GERAT ZUR OPTISCHEN AUFNAHME EINES OBJEKTS
Die Erfindung betrifft ein Gerat zur optischen Aufnahme eines Objekts, das auf einer vom Gerat beabstandeten, einem Benutzer zuganglichen Auflageflache aufliegt, welches Gerat ausserhalb der direkten Reichweite des Benutzers und oberhalb der Auflageflache - insbesondere an der Decke eines Raums - im Aufnahmezustand stationär befestigt ist, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zur optischen Aufnahme eines Objekts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17.
Im Gegensatz zu seit langem bekannten Kameras zur Überwachung von Personen werden Gerate zur optischen Aufnahme eines Objekts für Aufnahmen von Objekten verwendet, bei denen im Allgemeinen das Objekt ruhend auf einer vorgegebenen Auflageflache aufliegt. Mit derartigen Geraten werden beispielsweise Aufnahmen von Dokumenten, Druckerzeugnissen, Grafiken, Schriftstucken, Handzeichnungen, Prasentationsfolien, oder auch Demonstrationsobjekten gemacht und in der Regel in elektrische Signale umgewandelt.
Dazu werden heute üblicherweise spezielle Aufnahmegerate verwendet, welche ein Gerategehause mit einer Auflageflache für das aufzunehmende Objekt, eine Aufnahmeeinrichtung und eine Beleuchtungseinrichtung aufweisen, die am Gerategehause angebracht sind. Solch ein Aufnahmegerat wird im Gegensatz zu einer Uberwachungskamera, die über einen Schwenkneigekopf beispielsweise an der Decke eines Raums befestigt ist, in der Regel auf einem Arbeitstisch aufgestellt und ermöglicht qualitativ hochwertige Aufnahmen von Objekten. Die Objekte
werden von einem Benutzer auf die Auflageflache des Tischgeräts aufgelegt und ausgerichtet. Für ein Halten der Aufnahme- und Beleuchtungseinrichtung oder alternativ eines Umlenkspiegels über der Auflageflache des Tischgeräts ist wenigstens ein am Gerategehause angebrachter Haltearm vorgesehen .
Durch diesen Haltearm bzw. die Aufnahme-, Beleuchtungs- oder Umlenkspiegeleinrichtung kommt es bei diesen Tischgeraten immer wieder zu Behinderungen bei der Benutzung des
Tischgeräts. Insbesondere bei grossflachigen Objekten, wie z.B. bei Landkarten oder Rontgenbildern, behindert der Haltearm ein Auflegen auf die Auflageflache und kann sogar die Aufnahme bestimmter Bereiche des solchen Objekts ganzlich verunmoglichen. Zudem beeinträchtigt der Haltearm bzw. die Aufnahme-, Beleuchtungs- oder
Umlenkspiegeleinrichtung die Sicht des Benutzers bzw. die Sicht auf den Benutzer. Auch begrenzt die über der Auflageflache gehaltene Aufnahme-, Beleuchtungs- oder Umlenkspiegeleinrichtung die maximale Hohe eines Objekts, das auf der Auflageflache auflegbar ist. Nicht zuletzt können die in der Regel transportabel ausgebildeten Tischgerate ohne grossen Aufwand entwendet werden.
Von der Firma „VideoLabs" aus Minneapolis ist ein Gerat mit der Produktbezeichnung „Ceiling DocCam" zur optischen Aufnahme von Objekten bekannt, dass die vorhergehend genannten, prinzipiellen Mangel der Tischgerate nicht aufweist. Ahnlich wie eine Überwachungskamera besteht die „Ceiling DocCam" aus einer analogen Kamera mit einem ferngesteuert verstellbaren Zoomobjektiv. Im Gegensatz zur Uberwachungskamera kann die „Ceiling DocCam" jedoch nur in einer entsprechenden Hohldeckenkonstruktion versenkt
eingebaut werden. Dabei ist die Kamera lotrecht nach unten gerichtet, wodurch eine im Prinzip verzerrungsfreie Aufnahme ermöglicht wird. In der Regel wird ein Bereich der Tischplatte eines lotrecht unter der „Ceiling DocCam" aufgestellten Tischs als Auflageflache für ein aufzunehmendes Objekt verwendet. Die Kamera befindet sich je nach Raum- bzw. Tischhohe in einem Abstand von etwa 170 bis 240 Zentimetern zu dieser Auflagefläche.
