Leitverfahren und Leitsystem, Verfahren und System zum Auswerten, Verteilen und Austauschen von Nachrichten
Die Erfindung betrifft ein Leitverfahren und ein Leitsystem sowie ein Verfahren und ein System zum Auswerten, Verteilen und Austauschen von Nachrichten gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Leitverfahren und Leitsysteme dienen unter anderem dazu, mehrere Personen und ggf. auch technische Einheiten, die gemeinsam an der Bewältigung einer Aufgabe arbeiten, koordiniert mit Informationen zu versorgen und von ihnen Informationen zu empfangen. In der Regel geschieht dies über mehr oder minder individuelle Kommunikationskanäle. Bei einem Feuerwehreinsatz stehen beispielsweise mehrere Personen in der Regel über unterschiedliche Frequenzen mit einer Zentralstelle in Verbindung und tauschen mit ihr Informationen aus.
Nachteil eines solchen Leitsystems ist es, daß die Individualisierung der Kanäle ad hoc (durch Zuordnung von Frequenzen von Fall zu Fall) gewählt und damit anfällig für Irrtümer ist. Darüber hinaus sind die Kanäle nur lokal individuell und es steht kein Kanal zur Verfügung, über den allgemein interessierende Information parallel zur individuellen Information verteilt werden kann.
Aus Fernsehsendungen sind Leitverfahren bekannt, bei denen parallel zu der über das Fernsehprogramm ausgestrahlten Information über Telefonverbindungen einzelne Personen angesprochen werden können oder bei denen über Telefonanwahl- verfahren Telefonabstimmungen vorgenommen werden können. Eine nutzer-
individuelle Rückantwort vom Sender zum Zuschauer ist hier jedoch nur auf Einzelfälle beschränkt bzw. nicht möglich.
Digital übermittelte Nachrichten, beispielsweise e-mails oder SMS-Nachrichten werden bisher in der Regel vom Sender über den Dienstanbieter zum Empfänger geleitet und dort individuell verwertet und ggf. beantwortet. Die Übertragung vom Sender zum Empfänger erfolgt auf dem für das jeweilige System herkömmlichen technischen Weg. Wenngleich solche Systeme für einzelne Nachrichten gut und schnell und zuverlässig funktionieren, haben sie dann, wenn viele Nachrichten für einen Empfänger vorliegen, den Nachteil, daß viel unnötiger Vermittlungsaufwand zu treiben ist, daß unnötig viel bzw. redundante Daten an den Empfänger übertragen werden und dort schließlich die Nachrichten getrennt und in unhandlicher Weise vorliegen. Sinngemäß das gleiche gilt dann, wenn von einem Sender viele Nachrichten zu unterschiedlichen Empfängern über empfängerindividuelle Kanäle zu übertragen sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Leitverfahren und ein Leitsystem anzugeben, die allgemeine Informationen und teilnehmerspezifische Informationen in gut angepaßter und effizienter Weise übertragen können.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein System zur Auswertung, Verteilung und zum Austauschen von Nachrichten anzugeben, die eine hohe Anzahl von Nachrichten effizient bearbeiten können.
Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
In einem Leitverfahren ist neben nutzerindividuellen Kommunikationskanälen zwischen dem jeweiligen Nutzer und einer oder mehreren Zentralstellen auch mindestens ein öffentlicher Kanal vorgesehen, über den Information an die Nutzer bzw. Teilnehmer verteilt wird.
Die individuellen Kommunikationskanäle können landesweit oder weltweit individuelle Kommunikationskanäle sein, beispielsweise ein Mobilfunkkanal oder ein E-Mail-Kanal. "Nutzerindividuell" im Sinne dieser Anmeldung kann also überregional, vorzugsweise landesweit, weiter vorzugsweise weltweit individuell bedeuten.
