Zicfarettβnspitze
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zigarettenspitze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Eine derartige Zigarettenspitze ist aus der DE-PS 78425 bekannt.
Die Zigarettenspitze nach der Erfindung dient allgemein als Vorrichtung zur Hilfe bei der Raucherentwöhnung und ist nicht nur für Zigaretten einsetzbar sondern gleichermaßen auch für Zigarren, Zigarillos oder Pfeifen. Nach medizinischen Erkenntnissen besteht die Sucht nach dem Rauchen nicht so sehr in der Sucht nach Nikotin sondern in hohem Maße nach dem Zeremoniell des Anzündens, Halten,
Sehen, Riechen, Spüren, Saugen, Einatmen und Ausatmen.
Ein geeignetes Hilfsmittel für die Raucherentwöhnung ist daher eine Vorrichtung, die diese Tätigkeiten ausführen läßt, ohne daß schädliche Stoffe, wie Nikotin, Kondensat etc. in die Atemwege oder die Lunge des Rauchers gelangen.
Die eingangs genannte DE-PS 78425 schlägt zu diesem Zweck eine Zigarrenspitze mit einer Aufnahmeöffnung für eine Zigarre, mit einer Rauchkammer und einem Mundstück mit einer Mundstücköffnung vor, wobei die Rauchkammer durch eine elastische, federvorgespannte Scheidewand in zwei gegeneinander abgedichtete Räume geteilt ist. Der mit der Zigarre in Verbindung stehende Raum, der als Rauchkammer bezeichnet werden soll, steht über eine Ventilöffnung mit der Umgebung in Verbindung, während die andere Kammer, die hier als Frischluftkammer bezeichnet wird, ausschließlich mit der Mundstücköffnung in Verbindung steht. .Wenn der Raucher an der Mundstücköffnung "zieht", d.h. saugt, so gelangt nur das Volumen der Frischluftkammer in seinen Mund, wobei sich die Rauchkammer dann um dieses Volumen temporär vergrößert und eine entsprechende Menge "Rauch" eingesaugt wird. Hört der Raucher mit dem Saugen auf, so wird die flexible Trennwand unter Einfluß der Feder wieder zurück gedrückt, die Frischluftkammer füllt sich mit Frischluft und die Rauchkammer stößt über die Ventilöffnung den Rauch ins Freie.
Neuere Erkenntnisse haben gezeigt, daß eine Rauchentwöhnung vielen Personen leichter fällt, wenn die Nikotinzufuhr über einen gewissen Zeitraum reduziert wird und nicht schlagartig beendet wird. Letzteres geschieht aber bei der bekannten Vorrichtung, da praktisch keine Rauchstoffe inhaliert werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung liegt darin, daß das Volumen der Frisch- luftkammer, das für einen "Zug" zur Verfügung steht, begrenzt ist, während beim normalen Rauchen durchaus unterschiedliche
Volumina inhaliert werden. Bei der bekannten Vorrichtung wird nach Absaugen des Volumens der Frischluftkammer der Saugvorgang abrupt gestoppt, was ein unangenehmes Gefühl verursacht und den Rauchentwöhnwilligen veranlaßt, die Zigarettenspitze nicht mehr zu gebrauchen.
Eine ähnliche Vorrichtung ist in der CH 326 666 beschrieben,
wo statt einer federvorgespannten Trennwand eine deformierbare elastische Tasche das Innere der Zigarettenspitze in eine Rauchkammer und eine Frischluftkammer trennt, wobei eine Bypaßöf fnung zwischen der Rauchkammer und der Mundstücksöffnung zuläßt, daß auch Rauch zur Mundstücköffnung gelangt. Die Menge der Frischluft ist aber durch das Volumen der Tasche begrenzt . Ist diese durch Saugen vollständig kollabiert, so wird beim weiteren Saugen ausschließlich Rauch eingesaugt. Im übrigen ist die Größe der Bypaßöf fnung einstellbar .
Die DE 28 42 766 AI beschreibt eine Zigarettenspitze mit Frischluftöf fnungen zur Rauchkammer, über die dem Rauch Frischluft beigemischt wird .
Die GB 2289612 A beschreibt eine Zigarettenspitze mit mehreren Kammern, die über Venturi-Düsen miteinander verbunden sind, worüber eine bessere Verwirbelung und ein Abscheiden von Kondensaten im Inneren der Zigarettenspitze erreicht werden soll.
