-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein System zum automatischen Vereinzeln
und Sortieren von Postgut.
-
Aus
der
WO 2004/071680
A1 ist eine Sortiereinrichtung für flache Sendungen bekannt
geworden, die ein oder mehrere Eingabeeinheiten, eine Sendungsvereinzelungseinrichtung
und eine Transporteinrichtung zum Transport der vereinzelten Sendungen
zu jeweils einer Beladestation eines Sendungspufferspeichers aufweist.
Jeder Sendungspufferspeicher besteht aus mehreren in einer Förderschleife kontinuierlich
umlaufenden, hintereinander angeordneten und an einer oder mehreren
Beladestationen vorbeibewegten Speichertaschen, wobei in den Beladestationen
leere Speichertaschen mit den einzelnen Sendungen beladen werden.
Unterhalb von geraden Abschnitten der Förderschleifen befinden sich
in einer Transportbahn bewegte, umlaufende, oben offene Sendungsbehälter als
Sortierendstellen. In die Sendungsbehälter werden die Sendungen entsprechend
ihrer gelesenen Zieladressen durch geeignet steuerbares Öffnen der
jeweiligen Speichertasche entladen.
-
Bei
den bekannt gewordenen Lösungen
besteht der Feeder üblicherweise
aus einer feststehenden Rolle und einer Andruckrolle. Mit einer
derartigen Konstruktion kann unebenes Postgut nicht von einem zu
sortierenden Stapel abgezogen werden. Auch ist das Transportieren
bei bekannten Systemen meist nur über Transportbänder und
Rollen möglich,
wobei die Briefe um mindestens 45 Grad geknickt bzw. verbogen werden.
Hierbei besteht die Gefahr, dass starre Inhalte beschädigt und
der Briefumschlag ggf. zerreißt.
Letztlich bedeutet dies, dass entsprechendes Postgut nicht automatisch
sortiert werden kann. Vielmehr erfolgt die Sortierung der Mischpost
heute wegen fehlender Technologien meistens manuell.
-
Derzeit
existiert keine Postsortieranlage, die in der Lage ist, Mischpost
automatisch und schonend zu verarbeiten.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Postsortieranlage vorzuschlagen,
bei der Mischpost in diverser Zusammensetzung und Ausprägung schonend
verarbeitet werden kann.
-
Die
Aufgabe wird durch eine Postsortieranlage gelöst, die die folgenden Komponenten
aufweist:
- – einen
Mischgut-Feeder, wobei es sich bei dem Mischgut um Postgut von unterschiedlichem
Format und/oder von unterschiedlicher Dicke und/oder von unterschiedlichem
Gewicht handelt.
- – ein
Transportsystem und
- – eine
Vielzahl von Ausgabefächern,
- – wobei
dem Mischgut-Feeder
- – eine
Vorschubeinheit,
- – ein
um seine Längsachse
drehbar gelagerter Drehtisch und
- – eine
Intervallsteuerung zugeordnet sind,
wobei die Intervallsteuerung
die Vorschubeinheit und den Drehtisch intermittierend so betätigt, dass
das Mischgut vereinzelt von einem chaotisch bestückten Zuführstapel abgezogen und mittels des
intermittierend drehenden Drehtisches an das Transportsystem übergeben
wird,
wobei an dem Transportsystem in definierten Abständen Haltevorrichtungen
zum Fixieren des Postguts vorgesehen sind,
wobei das Transportsystem
so ausgestaltet ist, dass zu transportierendes Postgut sukzessive
an den Ausgabefächern
vorbeigeführt
wird, und
wobei dem Transportsystem eine Sortiersteuerung zugeordnet
ist, die das Transportsystem so ansteuert, dass das Postgut in das
dem Bestimmungsort des Postguts zugeordnete Ausgabefach befördert wird.
