Verfahren und Einrichtung zur Wärmebehandlung von Bauteilen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abkühlung am Ende der Wärmebehandlung von Bauteilen, insbesondere rotationssymmetrischen Bauteilen, wie Schmiedeteilen, insbesondere in Form von Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen.
Zur Herstellung und zur Erzeugung gewünschter Werkstückeigenschaften werden Bauteile (z.B. Scheiben in Turbomaschinen) vielfach einer Wärmebehandlung unterzogen.
Am Ende dieser Wärmebehandlung werden diese Bauteile zum Teil rasch abgekühlt, um die gewünschten Gefügeeigenschaften einzustellen. Dies geschieht üblicherweise in Wärmebehandlungsbädern, z.B. Öl- oder Wasserbädern. Gasblasenbildungen und Konvektion führen zu zum Teil unterschiedlichen, nicht kontrollierten Abkühlbedingungen, die zwangsläufig eine ebenso unkontrollierte Eigenspannungsverteilung innerhalb des Bauteiles nach sich ziehen. Die betriebsrelevanten Gebrauchseigenschaften der Bauteile hängen jedoch stark von den Abkühleigenschaften ab, so daß eine bessere Kontrolle und insbesondere Reproduzierbarkeit erstrebenswert erscheint.
Turbinenscheiben unterliegen, bedingt durch ihre im Betriebszustand hohen Drehzahlen, sehr hohen tangentialen Zugspannungen, welche die maximale Leistung dieser Bauteile begrenzen. Infolge der Abkühlung werden im äußeren Scheibenkreisbereich dieser Bauteile hohe tagentiale Druckeigenspannungen erzeugt, welche im zyklischen Belastungsfall die maximalen Zugspannungen
deutlich herabsetzen (Absenkung der Mittelspannung) und damit die Lebensdauer erheblich verlängern. Diese Druckeigenspannungen stellen sich dadurch ungesteuert oder auch zufällig ein, daß die Bauteilwandstärken im genannten Bereich typischerweise geringer, als im inneren Bereich der Turbinenscheiben sind und damit einer höheren Abkühlgeschwindigkeit unterliegen.
Der sehr hohe Wärmeeintrag der über 1000°C warmen Bauteile in das Wärmebehandlungsbad macht üblicherweise einen Wärmeaustausch des Kühlmediums während des Abkühlvorgangs erforderlich. Dadurch werden Strömungen im Kühlmedium erzeugt, die die Abkühlrate an den angeströmten Bereichen der Bauteile erhöhen und damit weitere Asymmetrien der Einspannungen im Bauteil erzeugen. Dieses Eigenspannungsprofil stellt sich somit unkontrolliert ein, und zwar bedingt durch die unterschiedliche Bauteilgeometrie (Massenverteilung), Temperatur und Viskosität des Kühlmediums usw. Aufgrund der vorab genannten unkontrollierten Bedingungen können diese Eigenspannungen im Bereich des äußeren Scheibenkranzes der Turbinenscheiben um mehrere 100 MPa schwanken, was bis zu 30 % ihrer Werkstof f estig keit entspricht, so daß definitiv nur die statistisch abgesicherten, minimalen Druckeigenspannungen als Lebensdaueransatz nutzbar sind.
Der US-A 4,155,780 ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung einzelner Turbinenscheiben zu entnehmen, indem selbige innerhalb einer Wärmekapsel zur Isolierung ihrer inneren Bauteilbereiche plaziert werden. Die jeweilige Turbinenscheibe wird anschließend gleichmäßig auf 1 200°F erhitzt und anschließend innerhalb eines Kühlmittels auf 200 °F abgekühlt. Anschließend wird die Wärmekapsel entfernt und die Turbinenscheibe gleichmäßig weiter abgekühlt. Diese Maßnahme ist relativ problematisch in bestehende Wärmebehandlungseinrichtungen zu integrieren. Sie ist durch den umgebenden
Kasten kompliziert handbar und führt zu außerordentlichen großen Spannungsunterschieden, die bis zum Bauteilboden führen können. Ferner ist die Abkühlgeschwindigkeit im Mittenbereich der Turbinenscheibe so gering, daß bei vielen Werkstoffen die erforderlichen Abkühlgeschwindigkeiten nicht erreicht werden. Der beschriebene Vorschlag erfordert eine Einzelbauteilbehandlung, was ebenfalls üblichen Abläufen bei der Wärmebehandlung widerspricht und damit den Gesamtablauf des Betriebes ungünstig beeinflußt.