Ein öffentlicher Kanal im Sinne dieser Anmeldung kann im breitesten Sinn ein technisch vorgehaltenes Informationsangebot sein, das vom Anbieter pauschal und abrufbar bereitgehalten wird bzw. das von vielen Nutzern benutzerveranlaßt abgerufen werden kann. Im herkömmlichen Sinne kann es bspw. ein Rundfunk- bzw. Fernsehkanal sein. Es kann sich aber auch um ein Informationsangebot im Internet handeln. Dem Gedanken des "öffentlichen" Kanals im Sinne dieser Anmeldung widerspricht es nicht, daß der öffentliche Kanal erst nach einem - eventuell gebührenpflichtigen - "log in" oder "sign in" durch Benutzer, die dies wünschen, zugänglich ist.
Unter dem Begriff "Kanal" muß hierbei nicht physisch immer vorhandene Hardware verstanden werden. Der Begriff kann auch eine logische, evtl. auch zeitlich begrenzte Zuordnung bezeichnen, etwa in Form einer E-Mail- Adresse oder einer Telefon- oder Mobilfunknummer. Das eben gesagte gilt allgemein für das Verständnis des Begriffs "Kanal" in dieser Beschreibung.
Der Begriff "Kanal" kann auch eine Kombination aus logischer Zuordnung und technischer Infrastruktur bezeichnen. Beispielsweise können über Telefon- und
Mobilfunknummern einerseits sowohl Gespräche geführt werden, unter der gleichen Nummer aber andererseits auch Textnachrichten, sog. "SMS "-Nachrichten (SMS für "short message service"), empfangen und gesendet werden. Ein SMS- Anschluß kann als Kanal angesehen werden.
In ganz allgemeiner Weise können im Sinne dieser Anmeldung nutzerindividuelle Kanäle als senderbestimmt benutzte Kommunikationswege angesehen werden (SMS, e-mail, UMTS), während öffentliche Kanäle als empfängerbestimmt benutzte Kommunikationswege angesehen werden können (Rundfunk, Fernsehen, Internet). In dieser Definition wird auf die Entscheidung zur Nutzung eines Kanals abgestellt, nicht auf die Gestaltung des vorgehaltenen Inhalts. Letztere erfolgt in der Regel immer senderbestimmt.
Das Leitverfahren und das Leitsystem können dazu dienen, Teilnehmer im Zuge der Arbeit an einer Aufgabe geeignet zu informieren und instruieren und von ihnen gewünschte Informationen zu erhalten. Die Aufgabe kann ernsthafter Natur oder zum Zwecke der Unterhaltung gestellt sein. Die vermittelte Information kann Leitinformation sein, die zur Arbeit an der Aufgabe ausgetauscht wird. Auch Informationsaustausch zwischen einzelnen Nutzern kann systematisch vorgesehen sein.
Ein Verfahren zum Auswerten von digital über nutzerindividuelle Kanäle gesendeten Nachrichten weist das Sammeln mehrerer Nachrichten aus mehreren individuellen Kanälen an einer Vermittlungsstelle für die Nachrichten auf, das Zusammenführen mehrerer der gesammelten Nachrichten oder wesentlicher Teile daraus zu einer Dateneinheit und das Übertragen der Dateneinheit an einen oder mehrere Empfänger, insbesondere an eine Auswerteeinrichtung und das Auswerten der so empfangenen Nachrichtenteile.
Die Dateneinheit kann eine Datei oder ihrerseits wieder eine digital übertragbare Nachricht sein, beispielsweise eine e-mail oder eine SMS-Nachricht.
Es können solche Nachrichten gesammelt und zusammengeführt werden, die an einen vorbestimmten Empfänger oder an eine Gruppe vorbestimmter Empfänger gerichtet sind.
In einem Verfahren zum Verteilen digital übertragbarer Nachrichten an mehrere Empfänger über nutzerindividuelle Kanäle werden mehrere Nachrichten oder wesentliche Teile hierfür für die Nutzer bzw. Teilnehmer erzeugt, diese in einer Dateneinheit zusammengeführt, diese an eine Nachrichtenvermittlung übertragen, dort daraus mehrere übertragbare Nachrichten erzeugt und diese über die nutzerindividuellen Kanäle an die jeweiligen Nutzer bzw. Teilnehmer übertragen.