In der Praxis sind jedoch solche fest in der Decke eingebauten Aufnahmegerate - im Gegensatz zu den Tischgeraten - nur vereinzelt im Einsatz, da die eingebauten Gerate gegenüber den Tischgeraten auch gewichtige Nachteile aufweisen.
Zum einen setzt ein Einbau eine entsprechende Hohldeckenkonstruktion voraus. Ist diese gegeben kann der Einbau am gewünschten Ort in vielen Fallen auch noch durch in der Hohldecke verlaufende Wasser- oder Elektroleitungen, Kabel- oder Luftungskanale erschwert oder gar verunmoglicht werden.
Zum anderen lasst die Einbaueinrichtung dieses Geräts nur eine Veränderung der Position des Aufnahmebereichs der Kamera um einige wenige Zentimeter auf der Tischplatte zu. Die Position des Benutzers wird dadurch praktisch auf den Zentimeter genau vorgegeben.
Auch befindet sich die Kamera im Gegensatz zu einem Tischgerat nicht in Griffweite des Benutzers. Das Bedienen und gegebenenfalls ein Einrichten des Geräts werden dadurch wesentlich erschwert.
Zudem ist die jeweilige Auflageflache für ein aufzunehmendes Objekt nicht Teil des Geräts, sondern befindet sich von diesem losgelost in der Regel gut zwei Meter unter dem Gerat. Dadurch herrschen wesentlich schlechter kontrollierbare und ungunstigere Randbedingungen für die optische Aufnahme. In der Regel wird daher die optische Qualität der Aufnahmen von Tischgeraten nicht annähernd erreicht. Insbesondere bei für eine optische Aufnahme wenig geeigneten Objektarten, wie beispielsweise Overheadfolien, Dokumente auf Hochglanzpapier oder Demonstrationsobjekte mit Bohrungen, Offnungen und Hinterschneidungen, sind heute brauchbare Aufnahmen nur mit entsprechenden tischbasierten Aufnahmesystemen möglich.
Da die Auflageflache und die Kamera des eingebauten Geräts voneinander getrennt sind und in keinem fest definierten Verhältnis zueinander stehen, ist ein geeignetes Platzieren eines aufzunehmenden Objekts auf der Auflageflache nur indirekt über einen Monitor möglich, der die Aufnahme online wiedergibt.
Auch können sich im Raum befindende Lichtquellen, die das für eine Aufnahme notwendige Licht bereitstellen sollen, in der Weise positioniert sein, dass Spiegelungen und störende Reflexe auftreten, die eine optische Aufnahme des Objekts beeinträchtigen oder gar verunmoglichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Mangel des Standes der Technik zu beheben. So soll ein für verschiedene Objekte einsetzbares Aufnahmegerat, mit dem optische
Aufnahmen von befriedigender optischer Qualität und ein Verfahren zur einfachen Benutzung eines solchen Aufnahmegeräts vorgeschlagen werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Gerat und ein Verfahren zur optischen Aufnahme eines Objekts gelost, welches die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 bzw. 17 aufweist.
Weitere alternative oder vorteilhafte Aus- bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Merkmalen der abhangigen Patentansprüche beschrieben.
Zudem soll ein Gerat zur optischen Aufnahme eines Objekts auf einer beabstandeten Auflagefläche so weitergebildet werden, dass die erzielbare Qualität der optischen Aufnahme von Objekten gesteigert wird. Auch soll durch ein Verfahren die Bedienbarkeit eines solchen Geräts vereinfacht werden. Nicht zuletzt soll ein derartiges Gerate eine zusatzliche Flexibilität beim Einsatz und beim stationären Befestigen in Räumen aufweisen, die einen Einsatz in neuen Anwendungsgebieten ermöglicht.
Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von Objekten die Rede ist, so sollen neben Druckerzeugnissen, Schriftstucken, Graphiken, Handzeichnungen, Fotographien, Dokumenten aller Art, auch Overheadfolien, Röntgenfilme, grafische Filme, LCD-Displays mit und ohne Hintergrundbeleuchtung, auch dreidimensional ausgebildete Demonstrationsobjekte, wie beispielsweise Baumuster, Baugruppen oder ganze Maschinen und Vorrichtungen verstanden werden.
Unter einer Auflageflache im Sinne der Erfindung kann neben einer ebenen Tischflache selbstverständlich auch irgend eine gekrümmte oder geneigte Flache, die beispielsweise mit der Wand mittel- oder unmittelbar verbunden oder an der Decke
aufgehängt ist, verstanden werden. Es ist sogar denkbar, dass die Auflageflache - vor allem bei grossen Demonstrationsobjekten - ein Teil des Objekts ist.
Ein Gerat zur optischen Aufnahme eines Objekts auf einer vorgegebenen Auflageflache, welches Gerat mittel- oder unmittelbar - insbesondere an der Decke eines Raums - im Aufnahmezustand stationär befestigt ist, weist neben einer Aufnahmeeinrichtung, durch die ein veränderbarer Aufnahmebereich auf der Auflageflache ferngesteuert aufnehmbar ist, zur Verbesserung der Lichtverhaltnisse für die Aufnahme eine Ausleuchteinrichtung auf, durch die ein den Aufnahmebereich abdeckender Ausleuchtbereich kontrolliert durch das Gerat ausgeleuchtet wird. Dabei wird bei einem Verandern des Aufnahmebereichs der
Ausleuchtbereich im Wesentlichen zeitgleich und gegebenenfalls vom Gerat selbsttätig verändert. Durch das derart kontrollierte und relativ zum Umgebungslicht dominierende Licht der Ausleuchteinrichtung werden auch für von der Auflageflache beabstandete, stationär befestigte
Gerate Voraussetzungen für qualitativ befriedigende optische Aufnahmen von Objekten geschaffen.
Zwar sind, beispielsweise aus der EP 0362 737 Bl, Tischgerate zur optischen Aufnahme eines Objekts bekannt, bei denen der Aufnahmebereich von einer Ausleuchteinrichtung über ein Zoomobjektiv veränderbar ausgeleuchtet wird, jedoch bilden bei einem derartigen Tischgerat die Auflageflache, die Aufnahmeeinrichtung und die Ausleuchteinrichtung eine integrale Gerateeinheit, mit unveränderlichen bzw. klar definierten, geometrischen und optischen Gegebenheiten. Bei der EP 0362 737 Bl sind beispielsweise die
Aufnahmeeinrichtung und die Ausleuchteinrichtung starr mit
der Auflageflache verbunden und weisen zu dieser einen konstanten Abstand auf. Das der Aufnahmeeinrichtung bzw. der Ausleuchteinrichtung zugeordnete Aufnahmestrahlenbundel und das zugeordnete Leuchtstrahlenbundel schneiden einander in der Auflageflache in einem unveränderlichen Winkel von einigen wenigen Winkelgraden. Diese klar definierten - geometrischen und optischen - Gegebenheiten ermöglichen auch die gemeinsame Nutzung von zwei Umlenkspiegeln durch die Aufnahmeeinrichtung und die Ausleuchteinrichtung.
Da hingegen bei erfmdungsgemassen Geraten die geometrischen und optischen Gegebenheiten - beispielsweise der Abstand zwischen Gerat und Auflageflache veränderlich sind, ist es von Vorteil, wenn ein von der Aufnahmeflache ausgehendes und von der Aufnahmeeinrichtung aufgenommenes
Aufnahmestrahlenbundel relativ zu einem vom Ausleuchtbereich ausgehenden Leuchtstrahlenbundel so einstellbar ist, dass der Aufnahmebereich mit dem Ausleuchtbereich auf der Auflageflache im Wesentlichen zur Deckung zur gebracht werden kann und der Aufnahmebereich homogen ausgeleuchtet wird. Zudem kann dadurch der momentan eingestellte Aufnahmebereich für den Benutzer sichtbar gemacht und so der Ausleuchtungsbereich zum direkten Auffinden des Aufnahmebereichs herangezogen werden. Dadurch wird der Bedienkomfort des Geräts erheblich gesteigert.
