Transportbehälter
Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter mit einem Behälterdom, wobei im Bereich des Behälterdoms ein
Domdeckel zum Einfüllen des Transportguts angeordnet ist, und mit einem Sicherheitsventil.
Transportbehälter, wie sie beispielsweise aus WO 97/18147 bekannt sind, werden zum Transport von flüssigen, auch brennbaren Materialien, insbesondere zum Transport von Sonderabfall und Gefahrgut eingesetzt. Das' oft flüssige oder pastöse Bestandteile aufweisende Transportmaterial wird dabei aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Umwelt während des Transports durch den Transportbehälter dicht verschlossen. Beispielsweise werden die Transportbehälter an verschiedenen Sammelstellen mit dem Sonderabfall befüllt. Nach dem Transport zu geeigneten Lägerstätten wird der Sonderabfall aus dem Transportbehälter durch oft eigens dafür vorgesehene Entnahmevorrichtungen entleert.
Um eine Verschmutzung des Transportbehälters durch das oftmals gesundheitsschädliche Transportmaterial zu vermeiden, kann im Inneren des Transportbehälters ein daran angepasster Folieninnenbehälter zur Aufnahme des Transportguts vorgesehen sein. Beim Entleeren des
Transportbehälters wird ein solcher Folieninnenbehälter dann zusammen mit dem Transportgut entnommen und gemeinsam entsorgt.
Der zu transportierende Sonderabfall besteht oft aus unterschiedlichen Materialien, die meistens schon an der Sammelstelle, spätestens jedoch beim Transport miteinander in Kontakt kommen können. Zusätzlich unterstützt durch das transportbedingte Rütteln des Sonderabfallgemischs können Reaktionen auftreten, die zu einem Druckanstieg im dicht verschlossenen Transportbehälter führen. Um auch hohen Belastungen während des Transports standzuhalten, sind die Transportbehälter meistens aus druckstabilen Materialien, vor allem Stahl gefertigt.
Ist ein mit Schadstoffen gefüllter Transportbehälter aus Stahl über einen längeren Zeitraum der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so kann dies zu einer deutlichen Temperaturerhöhung des Transportbehälters sowie des darin befindlichen Transportmaterials führen. Die steigende Temperatur führt zu einer zunehmenden Verdampfung des flüssigen Transportmaterials und damit ebenfalls zu einem Druckanstieg im Inneren des Transportbehälters.
Aus Sicherheitsgründen weisen deshalb derartige Transportbehälter ein Überdruckventil auf, so dass ab einem bestimmten Überdruck Gase aus dem Transportbehälter ausströmen können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich selbst unter extremen Bedingungen kein gefährlicher Überdruck im Inneren des Transportbehälters
aufbauen kann, sofern der mögliche Öffnungsquerschnitt des Überdruckventils ausreichend groß ist.
Auf Grund der großen mechanischen Beanspruchung sowohl von außen als auch durch das Transportgut von innen müssen am Transportbehälter angebrachte Ventile hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer Stabilität erfüllen. Aus diesem Grund können nur robuste und widerstandsfähige Ventile verwendet werden, die entsprechend viel Platz beanspruchen und eine aufwendige Montage erfordern. Im Falle einer Verunreinigung des Transportbehälters durch das Transportmaterial erhöht jedes Ventil den zum Säubern des ansonsten glattwandigen Transportbehälters notwendigen Aufwand an Zeit und Reinigungsmitteln.
Es ist bekannt, dass Sicherheitsventile im oben liegenden Wandungsbereich angebracht werden können. Dazu ist jedoch ein sehr hoher Fertigungsaufwand erforderlich. Die zum Befestigen des Sicherheitsventils notwendigen Schweißarbeiten führen regelmäßig zu Spannungen und
Verformungen des Transportbehälters zumindest im Bereich der Befestigung des Sicherheitsventils. Dadurch wird der Transportbehälter wesentlich anfälliger gegen äußere Beanspruchung, so dass im Verlauf der üblichen Verwendung des Transportbehälters undichte Stellen im Bereich der Befestigung des Sicherheitsventils auftreten können.
