Darreichungsform und Kit zur oralen Verabreichung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen
Die Erfindung betrifft eine Darreichungsform zur oralen Verabreichung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen, aufweisend einen Trinkhalm mit einer für eine Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff - Formulierung undurchlässige, für Luft und eine Transportflüssigkeit innerhalb des Trinkhalms jedoch durchlässige und im wesentlichen nur in die Saugrichtung gleitfähige Sperrvorrichtung, deren Gleitflächen so gestaltet sind, dass die Bewegung der Sperrvorrichtung entgegen der Saugrichtung zumindest erschwert ist, sowie ein Kit aus der Darreichungsform und einer Transportflüssigkeit.
Die Verabreichung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen mit Hilfe eines Trinkhalms, der eine durch eine Flüssigkeit transportierbare Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff - Formulierung enthält, ist bekannt. Patienten, die Schwierigkeiten haben oder eine Abneigung empfinden, Kapseln oder Tabletten einzunehmen, wird dadurch eine weitere Darreichungsform von Wirkstoffen, Vitaminen oder Nährstoffen angeboten.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Trinkhalme zur oralen Verabreichung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen bieten jedoch nicht die Möglichkeit, den vollständigen Verbrauch der Wirkstoff - Formulierung zuverlässig zu kontrollieren. Für das Pflegepersonal in Krankenhäusern oder Pflegestätten ist es aufgrund der großen Anzahl zu verabreichender Medikamente nicht möglich, die Medikamenteneinnahme durchgehend zu überwachen. Eine einfache Kontrolle der vollständigen Einnahme eines Medikaments aus dem Trinkhalm ist daher wünschenswert.
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Darreichungsform sowie ein Kit zur Verfügung zu stellen, die eine einfache, zuverlässige Kontrolle der vollständigen Aufnahme der Formulierung erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch eine Darreichungsform zur oralen Verabreichung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen umfassend einen Trinkhalm, der zwei
Öffnungen hat und eine für eine Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff - Formulierung undurchlässige, für Luft und eine Transportflüssigkeit jedoch durchlässige und in Saugrichtung gleitfähige Sperrvorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass zumindest ein Teil der Gleitfläche der Sperrvorrichtung so gestaltet ist, dass die Bewegung der Sperrvorrichtung entgegen der Saugrichtung zumindest erschwert ist.
Gemäß der erfindungsgemäßen Darreichungsform wird die vollständige Entnahme bzw. Einnahme der Wirkstoff-, Vitamin- und/oder nährstoffhaltigen Formulierung dadurch angezeigt, dass eine gleitfähige Sperrvorrichtung ihre Lage innerhalb des Trinkhalms entsprechend der Einnahme dauerhaft verändert. Die erfindungsgemäße Darreichungsform ermöglicht es dadurch, die Einnahme, vorzugsweise die vollständige Einnahme einer Formulierung durch die Lage der Sperrvorrichtung zu ermitteln. Bei vollständiger Einnahme der Formulierung befindet sich die Sperrvorrichtung an dem Ende des Trinkhalms, das die dem Mund zugewandte Öffnung aufweist.
Die in die Saugrichtung gleitfähige und in Gegenrichtung weitgehend blockierte Speπvorrichtung ist geeignet, eine Transportflüssigkeit und Luft, nicht jedoch die Wirkstoff-, Vitamin und/oder Nährstoff - Formulierung im Trinkhalm durchzulassen.
Vorzugsweise ist die Speπvorrichtung nur in die Saugrichtung bewegbar.
Für diese Blockade ist die Gleitfläche der Sperrvorrichtung wenigstens teilweise derart gestaltet, dass eine Bewegung entgegen der Saugrichtung zumindest erschwert, vorzugsweise sogar insgesamt verhindert wird. Dadurch ist es möglich, entsprechend der veränderten Lage der Sperrvorrichtung die jeweilige Entnahme der Formulierung zu zeigen. Die Lageveränderung erfolgt durch Ansaugen von Transportflüssigkeit durch den Trinkhalm, wodurch die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung und die Formulierung transportiert werden.
