Mietfachanlage für Banken
Die Erfindung betrifft eine Mietfachanlage für Banken mit einem Mietfachraum, in dem mehrere, jeweils eine Wertkassette aufnehmende Abstellfächer in mindestens einem Mietfachregal angeordnet sind, mit einem durch mindestens eine Geschoßdecke des Gebäudes ragenden Förderturm, in dem ein den Mietfachraum mit mindestens einem Ausgabeschalter verbindender Aufzug für die Wertkassetten angeordnet ist, der in einem Aufzugskorb eine horizontal verfahrbare Hol-Fördereinheit für eine Wertkassette aufweist.
Die in den Abstellfächern im Mietfachraum abgestellten Wertkassetten werden auf Anforderung durch einen Kunden mittels der Hol-Fördereinheit entnommen und in den Aufzugskorb transportiert. Der Aufzug fördert die Wertkassette im Förderturm zum Ausgabeschalter.
Bei bekannten Mietfachanlagen dieser Gattung ist der Aufzug an einem Ende des Mietfachregals angeordnet. Durch die Länge des Mietfachregals ist damit der längstmögliche Förderweg vorgegeben, den die Hol-Fördereinheit im Mietfachraum zurücklegen muß. Außerdem ist durch die Anordnung des Aufzugs am Ende des Mietfachregals eine Bauweise vorgegeben, bei der sich der Förderturm an einem Ende des Mietfachraums befindet. Sowohl bei der Neuplanung von Bankgebäuden als auch bei der nachträglichen Einrichtung von Mietfachanlagen in bestehenden Bankgebäuden stellen diese Vorgaben oftmals eine wesentliche Einschränkung der Planungsmöglichkeiten dar. Zumindest ist oftmals die optimale Ausnutzung des für die Einrichtung des Mietfachraums zur Verfügung stehenden Raums beeinträchtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mietfachanlage der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß eine optimale Raumausnutzung des Mietfachraums ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Aufzug im Abstand zu beiden Enden des Mietfachregals angeordnet ist, daß der Aufzugskorb in zwei entgegengesetzten Richtungen jeweils eine das Aus- und Einfahren der Hol- Fördereinheit zulassende Korböffnung aufweist und daß die Hol-Fördereinheit im Aufzugskorb durch eine aus beiden Richtungen anfahrbare Verriegelungseinrichtung verriegelbar ist .
Da die die Wertkassetten aufnehmende Hol-Fördereinheit den Aufzugskorb wahlweise in einer von zwei entgegengesetzten Richtungen verlassen kann und wahlweise aus jeder dieser beiden Richtungen in den Aufzugskorb einfahren kann, kann der Aufzug an jeder beliebigen Stelle zwischen den beiden Enden des Mietfachregals angeordnet werden. Damit ergibt sich eine wesentliche planerische Freiheit hinsichtlich der Anordnung des Förderturms, der an jeder beliebigen Stelle des Mietfachraums angeordnet werden kann. Bei Neuplanungen ist dadurch die Lage des Förderturms nicht dadurch eingeschränkt, daß sich dieser am Ende des Mietfachraums befinden müßte. Auch bei nachträglichen Umbauten zur Einrichtung einer Mietfachanlage kann der Förderturm an einer beliebigen Stelle auf den vorgesehenen NFR aufgesetzt werden.
Die Hol-Fördereinheit, üblicherweise als Fahrwagen ausgeführt, wird nach dem Einfahren in den Aufzugskorb verriegelt, wobei die Verriegelungseinrichtung aus beiden Richtungen anfahrbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verriegelungseinrichtung ein aus jeder der beiden Richtungen bis in die Verriegelungsstellung der Hol-Fördereinheit im Auszugskorb bewegbares und dort formschlüssig einrastendes Riegelelement aufweist, das durch einen Steuerbefehl aus seiner Raststellung herausbewegbar ist.
Unabhängig davon, aus welcher Richtung die Hol-Fördereinheit in den Aufzugskorb einfährt, wird sie dort in ihrer Transportstellung formschlüssig verriegelt. Erst wenn der Aufzugskorb seine vorgesehene Endstellung erreicht hat und die Hol-Fördereinheit den Aufzugskorb verlassen soll, wird das Riegelelement aus seiner Raststellung herausbewegt, um die Hol-Fördereinheit freizugeben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 eine Mietfachanlage mit aufgesetztem Förderturm in einem senkrechten Schnitt,
Fig. 2 in räumlicher Darstellungsweise einen Aufzugskorb der Mietfachanlage nach Fig. 1,
Fig. 3 die zwischen dem Aufzugskorb nach Fig. 1 und der darin aufgenommenen Hol-Fördereinheit wirkende Verriegelungseinrichtung und
Fig. 4 ein zwischen dem Förderkorb und der Hol-Fördereinheit wirkenden InitialisierungsSchalter.
In einem Mietfachraum 1 der einbruchhemmend ausgeführt und üblicherweise im Keller eines Bankgebäudes angeordnet ist, befinden sich Mietfachregale 2, die mehrere Abstellfächer 3 zur Aufnahme jeweils einer Wertkassette aufweisen. Auf dem Mietfachraum 1 ist ein Förderturm 4 aufgesetzt, in dessen Schacht 5 ein in Fig. 1 schematisch angedeuteter Aufzug 6 angeordnet ist, dessen Aufzugskorb 7 aus dem Schacht 6 in den Mietfachraum 1 absenkbar ist.