Es kommt jedoch auch vor, dass der Transportbehälter und damit das Transportmaterial während des Transports abgekühlt wird. Der beim Abkühlen des Transportmaterials entstehende Unterdruck bewirkt unter anderem einen zusätzlichen Anpressdruck des Deckels auf das
Transportgehäuse. Dies kann zu erheblichen Behinderungen beim für das Entleeren notwendigen Öffnen des Transportbehälters führen. Der zusätzlich erforderliche Kraftaufwand und die deshalb oft grobe Handhabung des Transportbehälters bei dessen Entleerung begünstigt Beschädigungen des Transportbehälters. Dies kann auch eine Verschmutzung des Transportbehälters und der Umgebung mit zum Teil gesundheitsgefährdenden Sonderabfällen zur Folge haben. Nicht zuletzt der dadurch notwendig gewordene Reparatur- und Reinigungsaufwand verzögert die Transportabwicklung und erhöht den Arbeitsund Kostenaufwand.
Dies kann durch ein zusätzliches Unterdruckventil vermieden werden. Das Anbringen eines Unterdruckventils am Transportbehälter ist jedoch mit zusätzlichen Herstellungskosten und Platzbedarf verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, einen Transportbehälter der eingangs .genannten Gattung so auszugestalten, dass das mit möglichst geringem Aufwand und Platzbedarf herstellbare Sicherheitsventil keine nachteilige Auswirkung auf die Herstellung und/oder Funktion des Transportbehälters hat. Die Reinigung des Transportbehälters soll möglichst einfach ausführbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Sicherheitsventil im Domdeckel angeordnet ist.
Alle zur Befestigung des Sicherheitsventils notwendigen Maßnahmen betreffen ausschließlich den Domdeckel und sind
demzufolge unabhängig von der jeweiligen Formgebung und den Abmaßen des Transportbehälters. Das Sicherheitsventil kann mit einfachen Mitteln und kostengünstigen Herstellungsverfahren im Domdeckel angebracht werden. Das Sicherheitsventil ist dort an der für einen
Druckausgleich geeignetsten Stelle am Transportbehälter, angebracht. Ebenso ist dort sowohl eine einfache und unkomplizierte Bedienung des Sicherheitsventils gewährleistet als auch das Sicherheitsventil weitgehend geschützt vor Verschmutzung durch das Transportgut im Inneren des Transportbehälters sowie durch äußere Einflüsse. Bei aufgeklapptem Domdeckel ist das Sicherheitsventil leicht zu reinigen, wenn dies erforderlich ist.
Besonders vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Sicherheitsventil ein Ventilgehäuse, einen Sicherheitsventilsitz, einen Sicherheitsventilverschlusskörper und eine Überdruckfeder aufweist, wobei der Sicherheitsventilverschlusskörper ein Unterdruckventil mit einem Unterdruckventilsitz, einem Unterdruckventilverschlusskörper und einer Unterdruckfeder aufweist.
Da bei einer solchen Ausgestaltung sowohl ein
Überdruckventil als auch ein Unterdruckventil in einem gemeinsamen Ventilgehäuse angeordnet sind, wird im Vergleich zu einem einfachen Überdruckventil nur wenig zusätzlicher Raum beansprucht. Die Befestigung des Sicherheitsventils am Transportbehälter entspricht dem für die Befestigung eines einzigen Ventils notwendigen Aufwand.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der
Sicherheitsventilverschlusskörper eine Öffnung aufweist, deren Rand den Unterdruckventilsitz bildet, sowie Ausformungen zur Führung und Befestigung des
Unterdruckverschlusskörpers und der Unterdruckfeder aufweist. Bei Überdruck im Inneren des Transportgehäuses bleibt das Unterdruckventil geschlossen, so dass der Sicherheitsventilverschlusskörper zusammen mit dem verschlossenen Unterdruckventil die Funktion eines
Überdruckventilverschlusskörpers übernimmt. Auf Grund des herrschenden Überdrucks wird der
Überdruckventilverschlusskörper gegen die Federkraft der Überdruckfeder verschoben, so dass Gas aus dem Transportbehälter ausströmen kann, bis der Überdruck ausreichend ausgeglichen ist.
