Beschreibung
Vorrichtung zum positionsgenauen Zuführen von flachen Sortierstücken zu einer Eingabevorrichtung für einen Sortierförderer
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum positionsgenauen Zuführen von flachen Sortierstücken zu einer Eingabevorrichtung für einen Sortierförderer.
Eine derartige Vorrichtung wird gewöhnlicherweise in einem Sortierförderer für die Postautomation verwendet, wie ein solcher beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP 827 786 AI beschrieben ist. Üblicherweise verfügt dieser Sortierförderer über sogenannte Einschussvorrichtungen, die die flachen Sortierstücke in Taschen eines umlaufenden Förderers einschiessen. Aus diesen Taschen werden die flachen Sortierstücke an den ihnen jeweils zugewiesenen physikalischen Zielstellen herausgeleert und können nachfolgend ihrem Bestimmungsort zugeführt werden.
Die Sortierung von flachen Sortierstücken ist insofern vergleichsweise anspruchsvoll, weil die Abmessungen und Handhabbarkeit von flachem Sortiergut in weiten Grenzen schwankt. Zum einen existiert allein vom Format her beinahe eine unbegrenzte Vielfalt unterschiedlicher Abmessungen in der Breite, Höhe und Dicke. Weiter ist auch die Verpackung und Steifigkeit flacher Sortierstücke in sehr unterschiedlicher Ausgestaltung anzutreffen, die beispielsweise in gegensätzlicher Weise durch eher harte, starre Pappumschläge und durch eher weiche in Folie verpackte Broschüren und Zeitschriften repräsentiert ist. Ganz besonders problematisch zu dabei die sogenannten Postwurfsendungen, die in der Regel Werbematerialien
enthalten und oft nur aus einer Loseblatt-Sammlung mit zusätzlich eingelegten und über die Abmessungen der übrigen Blätter hinausragenden Werbeeinlegern bestehen.
Üblicherweise werden derartige Postwurfsendungen, aber auch andere flache Sortierstücke in horizontal gelagerten Stapeln in die eingangs erwähnte Zuführvorrichtung eingelegt und müssen aus diesen Stapeln einzeln abgezogen werden, was an und für sich schon eine technisch ebenfalls sehr anspruchsvolle Aufgabe ist. Damit diese flachen sich in der Regel horizontal befindlichen Sortierstücke aber mit einer Einschussvorrichtung in den umlaufenden Sortierförderer eingespiesen werden können, ist es erforderlich, diese Sortierstücke senkrecht aufzustellen. Dieses Aufstellen macht es jedoch wiederum erforderlich, dass die Sortierstücke vorher sehr genau positioniert an die Vorrichtung zum Aufstellen der Sortierstücke herangeführt werden. Hierbei tritt erschwerend hinzu, dass gerade die wenig starren und wenig in sich homogenen Sortierstücke, z.B. die o.g. Postwurfsendungen, besonders schwierig zu handhaben und daher in der Regel nicht automatisiert zugeführt werden können, sondern händisch von einem Eingabeplatz auf der Zuführvorrichtung positioniert werden müssen, was einen erheblichen Kostenfaktor darstellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum positionsgenauen Zuführen von flachen Sortierstücken zu einer Eingabevorrichtung für einen Sortierförderer anzugeben, die es ermöglicht, im besonderen auch die vorstehend genannten besonders problematischen
Sortierstücke ausreichend genau für die weitere Verarbeitung zuzuführen.
Diese vorstehend genannte Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgem ss dadurch gelöst, dass eine die flachen Sortierstücke periodisch vereinzelnde Abzugseinheit die flachen Sortierstücke in vereinzelter Form
auf eine Förderstrecke aufgibt und eine Zuführeinheit die vereinzelten Sortierstücke, nachdem diese Sortierstücke einen vorgegebenen Förderort der Förderstrecke erreicht haben, mit einem definierten Vorschub der Eingabevorrichtung übergibt.
Auf diese Weise ist es gewährleistet, dass ein Sortierstück aufgrund dieses gezielten Vorschubes mit definierter Endlage in der Eingabevorrichtung positioniert wird, sodass eine Weiterverarbeitung, im besonderen das senkrechte Aufstellen des Sortierstücks, sicher und automatisiert vorgenommen werden kann. Dabei ist das Format und die Beschaffenheit des Sortierstück ohne weiteren Belang, weil mit dem Eintreffen des Sortierstücks an dem vorbestimmten Ort eine gezielte Translation des Sortierstück um genau den Vorschub erfolgt .
