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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Kommunikationsgerät, das in
einem ersten Betriebsmodus betreibbar ist, in welchem akustische
Signale von zumindest einem Mikrofon aufgenommen und einer Sendeeinrichtung
zur Übertragung über ein
Telekommunikationsnetz zugeleitet sind.
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Schnurlose
Endgeräte
für die
Festnetztelefonie, Mobiltelefone und Headsets, d. h. Sprechgarnituren,
die zusammen mit Festnetz- oder Mobiltelefonen verwendet werden
können,
besitzen standardmäßig ein
Mikrofon, in das der Endgerätbenutzer
beim Telefonieren hineinspricht. Diese akustischen Signale werden
von dem Mikrofon aufgenommen und nach etwaiger Digitalisierung einer
Sendeeinrichtung zugeleitet, welche die Sprachsignale über ein
Telekommunikationsnetz überträgt. Weiterhin
empfängt
ein derartiges Endgerät
Sprachsignale von einem Telekommunikationspartner, die über einen
am Telekommunikationsendgerät
vorgesehenen Lautsprecher ausgegeben werden.
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Hörgeräte weisen
ein Mikrofon auf, welches akustische Sprach- und Umgebungssignale
aufnimmt, die anschließend
verstärkt
und einem Lautsprecher zugeführt
werden, welche die akustischen Signale wiederum verzögerungsfrei
zur Signalaufnahme wiedergibt. Hörgeräte sind
heutzutage aufwendige Einzelanfertigungen, die von einem Hörgeräte-Akustiker
auf eine Person individuell angepasst werden. Sie sind technisch
vergleichsweise komplex aufgebaut und erzeugen ein Hörempfinden,
was dem natürlichen
Gehör sehr
nahe kommt. Aufgrund ihrer Komplexität und Individualität ist der
Preis von Hörgeräten vergleichsweise
hoch. Es ist daher ein allgemeines, zumindest bei Personen mir eingeschränktem Hörvermögen vorliegendes
Bedürfnis,
ein allseits vorhandenes und vergleichsweise preiswert herzustellendes
Gerät wie
ein Telekommunikationsendgerät
mit einer Hörgerätefunktionalität auszustatten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kommunikationsgerät zur Verfügung zu stellen,
welches neben einer konventionellen Kommunikationsfunktion eine
Hörgerätfunktion
aufweist und im Vergleich zu einem Hörgerät vergleichsweise preiswert
zu erhalten und flexibel einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Kommunikationsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein
mobiles Kommunikationsgerät
vorgeschlagen, das in einem ersten Betriebsmodus betrieben werden
kann, in welchem akustische Signale von zumindest einem Mikrofon aufgenommen
und einer Sendeeinrichtung zur Übertragung über ein
Telekommunikationsnetz zugeleitet werden, wobei das Kommunikationsgerät zusätzlich in
einem zweiten Betriebsmodus betrieben werden kann, in welchem die
von dem Mikrofon aufgenommenen Signale einem audioausgebenden Signalweg mit
einer Lautsprechereinrichtung zugeführt werden, und wobei das Kommunikationsgerät eine Signalweiche
zur Umschaltung von dem ersten Betriebsmodus auf den zweiten Betriebsmodus
aufweist.
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Im
ersten Betriebsmodus kann das Kommunikationsgerät, welches ein Telekommunikationsendgerät wie beispielsweise
ein DECT-Telefon (Digital European Cordless Telephony) oder ein
Mobiltelefon, oder ein mit einem dieser Telekommunikationsendgeräte verbindbares
Headset sein kann, in seiner herkömmlichen Telefonfunktion verwendet
werden, bei welcher der Endgerätbenutzer
in das Mikrofon des Gerätes
spricht, die Sprachsignale einer Sendeeinrichtung zugeführt werden
und die Sendeeinrichtung diese über
das Telekommunikationsnetz, beispielsweise ein Telefonfestnetz oder
ein Mobilfunknetz zu dem Gesprächspartner überträgt. Des
Weiteren werden in dem ersten Betriebsmodus Sprachsignale des Telekommunikationspartners
in einer Empfangseinrichtung empfangen, welche diese einem audioausgebenden
Signalweg zuführt,
der mit einem Lautsprecher abschließt, auf dem die Sprachsignale ausgegeben
werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Vorsehen
einer Signalweiche, kann eine Umschaltung von einem Signalweg auf
einen anderen Signalweg bewirkt werden. Insbesondere können die
von dem Mikrofon aufgenommenen akustischen Signale über die
Signalweiche entweder der Sendeeinrichtung oder dem audioausgebenden
Signalweg zugeführt
werden. Die Signalweiche kann damit eine Umschaltung von einem ersten
Betriebsmodus, der als Telefonmodus bezeichnet werden kann, auf
einen zweiten Betriebsmodus vornehmen, der als Hörgerätmodus bezeichnet werden kann.
