Vorrichtung zum Bearbeiten von Natursteinpflasterungen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine derartige Vorrichtung dient dazu, das Fugenmaterial in den Zwischenräumen zwischen auf dem Boden eingesetzten Pflastersteinen, beispielsweise Naturpflastersteinen, Kunststeinen oder Platten, welche als Pflasterungen angeordnet sind, derart zu rütteln resp. verdichten, dass überschüssige Flüssigkeit und Lufteinschlüsse aus diesem Fugenmaterial ausgebracht wird, ohne dass die Pflastersteine selbst nachgestossen werden.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der CH 685 060 bekannt, bei welcher eine Vibrationsvorrichtung auf der Oberseite einer Trägerplatte angebracht ist, welche auf ihrer Unterseite Schienen aufweist . Diese Schienen sind mindestens im Auflagebereich aus elastischem Material . Dabei kommt das elastische Material der Schienen mit den Pflastersteinen in Berührung und überträgt die Vibrationen der VibrationsVorrichtung auf diese. Von diesen Pflastersteinen wird die Vibration weiter auf das umgebende Fugenmaterial, beispielsweise den Fugenmortel übertragen. Dadurch können überschüssige Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, und allfällige Lufteinschlüsse aus dem Fugenmörtel entweichen und der Fugenmortel wird gleichzeitig noch nachverdichtet. Die Vibrationen werden dabei aber so klein gehalten, dass die Pflastersteine selbst nicht weiter nachgestossen werden. Damit werden vorteilhafterweise Fugen von hoher Beständigkeit erzielt .
Nach der Verwendung dieser Vorrichtung ist üblicherweise noch eine Nachbehandlung der Fugen notwendig, um eine optisch ansprechende Fugenoberfläche zu erhalten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, eine Vorrichtung der genannten Art zu finden, welche unter Beibehaltung der Vorteile der Erzielung von Fugen von hoher Beständigkeit gleichzeitig auch auf die Fugenoberflächen einzuwirken vermag, um eine Nachbehandlung der Fugen zu vermeide .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere, bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Ansprüche 2 bis 15.
Das Vorsehen von radial nach Aussen abstehenden, elasti- sehen Noppen bringt den Vorteil, dass einerseits die Vibration der Vorrichtung über die Oberfläche der Pflastersteine in den Fugenmörtel übertragen werden und diesen damit verdichten und andererseits auch die nach oben weisenden Oberflächen des Fugenmörtels homogen verdichtet werden. Diese Verdichtung der Oberfläche führt zu einer besonders guten
Frostbeständigkeit und verbessert auch die optische Wirkung ohne zusätzliche Nachbearbeitung der Fugen.
Vorzugsweise sind die Noppen in regelmässigen Abständen auf der Mantelfläche der jeweiligen Walzen angeordnet, dabei können die Noppen entweder identische Längen aufweisen oder aber alternierend zwei unterschiedliche Längen aufweisen.
Es hat sich als besonders Vorteilhaft erwiesen, wenn die Noppen eine Länge zwischen 0.8 und 3 cm aufweisen, für spe-
zielle Anwendungen sind aber durchaus auch kürzere oder längere Noppen denkbar.
Besonders vorteilhaft lassen sich die Noppen direkt in der Mantelfläche der Walze selbst ausbilden, wenn diese bei- spielsweise aus einer einteiligen Kunststoffmatte besteht. Solche Matten lassen sich kostengünstig in grösseren Stückzahlen herstellen und können für Walzen mit unterschiedlichen Abmessungen verwendet werden, indem diese auf die jeweils erforderliche Grosse zugeschnitten werden und auf die Mantelfläche der Walze aufgebracht resp. mit ihr lösbar verbunden werden.
