DE10103308A1 - Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose - Google Patents
Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für OsteoporoseInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Diagnose-Kit, ein Verfahren und ein Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose. Dieser Nachweis erfolgt über einen Nachweis der allelischen Variabilität des Vitamin-D¶3¶-Rezeptors (VDR) durch Amplifikation geeigneter Abschnitte des VDR-Gens und anschließendem Nachweis von deren Variabilität beispielsweise mittels Restriktionsverdau und anschließender Analyse der erzeugten DNS-Fragmente.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kit,
ein Verfahren und ein Mikroarray zur Ermittlung der
Prädisposition für Osteoporose von Menschen.
Osteoporose ist eine weitverbreitete Knochenkrank
heit, bei der eine stetige Abnahme der Knochenmasse
stattfindet. Dabei tragen etwa 20% aller Frauen ein
hohes genetisches Risiko für eine Osteoporose-Erkran
kung, 45% haben ein erhöhtes Risiko und etwa 5% der
männlichen Bevölkerung sind betroffen. Bei Osteoporo
se handelt es sich eigentlich um eine "Kinderkrank
heit", denn das Risiko für eine Osteoporose-
Erkrankung wird vor allem durch die ungenügende För
derung des Knochenaufbaus in der Jugend, verursacht
z. B. durch falsche Ernährung, erheblich gesteigert.
Das Gleichgewicht eines ständigen Auf- und Abbaus von
Knochengewebe ist die Voraussetzung für eine dauer
haft gesunde Knochenstruktur, wobei bis etwa zum 35.
Lebensjahr die Bilanz zugunsten des knochenaufbauen
den Prozesses verschoben ist. Der Knochenaufbau wird
durch spezialisierte Zellen vermittelt (Osteobla
sten), die die Knochengrundsubstanz bilden. In diese
Knochengrundsubstanz werden Mineralien wie Calcium
phosphat eingelagert. Dagegen wird der Knochenabbau
durch eine andere Sorte spezialisierter Zellen
(Osteoklasten) vermittelt, die mit Hilfe bestimmter
Enzyme die Knochengrundsubstanz auflösen und durch
Ansäuerung des Milieus die eingelagerten Mineralien
herauslösen. Wird die individuelle, maximale Knochen
masse erreicht, so verschiebt sich die Bilanz norma
lerweise langsam in Richtung des knochenabbauenden
Prozesses. Beim Krankheitsbild der Osteoporose setzt
dieser knochenabbauende Prozeß verfrüht und beschleu
nigt ein, wobei vor allem Frauen nach der Menopause
betroffen sind.
Der Calcium-Haushalt im gesunden Organismus, d. h. ei
ne nahezu konstante Calciumkonzentration im Blut,
wird hormonell gesteuert. Auf eine Erniedrigung des
Calciumgehalts im Blutkreislauf wird mit der Aus
schüttung des Parathormons durch die Nebenschilddrüse
reagiert. Dieses Hormon stimuliert dann die Bildung
des Vitamin-D3-Hormons in der Niere. Die Ausschüttung
des Vitamin-D3-Hormons wiederum steigert die enterale
und renale Calcium-Resorption, wodurch die Calcium
konzentration im Blutplasma wieder auf das notwendige
Maß ansteigt und somit letztlich die Synthese von
Knochengewebe möglich wird.
Die Wirkung des Vitamin-D3-Hormons auf die Calcium
konzentration bzw. den Knochenstoffwechsel wird über
den Vitamin-D3-Rezeptor (VDR) vermittelt, so daß sich
eine Veränderung dieses Rezeptors zwangsläufig auch
auf den Knochenstoffwechsel auswirkt. Inzwischen
konnte gezeigt werden, daß die genetische Konstella
tion des Vitamin D3-Rezeptors die Entwicklung der in
dividuellen Knochenstruktur und damit die individuel
le, genetisch-bedingte Osteoporose-Prädisposition in
einem hohen Maß beeinflußt, wobei drei Risikogruppen
unterschieden werden:
Bei einer Genausstattung "BB" liegen beide humanen Allele des VDR-Gens in einer Osteoporose-begünsti genden Zustandsform vor. Etwa 20% aller Frauen tra gen dieses besonders hohe genetische Risiko, bereits früh im Alter von 65 Jahren an Osteoporose zu erkran ken. Bei der Genausstattung "bb" liegen beide VDR- Allele in der bestmöglichen Zustandsform für eine op timale Knochendichte vor (ca. 35% der weiblichen Be völkerung), während die Konstellation "Bb" eine Mischform mit mittlerer Osteoporose-Prädisposition einnimmt. Diese Genausstattung findet sich bei etwa 45% der weiblichen Bevölkerung.
Bei einer Genausstattung "BB" liegen beide humanen Allele des VDR-Gens in einer Osteoporose-begünsti genden Zustandsform vor. Etwa 20% aller Frauen tra gen dieses besonders hohe genetische Risiko, bereits früh im Alter von 65 Jahren an Osteoporose zu erkran ken. Bei der Genausstattung "bb" liegen beide VDR- Allele in der bestmöglichen Zustandsform für eine op timale Knochendichte vor (ca. 35% der weiblichen Be völkerung), während die Konstellation "Bb" eine Mischform mit mittlerer Osteoporose-Prädisposition einnimmt. Diese Genausstattung findet sich bei etwa 45% der weiblichen Bevölkerung.
Die Sequenzanalyse der beiden VDR-Allele (Nature 367
(1994), Seite 284, WO 94/03633) erbrachte, daß sie
sich lediglich an einer einzigen, definierten Positi
on voneinander unterscheiden. Liegt das Gen in der B-
Form vor, so ist das Nukleotid an Position 650 Guanin
(G), während es bei der b-Form ein Adenin (A) ist.