Die CH 141 117 beschreibt ein Mundstück für Pfeifen mit einem federvorgespannten Ventilkörper. Das Ventil öffnet beim Saugen und schließt anschließend automatisch wieder, um dadurch ein trockenes Rauchen zu begünstigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Zigarettenspitze der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sie bei einfacher kostengünstiger Herstellung einfach zu gebrauchen ist und das subjektive Gefühl des Rauchens bestmöglich simuliert wird. Insbesondere soll der Raucher beim Einsaugen keinen ungewohnten Nebeneffekt spüren.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, den Trennkörper als federvorgespannten Kolben auszubilden und zwischen Frischluftkammer und Rauchkammer eine Strömungsverbindung vorzusehen, deren Querschnitt kleiner ist als die Mundstück- Öffnung. Weiter ist vorgesehen, die Frischluftkammer über eine Nebenluftoffnung mit der Umgebung zu verbinden.
Die Strömungsverbindung zwischen Frischluftkammer und Rauchkammer kann auf verschiedene Arten realisiert werden. Nach einem Ausführungsbeispiel ist sie durch eine Öffnung im
Boden des Kolbens realisiert, wobei diese Öffnung vorzugsweise einen einstellbaren Querschnitt hat. Nach einem anderen Ausführungsbeispiel ist diese Verbindung durch einen Bypass- Kanal realisiert , der sich längs des Verschiebeweges des Kolbens erstreckt . Vorzugsweise hat dieser Bypass-Kanal einen sich von der Rauchkammer zur Frischluftkammer verringernden Querschnitt, was dadurch realisiert werden kann, daß die Innenwandung eines Gehäuses der Zigarettenspitze eine Nut aufweist , deren Tiefe und/ oder deren Breite in Richtung von der Rauchkammer zur Frischluftkammer hin, also längs des Verschiebeweges des Kolbens gegen die Federkraft abnimmt .
Beide Varianten, d.h . Öffnung im Boden des Kolbens und Bypass-Kanal , können alternativ oder kumulativ vorgesehen sein .
In vorteilhafter Weise sind die Öffnung im Kolben , der Querschnitt des Bypass-Kanals und die Nebenluft ffnung einstellbar, beispielsweise durch Ventile, Blenden, Klappen,
Schieber, Schrauben oder ähnliches , so daß das Verhältnis von Rauch zu Frischluft einstellbar ist und im Zuge der Rauchentwöhnung reduziert werden kann .
Für die Montage und die Reinigung kann das Mundstück von der Kammer trennbar sein, beispielsweise durch eine Steckoder Schraubverbindung. Es ist aber auch möglich, Mundstück
und Kammer einstückig auszubilden und den Kolben durch einen Sprengring oder eine Lochscheibe, die eingepreßt wird, in der Kammer zu sichern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei- spieles im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Zigarettenspitze bei ent- spannter Feder;
Fig. 2 einen gleichen Längsschnitt in der Ansaugstellung, bei der der Kolben bis zu einem Anschlag bewegt ist; Fig. 3 einen Ausschnitt eines Details zur Verstellung der Öffnungen;
Fig. 4 einen Längsschnitt der Zigarettenspitze nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 5 einen Querschnitt längs der Linie A-A der Fig. 4 nach einer Untervariante der Erfindung; und Fig. 6 einen Querschnitt längs der Linie A-A der Fig. 4 gemäß einer zweiten Untervariante der Erfindung.
Die Zigarettenspitze hat ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 1 mit einer Aufnahmeöffnung 2 für eine Zigarette 3 sowie an dem der Aufnahmeöffnung 2 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 1 ein Mundstück 4 mit einer Mundstücköffnung 5, die - wie üblich - eine geringere Öffnungsweite als die Aufnahmeöffnung 2 hat. Das Mundstück 4 ist über eine Steckverbindung oder ein Gewinde 6 vom Gehäuse 1 trenn- bar und hat in einem Übergangsbereich 7, in welchem sich der Durchmesser des Mundstückes auf den Durchmesser des Gehäuses 1 vergrößert, eine Frischluftoffnung 8, die vom Inneren des Gehäuses ins Freie führt. Im Inneren des Gehäuses 1 ist ein verschieblicher Kolben 9 angeordnet, der durch eine Feder 10 in Richtung zur Aufnahmeöffnung hin gedrückt ist. Im Boden des Kolbens 10 ist eine Öffnung 11 vorgesehen. Der Kolben 11 teilt den Innenraum des Gehäuses 1 in eine
Rauchkammer 12, die mit der Aufnahmeöffnung 2 unmittelbar in Verbindung steht sowie eine Frischluftkammer 13 , die unmittelbar mit der Mundstücköffnung in Verbindung steht. Benachbart zur Aufnahmeöffnung ragt noch ein Bund 14 radial in das Innere des Gehäuses und dient als Anschlag für die
Zigarette 3.