Vorzugsweise ist die zur Blockade der Sperrvorrichtung vorgenommene Gestaltung der Gleitfläche von einer regelmäßigen Anordnung mit gleichförmigen Blockadestrukturen, wie z. B. Schuppen, Sägezähnen oder Pyramidalstrukturen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Gleitflächen der Sperrvorrichtung im wesentlichen der Oberfläche einer Haihaut nachgebildet. Der Fachmann versteht, dass Haihaut sich durch eine Vielzahl gerichteter und vorzugsweise in entgegen der bevorzugten Bewegungsrichtung (Saugrichtung) abgeflachter Pyramidalstrukturen auszeichnet, wodurch besonders gute Strömungseigenschaften erzielt werden. In Gegenrichtung ist jedoch ein besonders hoher Strömungs- oder Reibungswiderstand gegeben, so dass eine so gestaltete Sperrvorrichtung praktisch nur in Saugrichtung bewegbar ist. Diese Struktur der Oberfläche liegt vorzugsweise über den gesamten Umfang der Sperrvorrichtung vor.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Gleitflächen der Sperrvorrichtung zumindest teilweise eine Schuppenstruktur, vorzugsweise ähnlich einer Fischhaut oder den Gleitflächen von Langlaufskiern, auf. Die Schuppen weisen dabei besonders bevorzugt eine der Saugrichtung zugewandte, im wesentlichen senkrecht zu der Saugrichtung verlaufende, gerade Abschlusskante und eine gegenüberliegende im wesentlichen halbkreisförmig verlaufende Abschlusskante auf. Diese Schuppen können sowohl diagonal versetzt zueinander als auch hintereinander angeordnet sein. In einer überaus bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Schuppen jedoch derart auf den Gleitflächen angeordnet, dass die im wesentlichen halbkreisförmige Abschlusskante einer ersten Schuppe über der geraden, zur Saugrichtung senkrechten Abschlusskante einer zweiten Schuppe angeordnet ist. Diese Struktur findet sich bevorzugt über den gesamten Umfang der Sperrvorrichtung. Die dabei entstehenden Reihen der Schuppen sind im wesentlichen senkrecht zur Saugrichtung angeordnet.
Durch eine derartige Strukturierung der Oberfläche der Sperrvorrichtung wird eine kontrollierbare Darreichungsform geschaffen, da ohne nennenswerte Verringerung des Durchmessers der Sperrvorrichtung ein Gleiten der Sperrvorrichtung in Saugrichtung unterstützt und ihr Zurückgleiten nach dem Stoppen des Saugvorganges praktisch unterbunden wird.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Gleitflächen der Sperrvorrichtung zumindest teilweise in regelmäßiger Anordnung Sägezähne auf, deren Abschrägung im wesentlichen entgegen der Saugrichtung
ausgerichtet ist. In Gegenrichtung ist dagegen vorzugsweise keine Abschrägung der Sägezähhe, sondern vielmehr ein im wesentlichen rechtwinkliger Übergang von der Gleitfläche der Sperrvorrichtung zu den einzelnen Sägezähnen gegeben, insbesondere dann, wenn zumindest diese Sägezähne aus relativ starrem Material sind. Sofern die Sägezähne aus relativ elastischem Material sind, so dass sie aufgrund des entsprechenden Durchmessers der Sperrvorrichtung beim Einführen in den Trinkhalm die vorstehend beschriebene Konfiguration einnehmen, brauchen die Sägezähne keine unterschiedliche Abschrägung aufzuweisen.
In einerweiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich diese Gestaltung der Gleitflächen über den gesamten Umfang der Sperrvorrichtung. Der Fachmann versteht, dass bei der Ausgestaltung von über den gesamten Umfang der Sperrvorrichtung verlaufenden Sägezähnen bevorzugt übereinander angeordnete und gegen die Saugrichtung abgeschrägte Reihen, welche im wesentlichen senkrecht zur Saugrichtung angeordnet sind, entstehen. Ganz besonders bevorzugt erstrecken sich die vorstehend dargelegten Gestaltungen lediglich über den gesamten Umfang, aber nur über eine Teilfläche der Gleitflächen der Sperrvorrichtung. In einer überaus bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist diese Oberflächengestaltung in vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang der Gleitflächen verteilt angeordneten Segmenten der Gleitfläche verwirklicht.
Das Material der Gleitfläche ist dabei vorzugsweise dasselbe wie das der restlichen Sperrvorrichtung. Vorzugsweise weist das Material eine ausreichende Elastizität auf, um ein Anliegen der Oberflächenstruktur beim Ansaugen und gleichzeitig ein Zurückfedern der Oberflächenstruktur zu ermöglichen. Hierfür bieten sich Kunststoffe, synthetische oder natürliche an, die auch geschäumt sein können. Hierdurch wird eine Sperrvorrichtung geschaffen, die ein besonders geringes Gewicht aufweist. Die Anwendung solcher erfindungsgemäßen Darreichungsformen ist auch von besonders geschwächten Patienten ohne erhöhte Kraftanstrengung möglich.
Durch Extrudieren und/ oder Spritzgießen bzw. maschinelle Oberflächenbearbeitung wie Prägung können die Sperrvorrichtungen mit den erfindungsgemäßen Oberflächenstrukturen hergestellt werden.
Die Sperrvorrichtung kann in ihrem Inneren vorzugsweise auch aus Filtermaterial bestehen, besonders bevorzugt aus Vliesmaterial oder verpresstem Fasermaterial. Die Sperrvorrichtung ist so mit einem Zigarettenfilter vergleichbar. Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Oberflächenstruktur kann beispielsweise durch Ummantelung einer solchen Sperrvorrichtung mit einer Kunststofffolie, vorzugsweise einer Schlauchfolie, die eine entsprechend gestaltete Oberflächenstruktur bereits aufweist, erfolgen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verbindung von einer solchen Sperrvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen strukturierten Folie mittels eines Klebers, der lebensmittelrechtlich unbedenklich ist. Dieses Laminieren kann kontinuierlich als auch diskontinuierlich an der Halbfertigware oder am vereinzelten Produkt erfolgen. Vorzugsweise weist die Oberflächenfolie die erfindungsgemäße Prägung auf.
Vorzugsweise weist die Sperrvorrichtung durchgängige Kanäle auf, so dass die Transportflüssigkeit die Spern orrichtung nicht nur umströmt, sondern auch hindurchfließen kann. Diese Gestaltung der Sperrvorrichtung kann entsprechend dem Gewicht der Sperrvorrichtung gewählt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Öffnung der Kanäle keinen Durchgang einer ggf. partikulierten Formulierung oder einer anderen Form der Formulierung erlaubt.
Die Dimensionen der Sperrvorrichtung sind der Dimension des Trinkhalms angepasst, wobei bei einem runden Trinkhalm der Durchmesser der Sperrvorrichtung unter Berücksichtigung der Oberflächengestaltung der Sperrvorrichtung dem Innendurchmesser des Trinkhalms angepasst ist. Im übrigen ist die Sperrvorrichtung vorzugsweise zylinderförmig, besonders bevorzugt ein Pfropfen.
Die Sperrvorrichtung ist erfindungsgemäß zwischen einem Anschlag bei der Öffnung, die nicht die Mundöffnung ist, und der Saugöffnung (Mundöffnung) bewegbar. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein weiterer Anschlag in direkter Nähe der Mundöffnung angeordnet. Durch die Anschläge wird der Trinkhalm verengt, wobei die Verengungen so ausgelegt sind, dass die Sperrvorrichtung, nicht jedoch die in der Transportflüssigkeit ggf. unlöslichen Formulierungspartikel zurückgehalten werden. Hierdurch wird eine Darreichungsform
geschaffen, bei der die Kontrolle der Einnahme der Formulierung vorgenommen werden Kann und eine Aufnahme der Sperrvorrichtung durch den Patienten sicher unterbunden wird.