Vorhandenes Festigkeitspotential von Werkstoffen kann nur teilweise genutzt werden, da durch unkontrollierte Eigenspannungsprofile Spannungsspitzen induziert werden, die die Bauteilbelastbarkeit herabsetzen. Radiale Eigenspannungsprofile stellen sich nach dem Stand der Technik ein, beeinflußt im wesentlichen durch die Bauteilgeometrie und deren Massenverteilung. Auch bei Bauteilen, deren Anforderungsprofil keine Bereiche ausgeprägter Eigenspannungen erfordert, stellen sich unkontrolliert Eigenspannungszustände durch die im Anschluß an die Wärmebehandlung vorzunehmende Abkühlung ein - auch hier hervorgerufen durch unkontrollierte Konvektion und Gasblasenbildung durch Verdampfen des Kühlmediums. Radiale Eigenspannungsprofile bilden sich somit nicht den tatsächlich gewünschten Erfordernissen aus, vielmehr durch zufällige Konvektion und Bahnströmungen, die sich aus der Wärmeabfuhr aus dem Wärmebehandlungsbad ergeben.
Durch die bereits angesprochene Konvektion werden die Bauteile in der Regel nur einseitig, nämlich an der Unterseite bevorzugt abgekühlt, da infolge der Konvektion Kühlmedium nachströmt und mit zunehmender Verweildauer auf der Bauteiloberfläche zur Dampfblasenbildung neigt. Ebenfalls zufällig und nicht reproduzierbar sind Ort und Zeitpunkt der Gasblasenbildung.
Insbesondere sehr dickwandige Bauteile sind im Gefüge mangels ausreichender Wärmeabfuhr nicht mehr ausreichend schnell abzukühlen. Mit konventionellen Methoden sind neuartige Werkstoffe, wie z.B. Titanaluminide oder hochfeste Nickelbasiswerkstoffenicht ausreichend rasch abkühlbar, so daß wesentliche durch die Werkstoffe an sich vorgegebene positive Materialeigenschaften nur unzureichend genutzt werden können.
Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es daher, ein Verfahren und eine Einrichtung bereitzustellen, mit welchen eine Verbesserung des radialen Eigenspannungsprofiles und eine Vergleichmäßigung des tangentialen Eigenspannungsprofiles der zu behandelnden Bauteile, insbesondere aus hochwertigen Werkstoffen, wie Titanaluminiden oder Nickelbasiswerkstoffen sowie hochfeste Stähle herbeiführbar ist.
Dieses Ziel wird einerseits erreicht durch ein Verfahren zur Abkühlung am Ende der Wärmebehandlung von Bauteilen, insbesondere rotationssymmetrischen Bauteilen, wie Schmiedeteilen, insbesondere in Form von Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen, im Bereich eines Warmebehandlungsbades, indem mindestens ein Bauteil innerhalb des Warmebehandlungsbades positioniert und das Bauteil und/oder das Kühlmedium innerhalb des Bades dergestalt in alternierende Relativbewegung zueinander versetzt werden, daß eine im wesentlichen gleichmäßige und insbesondere achsensymmetrische Umströmung des Bauteiles durch das Kühlmedium herbeigeführt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den zugehörigen verfahrensgemäßen Unteransprüchen zu entnehmen.