In Fig. 1 ist der Bund 14 einstückig am Gehäuse 1 ausgebildet. Damit der Kolben 11 und die Feder 10 montiert werden können, muß bei dieser Variante das Gehäuse teilbar sein, was über die Steckverbindung oder das Gewinde 6 erfolgt. Nach einer Untervariante kann der Bund 14 durch einen Federring oder eine Lochscheibe ersetzt werden. Nach Montage des Kolbens 11 und der Feder 10 kann der Federring durch die Aufnahmeoffnung 2 eingeführt werden und greift dann in eine nicht dargestellte Ringnut im Inneren des Gehäuses ein. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß eine Ringscheibe mit Preßsitz als Sicherung des Kolbens 11 dient. Hierzu kann die Aufnahmeoffnung 2 einen etwas größeren Durchmesser haben als die Kammern 12 und 13, so daß sich eine kleine, nicht dargestellte Stufe bildet, die als Anschlag für die Lochscheibe dient. Bei diesen beiden letztbeschriebenen Varianten kann das Gehäuse 1 einstückig mit dem Mundstück 4 sein, da die Montage der Feder 10 und des Kolbens 11 durch die Aufnahmeoffnung 2 hindurcherfolgt.
Die beiden Öffnungen 8 und 11 sind in ihrer Größe verstellbar, was durch einstellbare Ventile, Blenden, Schieber, Schrauben oder sonstige bekannte Mittel erfolgen kann. In besonders einfacher Weise kann die jeweilige Öffnung ein Gewinde haben, in das eine Schraube mit konischem Kopf eingesetzt ist, wobei die Gewindeöffnung ebenfalls einen Konus hat, so daß durch Einschrauben der Schraube die Öffnungsweite des Konussitzes verstellt wird. Gegebenenfalls kann in dem Gewinde ein Längsschlitz sein, der für eine ausreichende Öffnungsweite sorgt. Generell ist die Einstellung der Öffnungsweite so vorzunehmen, daß die Öffnung
11, die die Rauchkammer 12 mit der Frischluftkammer 13 verbindet, kleiner ist als die Frischluftöffnung 8. Im Extremfall kann die Öffnung 11 auch vollständig geschlossen sein. Einzelheiten hierzu werden detailierter im Zuammenhang mit Fig. 3 erläutert.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Zigarettenspitze beschrieben. Ist eine "brennende" Zigarette 3 in die Aufnahmeoffnung 2 gesteckt und "zieht" der Raucher an der Mund- stücköffnung 5, so entsteht ein Unterdruck in der Frischluftkammer 13 und der Kolben 9 wird entgegen der Kraft der Feder 10 in Richtung zur Mundstücköffnung 5 bewegt. Hierdurch vergrößert sich das Volumen der Rauchkammer 12 und Luft wird durch die Zigarette hindurch in die Rauchkammer 12 gesaugt, die sich mit Rauch füllt. Gleichzeitig gelangt
Frischluft aus der Frischluftkammer 13 in die Mundhöhle des Rauchers. Während und nach diesem Vorgang wird zusätzlich Frischluft aus der Umgebung durch die Frischluftöffnung 8 in die Frischluftkammer 13 eingesaugt und gelangt ebenfalls in die Mundhöhle des Rauchers, auch wenn der Kolben 9 im
Übergangsbereich 7 zwischen Gehäuse 1 und Mundstück 4 zum Anschlag gekommen ist (vgl. Fig. 2) . Da die durch die Frischluftöffnung 8 in die Frischluftkammer 13 eingesaugte Umgebungsluft kälter ist als die mit Rauch und Kondensat beladene Luft aus der Rauchkammer 12, ergibt sich der vorteilhafte
Effekt, daß Stoffe der mit Rauch beladenen Luft auskondensieren und sich an den Wänden der Frischluftkammer niederschlagen, so daß hierdurch eine Reinigungs- oder Filterwirkung für die mit Rauch beladene Luft stattfindet.
Je nach Öffnungsweite der Öffnung 11 gelangen kleinere Mengen an Rauch und Kondensat von der Rauchkammer 12 in die Frischluftkammer 13 und damit in die Mundhöhle des Rauchers. Da diese Öffnung 11 aber kleiner ist als die Frischluftöffnung 8, wird, auch wenn der Kolben 9 am Anschlag ist, mehr Frischluft als Rauch angesaugt.