Der Trinkhalm kann starr oder flexibel, gerade oder gewinkelt und/oder reversibel abwinkelbar sein. Der Trinkhalm ist vorzugsweise aus einem synthetischen Material aufgebaut.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Trinkhalm zwei über eine Krümmung und/oder ein Mittel zur Krümmung miteinander verbundene, im wesentlichen gerade Schenkel auf. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Mittel zur Krümmung reversibel. Die Sperrvorrichtung und die Formulierung sind bei dieser Konstruktion des Trinkhalms im Schenkel mit der Mundöffnung zwischen Krümmungsmittel und Mundöffnung angeordnet. Hierdurch wird eine Vorrichtung geschaffen, die besonders einfach zu lagern ist und gleichzeitig die Einnahme der Formulierung durch liegende Patienten erleichtert.
Bevorzugt weist der Trinkhalm zumindest im Bereich der dem Patienten zugewandten Öffnung eine transparente Außenwand auf. Die transparente Außenwand erstreckt sich dabei in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung über einen Teilumfang des Trinkhalms. Hierdurch wird eine
Darreichungsform geschaffen, die es erlaubt, die Lage der Sperrvorrichtung und somit das Ausmaß der Einnahme der Formulierung zu kontrollieren.
Der Innendurchmesser des Trinkhalms sollte vorzugsweise mindestens 3 mm betragen, wodurch eine ausreichende Transportflüssigkeitsmenge durch den Trinkhalm gesaugt werden kann, um die Sperrvorrichtung und die Formulierung zu transportieren. Bevorzugt ist ein Innendurchmesser von 3-20 mm, besonders bevorzugt von 4-15 mm, ganz besonders bevorzugt von 5-10 mm.
Die Trinkhalm-Öffnung, zu der die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff- Formulierung und die Sperrvorrichtung weitgehend ungehindert transportierbar ist, ist vorzugsweise als Mundstück ausgebildet, besonders bevorzugt geriffelt, während die andere Öffnung vorzugsweise als Verbindungsstück zu einem Reservoir der
Transportflüssigkeit ausgebildet sein kann. Vorzugsweise weist der Trinkhalm eine Markierung zur Kennzeichnung des Mundteils und/oder zur Angabe der Saugrichtung der Transportflüssigkeit auf. Durch diese Kennzeichnung wird die Handhabung erleichtert.
In einerweiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest eine der Öffnungen des Trinkhalms einen abnehmbaren Verschluss auf. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Verschluss eine Kappe oder eine bevorzugt abziehbare Verriegelung aus einer Membran oder Folie.
Die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierung ist vorzugsweise fest oder pastenförmig bei der Lagertemperatur des erfindungsgemäßen Systems, vorzugsweise bei 25 °C. Bevorzugt ist eine multipartikuläre Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierung, wobei die Formulierung besonders bevorzugt in Form von Teilchen, vorzugsweise festen Teilchen, vorliegt.
Die Wirkstoffe, Vitamine und/ oder Nährstoffe allein oder die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierungen insgesamt können in der Transport - Flüssigkeit löslich oder unlöslich sein.
Sind die Wirkstoffe, Vitamine und/ oder Nährstoffe oder deren Formulierungen insgesamt in der Transportflüssigkeit löslich, werden sie durch die angesaugte Transportflüssigkeit gelöst und in gelöster Form mitgenommen. Sind die Wirkstoffe, Vitamine und/ oder Nährstoffe oder deren Formulierungen insgesamt in der Transportflüssigkeit hingegen unlöslich, werden sie durch die angesaugte Transportflüssigkeit nur weiterbefördert. Vorzugsweise werden multipartikuläre Formulierungen verwendet. Dabei sollten die Teilchen solche Dimensionen aufweisen, dass sie leicht durch Ansaugen der Transportflüssigkeit aus dem Trinkhalm transportiert werden können. Eine Haftung der Teilchen aneinander oder an den Trinkhalmwänden sollte ausgeschlossen werden, was gegebenenfalls durch eine geeignete Oberflächenbehandlung der Teilchen erreicht werden kann. Vorzugsweise haben die Teilchen einen Durchmesser im Bereich von 100-1500 μm, vorzugsweise 150-800 μm. Weiterhin kann die Formulierung auch in Tablettenform vorliegen.
