Verpackungsbeutel aus Kunststoffolie mit Seitenfalten
Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbeutel der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
Eins solcher gattungsgemäßer Verpackungsbeutel ist in üblicher Ausbildung mit zwei Seitenfalten aus der EP 0834454 AI bekannt. Dieser Beutel hat durch die Seitenfalten ein hohes Fassungsvermögen. Dadurch, daß die Seitenfalten oben vor den oberen Enden des Vorderblattes und des Rückblattes des Beutels enden um.! somit oberhalb dieser Stelle Vorder- und Rückblatt mit den Seitenrändern unmittelbar aufeinander verbunden sind, ergibt sich im Bereich oberhalb der Enden der Seitenfalten eine einfache Beutelkonstruktion, die nur aus Vorderblatt und Rückblatt besteht und die sich dort zur einfachen Anbringung eines Wieder- verschlußsystems z.B. in Form des üblichen reißverschlußähnlichen Systems eignet, bei dem je ein Verschlußstreifen auf dem Vorderblatt und dem Innenblatt innen angebracht sind, die jeweils nach innen weisend ein Positiv- und ein Negativprofil zum dichten formschlüssigen Eingriff aufweisen.
Ungünstig bei dieser bekannten Konstruktion ist die konstruktive Gestaltung des oberen Endes der Seitenfalten. Bei diesen Seitenfalten ist das Faltenblatt zusammengefaltet auf das Rückblatt des Beutels gelegt. Es ist ein Deckstreifen quer über die oberen Enden der Seitenfalten gelegt und sowohl auf dem Rückblatt als auch auf dem Faltenblatt verbunden. Dieser Deckstreifen kann vorteilhaft, wie in
der genannten Schrift dargestellt, den einen der beiden Verschlußstreifen des Wiederverschlußsystems ausbilden.
Daraus ergeben sich Nachteile. Zum einen ist ein gesonderter Deckstreifen erforderlich oder es ist das obere Ende der Seitenfalten an die Lage des Verschlußstreifens des Dichtungssystems gebunden. Ein wesentlicher Nachteil ist ferner, daß die Seitenfalte mit ihrem oberen Ende, also mit dem oberen Rand des Faltenblattes unmittelbar auf dem Rückblatt liegt. Es bildet sich dort eine Ecke, die beim Leeren des Beutels Füllgut zurückhält.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Verpackungsbeutel zu schaffen, der hinsichtlich des oberen Endes der Seitenfalten konstruktiv und hinsichtlich des Gebrauchswertes günstiger gestaltet ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist das Faltenblatt an seinem Oberrand auf sich selbst gefaltet und nur mit sich selbst verbunden. Diese Verbindung kann einem gesonderten Arbeitsschritt zuverlässig erfolgen. Es wird keine weitere Verbindung mehr benötigt. Insbesondere ist es daher nicht erforderlich, wie bei der eingangs genannten bekannten Konstruktion, das obere Ende einer Seitenfalte auf dem Rückblatt oder Vorderblatt zu befestigen. Daher kann vorteilhaft gemäß Anspruch 2 das obere Ende der Seitenfalte frei zwischen Vorderblatt und Rückblatt im Inneren des Beutels stehen. Es bildet sich also keine störende Ecke, die beim Entleeren des Beutels Füllgut zurückhalten kann. Es ergibt sich ferner eine freiere Konstruktionsmöglichkeit, da keine Rücksicht auf nach dem Stand der Technik zum Abdichten des oberen Endes der Seitenfalte verwendete Deckstreifen genommen werden muß. Insbesondere ist es nicht erforderlich, zur Konstruktionsvereinfachung die Seitenfalte bis zu dem Verschlußstreifen eines reißverschlußähnlichen
Verschlußsystems hinauf zu verlängern. Die erfindungsgemäße Konstruktion ist insbesondere bei üblichen Verpackungsbeuteln mit zwei Seitenfalten bei beiden Seitenfalten verwendbar.
Vorteilhaft ist das Faltenblatt gemäß Anspruch 3 am oberen Ende einer Seitenfalte durch Schweißung verbunden. Besteht der Verpackungsbeutel in üblicher Weise aus einer Kunststoffolie mit einer gut schweißbaren Innenseite und einer weniger gut schweißbaren Außenseite, so muß an dieser Stelle Außenseite auf Außenseite verschweißt werden.
