Fangzaun für Fahrzeuge
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fangzaun zum Abbremsen von Fahrzeugen, insbesondere Rennfahrzeugen am Rande einer Rennstrecke, mit elastischen Fangzaunelementen aus Reifen oder mit anderen elastischen Elementen mit im wesentlichen entsprechenden Abmessungen und Eigenschaften, bei dem die Fangzaunelemente flach aufeinander liegen und um eine senkrechte Achse zur Fahrbahnfläche zueinander beweglich fest miteinander zu einem einstückigen Fangzaun verbunden sind, um eine kettenähnliche, gliederbandartige Beweglichkeit des Fangzaunes beim Auftreffen eines Fahrzeuges zu gewährleisten, und der gesamte Fangzaun relativ zum Boden beim Auftreffen eines Fahrzeuges bewegbar ist.
Ein Fangzaun gemäß dem Oberbegriff ist aus der EP 1 070 790 A1 bekannt. Bei dem Auftreffen eines Fahrzeuges auf diesen Fangzaun wird dieser entsprechend seiner Bestimmung mit dem Fahrzeug mitbewegt und führt damit zum Abbremsen des Fahrzeugs. Ein Zurückstellen des Fangzaunes, nachdem er von einem Fahrzeug verschoben wurde, ist während des Rennens unbedingt wieder erforderlich und sollte daher in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst wenig Aufwand realisiert werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fangzaun vorzuschlagen, der schnell und einfach an den dafür vorgesehenen Platz zurückgebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fangzaun mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Der erfindungsgemäß ausgestattete Fangzaun weist in der unteren Lage der Fangzaunelemente eine Einrichtung zum Anheben des Fangzaunes, vorzugsweise mittels Luft, auf. Diese Einrichtung ist so ausgestaltet, dass durch das Einblasen bereits relativ geringer Luftmengen ein Luftpolster im Bereich der untersten Reifenlage entsteht, das den Fangzaun anhebt. Die Fortbewegung über den Untergrund kann auf dem Luftpolster direkt oder indirekt über ein Fahrwerk erfolgen. Grundsätzlich kann die Einrichtung auch hydraulisch betätigt werden.
Hierzu ist gemäß einer Ausbildung die Einrichtung in der dem Boden zugewandten Seite im Innraum der unteren Fangzaunelemente angeordnet und fest mit dem jeweiligen Fangzaunelement verbunden. Die Verbindung kann durch metallische Teile oder Vorteilhafterweise in einer elastischen Form erfolgen wobei die Fixierung durch Vulkanisieren oder ankleben an dem Fangzaunelement bewerkstelligt werden kann.
Vorteilhafterweise weist die Einrichtung einen mit Luft beaufschlagbaren Hohlraum auf, der aus einer in Richtung Boden bewegbaren Tragplatte mit Rollelementen und einem den Hohlraum im Übrigen luftdicht abschließenden und mit dem Fangzaunelement verbundenen Traggehäuse begrenzt wird. Durch das topfförmige Traggehäuse, das fest mit dem entsprechenden Fangzaunelement verbunden ist und einen Durchlass für Druckluft aufweist, wird eine stabile mechanische Verbindung hergestellt, über die ein Anheben des Fangzaunes möglich ist. Dies geschieht dadurch, dass bei der Beaufschlagung des Hohlraumes mit Luft die Tragplatte nach unten Richtung Boden gedrückt wird und
infolgedessen das Fangzaunelement bzw. der Fangzaun über das Traggehäuse angehoben wird. Durch die Anbringung von mehreren Rollelementen, beispielsweise drehbaren Rädern oder kugelförmigen Rollen, kann der Fangzaun dann bewegt werden.
Die Tragplatte kann an ihrem Rand eine elastische Membran aufweisen, die am Rand oder an der Seitenwand des Tragegehäuses befestigt ist. Die Befestigung erfolgt vorteilhafterweise durch Kleben oder Vulkanisieren, je nach Art des verwendeten Materials der Membran. Durch das Einbringen der Luft in den Hohlraum und den dadurch entstehenden Überdruck wird die Membran ebenfalls steif und erlaubt die entsprechende mechanische Belastung. Damit kann mit bereits geringem Überdruck im Bereich von 0,1 bar ein Anheben bewerkstelligt werden.
Gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung ist die Einrichtung zum Anheben zwischen zwei gegenüberliegenden Flachseiten angeordnet und mit diesen fest verbunden. Die Anordnung der Einrichtungen erfolgt dabei im Wesentlichen zwischen den beiden Flanken der Reifen oder entsprechenden elastischen Elementen.
Vorteilhafterweise weist eine derartige Einrichtung ein Rollelement auf, das mittels Druckluft senkrecht zu den Flachseiten bewegbar ist und durch eine auf der unteren Seite der Flachseite angeordnete Öffnung aus dem inneren Bereich des jeweiligen Fangzaunelements herausbewegt werden kann. Hierzu kann durch ein entsprechendes Druckluftelement mit einer Kolbenanordnung in einer Druckluftkammer die erforderliche Bewegung realisiert werden. Die Rückstellung kann mittels geeigneter Federn oder ähnlichen Elementen erfolgen.
Um die Fangzaunelemente mit dem entsprechenden Überdruck zu versorgen, sind die auf dem Boden liegenden Fangzaunelemente der untersten Lage über Schlauchleitungen mit einer Drucklufterzeugungseinrichtung verbindbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
Figur 1 die schematische Darstellung eines Fangzaunteilstückes in der Draufsicht mit drei Reihen miteinander verbundener kettenartiger beweglicher Fangzaunelemente;
Figur 2 die schematische seitliche Darstellung des Fangzaunes und
Figur 3 die vergrößerte prinzipielle Schnittdarstellung gemäß Figur 3 eines
Fangzaunelements der unteren Lage mit kugelförmigen Rollen zur Fortbewegung im eingefahrenen Zustand; und
Figur 4 eine Darstellung gemäß Figur 3 mit angehobenem Fangzaun- element,
Figur 5 einen Ausschnitt aus einem Fangzaun mit einer anderen Einrichtung zum Anheben im nicht angehobenem Zustand;
Figur 6 eine Darstellung gemäß Figur 5 im angehobenem Zustand und
Figur 7 die vergrößerte Darstellung einer in einem Fangzaunelement angeordneten Einrichtung zum Anheben.
Die Fangzaunelemente 1 der unteren Lage sind jeweils über Schlauchleitungen 2 mit einer flexiblen Drucklufthauptleitung 3 verbunden. Dsiese ist in der Figur am Rand geführt, kann aber auch beispielsweise mittig in der untersten Lage im Reifenstapel angeordnet sein. Mittels eines Kompressors oder einer Druckluftflasche 4, die von Streckenposten bereitgehalten oder mitgetragen werden kann, wird zum Bewegen des Fangzaunes Druckluft in die Hauptleitung 3 eingebracht. Dazu sind an den Enden der Drucklufthauptleitung 3 Schnellkupplungen 3a angeordnet, die ein schnelles und einfaches Ankuppeln
und Abkuppeln beispielsweise der Druckluftflasche 3, sowie das schnelle Ablassen der Luft erlauben. Die einzelnen Fangzaunelemente 1 der unteren Lage als auch die Fangzaunelemente 5 der oberen Lagen sind in bekannter Art und Weise über Gurt- und Schnallenverbindungen 6 so miteinander verbunden, dass der Fangzaun flexibel verformbar bleibt. Die Drucklufthauptleitung 3 kann entweder immer an dem Fangzaun angeschlossen bleiben und bewegt sich beim Auftreffen eines Fahrzeuges mit oder wird erst für das Bewegen des Fangzaunes an die mit den einzelnen Fangzaunelementen 1 in Verbindung stehenden Schlauchleitungen 2 angeschlossen.
In der Figur 2 ist der Anschluss eines Fangzaunelementes 1 dargestellt. Die Schlauchleitungen 2 werden um die anderen Fangzaunelemente 1 herumgeführt.