Auf diese besonders vorteilhafte Weise kann das Telekommunikationsendgerät, wenn es
nicht zum Telefonieren verwendet wird, als Hörgerät genutzt werden, wobei von
dem Mikrofon aufgenommene Sprachsignale und/oder aus dem Raum stammende
Hintergrundsignale direkt und zeitgleich mit der Signalaufnahme
auf dem Lautsprecher in verstärkter
Form ausgegeben werden.
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Vorzugsweise
können
das zumindest eine Mikrofon und die Lautsprechereinrichtung im Telekommunikationsendgerät integriert
sein. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzlichen Geräte zur Nutzbarmachung
der Hörgerätfunktion
angeschafft und verwendet werden müssen. Das Telekommunikationsendgerät kann dabei
bedarfsweise verwendet werden und braucht nicht dauerhaft, wie ein
Hörgerät, am Ohr
getragen zu werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ein erstes
Mikrofon zur Aufnahme von Sprachsignalen und ein zweites Mikrofon
zur Aufnahme von Hintergrundsignalen in dem Telekommunikationsendgerät vorgesehen
sein. Hierdurch wird die Hörqualität erheblich
verbessert, da jedes der beiden Mikrofone gezielt auf eine spezielle
Richtung ausgerichtet werden kann, aus der die aufzunehmenden Signale
kommen. Da Mikrofone eine individuelle Richtcharakteristik aufweisen,
aufgrund derer Schall aus einem bestimmten Einfallwinkel besser
aufgenommen wird als aus anderen Einfallwinkeln, kann ein erstes
Mikrofon insbesondere auf die Mundpartie des Endgerätbenutzers ausgerichtet
sein und damit im Wesentlichen in derselben Richtung ausgerichtet sein,
wie die Abstrahlrichtung des Lautsprechers ist. Demgegenüber kann
das zweite Mikrofon, welches insbesondere als Raummikrofon ausgebildet
ist, vorzugsweise in einer gegenüberliegenden
Richtung, bzw. dem direkten Sprachschall abgewandten Richtung ausgerichtet
sein, aus welcher Umgebungsgeräusche
an das Telekommunikationsendgerät
gelangen. Die Verwendung zweier, auf bestimmte Signale spezialisierte
Mikrofone ermöglicht
zusätzlich
auch eine differenzierte Signalverarbeitung, da bei als Direktschall
aufgenommenen Sprachsignalen andere Filter oder Frequenzverstärkungen
vorzunehmen sind als bei Umgebungsschall darstellenden Hintergrundsignalen.
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Vorzugsweise
können
die beiden Mikrofone zu einem einzigen Mikrofon, d. h. in einer
Mikrofonkapsel, zusammengefasst sein. Alternativ können die beiden
Mikrofone durch ein einziges Mikrofon gebildet sein, welches eine
umschaltbare Richtcharakteristik aufweist. Dies ist insbesondere
deshalb möglich,
weil die beiden Mikrofone nicht gleichzeitig verwendet werden müssen. Vielmehr
wird das Sprachsignale aufnehmende erste Mikrofon lediglich für den Telefonmodus,
das zweite, Hintergrundsignale aufnehmende Mikrofon, lediglich für den Hörgerätemodus
verwendet. Durch die Verwendung eines einzigen Mikrofons können Kosten
und Platzbedarf innerhalb des Gerätes eingespart werden.