-
So
kann Mischgut, in das beispielsweise starre Gegenstände integriert
sind, wie etwa Kugelschreiber im Rahmen großer Mailing-Aktionen, CDs oder Plastikkarten,
mittels der erfindungsgemäßen Postsortieranlage
effizient und ohne Beschädigungen
problemlos sortiert und verschickt werden. Mit der erfindungsgemäßen Postsortieranlage
kann übrigens
Post-Mischgut von den Dimensionen einer Postkarte bis zu einem Postgut
mit einem Format B4, bis zu einer Dicke von 20 mm und einem Gewicht
von einem Kilogramm automatisiert verarbeitet werden. Da definitionsgemäß Postgut
mit einer Dicke über
20 mm als Postpaket gilt, können
alle Briefsendungen erfindungsgemäß automatisch sortiert werden – und das
unabhängig
von ihrer Beschaffenheit als starres oder flexibles Postgut. Als
Geschäftsfelder
für die
erfindungsgemäße Lösung kommen
staatliche und private Postdienstleister, Versandhäuser sowie
der Bereich Inhouse-Lösungen
in Frage. Obwohl der Schutzumfang des Patents auf die Postsortieranlage
als solche gerichtet ist, setzt sich die Anlage aus drei unterschiedlichen
erfindungsgemäßen Lösungen zusammen:
dem Feeder, dem Transportsystem und dem Ausgabesystem.
-
Der
erfindungsgemäße Mischgut-Feeder kann
Mischgut mit Inhalten wie Warenmuster, Werbesendungen etc., im Rahmen
der zuvor genannten Formate ohne Weiteres mit hohem Durchsatz verarbeiten.
Der Durchsatz kann bis zu 10.000 Stück Postgut pro Stunde betragen.
-
Wie üblich werden
die Adressdaten: Postleitzahl, Ort. Strasse, Hausnummer, Name und
Vorname mittels eines OCR-Kamerasystems automatisch erfasst. Das
Format wird erkannt, das Postgut wird gewogen; anschließend werden
ein Barcode, das Verarbeitungsdatum, das Kundelogo und die Frankatur
aufgedruckt. Diese Automatisierung bringt den Nutzern der Postsortieranlage
ganz erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse sowie eine fehlerfreie
und unverzügliche Übernahme
der Daten in den Fakturierungsprozess.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es
sich bei dem Drehtisch um einen n-fachen Drehtisch bzw. um eine n-fache
Trommel, der bzw. die an seiner/ihrer Umfangsfläche n gleichartig ausgebildete
Abzugsflächen
aufweist, an denen das Postgut zwecks Weiterbeförderung fixiert wird. Bevorzugt
ist die Längsachse
des Drehtisches im wesentlichen senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichtet
ist, so dass das Mischgut in aufrechter Lage an den Abzugsflächen zur
Anlage kommt. Um den sicheren Transport des Mischguts zu gewährleisten,
sind an jeder der n Abzugsflächen mehrere
Saugöffnungen
und/oder Saugnäpfe
vorgesehen, die so ausgestaltet und angeordnet sind, dass sie das
zu transportierende Mischgut mit einer vorgegebenen Saugkraft an
der Abzugsfläche
fixieren. Hierdurch wird ein sehr schonender Transport des Mischguts
in aufrechter Position ermöglicht.
Die Saugkraft ist so ausgelegt, dass auch das maximale Format bei
maximalen Gewicht des Postguts sicher an der Abzugsfläche zur
Anlage kommt.
-
Zwecks
Einstellung einer definierten Ansaugkraft ist jeder der n Abzugsflächen eine
Saugpumpe zugeordnet, die über
die Saugnäpfe
die vorgegebene Saugkraft auf das zu transportierende Mischgut/Postgut
ausübt.
