Vorrichtung zum Fördern von fließ- oder schüttfähigem Fördergut
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von fließ- oder schüttfähigem Fördergut mit mindestens einem vorzugsweise mit hydraulischen Mitteln hin- und herverschiebbaren Förderkolben, mit einem den Förderkolben an seiner Mantelfläche axial führenden Lagerrohr, mit einem an das Lagerrohr in Förderrichtung axial anschließenden, über einen Zuführkanal oder -trichter mit Fördergut beschickbaren Füllraum, und mit einem axial im Verschiebeweg des Förderkolbens angeordneten, eingangsseitig an den Füllraum und ausgangsseitig an ein Austragrohr angeschlossenen Förderzylinder, wobei der Förderkolben in seiner in das Lagerrohr zurückgezogenen Endstellung den Füllraum zum Zuführkanal oder -trichter freigibt und beim Vorschub den Füllraum unter Mitnahme von Fördergut durchdringt und in den Förderzylinder eindringt.
Bei einer bekannten Fördervorrichtung dieser Art (EP-B-0 681 672), die für den Transport von Metallschrott bestimmt ist, ist der als Plungerzylinder aus- gebildete Förderkolben in einer Gleitführung des Lagerrohrs geführt. In das Lagerrohr sind in der Nähe seines fullraumseitigen Endes außerdem nach innen weisende Nuten zur Aufnahme von Abstreif- und Feindichtringen eingedreht. Der Spaltraum zwischen dem Lagerrohr und dem Förderkolben wird über Schmierbohrungen über eine zentrale Schmieranlage mit Schmieröl beaufschlagt. Der in den Förderzylinder eindringende Kolben liegt eintritts- seitig dicht gegen dessen Wand an, so daß bei jedem Rückhub Vakuum entsteht. Um sicherzustellen, daß beim Rückhub kein Material aus dem Förderrohr in den Füllraum zurückgesaugt wird, ist im Förderrohr hinter dem Förderzylinder ein Querschieber angeordnet, der vor jedem Rückhub des Förderzylinders geschlossen und vor jedem Druckhub wieder geöffnet wird. Als nachteilig wird die hohe Verschleißanfälligkeit im Bereich des Lagerrohrs
angesehen. Außerdem ist die bekannte Fördervorrichtung nicht ohne weiteres geeignet, das Fördergut aus einem unter Überdruck stehenden Füllraum in einen atmosphärischen Außenraum zu fördern, ohne daß die Gefahr eines Druckdurchbruchs besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Fördervorrichtung dahingehend zu verbessern, daß die Abdichtung des Lagerrohrs gegenüber dem Füllraum verbessert und die Wartung erleichtert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht vor allem von dem Gedanken aus, daß das Lagerrohr an seinem fullraumseitigen Ende eine austauschbare Dichtungskassette trägt, deren gegen die Mantelfläche des Förderkolbens anliegenden Abstreif- und/oder Dichtelemente selbsttätig an den Verschleißzustand des Förderkolbens anpaßbar sind. Um dies zu erreichen, wird gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Dichtungskassette schwimmend zwischen elastomeren Dichtringen in einer Ausnehmung des fullraumseitigen Lagerrohrendes eingespannt ist. Die Dichtungskassette weist dabei zweckmäßig einen starren ringförmigen Grundkörper auf, wobei innenseitig am Grundkörper Umfangsnuten zur Aufnahme eines radial verstellbaren Abstreifers und/oder einer radial verstellbaren Feindichtung angeordnet sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Abstreifer und/oder die Feindichtung aus mehreren, in Umfangsrichtung geteilten Segmenten zusammengesetzt sind, die gegen je einen radial außen liegen- den elastomeren Dichtring anliegen und mittelbar über diesen radial mit einem Druckmittel beaufschlagbar sind. Mit dieser Maßnahme ist es möglich,
einen verschleißbedingten Abtrag im Bereich des Förderkolbens und der Dichtungskassette in weiten Grenzen zu überbrücken. Die Segmente des Abstreifers und/oder der Feindichtung weisen zweckmäßig einander in Um- fangsrichtung ergänzende Nuten zur Aufnahme eines geschlossenen e- lastomeren Halteringes auf, wobei die Abstreifsegmente und/oder Feindichtungssegmente im Bereich des elastischen Halterings gegen den zugehörigen radial außen liegenden Dichtring abgestützt sind.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Um- fangsnuten für den Abstreifer und die Feindichtung durch einen in einer ringförmigen Ausnehmung des Grundkörpers angeordneten Einsatzring begrenzt sind. Mit dem Einsatzring lassen sich komplizierte Einbaustrukturen verwirklichen, die einer einfachen Wartung zugänglich sind. Mit dieser Maßnahme ist es auch möglich, daß die Umfangsnuten für die Abstreifsegmente und für die Feindichtungssegmente über Kanäle im Grundkörper und/oder im Einsatzring getrennt mit Druckmittel beaufschlagbar sind. Der Einsatzring kann zu diesem Zweck mit Ringkanäle für die Druckmittelzufuhr begrenzenden, zu einer Ringfläche des Grundkörpers hin randoffenen Umfangsnuten versehen werden, wobei die Umfangsnuten für die Druckmittelzufuhr durch in benachbarten Umfangsnuten angeordnete Dichtringe gegeneinander und nach außen hin abgedichtet werden können. Damit ist es möglich, die Abstreifsegmente und die Feindichtungssegmente mit unterschiedlichem Anpreßdruck gegen die Mantelfläche des Förderkolbens anzupressen.
