B e s c h r e i b u n g
Reaktor mit gleichmäßiger Verteilung von Betriebsmitteln
Die Erfindung betrifft die Zuführung von Betriebsmitteln in chemische oder elektrochemische Reaktoren, insbesondere Brennstoffzellen und den Reaktoren und Wärmetauschern der Brenngaserzeugung für die mobile Anwen- düng der Brennstoffzelle.
Chemische und elektrochemische Reaktoren dienen dazu, Reaktionsedukte einer Reaktionszone zuzuführen, chemische oder elektrochemische Reaktionen durchzuführen und Reaktionsprodukte aus der Reaktionszone abzuleiten.
Energie kann dabei zugeführt oder auch freigesetzt werden. Als Energiearten können sowohl thermische Energie als auch elektrische Energie zum Einsatz kommen.
Im Falle einer Brennstoffzelle wird elektrische Energie direkt aus einem Brennstoff und einem Oxidationsmittel gewonnen. Sie weist eine Kathode, einen Elektrolyten sowie eine Anode auf. Der Kathode wird ein Oxidationsmittel, z. B. Luft und der Anode wird ein Brenn- stoff, z. B. Wasserstoff zugeführt.
Verschiedene Brennstoffzellentypen sind bekannt, so beispielsweise die SOFC-Brennstoffzelle aus der Druckschrift DE 44 30 958 Cl sowie die PEM-Brennstoffzelle aus der Druckschrift DE 195 31 852 Cl .
Die SOFC-Brennstoffzelle wird auch Hochtemperaturbrennstoffzelle genannt, da ihre Betriebstemperatur bis zu 1000 °C beträgt. An der Kathode einer Hochtemperatur- brennstoffzelle bilden sich in Anwesenheit des Oxidati- onsmittels Sauerstoffionen. Die Sauerstoffionen passieren den Elektrolyten und rekombinieren auf der Anodenseite mit dem vom Brennstoff stammenden Wasserstoff zu Wasser. Mit der Rekombination werden Elektronen freigesetzt und so elektrische Energie erzeugt.
Die Betriebstemperatur einer PEM-Brennstoffzelle liegt bei ca. 80 °C. An der Anode einer PEM-Brennstoffzelle bilden sich in Anwesenheit des Brennstoffs mittels eines Katalysators Protonen. Die Protonen passieren den Elektrolyten und verbinden sich auf der Kathodenseite mit dem vom Oxidationsmittel stammenden Sauerstoff zu Wasser. Elektronen werden dabei freigesetzt und elektrische Energie erzeugt. Als Brennstoff kann unter anderem auch Methan oder Methanol vorgesehen werden. Die genannten Brennstoffe werden dann durch Reformierung in Wasserstoff bzw. Wasserstoffreiches Gas umgewandelt.
Mehrere Brennstoffzellen werden in der Regel zur Erzielung großer elektrischer Leistungen durch verbindende Elemente elektrisch und mechanisch miteinander verbunden. Ein Beispiel für ein solches verbindendes Element stellt die aus DE 44 10 711 Cl bekannte bipolare Platte dar. Mittels bipolarer Platten entstehen übereinander
gestapelte, elektrisch in Serie geschaltete Brennstoffzellen. Diese Anordnung wird Brennstoffzellenstapel genannt .
Aus der Druckschrift DE 197 34 729 C 1 ist bekannt, ein Betriebsmittel über Kanäle schräg an schlitzförmige Aussparungen eines Zuführungsbauteils heranzuführen und es anschließend über schlitzförmige Gasverteilerstrukturen einer modular aufgebauten bipolaren Platte in einen Elektrodenraum einzuleiten.
Aus Ogiwara, et al . (Ogiwara, T., Yakabe, H., Hishinuma, M. , Yasuda I., 2000. Assessment of mechani- cal reliability of planar SOFCs in view of selection of materials and operating conditions. In: McEvoy, A.J. (ed.) 4th European Solid Oxide Fuel Cell Forum, 10-14 July 2000, Luzern, Schweiz) ist bekannt, daß einem sich verengenden Zuführungskanal das Betriebsmittel über einen senkrecht auf den Zuführungskanal sto- ßenden Versorgungskanal zugeleitet wird. Der Querschnitt des Zuführungskanals nimmt dabei über den Strömungsweg des Betriebsmittels entlang der Eintrittsseite einer Brennstoffzelle ab. Der Zuführungskanal grenzt an die Eintrittsseite der Brennstoffzelle und führt das Betriebsmittel der Elektrode zu.
