Kältemaschine mit einem druckseitigen Kaltemittelsammler
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kältemaschine, bei der ein Kaltemittelsammler an einer Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufs angeordnet ist, sowie ein Kältegerät, insbesondere Haushalts-Kaltegerat, das mit einer solchen Kältemaschine ausgestattet ist.
Eine solche Kältemaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. ein solches Kältegerät sind aus EP 0 703 421 B1 bekannt. Bei dieser bekannten Kältemaschine ist zwi- sehen dem Verflüssiger und einer Reihenschaltung von Verdampfern ein 3/2-Wege- Magnetventil angeordnet, das es erlaubt, vom Verflüssiger kommendes Kältemittel wahlweise direkt oder über einen Kaltemittelsammler den Verdampfern zuzuführen. Das Kältemittel, das vom Verflüssiger kommend das Magnetventil durchströmt, ist teils gasförmig, teils flüssig. Wenn es den Kaltemittelsammler durchströmt, entspricht in diesem das Ver- hältnis von gasförmigem zu flüssigem Kältemittel dem Verhältnis am Ausgang des Verflüssigers, und das gesamte in der Kältemaschine vorhandene Kältemittel zirkuliert durch die Verdampfer. Bei direkter Zuführung des Kältemittels vom Wegeventil zu den Verdampfern unter Umgehung des Kältemittelsammlers, stellt sich im Kaltemittelsammler eine niedrigere Temperatur ein, die zur Kondensation von Kältemittel in diesem führt. Die- ses wird dem Kältemittelkreislauf entzogen, der somit in einen Zustand der Unterfüllung arbeitet. Während bei Durchströmung des Kältemittelsammlers das flüssige Kältemittel ausreicht, um die Reihe der Verdampfer bis zum Ende hin zu kühlen, bleibt in diesem unterfüllten Zustand ein Verdampfer am Ende der Reihe ungekühlt. So kann je nach Zustand des Wegeventils zwischen der Kühlung aller Fächer des Kältegeräts und der selek- tiven Kühlung einzelner Fächer umgeschaltet werden.
Eine zwischen dem Verflüssiger und dem Eingang des Magnetventils angeordnete Trocknerpatrone dient dazu, einen Restwassergehalt, der sich beim Befüllen des Kältemittelkreislaufs ergibt, aus dem flüssigen Kältemittel zu absorbieren. Eine solche Trocknerpatrone enthält üblicherweise auch ein Feinsieb, das dazu vorgesehen ist, eine in der Patrone verwendete Trocknersubstanz an Ort und Stelle zu halten, das aber auch dazu dient, Schmutzpartikel oder Flussmittelrückstände, die im wesentlichen vom Zu-
sammenbau des Kältemittelkreislaufs herrühren, aus dem Kältemittelstrom abzufangen, die anderenfalls zum Magnetventil gelangen und dessen Funktionsfähigkeit stören könnten.
Obwohl somit die Trocknerpatrone im wesentlichen nur in einer frühen Phase der Le- bensdauer der Kältemaschine eine wichtige Funktion hat, erschwert ihr Strömungswiderstand den Umlauf des Kältemittels während der gesamten Lebensdauer der Maschine.
Aufgabe der Erfindung ist, die aus EP 0 703 421 B1 bekannte Kältemaschine so weiter zu entwickeln, dass ein wirksamer Schutz des Magnetventils vor Verunreinigungen bei mög- liehst geringem Beitrag der Trocknerpatrone zum Gesamtströmungswiderstand des Kältemittelkreislaufs erreicht wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kältemaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Das erfindungsgemäß im Kaltemittelsammler vorgesehene Sammelsieb kann je nach Aufbau des gesamten Kältemittelkreises der Kältemaschine unterschiedliche Wirkungen haben. Zum einen ermöglicht es das Sammelsieb im Kaltemittelsammler, wenn es die erforderliche Feinheit aufweist, auf ein Feinsieb zum Abfangen von Verunreinigungen im Trockner zu verzichten und so den Druckabfall im Kältemittelkreislauf zu reduzieren; um Restfeuchtigkeit und Verunreinigungen abzufangen, die vom Zusammenbau des Kältemittelkreises herrühren, genügt es, in einer Anfangsphase des Betriebs das Kältemittel so lange durch den Kaltemittelsammler zu führen, bis in diesem die Verunreinigungen und im Trockner die Feuchtigkeit vollständig abgefangen sind.