Zur Verbesserung der Abstreifwirkung und/oder Dichtwirkung ist es von Vorteil, wenn die Segmente des Abstreifers und/oder der Feindichtung einander in Umfangsrichtung überlappende Stufen aufweisen. Zur Verbesserung der Dichtwirkung können die Feindichtungssegmente auch aus zwei elastomeren Segmentteilen mit unterschiedlicher Härte zusammengesetzt werden. Weiter kann der Grundkörper an seiner Innenfläche mit mindestens einer
weiteren umlaufenden Nut für die Aufnahme eines Nutrings und/oder eines elastomeren Führungsbandes versehen werden.
Wegen der Segmentierung des Abstreifers und der Feindichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß die Dichtungskassette für Montagezwecke mit einem die Segmente des Abstreifers und/oder der Feindichtung gegen den Grundkörper haltenden zentralen Montagerohr bestückt ist, das im Zuge der Montage beim Aufschieben auf den Förderkolben aus der Dichtungskassette ausschiebbar ist. Dadurch wird die Handhabung der Dichtungskassette im Montage- und Wartungsfall erleichtert.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Förderkolben am Lagerrohr über Führungsrollen aus einem elastisch verformbaren Material achszentral abgestützt und geführt sind. Der Förderkolben ist dabei zweckmäßig als hydraulisch verschiebbarer Plunger ausgebildet. Um ein Zurücksaugen von Fördergut im Förderzylinder zu vermeiden, ist es zweckmäßig, daß der Förderkolben mit radialem Spiel in den Förderzylinder eingreift und daß der Förderzylinder eine in Umfangsrichtung wellige oder polygonförmige Innenfläche aufweist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schemati- scher Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a eine schaubildliche Darstellung einer Abraum-Austrag- schleuse für den Einsatz im Tunnelbau;
Fig. 1b und 1c eine Seitenansicht und eine Draufsicht der Austragschleuse nach Fig. 1a mit auf den Füllraum aufgesetztem Zuführtrichter;
Fig. 1d eine Seitenansicht einer Tunnelbohrmaschine mit Aus- tragsschleuse nach Fig. 1a bis c;
Fig. 2a bis c zwei um 90 ° gegeneinander versetzte Längsschnitte sowie ein Querschnitt des als Plungerzylinder ausgebildeten Förderkolbens der Austragvorrichtung nach Fig. 1a bis c;
Fig. 3a und b eine Stirnseitenansicht und eine Seitenansicht der fullraumseitigen Dichtkassette des Lagerrohres;
Fig. 3c einen Schnitt entlang der Schnittlinie A - A der Fig. 3a;
Fig. 4a bis e ein vergrößertes Detail aus Fig. 3c in verschiedenen
Schnittebenen A bis E der Fig. 3a;
Fig. 5a eine Draufsicht auf den segmentierten Abstreifring der
Dichtungskassette nach Fig. 4a bis e;
Fig. 5b eine Draufsicht auf eines der Schneidringsegmente nach Fig. 5a;
Fig. 5c einen Schnitt entlang der Schnittlinie A - A der Fig. 5b;
Fig. 6a und b eine Seitenansicht und eine Innenansicht eines Segments der Feindichtung nach Fig. 4a bis e;
Fig. 7a bis d eine Führungsrolle des Lagerrohrs der Austragschleuse nach Fig. 1a bis c in schaubildlicher Darstellung und in drei Seitenansichten.
