DaimlerChrysler AG
Kraftfahrzeug
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Fahrerkabine und mit einer Ladefläche nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug ist aus der DE 100 17 712 AI bekannt. Dabei kann ein Heckteil in eine Heckposition im Heckbereich des Kraftfahrzeugs oder in eine Dachposition auf das Fahrzeugdach gebracht werden, wobei eine hintere Sitzbank des Kraftfahrzeugs eine Rückenlehne aufweist, die mit einer Trennwand zum Abschließen der Fahrerkabine versehen ist .
Nachteilig ist bei diesem Kraftfahrzeug allerdings, dass durch die Bewegung des Heckteils auf das Fahrzeugdach das Kraftfahrzeug derart erhöht wird, dass ein normales Fahren nicht mehr möglich ist. Des weiteren ergibt sich auch im nach oben geschwenkten Zustand des Heckteils nur eine beschränkte Ladefläche.
Ein ähnliches Kraftfahrzeug zeigt die DE 100 28 780 AI. Hierbei kann durch Verschieben verschiedener Karosserieelemente eine Ladefläche von außen her zugänglich gemacht werden. Im geöffneten Zustand des Laderaums verschließt eine an der Rückenlehne der hinteren Sitzreihe angebrachte Trennwand die Fahrerkabine gegenüber dem Laderaum.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einer Fahrerkabine und mit einer Ladefläche zu schaffen, bei welchem die Ladefläche auf Kosten der Fahrerkabine vergrößert werden kann, wobei auch im vergrößerten Zustand der Ladefläche eine vollständig geschlossene Fahrerkabine gegeben sein soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße zweite bewegliche Trennwand in Fahrzeuglängsrichtung vor der hinteren Sitzreihe sorgt dafür, dass auch im nach vorne geklappten, die Ladefläche vergrößernden Zustand der Rückenlehne die Fahrerkabine nach außen abgeschlossen ist. Hierbei handelt es sich vorteilhafterweise um eine konstruktiv sehr einfache Lösung, die außerdem sehr bedienerfreundlich ausgeführt sein kann.
Um die Ladefläche noch weiter vergrößern zu können, kann in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Sitzfläche der hinteren Sitzreihe zumindest in Richtung der sich davor befindlichen Sitzreihe umklappbar ist.
In diesem Zusammenhang ist es als besonders vorteilhaft anzusehen, wenn die zweite Trennwand an der Sitzfläche der hinteren Sitzreihe angeordnet ist. Durch die Anordnung der zweiten Trennwand an der umklappbaren Sitzfläche ist die Trennwand in dem Zustand, in dem die hintere Sitzreihe Platz für Personen bietet, in einer Stellung, in der sie keinerlei Störung im Innenraum des Kraftfahrzeugs darstellt. Dagegen ergibt sich in dem nach vorne geklappten Zustand der Sitzfläche sowohl der Vorteil einer größeren Ladefläche als auch eine sehr bedienerfreundliche Anordnung und leichte Zugänglichkeit der Trennwand.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen sowie aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispiel .
Dabei zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug mit der hinteren Sitzreihe in einer ersten Stellung;
Fig. 2 das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug mit der hinteren Sitzreihe in einer zweiten Stellung; und
Fig. 3 das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug mit der hinteren Sitzreihe in einer dritten Stellung.
Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, welches eine Karosserie 2 mit einer Fahrerkabine 3 und einem Laderaum bzw. einer von außen zugänglichen Ladefläche 4 aufweist. Die Fahrerkabine 3 ist nach vorne von jeweiligen A-Säulen 5 begrenzt, zwischen welchen sich eine Windschutzscheibe 6 befindet. Die hintere Begrenzung der Fahrerkabine 3 bilden jeweilige C-Säulen 7, wobei zwischen den A-Säulen 5 und den C-Säulen 7 jeweilige B-Säulen 8 angeordnet sind. Aufgrund der Seitenansicht, in der das Kraftfahrzeug 1 dargestellt ist, ist selbstverständlich nur jeweils eine der A-Säulen 5, B-Säulen 8 und C- Säulen 7 erkennbar. Die obere Begrenzung der Fahrerkabine 3 bildet ein festes Dach 9.
Innerhalb der Fahrerkabine 3 befinden sich zwei Sitzreihen, nämlich eine vordere Sitzreihe 10 und eine hintere Sitzreihe 11. Auf der vorderen Sitzreihe 10 befinden sich im vorliegenden Fall ein Fahrer 12 und ein Beifahrer 13, auf der hinteren Sitzreihe 11 befindet sich ein Passagier 14. Nach hinten wird die Fahrerkabine 3 von einer beweglichen Trennwand 15 abgeschlossen, welche an der hinteren Sitzreihe 11 ange-
bracht ist. Selbstverständlich können sich in der Fahrerkabine 3 auch drei und mehr Sitzreihen befinden, die nachfolgende Beschreibung der hinteren Sitzreihe 11 gilt dann jeweils für die hinterste Sitzreihe.
