Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kit, ein Verfahren und ein Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose von Menschen.
Osteoporose ist eine weitverbreitete Knochenkrankheit, bei der eine1 stetige Abnahme der Knochenmasse stattfindet. Dabei tragen etwa 20 % aller Frauen ein hohes genetisches Risiko für eine Osteoporose-Erkran- kung, 45 % haben ein erhöhtes Risiko und etwa 5 % der männlichen Bevölkerung sind betroffen. Bei Osteoporose handelt es sich eigentlich um eine "Kinderkrankheit", denn das Risiko für eine Osteoporose- Erkrankung wird vor allem durch die ungenügende Förderung des Knochenaufbaus in der Jugend, verursacht z.B. durch falsche Ernährung, erheblich gesteigert.
Das Gleichgewicht eines ständigen Auf- und Abbaus von
Knochengewebe ist die Voraussetzung für eine dauerhaft gesunde Knochenstruktur, wobei bis etwa zum 35. Lebensjahr die Bilanz zugunsten des knochenaufbauenden Prozesses verschoben ist. Der Knochenaufbau wird durch spezialisierte Zellen vermittelt (Osteobla- sten) , die die Knochengrundsubstanz bilden. In diese Knochengrundsubstanz werden Mineralien wie Calcium- phosphat eingelagert. Dagegen wird der Knochenabbau durch eine andere Sorte spezialisierter Zellen (Osteoklasten) vermittelt, die mit Hilfe bestimmter Enzyme die Knochengrundsubstanz auflösen und durch Ansäuerung des Milieus die eingelagerten Mineralien herauslösen. Wird die individuelle, maximale Knochenmasse erreicht, so verschiebt sich die Bilanz normalerweise langsam in Richtung des knochenabbauenden Prozesses. Beim Krankheitsbild der Osteoporose setzt dieser knochenabbauende Prozeß verfrüht und beschleunigt ein, wobei vor allem Frauen nach der Menopause betroffen sind.
Der Calciu -Haushalt im gesunden Organismus, d.h. eine nahezu konstante Calciumkonzentration im Blut, wird hormoneil gesteuert. Auf eine Erniedrigung des Calciumgehalts im Blutkreislauf wird mit der Ausschüttung des Parathormons durch die Nebenschilddrüse reagiert. Dieses Hormon stimuliert dann die Bildung des Vitamin-D3-Hormons in der Niere. Die Ausschüttung des Vitamin-D3-Hormons wiederu steigert die enterale und renale Calciu -Resorption, wodurch die Calciumkonzentration im Blutplasma wieder auf das notwendige Maß ansteigt und somit letztlich die Synthese von Knochengewebe möglich wird.
Die Wirkung des Vitamin-D3-Hormons auf die Calciumkonzentration bzw. den Knochenstoffwechsel wird über den Vitamin-D3~Rezeptor (VDR) vermittelt, so daß sich
eine Veränderung dieses Rezeptors zwangsläufig auch auf den Knochenstoffwechsel auswirkt. Inzwischen konnte gezeigt werden, daß die genetische Konstellation des Vitamin D3-Rezeptors die Entwicklung der individuellen Knochenstruktur und damit die individuelle, genetisch-bedingte Osteoporose-Prädisposition in einem hohen Maß beeinflußt, wobei drei Risikogruppen unterschieden werden:
Bei einer Genausstattung "BB" liegen beide humanen Allele des VDR-Gens in einer Osteoporose-begünsti- genden Zustandsform vor. Etwa 20 % aller Frauen tragen dieses besonders hohe genetische Risiko, bereits früh im Alter von 65 Jahren an Osteoporose zu erkranken. Bei der Genausstattung "bb" liegen beide VDR- Allele in der bestmöglichen Zustandsform für eine optimale Knochendichte vor (ca. 35 % der weiblichen Bevölkerung) , während die Konstellation "Bb" eine Mischform mit mittlerer Osteoporose-Prädisposition einnimmt. Diese Genausstattung findet sich bei etwa 45 % der weiblichen Bevölkerung.
Die Sequenzanalyse der beiden VDR-Allele (Nature 367 ,(1994), Seite 284, WO 94/03633) erbrachte, daß sie sich lediglich an einer einzigen, definierten Position voneinander unterscheiden. Liegt das Gen in der B- Form vor, so ist das Nukleotid an Position 650 Guanin (G) , während es bei der b-Form ein Adenin (A) ist.
