Ein-/Ausschaltkonzept für ein Automobiles Nachtsichtsystem
Die Erfindung betrifft ein Ein-/Ausschaltkonzept für ein Automobiles NachtsiehtSystem.
Erste kommerziell erhältliche Automobile Nachtsichtsysteme sind bereits am Markt. Diese sollen den Fahrer in schwierigen Situationen, bei schlechter Sicht, insbesondere bei Dunkelheit sowie bei Nebel unterstützen. Im Automobilen Bereich gibt es beispielsweise Nachtsichtsysteme welche eine aktive Infrarotbeleuchtung umfassen, um damit die dem Fahrzeug vorausliegende Umgebung mittels Infrarotstrahlung auszuleuchten. Wobei derartige Systeme zunächst die vorausliegende Fahrzeugumgebung mittels Infrarotsensoren erfassen. Die erfassten Umgebungsdaten werden sodann mittels einer Datenverarbeitungs- einheit zu einem Bild verarbeitet und auf einer Bildanzeige abgebildet, wo sie vom Fahrer bei Bedarf abgerufen werden können. Um den Fahrer nicht unnötig abzulenken, werden solche aus dem Stand der Technik bekannten Systeme unter Berücksichtigung von Betriebs- und Umgebungsparametern automatisch angesteuert, nachdem diese einmal durch den Fahrer aktiviert worden sind.
In der japanischen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungs- nummer JP 2001344700 wird eine Anzeigeeinheit für ein Fahrzeug vorgestellt. Die Anzeigeeinheit dient dabei zur Erhöhung der Sicherheit, insbesondere während dem Fahrer die direkte Sicht auf die vorausliegende Umgebung versperrt ist. Hierbei
werden mittels einer Infrarotkamera aufgenommene Infrarotbilder auf einer Bildanzeige dargestellt. Wobei die Darstellung der Infrarotbilder auf der Bildanzeige vorzugsweise dann erfolgt, falls mit einem zur Auswertung von Umgebungsparametern geeigneten Auswertemittel festgestellt wird, dass das Fahrzeug in einen Tunnel einfährt. Beim Betrieb der Anzeigeeinheit wird berücksichtigt, ob sich das Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Fahrzeugumgebung bewegt, worin Infrarotbilder nicht notwendigerweise dargestellt werden müssen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, falls mit dem Mittel zur Beurteilung der Fahrzeugumgebung keine sich annähernden Fahrzeuge detektiert werden. Infrarotbilder werden hierbei auch dann nicht angezeigt, wenn sich das Fahrzeug dabei in einem Tunnel befindet .
Die japanische Patentanmeldung mit der Verδffentlichungsnum- mer JP 2000215398 beschreibt eine Anzeigeeinheit in einem Fahrzeug zur Anzeige von Umgebungsinformationen. Wobei dem Fahrer die Umgebungsinformationen auf effektive Weise ange- zeigt werden soll. Dabei werden mittels einer Steuereinheit die Mittels einer Kamera aufgenommenen Infrarotbilder auf einer Bildanzeige dargestellt, falls mit einem Auswertemittel zur Auswertung von Betriebsparametern festgestellt wird, dass der Lichtschalter der Frontscheinwerfer betätigt ist. Die An- zeige der Infrarotbilder findet hierbei auch in Abhängigkeit der mittels einem Auswertemittel zur Auswertung von Umgebungsparametern gewonnenen Informationen statt, beispielsweise falls es Nacht ist und die Umgebung dunkel erscheint. Oder falls sich das Fahrzeug außerhalb eines Tunnels befindet und in der Umgebung dichter Nebel herrscht. Aber auch dann, falls die Handbremse Betätigt ist, sogar bei ausgeschaltetem Lichtschalter. Hierbei kann jedoch nicht unmittelbar erkannt werden, ob eine Aktivierung der Anzeigeeinheit durch den Fahrer erfolgreich ausgeführt wurde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Ein- /Ausschaltkonzept für ein automobiles Nachtsichtsystem zu schaffen, welches über eine erfolgreiche Aktivierung infor- miert .
Die Aufgabe wird Gemäß der Erfindung durch ein Ein- /Ausschaltkonzept mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst . Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen aufgezeigt.