Die in der Zeichnung dargestellte Austragschleuse 8 ist für den Einsatz in Tunnelvortriebsmaschinen 1 bestimmt. Sie weist zu diesem Zweck eine schräg nach oben gerichtete Flanschplatte 10 und einen Zuführtrichter 12 auf, womit sie an ein mit einer Förderschnecke 2 bestücktes Transportrohr 3 für den in der Abbaukammer 4 der Tunnelvortriebsmaschine 1 anfallenden Abraum 5 anschließbar ist. Der in der Regel nicht pumpfähige erdige oder steinige Abraum 5 wird unter einem aufgrund des Erdrucks erhöhten Druck p > patm über einen Steinbrecher 7 und den Zuführtrichter 12 der Austragschleuse 8 zugeführt und über die Austragrohre 14 gegen Atmosphären- druck patm zur Weiterförderung beispielsweise über einen Bandförderer 6 ausgeschleust. Die beiden in der Nähe der Flanschplatte 10 angeordneten Haken 16 dienen der Montage- und Wartungserleichterung.
Die Austragschleuse 8 weist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwei im Gegentakt arbeitende Fördervorrichtungen oder Schleusenteile 18 auf, die im wesentlichen gleich aufgebaut sind. Die beiden Schleusenteile enthalten jeweils einen Füllraum 20, die über eine Trennwand 22 voneinander getrennt und über den gemeinsamen Zuführtrichter 12 mit Fördergut beschickbar sind. In jedem Schleusenteil befindet sich ein als Plunger ausgebildeter För- derkolben 24, der über einen hydraulischen Antriebszylinder 26 hin- und herverschiebbar ist. Jedem Förderkolben 24 ist axial hintereinander ein Stützkäfig 28, ein Lagerrohr 30, einer der Füllräume 20, ein Förderzylinder 32, ein Zwischenrohr 34 mit Querschieber 36 sowie eines der Austragrohre 14 zugeordnet. Die im Gegentakt antreibbaren Förderkolben 24 geben in ihrer in das Lagerrohr 30 zurückgezogenen Endstellung den Füllraum 20 zum Zuführtrichter frei und dringen beim Vorschub unter Mitnahme von Fördergut aus dem Füllraum 20 in den jeweiligen Förderzylinder 32 ein. Das Fördergut wird im Förderzylinder 32, im anschließenden Zwischenrohr 34 und im Austragrohr 14 unter Bildung eines Pfropfens so verdichtet, daß es zu einer luftdichten Abdichtung zwischen dem Füllraum 20 und dem außer-
halb der Austrittsöffnung 38 des Austragrohrs 14 befindlichen Außenraum kommt.
Bei jedem Förderhub wird ein Teil des Pfropfens über die Austittsöffnung 38 nach außen verdrängt. In der Austrittsöffnung 38 befinden sich messerartige Trennorgane 40, die den austretenden Pfropfenabschnitt zerteilen und zerbrechen. Bei jedem Förderhub wird der Pfropfen durch nachrückendes verdichtetes Fördergut erneuert.
Zu Beginn eines Fördervorgangs, wenn noch kein Pfropfen vorhanden ist, muß zunächst ein Pfropfen aufgebaut werden. Zu diesem Zweck sind die beiden Querschieber 36 vorgesehen, die aus Platzgründen in axialer Richtung versetzt gegeneinander angeordnet sind. Zunächst werden die Querschieber in ihre Schließstellung gebracht. Sodann wird Fördergut mit dem jeweiligen Förderkolben 24 mit verminderter Vorschubkraft gegen den in den Vorschubweg eingreifenden Querschieber 36 innerhalb des Zwischenrohrs 34 gedrückt und dabei unter Pfropfenbildung verdichtet. Der Verschiebeweg des Förderkolbens 24 wird mit einem mit dem hydraulischen Antriebszylinder 26 verbundenen Wegmeßsystem 62, 64 überwacht. Sobald ein ausreichen- der Pfropfen aufgebaut ist, werden die Querschieber 36 geöffnet und die Pfropfen bei den nachfolgenden Förderhüben der Förderkolben 24 in das zugehörige Austragrohr 14 verschoben, bis sie zur Austrittsöffnung 38 gelangen. Um die Pfropfenbildung je nach Konsistenz des Förderguts zu beeinflussen und einen vorhandenen Pfropfen zu stützen, können im Bereich der Austrittsöffnungen 38 nicht dargestellte Blenden mit unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten eingesetzt werden.