Die anfangs erzeugten Nachrichten oder wesentlichen Teile Merfür können automatisch beispielsweise bezugnehmend auf Daten einer Datenbank erzeugt werden. Sie können bezugnehmend auf Daten erzeugt werden, die durch ein Nachrichtenauswerteverfahren, wie weiter oben beschrieben, gewonnen wurden, insbesondere als Antwort auf so empfangene und ausgewertete Nachrichten.
Ein Nachrichtenaustauschverfahren kann ein Nachrichtenauswerteverfahren sowie ein Nachrichtenverteilverfahren wie oben beschrieben aufweisen.
Ein Leitverfahren wie oben beschrieben kann ein Nachrichtenaustauschverfahren wie oben beschrieben aufweisen.
Das Nachrichtenaustauschverfahren kann auf eine Datenbank Bezug nehmen, die so geführt und gepflegt wird, wie dies in der Patenanmeldung "Verfahren zum Fortschreiben einer Datenbank, Datenbanksystem" des gleichen Anmelders vom gleichen Anmeldetag beschrieben ist. Auf die Ausführungen in dieser Anmeldung wird insoweit voll inhaltlich Bezug genommen.
Nachfolgend werden bezugnehmend auf die Zeichnungen einzelne Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Leitsystem, und
Fig. 2 schematisch ein Nachrichtenaustauschsystem, und
Fig. 3 schematisch einen möglichen Aufbau einer Dateneinheit.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Leitsystem. Mit lOa-e sind schematisch Benutzer des Leitsystems bzw. Teilnehmer bei der Lösung einer gestellten Aufgabe dargestellt. Jedem Teilnehmer sind Kommunikationsgeräte zugeordnet, nämlich jeweils einerseits Rundfunkempfänger 12a-e und Endgeräte 1 la-e für nutzer- bzw. teilnehmerindividuelle Kanäle. Es kann sich beispielsweise um Handys, insbesondere SMS- fähige Mobilfunkempfänger, oder um einen E-Mail-Anschluß handeln. Auch XML-basierte Kanäle sind möglich (HTML, WML). Die nutzerindividuellen Kanäle 13a-13e sind durch bidirektionale Pfeile zwischen den jeweiligen Endgeräten 1 la-e und einer Einheit 15 angedeutet. Die Kommunikation bzw. der Informationsaustausch über die individuellen Kanäle 13a-e kann in beiden Richtungen erfolgen.
Der öffentliche Kanal ist durch 14 angedeutet. Es kann sich um einen Rundfunkkanal oder einen Fernsehkanal handeln, technisch dann beispielsweise durch eine bestimmte Frequenz (bzw. ein Frequenzband) bestimmt. Der öffentliche Kanal 14
kann auch das Internet sein. In der Regel ist hier der Informationsfluß unidirektio- nal, d.h. in Fig. 1 nur von rechts nach links. Mit 15 ist allgemein ein Vermittlungssystem für individuelle Nachrichten bezeichnet. Im herkömmlichen Falle vermittelt es die über die nutzerindividuellen Kanäle versandten Nachrichten vom Sender zum Empfänger. Auch im vorliegenden Fall kann dies so sein. Mit 16 ist ein Rundfunksender angedeutet.
17 ist allgemein eine Zentralstelle, die Informationen und insbesondere Informationen betreffs der gestellten Aufgabe einerseits über die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e empfängt und andererseits über die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e und den öffentlichen Kanal 14 sendet. Die gesendeten Informationen können aufeinander koordiniert bzw. abgestimmt sein. Hierzu ist eine Koordinierungseinrichtung 19 vorgesehen. Sie erzeugt zum einen Informationen, die über den öffentlichen Kanal 14 versandt werden. Hierzu ist eine Schnittstelle 18a vorgesehen. Zum anderen erzeugt sie nutzerindividuell Informationen, die über die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e an die einzelnen Nutzer lOa-e verteilt werden. Hierzu ist eine Schnittstelle 18b vorgesehen.