Damit lässt sich die erfindungsgemässe Vorrichtung auch besonders leicht warten und defekte Teile austauschen, da gerade die Noppen den grössten Verschleiss des ganzen Gerätes aufweisen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine einzige Walze auf, welche als Hohlkörper ausgebildet ist. Im Innern der Walze ist dann der Träger für die Vibrationseinrichtung vorzugsweise über drei Rollen abge- stützt angeordnet.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht zwei parallel zueinander angeordnete Walzen vor, bei welchen der Träger für die Vibrationseinrichtung zwischen den beiden Walzen an einem Träger angeordnet ist. Damit lässt sich eine verhaltnismassig grosse Bearbeitungsfläche erzielen, und die Walzen laufen stabil auf dem zu bearbeitenden Untergrund.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand der Figuren noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die schematisch Ansicht einer erfindungsgemäs- sen Vorrichtung mit einer einzigen Walze;
Fig. 2 die Ansicht eines Ausschnittes der äusseren Oberfläche der Walze der Vorrichtung nach Figur 1;
Fig. 3 die Ansicht eines Ausschnittes einer alternati- ven Ausbildung der Oberfläche der Walze der Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 4 den Querschnitt durch eine Ausführungsvariante einer Noppe einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 5 den Querschnitt nach Figur 4 mit abgewinkelter Noppe;
Fig. 6 schematisch den Längsschnitt durch eine Pflasterung mit Fuge und aufgesetzter Vorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 7 schematisch die Ansicht einer alternativen er- findungsgemässen Vorrichtung mit zwei Walzen.
Figur 1 zeigt schematisch die Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit Walze 1, darin frei drehbar angeordnetem Träger 2 in Plattenform mit darauf befestigter Vibrationseinrichtung 3 und Rollen 4, über welche der
Träger 2 mit der Innenwand der Walze 1 abgestützt ist. Die Rollen 4 sind über Stützen 5 mit dem Träger 2 verbunden.
sind über Stützen 5 mit dem Träger 2 verbunden. Weiter sind zu beiden Seiten des Trägers 2 gabelförmige Stangen 6 angebracht, welche nach oben zu einem Griff (nicht dargestellt) zusammengeführt werden und die Bedienung der Vorrichtung ermöglichen. Vorteilhafterweise sind die Stangen 6 verschwenkbar mit dem Träger 2 verbunden.
Die Vibrationseinrichtung 3 weist einen an sich bekannten Aufbau auf, vorzugsweise bestehend aus einem Elektromotor, welcher ein Schwungrad mit einer exzentrisch angeordneten Zusatzmasse antreibt und damit eine periodische Rüttelbewegung auslöst . Die Stromversorgung der Vibrationseinrichtung 3 erfolgt beispielsweise über ein Kabel, welches entlang oder in den Stangen 6 von der Vibrationseinrichtung 3 zum Griff geführt wird, an welchem ggf. auch ein Schalter resp. Regler zur Steuerung des Elektromotors vorhanden ist.
Die Rollen 4 sind wie in Figur 1 dargestellt, vorzugsweise über Stützen 5 mit dem Träger 2 verbunden. Die Stützen 5 können vorteilhafterweise in der Länge verstellbar sein, um gute Rolleigenschaften in Abhängigkeit des Innendurchmes- sers der Walze 1 auch bei längerem Gebrauch zu gewährleisten. Die Rollen 4 können eine formstabile oder leicht elastische Oberfläche aufweisen, um einerseits eine gute Lagerung des Trägers 2 zu gewährleisten und andererseits die Schwingungen der Vibrationseinrichtung 3 auf die Walze 1 zu übertragen.
Alternativ zur dargestellten Ausführungsform der Rollen 4 in durchgehender, einteiliger Ausführung können diese auch mehrteilig ausgeführt sein. Beispielsweise können auf einer gemeinsamen Achse mehrere, voneinander beabstandete, unab- hängige Rollen eingesetzt werden.
Vorzugsweise sind die Rollen 4 über die gesamte Länge der Walze 2 ausgebildet, vorteilhafterweise aber mindestens in der Mitte zentriert über die halbe Länge der Walze 1 angeordnet. Damit wird einerseits eine gute Führung des Trägers 2 gewährleistet wie eine homogene Uebertragung der Schwingungen der Vibrationseinrichtung 3 auf den gesamten Walzenkörper.
Die Aussenoberflache 1 ' der Walze 1 ist nun vorzugsweise ausgebildet, wie im Ausschnitt nach Figur 2 dargestellt. Auf der Oberfläche l1 sind radial nach Aussen abragende, fingerartige Noppen 7 angeordnet. Vorzugsweise sind diese in regelmässigen Abständen voneinander angeordnet, wie dies in der Figur 2 dargestellt ist . Diese Noppen können vorzugsweise direkt aus dem Material der Aussenoberflache 1 ' ausgebildet sein und weisen eine schlanke, nach Aussen konisch zulaufende Form mit gerundeter Spitze 7' auf.
