Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Fäden, sowie nach dem Verfahren hergestellter Faden
Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Textilindustrie und betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung nach den Oberbegriffen der entsprechenden, unabhängigen Patentansprüche. Verfahren und Einrichtung dienen zur Herstellung von Fäden aus Stapelfasern, die aus synthetischen oder natürlichen Polymeren hergestellt sind (Chemiefasern). Die Erfindung betrifft ferner den nach dem Verfahren hergestellten Faden.
Fäden bzw. Garne aus Chemiefasern werden beispielsweise durch Direktspinnen hergestellt. Dafür werden in einem primären Spinnprozess aus einem synthetischen oder natürlichen Polymer endlose Filamente hergestellt, werden eine grosse Zahl von Filamenten zu einem Kabel zusammengefasst, wird das Kabel für eine gewünschte Orientierung der Makromoleküle in den Filamenten um ein vorgegebenes Mass gestreckt und dann fixiert, wird das gestreckte und fixierte Kabel durch Zerreissen oder Zerschneiden zu einem Verband von im wesentlichen zueinander parallel angeordneten Stapelfasern verarbeitet und wird dieser Faserverband einer Spinnstelle zugeführt, wo er verfeinert und beispielsweise einer Drehungserteilung unterzogen wird, so dass daraus ein Garn entsteht. Das Direktspinnen ist zwar ein einfaches Verfahren, verlangt aber für die Filament-Konvertierung (Herstellung der Stapelfasern aus den endlosen Filamenten des Kabels) eine entsprechend eingerichtete Spinnmaschine und eignet sich nur beschränkt für die Herstellung von Garnen hoher Qualität, da es äusserst schwierig ist, zyklisch wiederkehrende Variationen der Fasermenge pro Längeneinheit vollständig zu vermeiden.
Es ist auch bekannt, aus endlosen Filamenten direkt flächige Gebilde (sogenannte „non-wovens") herzustellen, dadurch, dass die im primären Spinnprozess hergestellten Filamente üblicherweise in einer Wirrlage abgelegt und zu einem Spinnvlies („spun- bond") verfestigt werden. Dabei werden die Filamente üblicherweise zwischen ihrem Austritt aus den Spinndüsen und dem Ablegen mit Hilfe von Fluidströmen gestreckt, derart, dass sie im Spinnvlies eine teilweise in Filamentrichtung orientierte
Molekularstruktur aufweisen. Da für die Herstellung von Spinnvliesen üblicherweise breite Spinnbalken mit in Linien angeordneten Spinndüsen verwendet werden, ist es nicht üblich, aber denkbar, die Filamente wie für die Herstellung von Kabeln aus kreisförmig angeordneten Düsen zu spinnen und dann (vor dem Ablegen) mit Hilfe von Galetten zu strecken. In einer solchen Art wäre es möglich, Spinnviiese herzustellen, in deren Filamenten die Makromoleküle vollständig oder zu einem vorgegebenen Grad ausgerichtet sind.
Aus der Publikation US-6132661 ist es auch bekannt, ein Spinnvlies zu strecken, wobei durch eine entsprechende Vorrichtung dafür gesorgt wird, dass der Abstand zwischen den Klemmpunkten sehr klein ist. Dadurch wird erreicht, dass insbesondere die Filamente gestreckt werden und nicht die Vliesstruktur. Das Vlies bleibt denn auch im wesentlichen gleich breit.