Das System der Fig. 1 kann ein Leitsystem beispielsweise zur Lösung gestellter Aufgaben sein. Es kann sich um spielerische oder ernste Aufgaben handeln. Wenn beispielsweise die Nutzer lOa-e in unterschiedliche Teams unterteilt sind, können diese einerseits über den öffentlichen Kanal 14 allgemein koordinierende Informationen erhalten, während sie über die nutzelindividuellen Kanäle 13a-e teamspezifische Informationen zum einen erhalten, zum anderen aber auch an die Zentrale 17 zurücksenden können. Die so in der Zentrale 17 empfangenen Informationen können im nächsten Schritt auf die ausgesandten Informationen Einfluß haben, und zwar sowohl auf die über den öffentlichen Kanal 14 als auch auf die über die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e übertragenen Informationen.
In der Zentrale 17 kann eine Datenbank geführt werden, die zum einen A-Priori- Wissen hält, aber zum anderen auch nach Maßgabe der einlaufenden Informationen fortgeschrieben wird. Die Erzeugung der nutzerindividuellen Nachrichten kann automatisch bezugenehmend auf die Datenbank erfolgen.
Sofern das Leitsystem der Fig. 1 für spielerische Anwendungen gedacht ist, sind hunderttausende von Nutzern durchaus denkbar. Als nutzerindividuelle Kanäle können sie dabei z.B. E-Mail-Nachrichten verwenden oder SMS-Kanäle (über Mobilfunkgeräte) .
Bei den genannten nutzerindividuellen Kanälen kann es sich um paketvermittelnde Dienste handeln, die die jeweilige technische mfraslruktur nur kurzzeitig in Anspruch nehmen (im Gegensatz zu Echtzeitkanälen, wie beispielsweise Telefonie). Insbesondere wenn die nutzerindividuellen Kanäle paketvermittlungsorientierte Kanäle sind, werden hohe Teilnehmer- bzw. Nutzerzahlen möglich. Es können als nutzerindividuelle Kanäle aber auch bspw. UMTS-Kanäle (UMTS: Unified Mobi- le Telecommunication Standard) oder GPRS-Kanäle (GPRS: General Packet Radio Service) vorgesehen sein. Auch solche Dienste erlauben aufgrund ihrer technischen Grundlagen hohe Benutzerzahlen.
Zu Beginn des Leitverfahrens kann der öffentliche Rundfunkkanal 14 verwendet werden. Hierbei können beispielsweise bestimmte Voraussetzungen oder Regeln und Bedingungen erläutert werden, die für den weiteren Verlauf relevant sind. Danach kann die Nutzung der nutzerindividuellen Kanäle beginnen. Dies kann nach Maßgabe der vorher über den öffentlichen Kanal bekanntgegebenen Regeln und Informationen erfolgen.
Bei der Nutzung der nutzerindividuellen Kanäle 13a-e durch die Zentralstelle 17 müssen nicht alle Teilnehmer Nachrichten erhalten. Es können lediglich einige oder einzelne mit Nachricht versorgt werden. Dies kann in Abhängigkeit von gespeicherten Daten geschehen, insbesondere in Abhängigkeit von vorher über die jeweiligen Kanäle eingegangenen Daten.
Der öffentliche Kommunikationskanal wird in der Regel durch die Zentralstelle 17 gesteuert und in dem Gehalt der übertragenen Information bestimmt.
In einer weiteren Ausführungsform kann der öffentliche Kommunikationskanal entfallen, und das Leitverfahren verwendet nur die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e. Insbesondere hier kämen dann hochkapazitive Kanäle, bspw. UMTS oder auch paketvermittlungsorientierte Kanäle wie e-mail oder SMS in Frage.
Die Erzeugung vorzugsweise digital versendbarer Nachrichten, die über die nutzerindividuellen Kanäle 13a-e versandt werden, kann bezugnehmend auf eine Datenbank erfolgen, die in der eingangs erwähnten anderen Patentanmeldung beschrieben ist.