Dieses Ziel wird ebenfalls gelöst durch eine Einrichtung zur Abkühlung innerhalb der Wärmebehandlung von Bauteilen, insbesondere
rotationssymmetrischen Bauteilen, wie Schmiedeteilen, insbesondere in Form von Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen, beinhaltend mindestens einen innerhalb eines Warmebehandlungsbades vorgesehenen Wärmebehandlungsrost zur Aufnahme mindestens eines Bauteiles, wobei eine alternierende Relativbewegung zwischen dem Wärmebehandlungsrost, respektive dem Bauteil, und dem umgebenden Kühlmedium herbeiführbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind den zugehörigen gegenständlichen Unteransprüchen zu entnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die ebenfalls erfindungsgemäße Einrichtung sehen vor, daß durch Erzeugung gezielt einstellbarer Strömungsverhältnisse innerhalb des Warmebehandlungsbades eine kontrollierte - bei rotationssymmetrischen Bauteilen - axiale und symmetrische Umströmung des jeweiligen Bauteiles ermöglicht wird. Die Erzeugung der genannten Strömungsverhältnisse kann einerseits durch gezielte Auf- und Abbewegung des das bzw. die Bauteile aufnehmenden Wärmebehandlungsrostes bzw. Erzeugung einer entsprechend gerichteten Strömungsbewegung durch die definierte Verwirbelung des Kühlmediums innerhalb des Warmebehandlungsbades erzeugt werden. Darüber hinaus denkbar sind kombinierte Bewegungen, sowohl des Wärmebehandlungsrostes als auch des umgebenden Mediums. Durch den Erfindungsgegenstand wird eine bevorzugt bei rotationssymmetrischen Bauteilen auftretende, ebenfalls rotationssymmetrische Umströmung der Bauteile, wie insbesondere Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen sichergestellt. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, daß infolge der alternierenden Relativbewegung der Bauteile zum bedarfsweise ruhenden Kühlmedium, unabhängig von Positioniergenauigkeit der Bauteile auf dem Wärmebehandlungsrost und damit auch in industrieller Prozeßumgebung, bei
jedem Bauteil für sich, die axialsymmetrische Umströmung von Ober- und Unterseite von selbst einstellt und damit auch in industrieller Arbeitsumgebung dieser Ablauf zu einer robusten und gut reproduzierbaren Abkühlung führt.
Die Badbewegung zum Wärmeaustausch des Kühlmediums findet unterhalb des Wärmebehandlungsrostes statt. Jeweils am oberen Hubende des Wärmebehandlungsrostes ist der größte Teil des Kühlmediums unterhalb des Wärmebehandlungsrostes vorgesehen, so daß ein sicherer Wärmeaustausch des Kühlmediums stattfinden kann, ohne jedoch die oben liegenden Bauteile durch unerwünschte Strömungen negativ zu beeinflussen. Die Gitterstruktur des Wärmebehandlungsrostes ist so vorzusehen, daß das Kühlmedium möglichst frei durchströmen kann und auf der Oberseite des Wärmebehandlungsrostes beruhigt und laminar austritt.
Vorteilhafterweise beinhaltet der Wärmebehandlungsrost mindestens drei Distanzbolzen zur Aufnahme jeweils eines, insbesondere rotationssymmetrischen Bauteiles, wobei vorteilhafterweise mehrere Bauteile auf einem Wärmebehandlungsrost, horizontal zueinander ausgerichtet, vorgesehen werden können. Infolge eines vorgebbaren Abstandes des jeweiligen Bauteiles vom Wärmebehandlungsrost von mindestens 2mm kann sich auch von der Bauteilunterseite her eine gleichmäßige axialsymmetrische Strömung um das jeweilige Bauteil herum anlegen.
Bedarfsweise können im Bereich des Wärmebehandlungsrostes und/oder der Bauteile Strömungsbleche vorgesehen werden. Durch gezielte Anordnung in definierten radialen Abständen zu den Bauteilen kann eine definierte Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit sowie des Wärmeüberganges und damit der Abkühlgeschwindigkeit realisiert werden, da bei steigender Strömungsgeschwindigkeit auf der Bauteiloberfläche auch die Abkühlgeschwindigkeit steigt.