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In
vorteilhafter Weise kann das Telekommunikationsendgerät weiterhin
mit einem Headset in einer Kommunikationsverbindung stehen, und
das Headset zumindest ein Mikrofon und eine Lautsprechereinheit
aufweisen. In dieser Ausführungsform der
Erfindung kann die typische, von einem Hörgerät bekannte Funktionalität auf ein
mit dem Telekommunikationsendgerät
verwendetes Headset übertragen werden,
welches wie ein konventionelles Hörgerät mit dem Ohr des Endgerätbenutzers
in Verbindung steht. Hierdurch erübrigt es sich, das Kommunikationsendgerät selbst
an das Ohr zu halten, was vergleichsweise umständlich und auf Dauer unangenehm
ist.
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Weiterhin
kann das Headset ein erstes Mikrofon zur Aufnahme von Sprachsignalen
und ein zweites Mikrofon zur Aufnahme von Hintergrundsignalen aufweisen.
Hierdurch ergeben sich dieselben Vorteile, die vorstehend bereits
in Bezug auf das Telekommunikationsendgerät selbst dargestellt worden sind.
Durch die bei zwei Mikrofonen gegebenen Möglichkeiten, diese jeweils
auf eine spezielle Richtung auszurichten, aus der eine spezielle
Art von akustischen Signalen kommt, und diese unterschiedlichen Schallarten
gezielt und individuell zu be- und verarbeiten, kann die Hörqualität für den Endgerätbenutzer
erheblich verbessert werden.
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Bei
der Verwendung von zwei Mikrofonen können diese jeweils mit einer
Diode in Reihe geschaltet und die beiden Reihenschaltungen aus Diode
und Mikrofon wiederum antiparallel zueinander geschaltet sein. Dies
hat den Effekt, dass bei Anlegen einer Betriebsspannung an die Reihenschaltungen
und Wahl der Polarität
der Betriebsspannung wahlweise das erste Mikrofon oder das zweite
Mikrofon betrieben werden kann. Es ist so auf einfache Weise möglich, zwischen
dem im ersten Betriebsmodus verwendeten ersten Mikrofon und dem
im zweiten Betriebsmodus verwendeten zweiten Mikrofon durch Änderung
der Polarität
der Betriebsspannung umzuschalten. In einer alternativen Ausführungsvariante
kann auch bei einem Mikrofon mit zwei unterschiedlichen Richtcharakteristiken
mit der genannten Art der Betriebsspannungsumpolung von der ersten Richtcharakteristik
auf die zweite Richtcharakteristik umgeschaltet werden. Eine derartige
Mikrofon- oder Richtcharakteristikumschaltung kann bei dem Telekommunikationsendgerät oder bei
dem Headset implementiert sein. Alternativ ist jede andere Form
der Umschaltung von Mikrofonen möglich,
z. B. logische Verknüpfungen
oder eine Verwendung von Digitalsignalprozessoren.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ein Equalizer
zur frequenzspezifischen Veränderung
der akustischen Signale vorgesehen sein. Ein derartiger Equalizer
stellt dabei einen frequenzselektiven Filter dar, der einzelne Frequenzen des
Frequenzspektrums des aufgenommenen Signals verstärkt und/oder
andere Frequenzen abschwächt.
Mit Hilfe des Equalizers ist es möglich, die Hörakustik
des Telekommunikationsendgerätes
gezielt auf den Endgerätbenutzer
einzustellen und diesem das so für
ihn bestmögliche
Hörempfinden
zu bieten.
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Dabei
kann der Equalizer vorzugsweise in dem audioausgebenden Signalweg
angeordnet sein. Auf diese Weise wird eine frequenzselektive Filterung
bzw. Verstärkung
in beiden Betriebsmodi ermöglicht.
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Weiterhin
kann das Telekommunikationsendgerät und/oder das Headset einen
Speicher aufweisen, in dem ein Profil hinterlegt ist, welches die frequenzspezifische
Veränderung
der akustischen Signale definiert. Ein solches Profil kann auf den Endgerätebenutzer
individuell angepasst sein. Es ist dabei möglich, mehrere Profile zu erstellen
und in einem internen oder externen Speichermedium zu hinterlegen,
so dass unterschiedliche Personen das Telekommunikationsendgerät verwenden
und dabei jeweils die individuell optimale Hörqualität genießen können.