Sollen Probleme mit der Verschweißung von Außenseite auf Außenseite im Bereich des Oberrandes des Faltenblattes vermieden werden, so kann auch alternativ eine Verklebung mit einem Klebemittel erfolgen. Vorteilhaft können die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen sein. Ein um den Oberrand des Faltenblattes gefalteter Streifen kann auf beiden Seiten auf der Innenseite des Faltenblattes verschweißt werden, so daß auch bei einer Folie mit schlecht schweißbarer Außenseite keine Probleme bestehen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf das Vorderblatt eines erfindungsgemäßen Verpackungsbeutels,
Figur 2 einen Schnitt durch den Seitenrandbereich nach Linie 2-2 in Figur 1,
Figur 3 einen entsprechenden Schnitt nach Linie 3-3 in Figur 1,
Figur 4 eine Ansicht auf den Seitenrand des Beutel der Figur 1 in Richtung und an der Stelle des Pfeiles A,
Figur 5 eine perspektivische Darstellung des ungefalteten oberen Endes eines Faltenblattes in Ausführungsvariante mit umgelegtem Dichtstreifen und
Figur 6 eine Seitenansicht entsprechend Figur 4 in der Ausführungsvariante der Figur 5.
Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Verpackungsbeutel 1. Dieser besteht aus Kunststoffolie und ist aus vier Blättern zusammengesetzt. Es sind dies ein Vorderblatt 2, ein Rückblatt 3 und zwei im Bereich der Seitenränder des dargestellten Verpackungsbeutels 1 angeordnete Faltenblätter 4, die die Seitenfalten ausbilden.
Wie Figur 1 zeigt, ist der Verpackungsbeutel 1 an seinem oberen Ende 5 offen. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist der Verpackungsbeutel 1 mit einem wiederverschließbaren reißverschlußähnlichen Verschluß ausgebildet. Dieser besteht aus zwei Verschlußstreifen 6, 7, die jeweils auf der Innenseite des Rückblattes 3 und des Vorderblattes 2 befestigt sind, beispielsweise durch Heißversiegeln. In üblicher Ausbildung weisen die Verschlußstreifen 6, 7 mittig angeordnete Schließprofile auf, die männlich und weiblich ineinandergreifend nach Art eines Reißverschlusses geschlossen und geöffnet werden können.
Im oberen Endbereich nahe des oberen Endes 5 ist der Verpackungsbeutel 1 durch unmittelbare Verbindung des Vorderblattes 2 mit dem Rückblatt 3 in den dargestellten seitlichen Randbereichen 8 verbunden. Diese Verbindung kann durch Verklebung oder insbesondere durch Heißsiegeln erfolgen.
In Figur 1 ist der Verpackungsbeutel 1 an seinem in der Figur rechten Seitenrand durch Zurückklappen des Vorderblattes 2 geöffnet dargestellt. Man sieht, daß das Faltenblatt 4 mit seinem Oberrand 9 unterhalb des Verschlußstreifens 6 endet. Es ist mit seinem einen Seitenrand bereits auf dem Seitenrand des Rückblattes 3 verbunden. Der andere Seitenrand liegt noch frei und ist im fertiggestellten Zustand mit seinem gestrichelt angedeuteten Seitenrandbereich mit dem Seitenrandbereich des Vorderblattes 2 verbunden.
Am unteren Ende ist der Verpackungsbeutel 1 auf irgendeine geeignete Weise verschlossen. Er kann auch mit einem gesondert ausgebildeten Boden versehen sein. Im dargestellten einfachen Ausführungsbeispiel sind Vorderblatt 2 und Rückblatt 2 im Bereich zwischen den Falten unmittelbar miteinander randverbunden und im Bereich des Faltenblattes mit diesem, wie die Figur 1 zeigt.
Die Falten sind an ihrem oberen Ende, am Oberrand 9, verschlossen. Dazu sind sie in der in Figur 1 ersichtlichen Weise an ihrem oberen Ende umgefaltet und Außenfläche auf Außenfläche liegend am Oberrand 9 verbunden. Dies ist in den Figuren 2 bis 4 besser erkennbar.
Figur 2 zeigt einen Schnitt gemäß Linie 2-2 in Figur 1, durch den Randbereich des Verpackungsbeutels 1. Man sieht Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 des Verpak- kungsbeutels, die im Randbereich 8 unmittelbar aufeinander, z.B. durch Schweißung, verbunden sind und zwar mit Innenseite auf Innenseite, so daß auch bei außen schlecht schweißbarem Material eine Verschweißung einfach möglich ist. Es ist zu beachten, daß der Schnitt nach Figur 2 oberhalb des oberen Endes der Seitenfalten liegt. Man sieht in Figur 2 von oben auf den Oberrand 9 des Faltenblattes 4. Man erkennt, wie das Faltenblatt 4 an seinem Oberrand 9 Rand auf Rand umgefaltet ist. Die Verbindung am Oberrand kann beispielsweise durch Verschweißung erfolgen. Eine entsprechende Schweißnaht ist in Fig. 2 mit einer
Schraffur agedeutet. Da hier Außenfläche auf Außenfläche liegt, kann die Verschweißung bei auf der Außenfläche schlecht schweißbarem Material schwierig sein. Es müssen dann Sonderverfahren oder z.B. eine Verklebung verwendet werden. Man erkennt in Figur 2 auch die Bodennaht 10, an der am unteren Ende des Verpackungsbeutels 1 Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 im Randbereich unmittelbar miteinander verbunden sind.