Im besonderen bei Postwurfsendungen mit losen Blatteinlagen und dergleichen ist es besonders bedeutsam, dass eine vergleichsweise stabile Kante, beispielsweise die Falzkante, bei dem späteren Aufstellen des Sortierstücks unterliegend angeordnet werden kann. Hierzu sieht es eine besondere
Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Sortierstücke, die eine Vorzugskante aufweisen, in der Abzugseinheit stapelweise abgelegbar und mit zuvorderst liegender Vorzugskante an die Förderstrecke übergebbar sind.
Eine besonders betriebssichere Ausführung dieses vorstehend genannten Merkmals kann es vorgesehen, dass die Abzugseinheit eine trommelartig aufgebaute, rotierbare Einheit umfasst, die über Saugnäpfe und ein Transportsicherungselement verfügt, wobei mit den Saugnäpfen ein Angriff an einem der Trommel nächstliegenden Sortierstück vorgesehen ist und anschliessend mit dem Transportsicherungselement eine Kante, insbesondere die Vorzugskante, des mit den Saugnäpfen in Eingriff stehenden Sortierstücks in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise können die Saugnäpfe ein zuunterst im Stapel liegendes Sortierstück nahe der Kante ansaugen und aufgrund der Kreisbahn der Trommel von den darüberliegenden Sortierstücke
separieren. Anschliessend greift das von der Kreisbewegung gesteuerte Transportsicherungselement, beispielsweise ein das Sortierstück mit der Kante an einem Gegenlager andrückender Hebel, das Sortierstück, welches nun aus dem Stapel herausgezogen und auf der Kreisbahn in eine geeignete Lage gefördert wird.
Dabei ist es besonders zweckmässig, wenn zur Ablage des Sortierstücks auf der Förderstrecke nach jeweils vorgebbarer Rotationswinkelstrecke der Unterdruck der Saugnäpfe wieder abbaubar und das Transportsicherungselement von der Kante entfernbar ist. Das Sortierstück liegt so frei förderbar auf der Förderstrecke, was jedoch nicht zwingend heissen muss, dass das Sortierstück in horizontaler Lage abgelegt wird, da die kreisförmige Bewegung der trommelartigen Einheit auch auch andere Lagen zulässt.
In zweckmässiger Ausgestaltung der Erfindung kann der vorgegebene Förderort durch eine der Förderstrecke zugeordnete Lichtschranke und/oder durch einen der
Förderstrecke zugeordneten Berühungssensor repräsentiert sein. Ergänzend oder alternativ kann der vorgegebene Förderort zugleich bzw. alternativ auch durch das Ende der Förderstrecke repräsentiert sein.
Eine mechanisch besonders zuverlässig betreibbare und einfach aufgebaute Zuführeinheit ergibt sich, wenn die Zuführeinheit eine Teleskop-Einheit mit einem verfahrbaren Schlitten umfasst, wobei der Schlitten mit dem Erreichen des Sortierstücks am vorgegebenen Förderort ausfährt, und wobei der definierte Vorschub dem vorbestimmten Ausfahrweg entspricht. Dabei kann das Ausfahren und auch das nachfolgende Einfahren elektromotorisch, aber beispielsweise pneumatisch aktiviert sein. Entsprechend der Steuerung dieser Aktivierungselemente kann daher der Auszugweg innerhalb zweckmässiger Grenzen verändert werden, sodass der Auszugweg
durchaus kürzer sein kann als die Länge der zur Verfügung stehenden Auszugmittel, z.B. einer Auszugschiene.