-
Als
besonders vorteilhaft wird es im Zusammenhang mit der Erfindung
angesehen, wenn jeder der n Abzugsflächen eine Vorschubeinheit zugeordnet
ist, die aus zumindest einem im vorderen Bereich der Abzugsfläche angeordneten
Saugnapf besteht, der über
eine im wesentlichen senkrecht zur Abzugsfläche ausgeführte Hubbewegung das Postgut
einzeln von dem chaotisch bestückten
Zuführstapel
abzieht und an die entsprechende mit Saugluft beaufschlagte Abzugsfläche heranführt. Hierdurch
wird sichergestellt, dass das Mischgut über seine gesamte Fläche mit
den Saugnäpfen
in Verbindung kommt und gegen die Abzugsfläche angepresst wird.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Postsortieranlage steuert
die Intervallsteuerung die Vorschubeinheit und die Beaufschlagung
des linear bewegbaren Saugnapfes mit Saugluft derart, dass das jeweils
als nächstes
anzusaugende Postgut taktgleich und in Abstimmung mit dem minimal
zu befördernden
Format vorgezogen wird.
-
Bekannte
Aufgabestationen bzw. Feeder bestehen aus einer feststehenden Rolle
und einer zugeordneten Andruckrolle. Damit die Andruckrolle das Postgut
ausreichend fixieren kann, muss der Abstand zwischen der feststehenden
Rolle und der Andruckrolle auf die geringste Dicke des zu transportierenden
Postguts abgestimmt sein. Folglich sind derartige Anlagen nur bis
zu einer relativ geringen Dicke des Postguts überhaupt einsetzbar. Postgut,
das die vorbestimmte Dicke übersteigt,
muss – wie
bereits gesagt – manuell
sortiert werden.
-
Alternativ
kommen beim Stand der Technik auch Transportbänder und Rollen zum Einsatz.
Hierbei wird das Postgut üblicherweise
um mindestens 45° gebogen
bzw. geknickt. Sind in dem Mischgut starre Gegenstände enthalten,
so werden diese Gegenstände
starken mechanischen Belastungen ausgesetzt; auch besteht die Gefahr,
dass die Gegenstände
beim Umknicken den Briefumschlag zerreißen.
-
Erfindungsgemäß ist der
als n-facher Drehtisch ausgestaltete Feeder so ausgestaltet, dass
das Mischgut schonend von einem Zuführstapel abgezogen und an das
nachfolgende Transportsystem übergeben
wird.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Postsortieranlage sieht
vor, dass es sich bei dem Transportsystem um eine entlang eines definierten
Weges geführte
Kette handelt, die aus einer Vielzahl von einzelnen Kettengliedern
besteht, und wobei an der Kette in jeweils definiertem Abstand Haltevorrichtungen
vorgesehen sind, die das Postgut von dem Drehtisch übernehmen
und entlang dem durch das Transportsystem vorgegebenen Weg zu dem
entsprechenden Ausgabefach befördern.
Bevorzugt handelt es sich bei den Haltevorrichtungen um mehrere
senkrecht zur Bewegungsrichtung der Kette angeordnete Klammern,
die das jeweilige Postgut klemmend gegen eine Schiene fixieren.
-
In
vorteilhafter Weise ist jeder Haltevorrichtung bzw. jeder der mehreren
Klammern einer Haltevorrichtung ein besonders ausgestalteter Schließ-/Öffnungsmechanismus zugeordnet,
der gleichfalls für
einen sicheren und schonenden Transport des Postguts Sorge trägt. Insbesondere
ist der Schließmechanismus
so ausgestaltet, dass er das Postgut derart an dem Transportmechanismus
fixiert, dass die maximal auf das Postgut einwirkende Kraft einen
vorgegebenen Betrag nicht überschreitet.
-
Eine
bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Postsortieranlage, oder
genauer des erfindungsgemäßen Transportsystems
schlägt
vor, dass die Sortiersteuerung einen Steuerimpuls generiert, wenn
das entsprechende Ausgabefach erreicht ist, und wobei die Haltevorrichtung
in Reaktion auf den Steuerimpuls das transportierte Postgut freigibt, sobald
der Steuerimpuls generiert wird.