Vorzugsweise ist dennoch auch ein Feinsieb am Trockner vorgesehen, und der Trockner ist dem Wegeventil vorgeschaltet. Auf diese Weise können Verunreinigungen unterschiedlicher Teilchengröße an zwei verschiedenen Sieben mit angepasster Maschenweite abgefangen werden, was den Druckabfall gegenüber der Verwendung eines einzelnen Siebes reduziert, bei dem die Gefahr des Verstopfens mit Teilchen unterschiedlicher Grö- ße nicht ausgeschlossen werden kann.
Vorzugsweise geht die Nebenleitung von einem im oberen Bereich des Kältemittelsammlers angeordneten zweiten Ausgang aus, und der erste Ausgang des Kältemittelsammlers
ist in einem unteren Bereich desselben angeordnet. Dies erlaubt eine Trennung auszusiebender Verunreinigungen im Kaltemittelsammler allein nach deren Gewicht, ohne dass das Kältemittel das Sammelsieb durchqueren uss: Verunreinigungen, die dichter als das Kältemittel sind, sinken im Kaltemittelsammler von sich aus ab und lagern sich an dessen Sammelsieb ab, auch wenn das eingespeiste Kältemittel den Sammler über dessen zwei- ten Ausgang wieder verläßt, ohne das Sammelsieb zu durchqueren.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Haushalts-Kühlgerätes mit drei Temperaturzonen, das mit einer Kältemaschine gemäß der Erfindung versehen sein kann; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Kältemittelkreises gemäß der Erfindung und der zu seiner Regelung vorgesehen Elektronik.
In Fig. 1 ist ein Haushalts-Kühlgerät 10 gezeigt, an dessen wärmeisolierendem Gehäuse 11 drei um vertikale Drehachsen verschwenkbare Türen 12 bis 14 angeschlagen sind. Diese dienen zum Verschließen von übereinander angeordneten, durch zwei beabstande- te Zwischenwände 15 und 16 erzeugten und durch diese thermisch von einander getrenn- ten Fächern 17 bis 19, welche unterschiedliche Lagertemperaturen aufweisen. Von den Fächern 17 bis 19 ist das oben liegende, mit der Tür 12 verschließbare Fach 17 als Normalkühlfach, das mittlere, durch die Zwischenwand 15 davon getrennte und durch die Tür 13 abdeckbare Fach 18 als Kaltlagerfach ausgebildet, während das unten liegende, durch die Zwischenwand 16 vom Kaltlagerfach 18 thermisch getrennte Fach 19 als Gefrierfach dient und mit der Tür 14 verschließbar ist. Die in den einzelnen Fächern 17 bis 19 herrschende fachspezifische Lagertemperatur wird durch einen einzigen Kältemittelkreis erzeugt und aufrecht erhalten.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist dieser Kältemittelkreis 20 zur Aufrechterhaltung der Tem- peratur in den einzelnen Fächern 17 bis 19 mit drei in Reihenschaltung innerhalb des Kältemittelkreises hintereinander angeordneten, mit unterschiedlicher Kälteleistung ausgestatteten Verdampfern 21 bis 23 ausgestattet, wovon der die höchste Kälteleistung aufweisende Verdampfer 21 dem Gefrierfach 19 zugeordnet ist und eine Einspritzstelle für das
Kältemittel aufweist. Dem Gefrierfachverdampfer 21 ist ausgangsseitig in Kältemittelflussrichtung der zur Kühlung des Kaltlagerfachs 18 dienende Verdampfer 22 nachgeschaltet, an welchen sich der dem Normalkühlfach 17 zugeordnete, die geringste Kälteleistung aufweisende Verdampfer 23 anschließt. Dieser ist ausgangsseitig an die Saugseite eines Kältemittelverdichters 24 angeschlossen, welchem druckseitig in Kältemittelflussrichtung ein Verflüssiger 25 nachgeschaltet ist, der beispielsweise auf der von den Türen 12 bis 14 abgewandten Rückseite des Gehäuses 11 angeordnet ist.
