WO2001022534A1

WO2001022534A1 - Kontaktierungsvorrichtung für ein flachbandkabel

Info

Publication number: WO2001022534A1
Application number: PCT/EP2000/009168
Authority: WO
Inventors: Christian Gossmann
Original assignee: Woertz Ag
Priority date: 1999-09-20
Filing date: 2000-09-19
Publication date: 2001-03-29
Also published as: JP2003510995A; US6551124B1; EP1131860A1; ATE397307T1; DE50015182D1; EP1131860B1; JP4138315B2

Abstract

Um bei der Kontaktierungsvorrichtung (2) einen hohen Schutzgrad, insbesondere den Schutzgrad EP 67, mit einem möglichst einfachen Dichtungssystem zu erreichen, ist am Gehäuseoberteil (4) ein Dichtsteg (24) vorgesehen, welcher mit einem Dichtungselement (6) zusammenwirkt. Für eine sichere Abdichtung ist dieses bevorzugt um einen Kontaktbereich (22) umlaufend angeordnet und im montierten Zustand in das vorzugsweise plattenförmige Dichtungselement (6) eingedrückt. Bei der Kontaktierung der Leiter (12) des Flachbandkabels (10) durchstösst ein Kontaktierungselement (18), beispielsweise eine Kontaktschraube (20) das Dichtungselement (6) und verdrängt hierbei Dichtungsmaterial, welches zusätzlich zur Abdichtung beiträgt. Die Kontaktierungsvorrichtung (2) ist bevorzugt als Adapter (66) für ein Feldbus-System oder als sogenannter "schwerer Rechteck-Steckverbinder" ausgebildet.

Description

Kontaktierungsvorrichtung für ein Flachbandkabel

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktierungsvorrichtung für ein Flachbandkabel mit einem eine Anzahl von Kontaktierungselementen umfassenden Gehäuseoberteil und mit einem Gehäuseunterteil, zwischen denen das Flachbandkabel durchführbar ist, wobei ein Dichtungselement vorgesehen ist, welches das Gehäuseoberteil bei montiertem Flachbandkabel gegen dieses abdichtet.

10

11 Flachbandkabel werden in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise in der Ge-

12 bäudetechnik, im Kraftfahrzeugbereich, oder in der industriellen Steuerungs- und

13 Automatisierungstechnik. Sie werden sowohl zur elektrischen Energieversorgung M im Niederspannungsbereich, z.B. für ein Bordnetz beim Kraftfahrzeug, als auch in

15 dem für Gebäudeinstallation üblichen Spannungsbereich von einigen 100V einge-

16 setzt. Die Flachbandkabel weisen mehrere nebeneinander angeordnete elektri-

17 sehe Leiter auf, von denen einige zur Energieversorgung und einige als Kommu-

18 nikationsleitungen verwendet werden können.

19

20 Insbesondere in der Gebäudetechnik sowie in der industriellen Steuerungs- und

21 Automatisierungstechnik ist es oftmals gewünscht, elektrische Geräte räumlich

22 flexibel anzuordnen und anzuschließen, ohne aufwendige Installationsleitungen zu

23 verlegen. Hierzu eignet sich in ganz besonderer Weise ein durch den Raum ver-

24 legtes Flachbandkabel, über das die elektrische sowie die Kommunikationsver-

25 sorgung der anzuschließenden Geräte bereitgestellt wird. Über Kontaktierungs-

26 Vorrichtungen können diese an jeder Stelle im Raum an das Flachbandkabel an-

27 geschlossen werden. Über das Flachbandkabel wird also sowohl die Energiever- 2β sorgung als auch die Kommunikation der Geräte untereinander oder mit einer

29 Zentrale bereitgestellt. Hierzu ist vorzugsweise ein Bussystem (Feldbus) vorgese-

30 hen. Das Bussystem kann als Leistungsbus und/oder als Datenbus ausgebildet

31 sein. Die Kontaktierungsvorrichtung ist in diesem Fall als Bus-Adapter ausgeführt,

32 über den die Geräte an das Bussystem anschließbar sind. Ein derartiges als Bus- System ausgebildetes elektrisches Installationssystem ist aus der EP 0 665 608 A2 bekannt.