Als Wirkstoffe, vorzugsweise therapeutische Wirkstoffe, Vitamine oder Nährstoffe können alle oral verabreichbaren Stoffe eingesetzt werden, sofern eine geeignete Formulierung für das erfindungsgemäße System möglich ist. Die Darreichungsform enthält vorzugsweise eine genau bestimmte Dosis dieser Stoffe, die zur Verabreichung an Mensch und Tier, vorzugsweise Mensch, zugelassen bzw. verträglich ist. Unter therapeutischen Wirkstoffen werden keine Nikotine, wie Levo- Nikotin, Dextro-Nikotin, deren razemische Mischungen und/oder pharmazeutische Salze, verstanden.
Die Wirkstoff-, Vitamin und/oder Nährstoff- Formulierung ist erfindungsgemäß innerhalb des Trinkhalms in Saugrichtung der Transportflüssigkeit zwischen der Sperrvorrichtung und der Mundöffnung des Trinkhalms angeordnet.
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierung in dem Trinkhalm auch immobilisiert vorliegen und erst durch Kontakt mit der Transportflüssigkeit mobilisierbar werden. Dazu kann die Formulierung an der Innenwand des Trinkhalms, an der Sperrvorrichtung und/oder einem ggf. vorhandenen Träger aus einem in der Transportflüssigkeit löslichen, physiologisch unbedenklichen Material und/oder sich selbst haftfähig und/oder mit Hilfe eines bindenden, in der Transportflüssigkeit löslichen, physiologisch unbedenklichen Materials gebunden vorliegen.
Die Immobilisierung der Formulierung kann vorzugsweise mit Hilfe von Zuckern und/oder zuckerartigen Verbindungen, vorzugsweise Saccharose, Glucose, Fructose, Mannitol, Sorbitol, Flucose, Maltose, Lactose, Galaktose, Trehalose und/oder Zuckeralkoholen, von cyclischen Zuckern, vorzugsweise Cyclodextrinen, von Proteinen, vorzugsweise Gelatinen, Gelatinederivate, Gelatinehydroxylate, Dextrinen, Proteinen von Soja-, Weizen- und/oder Psyllium-Samen, von Gummi und/oder gummiartigen Materialien, vorzugsweise Agar, Acacia, Guar, Xanthan, von Stärke, vorzugsweise Stärke bestehend aus Amylose mit bis zu 6000 Glucose- Einheiten und Amylopektin mit 10-60 Glucose-Einheiten, von modifizierter Stärke, vorzugsweise Stärke mit veresterten Hydroxygruppen, Hydroxyethylstärke, Hydroxypropylstärke und/oder Distärkephosphaten, von Pektinen, von Dextranen,
voh Cellulosederivaten, vorzugsweise, Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und/oder Carboxymethylcellulose, ggf. als Alkalimetallsalz, von Alginaten, von Carrageenanen, von Aminosäuren, vorzugsweise mit 2-12 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt Glycin, L-Alanin, L- Asparaginsäure, L-Glutamarsäure, L-Hydroxyprolin, L-Leucin, L-Isoleucin und/oder L- Phenylalanin, von synthetischen Polymeren, vorzugsweise Polyvinylpyrrolidon, von anorganischen Salzen, vorzugsweise Natriumphosphat, Natriumchlorid und/oder Aluminiumsilicat, oder Mischungen erreicht werden.