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Erfindungsgemäß kann das
Telekommunikationsendgerät
mit dem Headset über
eine Kabelverbindung miteinander verbunden sein. In einer alternativen
Ausführungsvariante
können
Headset und Telekommunikationsendgerät in einer Funkverbindung stehen.
Vorzugsweise kann das Headset über eine
Bluetooth®-Technologie an das
Telekommunikationsendgerät
angekoppelt sein. Hierdurch wird ein besonders hohes Maß an Flexibilität erreicht.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die
Signalweiche dazu eingerichtet sein, eine automatische Umschaltung
von dem zweiten Betriebsmodus auf den ersten Betriebsmodus vorzunehmen,
wenn eine Telefonverbindung initiiert wird. Entsprechend kann die
Signalweiche dazu eingerichtet sein, eine automatische Umschaltung
von dem ersten Betriebsmodus auf den zweiten Betriebsmodus vorzunehmen,
wenn eine Telefonverbindung beendet wird. Insoweit kann das Telekommunikationsendgerät oder das
Set bestehend aus Headset und Telekommunikationsendgerät im Standardfall
als Hörgerät verwendet
werden, wobei im Falle eines eingehenden Anrufes oder eines Telefonwunsches
des Endgerätbenutzers
eine automatische Umschaltung auf den Telefonmodus von der Signalweiche
vorgenommen wird.
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In
einem besonderen Aspekt der Erfindung ist das Kommunikationsgerät ein Headset,
in dem die erfindungsgemäße Signalweiche
integriert ist und welches zur Verwendung des Telefonmodus mit einem
Telekommunikationsendgerät
verbunden werden kann, wobei in diesem Fall eine Sendeeinrichtung
des Telekommunikationsendgerätes
benutzt wird. Ein derartiges Headset kann dieselben Merkmale und
damit dieselben Vorteile aufweisen, wie ein zuvor beschriebenes
Headset ohne Signalweiche, wie welchem die in dem Telekommunikationsendgerät erfindungsgemäß vorgesehene
Signalweiche zur Umschaltung von dem ersten Betriebsmodus zum zweiten
Betriebsmodus verwendet wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden
nachfolgend unter Bezugnahme auf Figuren anhand beispielhafter Ausgestaltungen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
Blockschaltbild mit Signalwegen,
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2:
Schaltbild mit Duomikrofon,
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3. Headset mit Duomikrofon in Seitenansicht,
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4:
Headset mit Duomikrofon in Draufsicht.
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In
einer beispielhaften Ausführungsvariante ist
das Telekommunikationsendgerät
als Mobiltelefon ausgebildet und weist neben seinem ersten, üblichen Betriebsmodus,
in dem das Mobiltelefon als Telefon verwendet werden kann, eine
Hörgerätfunktionalität auf, in
deren Rahmen das Mobiltelefon in einem zweiten Betriebsmodus als
Hörhilfe
verwendet werden kann.
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Es
ist zu beobachten, dass unsere Gesellschaft immer stärker altert. Ältere Menschen
haben durch unterschiedliche Ursachen häufig Hörprobleme. Aber auch jüngere Generationen
sind von dieser Entwicklung nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig sinkt die
finanzielle Kaufkraft zur Anschaffung von Hörgeräten. Ein Mobiltelefon ist für fast jeden
ein unverzichtbarer Teil des täglichen
Lebens geworden. Es ist daher besonders vorteilhaft, die Funktion
einer Hörhilfe
in das Mobiltelefon zu integrieren, um auf diese Weise insbesondere
hörgeschädigten Menschen
einen deutlichen Mehrwert bei einem Mobiltelefon zu bieten. Dies
ist eine preisgünstige
Alternative zu einem individuell anzupassenden Hörgerät. Zudem verbessert es die
individuelle Gesprächsqualität bei Mobilfunkgesprächen. Im übrigen bietet
sich durch die Integration der Hörgerätfunktionalität in das
Mobiltelefon die Möglichkeit,
die Verwendung umweltschädlicher
Batterien in Hörgeräten zu vermeiden,
da Mobiltelefone und Headsets über
wiederaufladbare Akkus mit Energie versorgt werden können.