Um sicherstellen zu können, dass der definierte Punkt für die Übergabe des Sortierstücks an die Eingabevorrichtung auch im fortlaufenden automatisierten Betrieb immer eingehalten wird, wird der Schlitten der Teleskop-Einheit so eingestellt, dass er in seine Ruhelage zurückgekehrt ist, bevor das dem gerade ausgeworfenen Sortierstück folgende Sortierstück den vorgegebenen Förderort erreicht. Es sei hier der Hinweis erlaubt, dass das nächste Sortierstück dabei durchaus schon über dem zurückfahrenden Schlitten der Teleskop-Einheit auf den vorbestimmten Förderort hintransportiert werden kann. Einzigallein wichtig ist, dass der Schlitten zumindest zu dem Zeitpunkt in seine Ruhelage zurückgekehrt ist, wenn das
Sortierstück den vorbestimmten Förderpunkt erreicht hat und damit die Übernahme des Sortierstück auf den Schlitten ummittelbar bevorsteht.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Teleskop-Einheit kann der Schlitten der Teleskop-Einheit über ein umlaufendes Transportband verfügen, das bei der AusSchubbewegung nicht angetrieben und bei der Einschubbewegung angetrieben ist. So ist es möglich, dass die Lage des Sortierstück während der AusSchubbewegung relativ zum Schlitten unverändert bleibt und bei der Einschubbewegung entsprechend durch einen geeigneten Antrieb des Förderbandes das Ablegen/Übergeben des Sortierstücks auf/an die Ξingabevorrichtung unterstützt ist.
Besonders kritisch für das Ablegen/Übergeben des
Sortierstücks vom Schlitten auf/an die Eingabevorrichtung ist die rückwärts gerichtete Einschubbewegung des Schlittens . Diese rückwärts gerichtete Einschubbegung ist relativ für das Sortierstück egalisiert, wenn ein Antriebselement für das Transportband des Schlittens an die Bewegung des Schlittens gekoppelt ist, wobei für die AusSchubbewegung ein Freilauf vorgesehen ist und bei der Einschubbewegung die
Geschwindigkeit des Transportbandes betragsmässig zumindest weitgehend an die Geschwindigkeit der Einschubbewegung angepasst ist, aber ein umgekehrtes Vorzeichen aufweist.
Eine weitere besonders vorteilhafte und einfach aufgebaute Variante für die Teleskop-Einheit sieht eine Teleskop-Einheit vor, die mindestens ein System von zwei über ein geschlossenes Band gekoppelten Rollenpaaren umfasst, welches die folgenden Eigenschaften aufweist: a) die relative Lage der beiden Rollen innerhalb eines Rollenpaares zueinander ist fest; b) ein Rollenpaar ist ortfest angeordnet und das andere Rollenpaar ist an dem Schlitten befestigt, der die Aus- und Einschubbewegung vollzieht; c) jedes Rollenpaar umfasst mindestens eine mit einem Freilauf ausgestattete Rolle, so dass cl) beim Ausschub des Schlittens das Band nur über die Rollen des ortsfesten Rollenpaares abrollt, und c2) beim Einschub des Schlittens das Band nur über die am Schlitten befestigten Rollen abrollt.
Auf diese Weise sind an dem Schlitten nicht einmal mehr separate Antriebselement zum Antrieb des Bandes bei der Einschubbewegung notwendig, weil das Band beim Einschub entsprechend der Rückwartsbewegung über die beiden Rollen des Schlittens in Förderrichtung abrollt und das Sortierstück so nicht spürt, dass sich der Schlitten unter ihm entfernt. Es bleibt somit exakt in der Endlage der AusSchubbewegung zurück, was ja hochgradig beabsichtigt war. Dank der pro Rollenpaar vorgesehenen Freiläufe bleibt das Band im Bereich des Schlittens bei der AusSchubbewegung unverändert, weil das Band bei der AusSchubbewegung über die Rollen des feststehenden Rollenpaares rollt und die Rollen des Schlittens wegen des jetzt sperrenden Freilaufs keinen Abrollen des Bandes über diese Rollen erlauben.
Um das Sortierstück besonders gut von der Förderstrecke auf den Schlitten transferieren zu können, kann sowohl die Förderstrecke zumindest im Bereich der Ruhelage des Schlittens der Teleskop-Emheit als auch der Schlitten streifenförmige beabstandete Förderbänder umfassen, wobei die streifenförmigen Förderbänder der Förderstrecke und des Teleskop-Auszugs einander abwechselnd angeordnet sind. Auf diese Weise entsteht sozusagen ein Art Transferzone, die zugleich (End-) Bestandteil der Förderstrecke und des Schlittens ist.
