Behälter
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Behälter bzw. einen Aufsatz für einen Behälter mit einem Standflächenbereich.
Stand der Technik
Flüssigkeiten, Pasten und Cremen werden in geeigneten Behältern transportiert und verkauft. Die Ausgestaltung der Behälter ist heutzutage nicht mehr nur durch funktioneile Randbedingungen bestimmt, sondern werden oft auch als Imageträger oder als Marketing- mittel eingesetzt. Ein Beispiel ist die Ausgestaltung von kleinen (z. B. 3 dl-) Getränkeflaschen oder von Behältern für Joghurt-Drinks, welche bereits durch ihre Form auffallen.
Ein breites Feld von speziell ausgestalteten Behältern findet sich in der Parfüm- und Kosmetikbranche. Durch die ästhetische Ausgestaltung der Behälter wird der potentielle Konsument auf das Produkt aufmerksam gemacht. Auch technische Besonderheiten können die Aufmerksamkeit der Konsumenten erregen. Die Wirkung hängt nicht zuletzt vom "Neuigkeitscharakter" der technischen Besonderheit ab. Eine technische Besonderheit, welche im Allgemeinen bekannt ist, kann im Zusammenhang mit einer neuen Anwendung die Neuheit des Gesamten ergeben.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter bzw. einen Aufsatz für einen Behälter zu schaffen, welcher wirkungsvoll als Werbemittel eingesetzt werden kann.
Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der/Erfindung ist ein Behälter bzw. ein Aufsatz für einen Behälter mit einem derart ausgebildeten Standflächenbereich versehen, dass der Behälter einerseits in einer ersten geneigten und andererseits in mindestens einer zweiten geneigten oder aufrechten Stellung stehen kann.
Durch die zumindest zwei Stellungen kann der erfindungsgemässe Behälter derart eingesetzt werden, dass Werbebotschaften in vielen Varianten kommunizierbar sind. Dient der Behälter beispielsweise als Verpackung für eine Flüssigkeit, kann der Behälter derart auf einem Verkaufsregal positioniert werden, dass z. B. die Öffnung einem potentiellen Konsu-
menten zugewandt ist. Der Konsument wird dadurch unterschwellig zu diesem Produkt hingeführt und dazu verleitet, das im erfindungsgemässen Behälter vorhandene Produkt zu wählen. Auch kann der schräg stehende Behälter gegenüber anderen gerade stehenden Behältern im Regal unter Umständen stärker auffallen.
Der Winkel zwischen der mindestens einen geneigten und der aufrechten Stellung des Behälters wird bevorzugt nicht zu gross gewählt und beträgt weniger als 45°. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der Winkel zwischen der mindestens einen geneigten und der aufrechten Stellung des Behälters weniger als 30° beträgt. Die Wirkungslinie einer Resultierenden, welche aus der Eigengewichtskomponente des Behälters und der Eigengewichts- komponente des Inhalts gebildet ist, muss in jeder Stellung des Behälters durch den Standflächenbereich des Behälters verlaufen. Damit ein unbeabsichtigtes Kippen (z. B. bei einer geringfügigen Erschütterung) nicht gleich zum Kippen des Behälters führt, sollte die Resultierende nicht zu nahe am Rand des Standflächenbereichs verlaufen (Stabilitätskriterium).