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1 zeigt
ein allgemeines Blockschaltbild der Erfindung, die hier beispielhaft
in einem als Mobiltelefon ausgebildeten Telekommunikationsendgerät A integriert
ist. Das Mobiltelefon A weist ein Mikrofon 1 zur Aufnahme
von Sprachsignalen und/oder Hintergrundsignalen auf. Das Mikrofon 1 ist
als Duomikrofon ausgebildet und weist zwei unterschiedliche Richtcharakteristiken
auf, aufgrund derer das Mikrofon Schall aus einer ersten Vorzugsrichtung,
insbesondere aus der Mundregion des Mobiltelefonbenutzers, und Schall
aus einer zweiten Vorzugsrichtung, insbesondere aus dem Umgebungsbereich
des Endgerätbenutzers
aufzunehmen vermag. Die aufgenommenen akustischen Signale werden
mit Hilfe eines Vorverstärkers 2 verstärkt und
einer Signalweiche 3 zugeführt. Diese entscheidet nach
dem Kriterium, ob eine Telefonverbindung initiiert wird, aktiv ist oder
beendet wird, ob die verstärkten
Signale einem ersten, eine Sendeeinrichtung 5 umfassenden
Signalweg, oder einem zweiten, audioausgebenden Signalweg 11 zugeführt werden.
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Liegt
eine Telefonverbindung vor, wird das Mobiltelefon A in einem ersten
Betriebsmodus betrieben, in dem die vom Mikrofon 1 aufgenommenen Sprachsignale
einem A/D-Wandler 4 zugeführt werden, welcher die akustischen
Signale in ein digitales Signal umwandelt. Die digitalen Signale
werden anschließend
der Sendeeinrichtung 5 zugeführt, welche eine Modulation
des Digitalsignals vornimmt und dieses über ein Mobilfunknetz zu dem
Gesprächspartner überträgt.
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Vom
Gesprächspartner
stammende, digitale Sprachsignale werden demgegenüber in einer
Empfangseinrichtung 6 des Mobiltelefons A empfangen, demoduliert
und einem D/A-Wandler 7 zugeführt, welcher das Digitalsignal
in ein analoges akustisches Signal wandelt. Dieses Signal wird einem
Equalizer 8 zugeführt,
welchem ein Endverstärker 7 nachgeschaltet
ist. Dieser verstärkt
das akustische Signal, welches schließlich auf einem Lautsprecher 10 ausgegeben
wird. Equalizer 8, Endverstärker 9 und Lautsprecher 10 bilden
dabei den audioausgebenden Kanal 11.
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Erfindungsgemäß kann mittels
der Signalweiche 3 von dem ersten dargestellten Signalweg, der
die Sendeeinrichtung 5 und den Lautsprecher des Telekommunikationsendgerätes des
Gesprächspartners
umfasst, auf den audioausgebenden Signalweg 11 des Mobiltelefons
A umgeschaltet werden. Dies erfolgt vorzugsweise dann, wenn eine
Telefonverbindung beendet wird.
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In
diesem zweiten Betriebsmodus werden die von dem Mikrofon 1 aufgenommenen
akustischen Signale von dem Vorverstärker 2 verstärkt und über die
Signalweiche 3 direkt an den Equalizer 8 weitergeleitet,
anschließend über den
Endverstärker 9 verstärkt und
mit dem Lautsprecher 10 wiedergegeben. Über diesen Signalweg 11 werden
von dem Mikrofon 1 aufgenommene akustische Signale zeitgleich
und in verstärkter
Form auf dem Lautsprecher 10 wieder ausgegeben, so dass
das Mobiltelefon A in einem Hörgerätmodus betrieben
wird.
