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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kartonbehältersystem umfassend einen Kartonbehälter und ein flexibles Sammelbehältnis, insbesondere zum Recycling von kontaminierten, metallischen medizinischen Geräten aus Kliniken, medizinischen Ambulanzen und/oder Arztpraxen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Kartonbehälter sowie einen Kartonbehälterzuschnitt für ein erfindungsgemäßes Kartonbehältersystem.
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Klinische Instrumente und sonstige metallische medizinische Geräte werden im Allgemeinen nach Ihrer Verwendung zusammen mit anderen medizinischen Abfällen über die Müllverbrennung entsorgt. Aus hygienischen Gründen nimmt die Zahl an metallischen chirurgischen Einweginstrumenten zwar immer mehr zu, doch auch diese werden meist über die Müllverbrennung entsorgt, statt recycelt zu werden. Wertvolles Metall wird so dem Wertstoffkreislauf dauerhaft entzogen, sodass erneut Metallerze abgebaut werden müssen, was eine immense Belastung für das Ökosystem darstellt.
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Das Recycling von metallischen Klinikabfällen würde also zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt beitragen, doch werden an die Entsorgung von medizinischem Abfall regelmäßig nicht geringe Anforderungen gestellt. Der Kreislauf beginnt dabei direkt in den Kliniken, medizinischen Ambulanzen und/oder Arztpraxen, wo die benutzten klinischen Instrumente und sonstige metallische medizinische Geräte zunächst gesammelt werden müssen. Die Sammlung der metallischen Klinikabfälle muss dabei sicher - ohne mögliches Verletzungsrisiko für Ärzte und medizinische Angestellte -, sauber - die Gefahr der Kontamination und Infektion von anderen Personen muss ausgeschlossen werden - sowie schnell, einfach und kostengünstig geschehen.
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Aus dem Stand der Technik sind einige Behältnisse zum Sammeln von medizinischem Abfallmaterial bekannt.
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Die
EP 0 350406 A2 offenbart ein Verfahren zum Entsorgen von medizinischem Abfallmaterial sowie eine Vorrichtung zum Entsorgen von medizinischem Abfall. Die Vorrichtung weist einen Behälter mit einer Öffnung auf, welche mittels eines Deckels verschlossen werden kann, sowie ein Rahmengestell, auf das der Behälter montiert ist. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Abdeckung, die schwenkbar an den Rahmen angebracht ist und sich über ein Fußpedal durch Tritt öffnen lässt.
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Die
FR 2 842 111 A1 zeigt ein Verfahren zur Dekontamination von kontaminierten Krankenhaus- oder Industrieabfällen unter Verwendung eines mehrschichtigen Kunststoffbeutels, bevorzugt aus Polyamid und/oder Polyethylen. Dieser Kunststoffbeutel weißt dabei eine geringere Schmelztemperatur als die Dekontaminationstemperatur auf und wird vor der Dekontamination in einen versiegelten Verdichter eingeführt.
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Die
US 2016/015388 A1 offenbart einen Kunststoff-Entsorgungsbeutel für weichen, mit Flüssigkeit getränkten, medizinischen Abfall, wie Mull, Bandagen oder Handtücher, umfassend einen länglichen Beutelkörper mit einem flexiblen Streifen an der Außenseite des Beutels, um diesen in einer offenen Position zu halten. Weiterhin weist der Entsorgungsbeutel einen Klebestreifen an der Außenseite des Beutels im oberen Bereich auf, um diesen an Oberflächen fixieren zu können.
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Die
US 2002/100706 A1 zeigt eine Entsorgungseinheit für scharfe Gegenstände, wie Spritzen, Nadeln und Skalpelle, umfassend einen Wegwerfbehälter und eine wiederverwertbare Abdeckung. Die Abdeckung weist dabei einen Fallschlitz auf, über den die scharfen Gegenstände in den Wegwerfbehälter eingeworfen werden können. Sobald der Wegwerfbehälter voll ist, wird dieser von der Abdeckung getrennt und mit einer Klappe verschlossen. Die Abdeckung wird auf einen neuen Wegwerfbehälter gesetzt bis dieser gefüllt ist.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Entsorgung von klinischen Abfällen sind entweder starre ortsgebundene Behältervorrichtungen, deren Einsatz im Klinikalltag unflexibel ist, oder lose Beutelkonstruktionen, die aufgrund ihrer Formlosigkeit und Flexibilität den Nachteil haben, dass eine Hand benötigt wird, um diese Konstruktionen offen zu halten. Weiterhin sind die genannten Vorrichtungen aus Kunststoffmaterialien im Allgemeinen über aufwendige Verarbeitungsprozesse herzustellen, was nicht ökologisch und zudem kostenintensiv ist. Vorrichtungen aus Papier weisen den Nachteil auf, dass sie die Feuchtigkeit von klinischem Abfall aufsaugen und dadurch zerstört werden, und bieten zudem nicht ausreichend Stabilität im Falle von scharfen Gegenständen.