Herkömmliche Diagnostikverfahren, z. B. Knochendichte-
Messungen zeigen den beginnenden und fortschreitenden
Knochenabbau an, sind daher nur geeignete Methoden
für Verlaufskontrollen. Die invasive Methode der Kno
chenbiopsie ist experimentell aufwendig und kann den
zeitlichen Beginn der Krankheit nur unpräzise fest
stellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es nun
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein molekularbio
logisches Testverfahren anzugeben, mit dem eine Frü
herkennung des genetisch bedingten Osteoporoserisikos
auf einfache Art und Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das Kit nach Anspruch 1, den
Mikroarray nach Anspruch 19 sowie das Verfahren nach
Anspruch 23 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Kits, Mikroarrays und Verfahrens
werden in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen gege
ben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde ein molekular
biologisches Testverfahren entwickelt, das als Aus
gangsmaterial beliebige menschliche Gewebe, insbeson
dere peripheres Blut verwendet. Aus diesem wird das
Erbmaterial (DNS) isoliert und anschließend unter
sucht, ob das Gen für den Vitamin D3-Rezeptor (VDR)
an Position 650 Guanin oder Adenin aufweist bzw. die
Erkennungssequenz der Restriktionsendonuklease
Mva1269I enthält. Es wird also zu diagnostischen
Zwecken die Erkenntnis genutzt, daß die Restriktions
endonuklease Mva1269I im Falle des b-Allels des VDR
eine Erkennungssequenz über den polymorphen Bereich
besitzt. Im Falle des B-Allels besitzt diese Restrik
tionsendonuklease keine Erkennungssequenz und kann
daher das VDR-Gen nicht schneiden. Letztlich wird al
so der Polymorphismus eines DNS-Abschnittes unter
sucht, der in der b-Allelform des VDR-Gens die Erken
nungssequenz der Restriktionsendonuklease Mva1269I
enthält. Dies kann vorteilhafterweise erfolgen, indem
der gesuchte DNS-Abschnitt mit den in Patentanspruch
2 dargestellten Primerpaaren mittels PCR amplifiziert
wird und anschließend eine Untersuchung dieses amplifizierten
Bereiches durchgeführt wird. Hierzu eignet
sich zum einen eine Restriktionsfragmentanalyse, wo
bei vorteilhafterweise die amplifizierten DNS-Ab
schnitte einem Verdau mit der Restriktionsendonuklea
se Mva1269I unterworfen werden. Dies führt im Falle
des b-Allels zu zwei Fragmenten von ca. 140 Basen
paaren und 340 Basenpaaren während im Falle des B-
Allels das 480 Basenpaare große Amplifikat nicht
fragmentiert wird.
Die Analyse des Fragmentmusters kann nun auf herkömm
liche Weise mittels Gelelektrophorese erfolgen. Wei
terhin können auch die als Primer verwendeten Oligo
nukleotide mit Fluorophoren markiert sein, so daß auf
dem Gel die entstehenden Banden bei 140 bp, 340 bp
bzw. 480 bp leicht unter Fluoreszenzanregung erfaßt
werden können. Auch eine Analyse mittels ABI-Genetic
Analyzer™ der Firma Applied Biosystems oder entspre
chenden Geräten ist mit derart fluoreszenzmarkierten
Primerpaaren möglich.
Alternativ kann auch die LightCycler™-Technologie
eingesetzt werden. Hierzu werden nach der Amplifika
tion des gesuchten DNS-Abschnittes die Einzelstränge
der amplifizierten DNS voneinander gelöst und mit den
in Anspruch 5 genannten Oligonukleotiden hybridi
siert. Diese beiden Oligonukleotide sind fluoreszenz
markiert, wie in Anspruch 6 beschrieben, und binden
in unmittelbar räumlicher Nähe zueinander an die ein
zelsträngige DNS. In diesem Zustand ist zwischen den
Fluoreszenzmarkern der beiden Oligonukleotide ein re
sonanter Fluoreszenzenergietransfer möglich. Wird
beispielsweise das eine Nukleotid mit dem Fluores
zenzfarbstoff 3FAM™ (3-Fluorescein) und das andere
Nukleotid mit dem Fluoreszenzfarbstoff 5-LightCycler
Red 640™ (5-LC Red 640™) markiert, so kann das 3FAM™
angeregt werden, wobei aufgrund des Fluoreszenzener
gietransfers die Anregungsenergie des 3-FAM™ auf 5-
LC Red 640™ übertragen wird und Fluoreszenz des
Farbstoffes 5-LC Red 640™ beobachtbar ist.
Zur Analyse des Polymorphismus wird nun diese mit den
beiden fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden hybri
disierte DNS erwärmt, so daß sich die Oligonukleotide
bei bestimmten Temperaturen wieder von der einzel
strängigen DNS lösen. Aufgrund der Punktmutation, die
in der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonu
klease Mva1269I enthalten ist, bindet jedoch in einem
Falle eines der Oligonukleotide weniger stabil an die
einzelsträngige DNS und löst sich folglich bei nied
rigerer Temperatur von dieser DNS. Aufgrund der
Schmelztemperatur, die beobachtet wird, läßt sich nun
eine Aussage treffen, welches der Allele bzw. ob bei
de Allele des VDR-Gens in der Probe vorhanden sind.
Die Erfassung der Allele des VDR-Gens kann auch mit
tels des erfindungsgemäßen Mikroarrays, z. B. eines
DNA-Chips, erfolgen, wobei die einzelnen Zellen des
Chips Oligonukleotide aufweisen, die spezifisch mit
gesuchten Abschnitten der nachzuweisenden Allele hy
bridisieren. Zum Aufbau und dem Einsatz von DNS-Chips
wird beispielhaft allgemein auf die EP 0 373 203 ver
wiesen. Der Nachweis kann dabei ohne Amplifikation
direkt oder auch erst nach Amplifikation des gesuch
ten DNS-Abschnittes erfolgen. In gleicher Weise kann
der Nachweis ohne oder erst nach Restriktionsverdau
der DNS bzw. eines amplifizierten DNS-Abschnittes
hiervon in kürzere DNS-Abschnitte durchgeführt wer
den.
Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Diagnose-Kit,
dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie dem erfindungsgemäßen
Mikroarray ist es, daß jeder Laborarzt und
jedes medizinische Labor sowie jedes wissenschaftli
che Labor, das derartige Untersuchungen durchführt,
sämtliche aufeinander abgestimmte Substanzen gegebe
nenfalls in einem einzigen Diagnose-Kit, zur Verfü
gung erhält bzw. daß jegliche Vorbereitungsarbeiten
für die Labore entfallen und auf einfache Art und
Weise der Polymorphismus bestimmt werden kann. Insbe
sondere sind die Primer-Oligonukleotide bzw. die Oli
gonukleotide des Mikroarrays bereits ausgetestet, so
daß die Hauptarbeit bei der Entwicklung entsprechen
der Oligonukleotide entfällt.
Damit ist es erstmals möglich, die Bestimmung des Po
lymorphismus des VDR-Gens von einzelnen Patienten in
großem Maßstabe und am jeweiligen Ort des Patienten
auf einfache und kostengünstige Weise durchzuführen.
Denn hierzu benötigt der einzelne Laborarzt bzw. das
einzelne medizinische Labor lediglich noch einen er
findungsgemäßen Mikroarray, einen herkömmlichen Ther
mocycler (PCR-Gerät), ein Gerät zur Auftrennung der
einzelnen amplifizierten DNS-Fragmente, beispielswei
se eine Gelelektrophorese-Einheit oder ein Kapillare
lektrophoresegerät, oder einen LightCycler™ der Fa.
Roche Molecular Biochemicals sein. Ein herkömmliches
Kapillarelektrophoresegerät wird beispielsweise von
der Firma Perkin Elmer Biosystems™ unter dem Namen
"PE ABI Prism Genetic Analyser 310''™ vertrieben. Ent
sprechende Thermocycler für die Amplification der DNS
werden beispielsweise von der Firma Applied Biosy
stems™ unter dem Namen "GenAmp 2400''™ bzw. auch "Gen-
Amp9600"™ vertrieben.
Zur leichteren Erfassung der amplifizierten DNS-
Abschnitte kann jeweils mindestens eines der Oligonu
kleotide eines Paares mit einem Fluorophor gekennzeichnet
sein, so daß hierdurch auch eine automati
sierte Auswertung anhand der spezifischen Fluores
zenzemission der jeweiligen Fluorophore möglich ist.
Insgesamt wird durch das erfindungsgemäße Diagnose-
Kit, Mikroarray bzw. Verfahren die Bestimmung des Po
lymorphismus des VDR-Gens jedermann auf einfache, si
chere und standardisierte Weise ermöglicht.
Erfindungsgemäß kann das Diagnose-Kit auch dahinge
hend weitergebildet werden, daß dem Diagnose-Kit
nicht nur Oligonukleotide für die Bestimmung eines
einzelnen Enzymes sondern auch weitere Oligonukleo
tidpaare für die Bestimmung weiterer Gene beigegeben
werden. In gleicher Weise kann der erfindungsgemäße
Mikroarray auch Felder vorsehen, die Oligonukleotide
aufweisen, mit denen weitere Gene nachgewiesen werden
können.
Die jeweiligen Proben zur Erfassung der VDR-Allele
können mittels handelsüblichen DNA-Isolierungskits
(z. B. QIAamp DNA-Blood Kit™, Qiagen, Hilden) gewon
nen werden. Als Ausgangsmaterial für die Extraktion
der genomischen DNA können dabei Vollblut, Blutplas
ma, Blutserum, Körperflüssigkeiten wie beispielsweise
Amnionflüssigkeit, kernhaltige Blutzellen wie bei
spielsweise Lymphozyten, kultivierte Zellen, Gewebe
oder auch forensisches Probenmaterial und dergleichen
verwendet werden. Die extrahierte DNS dient dann als
Template für die in den einzelnen Verfahren beschrie
benen PCR-Reaktionen. Im folgenden werden einige Bei
spiele erfindungsgemäßer Verfahren, hierzu verwendete
Diagnose-Kits und dergleichen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den Nachweis von PCR-Produkten über eine
gelelektrophoretische Trennung;
Fig. 2 den Nachweis von PCR-Produkten über ABI-
Fragmentanalyse;
Fig. 3 ein weiteres Beispiel für den Nachweis von
PCR-Produkten über gelelektrophoretische
Trennung;
Fig. 4 ein weiteres Beispiel für den Nachweis von
PCR-Produkten über ABI-Fragmentanalyse; und
Fig. 5 den Nachweis eines Polymorphismus mittels
LightCycler-Technologie.
Ein erster Kit ermöglicht die Bestimmung des Polymor
phismus des VDR-Gens und enthält neben den Grundsub
stanzen für eine PCR ein Primerpaar sowie die Re
striktionsendonuklease Mva1269I in getrennten Behält
nissen. Außerdem enthält es eine rekombinante Posi
tivkontrolle des gesuchten Abschnittes des VDR-Gens.
Mit diesem Kit wird nun das Verfahren folgendermaßen
durchgeführt.
Zuerst wird DNA-Ausgangsmaterial über handelsübliche
DNA-Isolierungskits (QIAamp DNA-Blood Kit, Qiagen,
Hilden) isoliert. Als Ausgangsmaterial für die Ex
traktion der genomischen DNA können u. a. Vollblut,
Blutplasma, Blutserum, Körperflüssigkeiten wie bei
spielsweise Amnionflüssigkeit, kernhaltige Blutzellen
wie beispielsweise Lymphozyten, kultivierte Zellen,
Gewebe oder auch forensisches Probenmaterial verwen
det werden. Die extrahierte DNA kann dann als Template
für die im folgenden dargestellten Verfahren be
schriebene PCR-Reaktion dienen.