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Erfindungsgemäß kann das
Mikrofon 1 zwei unterschiedliche Richtcharakteristiken
aufweisen. In dieser Ausführung
ist das Mikrofon 1 quasi wie zwei Mikrofone 1a, 1b zu
betrachten, wobei entweder das Mikrofon 1a mit der einen
Richtcharakteristik oder das Mikrofon 1b mit der anderen
Richtcharakteristik betrieben wird. Hinsichtlich der elektrischen
Ansteuerung können
die beiden Richtcharakteristiken als zwei separate Mikrofone 1a, 1b betrachtet
werden. Alternativ können
anstelle eines Mikrofons 1 auch zwei räumlich voneinander getrennte
Mikrofone 1a, 1b vorgesehen sein, die aufgrund
ihrer räumlichen Trennung
eine höhere
Flexibilität
und Anpassbarkeit an die Schallrichtung ermöglichen.
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2 zeigt
ein elektrotechnisches Schaltbild zur Ansteuerung der beiden Mikrofone 1a, 1b,
die auch stellvertretend für
die beiden Richtcharakteristiken des Mikrofons 1 betrachtet
werden können.
Die beiden Mikrofone 1a, 1b sind jeweils mit ihrem
Minuspol mit der Anode einer Diode 12, 13 verbunden und
dadurch mit diesen Dioden 12, 13 in Reihe geschaltet.
Der Pluspol des ersten Mikrofons 1a ist mit der Kathode
der zweiten Diode 12 verbunden, die Kathode der ersten
Diode 13 mit dem Pluspol des zweiten Mikrofons 1b verbunden.
Aufgrund dieser Verschaltung ist die Reihenschaltung aus erstem
Mikrofon 1a und erster Diode 13 antiparallel zu
der Reihenschaltung aus dem zweiten Mikrofon 1b und der zweiten
Diode 12 geschaltet. Parallel zu den Reihenschaltungen
ist ferner eine Audioausgabe 14 der Mikrofonelemente 1a, 1b geschaltet.
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Das
erste Mikrofon 1a ist zur Aufnahme von Sprachsignalen eingerichtet,
das zweite Mikrofon 1b zur Aufnahme von Raumsignalen. Eine
Umschaltung von Raumbetrieb zu Telefonbetrieb ist durch Umpolung
einer Speisespannung möglich,
die an die Reihenschaltungen anzulegen ist. Liegt beispielsweise das
Pluspotential der Betriebsspannung an der Kathode der zweiten Diode 12 und
damit an dem Pluspol des ersten Mikrofons 1a an, ist dieses
in Betrieb, welches den ersten Betriebsmodus, d. h. den Telefonbetrieb
darstellt. Wird die Speisespannung umgepolt, liegt ihr Pluspotential
an der Kathode der Diode 13 an, d. h. an dem Pluspol des
zweiten Mikrofons 1b, so dass dieses in Betrieb ist und
ein Raumsignal an den Lautsprecher 10, 15 ausgegeben
wird. Dieser Zustand kennzeichnet den zweiten Betriebsmodus, d.
h. den Hörgerät-Betriebsmodus. Die
Schaltung gemäß 2 kann
in einem Telekommunikationsendgerät oder in einem Headset implementiert
sein.
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3 zeigt in schematischer Darstellung ein Headset
B mit einem Lautsprecher 15 und zwei räumlich voneinander getrennten
Mikrofonen 16a, 16b. Das Headset B ist mit einem
Bügel 17 ausgestattet,
so dass es an einem Ohr des Mobilfunkbenutzers befestigt werden
kann. In diesem Zustand ist der Lautsprecher 15 in Richtung
des Gehörganges
gerichtet. Dies ist in der Seitenansicht gemäß 4 ersichtlich.
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Das
erste Mikrofon 16a ist im befestigten Zustand des Headsets
B in Richtung der Mundpartie des Trägers zur Aufnahme von Sprachsignalen
gerichtet, wohingegen das zweite Mikrofon 16b zur Aufnahme
von Hintergrundsignalen, insbesondere aus der Umgebung des Headsets
B stammende Signale, von der Mundpartie des Trägers weggerichtet ist. Das
zweite Mikrofon 16b ist um ca. 80° gegenüber dem ersten Mikrofon 16a verdreht
und in Raumrichtung aktiv, so dass eine ausreichende Entkopplung zum
Sprachsignal sichergestellt ist.