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Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stands der Technik durch eine ökologische und kostengünstige, sowie sichere Alternative zur Entsorgung von insbesondere metallischen klinischen Abfällen zu überwinden.
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Demgemäß wurde ein Kartonbehältersystem gefunden, umfassend
- A) einen Kartonbehälter mit einem Behälterboden und einer dem Behälterboden gegenüberliegenden Behälteröffnung sowie einer sich vom Behälterboden bis zur Behälteröffnung erstreckenden, insbesondere umlaufenden, Behälterwandung, wobei die Behälterwandung benachbart zur Behälteröffnung ein Durchtrittsloch für ein federelastisches längliches Gebilde, insbesondere einen Kabelbinder, aufweist, und
- B) ein in dem Kartonbehälter vorliegendes flexibles Sammelbehältnis mit einer verschließbaren Behältnisbefüllöffnung und einem bei gattungsgemäßem Gebrauch der Behältnisbefüllöffnung gegenüberliegenden Behältnisendbereich, gegenüberliegenden Seitenrandbereichen, mindestens einem Behältnisboden, einer Behältnisvorderwand, einer Behältnisrückwand, gegebenenfalls einer Seitenwand oder zwei Seitenwänden zwischen Behältnisvorderwand und Behältnisrückwand, sowie einer Verschließvorrichtung für die Behältnisbefüllöffnung umfassend ein federelastisches längliches Gebilde, insbesondere einen Kabelbinder,
wobei das federelastische längliche Gebilde über das Durchtrittsloch aus dem Kartonbehälter zumindest teilweise ausführbar ist oder zumindest teilweise herausgeführt vorliegt.
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Das erfindungsgemäße Kartonbehältersystem umfasst im Sinne der Erfindung sowohl das für den Einsatz fertige Kartonbehältersystem, d.h. einen aufgestellten Kartonbehälter mit darin vorliegendem geöffneten flexiblen Sammelbehältnis, als auch das noch nicht einsatzfertige Kartonbehältersystem, bei welchen der Kartonbehälter zusammengefaltet und damit platzsparend vorliegt, vorzugsweise mit in dem zusammengefalteten Kartonbehälter bereits vorliegenden flexiblen Sammelbehältnis.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems weist der insbesondere aus recyceltem Kartonmaterial hergestellte Kartonbehälter A) ferner eine die Behälteröffnung abdeckende, insbesondere mit der Behälterwandung verbundene oder verbindbare, Decklage, vorzugsweise aus recyceltem Kartonmaterial, enthaltend eine Durchgangsöffnung auf.
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Besonders bevorzugt weist der Kartonbehälter A) ferner einen Behälterverschluss, insbesondere einen Verschlussdeckel, auf, ausgelegt und eingerichtet, um die Behälteröffnung oder die Durchgangsöffnung zu verschließen. Vorzugsweise ist dieser Verschlussdeckel direkt mit dem Kartonbehälter verbunden und demgemäß ebenfalls aus Kartonmaterial hergestellt.
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Es hat sich in besonders zweckmäßigen Ausführungsformen gezeigt, dass solche Kartonbehältersysteme besonders gut geeignet sind, deren Behälterboden, insbesondere der Kartonbehälter, eine mehreckige, insbesondere quadratische oder rechteckige, Grundfläche aufweist und bei denen die sich gegenüberliegenden Seitenrandbereiche des flexiblen Sammelbehältnisses im Bereich sich gegenüberliegender Ecken der mehreckigen, insbesondere quadratischen oder rechteckigen, Grundfläche des Behälterboden bzw. des Kartonbehälters vorliegen. Es hat sich in besonders geeigneten Ausführungsformen auch herausgestellt, dass Kartonbehältersysteme mit mehreckiger Grundfläche gegenüber solchen mit runden Grundflächen eine bessere Stabilität aufweisen, was die Gefahr des Umkippens oder Umstoßens minimiert.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform des Kartonbehältersystems liegt das Durchtrittsloch für das federelastische Gebilde, insbesondere Kabelbinder, im Bereich einer Kante der Behälterwandung vor, insbesondere korrespondierend zu derjenigen Ecke der mehreckigen, insbesondere quadratischen oder rechteckigen, Grundfläche, in der ein Seitenrandbereich des flexiblen Sammelbehältnisses vorliegt.