Nachteilig tritt im Stand der Technik regelmäßig eine Ungleichverteilung des Betriebsmittels innerhalb der Brennstoffzellen auf. Dadurch entstehen Einbußen im Wirkungsgrad.
Die Ungleichverteilung von Betriebsmitteln ist darüber hinaus für eine Vielzahl weiterer Reaktoren, insbesondere solchen mit Strukturen im Submikrometerbereich nachteilig. Genannt seien beispielhaft die Wärmetau- scher und Reaktoren der autothermen Reformierung (ATR) . Dabei ist aufgrund der geringen Toleranz der Polymer- Elektrolyt-Brennstoffzelle (PEFC) gegenüber Kohlenmono- xid eine sich der Reformierung anschließende weitere Abreicherung dieser Komponente aus dem entstandenen Synthesegas erforderlich. Diese CO-Konvertierung zum für die Brennstoffzelle ungefährlichen Kohlendioxid erfolgt in der Regel in einem ersten Schritt mit Wasser durch die sogenannte Shift-Reaktion und, da diese aufgrund einer thermodynamisehen Gleichgewichtslimitierung den zur Zeit geforderten CO-Grenzwert von 10 ppm nicht erreichen kann, in einem zweiten Schritt durch die Oxi- dation mit Sauerstoff/Luft in der sogenannten präferen- tiellen Oxidation. Beide Reaktionen werden katalytisch durchgeführt und verlaufen exotherm. Bei der Shift- Reaktion führt die aus der Exothermie der Reaktion erfolgende Erwärmung des Gases zu einer ungünstigen Verschiebung des thermodynamisehen Gleichgewichtes auf die Seite der Edukte. Bei der präferentiellen Oxidation führt eine Erwärmung des Gases zu einer verstärkten pa- rallel zur CO-Oxidation ablaufenden H2-Oxidation, da die heutzutage verwendeten Oxidationskatalysatoren, in der Regel Platin-basiert , für beide Reaktionen katalytisch aktiv sind. Bei beiden Reaktionen ist somit eine gezielte Temperaturabführung wünschenswert, die vor- teilhaft in Mikrokanälen durchgeführt werden kann, da diese gute Wärmeübertragungseigenschaften aufweisen.
Die Realisierung einer gleichmäßigen Durchströmung beim Übergang von den Zuleitungen im Makromaßstab auf eine Vielzahl parallel geschalteter Mikrokanäle stellt dabei ein bekanntes Problem dar (Walter, S., Frischmann, G. , Broucek, R. , Bergfeld, M., Liauw, M. (1999). Fluiddyna- mische Aspekte in Mikrostrukturreaktoren, Chemie Ingenieur Technik, 71, 447-455) , so daß geeignete Reaktoren entwickelt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Reaktor bereit zu stellen, in dem eine gleichmäßige Verteilung eines Betriebsmittels gewährleistet wird.
Aufgabe ist es weiterhin, ein Verfahren zum Betreiben eines Reaktors bereit zu stellen, mit dem eine gleich- mäßige Verteilung eines Betriebsmittels in dem Reaktor erzielt wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Reaktor gemäß Hauptanspruch sowie durch ein Verfahren gemäß Nebenanspruch. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den jeweils darauf rückbezogenen Ansprüchen.
Der Reaktor weist einen Zuführungskanal für ein Betriebsmittel auf, dessen Querschnitt über seine Länge abnimmt . Er weist weiterhin einen in den Zuführungskanal führenden Zulauf eines Versorgungskanals auf. Der Zulauf und die Eintrittsseite des Reaktors für das Betriebsmittel schließen einen Winkel α von 20 bis 70 Grad ein.
Der abnehmende Querschnitt eines solchen Zuführungskanals gewährleistet, daß der Strömungsdruck des Betriebsmittels nach Eintritt in den Zuführungskanal über die gesamte, an den Zuführungskanal angrenzende, Ein- trittsseite des Reaktors aufrecht erhalten bleibt . Dadurch wird der nachlassende Strömungsdruck, der auf Grund von in den Reaktor entweichenden Massenströmen auftritt, ausgeglichen. Das Betriebsmittel wird somit gleichmäßig über die gesamte Länge dieser Eintrittssei- te des Reaktors verteilt. Die Schräge des Zulaufs zur Eintrittsseite des Reaktors bewirkt vorteilhaft, daß das Betriebsmittel auch innerhalb eines möglicherweise vorhandenen Elektrodenraumes, beispielsweise von Brennstoffzellen, gleichmäßig verteilt wird. Der Winkel der Schräge variiert, in Abhängigkeit vom Design des Reaktors, von 20 bis 70 Grad.