Herkömmliche Diagnostikverfahren, z.B. Knochendichte- Messungen zeigen den beginnenden und fortschreitenden Knochenabbau an, sind daher nur geeignete Methoden für Verlaufskontrollen. Die invasive Methode der Kno- chenbiopsie ist experimentell aufwendig und kann den zeitlichen Beginn der Krankheit nur unpräzise feststellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein molekularbiologisches Testverfahren anzugeben, mit dem eine Früherkennung des genetisch bedingten Osteoporoserisikos auf einfache Art und Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das Kit nach Anspruch 1, den Mikroarray nach Anspruch 19 sowie das Verfahren nach Anspruch 23 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kits, Mikroarrays und Verfahrens werden in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen gegeben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde ein molekularbiologisches Testverfahren entwickelt, das als Ausgangsmaterial beliebige menschliche Gewebe, insbesondere peripheres Blut verwendet. Aus diesem wird das Erbmaterial (DNS) isoliert und anschließend untersucht, ob das Gen für den Vitamin D3-Rezeptor (VDR) an Position 650 Guanin oder Adenin aufweist bzw. die Erkennungssequenz der Restriktionsendonuklease Mval269I enthält. Es wird also zu diagnostischen Zwecken die Erkenntnis genutzt, daß die Restriktionsendonuklease Mval269I im Falle des b-Allels des VDR eine Erkennungssequenz über den polymorphen Bereich besitzt. Im Falle des B-Allels besitzt diese Restriktionsendonuklease keine Erkennungssequenz und kann daher das VDR-Gen nicht schneiden. Letztlich wird also der Polymorphismus eines DNS-Abschnittes untersucht, der in der b-Allelform des VDR-Gens die Erken- nungssequenz der Restriktionsendonuklease Mval269I enthält. Dies kann vorteilhafterweise erfolgen, indem der gesuchte DNS-Abschnitt mit den in Patentanspruch 2 dargestellten Primerpaaren mittels PCR amplifiziert wird und anschließend eine Untersuchung dieses ampli-
fizierten Bereiches durchgeführt wird. Hierzu eignet sich zum einen eine Restriktionsfragmentanalyse, wobei vorteilhafterweise die amplifizierten DNS-Abschnitte einem Verdau mit der Restriktionsendonuklease Mval269I unterworfen werden. Dies führt im Falle des b-Allels zu zwei Fragmenten von ca. 140 Basenpaaren und 340 Basenpaaren während im Falle des B- Allels das 480 Basenpaare große Amplifikat nicht fragmentiert wird.
Die Analyse des Fragmentmusters kann nun auf herkömmliche Weise mittels Gelelektrophorese erfolgen. Weiterhin können auch die als Primer verwendeten Oligo- , nukleotide mit Fluorophoren markiert sein, so daß auf dem Gel die entstehenden Banden bei 140 bp, 340 bp bzw. 480 bp leicht unter Fluoreszenzanregung erfaßt werden können. Auch eine Analyse mittels ABI-Genetic Analyzer™ der Firma Applied Biosystems oder entsprechenden Geräten ist mit derart fluoreszenzmarkierten Primerpaaren möglich.
Alternativ kann auch die LightCycler™-Technologie eingesetzt werden. Hierzu werden nach der Amplifika- tion des gesuchten DNS-Abschnittes die Einzelstränge . der amplifizierten DNS voneinander gelöst und mit den in Anspruch 5 genannten Oligonukleotiden hybridisiert. Diese beiden Oligonukleotide sind fluoreszenzmarkiert, wie in Anspruch 6 beschrieben, und binden in unmittelbar räumlicher Nähe zueinander an die ein- zelsträngige DNS. In diesem Zustand ist zwischen den Fluoreszenzmarkern der beiden Oligonukleotide ein re- sonanter Fluoreszenzenergietransfer möglich. Wird beispielsweise das eine Nukleotid mit dem Fluoreszenzfarbstoff 3FAM™ (3-Fluorescein) und das andere Nukleotid mit dem Fluoreszenzfarbstoff 5-LightCycler Red 640™ (5-LC Red 640™) markiert, so kann das 3FAM™
angeregt werden, wobei aufgrund des Fluoreszenzenergietransfers die Anregungsenergie des 3-FAM™ auf 5- LC Red 640™ übertragen wird und Fluoreszenz des Farbstoffes 5-LC Red- 640™ beobachtbar ist.