Fig. 2 zeigt schematisch ein Nachrichtenaustauschsystem. Soweit der Informationsfluß in Fig. 2 von rechts nach links erfolgt, kann es als Nachrichtenauswertungssystem angesehen werden, soweit der Informationsfluß von rechts nach links erfolgt, kann es als Nachrichtenverteilsystem angesehen werden. Mit den jeweiligen Systemen werden vorzugsweise Verfahren zum Nachrichtenaustausch, zur Nachrichtenauswertung und zur Nachrichtenverteilung implementiert.
1 lf und 11g bezeichnen Nuzter der jeweiligen Systeme. 13f und 13g bezeichnen nutzerindividuelle Kanäle, die vorzugsweise auf paketvermittelten Diensten basie-
ren, beispielsweise SMS oder E-mail. Das nun zunächst zu beschreibende Nachrichtenauswertesystem ist insbesondere für den Fall gedacht, daß für einen Empfänger in kurzer Zeit sehr viele Nachrichten über nutzerindividuelle Kanäle erwartet werden. Dies kann beispielsweise im Rahmen von Fernsehsendungen geschehen.
Die Benutzer 1 lf und 11g senden Nachrichten über die jeweiligen Kanäle 13f und 13g an ein Vermittlungssystem 21a bzw. 21b, wobei mit diesen Bezugsziffern auch konkrete Knoten, beispielsweise bei bestimmten Dienstanbietern gemeint sein können (z.B. die Zentralrechner für das Dl -System (0171...), der Zentralrechner für das D2-System (0172...), der Zentralrechner ...). An einer Stelle in der Nachrichtenvermittlung 21a und 21b können Nachrichten gesammelt werden. Diese Stellen können insbesondere die SMSC (SMSC: Short Message Service Center) der einzelnen Dienstanbieter sein. Die Nachrichtensammlung kann insbesondere solche Nachrichten betreffen, die an einen bestimmten Empfänger oder an eine bestimmte Gruppe von Empfängern oder allgemein an ein vorbestimmtes Ziel gerichtet sind. Die gesammelten Nachrichten werden dort zu einer Dateneinheit kombiniert, beispielsweise zu einer Datei oder zu einer einzigen Nachricht. Hierbei können redundante oder unwesentliche Nachrichtenteile weggelassen werden.
Wesentliche Teile hierbei können Informationen über den Absender sein, insbesondere zu seiner Individualisierung, ggf. auch zu seinem geographischen Aufenthaltsort und/oder der Inhalt der versandten Nachricht. Auch sein Kommunikationsverhalten (z. B. Reaktionsdauer, benutzte Hardware, benutzte Dienstart) kann explizit mit aufgenommen werden
Fig. 3 zeigt beispielhaft, wie eine solche Dateneinheit, pauschal mit 30 bezeichnet, strukturiert sein kann. Gezeigt ist das Beispiel einer Datei. Sie weist den üblichen
Dateikopf auf, in dem z.B. der Dateiname enthalten ist. Als eigentlicher Gehalt der Datei sind Zeilen 32a bis 32zz angedeutet, wobei jede Zeile 32 zum einen die absendende Adresse (im gezeigten Beispiel die Mobilfunknummern von SMS- Nachrichten) in der linken Spalte 33a und einen bestimmten Nachrichteninhalt in der rechten Spalte 33b enthält. Es könnte weiterhin jeweils zum Beispiel ein Eintrag zum geographischen Aufenthaltsort bzw. zum Standort des Empfängers des stationären Netzes vorgesehen sein.
In einer spielerischen Aufgabe können beispielsweise Nutzer des Systems über einen öffentlichen Kanal dazu aufgefordert worden sein, eine bestimmte Anzahl zu schätzen. Der Schätzwert wird von den Nützern dann jeweils über email oder SMS an eine angegebene Adresse gesendet. Die Schätzwerte können die Ziffern sein, die in der Spalte 33b wiedergegeben sind.
In der in Fig. 3 gezeigten Form kann aus den gesammelten Nachrichten eine Dateneinheit 30 gebildet werden, die dann ihrerseits an den gewünschten Empfänger versandt wird.