Der Winkel zwischen Zuführungskanal und Eintrittsseite, im weiteren als Winkel ß bezeichnet, beträgt vorteil- haft zwischen 2 und 5 Grad.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung schließen der Zulauf und die Eintrittsseite des Reaktors einen Winkel α von 45 Grad ein. Dadurch wird eine besonders gleichmäßige Verteilung des Betriebsmittels in den Reaktor erzielt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nimmt der Querschnitt des Zuführungskanals über seine Länge um 40-60 % ab.
Dies hat sich bezüglich der Aufrechterhaltung des Strömungsdruckes entlang der Eintrittsseite des Reaktors als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Die Kombination aus einem schräg zur Eintrittsseite des Reaktors zulaufenden Versorgungskanal und abnehmenden Querschnitt des Zuführungskanals gewährleistet, daß entlang des Zuführungskanals bzw. entlang der Eintrittsseite des Reaktors das Betriebsmittel gleichmäßig verteilt wird. Weiterhin durchströmt das Betriebsmittel nach Eintritt in einen Elektrodenraum diesen gleichmäßig. Das abgereicherte Betriebsmittel verläßt als Reaktionsprodukt an einer als Austrittsseite bezeichneten Seite den Reaktor.
An der Austrittsseite des Reaktors ist, in Analogie des Zuführungskanals an der Eintrittsseite, ein entsprechender Abführungskanal für ein Reaktionsprodukt vorgesehen. Der Querschnitt des Abführungskanals nimmt dann entsprechend über seine Länge zu. Besonders vorteilhaft nimmt der Querschnitt des Abführungskanals über seine Länge um 40-60 % zu.
Dadurch wird gewährleistet, daß der Strömungsdruck auch an der Austrittsseite des Reaktors konstant ist.
Über den Abführungskanal wird das Reaktionsprodukt dem Ablauf eines Entsorgungskanals zugeführt, wobei der Ablauf und die Austrittsseite des Reaktors einen Winkel α' von 20 bis 70 und insbesondere 45 Grad einschließen.
Der Querschnitt des Abführungskanals für das Reaktionsprodukt nimmt dann über den Strömungsweg des Reaktions- produktes bis hin zu einem Ablauf eines Entsorgungskanals zu. Durch die Schräge des Ablaufs wird das Reakti- onsprodukt besonders effizient aus dem Reaktor herausgeführt. Der Winkel ß zwischen Abführungskanal und Austrittsseite des Reaktors beträgt vorteilhaft zwischen 2 und 5 Grad.
Das Verfahren zur gleichmäßigen Verteilung eines Be- triebsmittels in einem Reaktor sieht die folgenden Schritte vor:
- ein Betriebsmittel wird in einem Winkel α von 20-70 Grad an die Eintrittsseite eines Reaktors herangeführt, - das Betriebsmittel wird anschließend in einen sich bezüglich seines Querschnitts abnehmenden Zuführungskanal eingeleitet,
- das Betriebsmittel verteilt sich nach Eintritt gleichmäßig in dem Reaktor, - das Betriebsmittel durchströmt den Reaktor an allen Punkten mit nahezu gleicher Geschwindigkeit .
Speziell in dem Fall, daß das Betriebsmittel in einem Winkel α von 45 Grad an die Eintrittsseite herangeführt wird, durchströmt das Betriebsmittel nahezu gleichmäßig den Reaktor. Somit liegt während des Betriebes jeweils eine annähernd gleiche Menge (Volumen / Masse) des Betriebsmittels an allen Punkten innerhalb des Reaktors bzw. im Elektrodenraum des Reaktors vor. Es tritt eine Erhöhung des Wirkungsgrades auf Grund einer gleichmäßi- gen Verteilung auf.
Gemäß Anspruch 8 ist unter einem Reaktor insbesondere auch eine Brennstoffzelle zu verstehen.