Zur Analyse des Polymorphismus wird nun diese mit den beiden fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden hybridisierte DNS erwärmt, so daß sich die Oligonukleotide bei bestimmten Temperaturen wieder von der einzel- strängigen DNS lösen. Aufgrund der Punktmutation, die in der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease Mval269I enthalten ist, bindet jedoch in einem Falle eines der Oligonukleotide weniger stabil an die einzelsträngige DNS und löst sich folglich bei niedrigerer Temperatur von dieser DNS. Aufgrund der Schmelztemperatur, die beobachtet wird, läßt sich nun eine Aussage treffen, welches der Allele bzw. ob beide Allele des VDR-Gens in der Probe vorhanden sind.
Die Erfassung der Allele des VDR-Gens kann auch mittels des erfindungsgemäßen Mikroarrays, z.B. eines DNA-Chips, erfolgen, wobei die einzelnen Zellen des Chips Oligonukleotide aufweisen, die spezifisch mit gesuchten Abschnitten der nachzuweisenden Allele hybridisieren. Zum Aufbau und dem Einsatz von DNS-Chips wird beispielhaft allgemein auf die EP 0 373 203 verwiesen. Der Nachweis kann dabei ohne Amplifikation direkt oder auch erst nach Amplifikation des gesuchten DNS-Abschnittes erfolgen. In gleicher Weise kann der Nachweis ohne oder erst nach Restriktionsverdau • der DNS bzw. eines amplifizierten DNS-Abschnittes hiervon in kürzere DNS-Abschnitte durchgeführt werden.
Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Diagnose-Kit, dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie- dem erfindungs-
gemäßen Mikroarray ist es, daß jeder Laborarzt und jedes medizinische Labor sowie jedes wissenschaftliche Labor, das derartige Untersuchungen durchführt, sämtliche aufeinander abgestimmte Substanzen gegebenenfalls in einem einzigen Diagnose-Kit, zur Verfügung erhält bzw. daß jegliche Vorbereitungsarbeiten für die Labore entfallen und auf einfache Art und Weise der Polymorphismus bestimmt werden kann. Insbesondere sind die Primer-Oligonukleotide bzw. die Oligonukleotide des Mikroarrays bereits ausgetestet, so daß die Hauptarbeit bei der Entwicklung entsprechender Oligonukleotide entfällt.
Damit ist es erstmals möglich, die Bestimmung des Polymorphismus des VDR-Gens von einzelnen Patienten in großem Maßstabe und am jeweiligen Ort des Patienten auf einfache und kostengünstige Weise durchzuführen. Denn hierzu benötigt der einzelne Laborarzt bzw. das einzelne medizinische Labor lediglich noch einen erfindungsgemäßen Mikroarray, einen herkömmlichen Thermocycler (PCR-Gerät) , ein Gerät zur' Auftrennung der einzelnen amplifizierten DNS-Fragmente, beispielsweise eine Gelelektrophorese-Einheit oder ein Kapillarelektrophoresegerät, oder einen LightCycler™ der Fa. Röche Molecular Biochemicals sein. Ein herkömmliches Kapillarelektrophoresegerät wird beispielsweise von der Firma Perkin Eimer Biosystems™ unter dem Namen "PE ABI Pris Genetic Analyser 310"™ ertrieben. Entsprechende Thermocycler für die Amplification der DNS werden beispielsweise von der Firma Applied Biosystems™ unter dem Namen "GenAmp 2400"™ bzw. auch "Gen- Amp9600"™ vertrieben.
Zur leichteren Erfassung der amplifizierten DNS- Abschnitte kann jeweils mindestens eines der Oligonukleotide eines Paares mit einem Fluorophor gekenn-
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Es zeigen:
Figur 1 den Nachweis von PCR-Produkten über eine gelelektrophoretische Trennung;
Figur 2 den Nachweis von PCR-Produkten über ABI- Fragmentanalyse;
Figur 3 ein weiteres Beispiel für den Nachweis von PCR-Produkten über gelelektrophoretische Trennung;
Figur 4 ein weiteres Beispiel für den Nachweis von PCR-Produkten über ABI-Fragmentanalyse; und
Figur 5 den Nachweis eines Polymorphismus mittels LightCycler-Technologie .