Aus der japanischen Patentanmeldung Nr. 63-22568 (Veröffentlichungsnummer 1- 201548) ist es bekannt, Fäden aus Chemiefasern herzustellen dadurch, dass aus endlosen Filamenten durch Ablegen und Verfestigen ein Spinnvlies hergestellt wird, dass das Spinnvlies längs in eine Mehrzahl von Spinnvliesbändchen aufgetrennt wird und dass die Spinnvliesbändchen durch Zwirnen zu Fäden verarbeitet werden. Diese Fäden werden gemäss der genannten Publikation durch Weben oder Stricken zu flächigen Gebilden weiter verarbeitet, wobei die flächigen Gebilde sehr elastisch sind und, wie das Spinnvlies, aus dem sie hergestellt sind, sehr saugfähig. Solche flächigen Gebilde sind also anwendbar zur Herstellung von Artikeln, die elastisch und saugfähig sein sollen, nicht aber für Artikel, die nicht elastisch sein sollen und deren Saugfähigkeit beispielsweise wenig relevant ist, Artikel also, die üblicherweise aus gesponnenen Stapelfasergarnen hergestellt werden.
In der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 1 198/01 derselben Anmelderin wie die jetzige Anmeldung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von Stapelfasergarnen, die mindestens teilweise aus Chemiefasern bestehen, bekannt, in welchen ein mindestens teilweise aus Chemiefasern bestehender Stapelfaserverband verfeinert und dann einer Garnbildung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Stapelfaserverband ein Spinnvliesbändchen oder ein Mischviiesbändchen ist, wobei die Verfeinerung durch Strecken des Faserbandes geschieht, indem, wie an sich bekannt, der Faserverband durch mechanisches Verziehen und dabei Gleiten der Fasern zueinander verfeinert wird. Eine andere Variante der Verfeinerung besteht darin, dass der Faserverband in einer Auflösewalze (Zahnwalze) zu Einzelfasern aufgelöst wird und diese Einzelfasern in einem Spinnsystem, beispielsweise einem Rotoroffenend-System oder einem Luftspinnsystem zu einem Garn versponnen werden.
Ein solches Garn wird, wie später beschrieben, mit der jetzigen Erfindung kombiniert, weshalb diese Schweizer Anmeldung mit der Nr. 1 198/01 ein integrierender Bestandteil der jetzigen Anmeldung ist.
Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Stapelfasern, die aus synthetischen oder natürlichen Polymeren hergestellt sind, aufzuzeigen, wobei die mit dem Verfahren hergestellten Fäden die qualitativen Mängel von Fäden aus Direktspinnverfahren nicht aufweisen, diesen aber insbesondere bezüglich Festigkeit, Verarbeitbarkeit und Anwendung gleichwertig sind. Dabei soll das Verfahren ähnlich einfach sein wie das Direktspinnverfahren und mit einer einfachen Einrichtung durchführbar. Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Einrichtung, wie sie durch die Patentansprüche definiert sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren basiert auf dem Verfahren, das in der oben genannten, schweizerischen oder japanischen Patentschrift beschrieben ist, weist also die folgenden Verfahrensschritte auf: primäres Spinnen von Filamenten (vorteilhaft kombiniert mit fluiddynamischem Strecken der Filamente zur teilweisen Orientierung der Makromoleküle in Filamentrichtung), Ablegen der Filamente, Verfestigen der abgelegten Filamente zu einem Spinnvlies, Längsauftrennen des Spinnvlieses in Spinnvliesbändchen und Herstellung eines Fadens aus den Spinnvliesbändchen, vorteilhafterweise durch Drehungserteilung (z.B. Zwirnen) oder Falschdrallerteilung
(zum Beispiel Falschdrall-Luftspinnverfahren). Zusätzlich zu den genannten Schritten wird im erfindungsgemässen Verfahren das Spinnvliesbändchen (vor der Fadenherstellung) oder der Faden (nach der Fadenherstellung) gestreckt und nach dem Strecken vorteilhafterweise fixiert (thermofixiert).