Bei einer Ausfuhrungsform der Erfindung weist das Aufnahmestrahlenbundel einen Winkel, beispielsweise von wesentlich über 5°, in Bezug auf eine Lotrechte und ein dazu im Wesentlichen parallel ausgerichtetes Leuchtstrahlenbundel auf. Dadurch kann das Auftreten von Storreflexionen und Spiegelung auf waagrecht ausgerichteten Flachen nochmals merklich reduziert werden. Der dadurch verzerrt aufgenommene
waagrecht ausgerichtete Aufnahmebereich kann anschliessend, beispielsweise über eine Keystone-Transformation, digital entzerrt werden. Durch das Entzerren der Aufnahme sind auch grossere Winkel - bis zu 45° oder sogar mehr - denkbar. Selbstverständlich wäre es auch denkbar die Aufnahme auch in der Ebene der Auflageflache mit an sich bekannten Transformationen digital zu drehen und damit das Bild der Aufnahme waagrecht auszurichten.
Eine weitere Ausfuhrungsform der Erfindung sieht vor, über einen ersten Spiegel und einen zweiten Spiegel das Aufnahmestrahlenbundel bzw. das Leuchtstrahlenbundel vom Aufnahmebereich zur Aufnahmeeinrichtung bzw. von der Ausleuchteinrichtung zum Ausleuchtbereich umzulenken. Dadurch wird eine flache Bauform des Geräts ermöglicht. Bei einem Umlenken des Aufnahmestrahlenbundels über einen Spiegel ist die in elektrische Signale umgewandelte, spiegelverkehrte Aufnahme der Aufnahmeeinrichtung mit Vorteil über eine Bildbearbeitungseinrichtung auf digitale Weise wieder zu korrigieren.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung rein beispielhaft naher beschrieben. Gleiche Teile in unterschiedlichen Ausfuhrungsbeispielen, welche dieselben Funktionen ausüben, sind nachstehend mit gleichen
Bezeichnungen und Bezugszeichen versehen. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Figur 1 ein erstes Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts zur Aufnahme eines
Objekts über einer Auflageflache auf einem Tisch in Schragansieht,
Figur 2 ein zweites Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts in Schragansicht ,
Figur 3 das zweite und ein drittes Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts in einem
Videokonferenzraum in Draufsicht und
Figur 4 das Gerat aus Figur 2 im teilweisen Schnitt, an einer Decke befestigt, in einer Ansicht von unten.
Figur 1 zeigt im Aufnahmezustand ein erstes Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts 1 zur Aufnahme eines in Figur 1 nicht dargestellten Objekts auf einer Auflageflache 2, die sich auf der waagrecht ausgerichteten Tischplatte eines Arbeitstischs befindet. Das Gerat 1 ist hier über eine Befestigungseinrichtung 14 unmittelbar an der nicht dargestellten Raumdecke stationär befestigt .