Die Brennstoffzelle weist einen Zuführungskanal für ein Betriebsmittel auf, dessen Querschnitt über seine Länge abnimmt. Sie weist weiterhin einen in den Zuführungskanal führenden Zulauf eines Versorgungskanals auf. Der Zulauf und die Eintrittsseite der Brennstoffzelle für das Betriebsmittel schließen einen Winkel α von 20 bis 70 Grad ein. Der abnehmende Querschnitt eines solchen Zuführungskanals gewährleistet, daß der Strömungsdruck des Betriebsmittels nach Eintritt in den Zuführungskanal über die gesamte, an den Zuführungskanal angrenzende, Eintrittsseite der Brennstoffzelle aufrecht erhalten bleibt. Dadurch wird der nachlassende Strömungsdruck, der auf Grund von in die Brennstoffzelle entweichenden Massenströmen auftritt, ausgeglichen. Das Betriebsmittel wird somit gleichmäßig über die gesamte Länge dieser Eintrittsseite der Brennstoffzelle verteilt. Die Schräge des Zulaufs zur Eintrittsseite der Brennstoffzelle bewirkt vorteilhaft, daß das Betriebsmittel auch innerhalb des Elektrodenraumes gleichmäßig verteilt wird. Der Winkel der Schräge variiert, in Abhängigkeit vom Design der Brennstoffzelle, von 20 bis 70 Grad.
Der Winkel zwischen Zuführungskanal und Eintrittsseite, im weiteren als Winkel ß bezeichnet, beträgt vorteilhaft zwischen 2 und 5 Grad.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung schließen der Zulauf und die Eintrittsseite der Brennstoffzelle einen Winkel α von 45 Grad ein.
Dadurch wird eine besonders gleichmäßige Verteilung des Betriebsmittels in der Brennstoffzelle erzielt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung nimmt der Querschnitt des Zuführungskanals über seine Länge um 40-60 % ab. Dies hat sich bezüglich der Aufrechterhaltung des Strömungsdruckes entlang der Eintrittsseite der Brennstoffzelle als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Die Kombination aus einem schräg zur Eintrittsseite der Brennstoffzelle zulaufenden Versorgungskanal und abneh- menden Querschnitt des Zuführungskanals gewährleistet, daß entlang des Zuführungskanals bzw. entlang der Eintrittsseite der Brennstoffzelle das Betriebsmittel gleichmäßig verteilt wird. Weiterhin durchströmt das Betriebsmittel nach Eintritt in den Elektrodenraum die- sen gleichmäßig. Das abgereicherte Betriebsmittel verläßt als Reaktionsprodukt an einer als Austrittsseite bezeichneten Seite die Brennstoffzelle.
An der Austrittsseite der Brennstoffzelle ist, in Ana- logie des Zuführungskanals an der Eintrittsseite, ein entsprechender Abführungskanal für ein Reaktionsprodukt vorgesehen. Der Querschnitt des Abführungskanals nimmt dann entsprechend über seine Länge zu.
Besonders vorteilhaft nimmt der Querschnitt des Abführungskanals über seine Länge um 40-60 % zu.
Dadurch wird gewährleistet, daß der Strömungsdruck auch an der Austrittsseite der Brennstoffzelle konstant ist.
Über den Abführungskanal wird das Reaktionsprodukt dem Ablauf eines Entsorgungskanals zugeführt, wobei der Ablauf und die Austrittsseite der Brennstoffzelle einen Winkel α' von 20 bis 70 und insbesondere 45 Grad ein- schließen.
Der Querschnitt des Abführungskanals für das Reaktionsprodukt nimmt dann über den Strδmungsweg des Reaktions- produktes bis hin zu einem Ablauf eines Entsorgungskanals zu. Durch die Schräge des Ablaufs wird das Reakti- onsprodukt besonders effizient aus der Brennstoffzelle herausgeführt. Der Winkel ßλ zwischen Abführungskanal und Austrittsseite der Brennstoffzelle beträgt vorteilhaft zwischen 2 und 5 Grad.
Das Verfahren zur gleichmäßigen Verteilung eines Betriebsmittels in einer Brennstoffzelle sieht die folgenden Schritte vor:
- ein Betriebsmittel wird in einem Winkel α von 20-70 Grad an die Eintrittsseite einer Brennstoff- zelle herangeführt,
- das Betriebsmittel wird anschließend in einen sich bezüglich seines Querschnitts abnehmenden Zuführungskanal eingeleitet,
- das Betriebsmittel verteilt sich nach Eintritt gleichmäßig in der Brennstoffzelle,
I
- das Betriebsmittel durchströmt die Brennstoffzelle an allen Punkten mit nahezu gleicher Geschwindig- keit .
