STRAHLUNGSHEIZUNG MIT EINER HOHEN INFRAROT-STRAHLUNGSLEISTUNG FÜR BEARBEITUNGSKAMMERN
Die Erfindung betrifft eine Strahlungsheizung mit einer hohen Infrarot-Strahlungsleistung für Bearbeitungskammern.
Derartige Strahlungsheizungen werden beispielsweise innerhalb von Bearbeitungskammern, z.B. Vakuumkammern, eingesetzt, um in einem vorgegebenen Arbeitsbereich eine erforderliche Arbeitstemperatur zu erzeugen. Derartige Temperaturen können im Strahlerbereich durchaus 3.000 °C erreichen, wobei bei großflächigen Arbeitsbereichen auch ein Strahlerarray zur Anwendung kommen kann, um über einen größeren Bereich eine gleichmäßige Arbeitstemperatur zu erreichen.
Bei derartigen Strahlungsheizungen haben sich jedoch einige Nachteile herausgestellt, die deren Anwendung erheblich behindern. Dies ist einerseits das Problem, daß insbesondere bei Anwendungen im Vakuum bei hohen Betriebsspannungen elektrische Überschläge auftreten können. Diese Gefahr besteht insbesonde- re während des Evakuierungsvorganges. Andererseits können besonders hohe Arbeitstemperaturen bzw. Strahlungsleistungen mangels ausreichender Kühlung der Infrarotstrahler im Vakuum nicht realisiert werden können.
Zur Vermeidung von Überschlägen kann zwar die Spannung reduziert werden, jedoch läßt sich dann die geforderte Strahlungsleistung nicht erreichen. Außerdem besteht grundsätzlich die Möglichkeit, daß die Heizung während der Evakuierung der Vaku-
umkammer abgeschaltet wird. Dies führt aber zwangsläufig zu einer unerwünschten Erhöhung bzw. Verlängerung der Prozeßzeit.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vaku- umtaugliche Strahlungsheizung zu realisieren, bei der die aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung wird bei einer Strahlungsheizung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß ein infrarot-strahlungsdurchlässiges Rohr vorgesehen ist, das sich in die Bearbeitungskammer erstreckt und deren Wandung zumindest mit einem Ende durchdringt und daß innerhalb des Rohres eine Infrarot-Strahlungsquelle angeordnet ist, wobei der Innenraum des Rohres gegenüber der Atmosphäre innerhalb der Bearbeitungskammer isoliert ist.
Durch die Erfindung wird ermöglicht, daß die Infrarot-Strahlungsquelle mit beliebigen Betriebsspannungen, also auch bei hohen Betriebsspannungen betrieben werden kann, ohne daß die Gefahr von elektrischen Überschlägen in der Bearbeitungskammer bestehen würde. Darüberhinaus ermöglicht die Erfindung das Erreichen besonders hoher Arbeit stemper aturen bzw. Strahlungsleistungen, da die Atmosphäre innerhalb des Rohres völlig unabhängig von der Atmosphäre in der Bearbeitungskammer ist.
Es ist von Vorteil, wenn das Rohr aus einem hoch temperaturbelastbaren Material, wie Quarzglas, gefertigt wird.
Eine weitere Fortbildung der Erfindung sieht vor, daß die Durchgänge des Rohres durch die Wandung gasdicht abgedichtet sind. Das hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Strahlungsheizung auch bei einer aggressiven Atmosphäre in der Bearbeitungskammer eingesetzt werden kann.
Dadurch, daß die Infrarot-Strahlungsquelle in dem Rohr untergebracht ist, ist es in weiterer Fortführung der Erfindung
möglich, die Infrarot-Strahlungsquelle zu kühlen, indem das Rohr mit einer Kühleinrichtung verbunden wird. Das bietet sich besonders dann an, wenn sich das Rohr beidends durch die jeweils einander gegenüberliegende Wandung der Bearbeitungs- kammer erstreckt.
Das kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Rohr mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes innerhalb des Rohres verbunden wird, wodurch eine intensive Kühlung der Infrarot-Strahlungsquelle ermöglicht wird, so daß problemlos besonders hohe Infrarot-Strahlungsleistungen erreicht werden können, ohne daß die Lebensdauer der Infrarot-Strahlungsquelle dadurch verringert würde.
Um eine Infrarot-Strahlung in unerwünschte Richtungen zu vermeiden und eine Erhöhung der Strahlungsleistung in Richtung zu einem zu erwärmenden Objekt zu erreichen, ist der Infrarot- Strahlungsquelle in einer Ausgestaltung der Erfindung ein Strahlungsreflektor zugeordnet.
Bevorzugt ist der Strahlungsreflektor gemeinsam mit der Infrarot-Strahlungsquelle in dem Rohr angeordnet, um sonst mögliche zusätzliche thermische Effekte in der Bearbeitungskammer zu vermeiden.
Eine weitere Fortbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Rohre mit Infrarot-Strahlungsquellen zu einem Array angeordnet sind. Hierdurch besteht die Möglichkeit, eine großflächige und gleichmäßige Bestrahlung zu reali- sieren.