Durch das Strecken des Spinnvliesbändchens oder Fadens wird der Faserverband einerseits kompaktiert (Streckung des Faserverbandes), das heisst, die Anordnung der Fasern im Bändchen oder Faden, die aus der üblicherweise wirren Lage des Spinnvlieses entstanden ist, wird dahingehend verändert, dass Fasern oder Faserbereiche mehr in Längsrichtung des Bändchens oder Fadens ausgerichtet sind. Dadurch nimmt der Bändchen- oder Fadenquerschnitt ab und die Festigkeit zu. Andererseits werden Fasern und insbesondere Faserbereiche gestreckt (Streckung der Fasern), das heisst, die Makromoleküle in den Fasern werden mehr in Faserlängsrichtung ausgerichtet. Dadurch nimmt der Faserquerschnitt ab und die Faserfestigkeit zu. Die zweite Wirkung der Streckung kommt nur zustande, wenn die Verfestigung der Filamentablage derart auf die Streckbarkeit der Filamente (Streckkraft) und auf den Streckprozess (Klemmpunktsabstand) abgestimmt wird, dass bei der Streckung Faserbereiche gestreckt werden bevor durch die Verfestigung hergestellte Verbindungen zwischen Fasern reissen.
Durch das Fixieren wird nicht nur die durch die Streckung der Fasern modifizierte Molekularstruktur in den Fasern sondern auch der durch die Streckung des Faserverbandes modifizierte Faserverband im Bändchen oder Faden fixiert (analog zur Fixierung einer Texturierung), wodurch die Elastizität und die Tendenz zum Schrumpfen (Einlaufen) des nach dem Verfahren hergestellten Fadens und eines aus solchem Faden hergestellten, flächigen Gebildes bedeutend reduziert und ihre Festigkeit erhöht wird. Es können also mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens Fäden und flächige Gebilde hergestellt werden, deren Eigenschaften vergleichbar sind mit den vorteilhaften Eigenschaften von Chemiefasergarnen aus Direktspinnverfahren, in denen vollständig gestreckte Filamente verarbeitet werden.
Es zeigt sich, dass Spinnvliesbändchen, die aus thermisch verfestigten Spinnvliesen aus teilweise gestreckten Polypropylen-Filamenten hergestellt und um einen Faktor zwischen 1 ,3 und 1 ,5 gestreckt und dann thermisch fixiert werden, gezwirnte Fäden ergeben, die kaum elastisch dehnbar sind und deren Festigkeit im Bereiche der Festigkeit von gesponnenen Stapelfasergarnen aus vollständig orientierten Filamenten desselben Materials liegt.
Erfindungsgemäss wird die Streckung vor der Wandlung des Spinnvliesbändchens in einen Faden (z.B. Drehungserteilung) oder danach durchgeführt. Gegebenenfalls wird die durch die Streckung erzeugte Molekularstruktur der Fasern und die durch die Streckung erzeugte Faserverband-Struktur vor der Drehungserteilung oder danach thermofixiert.
Das heisst, es besteht die Möglichkeit, anstelle des genannten Spinnvliesbändchens einen beispielsweise aus der genannten schweizerischen Patentanmeldung oder aus der genannten japanischen Patentanmeldung erzeugten Faden der erwähnten Streckung zu unterziehen werden, in welcher, wie vorher erwähnt, die Makromoleküle in den Fasern in Faserlängsrichtung ausgerichtet werden.
Nach diesem „makromolekularen" Strecken kann der Faden entweder aufgespult werden oder einem später beschriebenen Fixiermittel eingegeben und dann aufgespult werden oder noch einer weiteren Verzwirnung unterzogen werden, bevor der verzwirnte Faden aufgespult wird.
Für die Streckung wird das Bändchen oder der Faden gegebenenfalls auf eine erhöhte Temperatur gebracht und beispielsweise zwischen zwei Klemmpunkten gestreckt. Die Streckparameter (z.B. Abstand zwischen den beiden Klemmpunkten, Streckverhältnis und die Streckkraft) sind für verschiedene Fasermaterialien und verschiedene Herstellungsverfahren für das Spinnvlies experimentell zu ermitteln. Da für eine Kompaktierung des Bändchens oder Fadens (Streckung des Faserverbandes) der Abstand zwischen den Klemmpunkten nicht zu klein sein soll und für eine höchstmögliche Streckung der Fasern (Faserstreckung) dieser Abstand so klein wie
möglich sein soll, kann der Charakter des herzustellenden Fadens über die Wahl der Streckparameter auch relevant beeinflusst werden.