Damit besonders die Taktzahl auch vergleichsweise hoch gewählt werden kann, ist es wie weiter oben stehend bereits erwähnt möglich, auch bei noch zurückfahrendem Schlitten schon Sortierstücke in die vorstehend genannte Transferzone zu transportieren. Damit hierbei der Einfluss des zurückfahrenden Schlittens auf die in entgegengesetzter Richtung beförderten Sortierstücke vernächlässigbar bleibt, kann die Ebene der streifenförmigen Bänder des Schlittens, die als Auflage für das Sortierstück dient, geringfügig tiefer angeordnet sein als die Ebene der streifenförmigen Bänder der Förderstrecke, in der das Sortierstück herangefördert ist. Erst mit der Ausschub des Schlittens und dem Weitertransport des Sortierstück über das Ende der Förderstrecke hinaus übernimmt dann der Schlitten das
Sortierstück gleitend. Dabei kann diese Übernahme signifikant unterstützt werden, indem das oder die Bänder des Schlittens eine adhäsive Oberfläche aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können die Sortierstücke auch in geeigneter Weise auf dem Schlitten - wenn auch nicht im strenggenommenen Sinne festgehalten - gehalten werden. Hierzu können die Sortierstücke bis zum Erreichen des vorbestimmten Förderortes mit einem rollengelagerten Federelement in Eingriff gebracht werden, welche das Sortierstück auf das oder die Bänder des Schlittens (leicht) andrückt.
Ein weiteres den Transfer von der Förderstrecke auf den Schlitten umstützendes Merkmal kann erzielt werden, wenn der Schlitten der Teleskop-Einheit so eingestellt ist, dass der Schlitten bei der Übergabe des Sortierstücks von der Förderstrecke an den Schlitten zumindest annähernd die
Geschwindigkeit des auf der Förderstrecke transportierten Sortierstücks hat. Somit tritt kein Unterschied der Relativgeschwindigkeiten beim Übergang des Sortierstücks von der Förderstrecke zum Schlitten auf, wodurch sich keinerlei unerwünschte Verlagerungen des Sortierstücks auf dem
Schlitten ergeben. Derartige Verlagerungen könnten ansonsten beispielsweise beim Beschleunigen des Schlitten aus der Ruhelage mit bereits aufliegendem Sortierstück resultieren.
Eine zu den vorstehend erläuterten Lösungen der Aufgabe ganz anders gelagerte Lösung sieht eine Ausgestaltung der Zuführeinheit mit einem scheibenartigen, rotierenden, nicht rotationssymmetrischen Förderelement vor, das mit seinen achsferneren Bereichen an den Sortierstücken, die den vorgegebenen Förderort erreicht haben, angreift und auf diese Weise den Vorschub zur Eingabevorrichtung herbeiführt, bis die achsnäheren Bereiche den Angriff am Sortierstück verlieren. Auf diese Weise werden die Sortierstücke solange von dem Förderelement mitgezogen, wie die achsferneren Bereiche an dem Sortierstück angreifen, so dass auch auf diese Weise ein definierter Vorschub erzielbar ist. In Abhängigkeit von der Dicke des Sortierstücke kann eine Höhenverstellung für das Fördereiement vorgesehen sein, sodass im Ergebnis unterschiedlich dicke Sortierstücke trotzdem gleichlang im Eingriff mit dem Förderelement bleiben. Ebenfalls kann in gleichwirkender Weise auch eine Taumelscheibe vorgesehen sein, die aufgrund ihrer Unwucht ebenfalls pro Umdrehung immer nur für eine bestimmte Zeitdauer mit dem Sortierstück in Eingriff steht und damit für einen definierten Vorschub des Sortierstücks sorgt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Ausführungsbeispieϊe der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf eine erste Positioniervorrichtung mit nachgeordneter Eingabevorrichtung;
Figur 2 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht der ersten Positioniervorrichtung;
Figur 3 in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf eine zweite Positioniervorrichtung mit nachgeordneter
Eingabevorrichtung;
Figur 4 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht der zweiten Positioniervorrichtung;
Figur 5 in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf eine dritte Positioniervorrichtung;
Figur 6 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht der dritten Positioniervorrichtung;
Figur 7 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht einer gerade in ausgefahrenem Zustand befindlichen Teleskop-Einheit;
Figur 8 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht der in eingefahrenem Zustand befindlichen Teleskop- Einheit ge äss Figur 7; und
Figur 9 in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht einer vierten Positioniervorrichtung mit einer vertikalen Übergabeeinrichtung.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf eine erste Positioniervorrichtung 2, mit welcher flache in einem horizontalen Stapel 4 befindliche Sortierstücke 6 an eine ausschnittweise dargestellte Eingabevorrichtung 8 positionsgenau übergeben werden. Die positionsgenaue Übergabe ist deshalb so eminent wichtig, weil die Sortierstücke 6 anschliessend in dem hier dargestellten Teil der Eingabevorrichtung 8 aus der horizontalen in die vertikale Lage gedreht werden und dann mit einer hier nicht dargestellten Ξinschussvorrichtung in Taschen eines hier ebenfalls nicht weiter dargestellten Sortierförderer eingeschossen werden. Weil diese vorstehend genannten Prozessschritte zum Sortieren der Sortierstücke 6 mit einer vergleichsweise hohen Sortiergeschwindigkeit ablaufen, leuchtet es daher ein, dass die Sortierstücke 6 jederzeit sehr exakt handhabbar sein müssen.
