Schaltungsanordnung zur Versorgung der Steuerelektronik bei elektrischen Maschinen
Die Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung zur Versorgung der Steuerelektronik von elektrischen Maschinen nach der Gattung des Hauptanspruchs und betrifft insbesondere Versorgungsschaltungen für Starter-Generatoren in Kraftfahrzeugen, die auch im batterielosen Betrieb funktionieren.
Stand der Technik
Üblicherweise werden in Kraftfahrzeugen zwei elektrische Maschinen eingesetzt, ein Generator, der vom Motor des Kraftfahrzeugs angetrieben wird und elektrische Energie zur Versorgung der Bordnetzverbraucher und zur Ladung der Batterie erzeugt und ein Starter, der als aus der Batterie gespeister Elektromotor arbeitet und im Startfall den Motor des Kraftfahrzeugs auf eine erforderliche Mindestdrehzahl bringt. Es sind aber auch Systeme bekannt, die eine einzige elektrische Maschine aufweisen, die als Starter-Generator ausgestaltet ist und sowohl den Motorstart als auch die Erzeugung der elektrischen Energie bewerkstelligt.
Solche Starter-Generatoren sind beispielsweise Schwungrad- Starter-Generatoren oder Kurbelwellen-Starter-Generatoren,
die direkt mit der Kurbelwelle des Motors verbunden sind. Die eingesetzten Starter-Generatoren sind dabei Drehstrommaschinen, die über eine Leistungselektronik, die eine gesteuerte Gleichrichterbrücke, insbesondere einen Pulsumrichter mit einer Pulswechselrichterbrücke, umfasst, mit der Fahrzeugbatterie verbindbar sind. Die Ansteuerung der Pulswechselrichter erfolgt dabei mit Hilfe einer Steuerelektronik.
Ist die elektrische Maschine beispielsweise eine permanenterregte Synchronmaschine, so wird bei sich drehender Maschine eine Spannung erzeugt, unabhängig davon, ob die Elektronik aktiviert ist oder nicht. Bei entsprechend hohen Drehzahlen der Synchronmaschine kann dies zu einer Überschreitung der erlaubten Spannung führen und es besteht die Gefahr, dass die Elektronik des Starter-Generators sowie die Bordnetzelektronik zerstört werden kann.
Ein Fahrzeugbordnetz mit einem Starter-Generator sowie ein Verfahren zur Regelung eines solchen Starter-Generators, der über eine Pulswechselrichterbrücke mit der Fahrzeugbatterie verbindbar ist, wird beispielsweise in der DE 197 33 212 AI beschrieben. Bei diesem bekannten System werden die Pulswechselrichterelemente der Umrichterbrücke mit Hilfe einer Regelelektronik in geeigneter Weise so angesteuert, dass im generatorischen Betrieb eine optimale Generatorregelung erfolgt und damit ein Maximum an elektrischer Leistung erzeugt wird. Gleichzeitig wird durch eine geeignete Ansteuerung der Pulswechselrichterelemente sichergestellt, dass im Startfall die elektrische Maschine elektrische
Energie aus der Batterie entnehmen kann und damit als Elektromotor arbeitet und den Fahrzeugmotor auf die 'Startdrehzahl beschleunigen kann.
Da die Fahrzeugbatterie während des Betriebes des Fahrzeugs zerstört werden kann oder sich die Batterie durch ungünstige Umstände weitgehend entleeren kann, besteht die Gefahr, dass im dann vorliegenden sogenannten batterielosen Betrieb die Elektronik der elektrischen Maschine nicht mehr versorgt wird. In diesem Fall ist bei kurzgeschlossener, sich drehender Maschine keine Zwischenkreisspannung vorhanden, aus der sich die Steuerelektronik versorgen könnte. Es besteht daher die Gefahr, dass bei nicht versorgter Steuerelektronik das Kurzschließen der Maschine nicht aufrecht erhalten werden könnte. Die Folge wäre ein unkontrolliertes Ansteigen der Spannung. Dies könnte zu Zerstörungen an der Elektronik der elektrischen Maschine bzw. des Starter-Generators und im Bordnetz selbst führen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die Versorgung der Elektronik einer elektrischen Maschine, insbesondere eines Starter-Generators, im batterielosen Betrieb und kurzgeschlossener, sich drehender Maschine sicherzustellen. Gelöst wird diese Aufgabe mit Hilfe der im Anspruch 1 angegebenen Schaltungsanordnung.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur Versorgung der Steuerelektronik von elektrischen Maschinen, insbesondere bei Starter-Generatoren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass die Spannungsversorgung für die Steuerelektronik auch im batterielosen Betrieb und bei kurz- geschlossener, sich drehender Maschine sichergestellt wird. Erzielt wird dieser Vorteil, indem eine passive Übertragerschaltung, die mit dem Phasenstrom der elektrischen Maschine gespeist wird, eingesetzt wird. Diese passive Übertragerschaltung hat zusätzlich die besonderen Vorteile eines
geringen Schaltungsaufwandes und benötigt nur wenige Bauteile .