Wird der Neigungswinkel zu gross gewählt, kann der Behälter beim Stellungswechsel von der aufrechten in die mindestens eine geneigte Stellung durch den allfällig dabei entstehenden Schwung "überkippen". Um die Gefahr des "Überkippens" des Behälters bei dessen Stellungswechsel und grösseren Neigungswinkeln (z. B. > 30°) zusätzlich zu verhindern, kann der Rand des Standflächenbereichs durch konstruktive Massnahmen (z. B. Auf- bordungen oder Anordnung von zusätzlichen Vorsprüngen am Standflächenbereich) derart begrenzt werden, dass der Spielraum für eine Bewegung des Behälters beim Wechsel von der aufrechten in die mindestens eine geneigte Stellung begrenzt ist. Bei in vertikaler Richtung hohen Behältern können solche konstruktive Massnahmen schon bei kleinen Winkeln (z. B. < 10°) nötig sein.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Behälter so ausgebildet, dass er dahin tendiert im leeren Zustand in einer aufrechten und im vollen Zustand in einer geneigten Stellung zu stehen. Dies wird durch eine geeignete Gestaltung des Standflächenbereichs in Abhängigkeit von der Form (und der Lage des Schwerpunktes im leeren und im vollen Zustand) er-
reicht. Die Lage des Schwerpunktes hängt ab vom Verlauf der Behälterwand (d.h. von der Art, wie sich der Behälter nach oben verjüngt). Bei Bedarf kann die Lage des Schwerpunktes durch gezielte Zusatzgewichte (wie z. B. einen schweren Boden, eine nicht rotationssymmetrische Wandstärke, ein selektiv positioniertes und im Behälter integriertes Ge- wichtselement) verändert bzw. eingestellt werden. Diese Massnahmen führen zu einem zusätzlichen werbewirksamen Effekt. In einer Variante dazu kann der Standflächenbereich des Behälters so ausgebildet werden, dass der Behälter dahin tendiert, im vollen Zustand in einer aufrechten und im leeren Zustand in einer geneigten Stellung zu stehen.
Der Standflächenbereich kann dazu zumindest in einem Teilbereich bombiert ausgeführt werden. Mit einer auf diese Bombierung abgestimmten Ausgestaltung des Behälters wird ein sogenannter "Stehauf-Männchen"-Effekt geschaffen. D. h., dass der erfindungsgemäs- se Behälter beispielsweise bei jedem Füllungszustand aufrecht steht und in diese Stellung tendiert, auch wenn der Behälter angestossen oder anderweitig bewegt wird.
Der Standflächenbereich weist vorzugsweise mehrere diskrete - d. h. voneinander unab- hängige - Auflageflächen auf. Jede Auflagefläche bildet eine Variante für eine mögliche geneigte Stellung des erfindungsgemässen Behälters. Je mehr diskrete Auflageflächen vorhanden sind, desto mehr geneigte Stellungen kann der erfindungsgemässe Behälter einnehmen.
Der Behälter weist vorzugsweise an der Peripherie des Standflächenbereichs mehrere Auf- lageflächen und im Zentrum zumindest eine zentrale Auflagefläche auf. Bevorzugt steht die mindestens eine zentrale Auflagefläche gegenüber den peripheren Auflageflächen vor. Die vorstehende, zentrale Auflagefläche steht derart vor, dass der Neigungswinkel nicht zu gross wird, welcher sich durch die zentrale Auflagefläche und zumindest einer der peripheren Auflageflächen ergibt.'
In einer weiteren bevorzugten Ausführung des Standflächenbereichs sind an dessen Umfang fünf periphere Auflageflächen vorgesehen. Wie bereits dargelegt wurde, ermöglicht jede periphere Auflagefläche eine geneigte Stellung des erfindungsgemässen Behälters. Der erfindungsgemässe Behälter liegt in einer geneigten Stellung auf drei Punkten auf. Einer-
seits steht der Behälter auf zwei Punkten an der Peripherie des Standflächenbereichs. Diese können die Eckpunkte entlang dem Aussenumfang der peripheren Auflagefläche oder zweier beabstandeten peripheren Auflageflächen sein. Andererseits bildet ein Punkt der zentralen Auflagefläche den dritten Punkt. Dieser ist der Schnittpunkt der Kontaktfläche der zentralen Auflagefläche mit der Winkelhalbierenden, basierend auf dem Winkel, welcher durch die Linie des ersten peripheren Auflagepunktes zum Zentrum und der Linie des zweiten peripheren Auflagepunktes zum Zentrum gebildet wird.
Die Anzahl der peripheren Auflageflächen kann speziellen Bedürfnissen, wie beispielsweise der Ästhetik, angepasst werden. Hierbei ist die Gr sse der Abmessungen und die Grund- rissform des erfindungsgemässen Behälters mitentscheidend. Je grösser der Behälter ist, desto mehr Auflageflächen können angeordnet sein. Weiter hat die Grundrissform des erfindungsgemässen Behälters einen Einfluss auf die Anzahl der peripheren Auflageflächen. Weist der erfindungsgemässe Behälter beispielsweise eine rechteckige Grundrissform auf, so kann die Anordnung von vier, in den Ecken des Grundrisses angeordnete Abfassungen als periphere Auflageflächen dienen und die gewünschte Anzahl von Varianten bei den geneigten Stellungen des erfindungsgemässen Behälters sicherstellen.