Ein erster Kit ermöglicht die Bestimmung des Polymorphismus des VDR-Gens und enthält neben den Grundsubstanzen für eine PCR ein Primerpaar sowie die Restriktionsendonuklease Mval269I in getrennten Behältnissen. Außerdem enthält es eine rekombinante Positivkontrolle des gesuchten Abschnittes des VDR-Gens. Mit diesem Kit wird nun das Verfahren folgendermaßen durchgeführt .
Zuerst wird DNA-Ausgangsmaterial über handelsübliche DNA-Isolierungskits (QIAamp DNA-Blood Kit, Qiagen, Hilden) isoliert. Als Ausgahgsmaterial für die Extraktion der genomischen DNA können u.a. Vollblut, Blutplasma, Blutserum, Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Amnionflüssigkeit, kernhaltige Blutzellen wie beispielsweise Lymphozyten, kultivierte Zellen, Gewebe oder auch forensisches Probenmaterial verwendet werden. Die extrahierte DNA kann dann als Te pla-
te für die im folgenden dargestellten Verfahren beschriebene PCR-Reaktion dienen.
In einem ersten Beispiel wurde zunächst eine Blutprobe von insgesamt drei Probanden verwendet. Es wurde aus diesem peripheren Blut über die genannten handelsüblichen Isolierungskits die genomische DNA ex- ' trahiert. Diese DNA dient dann als Template für eine PCR-Reaktion bei der Amplifikate von 480 bp erzeugt werden, die den variablen Genbereich VDR-Allele beinhalten. Da die variablen Allel-Bereiche zudem innerhalb der Erkennungssequenz der Restriktionsendo- nuclease Mval269I lokalisiert sind, können durch eine anschließende RFLP-Analyse beide individuellen VDR- Allele typisiert werden. Der DNA-Verdau mit dem Enzym Mval269I führt im Falle des "b"-Allels zu zwei Fragmenten von ca. 140 bp und 340 bp. Im Gegensatz dazu wird das "B"-Allel aufgrund des singulären Nukleotid- Austausches innerhalb der Enzym-Erkennungsstelle nicht von Mval269I fragmentiert. Demzufolge können sich in Abhängigkeit der individuellen VDR-Allelaus- stattung die in Tabelle 1 gezeigten Fragmentmuster ergeben:
Tabelle 1
Als Primer wurden die in der folgenden Tabelle 2 dargestellten Oligonukleotide verwendet, wobei beide Primer mit dem Fluoreszenzfarbstoff 5'-6-FAM markiert waren. Die Größe des durch diese beiden Primer amplifizierten DNS-Einzelstranges beträgt 480 Basenpaare.
Tabelle 2
Mit diesen Primern wurde eine Polymerasekettenreakti- on durchgeführt mit den in der folgenden Tabelle 3 dargestellten Parametern.
Tabelle 3
Die PCR-Reaktionen wurden dabei auf einem PCR- Blockcycler PE 9700™ der Firma PE Applied Biosystems durchgeführt. Als Reaktionsansatz mit 25 μl Reaktionsvolumen wurde der in Tabelle 4 dargestellte Reaktionsansatz verwendet.
Tabelle 4
Taq-Puffer bezeichnet dabei einen Taq DNA Polymerase Storage Buffer (Taq-Buffer B) , der in wäßriger Lösung enthält: Tris-HCl 20 mM (pH=8,0 bei 25 °C) , KCl 100 mM, EDTA 0,1 mM, DTT 1 mM, Glycerol 50 % (v/v), Tween20 0,5 % (v/v), Nonidet-P40 0,5 % (v/v) und beispielsweise von Promega Corp. (Cat.-No: M166B) vertrieben wird.
Mit den so erzeugten amplifizierten DNS-Abschnitten wurde eine RFLP-Analyse durchgeführt. Hierzu wurden die Amplifikate mit dem Restriktionsenzym Mval269I in den bereits verwendeten PCR-Reaktionsgefäßen und PCR- Geräten inkubiert. Hierzu wurde ein Reaktionsansatz von 30 μl Volumen gemäß der nachfolgenden Tabelle 5 verwendet .