Die Arbeitsweise der ersten Positioniervorrichtung 2 wird nun anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben, wobei diese
Arbeitsweise grundsätzlich so auch für eine in den Figuren 3 und 4 näher dargestellte zweite Positioniervorrichtung 10 und eine in den Figuren 5 und 6 näher beschriebene dritte Positioniervorrichtung 12 gilt.
Die flachen Sortierstücke 6 sind im Ausführungsbeispiel im Format DIN A4 gefaltete Werbeprospekte, in welche eine oder mehrere lose Beilegezettel eingelegt sind. Die Prospekt sind nicht geheftet, sondern nur als Loseblattsammlung ineinandergelegt . Es leuchtet leicht ein, dass derartige Sortierstücke 6 extrem schwierig handhabbar sind, weil sie mit Ausnahme der gefalteten Kante, welche nachfolgend als Vorzugskante 14 bezeichnet wird, ansonsten keinerlei Angriffpunkte für einen positionsgenauen automatisierten Transport liefern.
Diese Sortierstücke 6 werden nun in dem Stapel 4 über einer Vereinzelungstrommel 16 auf einer Ablage 18 abgelegt. Die Vereinzelungstrommen ist dabei ein Bestandteil einer Abzugseinheit 15, die innerhalb der gestrichelten Linien in Figur 2 abgesetzt zum besseren Verständnis vergrössert dargestellt ist. Das jeweils zuunterst liegende Sortierstück 6a wird dann mittels Saugnäpfen 20, die an der rotierenden Vereinzelungstrommel 16 angeordnet sind, von unten aktiv angesaugt und so aus dem Stapel 4 zunächst nach unten abgelenkt. Zugleich wird das angesaugte Sortierstück 6a an seiner Vorzugskante 14 mittels eines Hebels 22 auf ein an der Vereinzelungstrommel 16 angeordnetes Gegenlager 24 angedrückt, so dass das angesaugte und mit dem Hebel 22 eingeklemmte Sortierstück 6a nun der Kreisbewegung der Vereinzelungstrommel 16 folgt. Nach einer Drehung von 180° wieder der Unterdruck in den Saugnäpfen 20 aufgehoben und der Hebel 22 von dem Gegenlager 24 weggeschwenkt, so dass das auf diese Weise vereinzelte Sortierstück 6a nun an eine Förderstrecke 26 übergeben wird, die mittels streifenförmigen Förderbändern 28 das vereinzelte Sortierstück 6a zu einer
Teleskop-Einheit 30 fördert. Die Ausnahme bildet der Vorgang des fehlerhaften Abzugs von gleichzeitig mehreren Sortierstücken. Hierzu verfügt der Hebel 22 über nicht weiter dargestellte Mittel zur Dickenmessung, zum Beispiel mittels eines induktiven Gebers. Wird nun tatsächlich ein
Mehrfachabzug detektiert werden diese Sortierstücke nicht weiter auf die Förderstrecke aufgegeben, sondern in eine hier nicht weiter dargestellte Ablage ausgeschleust.