In einer Wand des Förderturms 4 ist ein Ausgabeschalter 8 vorgesehen, der für die Kunden zugänglich ist. In einer gegenüberliegenden Wand des Förderturms 4 kann ein weiterer Ausgabeschalter 9 vorgesehen sein.
Im Aufzugskorb 7 kann eine in Fig. 2 mit strichpunktierten Linien nur angedeutete Hol-Fördereinheit 10 aufgenommen werden, die beispielsweise als Fahrwagen ausgeführt ist und zur Aufnahme jeweils einer Wertkassette dient. Der Aufzugs- korb 7 weist zwei einander gegenüberliegende Korböffnungen 11 und 12 auf, die das Aus- und Einfahren der Hol-Fördereinheit 10 in zwei entgegengesetzten Richtungen ermöglicht. Wenn sich der Aufzugskorb 7 im Bereich der beiden einander gegenüberstehenden Mietfachregale 2 befindet, kann die Hol- Fördereinheit 10 wahlweise in eine der beiden entgegengesetzten Richtungen aus dem Förderkorb 7 ausfahren, nämlich entweder nach rechts oder nach links in Fig. 1 in Richtung zu einem der beiden Enden der Mietfachregale 2. Entsprechend kann die Hol-Fördereinheit 10 auch aus beiden Richtungen wieder in den Förderkorb 7 einfahren.
Eine in Fig. 2 nur schematisch angedeutete Verriegelungseinrichtung 13 hält die Hol-Fördereinheit 10 in ihrer Stellung im Förderkorb 7. Einzelheiten der Verriegelungseinrichtung 13 sind in Fig. 3 dargestellt. Die Verriegelungseinrichtung 13 weist als Riegelelement beispielsweise einen in einer Führung
14 am Aufzugskorb 7 längsbeweglich gelagerten Verriegelungsbolzen 15 auf, der durch einen Hubmagneten 16 zurückziehbar ist. Zwei federnd verschiebbare Rasten 17 sind in einer Führung 18 an der Hol-Fördereinheit 10 gegen Federkraft längsverschiebbar geführt. Die beiden Rasten weisen jeweils eine Schrägfläche 17a auf und sind in einem solchen gegenseitigen Abstand angeordnet, daß der Verriegelungsbolzen
15 formschlüssig in seiner Verriegelungsstellung zwischen den beiden Rasten 17 aufnehmbar ist. Infolge der Schrägflächen 17a sind die beiden Rasten 17 durch den Verriegelungsbolzen 15 in seiner ausgefahrenen Stellung jeweils in Richtung zur mittleren Verriegelungsstellung überfahrbar. Sobald der Verriegelungsbolzen 15 diese Stellung erreicht hat, wird er formschlüssig durch die beiden Rasten 17 festgehalten. Die Hol-Fördereinheit 10 kann diese Verriegelungsstellung nur verlassen, nachdem der Verriegelungsbolzen 15 durch einen Steuerbefehl durch den Hubmagneten 16 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung zurückgezogen wurde.
Abweichend von der beschriebenen Ausführungsform kann der Verriegelungsbolzen 15 auch an der verfahrbaren Hol- Fördereinheit gelagert sein und die Rasten 17 können am Aufzugskorb 7 gelagert sein.
Ein beim Ausfahren der Hol-Fördereinheit 10 aus dem Aufzugskorb 7 betätigbarer, in Fig. 2 nur angedeuteter Initialisierungsschalter 19 liefert an eine (nicht dargestellte) Steuereinrichtung der Hol-Fördereinheit 10 ein die
jeweilige Ausfahrtrichtung kennzeichnendes Signal. Einzelheiten des Initialisierungsschalters 19 sind in Fig. 4 dargestellt. Ein gabelförmiger Betätigungsarm 20 des am Aufzugskorb 7 angebrachten Initialisierungsschalters 19 wird durch einen an der Hol-Fördereinheit 10 angebrachten Betätigungsbolzen 21 betätigt. Diese Teile sind in Fig. 4 mit ausgezogenen Linien in ihrer Ausgangsstellung dargestellt, wenn sich die Hol-Fördereinheit 10 im Aufzugskorb 7 befindet. Je nach dem, ob die Hol-Fördereinheit 10 nach rechts oder links aus dem Aufzugskorb 7 herausgefahren wird, wird der Betätigungsarm 20 in eine der beiden in Fig. 4 mit gestrichelten Linien gezeigten Stellungen geschwenkt und liefert dabei ein die Ausfahrtrichtung kennzeichnendes Signal an die Steuereinrichtung.
Wenn es beim Betrieb der Mietfachanlage zu einem Spannungsausfall kommt, während sich die Hol-Fördereinheit 10 außerhalb des Förderkorbs 7 befindet, dann ist auf diese Weise in der Steuereinrichtung ein Signal gespeichert, das angibt, welche Fahrtrichtung bei der nachfolgenden Initialisierung für die Hol-Fördereinheit 10 angegeben werden muß, d.h. in welcher Richtung die Hol-Fördereinheit 10 fahren muß, um wieder zum Aufzugskorb 7 zu gelangen.
Abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der Initialisierungsschalter 19 auch an der Hol-Fördereinheit 10 und der Betätigungsbolzen 21 am Aufzugskorb 7 angebracht sein.