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Bei geeigneten Kartonbehältersystemen steht das federelastische längliche Gebilde vorzugsweise in Wirkverbindung mit der Behältnisbefüllöffnung des flexiblen Sammelbehältnisses und ist ausgelegt und eingerichtet, eine Öffnungsfläche der Behältnisbefüllöffnung zu erzeugen und aufrecht zu halten, die gleich oder größer ist der Fläche der Durchgangsöffnung und mit dieser insbesondere vollständig überlappt. Es hat sich in besonders zweckmäßigen Ausführungsformen gezeigt, dass das flexible Sammelbehältnis in solch einer Ausgestaltungsform besonders stabil im Kartonbehälter steht und nicht verrutschen kann. Auch ist so sichergestellt, dass Abfälle, die durch die Durchgangsöffnung gegeben werden, direkt in dem flexiblen Sammelbehältnis landen und nicht daneben.
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Der mindestens eine Behältnisboden des flexiblen Sammelbehältnisses ist vorzugsweise durch eine sich zwischen den gegenüberliegenden Seitenrandbereichen erstreckende Falz oder Naht gebildet, wobei sich diese Falz oder Naht im Wesentlichen entlang der zwischen zwei sich gegenüberliegenden Ecken verlaufenden Diagonale der Grundfläche des Behälterboden bzw. des Kartonbehälter erstreckt. Die Ausbildung des Behältnisboden als Falz oder Naht führt zu einem noch besseren Stand des flexiblen Sammelbehältnisses im Kartonbehälter, die Gefahr des Umkippens ist nahezu ausgeschlossen. Ferner führt die Falz oder Naht zu einer allgemein besseren Stabilität des flexiblen Sammelbehältnisses gerade in Bezug auf spitze oder scharfe Gegenstände.
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Als besonders geeignet hat sich ein Kartonbehältersystem herausgestellt, bei dem der Kartonbehälter einstückig vorliegt. Dies bietet den Vorteil, das Kartonbehältersystem realtiv einfach und bequem aufbauen zu können. Auch die Lagerung in zusammengeklappter Form ist dadurch nochmals vereinfacht.
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Bei besonders geeigneten erfindungsgemäßen Kartonbehältersystemen stellt der Behälterboden des Kartonbehälters einen Blitzboden dar oder umfasst diesen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems ist der Behälterverschluss, insbesondere der Verschlussdeckel, klappbar mit der Behälterwandung verbunden oder mit dieser verbindbar. Alternativ oder zusätzlich kann der Behälterverschluss, insbesondere der Verschlussdeckel, mindestens ein Haftareal aufweisen, ausgelegt und eingerichtet zum haftenden Verschließen der Behälteröffnung oder der Durchgangsöffnung. Das Haftareal kann dabei als Klebestreifen, Klettverschlusssystem oder Magneten ausgebildet sein, wobei Klebestreifen aus Kostengründen und der einfacheren Entsorgung bevorzugt sind.
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Die Durchgangsöffnung des erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems ist im Wesentlichen rundlich ausgestaltet, insbesondere kreisrund oder oval oder elliptisch, wobei die Längsachse der ovalen oder elliptischen Durchgangsöffnung vorzugsweise im Wesentlichen gleichgerichtet zu der diejenigen Ecken des mehreckigen Behälterbodens verbindenden Diagonalen verläuft, entlang der sich die Falz oder Naht des mindestens einen Behältnisbodens des flexiblen Sammelbehältnisses erstreckt. Der parallele Verlauf der Längsachse der Durchgangsöffnung zu der Falz oder Naht des flexiblen Sammelbehältnisses hat überraschenderweise auch den Vorteil, dass der medizinische Abfall auf diese Weise immer im flexiblen Sammelbehältnis und nicht daneben im Kartonbehälter landet. Auch ist der stabile Stand des flexiblen Sammelbehältnisses in dieser Ausgestaltung besonders gut möglich.