Gemäß der Erfindung wird ein Ein-/Ausschaltkonzept für die Bildanzeige eines automobilen Nachtsichtsystems bereitgestellt. Hierbei umfasst das Nachtsichtsystem eine aktive Inf- rarotbeleuchtung, eine Kamera zur Aufnahme von Infrarotbildern sowie eine Bildanzeige zur Wiedergabe von Bildinformationen. Zusätzlich ist ein Auswertemittel vorhanden, welches zur Auswertung von Betriebs- und/oder Umgebungsparametern geeignet ist, wobei auf Grund dieser Auswertung die aktive Inf- rarotbeleuchtung des Nachtsichtsystems in Betrieb gesetzt wird. Weiterhin ist ein von diesem Auswertemittel unabhängiges Steuermittel zur Aktivierung oder Deaktivierung des NachtSichtsystems vorhanden. In einer erfinderischen Weise wird dabei die Bildanzeige direkt durch das Steuermittel ak- tiviert oder deaktiviert. Wobei hierbei die Auswertung von Betriebs- und/oder Umgebungsparametern durch das Auswertemittel nicht berücksichtigt wird.
Indem mittels dem Steuermittel das Nachtsichtsystem aktiviert wird, wird unmittelbar auch die Bildanzeige aktiviert. Hierbei findet auf jeden Fall eine Darstellung auf der Bildanzeige bzw. ein Wechsel der bisherigen Darstellung statt, auch dann falls aufgrund der Auswertung von Betriebs- und/oder Umgebungsparametern gar keine Nachtsichtfunktionalität erfor- derlich ist oder ein Betrieb der aktiven Infrarotbeleuchtung aus Sicherheitsgründen nicht zulässig ist. Beispielsweise kann hierbei eine text- oder symbolhafte Meldung auf der
Bildanzeige dargestellt werden, wonach das Nachtsichtsystem nun aktiviert ist. Dadurch wird es in besonders vorteilhafter Weise möglich, dass der Fahrer unverzüglich Information über eine erfolgreiche Aktivierung des Nachtsichtsystems erhält .
In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Steuermittel zur Aktivierung oder Deaktivierung der Bildanzeige um einen Schalter. Hierzu sind dem Fachmann beispielsweise elektromechanische oder elektronische Schalter bekannt. Wobei die Schaltstufe des Schalters z.B. eine Raste aufweist oder aber als Taster ausgeführt sein kann. Der Schalter ist hierbei direkt am Gehäuse der Bildanzeige oder in deren Nähe angebracht. Jedoch ist es auch denkbar, dass der Schalter an einer Stelle angebracht ist, an der sich weitere Schaltelemente zur Bedienung von Beleuchtungs- einrichtungen des Fahrzeugs befinden oder sogar in diese Schaltelemente integriert ist. Dabei ist beispielsweise jede vom Fahrer erreichbare Position im Cockpit des Fahrzeugs geeignet. In einer weiteren Vorteilhaften Weise stellt die An- zeigeflache der Bildanzeige selbst die Schaltfläche in der Art eines Touch-Screens dar. Es ist aber auch denkbar, dass das Steuermittel beispielsweise durch akustische Befehle be- einflusst wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Steuermittel aufgrund interner oder externer Diagnosesysteme beeinflusst. Hierbei wird die Bildanzeige durch das Steuermittel unabhängig von Betriebs- und/oder Umgebungsparametern beispielsweise zu Service- und Diagnosezwecken betrie- ben. Wobei es im Rahmen der Diagnose erforderlich sein kann, dass sich die Komponenten des Nachtsichtsystems sowie die Bildanzeige unabhängig voneinander betreiben lassen. Dabei kann es sich sowohl um externe Diagnosesysteme, beispielsweise zur Überprüfung der aktiven Beleuchtung als auch um inter- ne DiagnoseSysteme handeln, welche beispielsweise die Bildanzeige zur Informationswiedergabe nutzen. Insbesondere in Werkstätten worin Fahrzeuge üblicherweise auf einer Stelle
stehen und sich Personen in deren Umfeld befinden, kann es auch aufgrund von Sicherheitsaspekten erforderlich sein, dass die einzelnen Komponenten des Nachtsichtsystem sowie die Bildanzeige separat betreibbar sind.