Um die Ladefläche 4, welche nach hinten von einer hinteren Bordwand 16 und seitlich von jeweiligen seitlichen Bordwänden 17 begrenzt ist, vergrößern zu können, ist die hintere Sitzreihe 11 wie nachfolgend beschrieben umklappbar. In diesem Zusammenhang spielt es keine Rolle, ob die hintere Sitzreihe 11 als durchgehende Bank ausgebildet ist oder mehrere Einzelsitze aufweist. Die hintere Sitzreihe 11 weist eine Rückenlehne 18 und eine in Richtung der vorderen Sitzreihe 10 umklappbare Sitzfläche 19 auf, wobei die oben beschriebene Trennwand 15 der Rückenlehne 18 zugeordnet ist. Anstatt der starren Anbringung der ersten Trennwand 15 an der Rückenlehne 18 könnten diese beiden Teile auch über eine nicht dargestellte Kinematik, beispielsweise in Form eines Viergelenks, miteinander verbunden sein.
Zur Vergrößerung der Ladefläche 4 wird zunächst die erste Trennwand 15 eingefahren und die Sitzfläche 19 nach vorne in Richtung der vorderen Sitzreihe 10 umgeklappt. Anschließend werden eine oder mehrere, an der Rückenlehne 18 angebrachte Kopfstützen 20 nach vorne umgeklappt. Dieser Zustand der hinteren Sitzreihe 11, der lediglich eine Zwischenposition darstellt, ist in Fig. 2 gezeigt.
Anschließend wird die Rückenlehne 18 in Richtung der vorderen Sitzreihe 10 nach vorne geklappt, was in Fig. 3 dargestellt ist. Dort ist ebenfalls erkennbar, dass die erste Trennwand 15 der Rückenlehne 18 im umgeklappten Zustand derselben an einem Fuß 21 der Sitzfläche 19 zu liegen kommt und mit demselben einen Teil der gegenüber dem Zustand von Fig. 1 vergrößerten, vollkommen ebenen Ladefläche 4 bildet.
Um die Fahrerkabine 3 in dem vergrößerten Zustand der Ladefläche 4 gegen Einflüsse von außen, wie z.B. Geruch, Temperatur, Lärm, Niederschlag, Fahrtwind usw. zu schützen, ist an der Sitzfläche 19 eine zweite bewegliche Trennwand 22 angeordnet, welche hinter der vorderen Sitzreihe 10 ausgefahren werden kann. Auch die zweite Trennwand 22 kann mit der Sitzfläche 19 über eine Kinematik verbunden sein. Durch die zweite Trennwand 22, den Fuß 21 und der Rückenlehne 18 wird auf diese Weise eine vollständig abgeschlossene Ladefläche 4 gebildet .
Die erste Trennwand 15 und die zweite Trennwand 22 weisen in der vorliegenden Ausführungsform jeweils Führungen 23 und 24 auf, in denen verschiebliche, durchsichtige oder undurchsichtige Scheiben 25 und 26 oder dgl . Wände angeordnet sind. Hierbei sind die Führungen 23 und 24 diejenigen Teile, die mit der Rückenlehne 18 bzw. der Sitzfläche 19 der hinteren Sitzreihe 11 starr oder über eine Kinematik verbunden sind. In ihrem ausgefahrenen Zustand werden die Scheiben 25 und 26 in Aufnahmen 27 und 28 eines Führungsrahmens 29 aufgenommen, welcher sich, wie in den Figuren 1, 2 und 3 erkennbar, über die gesamte hintere Sitzreihe 11 in Längsrichtung des Daches 9 erstreckt. Die Bewegung der Scheiben 25 und 26 in ihre Schließposition erfolgt jeweils durch ein Verschieben in den Führungen 23 und 24.
Der Führungsrahmen 29, der im Querschnitt die Form eines umgekehrten U aufweist, kann alternativ dazu auch zweiteilig ausgeführt sein, um die Aufnahmen 27 und 28 zu bilden. Zusätzlich zur Führung an der Oberseite können die Aufnahmen 27 und 28 die Scheiben 25 und 26 auch an ihren jeweiligen Seiten aufnehmen und somit für einen dichten Abschluss der Fahrerkabine 3 sowohl in dem verkleinerten Zustand der Ladefläche 4 gemäß Fig. 1 als auch in dem vergrößerten Zustand der Ladefläche 4 gemäß Fig. 3 zu sorgen. Der Führungsrahmen 29 sorgt dabei zum einen für eine zusätzliche Steifheit der
Karosserie 2, zum anderen kann er durch nicht dargestellte Dichtprofile an den Aufnahmen 27 und 28 die Dichtheit der Fahrerkabine 3 gewährleisten.
Alternativ zu der Anbringung der zweiten Trennwand 22 an der Sitzfläche 19 könnte diese auch an der vorderen Sitzreihe 10 oder an einem anderen geeigneten Ort innerhalb der Fahrerkabine 3 untergebracht sein, um dieselbe nach hinten gegenüber der Ladefläche 4 zu verschließen. Allerdings ist die Anbringung der zweiten Trennwand 22 an der Unterseite der Sitzfläche 19 besonders platzsparend und es entsteht im zurückgeklappten Zustand der hinteren Sitzreihe 11 keinerlei Behinderung für die Fondpassagiere 14.
Das Umklappen der Sitzreihen 10 und 11 und/oder das Bewegen der Trennwände 15 und 22 kann sowohl manuell als auch automatisch, d.h. mittels nicht dargestellter Antriebseinrichtungen, erfolgen.