Mit dem Erfindungsgegenstand werden gegenüber dem Stand der Technik folgende Vorteile erzielt:
Erhöhte Zuverlässigkeit durch Prozeßreproduzierbarkeit, insbesondere für sogenannte kritische Bauteile, wie Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen, insbesondere aus Titanaluminiden oder Nickelbasis Werkstoffen sowie hochfesten Stählen.
Gewichtsreduzierung der Bauteile, da eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Festigkeitspotentials gegeben ist.
Kostengünstiger infolge der höheren Lebensdauer, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Bauteile, insbesondere Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen.
Höhere Temperaturen im Bereich des äußeren Scheibenkranzes, insbesondere von Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen, da Spannungen optimiert in kühlere Bereich der Scheiben geleitet werden können.
Verbessertes Gefüge durch erhöhte Abkühlgeschwindigkeit.
Gute Integrierbarkeit in bereits bestehende Wärmebehandlungsanlagen.
Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figuren 1 und 2 Wärmebehandlungsbäder, beinhaltend jeweils einen Wärmebehandlungsrost einmal mit und einmal ohne Strömungsbleche.
Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils Wärmebehandlungsbäder 1 , in denen ein in diesem Beispiel durch Öl gebildetes Kühlmedium 2 vorgesehen ist. Innerhalb des Warmebehandlungsbades 1 ist ein Wärmebehandlungsrost 3 positioniert, der zur Aufnahme von in diesem Beispiel als Turbinenscheiben 4 aus einer Ti- Al-Legierung für fliegende Gasturbinen ausgebildeten rotationssymmetrischen Bauteilen 4 bolzenartig ausgebildete Abstandselemente 5 beinhaltet. Dargestellt ist lediglich ein einzelnes Bauteil 4, beinhaltend einen dünneren Außenbereich 4' sowie einen dickeren Innenbereich 4", wobei der Wärmebehandlungsrost 3 auch für vier oder sechs Bauteile 4 geeignet ist. Die Spitzen der Abstandselemente 5 sind im wesentlichen am äußeren Rand des Außenbereiches 4' der Bauteile 4 angeordnet. Erfindungsgemäß ist der Wärmebehandlungsrost 3 relativ zum umgebenden Kühlmedium 2 heb- und senkbar 3' vorgesehen, wobei bedarfsweise auch eine rotatorische Dreh- und/oder Schwenkbewegung 2' des Wärmebehandlungsrostes 3 innerhalb des umgebenden Kühlmediums herbeigeführt werden kann. Ebenfalls denkbar ist, ergänzend, oder für sich gesehen, dem umgebenden Kühlmedium, beispielsweise durch Bedüsung oder Leitelemente 6 eine im wesentlichen vertikal gerichtete Strömungskomponente aufzuzwingen, durch welche ähnliche Effekte, wie beim alternierenden Heben und Senken 3' des Wärmebehandlungsrostes 3, erzeugt werden können. Ebenfalls denkbar ist eine Kombination der genannten Relativbewegungen 2', 3', was der Fachmann in Abhängigkeit vom jeweiligen abzukühlenden Bauteil 4 in entsprechender Weise vorsehen wird.
Wie in Figur 2 angedeutet, können bedarfsweise Strömungsbleche 6 im inneren sowie äußeren Bereich der Bauteile 4 vorgesehen werden, durch welche insbesondere in den dicker ausgebildeten Bereichen 4" des Bauteiles 4 bevorzugte Strömungsverhältnisse des umgebenden Kühlmediums erzeugt werden können.
In diesen Beispielen ist - wie bereits angesprochen - lediglich ein einzelnes Bauteil 4 dargestellt, wobei jedoch auf gebräuchlichen
Wärmebehandlungsrosten 3 mehrere Bauteile 4, horizontal zueinander ausgerichtet, nebeneinander angeordnet werden können, so daß jedes einzelne Bauteil 4 ohne komplizierte Haltevorrichtungen allein infolge der zyklischen Hubbewegung 3' des Wärmebehandlungsrostes 3 symmetrisch umströmt werden kann. Die im Stand der Technik beschriebenen Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand überwunden, wobei zusätzlich durch den mit dem Erfindungsgegenstand vorgeschlagenen Abkühlprozeß eine Einflußnahme auf das radiale Eigenspannungsprofil genommen werden kann. Zur Erlangung der gewünschten mechanischen Werkstoffeigenschaften können gegenüber dem Stand der Technik wesentlich höhere Abkühlraten als mit herkömmlichen Wärmebehandlungsanlagen erreicht werden. Bevorzugt können durch den Erfindungsgegenstand auch neuere Werkstoffklassen, wie z.B. Titanaluminiden bzw. Nickelbasiswerkstoffen sowie hochfesten Stählen, entsprechend Rechnung getragen werden.
