Vorrichtung zur Abdeckung im Innenraum eines Kraftfahrzeuges
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdeckung im Innenraum eines Kraftfahrzeuges, insbesondere ein Fensterrollo für ein Kraftfahrzeug, mit einem ausziehbaren Behang und einem am verschiebiichen Ende des Behangs befestigten Zugstab mit einer im Zugstabinneren gelagerten mehrteiligen Welle mit mehreren axial zueinander ausgerichteten Teilwellen, wobei jede wellenendseitige Teilwelle an ihrem äußeren Ende ein mit je einer Zahnstange im Eingriff stehendes Zahnrad aufweist.
Derartige Abdeckvorrichtungen dienen bspw. zur Abdeckung eines Laderaums in Kraftfahrzeugen, bspw. in sog. Kombifahrzeugen oder auch zum Abdunkeln bzw. Verschatten von Fenstern eines Kraftfahrzeugs.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist bspw. aus DE 101 34 085 C1 bekannt. Diese Vorrichtung weist ein verschiebliches Abdeckelement auf, das mittels einer Querstange ausziehbar ist. Im mittleren Bereich der Querstange ist ein Antriebsmotor angeordnet. Die Querstange besteht aus zwei fluchtend angeordneten Teilstangen, zwischen denen der Motor angeordnet ist. Der Antriebsmotor weist beidseitig ein Planetengetriebe mit einer Antriebswelle und einem jeweils stirnseitig an dieser Antriebswelle angeordneten Zahnrad auf. Dabei steht das jeweilige Zahnrad mit einem entsprechenden Zahnprofil im Eingriff. Durch die beidseitige Führung mittels der Zahnprofile und Zahnrä- der sowie den beidseitigen Vortrieb ist das Verschieben des Abdeckelements gleichmäßiger und weniger störungsanfällig möglich.
Diese bekannte Vorrichtung hat jedoch beschränkte Einsatzmöglichkeiten, da sie voraussetzt, dass beide Zahnprofile zueinander parallel verlaufen. Da die Formen von Kraftfahrzeugen aber zunehmend mehr aerodynamischen und ästhetischen Gesichtspunkten unterworfen werden, gibt es in Kraftfahrzeugen zunehmend weniger parallel zueinander verlaufende Kanten bzw. Wände. Dies gilt sowohl im Bereich der Fenster, als auch im Bereich von Laderäumen.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, die Einsatzmöglichkeiten von Abdeckungsvorrichtungen im Innenraum von Kraftfahrzeugen zu erweitern, ohne dabei die Störungsanfälligkeit zu erhöhen.
Die Erfindung löst dieses Problem bei einer Vorrichtung der eingangs genann- ten Art dadurch, dass wenigstens zwei Teilwellen axial zueinander verschiebbar angeordnet und alle Teilwellen im wesentlichen drehstarr miteinander verbunden sind.
Die Erfindung synchronisiert auf diese Weise die Vorschubbewegung des Zugstabes beim Ausziehen und Einfahren der Abdeckung in beiden - jeweils aus Zahnstange und Zahnrad bestehenden - Führungen. Die Erfindung stellt - durch drehstarre Verbindung auch der zueinander verschiebiichen Wellenabschnitte bzw. Teilwellen - sicher, dass beim Ausziehen und Einfahren der Ab-
deckung die in dem Zugstab gelagerte Welle an ihren beiden Enden mit gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit gedreht wird. Das Vermeiden unterschiedlicher Umlaufgeschwindigkeiten der Zahnräder an den Wellenenden verhindert ein Verklemmen der Welle in den Führungen.
Durch diese synchronisierte Zwangsführung der Wellenenden ist ein Ausrichtung der Welle in einer vorbestimmten Lage bzw. Richtung sichergestellt. Der die Welle umgebende Zugstab kann nicht mehr verkanten oder verklemmen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die axial zueinander verschiebbaren Teilwellen teleskopartig ineinander verschiebbar angeordnet. Diese Anordnung erlaubt eine Welle kleiner Bauform. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da im Bereich von Abdeckungen, insbesondere im Bereich von Kraftfahrzeugfenstern der zur Verfügung stehende Platz regelmäßig eng be- messen ist.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Zugstab oder die mehrteilige Welle durch ein auf einer, insbesondere im wesentlichen linear verlaufenden, Bahn geführtes Antriebselement angetrieben. Dabei ist beson- ders bevorzugt das Antriebselement nur auf einer Seite des Zugstabes bzw. der mehrteiligen Welle geführt. Somit wird auf vorteilhafte Weise lediglich ein Antrieb auf nur einer Seite der Abdeckung benötigt. Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern vermeidet auch eine komplizierte Synchronisierung zweier, auf beiden Seiten des Zugstabes bzw. der mehrteiligen Welle angeordne- ter Antriebe.
Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den anhand der beigefügten Zeichnung näher erläuterten Ausführungsbeispiele. In der Zeichnung zeigt die einzige
Figur ein Fensterrollo für ein Kraftfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Die Figur zeigt eine Vorrichtung zur Abdeckung im Innenraum eines Kraftfahrzeuges in Form eines Fensterrollos 1 , das einen aus einer Wickeleinrichtung 2 ausziehbaren Behang 3 aufweist. Der Behang 3 ist entweder lichtdurchlässig, dabei jedoch die Lichteinstrahlung vermindernd oder auch lichtundurchlässig, insbesondere blickdicht, ausgebildet. Im Inneren der Wickeleinrichtung 2 befindet sich eine Wickelwelle, die in einer Lageranordnung gelagert ist.
Das Fensterrollo ist im Bereich eines Seitenfensters 4 eines Kraftfahrzeuges angeordnet. Das Fensterrollo kann jedoch auch als Heckfensterrollo oder Dachfensterrollo angebracht sein.
Die Wickeleinrichtung 2 ist (von der Seite betrachtet) im wesentlichen mit ihrer Längsachse vertikal ausgerichtet angeordnet. Im Zusammenhang mit dem Begriff der vertikalen Anordnung sollen insbesondere Neigungen von Fensterflächen außer Acht gelassen werden. „Vertikal" ist insbesondere in dem Sinne zu verstehen, dass die Längsachse der Wickeleinrichtung im wesentlichen senkrecht zu einer unteren Kante 5 und/oder einer oberen Kante 6 des Fensters 4 ausgerichtet ist.
Der Behang 3 ist mittels eines Zugstabes 7 aus der Wickeleinrichtung 2 herausziehbar und ggf. einfahrbar, insbesondere mit Unterstützung eines in der Wickeleinrichtung 2 untergebrachten Federmotors.
Der Zugstab 7 ist unmittelbar mit dem Behang 3 verbunden. Der Zugstab 7 ist hohl ausgebildet. In seinem Innern ist eine mehrteilige Welle mit zwei oder mehr Teilwellen 8, 9 gelagert. Die Teilwellen 8, 9 sind axial zueinander ausgerichtet und zueinander verschiebbar, insbesondere teleskopartig ineinander verschiebbar, angeordnet. Trotz der Verschiebbarkeit der Teilwellen sind jedoch alle Teilwellen 8, 9 der im Zugstab 7 angeordneten Welle drehstarr mit- einander verbunden. Das heißt, dass, wenn eine der Teilwellen, z.B. 8, gedreht wird, alle weiteren Teilwellen, z.B. 9, sich mit gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit drehen. Die Teilwellen 8, 9 stehen zu diesem Zweck bspw. über in Wellenlängsachse verlaufende Nut-Feder-Verbindung derart im Eingriff,
dass eine Rotationsbewegung einer Welle zwangsweise auch auf die benachbarte Teilwelle übertragen wird. Die Nut-Feder-Verbindungen sind jedoch derart ausgestaltet, dass die axiale Verschiebbarkeit wenigstens zweier Teilwellen 8, 9 nicht beeinträchtigt wird.
Die endseitigen Teilwellen 8, 9 weisen an ihren freien Enden jeweils ein drehstarr mit diesen Teilwellen 8, 9 verbundenes Zahnrad 10, 11 auf. Jedes dieser Zahnräder 10, 11 steht mit einer korrespondierenden Zahnstange 12, 13 im Eingriff. Diese Zahnstangen 12, 13 sind fest im Bereich der unteren Kante 5 bzw. der oberen Kante 6 des Fensters 4 am Kraftfahrzeug angebracht.