An den Verflüssiger 25 schließt sich ausgangsseitig eine Trocknerpatrone 26 an, in der hygroskopisches Material durch ein Feinsieb 27 am Entweichen gehindert ist.
An den Ausgang der Trocknerpatrone 26 ist über eine Rohrleitung der Eingang eines Kältemittelsammlers 28 angeschlossen. Der Kaltemittelsammler 28 hat bei der hier beschriebenen Ausgestaltung eine im wesentlichen zylindrische Form mit vertikaler Längsachse, ähnlich der Trocknerpatrone 26. Der Eingang für das Kältemittel befindet sich an einem oberen Ende 29 des Kältemittelsammlers. Der Kaltemittelsammler 28 hat zwei Ausgänge, einen ersten Ausgang 30 im Bereich seines unteren Endes, den in den Sammler eingespeistes Kältemittel erst nach Passieren eines im Kaltemittelsammler angebrachten Sammelsiebes 31 erreichen kann, und einen zweiten Ausgang 32 am oberen Ende 29 des Sammlers 28, in unmittelbarer Nähe von dessen Eingang, von dem aus sich eine Nebenleitung 33 zu einem ersten Eingang eines Magnetventils 34 erstreckt. Ein zweiter Eingang des Magnetventils 34 ist mit dem ersten Ausgang 30 des Kältemittelsammlers 28 verbunden.
Das Magnetventil 34 ist durch eine Auswerte- und Regelelektronik 35 zwischen zwei Zu- ständen umschaltbar, in denen es entweder den ersten Ausgang 30 oder den zweiten Ausgang 32 des Kältemittelsammlers 28 mit dem Gefrierfachverdampfer 21 über eine Drossel 36 verbindet.
In einem ersten Schaltzustand des Magnetventils, in dem der erste Ausgang 30 des Käl- temittelsammlers 28 mit dem Gefrierfachverdampfer 21 verbunden ist, wird das gesamte Innenvolumen des Kältemittelsammlers 28 von einem vom Verflüssiger 25 herrührenden Gemisch von gasförmigem und flüssigen Kältemittel durchströmt. Das Verhältnis von flüssigem zu gasförmigem Kältemittel im Sammler 25 entspricht dabei praktisch dem am
Ausgang des Verflüssigers 25. Unter diesen Bedingungen ist der Durchsatz an flüssigem Kältemittel durch den Sammler 28 so groß, dass am Verdampfer 23 des Kühlfachs noch flüssiges Kältemittel ankommt, welches darin verdunstet und diesen so kühlt.
Im Kältemittelstrom eventuell mitgeführte teilchenförmige Verunreinigungen werden dabei entweder am Feinsieb 27 der Trocknerpatrone 26 oder dem Sammelsieb 31 des Kältemittelsammlers 28 abgefangen. Da das Feinsieb 27 zuerst durchströmt wird, wird für dieses vorzugsweise eine größere Maschenweite als für das Sammelsieb 31 gewählt, so dass die Verunreinigungen nach Teilchengröße in zwei Fraktionen aufgetrennt jeweils an einen der zwei Siebe abgefangen werden, ohne dass eines von diesen in solchem Umfange verstopft, dass sich dies auf den Strömungswiderstand des Kältemittelkreises wesentlich auswirkt.
In einer zweiten Schaltstellung des Magnetventils 34 durchströmt das Kältemittel den Kaltemittelsammler 28 von dessen Eingang zum zweiten Ausgang 32. Das Kältemittel kann den zweiten Ausgang 32 erreichen, ohne dass es hierfür das Sammelsieb 31 durchqueren muss; im Kältemittelstrom eventuell mitgeführte feste Verunreinigungen sinken im Kaltemittelsammler 28 allein aufgrund ihrer im Vergleich zum Kältemittel hohen Dichte im Kaltemittelsammler 28 ab und setzen sich auf dem Sammelsieb 31 ab. D.h., auch in diesem Zustand des Magnetventils werden solche Verunreinigungen ausgefiltert, ohne dass hierfür aber das Sammelsieb 31 durchströmt werden muss.