Diese Vorgehensweise hat verschiedene Vorteile: Zum einen entfällt der vielfache Vermittlungsaufwand, der zu treiben wäre, wenn jede Nachricht einzeln bis zum gewünschten Empfänger durchvermittelt werden müßte. Die Vermittlungssystem sind dadurch in ihrer Arbeit entlastet. Zum anderen kann beim Zusammenfuhren der Nachrichten auf überflüssige Nachrichtenteile verzichtet werden, so daß die Menge der zu übertragenden Information sinkt. Dadurch wird die verfügbare Bandbreite nicht über die Maßen strapaziert, oder anders herum betrachtet, können über eine gegebene Bandbreite eine höhere Anzahl von Nachrichten übertragen werden. Schließlich liegen beim Empfänger die vielen Nachrichten in schon aufbereiteter Form vor, so daß dort eine Aufbereitung leichter möglich ist.
Die Übertragung der Dateneinheit kann über das Internet bzw. per E-mail erfolgen. Es kann sich abermals um eine paketvermittlungsorientierte, insbesondere eine SMS-Nachricht handeln.
21a und 21b symbolisieren Vermittlungsstellen einzelner Dienstanbieter (z.B. für Dl oder D2). Soweit das nutzerindividuelle Nachrichtenvermittlungssystem so aufgebaut ist, daß über nutzerindividuelle Kanäle gesandte Nachrichten Knoten der einzelnen Anbieter durchlaufen, können dort die Sammlungen der einzelnen Nachrichten möglichst frühzeitig nach Abschicken vom Benutzer 1 lf bzw. 1 lg erfolgen. 1 lf symbolisiert somit Nutzer- bzw. Endgeräte, die einem Dienstanbieter zugeordnet sind, während 11g Nutzer- bzw. Endgeräte symbolisiert, die einem zweiten Dienstanbieter zugeordnet sind. In der Vermittlungsstelle 21a bzw. 21b bzw. Knoten des jeweiligen Dienstanbieters können die an eine bestimmte Adresse/Nummer gesandten Nachrichten gesammelt und komprimiert werden. Dies ist durch die Komponenten 22a und 22b angedeutet. Diese Komponenten 22 erzeugen die in Fig. 3 gezeigte Dateneinheit.
Sofern mehrere Dienste vorgesehen sind, können mehrere Dateneinheiten erzeugt werden. Diese werden dann über ein Vermittlungssystem 23 schließlich zum Emp- fäger 24 gesandt. Der Empfänger 24 kann die Koordinationseinrichtung 19 in Fig. 1 sein. Das Vermittlungsnetz 23 kann das Internet sein oder ein Kanal entsprechend 13f, 13g oder eine Telefonleitung, eine Standleitung oder ähnliches. Beim Empfänger 24 können die Dateneinheiten und/oder die daraus abgeleiteten Daten in einer Datenbank 25 gespeichert werden.
Wenn in Fig. 2 das gezeigte System von rechts nach links benutzt wird, kann der Ablauf prinzipiell anders herum sein als bisher beschrieben. Die einzelnen Nach-
richten für die einzelnen Nutzer 1 lf, 11g, die über die nutzerindividuellen Kanäle 13f, 13g zu versenden sind, werden beim Sender 24 beispielsweise automatisch erzeugt und in einer Dateneinheit zusammengeführt, beispielsweise in einer Datei, einer E-mail oder ähnliches. Über ein Vermittlungssystem 23 werden sie an Einrichtungen 22a, 22b versandt, die aus den so komprimierten Nachrichten einzelne, versendbare Nachrichten erzeugen.
Abermals können für einzelne Dienstanbieter einzelne Dateneinheiten erzeugt und diese Ihnen jeweils zielgerichtet zugesandt werden. Wenn aus den Dateneinheiten in den Einrichtungen 22a, 22b versendbare Nachrichten erzeugt worden sind, werden diese in das Vermittlungssystem 21a, 21b eingespeist und von dort entsprechend der Empfängerinformation über die nutzerindividuellen Kanäle 13f, 13g den Endgeräten 1 lf, 11g der jeweiligen Nutzer zugeschickt.