Die Zahnstangen 12, 13 verlaufen entweder parallel oder nicht-parallel zueinander. Auch wenn die Zahnstangen 12, 13 nicht-parallel zueinander verlaufen, verbleiben die Zahnräder 10, 11 im Eingriff mit den Zahnstangen 12 bzw. 13, da durch geeignete seitliche Führungen (nicht dargestellt) an den Zahnrädern 10, 11 und/oder den Zahnstangen 12, 13 sowie durch die axiale Verschiebbarkeit der Teilwellen 8, 9 ein seitliches Herausrutschen der Zahnräder 10, 11 aus den Zahnstangen 12 bzw. 13 verhindert wird.
Im Bereich der unteren Kante 5 des Fensters 4 ist ein Antriebselement 14 vorgesehen, das mit der Teilwelle 8 in Wirkverbindung steht. Insbesondere weist das Antriebselement 14 ein Lager, bspw. eine Bohrung, zur Aufnahme des Endabschnitts der Teilwelle 8 auf. Das Antriebselement 14 wird in einer Bahn 15 geführt, die entlang der unteren Kante 5 des Fensters 4 verläuft und somit im wesentlichen linear ausgerichtet ist.
Das Antriebselement 14 selbst wird von einem Bürstenkabelantrieb 16 angetrieben, der ein Kabel 17 und einen Elektromotor 18 aufweist. Der Elektromotor 18 steht mit dem Kabel 17 derart im Eingriff, dass eine Drehbewegung des Elektromotors 18 in eine Längsbewegung des Kabels 17 transformiert wird. Ein Ende des Kabels 17 kann im Bereich des Elektromotors 18 aufgewickelt werden. Das entgegengesetzte Ende des Kabels 17 ist mit dem Antriebselement 14 verbunden, das infolge einer Drehbewegung des Elektromotors hin-
und herbewegt wird. Um eine kontrollierte Bewegung des Kabels auszuführen, ist das Kabel in einem (nicht dargestellten) flexiblen Rohr oder Schlauch untergebracht. Durch diese Anordnung des Kabels 17 in einem flexiblen Schlauch kann der Elektromotor 18 an verschiedenen Stellen, bspw. hinter einer Türinnenverkleidung, angeordnet werden. Dieser spezielle Antrieb ermöglicht daher eine sehr flexible Unterbringung des Antriebs 16.
Dank der Erfindung ist ein einziger Antrieb 16 ausreichend, um den Behang 3 mittels des Zugstabes 7 gleichmäßig und sicher aus- und einzufahren. Dank der drehstarr miteinander verbundenen Teilwellen 8, 9 sowie der an den äußeren Teilwellenenden drehstarr angebrachten Zahnräder 10, 11 wird nämlich der Zugstab 7 an seinen beiden Enden mit derselben Kraft beaufschlagt. Auf diese Weise kann der Behang 3 über seine gesamte Länge gleichmäßig ausgezogen werden. Hierdurch wird nicht nur ein querspannungsfreies und damit faltenfreies Ausziehen des Behangs 3, sondern auch eine sichere und zuverlässige weitestgehend störungsfreie Führung des Zugstabs 7 entlang der unteren Kante 5 und der oberen Kante 6 des Fensters 4 ermöglicht.
Dank dieser besonderen Konstruktion ist jedoch auch ein sichere Führung des Zugstabes 7 selbst bei einem manuellen Antrieb des Zugstabs 7 möglich. Die Erfindung kann daher auch ohne Bürstenkabelantrieb 16 sinnvoll eingesetzt werden.
Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist in der Wickeleinrichtung 2 ein weiterer Behang 19 untergebracht, der auf einer eigenen Wickelwelle aufwickelbar ist. Der Behang 19 besteht vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Behang 3. Der Behang 19 weist jedoch in der Regel eine andere Form auf als der Behang 3, da er an einen dreieckigen Abschnitt 20 des Fensters 4 angepasst ist. An seinem stirnseitigen Ende weist der Behang 19 ebenfalls einen Zugstab 21 auf, der mittels eines weiteren Bürstenkabelantriebs 22 mit einem weiteren Elektromotor 23 über ein weiteres Kabel 24, das ebenfalls in einem Schlauch verläuft, in entsprechender Weise wie der Zugstab 7 ange-
trieben wird. Mittels dieses zweiten Behangs 19 lassen sich auch nicht- rechteckförmige Fensterformen nahezu vollständig verschaffen.
Die Erfindung wurde zwar anhand der Figur an einem Fensterrollo erläutert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch ebenso im Bereich von Laderaumabdeckungen eingesetzt werden. Sie ist daher nicht auf Kraftfahrzeugfensterrollos beschränkt.