AUFZUG MIT DEM ANTRIEB IM GEGENGEWICHT
TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft einen Vertikalaufzug mit einer Kabine, die über mindestens ein Zugmittel, das über eine Umlenkeinrichtung lauft, mit einem Gegengewicht verbunden ist, und der einen Antrieb aufweist, der an einer ortsfe- sten, vertikalen Ablaufbahn aufwärts und abwärts verfahrbar
STAND DER TECHNIK
Bei bekannten Vertikalaufzugen dieser Art ist der Antrieb mit der Kabine verbunden. Dabei ist es sowohl bekannt, den Antrieb oberhalb der Kabine anzuordnen als auch unter der Kabine. Bei derartigen bekannten Vertikalaufzugen dient das Gegengewicht ausschließlich zur Kompensation des Gewichts von Kabine mit Antrieb. Der Beladungszustand der Kabine kann zwei Extremwerte annehmen: Im ersten Extremfall fahrt die Kabine leer, also ohne Nutzlast, im zweiten Extremfall fahrt sie mit der maximal zulassigen Nutzlast. Da diese Ex- tremwerte die Verhaltnisse sowohl bei Aufwartsfahrt als auch bei Abwartsfahrt berücksichtigen müssen, legt man den Vertikalaufzug beispielsweise in der Weise aus, daß das Gegengewicht so schwer ist, wie die leere Kabine mit Antriebsgewicht + 50% Nutzlast, und daß das Gewicht der voll- belasteten Kabine mit Antrieb um 50 % der Nutzlast großer ist als das Gegengewicht. In einem solchen Fall muß der Antriebsmotor nur halb so stark sein wie bei einem 100-%ιgen
Gewichtsausgleich, der dann vorliegt, wenn die leere Kabine so schwer ist wie das Gegengewicht. Bei dieser Betrachtung sind Reibungsverluste und Massenbeschleumgungskrafte nicht berücksichtigt .
DIE ERFINDUNG
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik liegt der Er- findung die Aufgabe zugrunde, einen Vertikalaufzug der als bekannt vorausgesetzten Art so auszulegen, daß er unter gunstigeren Gewichtsbedingungen betrieben werden kann als die üblichen Vertikalaufzuge. Es soll möglich sein, die Leistung der Antriebsmotoren bei gleicher Leistung zu redu- zieren.
Die Losung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Ausbildung des Antriebs mindestens als Teil eines Gegengewichts hat den Vorteil, daß nicht mehr der enige Ge- wichtsanteil im Gegengewicht kompensiert werden muß, der bisher durch den an der Kabine angebrachten Antrieb gebildet wurde.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspruchen .
Als Antriebe kommen sowohl kraftschlussige als auch form- schlussige Antriebe in unterschiedlicher Anordnung m Frage. Dabei ist es insbesondere auch bei kraftschlussigen Antrieben in bestimmten Fallen zweckmäßig, gleichzeitig meh-
rere Antriebsräder anzutreiben. Hierzu können unterschiedliche Motor- und Getriebeanordnungen gewählt werden. Es ist auch möglich, das Spiel der ggf. mehrfach vorgesehenen Antriebe zu eliminieren, indem sie verspannt werden.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGSABBILDUNG
Einzelheiten ergeben sich sowohl aus den Unteransprüchen als auch aus der nachfolgenden Beschreibung, die bevorzugte Ausführungsformen anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform,
Figur 2 - eine Ansicht in Richtung des Pfeils II in Figur 1 auf den Antrieb, Figur 3 - einen Schnitt entlang Ebene III-III in Figur 2, Figur 4 - eine vergrößerte Darstellung des Antriebs gemäß Figur 1, Figur 5 - das Fahrwerk des Antriebs gemäß Figur 4 ohne Darstellung von Gegengewicht und ohne Getriebe, Figur 6 - eine zu Figur 2 analoge Darstellung einer alternativen Ausführungsform des Antriebs, Figur 7 - einen Schnitt entlang Ebene VII-VII gemäß Figur 6, Figur 8 - eine zu Figur 2 analoge Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Antriebs,
Figur 9 - einen schematischen Schnitt entlang Ebene IX- IX gemäß Figur 8,
Figur 10 - einen Schnitt entlang Ebene X-X gemäß Figur
8, Figur 11 - einen Schnitt entlang Ebene XI-XI gemäß Figur
BESTER WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
Bei den unterschiedlichen Ausführungsformen sind gleiche oder einander entsprechende Teile jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. Sie unterscheiden sich im Bedarfsfall lediglich durch Hochstriche voneinander.
Zunächst zur Ausführungsform gemäß Figuren 1 bis 5:
Eine Kabine 1 wird über nicht dargestellte Führungseinrichtungen geführt und ist an einem Zugmittel 2a, vorzugsweise einem Seil, aufgehängt. Das Zugmittel 2a läuft über eine Umlenkeinrichtung 2, beispielsweise eine Seilscheibe. Auf der der Kabine 1 gegenüberliegenden Seite ist das Zugmittel mit dem insgesamt mit 3 bezeichneten Antrieb verbunden.