In einem ersten Beispiel wurde zunächst eine Blutpro
be von insgesamt drei Probanden verwendet. Es wurde
aus diesem peripheren Blut über die genannten han
delsüblichen Isolierungskits die genomische DNA ex
trahiert. Diese DNA dient dann als Template für eine
PCR-Reaktion bei der Amplifikate von 480 bp erzeugt
werden, die den variablen Genbereich VDR-Allele bein
halten. Da die variablen Allel-Bereiche zudem inner
halb der Erkennungssequenz der Restriktionsendo
nuclease Mva1269I lokalisiert sind, können durch eine
anschließende RFLP-Analyse beide individuellen VDR-
Allele typisiert werden. Der DNA-Verdau mit dem Enzym
Mva1269I führt im Falle des "b"-Allels zu zwei Frag
menten von ca. 140 bp und 340 bp. Im Gegensatz dazu
wird das "B"-Allel aufgrund des singulären Nukleotid-
Austausches innerhalb der Enzym-Erkennungsstelle
nicht von Mva1269I fragmentiert. Demzufolge können
sich in Abhängigkeit der individuellen VDR-Allelaus
stattung die in Tabelle 1 gezeigten Fragmentmuster
ergeben:
Als Primer wurden die in der folgenden Tabelle 2 dar
gestellten Oligonukleotide verwendet, wobei beide
Primer mit dem Fluoreszenzfarbstoff 5'-6-FAM markiert
waren. Die Größe des durch diese beiden Primer ampli
fizierten DNS-Einzelstranges beträgt 480 Basenpaare.
Mit diesen Primern wurde eine Polymerasekettenreakti
on durchgeführt mit den in der folgenden Tabelle 3
dargestellten Parametern.
Die PCR-Reaktionen wurden dabei auf einem PCR-
Blockcycler PE 9700™ der Firma PE Applied Biosystems
durchgeführt. Als Reaktionsansatz mit 25 µl Reak
tionsvolumen wurde der in Tabelle 4 dargestellte Re
aktionsansatz Verwendet.
Taq-Puffer bezeichnet dabei einen Taq DNA Polymerase
Storage Buffer (Taq-Buffer B), der in wäßriger Lösung
enthält: Tris-HCl 20 mM (pH = 8,0 bei 25°C), KCl
100 mM, EDTA 0,1 mM, DTT 1 mM, Glycerol 50% (v/v),
Tween20 0,5% (v/v), Nonidet-P40 0,5% (v/v) und bei
spielsweise von Promega Corp. (Cat.-No: M166B) ver
trieben wird.
Mit den so erzeugten amplifizierten DNS-Abschnitten
wurde eine RFLP-Analyse durchgeführt. Hierzu wurden
die Amplifikate mit dem Restriktionsenzym Mva1269I in
den bereits verwendeten PCR-Reaktionsgefäßen und PCR-
Geräten inkubiert. Hierzu wurde ein Reaktionsansatz
von 30 µl Volumen gemäß der nachfolgenden Tabelle 5
verwendet.
Der Restriktionsansatz wurde für 60 min bei 37°C in
kubiert und anschließend über verschiedene Verfahren
analysiert.
Zum einen wurde eine Agarose-Gelelektrophorese durch
geführt. Für die Agarose-Gelelektrophorese wurden pro
Spur 15 µl des jeweiligen Reaktionsansatzes verwen
det. Die Dokumentation der Agarose-Gelelektrophorese
ist in Fig. 1 dargestellt. In Fig. 1 bezeichnen die
Spuren 2 und 11 jeweils eine 100-bp-Leiter und die
Spuren 4, 5 und 6 die Reaktionsansätze der oben ge
nannten drei Probanden unmittelbar nach Durchführen
der PCR und vor der Restriktionsspaltung. Die Spuren
8, 9 und 10 zeigen die entsprechenden Proben jedoch
hier nach Restriktionsspaltung durch Mva1269I.
Bei sämtlichen Proben in Spuren 4 bis 6 findet sich
lediglich das amplifizierte Fragment mit einer Länge
von 480 bp.
Es ist unmittelbar zu erkennen, daß der Proband, des
sen Proben in den Spuren 4 und 8 dargestellt sind,
offensichtlich zwei VDR-Gene enthält, die beide die
Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease
Mva1269I enthalten. Es sind daher nach dem Restrikti
onsverdau in Fig. 8 lediglich noch Fragmente mit 140
Basenpaaren und 340 Basenpaaren zu erkennen. Es liegt
also genotypisch der bb-Typ mit geringem Osteoporose
risiko vor. Bei dem Probanden, dessen Proben in den
Spuren 5 und 9 dargestellt sind, liegen nach Restrik
tionsverdau in Spur 9 sowohl Banden bei 140 Basenpaa
ren und 340 Basenpaaren vor als auch eine Bande bei
480 Basenpaaren. Es handelt sich also genotypisch um
einen Probanden mit zwei verschiedenen Allelen des
VDR-Gens (bB-Typ). Bei dem Probanden, dessen Proben
in den Spuren 6 und 10 dargestellt sind, liegt offen
sichtlich ein homozygoter BB-Typ mit hohem Osteoporo
serisiko vor, da keine Restriktionsfragmente bei 340
Basenpaaren und 140 Basenpaaren zu erkennen sind,
sondern lediglich ungespaltene Bruchstücke bei 480
Basenpaaren.