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Ein geeignetes flexibles Sammelbehältnis der vorliegenden Erfindung umfasst mindestens zwei Behältnisböden, wobei diese zwei Behältnisböden in einem Abstand voneinander vorliegen und wobei der eine Behältnisboden bei gattungsgemäßem Gebrauch näher beabstandet zur Behältnisbefüllöffnung ist als der andere Behältnisboden. Der doppelte Boden des flexiblen Sammelbehältnisses sorgt für eine besonders gute Stabilität des Sammelbehältnisses in dem Fall, dass vor allem scharfe und/oder spitze metallische Gegenstände, wie Spritzen oder Skalpelle, entsorgt werden. Auch ist der sichere Stand des Sammelbehältnisses so noch besser möglich.
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Besonders geeignete Ausführungsformen zeichnen sich auch dadurch aus, dass der mittlere Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Behältnisboden im Bereich von 3 bis 50 mm liegt, bevorzugt im Bereich von 5 bis 40 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 30 mm. Alternativ oder zusätzlich verlaufen der erste und der zweite Behältnisboden im Wesentlichen parallel zueinander.
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Bei dem erfindungsgemäßen flexiblen Sammelbehältnis verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem einen Seitenrandbereich im Wesentlichen rechtwinklig. Alternativ oder zusätzlich verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem gegenüberliegenden Seitenrandbereich im Wesentlichen rechtwinklig. Die rechtwinklige Ausgestaltung, bei der der Platz bestmöglich ausgenutzt werden kann, hat sich als besonders geeignet erwiesen.
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In einer alternativen Ausgestaltungsform verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem einen Seitenrandbereich im Wesentlichen abgerundet. Alternativ oder zusätzlich verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem gegenüberliegenden Seitenrandbereich im Wesentlichen abgerundet.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem einen Seitenrandbereich im Wesentlichen abgeschrägt. Alternativ oder zusätzlich verläuft der Übergang vom zweiten Behältnisboden zu dem gegenüberliegenden Seitenrandbereich im Wesentlichen abgeschrägt.
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Als besonders geeignet haben sich auch solche flexiblen Sammelbehältnisse erwiesen, bei denen die Behältnisvorderwand und die Behältnisrückwand im Bereich der Behältnisbefüllöffnung Laschen aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können diese auch Lochöffnungen, insbesondere Stanzlöcher, aufweisen, durch die das federelastische längliche Gebilde führbar ist oder geführt werden kann.
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Bevorzugt sind dabei flexible Sammelbehältnisse, bei denen das längliche federelastische Gebilde auf die Weise durch die Paare an Lochöffnungen geführt vorliegt, dass der größere Anteil dieses länglichen federelastischen Gebildes an der Innenseite von Behältnisvorderwand und Behältnisrückwand anliegt oder anlegbar ist.
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Bei besonders geeigneten flexiblen Sammelbehältnissen des erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems besteht oder umfasst die Behältnisvorderwand thermoplastische Kunststoffmaterialien. Alternativ oder zusätzlich besteht oder umfasst auch die Behältnisrückwand thermoplastische Kunststoffmaterialien. Diese thermoplastische Kunststoffmaterialien sind jeweils insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyolefinen, insbesondere Polyethylen, Polystyrolen, Polyamiden, Polyacetalen, Polyestern, insbesondere Polyethylenterephthalat, Olefin-basierte Copolymere, insbesondere Ethylen-basierte Copolymere, Styrol-basierte Copolymere, und Mischungen hiervon. Es hat sich gezeigt, dass die genannten thermoplastischen Kunststoffmaterialien für viele Anwendungen eine Hinreichende, vielfach auch eine besonders gute Stabilität aufweisen.
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Kartonbehälter mit einem Behälterboden und einer dem Behälterboden gegenüberliegenden Behälteröffnung sowie einer sich vom Behälterboden bis zur Behälteröffnung erstreckenden, insbesondere umlaufenden, Behälterwandung, wobei die Behälterwandung benachbart zur Behälteröffnung ein Durchtrittsloch für ein federelastisches längliches Gebilde, insbesondere einen Kabelbinder, aufweist, sind besonders geeignet, die zuvor beschriebenen flexiblen Sammelbehältnisse zu beinhalten.
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Zusätzlich kann der Kartonbehälter eine die Behälteröffnung abdeckende, insbesondere mit der Behälterwandung verbundene oder verbindbare, Decklage umfassen, vorzugsweise aus Karton, enthaltend eine Durchgangsöffnung.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform kann der Kartonbehälter alternativ oder zusätzlich einen Behälterverschluss, insbesondere einen Verschlussdeckel umfassen, ausgelegt und eingerichtet, um die Behälteröffnung oder die Durchgangsöffnung zu verschließen.