Zur Vermeidung einer Vakuumbildung beim Zurückziehen des Kolbens aus dem Zylinder, die zum Aufbrechen des Pfropfens führen könnte, werden Förderkolben 24 und Förderzylinder 32 so bemessen, daß zwischen diesen ein Spaltraum für den Luftdurchtritt zwischen Füllraum 20 und Zwischenrohr
34 freibleibt. Die Innenfläche des Austragrohrs, des Zwischenrohrs und ggf. auch des Förderzylinders sind mit Verschleißleisten bestückt, die von außen durch die jeweilige Rohrwand hindurch lösbar angeschraubt sind. Die Verschleißleisten ergänzen sich zu einer im Querschnitt unrunden, vorzugswei- se polygonförmigen Innenfläche.
Wie aus den Fig. 2a bis c zu ersehen ist, wird die Mantelfläche 42 des Förderkolbens 24 durch einen langgestreckten Hohlzylinder 44 gebildet, dessen freie Stirnseite durch eine Stirnplatte 46 verschlossen ist und in dem sich der hydraulische Antriebszylinder 26 befindet. Der Zylinderteil 48 des Antriebszylinders 26 ist an seinem Bodenteil 50 über ein Gelenk 52 am rückwärtigen Ende des Stützkäfigs 28 angelenkt und an seinem stangenseitigen Ende über zwei Abstützrollen 54, die einen Winkelabstand von 90 ° voneinander aufweisen, an der Innenfläche des Hohlzylinders 44 abgestützt und geführt. Die Kolbenstange 56 des Antriebszylinders ist über ein Gelenk 58 an der Innenseite der Stirnplatte 46 angelenkt. Die Gelenkachsen der Gelenke 52 und 58 sind dabei senkrecht zueinander und zur Verschieberichtung der Kolbenstange 56 ausgerichtet. Die Kolbenstange 56 weist einen achszentralen Hohlraum 60 auf, in den ein am bodenseitigen Ende des Zylinderteils fixiertes Edelstahlrohr 62, welches einen Wellenleiter schützt, achszentral eingreift. Der Wellenleiter 62 bildet zusammen mit einem kolbenstangenfesten Permanentmagneten 64 das Wegmeßsystem, mit welchem die momentane Verschiebelage des Förderkolbens 24 gemessen werden kann.
Innerhalb des Lagerrohrs 30 ist der Föderkolben 24 achszentral abgestützt und geführt. Zu diesem Zweck sind außenseitig an dem Lagerrohr Führungsrollen 66 angeordnet, die mit ihrer Lauffläche 68 durch Wandöffnungen des Lagerrohrs in Richtung Mantelfläche 42 des Förderkolbens hindurchgreifen. Die aus einem elastomeren Material, vorzugsweise aus Schwerlast-Polyamid bestehenden Führungsrollen 66 sind jeweils an einem Lagerbock 70 gelagert. Jeder Lagerbock ist mit seinem einen Ende an einem lagerrohrfesten
Schwenklager 72 angelenkt und an seinem anderen Ende mit einer federunterstützten Schraube 74 mit dem Lagerrohr 30 verschraubt. Die Lauffläche 68 der Führungsrollen weist eine zur Mantelfläche 42 des Förderkolbens 24 komplementäre konkave Querkrümmung auf (Fig. 7c). Wie aus Fig. 1a bis c zu ersehen ist, sind die Führungsrollen in drei einen Abstand voneinander aufweisenden Axialpositionen und in drei in Umfangsrichtung einen Abstand voneinander aufweisenden Umfangspositionen angeordnet, wobei jede Um- fangsposition mit jeweils zwei nebeneinander angeordneten Führungsrollen bestückt ist. Der Förderkolben 24 ist so dimensioniert, daß er beim Einfahren in den Förderzylinder 32 aus dem Bereich der in der rückwärtigen Axialposition befindlichen Führungsrollen 66 austaucht.