Vorzugsweise hat der Behälter in vertikale Richtung eine grössere Abmessung als in der horizontalen Richtung. Bevorzugt ist ein Verhältnis von 2: 1 oder noch grösser bezogen auf die vertikalen zur horizontalen Abmessung des Behälters, wie es typisch für Getränkefla- sehen ist. Je höher das Verhältnis zwischen der vertikalen und der, horizontalen Abmessung des Behälters ist, desto geringer ist die Stabilität in der einen bzw. anderen Stellung. Unter Umständen sind mehr konstruktive Massnahmen nötig, um sicherzustellen, dass die Wirkungslinie der Schwerkraft innerhalb des Standflächenbereichs des Behälters verläuft.
Der Behälter eignet sich insbesondere als Getränkeflasche. Der Ausguss der Getränkefla- sehe ist bei einer solchen Anwendung des erfindungsgemässen Behälters vorzugsweise gegenüber dem Standflächenbereich vorgesehen. Der Ausguss ist mit einem Aussengewinde versehen, damit die Getränkeflasche mit handelsüblichen Verschlüssen, wie beispielsweise Kunststoffdrehverschlüsse, verschlossen und geöffnet werden kann. Die Erfindung eignet
sich weiter für Dinge des täglichen Gebrauchs wie Gläser, Krüge, Schüsseln, Früchteschalen, Präsentierteller, etc.
Eine weitere mögliche Anwendung ist die Verwendung des erfindungsgemässen Behälters als Vase. Vorzugsweise steht der erfindungsgemässe Behälter als Vase für eine Rose auf- recht. Wird beispielsweise ein Frühlingsstrauss in die Vase eingestellt, kann die Vase in einer geneigten Stellung positioniert werden, was einen optisch vorteilhaften Effekt des gesamten Arrangements ermöglicht.
Mit der Ausgestaltung des Behälters kann ein sorgsamer Gebrauch des Inhalts kommuniziert werden. Dabei wird in einer der geneigten Stellungen des Behälters für einen solchen Inhalt, beispielsweise durch gestalterische Massnahmen, ein z. B. bevorzugter visueller Effekt erzeugt. Geht der Inhalt langsam zur Neige, verändert der Behälter seine Stellung und der bevorzugte Effekt ist beispielsweise nicht mehr gegeben. Der Benutzer muss den Behälter nachfüllen, was bei besonderen Inhalten (z. B: spezielle Olivenöle, Essigessenzen, Gewürze, etc.) teuer oder aufwändig sein kann. Der Benutzer wird weiter durch den Behäl- ter unterbewusst dazu angeregt, den Inhalt so sorgsam wie möglich zu verbrauchen, um den besonderen Effekt des Behälters längere Zeit beizubehalten.
Weiter eignet sich der Behälter für Pasten bzw. Cremen. Diese werden häufig auf dem Kopf aufgestellt, damit der (zähflüssige) Inhalt bei Bedarf unverzüglich ausfliessen kann. Dabei ist beispielsweise die Entnahmeöffnung am gleichen Ende wie der Standflächenbereich ausgebildet. Der Standflächenbereich wird in dieser Anwendung z. B. an der Oberseite des Deckels ausgebildet. Bei flüssigen Inhalten kann der Ausfluss durch die Verwendung eines geneigten erfindungsgemässen Behälters vereinfacht werden. Insbesondere bei Verwendung des erfindungsgemässen Behälters in der Kosmetikbranche ergibt sich ein grosses Feld von Einsatzmöglichkeiten als ein weiteres Marketingmittel.
Der Behälter wird aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus PET hergestellt. Weitere mögliche Materialien für den erfindungsgemässen Behälter sind in Abhängigkeit der Verwendung des Behälters beispielsweise Glas, Metall oder (beschichteter) Karton. Im Boden oder
in der Wand können z. B. andersartige Materialien integriert sein, um die Lage des Schwerpunktes bzw. das Stabilitätsverhalten zu modifizieren.
Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfin- düng.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters in einer aufrechten Stellung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters in einer geneigten Stellung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Standflächenbereich eines bevorzugten Behälters; und
Fig. 4 eine Systemskizze des Aufstellmechanismus.
Fig. 5a-c Ein erfindungsgemässer Aufsatz für eine Flasche in der Draufsicht, der Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. όa-c Ein erfindungsgemässer Aufsatz für einen Salzstreuer in der Draufsicht, der
Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters in einer aufrechten Stellung. Der Behälter dient in dieser Ausführungsform als Getränkeflasche 1 und ist aus PET hergestellt. Die Getränkeflasche 1 kann auch aus an- deren Materialien wie beispielsweise aus Glas, Metall oder einem anderen Kunststoff hergestellt sein. Wie nachfolgend noch aufgezeigt wird, beeinflusst das Leergewicht bzw. die Verteilung der Masse in der Wand die Stabilität des Behälters.
Der Standflächenbereich 2 der Getränkeflasche 1 steht beispielsweise auf einer ebenen Unterlagsfläche, der Tischoberfläche 3. Die Getränkeflasche 1 kann trotzdem mit mehre- ren Auflageflächen versehenen Standflächenbereiche 2, wie die bisher bekannten Ausführungen von Getränkeflaschen, auf jede geeignete Art von Unterlage gestellt werden. Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Getränkeflasche 1 werden die Verwendungsmöglichkeiten gegenüber den bekannten Ausführungen nicht eingeschränkt, sondern zusätzlich erweitert.
Am gegenüber des Standflächenbereichs 2 liegenden Ende der Getränkeflasche 1 ist der Ausguss 4 angeordnet. Der Ausguss 4 wird z. B. in'an sich bekannter Weise mit einem Aussengewinde 5 für einen hier nicht dargestellten Kunststoffdrehverschluss versehen, womit die Getränkeflasche 1 in herkömmlicher Art und Weise geöffnet und verschlossen werden kann. Der Verschluss kann z. B. auch so ausgestaltet sein, dass die Gewichtsverteilung asymmetrisch ist und das Stabilitätskriterium verändert, so dass darauf Einfluss genommen werden kann, in welche Stellung der Behälter in Abhängigkeit vom Füllgrad tendiert.
In diesem Ausführungsbeispiel steht die Getränkeflasche 1 im leeren Zustand aufrecht. Wie nachfolgend noch ausgeführt wird, kann der erfindungsgemässe Behälter derart ausgestaltet werden, dass der Behälter im vollen Zustand aufrecht und im leeren geneigt steht. Dabei kann der Behälter weiter auch eine Ausgestaltung aufweisen, dass der Behälter einzig im leeren Zustand eine geneigte Stellung einnimmt. D. h., dass der Behälter bereits im teilgefüllten Zustand eine aufrechte Stellung einnimmt.
Eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters in einer geneigten Stellung ist in Figur 2 gezeigt. Im Gegensatz zur in Figur 1 dargestellten Getränkeflasche 1 ist diese gefüllt, was mit dem Füllstand ό schematisch angedeutet ist.
Die Getränkeflasche 1 tendiert in diesem Ausführungsbeispiel im gefüllten beziehungswei- se teilgefüllten Zustand zu einer geneigten Stellung gegenüber der Tischplatte 3. Bezüglich der Funktionsweise dieses Mechanismus wird auf die Beschreibung zur Figur 4 verwiesen, welche nachfolgend den Aufstellmechanismus im Detail beschreibt.
Eine Draufsicht auf den Standflächenbereich eines bevorzugten Behälters ist in der Figur 3 dargestellt. Der Standflächenbereich 2 hat mehrere diskrete - d. h. voneinander getrennte - Auflageflächen 7, 8.1 bis 8.5. Im Zentrum des Standflächenbereichs 2 ist die zentrale Auflagefläche 7 angeordnet, welche gegenüber den peripheren Auflageflächen 8.1 bis 8.5 vorsteht.
Die zentrale Auflagefläche 7 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Ringfläche ausgebildet. Die Ringfläche ist am vorstehenden Bodenteil ausgebildet. Um den nachfol- gend zur Figur 4 beschriebenen Aufstellmechanismus zu unterstützen, weist die Kontaktfläche zwischen der zentralen Auflagefläche 7 und- beispielsweise der Tischoberfläche 3 (hier nicht dargestellt) - der Kreisring 9 - eine leicht bombierte Oberfläche auf. In einer. Variante dazu könnte die Oberfläche des Kreisrings 9 konkav oder eben ausgebildet sein.