Die Streckung der Fasern im Spinnvliesbändchen oder in dem daraus hergestellten Faden, welche Fasern eine endliche Länge aufweisen (Stapelfasern), führt im Gegensatz zur Streckung von endlosen Filamenten in Kabeln nur zu einer bereichsweisen Veränderung der Molekularstruktur. Mindestens die Faserenden werden auch nach der Streckung eine weniger gestreckte Molekularstruktur aufweisen als mittlere Faserbereiche. Bedingt durch eine derartig bereichsweise verschieden ausgerichtete Molekularstruktur können nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Fäden gegenüber Stapelfasergarnen aus Direktspinnverfahren andere Eigenschaften bezüglich Anfärbbarkeit und Griff aufweisen.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird im Zusammenhang mit den folgenden Figuren mehr im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 eine erste, beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens;
Figur 2 eine zweite, beispielhafte Ausführungsform;
Figur 3 eine dritte, beispielhafte Ausführungsform.
Figuren 1 bis 3 zeigen in einer sehr schematischen Art und Weise verschiedene, beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Diese weisen alle ein primäres Spinnmittel 1 zur Herstellung einer Vielzahl von endlosen Filamenten 10 aus einem synthetischen oder natürlichen Polymer auf, sowie ein Vliesfördermittel 2, auf dem die Filamente abgelegt und weggefördert werden, ein Verfestigungsmittel 3 zum Verfestigen der abgelegten Filamente zu einem Spinnvlies 11 , ein Trennmittel 4 zum Längsauftrennen des Spinnvlieses 11 in eine Mehrzahl von Spinnvliesbändchen 12 und
ein Fadenerzeugungsmittel 5 beispielsweise zur Drehungserteilung an je mindestens ein Spinnvliesbändchen 12.
Zusätzlich weist die erfindungsgemässe Einrichtung ein Streckmittel 7 zum Strecken des Spinnvliesbändchens 12 oder des Fadens 13 und gegebenenfalls ein Fixiermittel 8 zum Fixieren des gestreckten Spinnvliesbändchens 12 oder Fadens 13 auf.
Dabei kann es sich bei einem genannten Faden entweder um den vorerwähnten Faden 13 aus dem jetzigen Verfahren zur Herstellung eines Fadens oder es kann sich um einen Faden aus der genannten schweizerischen Patentanmeldung oder einem Faden aus der genannten japanischen Patentanmeldung handeln.
Die Einrichtungen gemäss Figuren 1 bis 3 unterscheiden sich lediglich durch die Reihenfolge der aufgezählten Mittel 1 bis 8 in Prozessrichtung (Laufrichtung von Spinnvlies 11 , Spinnvliesbändchen 12 und Faden 13), insbesondere durch die Positionierungen des Streckmittels 7 und des Fixiermittels 8.
In der Einrichtung gemäss Figur 1 wird das Spinnvliesbändchen 12 vor seiner Verarbeitung zum Faden 13 gestreckt und fixiert; in der Einrichtung gemäss Figur 2 wird das Spinnvliesbändchen 12 vor der Verarbeitung zum Faden 13 gestreckt und als Faden 13 (nach der Verarbeitung des Spinnvliesbändchens zum Faden) fixiert; in der Einrichtung gemäss Figur 3 wird der Faden 13 gestreckt und gegebenenfalls fixiert (nach der Verarbeitung des Spinnvliesbändchens zum Faden).