4 Die Kontaktierungsvorrichtung ist in erster Linie für solche Anwendungsfälle vor- s gesehen, bei denen die Leiter eines herkömmlichen Rundkabels mit denen eines e Flachbandkabels kontaktiert werden sollen. Eine bekannte Technik zur Kontaktie-

7 rung ist die sogenannte Durchdringungskontaktierung, bei der Kontaktstifte den β Mantel des Flachbandkabels sowie die Isolierung der zu kontaktierenden Leiter

9 durchdringen. Für eine sichere und dauerhafte Kontaktierung muss der Kontakt- 0 bereich vor dem Eindringen von Schmutz und Wasser geschützt werden. Durch 1 die europäische Norm EN 60 529 sind unterschiedliche Schutzgrade festgelegt. 2 Für die Kontaktierungsvorrichtung ist der Schutzgrad IP 67 anzustreben. 3 4 Aus der DE 196 18 998 C1 ist eine Kontaktierungsvorrichtung der eingangs ge- s nannten Art bekannt. Um einen hohen Schutzgrad zu erreichen, ist zwischen dem 6 Flachbandkabel und dem Gehäuseoberteil ein Dichtungselement vorgesehen. 7 Dieses besteht im Wesentlichen aus miteinander verbundenen O-Ringen. Die 8 Kontaktstifte oder Kontaktierungselemente werden durch die Öffnungen der O- 9 Ringe hindurchgeführt und dringen in das Flachbandkabel ein. Das Dichtungse- 0 lement weist zusätzlich an seinem äußeren Rand eine Erhebung in Form einer 1 Feder auf, die in eine entsprechend ausgeformte Nut im Gehäuseoberteil ein- 2 greift. Über die O-Ringe wird die Dichtung zwischen Fiachbandkabel und Dich- 3 tungselement und über die Nut-Feder-Ausgestaltung die Dichtung zwischen dem 4 Dichtungselement und dem Gehäuseoberteil erhalten. Nachteilig bei dieser Aus- 5 führung ist die komplexe Ausgestaltung des Dichtungselements, und dass eine 6 Einpassung in die Nut des Gehäuseoberteils zu erfolgen hat. 7 8 Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktierungsvor- 9 richtung mit einem einfach ausgestalteten Dichtungssystem anzugeben, das einen 0 hohen Schutzgrad gewährleistet. 1 Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen des Patentan-

2 spruchs 1. Danach ist am Gehäuseoberteil ein Dichtsteg vorgesehen, der mit dem

3 Dichtungselement zusammenwirkt. Die Dichtung zwischen Dichtungselement und

4 Gehäuseoberteil erfolgt dabei derart, dass das Dichtungselement bei der Montage s gegen den Dichtungssteg gepresst wird. Dadurch ist eine sichere Abdichtung er- e reicht. Gleichzeitig entfällt die Notwendigkeit einer aufwendigen Nut-Feder-Ausge-

7 staltung, da das Dichtungselement im Bereich des Dichtungsstegs keinerlei Nut β aufzuweisen braucht.

9 0 In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Dichtungssteg unmittelbar am Ge- 1 häuseoberteil angeformt. Er ist also integraler Bestandteil des Gehäuseoberteils, 2 welches insbesondere als Spritzgußteil ausgestaltet ist. Dies erleichtert seine 3 Herstellung. 4 5 Um eine möglichst große Dichtigkeit zu erreichen, ist der Dichtsteg in einer vor- 6 teilhaften Ausgestaltung um einen Kontaktierungsbereich umlaufend angeordnet, 7 in dem sich die Kontaktierungselemente befinden. 8 9 Vorzugsweise läuft der Dichtsteg in Richtung auf das Dichtungselement spitz zu, 0 so dass der Dichtsteg im montierten Zustand in das Dichtungselement einge- 1 drückt und eine hohe Abdichtung erreicht ist. Beispielsweise ist hierzu der Dicht- 2 steg im Querschnitt gesehen dreieckförmig ausgestaltet. 3 4 Für eine einfache Ausgestaltung des Dichtungselements ist dieses bevorzugt 5 flach ausgebildet. Das Dichtungselement ist also eine Flachdichtung und bei- 6 spielsweise ein Gummiband. 7 β Vorzugsweise ist das Dichtungselement überwiegend durchgehend ausgebildet, 9 weist also insbesondere im Bereich der Kontaktierungselemente keine Ausneh- 0 mungen auf. Dies gilt zumindest für den unmontierten Zustand. Dies hat den 1 Vorteil einer äußerst einfachen Ausgestaltung des Dichtungselements. 2 1 Das durchgehende Dichtungselement begünstigt zudem eine sichere Dichtung