Tabelle 5
Der Restriktiohsansatz wurde für 60 min bei 37 °C inkubiert und anschließend über verschiedene Verfahren analysiert.
Zum einen wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt. Für die Agarose-Gelelektrophorese wurden pro Spur 15 μl des jeweiligen Reaktionsansatzes verwendet. Die Dokumentation der Agarose-Gelelektrophorese ist in Figur 1 dargestellt. In Figur 1 bezeichnen die Spuren 2 und 11 jeweils eine 100-bp-Leiter und die Spuren 4, 5 und 6 die Reaktionsansätze der oben genannten drei Probanden unmittelbar nach Durchführen
der PCR und vor der Restriktionsspaltung. Die Spuren 8, 9 und 10 zeigen die entsprechenden Proben jedoch hier nach Restriktionsspaltung durch Mval269l.
Bei sämtlichen Proben in Spuren 4 bis 6 findet sich lediglich das amplifizierte Fragment mit einer Länge von 480 bp.
Es ist unmittelbar zu erkennen, daß der Proband, dessen Proben in den Spuren 4 und 8 dargestellt sind, offensichtlich zwei VDR-Gene enthält, die beide die Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease Mval269I enthalten. Es sind daher nach dem Restrikti- onsverdau in Figur 8 lediglich noch Fragmente mit 140 Basenpaaren und 340 Basenpaaren zu erkennen. Es liegt also genotypisch der bb-Typ mit geringem Osteoporose- risiko vor. Bei dem Probanden, dessen Proben in den Spuren 5 und 9 dargestellt sind, liegen nach Restrik- tionsverdau in Spur 9 sowohl Banden bei 140 Basenpaaren und 340 Basenpaaren vor als auch eine Bande bei 480 Basenpaaren. Es handelt sich also genotypisch um einen Probanden mit zwei verschiedenen Allelen des VDR-Gens (bB-Typ) . Bei dem Probanden, dessen Proben in den Spuren 6 und 10 dargestellt sind, liegt offensichtlich ein homozygoter BB-Typ mit hohem Osteoporo- serisiko vor, da keine Restriktionsfragmente bei 340 Basenpaaren und 140 Basenpaaren zu erkennen sind, sondern lediglich ungespaltene Bruchstücke bei 480 Basenpaaren.
Zum zweiten werden dieselben Proben mittels ABI-Frag- mentanalyse ausgewertet. Für die ABI-Fragmentanalyse wurden dabei jeweils 1 μl des Reaktionsansatzes verwendet. Diese ist in Figur 2 dargestellt. Dabei zeigen die Figuren 2A, 2B und 2C das Analyseergebnis der Proben, die vor dem Restriktionsverdau analysiert
wurden. Die Figuren 2E, 2F und 2G zeigen die Ergebnisse nach dem Restriktionsverdau der entsprechenden Probanden. Die Figuren 2D und 2H sind Kontrollmessungen, bei denen lediglich H20 als Probe eingesetzt wurde. Es ist klar zu erkennen, daß alle drei Probanden vor dem Restriktionsverdau mit 12, 12' bezeichnete Fragmente von etwa 480 Basenpaaren Länge aufweisen.
Grund für das Auftreten zweier Banden 12, 12' bei ca. 480 bp ist, daß das Wanderungsverhalten der beiden Einzelstränge der amplifizierten DNS aufgrund der sequenzbedingten Faltung bzw. Konformation geringfügig unterschiedlich ist.
Die Fign. 2E bis 2G zeigen die Analyseergebnisse nach dem Restriktionsverdau. In Figur 2E ist zu erkennen, daß dieser Proband lediglich Restriktionsfragmente 10 und 11 aufweist, also der bb-Typ mit geringem Osteo- poroserisiko vorliegt. In Figur 2F ist zu erkennen, daß bei dieser Probe nicht nur Restriktionsfragmente mit 140 bp und 340 bp Länge, mit 10 und 11 bezeichnet, auftreten, sondern auch ein ungeschnittenes Fragment bei 480 bp (Bezugszeichen 12, 12') ■
Es liegt folglich der bB-Genotyp vor. In Figur 2G ist zu erkennen, daß bei dieser Probe ausschließlich ungeschnittene Fragmente 12, 12' bei 480 bp vorliegen, folglich der BB-Genotyp mit hohem Osteoporoserisiko gegeben ist.