Zum zweiten werden dieselben Proben mittels ABI-Frag
mentanalyse ausgewertet. Für die ABI-Fragmentanalyse
wurden dabei jeweils 1 µl des Reaktionsansatzes ver
wendet. Diese ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei zei
gen die Fig. 2A, 2B und 2C das Analyseergebnis der
Proben, die vor dem Restriktionsverdau analysiert
wurden. Die Fig. 2E, 2F und 2G zeigen die Ergeb
nisse nach dem Restriktionsverdau der entsprechenden
Probanden. Die Fig. 2D und 2H sind Kontrollmessun
gen, bei denen lediglich H2O als Probe eingesetzt
wurde. Es ist klar zu erkennen, daß alle drei Proban
den vor dem Restriktionsverdau mit 12, 12' bezeichne
te Fragmente von etwa 480 Basenpaaren Länge aufwei
sen.
Grund für das Auftreten zweier Banden 12, 12' bei ca.
480 bp ist, daß das Wanderungsverhalten der beiden
Einzelstränge der amplifizierten DNS aufgrund der se
quenzbedingten Faltung bzw. Konformation geringfügig
unterschiedlich ist.
Die Fig. 2E bis 2G zeigen die Analyseergebnisse nach
dem Restriktionsverdau. In Fig. 2E ist zu erkennen,
daß dieser Proband lediglich Restriktionsfragmente 10
und 11 aufweist, also der bB-Typ mit geringem Osteo
poroserisiko vorliegt. In Fig. 2F ist zu erkennen,
daß bei dieser Probe nicht nur Restriktionsfragmente
mit 140 bp und 340 bp Länge, mit 10 und 11 bezeich
net, auftreten, sondern auch ein ungeschnittenes
Fragment bei 480 bp (Bezugszeichen 12, 12').
Es liegt folglich der bD-Genotyp vor. In Fig. 2G ist
zu erkennen, daß bei dieser Probe ausschließlich un
geschnittene Fragmente 12, 12' bei 480 bp vorliegen,
folglich der BB-Genotyp mit hohem Osteoporoserisiko
gegeben ist.
Die Fig. 3 und 4 zeigen weitere Beispiele für ein
wie oben durchgeführtes Analyseverfahren, wobei auch
hier die entsprechenden Kits zum Einsatz kamen. In
Fig. 3 ist in Spur 1 eine H2O-Kontrolle aufgetragen,
während ersichtlich in Spur 2, 3 bzw. 4 jeweils eine
Probe mit den Genotypen bb, bB bzw. BB vorliegt. Spur
5 zeigt wiederum eine 100 bp-Leiter. Fig. 4 zeigt
dieselben Proben, jedoch nach Auswertung durch ABI-
Fragmentanalyse bereits mit Mva1269I restriktionsver
dauter Proben. Es ist zu erkennen, daß es sich in
Fig. 4A um eine Probe eines heterozygoten bB-Typs han
delt. In Fig. 4B handelt es sich um die Probe eines
homozygoten bb-Types und in Fig. 4C um die Probe ei
nes homozygoten BB-Types. Fig. 4D zeigt wiederum die
Kontrollprobe, die lediglich H2O enthielt. Die Ergeb
nisse, die durch Gelelektrophorese erhalten werden,
entsprechen also vollständig denjenigen Ergebnissen,
die durch ABI-Fragmentanalyse erhalten werden.
Als weiteres Nachweisverfahren wurde eine VDR-Geno
typisierung mittels eines direkten Echtzeit PCR-
Nachweises durchgeführt.
Da sich die beiden VDR-Allele "b" und "B" lediglich
in einem einzelnen Nukleotid unterscheiden ergibt
sich neben der "klassischen" PCR-RFLP-Analytik eine
weitere moderne Methodik zur VDR-Genotypisierung. Un
ter Verwendung der sog. LightCycler™-Technologie
(Idaho Technologies Inc., Idaho) erfolgt dabei der
direkte Nachweis der einzelnen VDR-Allele über eine
"Echtzeit"-PCR, so daß auf eine nachfolgende Re
striktionsspaltung verzichtet werden kann. Zudem kann
der Zeitbedarf der PCR-Reaktion durch die innovative
Technik des LightCyclers™ drastisch reduziert werden
(ca. 30 Minuten im LightCycler™ im Vergleich zu 180
Minuten in herkömmlichen Blockcyclern).
Im Unterschied zum herkömmlichen PCR-Ansatz im Block-
Cycler werden neben den "forward" (POSTLC01f) und
"reverse" (POSTLC01r) PCR-Primern zwei weitere Oligo
nukleotide im Reaktionsansatz verwendet, die als sog.
"mutatuion probe" (POSTLChyb 01) und "anchor probe"
(POSTLCanch01) bezeichnet werden. Die "mutation pro
be" umspannt den variablen bzw. polymorphen VDR-DNA-
Bereich, entspricht in ihrer DNA-Sequenz jedoch nur
dem "B"-Allel. Die "anchor probe" ist 5 bp "stromab
wärts" der "mutation probe" lokalisiert. Die beiden
Oligonukleotide sind mit Fluorochromen markiert, die
"mutation probe" an ihrem 3'-Ende mit 3'-Fluroescein
(3FAM) und die "anchor probe" an ihrem 5'-Ende mit
5'-LightCycler Red 640™. Im Verlauf der LightCycler-
PCR-Reaktion werden mittels der "forward"- und "re
verse"-Primer Amplifikate von 480 bp erzeugt, die die
variablen Genbereiche der VDR-Allele beinhalten. Nach
Beendigung des letzten PCR-Zyklus wird dann eine sog.