Speziell in dem Fall, daß das Betriebsmittel in einem Winkel α von 45 Grad an die Eintrittsseite herangeführt wird, durchströmt das Betriebsmittel nahezu gleichmäßig die Brennstoffzelle. Somit liegt während des Betriebes jeweils eine annähernd gleiche Menge (Volumen / Masse) des Betriebsmittels an allen Punkten innerhalb des Elektrodenraumes vor. Es tritt eine Erhöhung des Wirkungsgrades auf Grund einer gleichmäßigen Verteilung auf.
Im Folgenden wird die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Eintrittsseite eines erfindungsgemäßen Reaktors, insbesondere einer Brennstoffzelle. Der Winkel zwischen Zulauf 2 und der Eintrittsseite des Reaktors beträgt 45 Grad. Die Eintrittsseite verläuft entlang der Achse a-a . Die Eintrittsseite befindet sich zwischen den beiden senkrechten Linien 6. Die Li- nien 6 deuten den weiteren Verlauf des Reaktors in vertikaler Richtung an.
Elektroden oder auch Gasverteilerstrukturen sind nicht dargestellt. Der Zulauf 2 führt in den bezüglich des Querschnitts kleineren Zuführungskanal 3. Der Quer- schnitt des Zuführungskanals 3 nimmt über seine Länge
von 8 mm2 auf 3 mm2 ab. Der Querschnitt des Zulaufs 2 beträgt 12 mm2. Zuführungskanal 3 und die Eintrittsseite des Reaktors bzw. der Brennstoffzelle schließen einen Winkel ß von 2 Grad ein. Die Länge der Eintritts- seite beträgt 200 mm.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Reaktor 1, insbesondere eine Brennstoffzelle. Es bedeuten:
α: Winkel zwischen Zulauf 2 und Eintrittsseite entlang der Achse a-a αλ : Winkel zwischen Ablauf 5 und Austrittsseite entlang der Achse A-AΛ ß: Winkel zwischen Zuführungskanal 3 und Eintrittsseite entlang der Achse a-a ß : Winkel zwischen Abführungskanal 4 und Austrittsseite entlang der Achse A-A
Die Strömungsrichtung des Betriebsmittels ist durch die dick markierten Pfeile gekennzeichnet . Der Zulauf 2 wird aus einem Versorgungskanal mit Betriebsmittel versorgt, der Ablauf 5 führt das Reaktionsprodukt in den Entsorgungskanal . Versorgungskanal und Entsorgungskanal sind nicht dargestellt. Das Betriebsmittel gelangt über den Zulauf 2 in den Zuführungskanal 3. Der Winkel α zwischen Zulauf und der Eintrittsseite entlang der Achse a-aΛ beträgt 40 Grad, der Winkel ß zwischen Zuführungskanal 3 und der Eintrittsseite beträgt 2 Grad. Das Betriebsmittel gelangt in den Reaktor bzw. in die Brennstoffzelle und durchströmt diesen bzw. diese. Das
Betriebsmittel verläßt den Reaktor bzw. die Brennstoffzelle nach der elektrochemischen Reaktion über den Abführungskanal 4 und den Ablauf 5. Der Winkel αx zwischen Ablauf 5 und der Austrittsseite entlang der Achse A-AΛ beträgt 40 Grad. Der Winkel ßΛ zwischen Abführungskanal 4 und der Austrittsseite entlang der Achse A-Aλ beträgt 2 Grad.
Die in den Figuren 1 und 2 beschriebenen Geometrien für die Eintrittsseite und die Austrittsseite sind, wie er- wähnt, insbesondere auch für Brennstoffzellen als Reaktoren geeignet. Um mehrere Betriebsmittel auf diese Weise gleichmäßig den Elektroden der Brennstoffzelle zuzuführen, zu verteilen und wieder abzuführen, kann die Brennstoffzelle derart gestaltet sein, daß das Oxi- dationsmittel und das Reduktionsmittel beispielsweise im Kreuzstrom- oder auch im Gegenstromverfahren an die Elektroden geführt werden.