Figur 3 zeigt einen Schnitt unterhalb des oberen Endes der Seitenfalte. Man sieht, daß hier im Randbereich 8 Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 mit den Rändern des Faltenblattes 4, Innenseite auf Innenseite liegend, z.B. durch Verschweißung verbunden sind. Man erkennt auch, daß das Faltenblatt 4, also die Seitenfalte, im Inneren des Beutels frei von Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 angeordnet ist. Dies zeigt insbesondere auch Figur 2 und man erkennt, daß Füllgut sowohl beim Einfüllen frei am Oberrand 9 der Seitenfalte vorbei in den Verpackungsbeutel gelangen kann, als auch frei wieder ausfließen kann, ohne an toten Ecken hängen zu bleiben.
Figur 4 zeigt in Richtung und an Stelle des Pfeiles A in Figur 1 in Seitenansicht den Rand des Verpackungsbeutels der Figur 1. Es ist hier zu erkennen, daß die Seilenfalte mit ihrem Faltenblatt 4 am oberen Rand 9 mit sich selbst verbunden ist. Unterhalb des Oberrandes 9 sind Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 mit den Seitenrändern des Faltenblattes 4 verbunden. Oberhalb des Oberrandes 9 sind Vorderblatt 2 und Rückblatt 3 unmittelbar mit einer Randnaht verbunden.
Es wurde bereits erwähnt, daß für Verpackungsbeutel gern Verbundfolien verwendet werden, die auf der Innenseite gut schweißfähig sind, um den Beutel durch Randverschweißung herstellen zu können, auf der Außenseite aber schlecht schweißfähig sind, um dort beispielsweise besser bedruckbar zu sein. Wie Figur 3 zeigt, läßt sich ein Faltenblatt 4 aus einem solchen Material mit Vorderblatt 2
und Rückblatt 3 aus dem selben Material an den Rändern 8 leicht mit Innenseite auf Innenseite verschweißen. Dann sind aber im Bereich des Oberrandes 9 des Faltenblattes 4 bei der Verbindung des Faltenblattes auf sich selbst ungünstige Verhältnisse, weil dort Außenseite auf Außenseite des Faltenblattes 4 liegt.
Um auch hier die Verbindung mit einer einfachen Verschweißung herstellen zu können, kann die Ausführungsvariante der Figuren 5 und 6 verwendet werden. Es ist der Seitenrandbereich des Faltenblattes 4 im Oberen Endbereich, also am Oberrand 9 dargestellt. Dort ist das Faltenblatt 4 umgefaltet und Außenseite auf Außenseite gelegt. Um den doppelt liegenden Oberrand 9 ist ein Dichtstreifen 11 aus gut schweißfähigem Material gelegt, vorzugsweise aus einlagigem Material. Der Dichtstreifen 11 liegt auf beiden Seiten auf der gut schweißfähigen Innenfläche des Faltenblattes 4 und kann somit zu einem guten oberen Verschluß der Falte verschweißt werden.
Figur 6 zeigt zur Ausführungsform der Figur 5 die Ansicht gemäß Figur 4. Es ist zu erkennen, daß hier der Dichtstreifen 11 überall nur den Innenseiten anliegt, also den Innenseiten von Vorderblatt 2 und Rückblatt 3. Es ergibt sich hier also eine gute Verschweißbarkeit sowohl mit dem Faltenblatt 4, als auch mit Vorderblatt 2 und Rückblatt 3.
Die im Bereich des Oberrandes 9 der Seitenfalten beim Verschluß auftretenden Probleme, können in einer vorteilhaften Variante auch dadurch vermieden werden, daß das Faltenblatt 4 aus einem beidseitig gut schweißbaren Material be-
An dem dargestellten Verpackungsbeutel 1 können die branchenüblichen sonstigen, nicht dargestellten Konstruktionsvarianten vorgesehen sein, wie beispiels-
weise Möglichkeiten zur maschinellen Befüllung des Verpackungsbeutels an seinem unleren Endbereich und dergleichen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft der Oberrand 9 der Seitenfalte senkrecht zum Seitenrand 8 des Verpackungsbeutels 1. Er kann jedoch auch schräg laufend angeordnet sein.
Der dargestellte Verpackungsbeutel 1 weist zwei Seitenfalten auf, kann in Sonderausbildung jedoch auch mehr Seitenfalten aufweisen, z.B. drei Seitenfalten bei im wesentlichen dreieckigem Beutelquerschnitt oder auch nur eine Seitenfalte bei ansonsten z.B. rundem Beutelquerschnitt.