Das Gerat 1 weist eine Aufnahmeeinrichtung und eine Ausleuchteinrichtung auf, die beide in Figur 1 nicht sichtbar sind. Von der Ausleuchteinrichtung geht ein Leuchtstrahlenbundel 8 aus und leuchtet einen veränderbaren Ausleuchtbereich 9 aus, der hier die Grosse der Auflagefläche 2 umfasst. Der von der Aufnahmeeinrichtung aufnehmbare Aufnahmebereich 5 ist hier so gewählt, dass er sich mit der Auflageflache 2 und dem Ausleuchtbereich 9 deckt. In der Praxis kann es vorteilhaft sein, wenn der Ausleuchtbereich 9 den Aufnahmebereich 5 an den Randern etwas überragt. Da das von der Ausleuchteinrichtung gerichtet projizierte Leuchtstrahlenbundel 8 im Allgemeinen die mehrfache Intensität des wenig gerichteten Umgebungslichts aufweist, wird sowohl die Lichtstarke als
auch die Ausrichtung der Lichtstrahlen im Aufnahmebereich 5 im Wesentlichen durch das Leuchtstrahlenbundel 8 bestimmt. Damit sind kontrollierte Lichtverhaltnisse für eine qualitativ befriedigende optische Aufnahme und eine weitgehende Unabhängigkeit von der Umgebungsbeleuchtung im Raum gegeben. Dies ist insbesondere beim Positionieren des Geräts sowie für eine effektive Nutzung des Geräts von entscheidender Bedeutung.
Damit das intensive, zusatzliche Licht des
Leuchtstrahlenbundels 8 möglichst keine unerwünschten Storreflexionen auf der Auflageflache 2 bzw. dem darauf platzierten Objekt hervorruft, ist es von Vorteil das Leuchtstrahlenbundel 8 in einem spitzen Winkel zu einer Lotrechten auf die Auflageflache 2 zu projizieren. Auch ist der mittlere Einfallswinkel des Aufnahmestrahlenbundels 6 in Bezug auf das Leuchtstrahlenbundel 8 und die Auflageflache 2 zu berücksichtigen. Bei einem Abstand des Geräts 1 zur Auflageflache 2 von etwa einhundertachtzig Zentimetern ermöglichen beispielsweise mittlere Einfallswinkel des
Aufnahmestrahlenbundels 6 und des Leuchtstrahlenbundels 8 auf die Auflageflache 2 von einigen wenigen Grad bzw. 15° für viele Anwendungen optische Aufnahmen von befriedigender Qualität. Da das Aufnahmestrahlenbundel 6 hier einen Einfallswinkel von nur einigen wenigen Grad aufweist, sind die dadurch verursachten optischen Verzerrungen der Aufnahme praktisch nicht wahrnehmbar.
Der - im Vergleich zu tischbasierten Aufnahmesystemen - stark vergrosserte Abstand zwischen der Auflageflache 2 und dem erfindungsgemassen Gerat 1 begünstigt die Gleichmassigkeit der Lichtverteilung im Ausleuchtbereich 9. Auch ermöglicht dieser grosse Abstand bei einer vorgegebenen
Optik und einem maximal zulassigem Verzerrungswinkel einen prinzipiell grosseren Aufnahmebereich 5.
Durch das zusatzliche Licht der Ausleuchteinrichtung kann auch die Tiefenscharfe der Aufnahme entscheidend verbessert werden. Auch ist dadurch eine Tiefenausleuchtung gegeben, die - im Gegensatz zu einem herkömmlichen an der Decke befestigten Gerat - sogar Aufnahmen innerhalb von Bohrungen ermöglicht .
Wird nun, beispielsweise durch ein Zoomen des Aufnahmestrahlenbundels 6, der Aufnahmebereich 5 zum Aufnahmebereich 5' verändert, so wird hier gemass der Erfindung vom Gerat im Wesentlichen zeitgleich, beispielsweise durch ein Zoomen des Leuchtstrahlenbundels 8, der Ausleuchtbereich 9 zum Ausleuchtbereich 9' verändert. Dadurch können auch bei kleineren Aufnahmebereichen die notwendigen Lichtverhaltnisse für qualitativ befriedigende Aufnahmen bereitgestellt werden. Dies konnte im Prinzip auch über eine entsprechende, durch das Gerat veranlasste
Steigerung der Lichtmenge der Ausleuchteinrichtung erfolgen.