Es sind insgesamt fünf periphere Auflageflächen 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 und 8.5 ausgebildet, Je nach Ausgestaltung der Kontaktfläche der peripheren Auflageflächen 8.1, 8.2, 8.3, 8.4 und 8.5 ergeben sich unterschiedliche Auflagepunkte des erfindungsgemässen Behälters. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Kontaktfläche leicht bombiert ausgebildet. In der geneigten Stellung des Behälters liegt dieser somit peripher auf zwei Auflageflächen - z. B. 8.1 und 8.2 - sowie auf einen Auflagepunkt des Kreisrings 9 auf, Der Auflagepunkt des Kreisrings 9 ist der Schnittpunkt des Kreisrings 9 und der Winkelhalbierenden des Winkels, welcher durch die Linie des Auflagepunktes der Auflagefläche 8.1 und dem Zentrum der Standfläche 2 sowie der Linie des Auflagepunktes der Auflagefläche 8.1 und dem Zentrum der Standfläche 2 gebildet wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die peripheren Auflageflächen 8.1 , 8.2, 8.3, 8.4 und 8.5 konkav auszugestalten. Beispielhaft werden nachfolgend mögliche Auflagepunkte des Behälters in einer geneigten Stellung anhand der peripheren Auflageflächen 8.1 und
8.2 aufgezeigt. Durch die konkave Ausgestaltung der Auflageflächen 8.1, 8.2 usw. liegt der Behälter in einer geneigten Stellung nicht mehr auf einer eigentlichen Fläche sondern auf den Kontaktpunkten 10.1 und 10.2 für die periphere Auflagefläche 8.1 beziehungsweise auf den Kontaktpunkten 1 1.1 und 1 1.2 für die periphere Auflagefläche 8.2. Weiter ist es denkbar, dass der Kontaktpunkt 10.2 und der Kontaktpunkt 1 1.1 die peripheren Kontakt- punkte des Behälters in einer geneigten Stellung sind. Der dritte Kontaktpunkt liegt auf dem Kreisring 9. Seine Lage auf dem Kreisring 9 ist wieder durch den Schnittpunkt des
Kreisrings 9 mit der Winkelhalbierenden des Winkels bestimmt, welcher durch die beiden
Linien der Kontaktpunkte mit dem Zentrum gebildet wird.
In einer Variante dazu können die peripheren Auflageflächen 8.1 , 8.2, 8.3, 8.4 und 8.5 flach ausgebildet sein. Der Behälter liegt in einer geneigten Stellung bei einer solchen Aus- führung entweder auf der Linie auf, welche beispielsweise zwischen den peripheren Punkten 10.1 und 10.2 verläuft, oder beispielsweise auf den peripheren Punkten 10.2 und 1 1.1 auf, Der dritte Auflagepunkt liegt wie bei den bisher beschriebenen Ausführungen auf dem Kreisring 9, entsprechend der Lage der Winkelhalbierenden des vorhandenen Winkels zwischen dem ersten Auflagepunkt, dem Zentrum und dem zweiten Auflagepunkt.
Wie den genannten Ausführungsbeispielen entnommen werden kann, ergeben sich je nach Ausgestaltung der einzelnen Auflageflächen 7 und 8.1 bis 8.5 unterschiedliche Kontaktpunkte. Weiter zeigt sich, dass im Hinblick auf die Stabilität die Ausgestaltung der Auflageflächen 7 und 8.1 bis 8.5 für die Funktion des erfindungsgemässen Behälters von sekundärer Bedeutung ist. Von primärer Bedeutung ist das Zusammenspiel der wirkenden Kräfte, welches nachfolgend beschrieben wird.
Figur 4 zeigt schematisch eine Systemskizze des Aufstellmechanismus. Die Systemskizze zeigt in vereinfachter Weise die Getränkeflasche 1, die Tischoberfläche 3 sowie die zentrale Auflagefläche 7, welche gegenüber dem Boden 12 der Getränkeflasche 1 hervorsteht.
