WO2003017715A2

WO2003017715A2 - Drahtlose ankopplung zur schallübermittlung für hörgeräte

Info

Publication number: WO2003017715A2
Application number: PCT/DE2002/002871
Authority: WO
Inventors: Hans-Dieter Borowsky
Original assignee: Auric Hörsysteme Gmbh & Co. Kg
Priority date: 2001-08-09
Filing date: 2002-08-03
Publication date: 2003-02-27
Also published as: WO2003017715A3; AU2002331544A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine drahtlose Ankopplung zur Schallübermittlung für Hörgeräte, wobei in einem Teilimplantat oder -HdO-Gerät oder IO-Gerät ein Hörmodul untergebracht ist mit Hörer, Batterie, Empfänger, Mikrofon und Verstärker und mit einer Brille, einem Headset oder in Ohranhängern od. dgl. eine Anordnung unterbracht ist, die aus einem oder mehreren Mikrofonen, Verstärker, Batterie und Sender besteht, wobei die Übertragung vom Sender zum Empfänger drahtlos erfolgt und durch Aufsetzen der Brille od. dgl. das im Hörmodul angeordnete Mikrofon automatisch ausgeschaltet und das oder die Mikrofone in der Brille automatisch eingeschaltet werden.

Description

"Drahtlose Ankopplung zur Schallübermittlung für Hörgeräte"

Die Erfindung bezieht sich auf eine drahtlose Ankopplung zur Schallübermittlung von Hörgeräten.

Aus der EP 842 590 A1 ist ein sogenanntes retroauriculäres

Hörsystem bekannt, bei welchem am Teilimplantat ein Hörgerät angeordnet wird, das mit allen für den Betrieb des Hörgerätes erforderlichen Einrichtungen ausgerüstet ist. Dieses als „Hörmodul" bezeichnete Gerät weist das Mikrofon, die Batterie, die gesamte Technik und Elektronik sowie den sogenannten Hörer auf.

Bei konventionellen Hörgeräten, also HdO-Geräten oder lO-Geräten ist die sogenannte „Cross-Versorgung" bekannt. Bei dieser Art der Versorgung entstehen durch die Auslagerung des Mikrofons zum einen weniger Rückkopplungseffekte, zum anderen können Hörgeschädigte Sprachsignale von einer Seite empfangen, auf der sie kein Hörgerät tragen, indem das Mikrofon auf der gegenüberliegenden Seite des Hörgerätes in der Brille untergebracht wird. Die Übermittlung der Signale erfolgt bei dieser konventionellen Einrichtung regelmäßig aber nicht zwingend über eine Drahtversorgung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Hörgeräte mit einer Brille, einem Headset, vorzugsweise einem Headsetbügel oder einem Ohranhänger oder einer sonstigen Einrichtung am Körper des Hörgerätebenutzers zu kombinieren, um Hörgeschädigte, die bislang aufgrund der Rückkopplungsschwierigkeiten bei der Versorgung mit lO-Geräten nur mit HdO-Geräten versorgt werden konnten, aufgrund der zu erwartenden höheren Verstärkungsleistung auch rückkopplungsfrei mit lO-Geräten zu versorgen.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.

Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, bei einem normalen Hörgerät (alle Ausführungsformen von Hörgeräten, d. h. HdO-Geräten, lO-Geräten, retroauriculären Geräten) wird eine erweiterte Funktionsgesamtheit herbeigeführt, indem z. B. eine Brille od. dgl. vom Hörgeräteträger aufgesetzt wird, die eine Trägerfunktion für ein oder mehrere Mikrofone und/oder weitere

Hörgerätetechniken aufweist. Das aktuell jeweils bereits getra- gene Hörgerät, d. h. also das Hörmodul, wird dann in seiner Funktionsweise dahingehend verändert, daß durch Aufsetzen der Brille od. dgl. das Mikrofon im aktuell getragenen Hörmodul automatisch ausgeschaltet wird (z. B. durch einen Reedkontakt im Hörmodul) und das Mikrofon in der Brille od. dgl. ebenfalls automatisch eingeschaltet wird. Das eingeschaltete Mikrofon überträgt seine Signale dann drahtlos an das bereits vorher getragene Hörmodul und komplettiert es zur Funktionseinheit.

Die drahtlose Übertragung erfolgt durch alle bekannten Mittel, z. B. infrarot, induktiv oder Funk.