Auch hier gilt das Vorerwähnte, nämlich, dass es sich entweder um den Faden der jetzigen Anmeldung oder um den Faden der vorerwähnten schweizerischen oder japanischen Patentanmeldung handelt.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann ganz on-line durchgeführt werden, wenn die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte, insbesondere deren Geschwindigkeiten entsprechend aufeinander abgestimmt werden können. Das Verfahren kann aber auch zwischen Schritten unterbrochen werden, wie dies in den Figuren durch strichpunktierte
Pfeile angedeutet ist. Es werden für solche Unterbrüche Zwischenprodukte hergestellt: z.B. Spinnvliesrollen 11.1 oder Spulen 12.1 bis 12.3 von ungestrecktem, unfixiertem oder gestrecktem und fixiertem Spinnvliesbändchen, Spulen 13.1 bis 13.3 von gestrecktem und fixiertem, unfixiertem oder ungestrecktem Faden oder andere Lagerformationen von Vliesen oder Bändchen. Derartige Rollen, Spulen oder andere Lagerformationen können zwischen aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten zwischengelagert und/oder transportiert werden und können folgenden Verfahrensschritten in anderen Reihenfolgen und Kombinationen zugeführt werden, als sie von vorangehenden Verfahrensschritten erzeugt wurden.
Anstelle einer vorgenannten zwischengelagerten Spule kann es sich um eine neu zugeführte Spule mit einem in einem andern Verfahren hergestellten Faden handeln, nämlich um einen Faden der schweizerischen, beziehungsweise der japanischen Patentanmeldung.
Das primäre Spinnmittel 1 zur Herstellung einer Vielzahl von endlosen Filamenten 10 aus einem künstlichen oder natürlichen Polymer ist eine an sich aus der primären Spinnereitechnik bekannte Vorrichtung, die eine Vielzahl von vorteilhafterweise in parallelen Reihen angeordneten Spinndüsen aufweist, aus denen das plastische Polymermaterial gepresst und gezogen wird. Vorteilhafterweise ist das primäre Spinnmittel 1 auch ausgerüstet mit Vorrichtungsteilen, mit denen die im primären Spinnschritt hergestellten Filamente 10 für eine teilweise Orientierung der Makromoleküle gestreckt werden, beispielsweise durch Fluidströmungen, wie sie in den Figuren durch Pfeile 1.1 angedeutet sind.
Das Vliesfördermittel 2 ist in an sich bekannter Weise beispielsweise ein Förderband, durch das für des Ablegen der Filamente 10 Luft gesaugt wird (nicht gezeigt). Es ist auch möglich, für eine mindestens grob geordnete Ablage das Förderband quer zu seiner Förderrichtung hin und her zu bewegen oder die Anordnung von Spinndüsen gegenüber dem Förderband rhythmisch zu bewegen.
Das Verfestigungsmittel 3 weist beispielsweise geheizte Pressmittel auf, zwischen denen die Filamentablage für eine thermische Verfestigung gepresst wird. Es sind aber auch Verfestigungen mittels Klebstoff (chemische Verfestigung) oder mittels kaltem Pressen oder Verwirbeln, also mechanisch wirkende Verfestigungsmittel (z.B. Kaltbondieren oder Kalandrieren) einsetzbar.
Das Trennmittel 4 zur Längsauftrennung des Spinnvlieses 11 in Spinnvliesbändchen 12 ist beispielsweise ein mechanisches oder ein fluiddynamisches Schneidemittel. Das Spinnvlies 11 kann beispielsweise on-line mit geeigneten Klingen oder Scheren, durch Zerreissen, durch Wasserstrahlschneiden oder durch Laser-Schneiden längs aufgetrennt werden, wobei die entstehenden Spinnvliesbändchen 12 dann vorteilhafterweise aufgespult werden (Bändchenspule 12.1). Das Spinnvlies 11 kann aber auch vor der Längsauftrennung aufgerollt werden (Spinnvliesrollen 11.1), wobei dann die Spinnvliesrolle 12.1 beispielsweise durch einen schleifenden Schnitt mittels Kreismessern in Scheiben (nicht gezeigt) geschnitten wird.