Die Teleskop-Einheit 30 wird in einzeln weiter unten zu den
Figuren 7 und 8 beschrieben. An dieser Stelle sei zur Erläuterung nur soviel gesagt, dass ein beweglicher Schlitten 32 der Teleskop-Einheit 30 mit der Geschwindigkeit der zuletzt in der Förderstrecke 26 angeordneten streifenförmigen Bänder 28' der Förderstrecke 26 ausfährt, d.h. also eine AusSchubbewegung vollzieht, wenn die Vorzugskante 14 des Sortierstücks 6a eine Lichtschranke 34 erreicht. Der
Schlitten 32, welcher ebenfalls über streifenförmige Förderband-Systeme 38 verfügt, legt dabei eine definierte Vorschubstrecke zurück und legt beim Einfahren, d.h. bei dem Vollzug der rückwärts gerichteten Einschubbewegung, das Sortierstück 6a auf einem Förderband 36 der
Eingabevorrichtung 8 ab, von wo es dann in zur bisherigen Förderrichtung senkrechter Richtung in der Eingabevorrichtung 8 transportiert und in die Vertikale gedreht wird. Dabei ist zusätzlich ein Rollelement 42 vorgesehen, das immer dann auf das Förderband 36 aufdrückt, wenn gerade das Sortierstück 6a abgelegt ist, was zur weiteren Erhaltung des genauen Ablageortes für das Sortierstück 6a beiträgt.
Um das Ablegen des Sortierstücks 6a auf dem Förderband 6 positionsgenau vornehmen zu können, d.h. im Detail, dass die Vorzugskante 14 immer an derselben Stelle zum Liegen kommt, ist es bei der Einschubbewegung vorgesehen, dass die rückwärts gerichtete Bewegung des Schlittens 32 durch ein Abrollen der Förderband-Systeme 38 über die der Vorzugskante 14 naheliegende Vorderkante 40 egalisiert wird. Es ist damit ein besonderes Wesen der vorliegenden Erfindung, dass die relative Lage von der Vorzugskante 14 zur Vorderkante 40 des Schlittens 32 bei der AusSchubbewegung unverändert bleibt und sich die Vorderkante 40 bei der Einschubbewegung relativ zur Vorzugskante 14 zurückzieht, was jedoch für das Sortierstück 6a durch das über die Vorderkante 40 abrollende Förderband- System 38 relativ gesehen egalisiert wird. Auf diese Weise bleibt die positionsgenaue Lage des Sortierstücks 6a auch bei der Einschubbewegung des Schlittens erhalten, was für die Weiterförderung des Sortierstücks 6a von grosser Bedeutung und ein wesentliches mit der Positioniervorrichtung 2 beabsichtigtes Ziel ist.
Die gegenüber der ersten Positioniervorrichtung 2 nur geringfügig modifizierte zweite Positioniervorrichtung lässt anhand der Figuren 3 und 4 deutlich erkennen, dass sich im prinzipiellen nur der Verlauf der Förderstrecke 26 geändert
hat. Aus Platzspargründen in der Breite wird die zur Verfügung stehende Höhe genutzt und die mit der Vereinzelungstrommel 16 vereinzelten Sortierstücke βa werden zunächst ein' Stück vertikal, dann horizontal und schliesslich schräg nach unten an die Teleskop-Einheit 30 herangeführt. Auch hierbei ist wieder eine hier jedoch nicht weiter dargestellte Lichtschranke vorgesehen, deren Erreichen von einem Sortierstück 6a zum Ausschub des Schlittens 32 führt. Zusätzlich zu den bisher gezeigten Bauteilen der Teleskop- Einheit 30 ist nun auch eine pneumatische Einheit 44 mit einem von ihr angetriebenen Stössel 46 gezeigt, der am Schlitten 32 angekoppelt ist. Die pneumatische Einheit 44 könnte auch durch einen elektromotorischen Antrieb für den Stössel 46 ersetzt sein, was unter geeigneten Umständen auch einen geräuschärmeren Betrieb ermöglichen könnte. Wie schon bei der vorangegangenen Ausführungsvariante ist die Teleskop- Einheit 30 auch bei der zweiten Positioniervorrichtung 10 in ausgefahrener Position dargestellt.