Besonders vorteilhaft ist, dass prinzipiell kein Ruhestrom zur Versorgung der Schaltung fließt und dass die _ Schaltung abschaltbar ist. Diese weiteren Vorteile werden durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen erzielt.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
Figur 1 eine elektrische Maschine mit einer gesteuerten
Brücke mit kurzgeschlossenen Low-Side-Schaltern, Figur 2 eine erfindungsgemäß Schaltungsanordnung zur
Versorgung der Steuerelektronik bei elektrischen Maschinen und Figur 3 ein Beispiel für eine Übertragerausführung.
Beschreibung
In Figur 1 ist grob schematisch eine Spannungsversorgungs- Schaltung für eine elektrische Maschine 10 dargestellt, bei der eine Gleichspannung über eine schaltbare Brücke 11 der elektrischen Maschine 10 zugeführt wird. Die schaltbare Brücke umfasst dabei drei High-Side-Schaltelemente 12, 13, 14 und drei Low-Side-Schaltelemente 15, 16, 17, beispielsweise Feldeffekttransistoren (MOSFETs) oder entsprechende Pulswechselrichterelemente usw. und führt auf der massefernen Seite eine Spannung U von beispielsweise 42 Volt. Die elektrische Maschine 10 ist in üblicher Weise an die gesteuerte Gleichrichterbrücke angeschlossen. Die
Wicklungen der elektrischen Maschine 10 sind in der Figur 1 nicht dargestellt.
Die Schaltelemente der Gleichrichterbrücke werden mit Hilfe einer Steuerelektronik 18 in geeigneter Weise angesteuert. Die Spannungsversorgung für die Steuerelektronik 18 erfolgt im Normalbetrieb aus der Batterie 19, gegebenenfalls über geeignete Spannungswandler. In dem in Figur 1 dargestellten Kurzschlussfall sind die Low-Side-Schaltelemente 15, 1.6, 17 so angesteuert (kurzgeschlossen) , dass sie eine leitende Verbindung zur Masse herstellen. Damit eine solche Ansteuerung möglich ist, muss am Gate der Low-Side-Schalter eine Spannung anliegen, -die erfindungsgemäß bei fehlender Batterie aus dem Phasenstrom der elektrischen Maschine gebildet wird. Diese Spannung wird als Hilfsspannung VH bezeichnet und an Stelle der im Normalfall von der Steuerelektronik 18 gelieferten Steuerspannung VS den Schaltelementen 15, 16, 17 zugeführt.
In Figur 2 ist eine detaillierte Schaltungsanordnung zur
Versorgung der Steuerelektronik bei elektrischen Maschinen bzw. zur Bildung einer Hilfsspannung VH dargestellt, die als wesentliche Komponente eine Übertragerschaltung 20 aufweist. Die elektrische Maschine 10 umfaßt drei Phasenwicklungen 22, 23, 24 und ist über diese Übertragerschaltung 20 mit einer Endstufe 21 verbunden. Die Endstufe 21 entspricht beispielsweise der gesteuerten Brücke 11 nach Figur 1, wobei jedoch nur die beiden Transistoren Tl und T2 für eine Phasenwicklung der elektrischen Maschine dargestellt sind.
Der Verbindungspunkt zwischen den beiden Transistoren Tl und T2, also der Phasenanschluß Ph ist über den Übertrager Ü mit der entsprechenden Phasenwicklung, beispielsweise der Phasenwicklung 23 der elektrischen Maschine 10 verbunden. Weiterhin umfasst die Übertragerschaltung 20 neben dem
galvanisch getrennten Übertrager Ü mit der Primärwicklung P und der Sekundärwicklung S noch eine Diode D, einen Kondensator C und einen Transistor T3 sowie einen Linearregler L.
Im Kurzschlussfall werden die Low-Side-Schalter 15, 16, 17 nach Figur 1 bzw. der Transistor T2 nach Figur 2 so ' angesteuert, d.h. mit Spannung versorgt, dass am Gate des jeweiligen Transistors eine Spannung liegt. Der betreffende Transistor ist dann in leitendem Zustand. Über die Primärseite des Übertragers Ü fließt ein nahezu sinusförmiger Strom IP. Dadurch wird in die Sekundärseite des Übertragers Ü eine entsprechende Wechselspannung induziert. Diese Wechselspannung wird über die Diode D und den Kondensator C gleichgerichtet. Die gleichgerichtete
Spannung wird dem Linearregler L zugeführt, der 'die Spannung stabilisiert und an seinem Ausgang die stabilisierte Hilfsspannung VH liefert.
Mit dem Transistor T3, der normalerweise eingeschaltet ist (normally-on-Transistor) , kann die Übertragerschaltung 20 bei Nichtbedarf, sofern entsprechende vorgebbare Voraussetzungen vorliegen, abgeschaltet werden, es fließt daher kein Ruhestrom.
Der Übertrager Ü kann beispielsweise als Ringkern RK ausgeführt werden. Der Phasenstrom IP der Primärseite wird dann durch das Mittelloch des Ringkerns RK geführt. Die Wicklungen W der Sekundärseite S werden um den Ringkern RK gewickelt. Figur 3 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des Übertragers Ü.