Ist die Öffnung 11 dagegen vollständig verschlossen, so gelangt überhaupt kein Rauch in die Mundhöhle des Rauchers sondern nur noch Frischluft. Gleichwohl hat der Raucher die "Illusion" des Rauchens, da alle Vorgänge wie gewohnt ablaufen und er auch den Rauch und das Glühen der Verbrennungszone der Zigarette sieht.
Beendet der Raucher den "Zug", so gibt er die Mundstücköffnung 5 frei und der Kolben 9 wird durch die Feder 10 wieder in Richtung zur Aufnahmeoffnung 2 gedrückt. Damit wird die Rauchkammer 12 entleert und Rauch durch die Zigarette 3 hindurch ins Freie gedrückt. Gleichzeitig wird die Frisch- luftkammer 13 überwiegend über die Mundstücköffnung 5, teilweise aber auch über die Frischluftöffnung 8, mit Frisch- luft gefüllt.
Fig. 3 zeigt mehr im Detail ein Ausführungsbeispiel für die Verstellung der Öffnungsweite der Öffnungen 8 und 11. In die entsprechende Wand des Kolbens 9 oder des Mundstückes 8 ist ein Gewinde 17 eingeschnitten und zusätzlich parallel zur Achse des Gewindes eine Nut 18. Am Eingang des Gewindes ist ein Konus 19 ausgebildet, der zusammen mit einer Schraube 20, die einen Senkkopf besitzt, einen Konussitz bildet. Je nach Tiefe des Einschraubens der Schraube 20 wird somit die Öffnungsweite verstellt.
Selbstverständlich sind auch andere Möglichkeiten denkbar. So ist beispielsweise in Fig. 1 angedeutet, daß über der Öffnung 8 ein Schieber 15 angebracht ist, der die Öffnung 8, je nach Schiebestellung, ganz oder teilweise überdeckt und somit deren Öffnungsweite bestimmt. Ein entsprechender Schieber kann auch an der Öffnung 11 angebracht werden.
Je nach Fortschritt der Raucherentwöhnung kann der Benutzer die Öffnungsweiten der Öffnungen 8 und 11 verstellen, so daß im Zuge der Entwöhnung die Rauchmenge, die in die Mundhöhle gelangt, schrittweise reduziert wird.
Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine Variante der Erfindung, bei der die Rauchkammer 12 und die Frischluftkammer 13 durch einen Bypass-Kanal 21 miteinander verbunden sind. Dieser Bypass-Kanal ist als Nut in der Innenwand des Gehäuses 1 ausgebildet und erstreckt sich von der Aufnahmeoffnung
2 längs des Verschiebeweges des Kolbens 9. Der Bypass-Kanal 21 hat im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 in Richtung von der Aufnahmeoffnung 2 zur Mundstücköffnung 5 hin einen sich verringernden Querschnitt, der - wie Fig. 4 zeigt - durch eine abnehmende Tiefe der den Bypass-Kanal 21 bildenden
Nut realisiert wird. In dem Maße, wie der Kolben 9. entgegen der Kraft der Feder 10 in Richtung zur Mundstücköffnung hin verschoben wird, verringert sich der wirksame Querschnitt des Bypass-Kanals 21, so daß anfangs bei erster Bewegung des Kolbens 9 noch mehr Rauch von der Rauchkammer in die
Frischluftkammer gelangen kann als beim weiteren Vorschieben des Kolbens 9. Selbstverständlich ist es auch möglich, dem Bypass-Kanal 21 einen konstanten Querschnitt zu geben.
Die Querschnittsveränderung des Bypass-Kanals 21 kann alternativ oder kumulativ zur sich verringernden Tiefe der Nut auch durch eine sich verringernde Breite der Nut erreicht werden, wie in der Querschnittszeichnung der Fig. 5 dargestellt.
Der Querschnitt des Bypass-Kanales 21 kann zusätzlich auch vom Benutzer eingestellt werden, beispielsweise durch eine in den Bypass-Kanal 21 ragende Schraube 22 , eine nicht dargestellte Einlage in Form eines dünnen Blattes , das in den Bypass-Kanal 21 eingelegt wird oder sonstige gleichwirkende Mittel .
Der Bypass-Kanal 21 kann dabei in seinem Verlauf so gestaltet werden , daß beim Endanschlag des Kolbens die Verbindung zwischen der Rauchkammer und der Frischluftkammer vollständig abgesperrt ist oder daß auch beim Endanschlag noch eine Strömungsverbindung zwischen diesen beiden Kammern besteht.