Die gegenüber der ersten und der zweiten
Positioniervorrichtung 2 bzw. 10 weiter geringfügig geänderte dritte Positioniervorrichtung 12 lässt gemäss den Figuren 5 und 6 deutlich erkennen, dass das Sortierstück 6a hier in lotrecht fallender Richtung auf den Schlitten 32 der Teleskop-Einheit 30 übergeben wird. Auf diese Weise ermöglicht es diese AusführungsVariante die Eingabevorrichtung 8 dahingehend zu vereinfachen, dass der Förderabschnitt zum Drehen der Sortierstücke 6a aus der horizontalen in die vertikale Lage obsolet geworden ist. An der Führung und an der Erzielung des Vorschubs durch die AusSchubbewegung des Schlittens 32 ändert sich jedoch auch bei dieser Variante prinzipiell nichts gegenüber den vorangehenden beiden Varianten. Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante für die Teleskop-Einheit 30 zeigen die Figuren 7 und 8 in schematischer Darstellung. Gemäss dieser Ausführungsform umfasst die Teleskop-Einheit 30 mehrere Förderbandsysteme 38,
von denen jedes einen Förderbandstreifen darstellt. Anhand eines dieser Förderbandsysteme 38 wird die Funktionsweise nachfolgend erläutert. Jedes Förderbandsystem 38 verfügt über zwei durch ein geschlossenes Band 38' gekoppelte Rollenpaare 48, 50 mit jeweils zwei Rollen 48a und 48b bzw. 50a und 50b umfasst. Dabei ist die relative Lage der beiden Rollen 48a und 48b bzw. 50a und 50b innerhalb eines Rollenpaares 48, 50 zueinander fest. Das Rollenpaar 48 ist ortfest an der Teleskop-Einheit 30 angeordnet und das andere Rollenpaar 50 ist an dem Schlitten 32 befestigt, der die AusSchubbewegung in Richtung eines Pfeils 52 und die Einschubbewegung in Richtung eines Pfeils 54 vollzieht.
Im Ausführungsbeispiel weisen die Rollen 48b und 50b jeweils einen Freilauf auf, wobei die Rolle 48b im Gegenuhrzeigersinn und die Rolle 50b im Uhrzeigersinn gesperrt sind. Hieraus resultiert, dass beim Ausschub des Schlittens 32 das Band 38' nur über die Rollen 48a und 48b des ortsfesten Rollenpaares 48 abrollt, wobei beide Rollen 48a und 48b im Uhrzeigersinn abrollen. Auf diese Weise verändert das Sortierstück 6a, wenn es einmal die Lichtschranke 34 erreicht hat, seine Lage relativ zur Rolle 50a bei der AusSchubbewegung nicht mehr, was ja hochgradig beabsichtigt ist. Gewünschtermassen anders ist diese Konstellation bei der Einschubbewegung, bei der sich das Band 38' nur über die am Schlitten 32 befestigten Rollen 50a und 50b abrollt, wobei die Rolle 50a im Uhrzeigersinn und die Rolle 50b im Gegenuhrzeigersinn laufen. Somit „spürt" das Sortierstück 6a bei der Einschubbewegung dieselbe überhaupt nicht, sondern behält seine mit der AusSchubbewegung erzielt Endlage wunschgemäss . Die
Vorzugskante 14 des Sortierstücks 6a kommt somit immer exakt an der wunschgemässen Stelle auf der Eingabevorrichtung 8 zum Liegen. Zur Unterstützung dieses Vorgangs ist jeweils ein mit Rollen 56 gelagertes Federblech 58 vorgesehen, das das Sortierstück 6a bei der AusSchubbewegung leicht an dem adhäsiv ausgeführte Förderband 38' andrückt und bei der
Einschubbewegung über dem Sortierstück 6a - reibungsfrei mit dem Sortierstück 6a - zurückrollt.
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Es ist weiter sehr anschaulich zu erkennen, dass das Förderband 38' ein wenig unterhalb des Förderbandes 28', das noch als zur Förderstrecke 26 zugehörig angesehen werden kann, angeordnet ist, sodass auch bei einfahrendem Schlitten 32 schon oberhalb ein neues Sortierstück 6a bis an die Lichtsschranke 34 herangeführt werden kann. Dieser Bereich kann daher als eine Art Transferzone für den Übergang von der Förderstrecke 26 zur Teleskop-Einheit 30 angesehen werden.