-
Als äußerst vorteilhaft
wird es angesehen, wenn der Öffnungsmechanismus
so ausgestaltet ist, dass er das Postgut verzögerungsfrei und schlagartig freigibt.
Hierdurch wird vermieden, dass ein Postgut an einer wohldefinierten
Stelle in das entsprechende Ausgabefach gelangt.
-
Weiterhin
ist vorgesehen, dass jedem Ausgabefach eine Ausschleuseeinheit zugeordnet
ist. Bevorzugt besteht jede Ausschleuseeinheit aus einer Rotortrommel
mit mehreren Flügeln,
einer Schaltklinke, die über
einen Betätigungsmechanismus
betätigt wird,
und einem Stoppschieber, der über
einen Betätigungsmechanismus
betätigt
wird.
-
Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es
zeigt:
-
1:
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Drehtisches,
-
2:
eine perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten
Drehtisches,
-
3:
eine perspektivische Ansicht einer Vorschubeinheit mit Vakuumpumpe
bzw. Saugeinheit, die beim erfindungsgemäßen Drehtisch bevorzugt zum
Einsatz kommt,
-
4:
eine perspektivische Ansicht eines Moduls des Transportsystems,
das bevorzugt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Postsortieranlage
zum Einsatz kommt – 3-D
Kette mit Postgut-Aufnahmeklammer und Öffnungseinheit,
-
5:
eine Innenansicht des in 4 gezeigten Transportsystems,
das aus drei Modulen bzw. drei Kettengliedern besteht,
-
6:
eine Explosionsdarstellung des in 4 dargestellten
Moduls des Transportsystems,
-
7:
eine Seitenansicht des in 4 dargestellten
Moduls des Transportsystems,
-
8:
eine Detailansicht des in 4 dargestellten
Moduls des Transportsystems,
-
9:
eine perspektivische Ansicht einer Ausschleuseeinheit mit Fluidic
Muscle-Antrieb, die bevorzugt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Postsortieranlage
zum Einsatz kommt,
-
10:
eine Darstellung der Kupplungsvorrichtung mit Klinkenmechanismus,
-
11:
eine perspektivische Darstellung des Klinkenmechanisms',
-
1 zeigt
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Feeders, der bevorzugt
als 8-facher Drehtisch 1 mit Intervallsteuerung 2 ausgestaltet
ist. 8-facher Drehtisch 1 bedeutet,
dass der Drehtisch acht Abzugsflächen 4 hat,
die acht ebenen Seitenflächen
an dem als Trommel ausgebildeten Drehtisch 1 entsprechen. 2 zeigt
den Drehtisch 1 übrigens
in einer perspektivischen Ansicht. Dem Drehtisch 1 ist eine
Intervallsteuerung 2 zugeordnet, bei der es sich bevorzugt
um ein Globoloidgetriebe handelt. Über den Drehtisch 1 mit
Intervallsteuerung 2 wird das Mischgut 3 mit großer Geschwindigkeit
vereinzelt von einem in den Figuren 1 und 2 nicht
gesondert dargestellten, chaotisch bestückten Zuführstapel schonend abgezogen
und der Postsortieranlage zugeführt.
Es versteht sich von selbst, dass der Drehtisch 1 beliebig
viele Abzugsflächen 4 aufweisen kann.
Eine Abzugsfläche 4 ist
bevorzugt so ausgestaltet, dass jede zu sortierende Formatgröße eines Mischguts 3 an
der Seitenfläche
zur Anlage kommen und befördert
werden kann. Die temporäre
Fixierung des Postguts 3 an der jeweiligen Seitenfläche 4 erfolgt
mittels mehrerer Saugnäpfe 6 bzw.
Saugöffnungen,
die in einem definierten Muster an den Abzugsflächen 4 des Drehtisches
vorgesehen sind. Jeder Seitenfläche 4 ist
bevorzugt eine Saugeinheit, insbesondere eine Zylindersaugeinheit 8 zugeordnet.