Herrscht Unterdruck im Inneren des Transportbehälters, so verbleibt der Sicherheitsventilverschlusskörper unbeweglich, während der Unterdruckventilverschlusskörper gegen die Federkraft der Unterdruckfeder ausgelenkt wird und die als Bohrung ausgeführte Öffnung im Sicherheitsventilverschlusskörper frei gibt. Durch diese Öffnung kann Umgebungsluft in den Transportbehälter eintreten, bis ein ausreichender Druckausgleich erfolgt ist.
Der Inhalt des Transportbehälters kann auch vollständig über spezielle Auslassöffnungen entnommen werden, ohne dass ein durch die Volumenänderung des im Innenraum verbleibenden Inhalts erzeugter Unterdruck einer kontinuierlichen Entleerung entgegenwirkt.
Die einer Öffnung des Sicherheitsventils entgegenwirkenden Federkräfte können • so gewählt werden, dass geringe Druckänderungen, beispielsweise mehrere Tag- Nacht-Zyklen während der Lagerung, keinen Druckausgleich bewirken. Darüber hinausgehende, eventuell die Betriebssicherheit des Transportbehälters gefährdende Druckgradienten führen dagegen zu einer Öffnung des Sicherheitsventils und einem weitgehenden Druckausgleich.
Durch das Anbringen des Unterdruckventils im Sicherheitsventilverschlusskörper wird eine besonders kompakte Bauweise des gesamten Sicherheitsventils erreicht .
Einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass die Überdruckfeder als konzentrisch angeordnete Schraubenfeder ausgebildet ist, die das mittig angeordnete Unterdruckventil umgibt. Der Innenraum des Ventilgehäuses uss so groß sein, dass ein ausreichender Hubraum zum Öffnen des Überdruckventils zur Verfügung steht. Das Öffnen des Überdruckventils wird durch eine entsprechende Auslenkung des Sicherheitsventilverschlusskörpers erreicht. Die dieser Auslenkung entgegen wirkende Schraubenfeder weist einen annähernd hohlzylindrischen, freien Innenraum auf, in welchem das am Sicherheitsventilverschlusskörper angeordnete Unterdruckventil ausreichend Platz hat. In dieser Ausführungsform beansprucht das gesamte Sicherheitsventil mit Überdruckventil und
Unterdruckventil nicht mehr Raum als ein ansonsten baugleiches Überdruckventil alleine.
Es ist ebenso denkbar, dass statt einer einzigen schraubenförmigen Überdruckfeder mehrere auf einem konzentrischen Kreisumfang angeordnete Schraubenfedern gemeinsam ein mehrteiliges Überdruckfederelement bilden. Auf diese Weise können unabhängig von der Größe des Unterdruckventils handelsübliche Schraubenfedern verwendet werden.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass das Ventilgehäuse einen den Hub des Sicherheitsventilverschlusskörpers begrenzenden Anschlag aufweist. Das Unterdruckventil -ist mit einem beweglichen Unterdruckventilverschlusskörper auf dem Sicherheitsventilverschlusskörper angeordnet. Bei im Transportbehälter herrschendem Überdruck wird der Sicherheitsventilverschlusskörper zusammen mit dem in dieser Richtung unbeweglichen Unterdruckventil ausgelenkt. Durch einen Anschlag wird die Auslenkung des Sicherheitsventilverschlusskörpers so begrenzt, dass auch bei maximaler Auslenkung des
Sicherheitsventilverschlusskörpers das darauf angeordnete, in Richtung der Auslenkung überstehende Unterdruckventil nicht den Rand des Ventilgehäuses berührt .