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Das
Headset B gemäß 3 und 4 ist mit
einer Bluetooth®-Technologie
ausgestattet und kann mit dieser über Funk an das Mobiltelefon
A gekoppelt werden. In diesem Zustand wird das Mikrofon 1 oder
die Mikrofone 1a, 1b des Mobiltelefons A und der
Lautsprecher 10 desselben nicht verwendet. Vielmehr werden
im Telefonbetrieb von dem ersten Mikrofon 16a aufgenommene
Sprachsignale über
die im Mobiltelefon befindliche Signalweiche 3 der Sendeeinrichtung 5 zugeführt, ankommende
Signale des Gesprächspartners
wiederum auf dem Lautsprecher 15 ausgegeben.
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Weiterhin
werden im Hörgerätmodus von dem
zweiten Mikrofon 16b aufgenommene Signale von der Signalweiche 3 des
Mobiltelefons direkt an den audioausgebenden Signalweg des Headsets
B geleitet. Der Vorverstärker 2,
die Signalweiche 3, der Equalizer 8 und/oder der
Endverstärker 9 können entweder
in dem Mobiltelefon A oder dem Headset B vorgesehen sein. Die Signalweiche
kann durch einen mechanischen Schalter gebildet sein, so dass der Benutzer
ein manuelle Umschaltung vornehmen kann. Sie kann jedoch auch elektronisch
ausgebildet sein, so dass eine automatisch gesteuerte Umschaltung
bei Rufinitiierung oder Rufbeendigung möglich ist.
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Der
Equalizer 8 sollte eine ausreichende Zahl von Frequenzbereichen,
d. h. von Kanälen
abdecken. Ein Audiosignal kann vom Equalizer je nach Voreinstellung
kanalspezifisch verstärkt
oder verändert
werden. Die Voreinstellungen der Signalstärke der einzelnen Kanäle und des
Gesamtsignals, sowie die Klangfarbe kann durch den Mobiltelefonnutzer selbst
in dem Mobiltelefon A angepasst, eingestellt und abgespeichert werden.
Weiterhin können
auch vordefinierte Profile auf dem Mobiltelefon A gespeichert werden.
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Die
Anordnung der Komponenten in dem Blockschaltbild gemäß 1 bietet
den Vorteil, dass auch ankommende Telefongespräche bereits an das individuelle
Hörvermögen des
jeweiligen Benutzers angepasst werden können. Dies verbessert die wahrgenommene
Gesprächsqualität. Ein zweiter
Vorteil ist, dass das individuell erstellte Profil als Datei abgespeichert
und auch auf andere Geräte übertragen werden
kann, beispielsweise auf Freisprecheinrichtungen oder andere audioausgebende
Geräte
wie das Headset B.
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Das
erste Mikrofon 1a, 16a ist bei aktiven Telefonverbindungen
für die
reine Sprachübertragung an
den angerufenen Teilnehmer zuständig.
Der Equalizer im Mobiltelefon A arbeitet nur im audioausgebenden
Signalweg und verändert
dort je nach Voreinstellung die ankommenden Gesprächssignale
des angerufenen Teilnehmers frequenzspezifisch.
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Besteht
keine Telefonverbindung, wird das Signal des Raummikrofons 1b, 16b vom
Equalizer 8 im Ausgangssignalzweig 11 verstärkt und
die Hörgerätefunktion
ist in Betrieb. Das Raummikrofon 1b, 16b befindet
sich dabei an der Person, am Mobiltelefon A, am Bluetooth-Headset
B oder an anderer geeigneter Stelle.
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Verwendet
eine andere Person das Mobiltelefon A kann die Equalizerfunktion
abgeschaltet oder überbrückt werden.
Alternativ kann die andere Person ein ihr zugeordnetes persönliches
Profil für
den Equalizer aktivieren, welches auf dem Mobiltelefon, einem anderen
Speichermedium oder beispielsweise dem Internet als Datei speziellen
Formates gespeichert sein und von diesem Speicherort geladen werden
kann.