Mit Unterdruck werden die Zylindersaugeinheiten 8 von einer
Vakuumpumpe 5 beaufschlagt. Hierdurch ist es möglich, das
Mischgut 3 vom flachen Brief bis hin zur Verpackungstüte mit sperrigem
Inhalt, wie Warenmuster, usw. vom Zuführstapel abzuziehen und dem Transportsystem
zuzuführen.
-
Um
Doppelabzüge
von Postgut 3 zu verhindern, wird mittels einer speziellen
Vorschubeinheit 7, die den Saugnapf 6 senkrecht
zur Abzugsfläche 4 bewegt, das
jeweils vorderste Postgut taktgleich und in Abstimmung mit der Zylinder-Saugeinheit 8 entsprechend
dem kleinsten Format vorgezogen. Ein Vorziehen gemäss dem kleinsten
Format ist erforderlich, damit ein nachfolgendes größeres Format
nicht mitgezogen und die Gefahr eines Doppelabzugs vermieden wird.
Zusätzlich
wird das jeweils abgezogene Postgut 3 mittels einer bekannten
und in der 3 nicht gesondert dargestellten
Zuführeinheit
unterstützt
und an die jeweilige Seitenplatte 2 angedrückt. Dargestellt
ist die Vorschubeinheit 7 im Detail in 3.
Die Arbeitsweise der Vorschubeinheit 7 ist an späterer Stelle
im Detail beschrieben.
-
In 4 ist
eine perspektivische Ansicht eines Moduls 12 des Transportsystems 9 zu
sehen, das bevorzugt in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Postsortieranlage
zum Einsatz kommt. Einfach ausgedrückt handelt es sich bei dem
hoch flexiblen Transportsystem 9 um eine 3-D Kette mit
jeweils einer Postgut-Haltevorrichtungen 10 und einer Öffnungseinheit 11 pro
Kettenglied bzw. pro Kettenmodul 12. Hoch flexibel heißt, dass
das Transportsystem 9 beliebig erweiterbar ist und an beliebigen Transportbahnen
angepasst werden kann. Der modulare Aufbau des Transportsystems 9 in
Form einer Kette hat also den Vorteil, dass sie individuelle Streckenführungen
erlaubt. So kann die Streckenführungen
linear oder beliebig abgewinkelt sein. Das Transportsystem 9 kann
sich darüber
hinaus in angrenzende Räume
und sogar in andere Stockwerke erstrecken. Als Basis für das erfindungsgemäße Transportsystem
werden z.B. Ketten verwendet, wie sie von der Schweizer Firma GAG
Gelenkketten und Fertigungstechnik hergestellt und vertrieben werden.
-
5 zeigt
eine Innenansicht und damit die Funktionalität des aus einzelnen Kettengliedern 12 bestehenden
Transportsystems 9 ohne die erfindungsgemäßen Modifikationen.
In 6 ist eine Explosionsdarstellung des in 4 dargestellten
Moduls 12 des Transportsystems 9 zu sehen. Das
erfindungsgemäße Transportsystem 9 ist
bestens dafür geeignet,
sperriges Postgut 3 schonend dem Ausgabefach 14 zuzuführen. An
der Vorderseite eines jeden Kettenmoduls 12 ist eine modular
aufgebaute Haltevorrichtung 10 vorgesehen, die – im gezeigten Fall – aus vier
Halteklammern 11 besteht, die das zu transportierende Postgut
klemmend gegen eine Auflagefläche 13 fixieren.
Weiterhin weisen die Kettenglieder 12 im oberen Bereich
eine Schiene 15 auf. Über
die Schiene 15 erfolgt die Führung der Kette. Mittels der
Haltevorrichtung 10 können
die zuvor spezifizierten Briefposfformate – von der Postkarte bis zum
B4 Brief bis zu einer Dicke von 1 cm und einem Gewicht von 1 kg – schonend
transportiert werden.