In dieser zweiten Schaltstellung des Magnetventils 34 wird flüssiges Kältemittel, das sich am Boden des Kältemittelsammlers 28 sammelt, nicht abgesaugt; statt dessen akkumuliert es im Kaltemittelsammler 28, wodurch sich die Menge an ständig im Kältemittelkreis zirkulierendem Kältemittel reduziert. Das Volumen des Kältemittelsammlers 28 ist so festgelegt, dass wenn dieser in der zweiten Stellung des Magnetventils 34 einen stationären Füllungszustand erreicht hat, die im Kältemittelkreis zirkulierende Kältemittelmenge so eben noch ausreicht, um den Gefrierfachverdampfer 21 und den Verdampfer 22 des Kaltlagerfachs mit flüssigem Kältemittel zu versorgen, nicht aber mehr den Verdampfer 23 des Normalkühlfachs, das somit in der zweiten Stellung des Magnetventils 34 ungekühlt bleibt.
Steuersignale, die die Stellung des Magnetventils 34 festlegen, werden von der nicht im einzelnen beschriebenen Auswerte- und Regelelektronik 35 erzeugt, die mit Temperaturfühlern 37, 38 und einem Ventilator 39 verbunden ist. Die Temperaturfühler 37, 38 sind NTC-Fühler, die zum Erfassen der Lufttemperatur im Normalkühlfach 17 bzw. Kaltlagerfach 18 angeordnet sind und für die erfassten Temperaturen repräsentative Spannungs- Signale über Leitungen 40, 41 an die Elektronik 36 liefern.
Der im Kaltlagerfach 18 angeordnete Ventilator 39 ist durch die Elektronik 35 über eine weitere Leitung 42 ein- und ausschaltbar bzw. in seiner Geschwindigkeit regelbar, um im Bedarfsfalle durch eine mehr oder weniger intensive Luftströmung im Kaltlagerfach den Wärmeaustausch zwischen diesem und dem ihm zugeordneten Verdampfer zu intensivieren und so das Kaltlagerfach 18 verstärkt zu kühlen. Es resultieren folgende Betriebsmöglichkeiten des Kältemittelkreises in Abhängigkeit von den von den Fühlern 17, 18 erfassten Temperaturen:
a) Betrieb des Verdichters 24 in der ersten Stellung des Magnetventils 34, Kühlung aller drei Verdampfer 21 bis 23;
b) Betrieb des Verdichters 24 in der ersten Stellung des Magnetventils 34 mit eingeschaltetem Ventilator 39: Kühlung aller drei Fächer 17 bis 19 unter Bevorzugung des Kaltlagerfachs 18;
c) Betrieb in der zweiten Stellung des Magnetventils 34 bei ausgeschaltetem Ventilator 39: Kühlung von Gefrierfach 19 und Kaltlagerfach 18; und
d) Betrieb in zweiter Stellung des Magnetventils 34 mit eingeschaltetem Ventilator 39: Kühlung von Gefrierfach 19 und Kaltlagerfach 18 unter Bevorzugung des Kaltlagerfachs 18.
Diese vier Betriebsarten erlauben eine Regelung der Temperaturen in den drei Fächern 17 bis 19 in weitgehender Unabhängigkeit voneinander.
Selbstverständlich können als Abwandlung des oben geschilderten Beispiels die verschiedenen Verdampfer 21 , 22, 23 auch parallel anstatt in Reihe verbunden und durch
verschiedene Schaltstellungen des Magnetventils selektiv mit Kältemittel versorgbar sein. Es ist auch möglich, eine einteilige Verdampferplatine zu verwenden, von der jeweils verschiedene Regionen die Aufgaben der Verdampfer 21 bis 23 übernehmen. Dabei ist eine Unterteilung dieser Verdampferplatte in den Verdampfer 21 , 22, 23 entsprechende Abschnitte durch physische Unterteilungen nicht erforderlich; die Grenze zwischen einem dem Kaltlagerfachverdampfer 22 entsprechenden Bereich und einem dem Normalkühlfachverdampfer 23 entsprechenden Bereich kann sich allein aus dem Fassungsvermögen des Kältemittelsammlers 28 und damit aus der Lage des Punktes auf der einheitlichen Verdampferplatine, an der in der zweiten Stellung des Magnetventils das Kältemittel vollständig verdampft ist, ergeben.