In den aufgezeigten Beispielen sollen folgende Annahmen getroffen werden:
Turbinenscheibe bestehend aus (in Atom-%) 45 % AI, 8 % Nb, 0,2 %
C, Rest Ti
Wärmebehandlungstemperatur vor der Abkühlung 1 360°C
Hubweg des Wärmebehandlungsrostes 1000 mm
Hubfrequenz 0,5 Hz
Abstand Turbinenscheibe /Wärmebehandlungsrost 60 mm
Kühlmedium Öl
30 % erhöhte Abkühlgeschwindigkeit gegenüber ungesteuerter
Abkühlung
Die Turbinenscheiben werden vor der Abkühlung im Wärmebehandlungsbad bei einer α-Temperatur von 1360°C lösungsgeglüht und sollen erfindungsgemäß im Öl als Kühlmedium enthaltenden Wärmebehandlungsbad rasch abkühlt werden. Die Turbinenscheiben werden hierbei auf dem bereits angesprochenen Wärmebehandlungsrost mit Abstand zu selbigem positioniert. Der Wärmebehandlungsrost wird anschließend unter alternierender Hub- und Senkbewegung in das Öl eingebracht, wobei die bereits angesprochenen Anströmverhältnisse an den einzelnen Turbinenscheiben erzeugt werden.
Die Streuung der tangentialen Eigenspannungen konnte gegenüber dem Stand der Technik um 150 MPa oder 75 % verbessert werden. Soll bei Bauteilen nicht nur die Gleichmäßigkeit der tangentialen Eigenspannungsprofile verbessert sondern auch die Abkühlrate erhöht werden, so wird der Fachmann eine bedarfsweise erhöhte Hubfrequenz und/oder Hubbewegung auswählen.
Der Wärmeübergang im laminaren Strömungsbereich der Turbinenscheiben 4 zum Kühlmedium 2 steigt hierbei näherungsweise mit dem Exponenten 0,5 zur Strömungsgeschwindigkeit, so daß der Wärmeübergang und damit die Abkühlrate durch Amplitude und Frequenz des Wärmebehandlungsrostes 3 variabel einstellbar ist. Durch Anordnung möglicher Strömungsbleche 6 kann die Abkühlrate örtlich definiert am Bauteil 4 vorteilhaft beeinflußt werden.
Durch die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Pfeile 2' sind die erzeugbaren Strömungsverhältnisse innerhalb des Warmebehandlungsbades 1 dargestellt, wobei der Durchtritt des umgebenden Kühlmediums 2 in vertikaler Richtung durch die Ausnehmungen 7 des Wärmebehandlungsrostes 3 erzeugbar ist.
Mit dem Erfindungsgegenstand können insbesondere rotationssymmetrische Schmiedeteile, wie Turbinenscheiben für Fluggasturbinen oder stationäre Gasturbinen im Hinblick auf ihre radialen Eigenspannungsprofile verbessert und
im Hinblick auf ihre tangentialen Eigenspannungsprofile vergleichmäßigt werden, und zwar durch die bereits beschriebene vertikale alternierende Relativbewegung der Bauteile 4 zum umgebenden Kühlmedium 2 in axialer Bauteilrichtung. Durch diese Maßnahme werden die rotationssymmetrisch ausgebildeten Bauteile 4 gleichmäßig achsensymmetris'ch umströmt und bei entsprechender Ausbildung der Wärmebehandlungsgitterroste 3 (7) können die Bauteile 4 in Achsrichtung laminar angeströmt werden.