-
Um
bei der Übergabe
das Postgut 3 nicht zu beschädigen, werden die Klammern 11 der
Haltevorrichtung 10 "sanft" geschlossen. Das
sanfte Schließen
erfolgt mittels einer entsprechend geformten Kurve. Die Öffnung beim
jeweiligen Ausgabefach 14 erfolgt über eine Öffnungsklinke 17,
welche durch einen speziellen Öffnungsmechanismus 18 "geschockt", d.h. schlagartig
geöffnet
wird. Dargestellt ist der Mechanismus 18 in 8.
-
Wenn
das zwischen Aufnahmeklammern 11 und Anlagefläche 13 eingeklemmte
Postgut 3 beim entsprechenden Ausgabefach 14 ankommt,
wird er mittels eines Steuerungsimpulses freigegeben. Der Steuerimpuls
wird von der Steuereinheit der Postsortieranlage erzeugt. Bevorzugt
erkennt ein Sensor im Bereich der Übergabe eines Postguts vom
Feeder zum Transportsystem, in welches Ausgabefach das Postgut transportiert
werden muss. Durch Vorgabe der Distanz bis zum Erreichen des Ausgabefachs, wird
das korrekte Ausgabefach angesteuert und das Postgut in das Ausgabefach
transportiert. Dies erfolgt, indem der Auslösehebel 19, der über die
Feder 21 vorgespannt ist, mittels des Pneumatikteils 20 zeitgenau
bei Erreichen des ausgewiesenen Ausgabefachs auf die Öffnungsklinke 17 schlägt. Durch
diese Bewegung wird die Öffnungsklinke 17 rasch
betätigt,
wodurch die Aufnahmeklammern 11 geschockt von der Anlagefläche 13 wegbewegt
und das Postgut freigegeben wird. Das Postgut 3, hier der
Brief, wird verzögerungsfrei
von dem Transportsystem 9 losgelöst und kann somit umgehend
von der Ausschleuseeinheit 26 aufgenommen werden.
-
Der
Vorteil unserer Anwendung ist, dass der vom Feeder 1 übergebene
Brief 3 nur einmal schonend geklemmt wird und bis zum Ausgabefach 14 keiner
weiteren Belastung mehr ausgesetzt wird, egal wie lange die durch
das Transportsystem 9 definierte Zuführstrecke ist.
-
Damit
das Postgut 3, welches beispielsweise mit einer Geschwindigkeit
von 2 m/s transportiert und ausgeschleust wird, muss beim Öffnungsvorgang möglichst
rasch aus der Laufbahn der nachkommenden Briefe entfernt werden.
Um dies sicherzustellen, würde
eine spezielle Ausschleuseeinheit 26 – siehe 9 – entwickelt,
welche bevorzugt folgendermaßen
funktioniert: Sobald der Öffnungsmechanismus 18 das
Signal "Brief ausschleusen" erhält, wird
die Öffnungseinheit 18 aktiviert;
gleichzeitig werden der Stoppschieber 22 und die Rotortrommel 23 der
Ausschleuseeinheit 26 geschaltet. Die Bewegung des Stoppschiebers 22 erfolgt über einen
Fluidic Muscles 25a.
-
Der
Stoppschieber 22 hat die Aufgabe, beim Öffnen der Aufnahmeklammern 11 einer
Haltevorrichtung 10 den jeweils geförderten Brief 3 keinesfalls weiter
als bis zum Fachende des zwischen zwei Flügeln 24 der Rotortrommel 23 befindlichen
Fachs kommen zu lassen. Dies bedeutet, dass der Stoppschieber 22 in
die Flugbahn des Briefes 3 eingebracht wird, wodurch der
Brief 3 zwangs-gestoppt wird. Zeitgleich mit den ersten
beiden Vorgängen wird
die Rotortrommel 23 um eine vorgegebene Gradzahl, z.B.