Es ist vorgesehen, dass das Ventilgehäuse mehrere Stifte zur Führung des Sicherheitsventilverschlusskörpers aufweist. Durch diese Stifte wird die Bewegung des unbefestigten, nur durch den Gegendruck der Überdruckfeder gehaltenen
Sicherheitsventilverschlusskörpers auf Auslenkungen entlang einer einzigen Geraden beschränkt. Dadurch wird
auch beim häufigen Öffnen und Schließen des Sicherheitsventils ein dichter Verschluss des Transportbehälters gewährleistet .
Gleichzeitig bieten die um den
Sicherheitsventilverschlusskörper angeordneten, am Ventilgehäuse befestigten Stifte nur einen sehr geringen Luftwiderstand. Sobald der Sicherheitsventilverschlusskörper infolge eines Überdrucks im Inneren des Transportbehälters leicht ausgelenkt wird, kann die Luft durch den entstandenen Spalt zwischen dem Ventilgehäuse und dem Sicherheitsventilverschlusskörper nahezu ungehindert ausströmen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Sicherheitsventil an der Außenseite ein den Luftdurchlass bedeckendes Sieb aufweist. Dieses Sieb verhindert, dass zum Ausgleich von Unterdruck in den Transportbehälter einströmende Luft größere Partikel oder Schmutz mitreißt, die sich im Inneren des Ventilgehäuses ablagern und eine Funktionsstörung des Sicherheitsventils verursachen können.
Einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass das Sicherheitsventil einen den Luftdurchlass bedeckenden Schutzdeckel mit seitlichen Luftauslassbohrungen aufweist. Durch den Luftdurchlass eindringende Gegenstände könnten die Funktion des Sicherheitsventils beeinträchtigen oder es sogar dauerhaft beschädigen. Gerade bei der Verwendung des Sicherheitsventils bei Transportbehältern für
Sonderabfälle ist infolge der starken Beanspruchung das Risiko einer Beschädigung des Sicherheitsventils sehr groß. Durch einen stabilen Schutzdeckel, der den Luftdurchlass des Sicherheitsventils zumindest abdeckt, möglicherweise auch seitlich etwas übersteht, kann das Eindringen auch größerer Gegenstände in das Sicherheitsventil hinein verhindert werden. Um gleichzeitig einen möglichst effektiven Luftdurchlass zu gewähren, sind großflächige Öffnungen vorgesehen. Diese befinden sich jedoch seitlich am Schutzdeckel, so dass kein direkter Zugriff ins Innere des Sicherheitsventils möglich ist.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die seitlichen Luftauslassbohrungen von einem luftdurchlässigen Filter, insbesondere einem Gummihaarring bedeckt sind. Mit einem solchen Filter wird der ein- oder austretende Gasstrom nicht merklich behindert. Während eines Unterdruckausgleichs werden jedoch Schmutzpartikel und Flüssigkeitströpfchen aus der in den Behälter hinein strömenden Luft herausgefiltert und so eine Verschmutzung des Sicherheitsventils und des Innenraums des Behälters verhindert .
Einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des
Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass das im Transportbehälter befindliche Ventilgehäuse einen ringförmigen Anschlussstutzen aufweist, der durch eine daran angepasste Öffnung im Transportbehälter ragt und auf welchen der Schutzdeckel verschraubbar ist, wodurch das Sicherheitsventil dicht am Transportbehälter befestigbar ist. Ein so ausgeführtes Sicherheitsventil
kann bereits vormontiert geliefert sehr schnell und einfach am Transportbehälter befestigt werden. Nachdem der Schutzdeckel entfernt wurde, muss nur das Ventilgehäuse von innen mit dem ringförmigen Anschlussstutzen durch die Öffnung des Transportbehälters gesteckt werden und der Schutzdeckel von außen mit dem aus dem Transportbehälter ragenden ringförmigen Anschlussstutzen verschraubt werden. Diese Montage während der Herstellung oder der Umrüstung eines Transportbehälters erfordert nur wenige Handgriffe und keinerlei zusätzliche Befestigungsvorrichtungen. Sowohl das Ventilgehäuse als auch der Schutzdeckel können im Wesentlichen glatte Oberflächen aufweisen, die einfach zu reinigen sind.
Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass das Ventilgehäuse im Bereich um den ringförmigen Anschlussstutzen einen umlaufenden Gleitring aufweist. Durch den beim Befestigen mit dem Ventilgehäuse verschraubten Schutzdeckel wird der Rand des Domdeckels im Bereich um den ringförmigen Anschlussstutzen zwischen dem Schutzdeckel und dem Gleitring eingespannt. Durch das Verschrauben des Schutzdeckels wird ein Anpressdruck erzeugt, so dass zum Entfernen des Sicherheitsventils von außen erhebliche Reibungskräfte zu überwinden sind. Wird dagegen das Sicherheitsventil von innen aufgeschraubt, so entfallen wegen des Gleitrings die beim Lösen zu überwindenden Reibungskräfte nahezu vollständig.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der
Unterdruckverschlusskörper auf der Innenseite eine Dichtlippe aufweist, die bei geschlossenem
Unterdruckventil den Spalt zwischen dem Unterdruckventil und den Sicherheitsventilverschlusskörper abdichtet. Durch diese zusätzliche Dichtlippe wird eine die Funktion des Unterdruckventils beeinträchtigende Verschmutzung im Kontaktbereich des Unterdruckventilverschlusskörpers mit dem als Unterdruckventilsitz wirkenden Rand der Öffnung des Sicherheitsventilverschlusskörpers vermieden.
Es ist auch vorgesehen, dass der Schutzdeckel des Sicherheitsventils eine den Luftdurchlass bedeckende Lochblecheinlage aufweist. Die kostengünstig aus Edelstahl herstellbare Lochblecheinlage wirkt als Funkenrückschlagsperre und verhindert ein beispielsweise durch Funken oder durch außerhalb des Behälters kurzzeitig auftretende offene Flammen verursachtes Entzünden des Behälterinhalts.
Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass das Sicherheitsventil einen Handbetätigungshebel zum Öffnen des Unterdruckventils und/oder Überdruckventils aufweist. Nicht selten stellt sich im Behälterinneren im Verlauf des Transports und der oftmals langen Lagerung ein Unterdruck ein, der beim Öffnen des Transportbehälters beispielsweise zum Entnehmen des Behälterinhalts schlagartig ausgeglichen wird. Dies kann eine geregelte Entnahme stören und auch zu für den Benutzer gefährlichen Situationen führen. Durch Betätigung des Handhebels kann manuell vor Öffnen des Transportbehälters ein vollständiger Druckausgleich herbeigeführt werden, so dass das Öffnen des Behälters oder eine Entnahme des Transportguts problemlos und sicher möglich ist.
Durch den Handbetätigungshebel kann manuell die Funktionstüchtigkeit sowohl des Unterdruckventils als auch des Überdruckventils kontrolliert werden, so dass bei regelmäßiger Kontrolle eine beeinträchtigte Ventilfunktion, beispielsweise ein schwergängiges Ventil, rechtzeitig erkannt werden und dadurch eine mögliche Gefährdung bei der Benutzung des Transportbehälters vermieden werden können.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die seitlichen Luftauslassbohrungen des Sicherheitsventils von einer ringförmig umlaufenden Montagedichtung bedeckt sind, wobei die Montagedichtung eine hochgestellte, im Bereich der Luftauslassbohrungen geschlitzte Dichtlippe aufweist. Dadurch wird neben der Montagedichtung eine zusätzliche Abdichtung der seitlichen Luftauslassbohrungen durch beispielsweise Gummihaardichtungen überflüssig. Die hochgestellte Dichtlippe weist im Bereich der Luftauslassbohrungen beispielsweise horizontal oder vertikal verlaufende Schlitze auf, durch die ein Druckausgleich in beide Richtungen nahezu ungehindert erfolgen kann.
Einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass das Sicherheitsventil im Wesentlichen aus Gussaluminium hergestellt und an den Oberflächen mit Kunststoff beschichtet ist. Die Kunststoffbeschichtung weist eine sehr hohe chemische Beständigkeit auf. In dieser Hinsicht eignet sich eine solche Ausführung mit einer Kunststoffbeschichtung auch besser als ein Sicherheitsventil aus Edelstahl, welches
darüber hinaus bei der Herstellung mit höheren Kosten verbunden ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche .
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein vollständig geschlossenes Sicherheitsventil,
Fig. 2 einen Schnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Sicherheitsventil, wobei das Überdruckventil geöffnet ist,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Sicherheitsventil gemäß Fig. 1, wobei das Unterdruckventil geöffnet ist,
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Transportbehälter mit einem Sicherheitsventil gemäß Fig. 1,
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt des am Transportbehälter befestigten Sicherheitsventils gemäß Fig. 1 im Randbereich der Öffnung des Transportbehälters, und
Fig. 6 einen Schnitt durch ein anders ausgeführtes Sicherheitsventil mit einer Lochblecheinlage, einer
umlaufenden, geschlitzten Dichtlippe und einem Handbetätigungshebel .
Das in den Fig. 1-3 gezeigte Sicherheitsventil weist ein Ventilgehäuse 1 auf, welches mittels eines aufgeschraubten Schutzdeckels 2 an einem Transportbehälter 3, beispielsweise an einem Domdeckel, befestigt ist. Das Ventilgehäuse 1 weist an der zum Innenraum des Transportbehälters 3 gerichteten Unterseite eine Luftdurchlassöffnung 4 auf, die von einem
Sicherheitsventilverschlusskörper 5 dicht verschlossen wird. Der ansonsten frei bewegliche
Sicherheitsventilverschlusskörper 5 wird durch eine als Schraubenfeder ausgebildete Überdruckfeder 6 auf den Rand 7 der kreisförmigen Luftdurchlassöffnung 4 gedrückt, der als Sicherheitsventilsitz ausgebildet ist.
Der Sicherheitsventilverschlusskörper 5 weist eine die Auflagefläche umgebende Abdichtung 8 aus elastischem Material auf. Der konzentrisch im Ventilgehäuse 1 angeordnete, im Wesentlichen radialsymmetrische Sicherheitsventilverschlusskörper 5 ist von mehreren Führungsstiften 9 umgeben, die an der Unterseite im Ventilgehäuse befestigt sind. Durch diese Führungsstifte 9 wird eine seitliche Verlagerung des
Sicherheitsventilverschlusskörpers 5 beim Öffnen verhindert. Gleichzeitig haben die Führungsstifte 9 nur eine geringe Breite, so dass bei ausgelenktem Sicherheitsventilverschlusskörper 5 (siehe Fig. 2) austretendes Gas nahezu ungehindert entlang des gesamten Umfangs des den Sicherheitsventilsitz bildenden Randes 7 austreten kann.
Die maximale Auslenkung des
Sicherheitsventilverschlusskörpers 5 wird durch mehrere Anschlagstifte 10 begrenzt, die an der Oberseite im Innern des Ventilgehäuses 1 angebracht sind.