Das Fadenerzeugungsmittel 5 ist vorteilhafterweise ein Mittel, mit dem im zugeführten Spinnvliesbändchen eine Drehung (Echt- oder Falschdrall) erzeugt wird, beispielsweise eine an sich bekannte Zwirnvorrichtung (Ring-, Topf-, Glocken- oder Flügelzwirnvorrichtung), eine Doppeldraht- oder Mehrfachdraht-Zwirnvorrichtung oder eine Vorrichtung zur fluiddynamischen (z.B. mittels Luftdüsen) oder mechanischen (z.B. mittels Friktionsrollen) Erzeugung eines Falschdralls. Es ist auch möglich, einer derartigen Vorrichtung zwei gegebenenfalls verschiedene Spinnvliesbändchen 12 zuzuführen und diese gemeinsam zu verdrehen.
Das Streckmittel 7 und/oder das Fixiermittel 8 kann in das Fadenerzeugungsmittel 5 integriert sein (z.B. Spinnstelle von Ringzwirnmaschine mit integriertem Streckwerk).
Das Spinnvliesbändchen wird Zwirn- und Falschdrallvorrichtungen on-line oder ab Spule oder Kanne zugeführt, Doppeldraht- oder Mehrfachdraht-Zwirnvorrichtungen ab Spulen. Da die Zwirnvorrichtungen aufgespulte Fäden liefern, sind sie insbesondere geeignet für Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens, in denen das
Spinnvliesbändchen 12 gestreckt und gegebenenfalls fixiert wird (Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss Figur 1). Aus Falschdrallvorrichtungen wird der Faden abgezogen und gegebenenfalls nach weiteren Verarbeitungsschritten (z.B. Strecken, Fixieren, Färben) mit Hilfe einer Spulvorrichtung aufgespult. Aus diesem Grunde sind diese Vorrichtungen insbesondere geeignet für die Verarbeitung von ungestreckten und/oder unfixierten Spinnvliesbändchen 12 (Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss Figur 2 oder 3).
Bei Verwendung einer Zwirnvorrichtung besteht auch die Möglichkeit, nebst der Einführung des in diesem Verfahren hergestellten Fadens eine Kombination dieses Fadens mit einer Fremdspule, auf welcher beispielsweise ein Faden aufgespult wurde, welcher in der genannten schweizerischen, beziehungsweise japanischen Patentanmeldung erwähnt ist.
Das Streckmittel 7 zum Strecken des Spinnvliesbändchens 12 oder des Fadens 13 ist beispielsweise ein Streckwerk mit Pressrollenpaaren (z.B. eingangsseitiges Bändchenpaar und ausgangsseitiges Rollenpaar). Insbesondere für eine Streckung bei erhöhter Temperatur können als Streckmittel auch eine Anordnung von Galetten (Streckrollen-Paare, -Duos, -Trios etc.) zur Anwendung kommen, welche Galetten beheizt sind, damit das zu streckende Spinnvliesbändchen 12 oder Faden 13 auf eine für die Streckung geeignete Temperatur gebracht werden kann.
Das Fixiermittel 8 zum Fixieren der gestreckten Struktur des Faserverbandes im Spinnvliesbändchen 12 oder Faden 13 und der gestreckten Molekularstruktur in den Fasern ist im wesentlichen für eine vorgegebene Wärmebehandlung ausgerüstet, das heisst für eine Erwärmung des Fasermaterials auf eine vorgegebene Temperatur, für das Halten bei dieser Temperatur und für eine Abkühlung mit einem vorgegebenen Temperaturgradienten. Bei einer Fixierung des Fadens 13 kann diese auch off-line am aufgespulten Faden durchgeführt werden (Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens gemäss Figur 2).