Ein zur Immobilisierung verwendeter Träger besteht vorzugsweise aus einem watteartigen Pfropfen aus Zucker, vorzugsweise Saccharose, Glucose, Fructose, Mannitol, Sorbitol, Flucose, Lactose und/oder Maltose, aus einem löslichen Cellulose-Material, vorzugsweise Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und/oder einem Alkalimetallsalz von Carboxymethylcellulose, oder Mischungen davon.
Sofern der Trinkhalm eine Krümmung oder ein Mittel zur Krümmung aufweist, ist die Sperrvorrichtung zwischen dem Krümmungsbereich und der Mundöffnung des Trinkhalms angeordnet und dort bewegbar und vor Entnahme der Formulierung zwischen dem Krümmungsbereich des Trinkhalms und dessen Mundöffnung positioniert.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist innerhalb des Trinkhalms eine zusätzliche Verschlussvorrichtung angeordnet. Die Verschlussvorrichtung dient vorzugsweise dazu, das Herausfallen einer nicht immobilisierten Formulierung aus dem Trinkhalm vor Gebrauch der erfindungsgemäßen Darreichungsform zu verhindern.
Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung ist in Saugrichtung der Transportflüssigkeit zwischen der Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff - Formulierung und der Mundöffnung des Trinkhalms angeordnet und besteht vorzugsweise aus einem in der Transportflüssigkeit löslichen, physiologisch unbedenklichen Material.
Besonders bevorzugt besteht eine solche Verschlussvorrichtung aus Materialien, aus denen der voranstehend beschriebene Träger zum Immobilisieren bestehen kann.
Gegebenenfalls kann die Verschlussvorrichtung auch als Träger zur Immobilisierung von Wirkstoffen, Vitaminen und/oder Nährstoffen dienen.
Alternativ oder zusätzlich kann die Öffnung des Trinkhalms, der die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierung zugewandt ist, mit einem Verschluss versehen sein. Der Verschluss ist bevorzugt eine Kappe oder ein Stopfen, die oder der vorzugsweise unmittelbar vor der oralen Verabreichung entfernt wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Verschluss eine zumindest die Trinkhalmöffnung, die der Formulierung zugewandt ist, verschließender, für die Wirkstoff-, Vitamin- und/oder Nährstoff-Formulierung vor der Verabreichung undurchlässiger Verschluss aus einer zumindest teilweise entfernbaren und/oder zerstörbaren, an der Trinkhalmöffnung befestigten Folie.
Die Folie kann kompakt, porös oder gitterartig sein. Die Folie ist vorzugsweise abziehbar, abtrennbar, durchtrennbar, durchstoßbar, durch Saugkraft, besonders bevorzugt nur teilweise, ab- und/oder durchtrennbar und/oder in Speichelflüssigkeit löslich. Zur Erleichterung der Abtrennung und/oder Durchtrennung des
Folienverschlusses kann die Folie Schwächungslinien, vorzugsweise Solltrennstellen bzw. Sollbruchstellen aufweisen, die vorzugsweise radial von der Mitte des Verschlusses nach außen laufen und den Verschluss in vorzugsweise gleich große Segmente teilen.
Vorzugsweise besteht diese Verschlussvorrichtung aus Materialien, aus denen der voranstehende Träger bestehen kann.
Zum Schutz einer folienartigen Verschlussvorrichtung kann die Trinkhalmöffnung zusätzlich mit einer Kappe versehen sein.
Gegebenenfalls kann auch die zweite Trinkhalmöffnung mit der vorstehend aufgeführten Folie und/oder Kappe versehen sein.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft auch ein Kit aus der erfindungsgemäßen Darreichungsform und eine physiologisch unbedenkliche, gegebenenfalls auch Wirkstoff - nährstoff- und/oder vitaminhaltige Transportflüssigkeit. Als Transportflüssigkeit wird vorzugsweise eine wässrige Flüssigkeit verwendet, wobei Wasser, Limonade, Fruchtsaft ohne Fruchtfleisch, Tee oder Kaffee besonders bevorzugt sind und keine störenden Feststoffe, wie Fruchtfleischteile, enthalten sollen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Figuren näher erläutert. Diese Figuren sind jedoch lediglich beispielhafte Darstellungen eine mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Darreichungsform und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken in keiner Weise ein.