Ein seitliches verandern der Position des Aufnahmebereichs 5' auf die Position des Aufnahmebereichs 5' ' wäre beispielsweise über eine kippbare Aufhangung der
Aufnahmeeinrichtung und der Ausleuchteinrichtung innerhalb des Geräts 1 möglich. Über zwei relativ einfache Stellmotoren wäre eine solche Kippbewegung ferngesteuert durchfuhrbar. Genauso gut wäre es auch denkbar, eine kardanisch gelagerte Befestigungseinrichtung 14 für das ganze Gerat 1 vorzusehen. Ein zeitgleiches und selbsttätiges Nachfuhren des Ausleuchtungsbereichs in die Position 9' '
wäre damit gegeben.
Eine erste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, ein Gerat mit einer in Figur 1 nicht sichtbaren Bildauswerteeinrichtung zu versehen, welche die in elektrische Signale umgewandelte Aufnahme auswerten kann und dann die Ausrichtung sowie den Querschnitt des Aufnahmestrahlenbundels 6 oder des Leuchtstrahlenbundels 8 verändert. Beispielsweise wird zuerst die Grosse des Ausleuchtbereichs entsprechend der Grosse des
Ausleuchtbereichs 9' und die Grosse des Aufnahmebereichs entsprechend der Grosse des Aufnahmebereichs 5 eingestellt. Bei einem Schwenken des Aufnahmestrahlenbundels 6 oder des Leuchtstrahlenbundels 8 kann die Bildauswerteeinrichtung ein Ausleuchten eines Teils des Aufnahmebereichs 5 durch das Leuchtstrahlenbundel 8 erkennen und in Folge das Aufnahmestrahlenbundel 6 oder das Leuchtstrahlenbundel 8 derart ausrichten, dass der Ausleuchtbereich 5' zentrisch im Aufnahmebereich 5 auf der Auflageflache 2 zu liegen kommt. Nun wird der Querschnitt des Leuchtstrahlenbundels 8 wieder vergrossert und der Ausleuchtbereich 9 mit dem Aufnahmebereich 5 -unabhängig vom jeweiligen Abstand der Auflageflache 2 - automatisch zur Deckung gebracht.
Figur 2 zeigt ein zweites Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts 1' und eine Auflageflache 2', die vorgegebene optische Eigenschaften, hier in Form eines Musters von schwarzen und weissen Feldern, aufweist.
Im Gegensatz zum Gerat 1 aus Figur 1 weist hier das Gerat 1' einen ersten Spiegel 11 und einen zweiten Spiegel 12 auf, die nebeneinander angeordnet sind. Über den ersten Spiegel 11 und den zweiten Spiegel 12 wird jeweils das
Aufnahmestrahlenbundel 6 bzw. das Leuchtstrahlenbundel 8 umgelenkt. Die beiden Strahlenbundel 6 und 8 sind hier in einem Winkel von ca. 20° gegen eine Lotrechte gerichtet. Es hat sich gezeigt, dass bei einer gleichgerichtet schrägen Ausrichtung des Aufnahmestrahlenbundels 6 und des
Leuchtstrahlenbundels 8 unerwünschte Storreflexionen oder Spiegelungen - auch gegenüber der Anordnung der Strahlenbundel der Figur 1 - nochmals reduziert werden können. Derartig ausgerichtete Strahlenbundel 6 und 8 erfordern einerseits ein Entzerren der optischen Aufnahme und andererseits eine höhere Leistung der Ausleuchtvorrichtung .
Eine zweite Weiterbildung der Erfindung sieht vor, ein Gerat 1' zur optischen Aufnahme mit einer in Figur 2 nicht sichtbaren Bildauswerteeinrichtung zu versehen, welche eine in elektrische Signale umgewandelte Aufnahme auswerten und die Ausrichtung des Aufnahmestrahlenbundels 6 verandern kann. Die vorgegebenen optischen Eigenschaften der Auflageflache 2' - hier ein Musters von schwarzen und weissen Feldern - sind der Bildauswerteeinrichtung bekannt. Bei einem Schwenken des Aufnahmestrahlenbundels 6 kann die Bildauswerteeinrichtung das Muster oder Teile davon erkennen und in Folge das Aufnahmestrahlenbundel 6 auf die Auflageflache 2' automatisch ausrichten.