Figur 9 zeigt in schematischer Darstellung eine seitliche Ansicht einer vierten Positioniervorrichtung 60, welche an die dritte Positioniervorrichtung 12 angelehnt ist, aber anstelle einer Teleskop-Einheit 30 mit einer vertikalen Übergabeeinrichtung 62 ausgeführt ist. Diese vierte Positioniervorrichtung 60 zeichnet sich dabei dadurch aus, dass ein dem vorbestimmten Förderort unmittelbar vorangehender Abschnitt 26' der Förderstrecke 26 im wesentlichen senkrecht ausgerichtet ist, wobei dieser Abschnitt 26' der Förderstrecke 26 ein für eine Führung des Sortierstücks 6a dienendes Bandpaar 64, 66 umfasst, wobei das eine Band 64 des Bandpaares 64, 66 auf zwei Rollen 68, 70 umlaufend geführt ist und von dem anderen Band 66 des
Bandpaares 64, 66 für eine vorbestimmbare Zeit abhebbar ist. Auf diese Weise wird der erfindungsgemässe vorbestimmte Vorschub des Sortierstücks 6a im Rahmen eines freien Fallstücks realisiert, welches mit dem Auftreffen des Sortierstücks 6a auf der Eingabevorrichtung 8 endet. Damit liegt das Sortierstück 6a wunschgemäss direkt mit der Vorzugskante 14 auf der Eingabevorrichtung 8 auf und kann so in den Sortierförderer eingeschossen werden. Neben der Erzielung des gewünschten Vorschubs ohne allzu viele bewegliche Teile zeichnet sich diese Positioniervorrichtung 60 zum einen durch ihren geringen Platzbedarf und zum anderen dadurch aus, dass im besonderen Sortierstücke 6a, in welche
über den Rand herausragende lose Blätter eingelegt sind, zuverlässig zugeführt werden können, ohne dass die eingelegten Blätter verloren gehen oder zu Materialstaus und dergleichen Störungen führen können.
Im Detail ist es hierbei vorgesehen, dass ein Sensor, der nur wenig abwärts der Rolle 70 angeordnet ist, das Austreten des Sortierstücks 6a mit einer entsprechend vorbestimmten Länge aus dem Bandpaar 64, 66 erfasst und so durch geeignete Steuerungsmittel 72 das Abheben des Bandes 64 auslöst. Die Zeitdauer dieses Abhebens ist dabei so gewählt, dass die Dauer des Abhebevorganges an die Zykluszeit der Sortierstückzufuhr und an die Länge des Sortierstücks 6a angepasst ist.
Um das Einmünden des vorübergehend frei fallenden Sortierstücks 6a zu erleichtern, ist in Förderrichtung gesehen nach dem Bandpaar 64, 66 ein eingangsseitig schwalbenschwanzartig aufgeweiteter Fallkanal 74 vorgesehen, der in die Eingabevorrichtung 8 mündet.
In hier nicht weiter dargestellter Weise kann die Kapazität aller gezeigten Positioniervorrichtungen 2, 10, 12 und 60 erhöht werden, indem jeweils vor den Abschnitten zur Erzielung des vorbestimmten Vorschubs in die Förderstrecke 26 eine Weiche eingebaut ist, die den mit der Vereinzelungstrommel 16 erzeugten Strom der vereinzeinten Sortierstücke 6a auf verschiedene Vorschubpfade aufteilt, was bedeutet, dass beispielsweise zwei Teleskop-Einheiten 30 oder zwei vertikale Übergabeeinrichtungen 62 nebeneinander parallel betrieben werden. Natürlich ist auch eine dritte oder vierte usw. parallel betriebene Funktionsweise denkbar. Letztendlich begrenzend dürfte dabei einzigallein die Geschwindigkeit der Vereinzelungseinrichtung sein, deren ordnungsgemässe Funktion einer nach oben mehr oder weniger unbegrenzten Kapazität vernünftige systembedingte Grenzen setzt.
Bezugszeichenliste
2 erste Positioniervorrichtung
4 Stapel 6 flache Sortierstücke
6a vereinzeltes flaches Sortierstück
8 Eingabevorrichtung
10 zweite Positioniervorrichtung
12 dritter Positioniervorrichtung 14 Vorzugskante
15 Abzugseinheit
16 Vereinzelungstrommel 18 Ablage
20 Saugnäpfen 22 Hebel
24 Gegenlager
26 Förderstrecke
28 streifenförmige Förderbänder der Förderstrecke
28' zuletzt in der Förderstrecke angeordnete streifenförmige Förderbänder
30 Teleskop-Einheit
32 Schlitten
34 Lichtschranke
36 Förderband 38 Förderband-System
38 ' Band
40 Vorderkante des Schlittens 32
42 Rollelement
44 pneumatische Einheit 46 Stössel
48, 50 Rollenpaare
48a, 48b Rollen des Rollenpaares 48
50a, 50b Rollen des Rollenpaares 50
52, 54 Richtungspfeil des Ein-bzw. AusSchubbewegung 56 Rollen
58 Federblech
60 vertikale Übergabeeinrichtung
vertikale Übergabeeinrichtung , 66 Bandpaar , 70 Rollen ' Steuerungsmittel