In einer gewinnbringenden Weise kann die Bildanzeige Bildinformationen wenigstens einer weiteren Kamera wiedergeben, welche mit dem NachtsiehtSystem in Verbindung steht und insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich empfindlich ist. Damit ist es möglich dem Fahrer auch dann ein geeignetes Bild der Umgebung darzustellen, wenn ein Einsatz der Nachtsichtfunktionalität keinen Sinn macht z.B. tagsüber. Insbesondere solange die Infrarotbeleuchtung inaktiv ist, können mittels der Bildanzeige Bildinformationen der im sichtbaren Wellen- längenbereich arbeitenden Kamera anzeigt werden. Falls das Nachtsichtsystem dann aktiviert wird, erfolgt auch ein Wechsel zur Darstellung der Bilddaten der Infrarotkamera. Ist diese Nachtsichtdarstellung einmal aktiviert, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Qualität des Infrarotbil- des zu untersuchen. Als geeignetes Mittel zur Untersuchung der Qualität des Infrarotbildes ist eine Entscheidungseinheit vorgesehen. Falls mittels der Entseheidüngseinheit eine gute Qualität festgestellt wird, kann das Infrarotbild weiterhin angezeigt werden. Ist die Qualität dagegen nicht ausreichend erfolgt eine Qualitätsauswertung der Bildinformation der im sichtbaren Bereich arbeitenden Kamera und falls die Qualität besser ist, ein Wechsel zurück zur Darstellung der Bildinformationen, welche mittels der im sichtbaren Wellenlängenbereich arbeitenden Kamera aufgenommenen werden. Indem für die Qualität jeweils ein Schwellwert vorgegeben wird, erfolgt der
Wechsel zwischen den unterschiedlichen Bildinformationen dabei vorzugsweise automatisch. Wobei die Schwellwerte vom Fahrer fest vorgegeben werden kann oder in Abhängigkeit von Betriebs- und Umgebungsparametern variiert werden kann. Selbst- verständlich ist es auch denkbar, dass ein Mittel vorgesehen ist, welches ein direktes Umschalten zwischen den Bildinformationen unabhängig von der Qualität ermöglicht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Bildanzeige außer Betrieb gesetzt, falls die Bildinformationen aufgrund einer Betriebsstörung nicht ständig ak- tualisiert werden. Wobei Betriebsstörungen hierbei beispielsweise durch die einzelnen Komponenten des Nachtsichtsystems oder weitere Systeme des Fahrzeugs verursacht werden können. Deshalb ist eine Überwachungseinheit vorgesehen, welche die einzelnen Komponenten des Nachtsichtsystems überwacht. Zudem wird damit die Darstellung auf der Bildanzeige dahingehend ü- berwacht, ob die Bildinformationen kontinuierlich aktualisiert werden. Wobei sich hierbei insbesondere ein Abgleich mit Odometriedaten eignet. Beispielsweise muss sich die Bildszene fortlaufend ändern, falls sich das Fahrzeug bewegt. Wo- hingegen sich die Bildszene bei einem stehenden Fahrzeug nicht ändern darf, jedoch kann hierbei beispielsweise eine Bewegung einzelner Objekte in der Bildszene auftreten. Dem Fachmann sind hierbei Bildverarbeitungsmethoden bekannt, um derartige Unterschiede zwischen einer bewegten Szene und be- wegter Objekte innerhalb einer Szene zu analysieren.
Die Figur zeigt beispielhaft den schematischen Aufbau für das erfindungsgemäße Ein-/Ausschaltkonzept eines Automobilen Nachtsichtsystems . Das Nachtsichtsystem umfasst eine Kamera (3) , welche Umgebungsinformationen erfasst und die erfassten UmgebungsInformationen in Bildinformationen umwandelt. Sowie eine Bildanzeige (1) zur Wiedergabe von Bildinformationen. Zudem umfasst das Nachtsichtsystem eine aktive Infrarotbeleuchtung (2) zur Ausleuchtung der Umgebung mittels Infrarot- Strahlung. Ein Auswertemittel (4) welches Betriebsparameter
(5) und/oder Umgebungsparameter (6) auswertet, wobei aufgrund dieser Auswertung die Aktive Infrarotbeleuchtung (2) sowie die Kamera (3) in Betrieb gesetzt werden. Zusätzlich ist ein weiteres von diesem Auswertemittel (4) unabhängiges Steuer- mittel (7) vorhanden, womit einerseits das Nachtsichtsystem aktiviert oder deaktiviert wird und außerdem die Bildanzeige
(1) aktivier- oder deaktivierbar ist. Das Steuermittel (7) wirkt somit direkt auf die Bildanzeige (1) .
Bezugszeichenliste
1 Bildanzeige
2 aktive Infrarotbeleuchtung
3 Kamera
4 Auswertemittel
5 Betriebsparameter
6 Umgebungsparameter
7 Steuermittel