Der Sicherheitsventilverschlusskörper 5 weist eine zentral angeordnete Öffnung 11 auf, die von einem ebenfalls radialsymmetrischen Unterdruckventilverschlusskörper 12 verschlossen ist. Der Unterdruckventilverschlusskörper 12 wird mittels einer als Schraubenfeder ausgeführten Unterdruckfeder 13 gegen den Rand 14 der Öffnung 11 gedrückt, wobei der Rand 14 den Unterdruckventilsitz bildet. Der Unterdruckventilverschlusskörper 12 bildet zusammen mit dem als Unterdruckventilsitz dienenden Rand 14 der Öffnung 11 sowie der Unterdruckfeder 13 ein Unterdruckventil 15.
Der Unterdruckventilverschlusskörper 12 weist eine umlaufende Dichtung mit einer seitlich abstehenden Dichtlippe 16 auf. Im geschlossenen Zustand des Unterdruckventils liegt die Dichtlippe 16 eng an der Abdichtung 8 des Sicherheitsventilverschlusskörpers 5 an. Neben einem zusätzlichen Schutz vor Verschmutzung bewirkt die Dichtlippe 16 eine unterstützende Führung des Unterdruckventilverschlusskörpers 12. Im geöffneten Zustand des Unterdruckventils (siehe Fig. 3) ragt die Dichtlippe 16 in die Luftdurchlassöffnung 4, verschließt diese jedoch nicht. Bei geöffnetem Unterdruckventil kann von außen einströmende Luft durch die Öffnung 11 und im weiteren Verlauf durch den umlaufenden Spalt zwischen der
Dichtlippe 16 und dem Ventilgehäuse 1 in das Innere des Transportbehälters 3 einströmen.
Der eine glatte Oberfläche aufweisende Schutzdeckel 2 verhindert eine Beschädigung des Sicherheitsventils durch von außen eindringende Gegenstände. Er ist mit einem ringförmigen Anschlussstutzen 17 auf der Oberseite des Ventilgehäuses 1 verschraubt. Mehrere seitlich ausgerichtete Luftauslassbohrungen 18 ermöglichen einen nahezu ungehinderten Luftstrom in den oder aus dem Transportbehälter 3.
Zusätzlich ist das Sicherheitsventil durch ein Sieb 19, welches unterhalb des Schutzdeckels 2 angebracht ist, vor eintretendem Staub und Schmutz geschützt, der eventuell vom Luftstrom mitgerissen wird. Das Sieb 19 ist mittels eines Sprengrings 20 am Ventilgehäuse 1 befestigt, so dass es leicht zum Säubern herausgenommen oder ausgewechselt werden kann.
Das Ventilgehäuse 1 besteht aus einem Gehäuseoberteil 21 sowie einem Gehäuseunterteil 22, die miteinander verschraubt sind. Für Reinigungszwecke oder eventuell notwendige Reparaturmaßnahmen kann das Gehäuseunterteil 22 abgeschraubt werden, so dass die sich im Inneren des Ventilgehäuses 1 befindenden Einzelteile des Sicherheitsventils leicht zugänglich sind.
Der in Fig. 4 gezeigte Transportbehälter 3 für flüssiges Transportgut weist an der Unterseite des im Wesentlichen quaderförmigen Nutzraums eine Entleerungsvorrichtung 23 auf. An der Oberseite des Transportbehälters 3 befindet
sich ein zylinderförmiger Dom 24, der von einem Einfülldeckel 25 verschlossen ist. Das Sicherheitsventil ist mittig im Dom 24 an der höchsten Stelle des Innenraums am Einfülldeckel 25 angebracht. Der ringförmige Anschlussstutzen 17 des Ventilgehäuses 1 ragt dabei von Innen durch eine angepasste Öffnung im Einfülldeckel 25 heraus und ist von außen mit. dem Schutzdeckel 2 des Sicherheitsventils verschraubt.
Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich der Befestigung des Sicherheitsventils mit dem Einfülldeckel 25. Der Rand der Öffnung im Einfülldeckel 25 ist mit einer umlaufenden, u-förmigen Dichtung 26 versehen, die den Rand vor Beschädigungen schützt und den Transportbehälter 3 luftdicht verschließt. Das
Ventilgehäuse 1 weist um den Anschlussstutzen 17 einen eingesetzten, umlaufenden Gleitring 27 auf. Dadurch wird auch bei sehr fest verschraubtem Schutzdeckel 2 ein Aufschrauben des Ventilgehäuses 1 von innen ohne die Drehbewegung hindernde Reibungskräfte ermöglicht. Beim
Aufschrauben des Schutzdeckels 2 von außen bewirkt die u- förmige Dichtung 26 eine Verstärkung der zu überwindenden Reibungskräfte und erhöht so die Sicherheit während der Benutzung des Transportbehälters 3.
Zwischen der überstehenden Oberseite des Schutzdeckels 2 und dem Transportbehälter 3 befindet sich ein Filter, vorzugsweise ein eng anliegender, umlaufender Gummihaarring 28, der die seitlichen Luftauslassbohrungen 18 bedeckt. Eine Verschmutzung des Sicherheitsventils oder des Innenraums des Transportbehälters 3 durch einströmende Schmutzpartikel oder Flüssigkeitströpfchen
ist so weitestgehend verhindert. Der Druckausgleich durch das Überdruckventil oder das Unterdruckventil 15 wird dadurch nicht merklich behindert.
Der Transportbehälter 3 weist einen zusätzlichen Probenentnahmeverschluss 29 auf, durch welchen auf einfache Weise kleine Probenmengen des Transportmaterials für Analysen entnommen werden können. Dadurch ist für eine Analyse des Behälterinhalts weder ein Öffnen des Einfülldeckels 25 noch eine teilweise Entleerung durch die Entleerungsvorrichtung 23 notwendig.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch eine andere Ausführung eines Sicherheitsventils, welches statt eines Gummihaarrings 28 eine umlaufende Montagedichtung 30 mit einer hochstehenden Dichtlippe 31 aufweist. Die hochstehende Dichtlippe 31 verhindert ein Verschmutzen des Sicherheitsventils durch eindringende flüssige oder feste Verunreinigungen. Gleichzeitig ist durch Schlitze im Bereich der Luftdurchlassbohrungen 18, die ein
Verbiegen und damit Öffnen der Dichtlippe 31 jeweils an den Schlitzen ermöglichen, ein nahezu ungehinderter Druckausgleich gewährleistet.
Fig. 6 zeigt ebenfalls den am Schutzdeckel 2 des
Sicherheitsventils angebrachten Handbetätigungshebel 32, mit dem manuell der Unterdruckventilverschlusskörper 12 ausgelenkt und dadurch das Unterdruckventil 15 geöffnet werden kann. Auf diese Weise kann vor einem Öffnen des Transportbehälters 3 zur Entnahmen des Transportguts ein eventuell vorhandener Unterdruck im Behälterinneren ausgeglichen werden, um eine geregelte und sichere
Entnahme zu gewährleisten. Durch Niederdrücken des Handbetätigungshebels 32 kann auch der
Sicherheitsventilverschlusskörper 5 des Überdruckventils ausgelenkt werden. Auf diese Weise ist eine einfache manuelle Kontrolle der Funktionsfähigkeit sowohl des Unterdruck- als auch des Überdruckventils möglich.
Eine Hebellagerdichtung 33 im Bereich der Befestigung des Handbetätigungshebels 32 im Schutzdeckel 2 verhindert auch dort eine Verschmutzung des Sicherheitsventils durch eindringende Verunreinigungen. In der Umgebung des Handbetätigungshebels sind weitere Schlitze in der hochstehenden Dichtlippe 31 der umlaufenden Montagedichtung 30 angeordnet, so dass eine Auslenkung des Handbetätigungshebels 32 gegen die anliegende Dichtlippe 31 erleichtert wird.
Im Schutzdeckel 2 befindet sich eine Lochblecheinlage 34, die als Funkenrückschlagsperre wirkt.