Die beim Sender 24 in die Dateneinheit 30 eingeschriebenen Informationsteile können bezugnehmend auf Datenbanken automatisch erzeugt werden. Die Datenbank kann aufgrund vorher eingelaufener Informationen erzeugt bzw. fortgeschrieben worden sein. Wenn z.B. davon ausgegangen wird, daß mit dem schon beschriebenen Beispiel der Fig. 3 Nutzer eine bestimmte Zahl raten sollten, könnten diese als Antwort je nach Qualität ihres Tips verschiedene Antworten erhalten, beispielsweise "viel zu hoch", "knapp daneben", "viel zu niedrig" und "richtig". Solche Nachrichten können automatisch erzeugt, in die Dateneinheit 30 geführt und über sie zuletzt versandt werden.
Soweit ein vollständiges Nachrichtenaustauschverfahren (also mit Nachrichtenauswerteverfahren und Nachrichtenverteilverfahren) ins Auge gefaßt wird, können Reaktionszeiten vom Nutzer zur Zentral und zurück von weniger als 15 min, vorzugsweise weniger als 10 min, vorgesehen sein. Es können Nutzerzahlen von mehr
als 100.000, vorzugsweise mehr als 1 Million Nutzern, vorzugsweise unter den obigen Zeitbedingungen bearbeitet werden.
Das anfänglich beschriebene Leitverfahren kann das danach beschriebene Nach- richtenaustauschverfahren umfassen, wie dies zuletzt beschrieben wurde.
Das schon mehrfach angesprochene Verfahren zum Fortschreiben einer Datenbank, die Datensätze zu Benutzern eines Kommunikationssystems enthält, kann folgende Schritte aufweisen: (A) Führen von Kommunikationen mit einem oder mehreren Benutzern bezugnehmend auf die Datensätze in der Datenbank und Speichern des Ergebnisses der Kommunikation als Primärdaten, (B) Extrahieren von Sekundärdaten aus dem Ergebnis der geführten Kommunikationen, und (C) Bearbeiten der Datenbankdaten nach Maßgabe der Sekundärdaten. Die Kommunikationen können über die nutzerindividuellen Kanäle erfolgen, vorzugsweise paketvermittlungsorientierte Kanäle, etwa SMS oder email.
Im Schritt B. kann auf die Ergebnisse von Kommunikationen mit mehreren Benüt- zern Bezug genommen werden. Im Schritt C. können die Sekundärdaten zur Bearbeitung mehrerer Datensätze mehrerer Benutzer verwendet werden. Einer oder mehrere der Schritte A., B. und C. können automatisch erfolgen. Im Schritt B. können als Sekundärdaten Korrelationen zwischen verschiedenen Elementen von Primärdaten gesucht werden und nach Maßgabe gefundener Korrelationen Datensätze bearbeitet werden. Im Schritt C. können auch Historiedaten in den einzelnen Datensätzen der einzelnen Benutzer angelegt bzw. gepflegt und fortgeschrieben werden. Im Schritt C. können Datensätze auch unmittelbar nach Maßgabe der gewonnen Primärdaten bearbeitet werden. Die Schritte A. bis C. können wiederholt ausgeführt werden.
Ein Datenbanksystem hat eine Schnittstelle zu einem Kommunikationssystem, das von mehreren Benutzern benutzt werden kann, und eine Datenbank, die Datensätze zu den Benutzern des Kommunikationssystems enthält, wobei die Schnittstelle dazu ausgelegt ist, das Kommunikationssystem zu Kommunikationen mit einem oder mehreren Benutzern bezugnehmend auf die Datensätze in der Datenbank zu veranlassen und Ergebnisse der Kommunikationen als Primärdaten vom Kommunikationssystem zu empfangen und diese in einem Speicher zu speichern, eine Extraktionseinrichtung vorgesehen ist, um aus den Primärdaten Sekundärdaten zu extrahieren, und eine Bearbeitungseinrichtung vorgesehen ist, mit der Datenbankdaten nach Maßgabe der Sekundärdaten bearbeitet werden.