Wie bereits dargelegt wurde, ist die Ausgestaltung der Kontaktflächen bzw. Kontaktpunkte von sekundärer Bedeutung, weshalb sich die nachfolgenden Ausführungen auf die Funktionsweise des Aufstellmechanismus beschränken.
In den Figuren 5a-c ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Es handelt sich um einen Aufsatz 13, der an den Fuss einer konventionellen Flasche, z.B. einer Wein- oder Sektflasche geklemmt werden kann. Der Aufsatz besteht z.B. aus Holz oder Kunststoff. Er hat einen Aufnahmeraum 14, in welchem der Fuss der (nicht dargestellten) Flasche aufgenommen wird. Am oberen Rand des Aufnahmeraums 14 sind (z.B. fünf) fingerartige Halteelemente 15.1 , ..., 15.5 ausgebildet, welche den Flaschenfuss festklemmen können. Wenn der Aufsatz 13 auf der Unterseite der Flasche aufgesteckt ist, liegen die Halteelemente 15.1, 15.5 an der (typischerweise zylindrischen) Mantelseite der Flasche unter einer gewissen Spannung an.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind zwischen den Halteelementen 15.1 , ..., 15.5 nach unten gezogene, rundliche Ausnehmungen 16.1 , ..., 16.5 vorgesehen. Direkt unterhalb die- ser Ausnehmungen 16.1 , ..., 16.5 sind (fünf) Stützelemente 17.1 , ..., 17.5 vorgesehen. Im Zentrum der Bodenseite des Aufsatzes 13 ist ein Vorsprung 18 ausgebildet. Dieser ist z.B. kreisscheibenförmig und steht gegenüber den Stützelementen 17.1 , ..., 17.5 nach unten vor. Dadurch wird im Sinne der Erfindung ein Standflächenbereich definiert der es erlaubt, dass die Flasche, welche im Aufsatz 13 eingesetzt ist, in mindestens einer geneigten und einer vertikal aufrechten Stellung stehen kann. Konkret gibt es im vorliegenden Beispiel fünf gleichwertige geneigte Stellungen (wobei der Aufsatz 13 mit jeweils zwei benachbarten Stützelementen 17.1 , 17.2 bzw. 17.2, 17.3 etc. und dem zentralen Vorsprung Kontakt mit der Unterlagsfläche hat).
Figuren 6a-c zeigt einen erfindungsgemässen Aufsatz 20 für einen Salzstreuer 19 in der Draufsicht, der Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht. Der Aufsatz 20 ist im Wesentlichen gleich ausgebildet wie der Aufsatz 13. Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, wie stark der zentrale Vorsprung 21 gegenüber den peripheren Stützelementen 22.1, ..., 22.5 vorsteht. Da der Salzstreuer eine relativ geringe Höhe hat, kann er stär-
ker geneigt werden, ohne dass die Gefahr besteht dass er umkippt. Folglich kann der Vorsprung stärker vorstehen gegenüber den Stützelementen.
Es versteht sich, dass die Form des Aufsatzes an den Flaschenboden angepasst sein kann. Entsprechend kann die Fixierung an der Unterseite der Flasche mit anderen Mitteln als mit den regelmässig auf dem Umfang verteilten Halteelementen fixiert werden kann. Der Aufsatz muss nicht unbedingt lösbar bzw. auswechselbar am Flaschenboden angebracht sein.
Zur Vereinfachung der Beschreibung des Systems sind am Boden 12 die schematischen Auflagepunkte A, B, C und D bezeichnet. Liegt der Boden 12 auf den Punkten A-B bzw. C-D auf, steht die Getränkeflasche 1 in einer geneigten Stellung. Liegt die Getränkeflasche 1 auf den Punkten B-C auf - steht die Getränkeflasche 1 auf der vorstehenden, zentralen Auflagefläche 7 - dann ist die Getränkeflasche 1 aufrecht. Der Ordnung halber sei nochmals darauf hingewiesen, dass der schematische Punkt A bzw. D in der Praxis zumeist aus zwei Auflagepunkten bzw. Auflageflächen umfasst. Dadurch ist die geforderte Stabilität der Getränkeflasche 1 auch in der geneigten Stellung gewährleistet, da eine "Drei-Punkt-Aufla- ge" gegeben ist.