Die Aussenoberflache 1 ' der Walze 1 wird vorzugsweise durch eine auf die Oberfläche des Walzenkörpers 1 aufzubringende Matte 8 gebildet, wie sie beispielsweise in Figur 3 in der Teilansicht dargestellt ist. Diese Matte 8 aus elastischem Material kann beispielsweise auf die Oberfläche des Walzenkörpers 1 aufgeleimt werden oder mittels anderen, lösbaren Verbindungsmitteln daran befestigt sein. Dies hat den Vorteil, dass nach einer gewissen Betriebsdauer der Vorrich- tung beim durch den Gebrauch bedingten Verschleiss der Noppen 7 diese einfach durch Austauschen der Matte 8 ersetzt werden können.
In Figur 3 ist weiter eine bevorzugte Variante der Anordnung der Noppen 7 dargestellt, wobei alternativ lange und kurze Noppen 7 angeordnet sind. Auch diese Noppen 7 sind
einteilig aus demselben elastischen Material wie die Matte 8 ausgeführt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante der Noppen 7 ist in den beiden Figuren 4 und 5 im Teilschnitt darge- stellt. Hier sind nun in der Matte 8 oder direkt auf der Oberfläche 1' der Walze 1 angeordnet und damit befestigte Noppen 9 mit elastischem Verbindungsteil 9 ' und im wesentlichen formstabilen Endteil 9 ' ' dargestellt . In Figur 4 ist ein derartiger Noppen 9 in der Ruhestellung dargestellt, in Figur 5 in der abgebogenen Arbeitsstellung, wie sie auftritt beim Bearbeiten einer Pflasterung.
In Figur 6 ist nun schematisch der Längsschnitt durch eine Pflasterung mit eingesetzten Pflastersteinen 10 und in den dazwischenliegenden Fugen 11 eingebrachtem Fugenmaterial resp. Fugenmörtel 12 dargestellt. Die Walze 1 mit den davon abstehenden Noppen 7 wird nun über die Pflasterung geführt, wobei die Noppen 7 im Bereich der Pflastersteine 10 stark umgebogen werden und in dieser Stellung die Vibrationen auf die Pflastersteine 10 übertragen. Es wird damit eine ähnli- ehe Uebertragung der Vibrationen erreicht, wie dies mit der bekannten, in der Beschreibungseinleitung genannten Vorrichtung mit flächigen Leisten erfolgt . Im Bereich der Fugen 10 stehen die Noppen 7 wiederum nach Aussen ab und gelangen mit ihrer Spitze oder dem oberen Bereich in Kontakt mit der Oberfläche des Fugenmörtels 11. Damit werden hier nun die Vibrationen direkt auf die Oberfläche des Fugenmortels 11 übertragen, was zu einer Unterstützung der Verdichtung des Fugenmörtels 11 führt und weiter dessen Oberfläche zusätzlich verfeinert.
In Figur 7 ist schliesslich noch eine alternative Ausführung einer erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Hier sind nun zwei Walzen 1 in einem Rahmen 13 parallel zueinander ausgerichtet angeordnet. Der Rahmen 13 weist hier eine H-Form auf, wobei der Verbindungssteg als Träger 2 für die Vibrationseinrichtung 3 ausgestaltet ist. An diesem Träger 2 sind wiederum Stangen 6 beweglich angeordnet, welche zum Handgriff der Vorrichtung führen. Die Vorrichtung kann neben der Vibrationseinrichtung 3 beispielsweise einen weite- ren Motor als Antrieb der Vorrichtung aufweisen, welcher auf eine oder beide Walzen 1 einwirkt. Damit braucht die Vorrichtung nicht manuell geschoben oder gestossen zu werden, sondern weist einen eigenen Antrieb auf.
Mit einer derartigen, erfindungsgemässen Vorrichtung wird im Vergleich zur bekannten Verdichtungsvorrichtung nochmals eine Verbesserung der Verdichtung des Fugenmörtels erreicht und gleichzeitig speziell die Oberfläche der Fugen zusätzlich verdichtet und geglättet.
Die Grosse der erfindungsgemässen Vorrichtung kann den An- forderungen entsprechend dimensioniert werden, vorzugsweise wird eine Breite der Walze 1 von ca. 100 cm bis 150 cm eingesetzt, was die Vorrichtung durch eine einzelne Person einfach bedienen lässt. Der Aufbau sowohl der Walze 1 wie auch des Trägers 2 und den weiteren Teilen sind sehr ein- fach und kostengünstig zu realisieren, robust im Betrieb sowie einfach im Unterhalt.