30 Grad, weitergedreht bzw. geschaltet.
-
Der
Antrieb für
den Stoppschieber 22 und der Antrieb für die Rotortrommel 23 werden über die beiden
pneumatischen Muskel 25a, 25b, die sog. "Fluidic Muscles" gelöst. Diese
Anwendung ist einzigartig und wurde speziell unter Berücksichtigung
der hohen Zuverlässigkeit,
Servicefreundlichkeit und Langlebigkeit ausgewählt. Die Fluid Muscles können über die
Firma (???) bezogen werden. Die einzelnen Teile des Mechanismus
zum Weiterdrehen der Rotortrommel 23 sind in den Figuren 10 und 11 zusehen.
Zum Weiterdrehen der Rotortrommel 23 wird die Schaltklinke 27 pneumatisch über den
Zylinder 30 von dem Klinkenrad 29 wegbewegt, um
dann in die nächste
Klinke des Klinkenrades 29 einzurasten.
-
Die
Rotortrommel besitzt bevorzugt zwölf Flügel 24, welche innerhalb
von 250 Millisekunden um je 30 Grad geschalten werden. Hierdurch
ist garantiert, dass das auszuschleusende Postgut 3 zwingend
und ohne Verzögerung
aus der Laufbahn genommen wird, um so dem nachfolgenden Brief 3 freie Fahrt
zu gewähren.
-
Bevorzugt
verfügt
die erfindungsgemäße Postsortieranlage über 186
Ausgabefächer 14 – es versteht
sich aber von selbst, dass die Anzahl der Ausgabefächer 14 im
Prinzip beliebig sein kann. Die Anzahl der Ausgabefächer 14 ist
wichtig für
die Sortierung des Postguts 3 nach Postleitzahlen und Strassen,
usw. Je mehr Ausgabefächer 14 zur
Verfügung
stehen, desto weniger Sortierläufe
sind nötig, was
wiederum eine immense Zeit- und Kostenersparnis für den Anlagenbetreiber
bedeutet.
-
Nachfolgend
wird auf die Arbeitsweise der Postsortieranlage Bezug genommen:
Auf
der in der Feederkonstruktion angebrachten Zuführeinheit (in den Figuren nicht
gesondert dargestellt) mit eingebauten Förderband wird das Postgut 3 auf
einer Magazinlänge
von z.B. 1.2 m chaotisch aufgegeben. Chaotisch heißt, es können Briefe 3 von unterschiedlichster
Grösse,
von unterschiedlicher Form, von unterschiedlichem Gewicht und mit
unterschiedlichen Inhalten unsortiert, jedoch adressengleich aufgegeben werden.
Die Adressengleichheit ist wichtig, damit das nachfolgend angeordnete OCR-Lesesystem
die Adresse erkennt und dass bei der Druckstation ein entsprechender
Aufdruck seitenrichtig aufgebracht werden kann.
-
Die
Intervallrotation des Drehtisches 1 entspricht einem Anlagendurchsatz > 10'000 Stk./h und ist mit den übrigen Antriebseinheiten
der Gesamtanlage synchronisiert.
-
Beim
jeweiligen Intervallstopp wird die Zylinder-Saugeinheit 8 aktiv,
d.h., die Saugeinheit 8 wird mittels eines Exzenters in
Richtung des Postguts 3 nach vorne gefahren, wo dieses
mit der angebrachten Saugdüse 6 angesaugt
wird. Zeitgleich wird die Vorschubeinheit 7 aktiv. Die
Vorschubeinheit 7 schiebt den Brief 3 in der Länge des
kleinsten Formates (Postkarte) nach vorne, wo er zur Unterstützung mit
der Zuführeinheit
aus dem Briefstapel herausgezogen wird und an die Seitenplatte 4 mit
ihren Saugdüsen 6 angepresst
wird. Durch das Stoppen der Vorschubeinheit 7 nach Erreichen
der kleinsten Brieflänge
wird verhindert, dass das nachfolgend größere Postgut 3 als
Doppelabzug mitbefördert
wird. Die nachfolgenden Briefe werden mittels eines stirnseitig angebrachten,
in den Figuren nicht gesondert dargestellten „Borstenteppichs" zusätzlich vereinzelt.