Entscheidend für die Stellung der Getränkeflasche -1 - also ob sie geneigt bzw. aufrecht steht - ist der Verlauf der Wirkungslinie der Resultierenden R. Die Resultierende R s_etzt sich aus der Eigengewichtskomponente der Getränkeflasche 1 , welche durch den Schwerpunkt der Getränkeflasche 1 verläuft, und der Eigengewichtskomponente des Inhalts zu- sammen, welche durch den Schwerpunkt des Inhalts verläuft. Verläuft die Wirkungslmie der Resultierenden R zwischen den schematischen Punkten A und B bzw. C und D steht die Getränkeflasche 1 in einer geneigten Stellung. Verläuft die Wirkungslinie der Resultierenden R zwischen den schematischen Punkten B und C, tendiert die Getränkeflasche 1 in eine aufrechte Stellung. Die Resultierende R darf nicht links vom Punkt A beziehungsweise rechts - jeweils auf die Zeichnung bezogen - vom Punkt D verlaufen. Da die Lage des Schwerpunktes der teilweise gefüllten Flasche vom Füllstand abhängt, und bei schräg stehender Flasche der Verlauf der Wirkungslinie von der Höhe des Schwerpunktes abhängt,
ist es möglich, darauf Einfluss zu nehmen, ab welchem Füllstand die Flasche in vertikaler oder schräger Stellung steht.
Die folgenden Überlegungen sollen dies erläutern:
Für einen rotationssymmetrischen Körper kann die von der (vertikalen) z-Achse abhängige Querschnittsfläche Q(z) mit Hilfe der Funktion R(z) wie folgt definiert werden:
Q(z) = πRz(z)
Ist die Flasche bis zur Höhe zF (Füllstand) mit einer Flüssigkeit der Dichte p(z) gefüllt, dann ergibt sich die Lage des Schwerpunktes zG bei aufrecht stehendem Behälter wie folgt:
zF :F zG - zp(z)Q(z)dz - π zp(z)R2 (z)dz
Geht die Flasche in eine Schrägstellung, dann verändert sich die Lage des Schwerpunktes geringfügig.
Das Integral kann für eine beliebige Flaschenkontur R(z) numerisch integriert werden. Wählt man als Flaschenkontur einen Kegelstumpf (z. B. im Sinn einer Näherung an die tatsächliche Form), dann kann man eine geschlossene Formel für die Lage des Schwerpunk- tes angeben. Diese Formel ist ein Polynom 4. Ordnung vom Füllstand zF. Durch eine Variation der Kontur kann dann qualitativ abgeschätzt werden, wie sich die Lage des Schwerpunktes verschiebt.
Es wird damit offensichtlich, wie die Form der Flasche und die Auflageflächen (nämlich die Punkte A bis D in Fig. 4) aufeinander abgestimmt werden können, damit die Flasche ab ei- nem gewissen Füllstand z. B. tendenziell aufrecht steht.
Ist die zentrale vorstehende Auflagefläche klein ausgebildet, dann wird die Flasche schon bei geringen Störungen (z. B. Erschütterungen der Unterlage) in die schräge Stellung kippen. Das heisst, die Flasche hat im gefüllten (oder teilgefüllten) Zustand eine Tendenz (erhöhte Wahrscheinlichkeit) in die schräge Stellung zu gehen.
Ein weiterer Parameter, der auf das Stabilitätskriterium Einfluss nimmt, ist die Verteilung der Masse des Behälters in der Wand. Es kann z. B. ein. umlaufender Metallring am Behälter angebracht sein. Je höher dieser an der Flasche sitzt, desto höher liegt der Schwerpunkt des leeren Behälters. In Kombination mit dem vom Füllstand abhängigen Schwerpunkt des Inhalts ergibt sich somit eine Einflussnahme auf den Verlauf der Resultierenden. Auch der Deckel kann für die Zwecke der Erfindung eingesetzt werden.