Auf diese Weise können dann ein oder mehrere zusätzliche Mikrofone an der Brille od. dgl. an der anderen Kopfseite Schall aufnehmen, indem einfach die Brille aufgesetzt wird und dadurch diese Mikrofone aktiviert werden, während das Mikrofon im Hörmodul ausgeschaltet wird.

Die zusätzlichen Mikrofone-können also an der Brille, einem Headset, einem oder mehreren Ohranhängern, aber auch an anderer Stelle des Körpers des Hörgeräteträgers angeordnet werden, beispielsweise mittels Umhänger am Körper, z. B. vor der Brust od. dgl.

Gemäß der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß bei Abnahme der Brille oder des Headsets das Hörmodul im Teilimplantat, im HdO-Gerät oder im lO-Gerät automatisch aktiviert wird, so daß es möglich ist, bei Abnahme der Brille oder des Headsets trotzdem mit dem Teilimplantat, dem HdO-Gerät oder dem lO-Gerät und dem dort angebrachten Hörmodul zu hören. Schließlich ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß im Hörmodul ein zusätzlicher Programmierspeicherplatz mit höherer Verstärkung vorgesehen ist und eine automatische Programmieränderung des Hörmoduls bei Aufsetzen der Brille od. dgl. erfolgt.

Entscheidend ist, daß die Schallübertragung drahtlos erfolgt, d. h. es ist keine materielle Verbindung mehr zwischen dem Hörgerät in der Brille oder dem Headset und seinem Mikrofon und dem Hörsystem im Teilimplantat oder HdO-Gerät oder

IO-Gerät mit dem dort untergebrachten Hörer vorhanden.

Bei Anlegen der Brille oder des Headsets schaltet das Hörgerät- Mikrofon aus und das Mikrofon in der Brille oder im Headset ein. Gleichzeitig wird ein Speicherplatz geschaltet, welcher anders programmiert werden kann.

Durch diese Anordnung werden zusammengefaßt folgende Vorteile erreicht:

Hörgeschädigte, die eine Progredienz aufweisen oder lauter hören möchten oder hochgradig Schwerhörige, die bislang aufgrund von Rückkopplungsschwierigkeiten bei der Versorgung mit lO-Geräten nur mit HdO-Geräten versorgt werden konnten, können durch diese Anordnung aufgrund der zu erwartenden höheren Verstärkungsleistung, welche durch eine derartige Anordnung dann genutzt werden kann, auch rückkopplungsfrei mit lO-Geräten versorgt werden. Wesentlich höhere Verstärkungsleistungen sind somit rückkopplungsfrei möglich. Durch einen zusätzlichen Programmspeicherplatz mit Hörerverstärkung erfolgt automatisch nach Aufsetzen der Brille od. dgl., d. h. also nach Einschalten des oder der zusätzlichen Mikrofone, eine andere entsprechende Programmierung des bereits vorher getragenen Hörgerätes.

Claims

Patentansprüche:

1. Drahtlose Ankopplung zur Schallübermittlung für Hörgeräte, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Teilimplantat oder

HdO-Gerät oder lO-Gerät ein Hörmodul untergebracht ist mit Hörer, Batterie, Empfänger, Mikrofon und Verstärker und mit einer Brille, einem Headset oder in Ohranhängern od. dgl. eine Anordnung untergebracht ist, die aus einem oder meh- reren Mikrofonen, Verstärker, Batterie und Sender besteht, wobei die Übertragung vom Sender zum Empfänger drahtlos erfolgt und durch Aufsetzen der Brille od. dgl. das im Hörmodul angeordnete Mikrofon automatisch ausgeschaltet und daß oder die Mikrofone in der Brille automatisch eingeschal- tet werden.

2. Hörgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung vom Sender zum Empfänger infrarot erfolgt.

3. Hörgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die

Übertragung vom Sender zum Empfänger induktiv erfolgt.

4. Hörgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung vom Sender zum Empfänger per Funk erfolgt.

5. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Programmspeicherplatz mit höherer Verstärkung im Hörmodul und eine automatische Programmieränderung des Hörmo- duls nach Aufsetzen der Brille o. dgl.

6. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abnahme der Brille das Hörmodul im Teilimplantat, im HdO-Gerät oder im lO-Gerät aktiviert wird.

7. Hörgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallaufnahme nicht nur im Bereich der Brille od. dgl. erfolgt, sondern auch an einer anderen Stelle des Körpers erfolgen kann.