
diese nicht auf die in den Figuren gezeigten Ausführungsfomen.