Aus diesem Systembeschrieb ist ersichtlich, dass mehrere, unterschiedliche Parameter auf die Stellung des erfindungsgemässen Behälters Einfluss haben. Ein Hauptparameter ist die Ausgestaltung des Behälters. In Bezug auf die dargestellte Getränkeflasche 1 ist hierbei die Ausgestaltung des Bodens 12 zu nennen. Wie bereits ausgeführt wurde, bestimmt die Re- sultierende R durch den Verlauf ihrer Wirkungslinie die Ausrichtung der Getränkeflasche 1. Damit sind die Abmessungsverhältnisse der zentralen Auflagefläche 7 in Bezug auf den Boden 12 zu beachten. Die Horizontaldistanz zwischen den Punkten A und B bzw. zwischen den Punkten C und D darf nicht zu klein gewählt werden, da ansonsten die Getränkeflasche 1 bei einem Wechsel von der aufrechten in eine geneigte Stellung durch den dabei entstehenden Schwung überkippen würde. Ähnliches gilt für die Vertikaldistanz vom Punkt B bzw. C zum Boden 12. Wird diese zu gross gewählt, könnte die Getränkeflasche 1 bei einem Stellungswechsel überkippen. Der Neigungswinkel der Getränkeflasche 1 sollte in der geneigten Stellung gegenüber der Lotrechten auf die Unterlage (z. B. auf die Tischoberfläche 3) weniger als 45° betragen und beträgt vorzugsweise weniger als 30°.
Ist die Getränkeflasche 1 aus PET hergestellt, wird der von der Getränkeflasche 1 um¬ schlossene Inhalt schwerer als die Getränkeflasche 1 sein. Die Getränkeflasche 1 wird deshalb im leeren Zustand aufrecht stehen und im teilgefüllten bis gefüllten Zustand eher zu einer geneigten Stellung tendieren. Durch konstruktive Massnahmen kann das Kräftever-
hältnis dahingehend beeinflusst werden, dass die Getränkeflasche 1 im leeren Zustand in einer geneigten Stellung steht und im teilgefüllten bis gefüllten Zustand sich aufrichtet. Je nach Einsatzort kann die Getränkeflasche 1 derart ausgebildet werden, dass sie sich teils in einem schwebenden Zustand befindet. D. h. die Getränkeflasche steht nicht ganz auf- recht, aber gleichzeitig befindet sie sich nicht in der geneigten Endstellung.
Die Ausgestaltung der Getränkeflasche 1 wird vorzugsweise derart. ausgebildet, dass die Getränkeflasche 1 beispielsweise auch mit vorhandenen Getränkeautomaten verkauft werden kann. Dadurch wird ein breiter Einsatzbereich der Getränkeflasche 1 gewährleistet.
Die Lage des Schwerpunkts und der durch diesen Schwerpunkt wirkenden Eigengewichts- komponente kann durch Massnahmen an der Getränkeflasche 1 in Abhängigkeit der Anforderungen angepasst werden. Beispielsweise können die Wandungen der Getränkeflasche 1 im Gesamten oder örtlich begrenzt gegenüber den benötigten bzw. vorhandenen Wandungen verstärkt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, z. B. an der Aussenseite der Getränkeflasche eine Materialaufdopplung beispielsweise mit Metallringen oder einem an- deren geeigneten Material vorzunehmen.
Bei den obengenannten Ausführungen wurde jeweils Bezug auf eine Getränkeflasche genommen. Diese Ausführungen gelten im weiteren Sinn auch für die Verwendung des erfindungsgemässen Behälters für Pasten und Cremen oder andere mögliche Inhalte, welche von Behältern umschlossen werden.
Um den Effekt als Werbemittel der Getränkeflasche weiter zu verstärken, können auch besondere bzw. für diesen Zweck unübliche Materialien wie Holz für die Herstellung des erfindungsgemässen Behälters verwendet werden. Solche besonderen Materialien werden beispielsweise auch dann für die Herstellung des Behälters verwendet, wenn die Ausgestaltung des Behälters derartige Kräfteverhältnisse schafft, dass nur mit diesen Materialien die Wirkungslinie der Resultierenden innerhalb der Fläche des Standflächenbereichs des Behälters geführt werden kann.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch den erfindungsgemässen Behälter ein wirksames Werbemittel geschaffen wurde, welches durch seine Auffälligkeiten noch besser und vielseitiger als die bisher bekannten Werbemittel eingesetzt werden kann.
Bezugszeichenliste