Die Figuren 3 und 4 zeigen weitere Beispiele für ein wie oben durchgeführtes Analyseverfahren, wobei auch hier die entsprechenden Kits zum Einsatz kamen. In Figur 3 ist in Spur 1 eine H20-Kontrolle aufgetragen, während ersichtlich in Spur 2, 3 bzw. 4 jeweils eine
- Probe mit den Genotypen bb, bB bzw. BB vorliegt. Spur 5 zeigt wiederum eine 100 bp-Leiter. Figur 4 zeigt dieselben Proben, jedoch nach Auswertung durch ABI- Fragmentanalyse bereits mit Mval269I restriktionsver- dauter Proben. Es ist zu erkennen, daß es sich in Figur 4A um eine Probe eines heterozygoten bB-Typs handelt. In Figur 4B handelt es sich um die Probe eines homozygoten bb-Types und in Figur 4C um die Probe eines homozygoten BB-Types. Figur 4D zeigt wiederum die Kontrollprobe, die lediglich H20 enthielt. Die Ergebnisse, die durch Gelelektrophorese erhalten werden, entsprechen also vollständig denjenigen Ergebnissen, die durch ABI-Fragmentanalyse erhalten werden.
Als weiteres Nachweisverfahren wurde eine VDR-Geno- typisierung mittels eines direkten Echtzeit PCR- Nachweises durchgeführt.
Da sich die beiden VDR-Allele "b" und "B" lediglich in einem einzelnen Nukleotid unterscheiden ergibt sich neben der "klassischen" PCR-RFLP-Analytik eine weitere moderne Methodik zur VDR-Genotypisierung. Unter Verwendung der sog. LightCycler™-Technologie (Idaho Technologies Inc., Idaho) erfolgt dabei der direkte Nachweis der einzelnen VDR-Allele über eine "Echtzeit"-PCR, so daß auf eine nachfolgende Restriktionsspaltung verzichtet werden kann. Zudem kann der Zeitbedarf der PCR-Reaktion durch die innovative Technik des LightCyclers™ drastisch reduziert werden (ca. 30 Minuten im LightCycler™ im Vergleich zu 180 Minuten in herkömmlichen Blockcyclern) .
Im Unterschied zum herkömmlichen PCR-Ansatz im Block- Cycler werden neben den "forward" (POSTLCOlf) und "reverse" (POSTLCOlr) PCR-Primern zwei weitere Oligonukleotide im Reaktionsansatz verwendet, die als sog.
"mutatuion probe" (POSTLChyb 01) und "anchor probe" (POSTLCanchOl) bezeichnet werden. Die "mutation probe" umspannt den variablen bzw. polymorphen VDR-DNA- Bereich, entspricht in ihrer DNA-Sequenz jedoch nur dem "B"-Allel. Die "anchor probe" ist 5 bp "stromabwärts" der "mutation probe" lokalisiert. Die beiden Oligonukleotide sind mit Fluorochromen markiert, die "mutation probe" an ihrem 3 ' -Ende mit 3 ' -Fluroescein (3FAM) und die "anchor probe" an ihrem 5 ' -Ende mit 5«-LightCycler Red 640™. Im Verlauf der LightCycler- PCR-Reaktion werden mittels der "forward"- und "re- verse"-Primer Amplifikate von 480 bp erzeugt, die die variablen Genbereiche der VDR-Allele beinhalten. Nach Beendigung des letzten PCR-Zyklus wird dann eine sog. Schmelzkurven-Analyse durchgeführt. Dafür werden zunächst die erzeugten PCR-Produkte bei 95 °C denatu- iert. Im Anschluß erfolgt durch eine Temperaturerniedrigung auf 40 °C die Hybridisierung der "mutation probe" und der "anchor probe" an die erzeugte 480 bp- Einzelstrang-DNS . Durch die unmittelbare Nachbarschaft der beiden Oligonukleotide auf der VDR-Einzel- strang-DNA kann nun der Vorgang des sog. "Fluores- cence Resonance Energy Transfer" ablaufen. Dabei wird zunächst der 3'-Fluorescein-Farbstoff der "mutation probe" durch das Gerät angeregt. Durch die vom 3'- Fluorescein emittierte Strahlung kommt es dann zur Anregung des 5' -LightCycler Red-Farbstoffs der "anchor probe" und in der Folge zur Emission einer roten Fluoreszenz, die durch einen Detektor im Gerät gemessen wird (FRET-Effekt) . Bei einer Temperatur von 40 °C kann die "mutation probe" sowohl an "b"- als auch an "B"-DNA-Amplifikate hybridisieren, doch die Basenfehlpaarung im Falle des "b"-Allels führt zu einer Destabilisierung des entsprechenden DNA-Hybrids im Vergleich zur "B"-Allel-Hybridisierung. Dieser Effekt äußert sich im weiteren Verlauf der Schmelzkur-