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Besonders geeignet sind dabei Kartonbehälter, die selbst oder deren Behälterboden eine mehreckige, insbesondere quadratische oder rechteckige, Grundfläche aufweist.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform kann alternativ oder zusätzlich das Durchtrittsloch im Bereich einer Kante der Behälterwandung des Kartonbehälters vorliegen.
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Vorzugsweise liegt der beschriebene Kartonbehälter einstückig vor und der Behälterboden stellt einen Blitzboden dar oder umfasst einen solchen.
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Bei geeigneten Kartonbehältern der vorliegenden Erfindung ist der Behälterverschluss, insbesondere der Verschlussdeckel, vorzugsweise klappbar mit der Behälterwandung verbunden oder verbindbar. Alternativ oder zusätzlich weist der Behälterverschluss, insbesondere der Verschlussdeckel, mindestens ein Haftareal auf, ausgelegt und eingerichtet zum haftenden Verschließen der Behälteröffnung oder der Durchgangsöffnung.
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Die Durchgangsöffnung ist im Wesentlichen rundlich ausgestaltet, insbesondere kreisrund oder oval oder elliptisch.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch einen Kartonbehälterzuschnitt für einen vorangehend beschriebenes Kartonbehältersystem bzw. einen Kartonbehälter, umfassend ein Behälterbodenareal und ein Behälterwandungsareal mit einem bodenseitigen Ende und einem gegenüberliegenden öffnungsseitigen Ende, wobei das Behälterwandungsareal benachbart zum bodenseitigen Ende ein Durchtrittsloch für ein federelastisches längliches Gebilde, insbesondere einen Kabelbinder, aufweist.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform umfasst der Kartonbehälterzuschnitt ferner eine Decklage aus Karton, enthaltend eine Durchgangsöffnung. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Kartonbehälterzuschnitt ein Behälterverschlussareal, insbesondere ein Verschlussdeckelareal umfasst. Besonders geeignet sind Kartonbehälterzuschnitte, die im Wesentlichen einstückig ausgebildet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen beispielhaft erläutert werden, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken. Dabei zeigen
- 1 eine perspektivische schematische Draufsicht auf eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems;
- 2 eine perspektivische schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kartonbehältersystems umfassend einen Kartonbehälter und ein in dem Kartonbehälter vorliegendes flexibles Sammelbehältnis;
- 3 eine perspektivische schematische Draufsicht auf ein zusammengeklapptes erfindungsgemäßes Kartonbehältersystem umfassend einen Kartonbehälter und ein in dem Kartonbehälter vorliegendes flexibles Sammelbehältnis und
- 4 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Kartonbehälterzuschnitts für ein erfindungsgemäßes Kartonbehältersystem bzw. ein erfindungsgemäßen Kartonbehälter;
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kartonbehältersystem 1, umfassend einen Kartonbehälter 2 mit einem Behälterboden 4 und einer dem Behälterboden 4 gegenüberliegenden Behälteröffnung 6 sowie einer sich vom Behälterboden 4 bis zur Behälteröffnung 6 erstreckenden umlaufenden Behälterwandung 8. Die Behälterwandung 8 weist im oberen Bereich der Kante 42 ein Durchtrittsloch 10 für ein federelastisches längliches Gebilde 12, hier in Form eines Kabelbinders, das aus dem Kartonbehälter 2 herausragt, auf. Die Grundfläche 36 des Kartonbehälters 2 ist in dieser Ausgestaltung rechteckig ausgebildet, wobei sich eine Diagonale 46 zwischen den sich gegenüberliegenden Ecken 38 und 40 erstreckt, welche dem Behältnisendbereich 18 des flexiblen Sammelbehältnisses 14 entspricht (in 1 nicht gezeigt). Die Decklage 30 des Kartonbehälters ist ebenfalls rechteckig ausgebildet und weist eine Durchgangsöffnung 32 mit einer Längsachse 50 auf, die parallel zur Diagonalen 46 der Grundfläche 36 verläuft. Der Behälterverschluss 34 ist in der Ausgestaltung als klappbarer Verschlussdeckel ausgebildet, der zum Verschließen auch ein Haftareal 48 in Form eines Klebestreifens aufweist.