Schmelzkurven-Analyse durchgeführt. Dafür werden zu
nächst die erzeugten PCR-Produkte bei 95°C denatu
iert. Im Anschluß erfolgt durch eine Temperaturer
niedrigung auf 40°C die Hybridisierung der "mutation
probe" und der "anchor probe" an die erzeugte 480 bp-
Einzelstrang-DNS. Durch die unmittelbare Nachbar
schaft der beiden Oligonukleotide auf der VDR-Einzel
strang-DNA kann nun der Vorgang des sog. "Fluores
cence Resonance Energy Transfer" ablaufen. Dabei wird
zunächst der 3'-Fluorescein-Farbstoff der "mutation
probe" durch das Gerät angeregt. Durch die vom 3'-
Fluorescein emittierte Strahlung kommt es dann zur
Anregung des 5'-LightCycler Red-Farbstoffs der "an
chor probe" und in der Folge zur Emission einer roten
Fluoreszenz, die durch einen Detektor im Gerät gemes
sen wird (FRET-Effekt). Bei einer Temperatur von
40°C kann die "mutation probe" sowohl an "b"- als
auch an "B"-DNA-Amplifikate hybridisieren, doch die
Basenfehlpaarung im Falle des "b"-Allels führt zu ei
ner Destabilisierung des entsprechenden DNA-Hybrids
im Vergleich zur "B"-Allel-Hybridisierung. Dieser Ef
fekt äußert sich im weiteren Verlauf der Schmelzkurven-Analyse,
wo eine kontinuierliche Erhöhung der
Temperatur von 45°C auf 95°C in 0,2°C-Schritten
erfolgt. Nach jeder Temperaturerhöhung wird die ver
bliebene Fluoreszenz-Emission gemessen. Während die
"mutation probe" im Falle des b-Allels bereits bei
etwa 54°C vom erzeugten VDR-Einzelstrang-Amplifikat
abfällt bzw. "abschmilzt" ist dieser Effekt beim "B"-
Allel erst ab ca. 62°C zu beobachten. Ein Abfal
len/Abschmelzen der "mutation probe" ist mit dem Auf
heben des FRET-Effekts verbunden, so daß keinerlei
Fluoreszenz mehr detektiert werden kann. Nach Ab
schluß der Schmelzkurven-Analyse wird dessen Resultat
graphisch dargestellt (1. negative Ableitung der
Fluoreszenz in Abhängigkeit der Temperatur). Dabei
ergibt sich beim Genotyp "bb" lediglich ein Fluores
zenz-Peak bei 54°C, während die "BB"-Anordnung nur
zu einem entsprechenden Peak bei 62°C führt.
Für dieses Nachweisverfahren wurden nun die in der
vorliegenden Tabelle 6 dargestellten Primer verwen
det, wobei die ersten beiden Primer zur Amplifikation
des gewünschten DNA-Abschnittes mit der Punktmutation
verwendet wurden, während die beiden Primer
POSTLChyb01 und POSTLCanch01 als Hybridisierungspro
ben verwendet wurden.
Die PCR wurde dabei, wie bereits oben dargestellt,
nun jedoch mit den folgenden in Tabelle 7 dargestell
ten Parametern durchgeführt.
Sämtliche PCR-Reaktionen wurden auf einem LightCy
cler™-Gerät der Firma Roche Molecular Biochemical
mit einem Reaktionsansatz von 20 µl, wie in Tabelle 8
dargestellt, durchgeführt.
Als PCR-Template wurde zunächst Kontrollblut von 2
Probanden verwendet, aus denen die genomische DNS wie
oben beschrieben extrahiert wurde. Fig. 5 zeigt nun
die Schmelzkurven in erster Ableitung für die beiden
Probanden. Es ist zu erkennen, daß bei Kurve 1 in
Fig. 5 die erste negative Ableitung der Fluoreszenz in
Abhängigkeit von der Temperatur lediglich bei ca. 54
°C ein Maximum aufweist. Es handelt sich hier also um
eine Probe mit dem homozygoten bb-Typ. Kurve 2 in
Fig. 5 zeigt die erste negative Ableitung der Fluores
zenz in Abhängigkeit von der Temperatur für einen
weiteren Probanden. In diesem Falle zeigen sich zwei
Maxima bei ca. 54°C und 62°C. Dies weist darauf
hin, daß die Probe dieses Probanden vom heterozygoten
bB-Genotyp ist.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß durch das
erfindungsgemäße Kit und seine Inhaltstoffe sowie
durch das mittels dem Kit erfindungsgemäß durchführ
bare Verfahren und die erfindungsgemäßen Array ein
molekularbiologisches Testverfahren entwickelt wurde,
mit dem eine Früherkennung des genetisch bedingten
Osteoporoserisikos möglich ist und demzufolge eine
entsprechender Lebenswandel vorzeitig eingeschlagen
werden kann. Als Ausgangsmaterial für dieses Diagno
severfahren können verschiedenste Körpergewebe, ins
besondere auch peripheres Blut dienen, aus dem das
Erbmaterial isoliert und anschließend gezielt die ge
netische Prädisposition der jeweiligen Person erfaßt
wird.
Claims (37)
1. Kit zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose
eines Menschen mit
mindestens einem Paar Oligonukleotide (Reverseprimer, Forwardprimer), wobei die beiden Oligonukleotide ei nes Paares als Primer zur Amplifikation mittels Poly merasekettenreaktion jeweils eines der beiden komple mentären Stränge eines gesuchten DNS-Abschnittes des menschlichen Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor (VDR) geeignet sind, und
wobei der gesuchte DNS-Abschnitt das Nukleotid 650 des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor umfaßt.
mindestens einem Paar Oligonukleotide (Reverseprimer, Forwardprimer), wobei die beiden Oligonukleotide ei nes Paares als Primer zur Amplifikation mittels Poly merasekettenreaktion jeweils eines der beiden komple mentären Stränge eines gesuchten DNS-Abschnittes des menschlichen Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor (VDR) geeignet sind, und
wobei der gesuchte DNS-Abschnitt das Nukleotid 650 des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor umfaßt.
2. Kit nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß der gesuchte DNS-Abschnitt in ei
ner Allelform des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor
die Erkennungssequenz der Restriktionsendonuclease
Mva1269I enthält.
3. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es mindestens eines der beiden
folgenden Paare Oligonukleotide mit den folgenden Se
quenzen aufweist:
AGGAGCCCATCTCCATTCCTTGAGCCTCCA und
TGGTTTGCAGAGCCCCTGTGGTGTGTGGAC
bzw.
CTTGAGCCTCCAGTCCAGGAA und
TACTTTGCTGGTTTGCAGAGC.
AGGAGCCCATCTCCATTCCTTGAGCCTCCA und
TGGTTTGCAGAGCCCCTGTGGTGTGTGGAC
bzw.
CTTGAGCCTCCAGTCCAGGAA und
TACTTTGCTGGTTTGCAGAGC.
4. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eines der beiden Oligo
nukleotide mit einem Fluorophor markiert ist.
5. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Paar Oligonukleotide mit
den folgenden Sequenzen enthält:
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'.
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'.
6. Kit nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Oligonukleotide mit
den Sequenzen
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'
mit verschiedenen Fluorophoren markiert sind, zwi schen denen resonanter Fluoreszenzenergietransfer möglich ist.
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'
mit verschiedenen Fluorophoren markiert sind, zwi schen denen resonanter Fluoreszenzenergietransfer möglich ist.
7. Kit nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oligonukleotid mit
der Sequenz
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' an seinem 3'-Ende mit 3'- Fluoreszein (3FAM) und
das Oligonukleotid mit der Sequenz
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'
an seinem 5'-Ende mit 5'-LightCycler Red 640 (5'-LC Red 640) markiert ist.
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' an seinem 3'-Ende mit 3'- Fluoreszein (3FAM) und
das Oligonukleotid mit der Sequenz
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'
an seinem 5'-Ende mit 5'-LightCycler Red 640 (5'-LC Red 640) markiert ist.
8. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es die Restriktionsendonuklease
Mva1269I enthält.
9. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es die zur Durchführung einer Po
lymerasekettenreaktion erforderlichen Substanzen ent
hält.
10. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es als zur Durchführung einer Po
lymerasekettenreaktion erforderliche Substanzen eine
Pufferlösung, Magnesiumchlorid, Desoxynukleotid-
Triphosphate, sowie eine hitzestabile Polymerase ent
hält.
11. Kit nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß es als hitzestabile Polymerase
eine Polymerase aus Thermus aquaticus (Taq-
Polymerase) enthält.
12. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Positivkontrolle eine DNS-
Probe mit dem gesuchten DNS-Abschnitt enthält.
13. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiterhin eine Anleitung zur
Durchführung der Polymerasekettenreaktion, eine An
leitung zur Durchführung einer Fragmentanalyse ent
hält.
14. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine Anleitung zur Durchfüh
rung eines Restriktionsverdaus mit anschließender
Gelelektrophorese enthält.
15. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Schema zur Auswertung der
erhaltenen Meßergebnisse enthält.
16. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen Mikroarray (DNS-Chip)
enthält, wobei der Mikroarray eine Anzahl Zellen
(Felder) aufweist und in mindestens einer Zelle ein
Oligonukleotid angeordnet ist, das mit einem der Al
lele des gesuchten DNS-Abschnitts hybridisiert.
17. Kit nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß in mindestens einer weiteren Zel
le des Mikroarrays ein weiteres Oligonukleotid ange
ordnet ist und die Sequenz des Oligonukleotids, das
in der mindestens einen Zelle angeordnet ist, sich
von der Sequenz des weiteren Oligonukleotids unter
scheidet.
18. Kit nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens zwei Zellen
jeweils ein Oligonukleotid angeordnet ist, wobei die
in verschiedenen Zellen angeordneten Oligonukleotide
jeweils mit verschiedenen Allelen des gesuchten DNS-
Abschnitts hybridisieren.
19. Mikroarray, beispielsweise DNS-Chip, mit einer
Anordnung von mehreren voneinander getrennten Zellen
(Feldern),
dadurch gekennzeichnet,
daß in mindestens einer Zelle ein Oligonukleotid angeordnet
ist, das mit einem DNS-Abschnitt des mensch
lichen Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor hybridisiert,
wobei der DNS-Abschnitt das Nukleotid 650 des Gens
für den Vitamin-D3-Rezeptor umfaßt.
20. Mikroarray nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß der gesuchte DNS-Abschnitt in ei
ner Allelform des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor
die Erkennungssequenz der Restriktionsendonuclease
Mva1269I enthält.
21. Mikroarray nach einem der beiden vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einer weiteren Zelle ein weiteres Oligonukleotid an
geordnet ist, wobei die Sequenz des Oligonukleotids,
das in der mindestens einen Zelle angeordnet ist,
sich von der Sequenz des weiteren Oligonukleotids un
terscheidet.
22. Mikroarray nach einem der drei vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
zwei Zellen jeweils ein Oligonukleotid angeordnet
ist, wobei die in verschiedenen Zellen angeordneten
Oligonukleotide jeweils mit verschiedenen Allelen des
gesuchten DNS-Abschnitts hybridisieren.
23. Verfahren zur Ermittlung der Prädisposition für
Osteoporose eines Menschen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Nukleotid 650 des Gens für den Vitamin-D3-
Rezeptor erfaßt wird.
24. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorhandensein oder Fehlen ei
ner Erkennungssequenz für das Enzym Mva1269I in zu
mindest einem der Gene für den Vitamin-D3-Rezeptor
erfaßt wird.
25. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Prädispo
sition für Osteoporose in zunehmender Reihenfolge
bb < bB < BB
bestimmt wird, wobei b für ein Gen des Vitamin-D3- Rezeptors mit einer Mva1269I-Erkennungssequenz und B für ein Gen des Vitamin-D3-Rezeptors ohne Mva1269I- Erkennungssequenz steht.
bb < bB < BB
bestimmt wird, wobei b für ein Gen des Vitamin-D3- Rezeptors mit einer Mva1269I-Erkennungssequenz und B für ein Gen des Vitamin-D3-Rezeptors ohne Mva1269I- Erkennungssequenz steht.