Figur 1 zeigt eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Darreichungsform,
Figur 2 zeigt eine vergrößerte Teilansicht einer erfindungsgemäßen
Darreichungsform.
In Figur 1 wird eine Teilansicht eines Trinkhalms 1 gezeigt, der aus über das ∑iehharmonikaartige Mittel zur Krümmung 15 miteinander verbundenen geraden Schenkeln 8, 12 besteht. Der Trinkhalm 1 besitzt die Öffnungen 6, 9, wobei Öffnung 6 in den Mund des Patienten geführt werden soll, die Öffnung 9 in die Transportflüssigkeit (nicht gezeigt) eintaucht. Oberhalb dem Mittel zur Krümmung 15 des Trinkhalms 1 ist eine bewegliche Sperrvorrichtung 3 in dem Trinkhalm 1 angeordnet. In Saugrichtung 5 hinter der Sperrvorrichtung 3 ist eine multipartikuläre Wirkstoff - Formulierung 7 angeordnet. In Saugrichtung 5 hinter der Formulierung 7 ist eine membranartige Verschlussvorrichtung 4 aus einem in der Transportflüssigkeit löslichen und physiologisch unbedenklichen Material in dem Trinkhalm angeordnet. Die Bewegung der Sperrvorrichtung 3 ist in dem Trinkhalm 1 nur in Saugrichtung 5 und zwischen dem Mittel zur Krümmung 15 und Anschlag 10 möglich. Nach Auflösen von zumindest Teilen der Verschlussvorrichtung 4 wird die bewegbare Sperrvorrichtung beim Ansaugen der Transportflüssigkeit durch den Trinkhalm 1 gemeinsam mit der Formulierung 7 auf die Öffnung 6 zu bewegt. Die Formulierung 7
kann im wesentlichen ungehindert mit der zumindest teilweise aufgelösten Verschlussvorrichtung 4 hindurch zur Öffnung 6 geleitet werden. Die Sperrvorrichtung 3 wird durch die Oberflächengestaltung ihrer Gleitfläche (nicht gezeigt) in dieser Stellung festgehalten und an der Rückbewegung gehindert. Die Sperrvorrichtung 3 ist zudem durch das Sichtfenster 14 von außen zu sehen, wenn die Formulierung entnommen ist. Der Fachmann versteht, dass die vollständige Einnahme der Formulierung dann festgestellt werden kann, wenn die Sperrvorrichtung 3 an dem oberen Anschlag 10 anliegt.
In Figur 2 wird eine vergrößerte Darstellung eines Teils des Schenkels 8 mit der Öffnung 6 nach Ansaugen der Formulierung gezeigt. Die Öffnung 6 ist durch eine abnehmbare Kappe 13 verschlossen. Der Schenkel 8 weist unterhalb des Anschlags 10, der sich um den gesamten Innenumfang des Schenkels 8 erstreckt, ein transparentes Sichtfenster 14 auf, welches sich über einen Teilumfang und eine Teillänge des Schenkels 8 erstreckt und eine visuelle Überprüfung der Entnahme der Formulierung erlaubt. Die innerhalb des Trinkhalms 1 bewegbare Sperrvorrichtung 3 weist an ihrer Gleitfläche 2 zwei gegenüberliegende Reihen von Säge∑ähnen, die ausschließlich entgegen der Saugrichtung 5 abgeschrägt sind, auf.
Liste der Bezugszeichen:
1 Trinkhalm
2 Gleitfläche
3 Sperrvorrichtung
4 Verschlussvorrichtung
5 Saugrichtung
6 Öffnung des Trinkhalms
7 Formulierung
8 Schenkel des Trinkhalms
9 Öffnung des Trinkhalms
10 Anschlag
12 Schenkel des Trinkhalms
13 Verschluss
14 Sichtfenster
15 Mittel zur Krümmung