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2 zeigt den in 1 bereits beschriebenen Kartonbehälter 2, wobei in 2 auch das flexible Sammelbehältnis 14 im Inneren des Kartonbehälters 2 abgebildet ist; also das komplette erfindungsgemäße Kartonbehältersystem 1 gezeigt wird. Das flexible Sammelbehältnis 14 zeigt eine verschließbaren Behältnisbefüllöffnung 16 und einen der Behältnisbefüllöffnung 16 gegenüberliegenden Behältnisendbereich 18 auf, sowie gegenüberliegende Seitenrandbereiche 20. Weiterhin verfügt das gezeigt flexible Sammelbehältnis 14 über eine Behältnisvorderwand 24, eine Behältnisrückwand 26 und einen ersten Behältnisboden 22. In der gezeigten Ausgestaltung befindet sich in einem mittleren Abstand 54 zu diesem ein zweiter Behältnisboden 52 zur verstärkten Stabilität und besserem Stand. Weiterhin weist das flexible Sammelbehältnis eine Verschließvorrichtung 28 für die Behältnisbefüllöffnung 16 auf. Das federelastische längliches Gebilde 12, hier in Form eines Kabelbinders, ist durch Lochöffnungen 56 in das flexible Sammelbehältnis 14 eingebunden und ist so durch die Paare an Lochöffnungen 56 geführt, dass der größere Anteil des federelastischen Gebildes 12 an der Innenseite der Behältnisvorderwand 24 und der Behältnisrückwand 26 anliegt.
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3 zeigt die zusammengeklappte Variante des in 2 gezeigten Kartonbehältersystems 1 mit einem bodenseitigen Ende 64 und einem öffnungsseitigen Ende 66, Beim Aufklappen des gezeigten Kartonbehältersystems 1 bzw. dem Aufstellen des gezeigten Kartonbehälters 2 ist das erfindungsgemäße Kartonbehältersystem 1 direkt gebrauchsfertig und kann sofort eingesetzt werden. Dadurch dass die Behälterwandung 8 in Form gebracht und der Behälterboden 4 zusammengeklappt wird, wird das innenliegende flexible Sammelbehältnis 14 automatisch mitaufgeklappt und in die finale Form gebracht. Die Behältnisbefüllöffnung 16 des flexiblen Sammelbehältnisses 14 liegt schlussendlich wie in 2 gezeigt geöffnet vor und bildet eine gemeinsame Einwurföffnung mit der Durchgangsöffnung 32 des erfindungsgemäßen Kartonbehälters 2.
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4 zeigt den zu dem Kartonbehältersystem 1 bzw. zu dem Kartonbehälter 2 zugehörigen Kartonbehälterzuschnitt 58. Sichtbar ist ein öffnungsseitiges Ende 66 mit einem Behälterverschlussareal, wobei dieses hier als Verschlussareal mit einer Durchgangsöffnung 32 und einem Haftareal 48 in Form eines Klebestreifens ausgebildet ist. Das bodenseitige Ende umfasst das Behältnisbodenareal. Weiterhin ist ein Behälterwandungsareal gezeigt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen und in den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln aus auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kartonbehältersystem
- 2
- Kartonbehälter
- 4
- Behälterboden
- 6
- Behälteröffnung
- 8
- Behälterwandung
- 10
- Durchtrittsloch
- 12
- federelastisches längliches Gebilde
- 14
- flexibles Sammelbehältnis
- 16
- Behältnisbefüllöffnung
- 18
- Behältnisendbereich
- 20
- Seitenrandbereich
- 22
- Behältnisboden
- 24
- Behältnisvorderwand
- 26
- Behältnisrückwand
- 28
- Verschließvorrichtung
- 30
- Decklage
- 32
- Durchgangsöffnung
- 34
- Behälterverschluss
- 36
- Grundfläche
- 38, 40
- gegenüberliegende Ecken
- 42
- Kante der Behälterwandung
- 44
- Falz oder Naht
- 46
- Diagonale des Behälterboden
- 48
- Haftareal
- 50
- Längsachse der Durchgangsöffnung
- 52
- zweiter Behältnisboden
- 54
- mittlerer Abstand zwischen erstem und zweitem Behältnisboden
- 56
- Lochöffnungen
- 58
- Kartonbehälterzuschnitt
- 60
- Behälterbodenareal
- 62
- Behälterwandungsareal
- 64
- bodenseitiges Ende
- 66
- öffnungsseitiges Ende
- 68
- Behälterverschlussareal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0350406 A2 [0005]
- FR 2842111 A1 [0006]
- US 2016015388 A1 [0007]
- US 2002100706 A1 [0008]