-
Gegenüber der
Aufgabestation wird das Vakuum mittels eines Exzenters ausgeschaltet
und der jeweilige Brief 3 wird über eine nicht dargestellte
Abstreifeinheit horizontal angebrachten Förderbändern, die ebenfalls nicht
dargestellt sind, zugeführt. Zwecks Übernahme
des Briefes 3 sind je zwei gegenüberliegende Förderbänder angebracht,
welche den Brief 3 über
seine Abmessungen klemmen. Damit der zum Teil sperrige und unförmige Inhalt
der Briefe 3 fehlerfrei befördert werden kann, wird der Brief 3 mit
Inhalt mittels einer speziellen Aufschäumung der Bänder ausgeglichen und schonend
transportiert.
-
Bei
der Lesestation (OCR) wird der Brief leseseitig über flache Bänder geleitet
und die Aufschäumung
ist in diesem Bereich nur an der gegenüberliegenden Seite angebracht.
Das ist nötig,
damit ein konstanter Leseabstand zwischen Brief und Kamera erstellt
wird und somit die Leserate hoch gehalten werden kann.
-
Bevor
der Brief 3 dem Transportsystem 9, der 3-D-Kette
mit eigens entwickelter Aufnahmeklammer 10; 11, 13 übergeben
werden kann, wird er an zwei wiederum gegenüberliegende geschäumte Förderbänder übergeben,
welche aber in ihrer Höhen z.B.
vier Zentimeter kleiner sind als die vorherigen. Der Brief 3 ragt
in dieser Position unten ca. vier Zentimeter aus dem Förderband
heraus. Diese vier Zentimeter werden benötigt, um den Brief 3 in
den Klammern 11 der Haltevorrichtung 10 zu klemmen.
-
Mittels
einer Kurve wird die klammerartige Haltevorrichtung 10 geschlossen,
welche positionsgenau mit dem Postgut 3 synchronisiert
ist.
-
Die
3-D-Kette hat die Aufgabe, Briefe 3 mit unterschiedlichsten
Inhalten schonend bis zur jeweiligen ermittelten Ausschleusung zu
transportieren. Egal wie lange die Transportstrecke ist. Der Brief 3 wird
bis zur Ausschleusung nur einmal schonend geklemmt und muss nicht
wie bei andern Systemen die volle Strecke zwischen Bändern zurücklegen.
-
Obwohl
die erfindungsgemäße Lösung auf die
Postsortieranlage als Ganzes fokussiert ist, wird darauf hingewiesen,
dass in der Ausgestaltung des Feeders als Drehtisch 1,
in der speziellen Konstruktion der Transportkette 9 und
in der Ausgestaltung der Ausschleuseeinheit 26 auch separate
Erfindungen zu sehen sind.
-
- 1
- Drehtisch
- 2
- Intervallsteuerung
- 3
- Mischgut/Postgut/Brief
- 4
- Abzugsfläche
- 5
- Vakuumpumpe
- 6
- Saugnapf
- 7
- Vorschubeinheit
- 8
- Zylindersaugeinheit
- 9
- Transportsystem/3-D
Kette
- 10
- Aufnahmevorrichtung
- 11
- Klammer
- 12
- Ketten-Modul
- 13
- Anlagefläche
- 14
- Ausgabefach
- 15
- Schiene
- 16
- Schließhebel
- 17
- Öffnungsklinke
- 18
- Öffnungsmechanismus
- 19
- Auslösehebel
- 20
- Pneumatikteil
- 21
- Feder
- 22
- Stoppschieber
- 23
- Rotortrommel
- 24
- Flügel
- 25a
- Fluid
Muscles
- 25b
- Fluid
Muscles
- 26
- Ausschleuseeinheit
- 27
- Mechanismus
Schaltklinke
- 28
- Schaltlinke
- 29
- Klinkenrad
- 30
- Zylinder