Fig. 3 zeigt die Strömungsgeschwindigkeit eines Be- triebsmittels in Abhängigkeit von der Position innerhalb einer 200 mm breiten und 300 mm langen Brennstoffzelle. Die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Brennstoffzelle wurde in der Mitte der Brennstoffzelle bei einer Länge von 150 mm entlang der Achse X-X ent- sprechend der Fig. 2 gemessen. Im oberen Teil der Fig. 3 ist die Strömungsgeschwindigkeit eines Betriebsmittels in einer konventionellen Brennstoffzelle gemessen. Der Winkel zwischen Zulauf und der Eintrittsseite entlang einer Achse a-ax entsprechend der Fig. 2 be- trägt 90 Grad. Der Winkel Λ zwischen Ablauf und Aus-
trittsseite entlang einer Achse A-AΛ entsprechend der Fig. 2 beträgt ebenfalls 90 Grad. Innerhalb der Brennstoffzelle tritt eine ungleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit und damit eine ungleichmäßige Verteilung des Betriebsmittels entlang der Achse X-Xλ auf.
In einer Ausgestaltung der anspruchsgemäßen Brennstoffzelle mit Winkeln von jeweils 45 Grad zwischen Zulauf und Eintrittsseite sowie Ablauf und Austrittsseite tritt, wie im unteren Teil der Fig. 3 dargestellt, eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit und damit eine Gleichverteilung des Betriebsmittels innerhalb der Brennstoffzelle entlang der Achse X-Xx auf. Die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Verteilung des Be- triebsmittels ist innerhalb der Brennstoffzelle an allen Punkten der Achse X-X' nahezu identisch. Der Variationskoeffizient hierzu beträgt nur ca. 5 %.
Die in den Figuren dargestellten Geometrien und Ergeb- nisse sind auf weitere Reaktortypen übertragbar, bei denen eine gleichmäßige Verteilung von Betriebsmitteln im Reaktor erwünscht ist. Weitere bevorzugte Anwendungen sind z.B. die in Brenngaserzeugungssystemen für den mobilen Einsatz der Brennstoffzelle enthaltenen Wärme- tauscher und Mikroreaktoren. Durch die beschriebenen Geometrien werden die Strömungsverhältnisse von Betriebsmitteln günstig beeinflußt, so daß von einem Strömungsquerschnitt einer technisch gängigen Größenordnung auch auf eine Vielzahl von Strömungsquerschnit- ten im Submillimeterbereich (Mikroreaktor) übergegangen werden kann. Es werden dann alle Bereiche innerhalb des
Wärmetauschers bzw. Mikroreaktors mit Reaktionsgemisch gleichmäßig beaufschlagt und durchströmt . Vorhandener Katalysator wird vollständig genutzt. Dadurch wird Katalysator eingespart. Eine Reduktion an Katalysator ist für den Einsatz in einem Massenprodukt wie z.B. dem Automobil wünschenswert, da bereits aus einer kleinen pro Aggregat eingesparten Menge an Katalysator aufgrund der hohen Stückzahlen eine große Gesamtersparnis an Kosten resultiert .
Weiterhin bildet sich senkrecht zur Strömungsrichtung des Betriebsmittels ein gleichmäßiges Temperaturprofil aus, da die durchgesetzten Massenströme in allen Bereichen des Wärmetauschers bzw. Mikroreaktors annähernd konstant sind. Durch das gleichmäßige Temperaturprofil senkrecht zur Strömungsrichtung wird vermieden, daß Wärme in relevanten Größenordnungen in dieser Richtung übertragen wird.
In Wärmetauschern bzw. Mikroreaktoren können zur Verteilung der Betriebsmittel bipolare Platten eingesetzt werden. Unter der Annahme, daß eine gleichmäßige Beschichtung aller Kanäle einer bipolaren Platte mit Katalysator bei heterogen- katalysierten Reaktionen vorliegt, werden in allen Kanälen ähnliche Umsätze erzielt werden. Wenn ein Reaktionsgemisch gekühlt bzw. beheizt wird, werden ähnliche Reaktionsgeschwindigkeiten in einer Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung und damit eine homogene Produktgasqualität erzielt.
Aus der verbesserten Katalysatorausnutzung resuliert auch ein geringeres Bauvolumen. Dies bewirkt neben ei- ner Volumenreduktion eine Verringerung der thermischen
Masse der Reaktoren. Auf Grund kleinerer Baugrößen nehmen die Kosten des Wärmetauschers bzw. Mikroreaktors ab. Eine Abnahme der Herstellungskosten eines on-board Brenngaserzeugungssystems ist wegen des hohen Anteils an den Gesamtkosten eines Fahrzeugs mit Brennstoffzel- lenantrieb besonders vorteilhaft .