Figur 3 zeigt das zweite Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts 1' , ein drittes
Ausfuhrungsbeispiel eines erfindungsgemassen Geräts 1' ' und eine bogenförmige Tischplatte in einem Videokonferenzraum, auf der vier Auflageflachen 2' mit vorgegebenen optischen Eigenschaften positioniert sind.
An der nicht dargestellten Decke des Videokonferenzraums ist das Gerat 1' unmittelbar stationär befestigt. Das Aufnahmestrahlenbundel 6 und das Leuchtstrahlenbundel 8 sind in einem derart grossen Winkelbereich verschwenkbar, dass das Aufnahmestrahlenbundel 6 und das Leuchtstrahlenbundel 8 jeweils auf eine der vier Auflageflachen 2' ausrichtbar ist. Die auseinander liegenden Auflageflachen 2' erfordern hier jeweils ein stark gegen eine Lotrechte gerichtetes Aufnahmestrahlenbundel 6 und Leuchtstrahlenbundel 8. Dadurch ist ein digitales Entzerren der optischen Aufnahme über eine Bildbearbeiteeinrichtung und ein Vorverzerren des Leuchtstrahlenbundels 8 über eine in Figur 3 nicht sichtbare verstellbare Blende erforderlich. Zudem kann die Aufnahme über die Bildbearbeiteeinrichtung digital etwas gedreht werden.
Das Gerat 1' ' ist im Gegensatz zu den Geraten 1 und 1' mit einer Fuhrung 17 versehen, über die es mittelbar an der Decke befestigt ist. Über einen in Figur 3 nicht dargestellten Antrieb kann das Gerat 1 ' ' entlang der Fuhrung zwischen den einzelnen Positionen für eine Aufnahme der jeweiligen Auflageflachen 2' bewegt werden. Im Aufnahmezustand ist dann das Gerat stationär mittelbar an der Decke des Videokonferenzraums befestigt.
Figur 4 zeigt das Gerat 1' aus Figur 2 im Schnitt in einer Ansicht von unten. Es weist eine Aufnahmeeinrichtung 3 mit einer digitalen Kamera 15, ein erstes Zoomobjektiv 4, einen ersten Spiegel 11, eine Ausleuchteinrichtung 7 mit einer Lichtquelle 16, ein zweites Zoomobjektiv 10, eine verstellbare Blende 13 und einen zweiten Spiegel 12 auf. Der erste und der zweite Spiegel 11 bzw. 12 sind jeweils kardanisch gelagert aufgehängt und können angetrieben von
präzisen Stellmotoren zweidimensional verkippt werden. Genauso gut konnten jeweils auch herkömmliche Ausrichtvorrichtungen für Ruckspiegel von Automobilen eingesetzt werden.
Ein voneinander unabhängiges Ausrichten des Aufnahmestrahlenbundels 6 und des Leuchtstrahlenbundels 8 ermöglich auch ein automatisches Zentrieren des Aufnahmebereichs 5, 5'bzw. 5'' und des Ausleuchtbereichs 9, 9', bzw. 9'' aus Figur 1 und 2. Hierzu ist der
Ausleuchtbereich kleiner als der Aufnahmebereich zu wählen und über eine die Aufnahme digital auswertende Bildauswerteeinrichtung das Aufnahmestrahlenbundel gezielt in Bezug auf das Leuchtstrahlenbundel auszurichten.
Über die verstellbare Blende 13, die hier über nicht dargestellte Stellmotoren ferngesteuert verstellbar ausgebildet ist, kann das Leuchtstrahlenbundel 8 je nach Ausrichtung der jeweiligen Auflageflache 2 derart trapezförmig beschnitten werden, dass auch bei einem stark schräg gegen die Auflageflache auftreffendem
Leuchtstrahlenbundel 8 ein rechteckiger Ausleuchtbereich auf einer der Auflageflachen 2 ausgeleuchtet wird.
Über eine Bildbearbeitungseinrichtung 18 kann die in elektrische Signale umgewandelte optische Aufnahme gegebenenfalls digital entzerrt werden.