An seinem fullraumseitigen Ende weist das Lagerrohr 30 eine Dichtungskassette 76 auf, die schwimmend zwischen zwei O-Ringen 78, 80 in einer Aus- nehmung des Lagerrohrendes mit Hilfe eines Spannringes 82 eingespannt und leicht austauschbar ist. Die Dichtungskassette 76 weist einen metallischen ringförmigen Grundkörper 84 auf, der innenseitig mit Umfangsnuten 86 zur Aufnahme eines radial verstellbaren Abstreifers 88 und einer radial verstellbaren Feindichtung 90 aus elastomerem Material versehen ist. Die Umfangsnuten 86 für den Abstreifer 88 und für die Feindichtung 90 sind durch einen in einer ringförmigen Ausnehmung 92 des Grundkörpers 84 angeordneten Einsatzring 94 begrenzt. Wie aus den Fig. 5a bis c, 6a und b zu ersehen ist, sind der Abstreifer 88 und die Feindichtung 90 aus mehreren, in Umfangsrichtung geteilten Segmenten 88', 90' zusammengesetzt, die gegen je einen radial außen liegenden elastomeren Ring 96, 98 anliegen, und mittelbar über diesen mit einem Druckmittel, beispielsweise mit Fett, beaufschlagbar sind. Die Segmente 88', 90' des Abstreifers 88 und der Feindichtung 90 weisen einander in Umfangsrichtung ergänzende Nuten zur Aufnahme eines geschlossenen elastomeren Halterings 104, 106 auf und sind im Bereich des Halterings gegen den zugehörigen radial außen liegenden Dichtring 96, 98 abgestützt. Um sicherzustellen, daß sich die Segmente 88'
88' des Abstreifers 88 in Umfangsrichtung nicht verdrehen, werden sie mit Hilfe von in den Einsatzring 94 eingesetzten Stiften 130 über die randoffenen Ausnehmungen 132 in den Segmenten 88' in Umfangsrichtung fixiert (vgl. Fig. 5a bis c und Fig. 4a und d). In Fig. 6b ist zu erkennen, daß die Feindich- tungssegmente 90' einander in Umfangsrichtung überlappende Stufen 120 aufweisen. Außerdem sind die Feindichtungssegmente 90' aus zwei elastomeren Segmentteilen 90", 90'" mit unterschiedlicher Härte zusammengesetzt. Die Umfangsnuten 86 für die Abstreifsegmente 88' und die Feindichtsegmente 90' sind über Kanäle 108, 110 im Grundkörper unabhängig von- einander mit Druckmittel beaufschlagbar. Zu diesem Zweck ist auch der Einsatzring mit Ringkanäle für die Druckmittelzufuhr begrenzenden, zu einer Ringfläche 116 des Grundkörpers hin randoffenen Umfangsnuten 112, 114 versehen. Die Umfangsnuten 112, 114 sind durch in benachbarten Umfangsnuten angeordnete Dichtringe 118 gegeneinander und nach außen hin abgedichtet.
Ein weiterer Kanal 122 dient zur Zuführung eines Schmier- oder Spülmittels. An seiner Innenfläche weist der Grundkörper weitere umlaufende Nuten zur Aufnahme eines Nutrings 124 und eines elastomeren Führungsbandes 126 auf.
Die Dichtungskassetten 76 können vorgefertigt und insgesamt ausgetauscht werden. Um die segmentierten Abstreifer 88 und Feindichtungen 90 sowie die Nutringe 124 und Führungsbänder 126 im vorgefertigten Zustand in ihrer Position zu halten, ist ein Montagerohr 128 vorgesehen, das im Zuge der Montage beim Aufschieben der Dichtungskassette 76 auf den Förderkolben 24 aus der Dichtungskassette ausgeschoben wird.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern von fließ- oder schüttfähigem Fördergut. Sie weist mindestens einen vorzugsweise mit hydraulischen Mitteln 26 hin- und
herverschiebbaren Förderkolben 24, ein den Förderkolben 24 an seiner Mantelfläche 42 axial führendes Lagerrohr 30, einen an das Lagerrohr in Förderrichtung axial anschließenden, über einen Zuführtrichter 12 mit Fördergut beschickbaren Füllraum 20 und einen axial im Verschiebeweg des Förderkolbens 24 angeordneten, eingangsseitig an den Füllraum 20 und ausgangsseitig an ein Austragrohr 14 angeschlossenen Förderzylinder 32 auf. Der Förderkolben 24 gibt in seiner in das Lagerrohr 30 zurückgezogenen Endstellung den Füllraum 20 zum Zuführtrichter 12 frei, während er beim Vorschub den Füllraum 20 unter Mitnahme von Fördergut durchdringt und in den Förderzylinder 32 eindringt. Zur Verbesserung der Abdichtung des Lagerrohrs 30 gegenüber dem Füllraum 20 und zur Erleichterung der Wartung wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Lagerrohr 30 an seinem fullraumseitigen Ende eine austauschbare Dichtungskassette 76 trägt, deren gegen die Mantelfläche 42 des Förderkolbens 24 anliegenden Abstreif- und/oder Dichtelemente 88, 90 selbsttätig an den Verschleißzustand des Förderkolbens 24 anpaßbar sind.