Die Figur 3 zeigt den Zustand des Fangzaunelementes 1 bei dem der Fangzaun seine Bremswirkung entfalten soll. Das untere Fangzaunelement 1 in Form eines Reifens 1 , der mit seiner Seitenfläche 11 auf dem Boden aufliegt, ist mit einem topfförmigen kreisrunden Gehäuse 12, das an dem unterem Wulst 7 eines Reifens 1 befestigt ist, versehen. Das Gehäuse 12 ist mit dem Reifen fest verklebt. In dem Gehäuse befindet sich eine Tragplatte 18, an der mehrere Kugeln 13 zum Fortbewegen der Reifenwand angeordnet sind. Die Anzahl der Kugeln richtet sich nach dem Durchmesser der Kugeln 13, wobei gleichzeitig sichergestellt sein muss, dass die Reifenwand während des Verfahrens stabil ist. So können beispielsweise 5 oder mehr kugelförmige Rollen 13 eingesetzt werden. Die Tragplatte 18, die wie das Traggehäuse 12 rund ausgebildet ist, ist an ihrem Rand über eine flexible Membran 17 mit der Seitenwand 15 des Traggehäuses 12 verbunden. Die Membran ist entweder mit der Seitenwand 15 verklebt oder vulkanisiert. Der Reifen 1 ist über Gurte 19 mit den darauf liegenden Reifen verbunden. In der Figur ist beispielhaft nur ein weiterer Reifen angedeutet.
In der Figur 4 ist in der Hohlraum 16 über die Öffnung 9 im Deckel 14 des Traggehäuses 12 mit Luft beaufschlagt worden, so dass aufgrund des Überdrucks sich das Traggehäuse 14 zusammen mit den fest verbundenen
Reifen 1 nach oben bewegt und damit der Fangzaun auf seiner gesamten Länge angehoben wird und verfahrbar ist. Die Verwendung von kugelförmigen Rollen 13 hat den Vorteil, dass ein einfaches Bewegen in alle Richtungen kostengünstig möglich ist.
Sowohl das topfförmige Traggehäuse 12 als auch die Tragplatte 18 und die Membran 17 sind aus einem elastischen Material, beispielsweise Hartgummi ausgebildet, so dass sie eine geringfügige Verformung des Reifens 1 in eine Richtung parallel zum Boden ertragen können. Es ist dabei doch zu beachten, dass durch die Ausgestaltung des gesamten Fangzaunes die kinetische Energie des Fahrzeugs nicht durch die Verformung der Reifen sondern durch die gesamte Mitbewegung des Fangzaunes abgefangen wird. Eine starke elastische Verformung ist daher bei den Fangzaunelementen und der darin angeordneten Einrichtung zum Anheben der Fangzaunelemente nicht gegeben.
Die Figuren 5 und 6 zeigen den Fangzaun mit einem Pneumatikzylinder 20 .wischen der Seitenfläche 10 und 11. In dem Pneumatikzylinder 21 wird über einen Hubstößel 21 am unteren Ende eine Kugel 22 in vertikaler Richtung bewegt, wenn die Kammer 23 des Pneumatikzylinders 20 mit Druckluft beaufschlagt wird. Die Abdichtung erfolgt über ein Pneumatikelement 24, beispielsweise einen Gummikolben, wie in der Figur dargestellt oder eine Gummimembran (Rollmembran). Um den Fangzaun anzuheben bewegt sich die Kugel 22 durch eine Durchtrittsöffnung 28 in der Seitenfläche 11 des Fangzaunelements 1.
Figur 7 zeigt in der vergrößerten Darstellung den Pneumatikzylinder 20 mit eingefahrener Kugel 22. Die Bewegung in vertikaler Richtung erfolgt mittels Druckluft über die Zuleitung 25 bzw. durch die Rückstellkraft der Feder 26 im oberen Teil des Pneumatikzylinders 20. Der Pneumatikzylinder 20 wird mittels Schrauben 27 fest an dem Fangzaunelement fixiert.