Um dies realisieren zu können, ist das Array innerhalb der Bearbeitungskammer angeordnet, wobei jedes Rohr des Arrays wenigstens mit einem Ende durch die Wandung der Bearbeitungs- kammer geführt ist. In diesem Fall muß dann natürlich das sich in die Bearbeitungskammer erstreckende Ende jedes Rohres des Arrays verschlossen sein. Im Falle daß sich die Rohre des Arrays durch beidends durch die Wandung der Bearbeitungskammer
erstrecken, können diese Rohre mit einem Kühlkreislauf verbunden werden, so daß das Kühlmedium durch die Rohre strömen kann .
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jede Infrarot-Strahlungsquelle separat mit einer Energiequelle verbindbar ist. Das ermöglicht bei großflächigen Arrays eine einfache Anpassung der Strahlungsleistung an die jeweiligen Erfordernisse, z.B. durch Einschalten der jeweils benötigten Anzahl von Infrarot-Strahlungsquellen.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Aus den zugehörigen Zeichnungsfiguren sind unterschiedliche Ausführungen der erfindungsgemäßen Strahlungsheizung ersichtlich. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Strahlungsheizung, bei der sich das infrarot-strahlungsdurchlässige Rohr durch beide gegenüberliegenden Wandungen der Bearbeitungskammer erstreckt; und
Fig. 2 eine Variante, bei der das infrarot-strahlungsdurchlässige Rohr nur durch eine Wandung geführt ist und das freie Ende des Rohres in der Bearbeitungskammer verschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Strahlungsheizung besteht nach Fig. 1 aus einem infrarot-strahlungsdurchlässigen Rohr 1, das sich durch eine Bearbeitungskammer 3 erstreckt und deren Wandung 6 beid- ends in einem Wanddurchbruch 4 durchdringt. Innerhalb des Rohres 1 ist eine Infrarot-Strahlungsquelle 2 angeordnet, die gegenüber der Atmosphäre innerhalb der Bearbeitungskammer 3 isoliert ist. Dieses Rohr 1 besteht aus einem hoch temperaturbelastbaren Material, vorzugsweise aus Quarzglas.
Um jegliche Störung der Atmosphäre innerhalb der Bearbeitungskammer 3 auszuschließen, sind die Durchgänge des Rohres 1 durch die Wandung 6 gasdicht abgedichtet. Hierzu ist ein Ver-
Schluß 5 mit einer innenliegenden Dichtung 7 vorgesehen.
Weiterhin ist die Infrarot-Strahlungsquelle 2 in dem Rohr 1 mit einem nicht dargestellten Kühlkreislauf verbunden. Beispielsweise kann das Rohr 1 mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes innerhalb des Rohres 1 verbunden werden. Auf diese Weise können auch langzeitig hohe Strahlungsleistungen gefahren werden, ohne daß dadurch die Lebensdauer der Infrarot-Strahlungsquelle 2 negativ beeinflußt würde.
Auch ist es problemlos möglich, der Infrarot-Strahlungsquelle 1 einen Strahlungsreflektor zuzuordnen, um eine maximale Strahlungsleistung in Richtung auf einen Arbeitsbereich innerhalb der Bearbeitungskammer 3 zu erreichen.
Der Strahlungsreflektor sollte gemeinsam mit der Infrarot- Strahlungsquelle 2 in dem Rohr 1 angeordnet werden, um unerwünschte thermische Effekte, oder auch eine Kontamination des Atmosphäre in der Bearbeitungskammer 3 zu vermeiden, die durch das Material des Strahlungsreflektors verursacht werden könnte .
Es ist auch möglich, mehrere Rohre 1 mit Infrarot-Strahlungsquellen 2 zu einem Array anzuordnen, indem das Array innerhalb der Bearbeitungskammer 3 angeordnet wird, wobei jedes Rohr des Arrays beidends durch die Wandung 6 der Bearbeitungskammer 3 geführt ist. Jede der Infrarot-Strahlungsquellen 2 kann separat schaltbar mit einer Energiequelle verbunden sein. Das ermöglicht z.B. eine einfache Anpassung der Strahlungsleistung an die jeweiligen Erfordernisse. Damit wird über die gesamte Strahlerfläche des Arrays eine gleichmäßige Bestrahlung der zu bestrahlenden Objekte erreicht.
In Fig. 2 ist eine Variante dargestellt, bei der das infrarot- strahlungsdurchlässige Rohr 1 nur durch eine Wandung 6 geführt ist, wobei das freie Ende des Rohres 1 in der Bearbeitungskammer 3 verschlossen ist. Diese Variante ist mit weniger Aufwand realisierbar und bietet die gleichen Vorteile, wie die
Variante, bei der beide Enden des Rohres 1 durch die Wandung 6 der Bearbeitungskammer geführt sind. Auch läßt sich problemlos ein Array der Infrarot-Strahlungsquellen 2 realisieren, bei dem sämtliche Rohre 1 nur durch eine Wandung 6 der Bearbeitungskammer 3 geführt sind.
Strahlungsheizung
Bezugszeichenliste
Rohr Infrarot-Strahlungsquelle Bearbeitungskammer Wanddurchbruch Verschluß Wand Dichtung