Der Antrieb 3 wirkt mit einer Ablaufbahn zusammen, die durch zwei zueinander parallel und vertikal angeordnete Profilschienen 4 und 5 gebildet wird.
Der Antrieb erfolgt bei der ersten Ausführungsform mittels eines elektrischen Antriebsmotors 6, dem auf zwei Abtriebsseiten jeweils ein Getriebe 7 und 8 nachgeschaltet ist. Das Getriebe 7 treibt eine Antriebswelle 9 an, mit deren Enden die Antriebsräder 12a und 12b drehfest verbunden sind. Das Getriebe 8 treibt eine Antriebswelle 10 an, an
deren Enden die Antriebsrader 14a und 14b drehfest angeordnet sind. Die angetriebenen Wellen 9 und 10 sind in zwei seitlich beabstandeten Rahmenelementen 18 gelagert. Das Rahmenelement 18 ist über Parallelogrammlenker 17a und 18a mit jeweils einem weiteren Rahmenelement 17 verbunden. In den beidseitig angeordneten Rahmenelementen 17 sind Wellen 15 und 16 frei drehbar und nicht angetrieben gelagert, die an ihren Enden Gegenrader 11a und 11b bzw. 13a und 13b tragen.
Das Zugmittel 2a greift an den beiden Rahmenelementen 17 an. Unter dem Gewicht des Antriebs 3 fuhrt dieser Angriff in Verbindung mit den Parallelogrammlenkern 17a und 18a zu einer Verspreizung von Antriebsradern und Gegenradern in den beiden Profilschienen 4 und 5, so daß ein rutschfester Antrieb gewährleistet ist. Die Rahmenelemente 18, die die Antriebswellen 10 und 9 lagern, sind über Querholme 19a und 19b zu einem Rahmen verbunden, der Gegengewichte 19 tragt.
Die Ausfuhrungsform gemäß Figur 6 unterscheidet sich von der ersten Ausfuhrungsform durch die Anordnung eines jeweils getrennten Antriebsmotors 6a mit Getriebe 7a für die Antriebswelle 9 und des Antriebsmotors 6b mit Getriebe 8a für die Antriebswelle 10.
In der dritten Ausfuhrungsform sind ebenfalls zwei getrennte Antriebsmotoren βa ' und 6b' mit zugehörigen, nachgeschalteten Getrieben 7a' bzw. 8a' vorgesehen, welche die Antriebswellen 9 und 10 drehen. Bei dieser Ausfuhrungsform ist eine Spannfeder 20 vorgesehen, mit der ein Spielaus- gleich vorgenommen wird.
Die beiden angetriebenen Wellen 9 und 10 sind bei dieser Ausfuhrungsform m Rahmenelementen 18' gelagert, welche sich von den Rahmenelementen der beiden anderen Ausfuhrungsformen dadurch unterscheiden, daß die Abstände der an- getriebenen Wellen 9 und 10 hier nicht fest sind. Bei dieser Ausfuhrungsform ist die Welle 9 ortsfest gelagert, wahrend die Welle 10 über entsprechende langsverschiebliche Lagerbereiche des Rahmenelements 18' ortsbeweglich m Längsrichtung der Profilschienen 4 und 5 gefuhrt ist.
Die nicht angetriebenen Wellen 15 und 16 sind in beidseits angeordneten Rahmenelementen 17' gelagert. Der Abstand der nicht angetriebenen Wellen 16 und 15 ist unveränderlich.
Die nicht angetriebene Welle 15 ist mit der angetriebenen Welle 9 über zwei Lenker 23 verbunden. Die beiden Rahmenelemente 17' und 18' werden über Federn 21 und 22, die als Tellerfederpackete ausgebildet sind, auseinandergepreßt. Die Federkraft kann leicht so gewählt werden, daß die An- preßkraft der Rader an die Laufflachen der Profilschienen für einen einwandfreien kraftschlussigen Antrieb ausreicht.
Das Zugelement ist bei dieser Ausfuhrungsform am Querholm 19a' des Rahmens befestigt, der die Gegengewichte 19' tragt.
Zur Drehmomentabstutzung sind die Antriebseinheiten über einen Stutzanker 24 miteinander verbunden. Der Stutzanker 24 ist fest mit dem Getriebe 7a' verbunden und erstreckt sich in einen Bereich, der mit dem Getriebegehause des Getriebes 8a' verbunden ist. In diesem Bereich ist der Stutzanker 24 in Längsrichtung verschieblich gefuhrt.
Eine als Feder ausgebildete Spannvorrichtung liegt einerseits an einem Querholm 19c des die Gegengewichte 19' tragenden Rahmens an und andererseits an einem Bereich des längsverschieblich geführten Getriebes 8a'. Die Feder 20 verspannt das Getriebe 8a' gegenüber dem die Gegengewichte 19' tragenden Rahmen und dies führt zu einem Spielausgleich der Antriebe.