ven-Analyse, wo eine kontinuierliche Erhöhung der Temperatur von 45 °C auf 95 °C in 0,2 °C-Schritten erfolgt. Nach jeder Temperaturerhöhung wird die verbliebene Fluoreszenz-Emission gemessen. Während die "mutation probe" im Falle des b-Allels bereits bei etwa 54 °C vom erzeugten VDR-Einzelstrang-Amplifikat abfällt bzw. "abschmilzt" ist dieser Effekt beim "B"- Allel erst ab ca. 62 °C zu beobachten. Ein Abfallen/Abschmelzen der "mutation probe" ist mit dem Aufheben des FRET-Effekts verbunden, so daß keinerlei Fluoreszenz mehr detektiert werden kann. Nach Abschluß der Schmelzkurven-Analyse wird dessen Resultat graphisch dargestellt (1. negative Ableitung der Fluoreszenz in Abhängigkeit der Temperatur) . Dabei ergibt sich beim Genotyp "bb" lediglich ein Fluores- zenz-Peak bei 54 °C, während die "BB"-Anordnung nur zu einem entsprechenden Peak bei 62 °C führt.
Für dieses Nachweisverfahren wurden nun die in der vorliegenden Tabelle 6 dargestellten Primer verwendet, wobei die ersten beiden Primer zur Amplifikation des gewünschten DNA-Abschnittes mit der Punktmutation verwendet wurden, während die beiden Primer POSTLChybOl und POSTLCanchOl als Hybridisierungspro- ben verwendet wurden.
Tabelle 6
Die PCR wurde dabei, wie bereits oben dargestellt, nun jedoch mit den folgenden in Tabelle 7 dargestellten Parametern durchgeführt.
Tabelle 7
Sämtliche PCR-Reaktionen wurden auf einem LightCy- cler™-Gerät der Firma Röche Molecular Biochemical mit einem Reaktionsansatz von 20 μl, wie in Tabelle dargestellt, durchgeführt.
Tabelle 8
Als PCR-Te plate wurde zunächst Kontrollblut von 2 Probanden verwendet, aus denen die genomische DNS wie oben beschrieben extrahiert wurde. Figur 5 zeigt nun die Schmelzkurven in erster Ableitung für die beiden Probanden. Es ist zu erkennen, daß bei Kurve 1 in Figur 5 die erste negative Ableitung der Fluoreszenz in Abhängigkeit von der Temperatur lediglich bei ca. 54 °C ein Maximum aufweist. Es handelt sich hier also um eine Probe mit dem homozygoten bb-Typ. Kurve 2 in Figur 5 zeigt die erste negative Ableitung der Fluoreszenz in Abhängigkeit von der Temperatur für einen weiteren Probanden. In diesem Falle zeigen sich zwei Maxima bei ca. 54 °C und 62 °C. Dies weist darauf hin, daß die Probe dieses Probanden vom heterozygoten bB-Genotyp ist.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß durch das erfindungsgemäße Kit und seine Inhaltstoffe sowie durch das mittels dem Kit erfindungsgemäß durchführbare Verfahren und die erfindungsgemäßen Array ein molekularbiologisches Testverfahren entwickelt wurde, mit dem eine Früherkennung des genetisch bedingten Osteoporoserisikos möglich ist und demzufolge eine entsprechender Lebenswandel vorzeitig eingeschlagen werden kann. Als Ausgangsmaterial für dieses Diagnoseverfahren -können verschiedenste Körpergewebe, insbesondere auch peripheres Blut dienen, aus dem das Erbmaterial isoliert und anschließend gezielt die genetische Prädisposition der jeweiligen Person erfaßt wird.
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