26. Verfahren nach einem der drei vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der DNS-Abschnitt
des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor, der möglicher
weise die Mva1269I-Erkennungssequenz enthält, durch
Polymerasekettenreaktion vervielfältigt wird.
27. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerasekettenreaktion mit
mindestens einem der beiden folgenden Paare Oligonu
kleotide durchgeführt wird, die die folgenden Sequen
zen aufweisen:
AGGAGCCCATCTCCATTCCTTGAGCCTCCA und
TGGTTTGCAGAGCCCCTGTGGTGTGTGGAC
bzw.
CTTGAGCCTCCAGTCCAGGAA und
TACTTTGCTGGTTTGCAGAGC.
AGGAGCCCATCTCCATTCCTTGAGCCTCCA und
TGGTTTGCAGAGCCCCTGTGGTGTGTGGAC
bzw.
CTTGAGCCTCCAGTCCAGGAA und
TACTTTGCTGGTTTGCAGAGC.
28. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Paar Oli
gonukleotide verwendet wird, bei dem eines oder beide
der Oligonukleotide mit einem Fluoreszenzfarbstoff
markiert ist bzw. sind.
29. Verfahren nach einem der drei vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die vervielfältigte
DNS durch geeignete Restriktionsenzyme verdaut und
anhand der erzeugten DNS-Bruchstücke die allelische
Variabilität des Gens für den Vitamin-D3-Rezeptor er
faßt wird.
30. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die vervielfältigte DNS mit der
Restriktionsendonuklease Mva1269I verdaut wird.
31. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den
Verdau erzeugten DNS-Fragmente bezüglich ihrer Länge
aufgetrennt werden.
32. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch den Verdau erzeugten
DNS-Fragmente elektrophoretisch aufgetrennt werden.
33. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
aufgetrennten Fragmenten emittierte Fluoreszenzstrah
lung erfaßt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die amplifizierte DNS geschmolzen
und mit zwei weiteren Oligonukleotiden hybridisiert
wird, wobei beide weitere Oligonukleotide mit ver
schiedenen Fluorophoren markiert sind und eines der
weiteren Oligonukleotide (mutation probe) mit einem
Sequenzabschnitt der einzelsträngigen amplifizierten
DNS hybridisiert, der den für die allelische Variabi
lität verantwortlichen polymorphen Bereich des Vit
amin-D3-Rezeptors einschließt, und das andere weitere
Oligonukleotid (anchor probe) derart benachbart zu
dem ersten Oligonukleotid mit der DNS hybridisiert,
daß zwischen den jeweiligen Fluorophoren benachbarter
weiterer Oligonukleotide ein resonanter Fluoreszenz
energietransfer möglich ist und
anschließend die Temperatur der hybridisierten DNS
bestimmt wird, bei der die Fluoreszenzemission der
DNS abnimmt.
35. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß das Paar weiterer Oligonukleotide
folgende Sequenzen enthält:
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'.
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' und
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3'.
36. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß das Oligonukleotid mit der Se
quenz
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' an seinem 3'-Ende mit 3'- Fluoreszein (3FAM) und
das Oligonukleotid mit der Sequenz
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3' an seinem 5'-Ende mit
5'-LightCycler Red 640 (5'-LC Red 640) markiert ist.
5'-GGCCTGCACATTCCCAATA-3' an seinem 3'-Ende mit 3'- Fluoreszein (3FAM) und
das Oligonukleotid mit der Sequenz
5'-AGGCTCTGCTCTTGCGTGAACTG-p-3' an seinem 5'-Ende mit
5'-LightCycler Red 640 (5'-LC Red 640) markiert ist.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 36, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu amplifizierende DNS aus
Vollblut, Blutplasma, Blutserum, Körperflüssigkeiten
wie Amnionflüssigkeit, kernhaltigen Blutzellen wie
z. B. Lymphozyten, kultivierten Zellen, Körpergewebe
oder forensisches Probematerial in herkömmlicher Wei
se isoliert wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10103308A DE10103308A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose |
PCT/EP2002/000588 WO2002059358A2 (de) | 2001-01-25 | 2002-01-22 | Kit, verfahren und mikroarray zur ermittlung der prädisposition für osteoporose |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10103308A DE10103308A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10103308A1 true DE10103308A1 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7671708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10103308A Ceased DE10103308A1 (de) | 2001-01-25 | 2001-01-25 | Kit, Verfahren und Mikroarray zur Ermittlung der Prädisposition für Osteoporose |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10103308A1 (de) |
WO (1) | WO2002059358A2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994003633A1 (en) * | 1992-07-31 | 1994-02-17 | Garvan Institute Of Medical Research | Assessment of trans-acting factors allelic variation |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AUPM701594A0 (en) * | 1994-07-25 | 1994-08-18 | Garvan Institute Of Medical Research | Diagnostic method |
GB9819769D0 (en) * | 1998-09-10 | 1998-11-04 | Oxagen Limited | Method |
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2001
- 2001-01-25 DE DE10103308A patent/DE10103308A1/de not_active Ceased
-
2002
- 2002-01-22 WO PCT/EP2002/000588 patent/WO2002059358A2/de not_active Application Discontinuation
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994003633A1 (en) * | 1992-07-31 | 1994-02-17 | Garvan Institute Of Medical Research | Assessment of trans-acting factors allelic variation |
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Title |
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SBE-TAGS: An array-based method for efficient single-nucleotide polymorphism genotyping. HIRSCH-HORN, J.N. u.a., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (2000)97 (22) 12164-12169 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO2002059358A3 (de) | 2003-10-23 |
WO2002059358A2 (de) | 2002-08-01 |
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