2 zwischen Dichtungselement und Flachbandkabel, wenn bei der Montage das

3 Kontaktierungselement durch das Dichtungselement hindurchgeführt wird. Dabei

4 verdrängt das Kontaktierungselement Dichtungsmaterial, das sich zum einen eng s um das Kontaktierungselement anschmiegt und das zum anderen an der Unter- e seite des Dichtungselements zum Flachbandkabel hin einen kleinen Wulst bildet,

7 der quasi die Wirkung eines O-Rings hat. In bevorzugten Ausführungen sind also β im montierten Zustand die Kontaktierungselemente durch das Dichtungselement

9 geführt, welches an den Kontaktierungselementen jeweils dichtend anliegt. Die 0 Kontaktierungselemente werden dabei vorzugsweise derart durch das Dichtungse- 1 lement geführt, das von den Kontaktierungselementen verdrängtes Dichtungsma- 2 terial jeweils einen um das jeweilige Kontaktierungselement umlaufenden Wulst 3 bildet, der zur Abdichtung des Flachbandkabels zu den jeweiligen Kontaktierung- 4 selementen dient. Diese Abdichtung lässt sich unabhängig von der über den 5 Dichtsteg erhaltenen Abdichtung erreichen. 6 7 Vorzugsweise weisen die Kontaktierungselemente Schrauben zum Einschrauben s in das Flachkabel auf. Der Kontakt zu den Leitern des Flachbandkabels wird also 9 über die Schrauben hergestellt. Gegenüber einfach ausgebildeten Kontaktie- 0 rungsstiften haben die Schrauben den Vorteil, dass mit ihnen größere Kräfte aus- 1 geübt werden können. Sie eignen sich daher insbesondere für relativ stark aus- 2 gebildete Flachbandkabel. Zudem lässt sich mit den Schrauben die Eindringtiefe 3 in das Flachbandkabel einstellen.

Für eine schnelle und einfache Montage weist das Gehäuseunterteil bevorzugt 6 eine Führungsschiene auf, in die das Gehäuseoberteil mittels eines Führungselements einschiebbar ist. Die Führungsschiene ist hierzu beispielsweise als einfache Profilschiene ausgebildet. 9

Führungsschiene und Führungselement wirken dabei bevorzugt nach Art eines Scharniers zusammen. Hierzu wird vorzugsweise zwischen der Führungsschiene und dem Führungselement ein Spiel derart eingestellt, dass ein Aufklappen der 1 beiden Gehäuseteile um eine von der Führungsschiene und dem Führungsele-

2 ment gebildeten Schwenkachse ermöglicht ist. Dies ermöglicht eine einfache

3 Montage des Flachbandkabels, da dieses in die beiden aufgeklappten Gehäuse-

4 teile eingelegt wird, welche anschließend zugeklappt werden. Die beiden Gehäu-

5 seteile werden auf der der Führungsschiene gegenüberliegenden Seite in geeig- e neter Weise zusammengefügt, beispielsweise verschraubt.

7 β In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuseoberteil Teil eines Steck-

9 verbinders, und zwar insbesondere Teil eines Rechteck-Steckverbinders. Das

10 Gehäuseoberteil weist hierzu insbesondere Kontaktbuchsen zur Aufnahme von

11 Kontaktsteckern auf. Diese sind an einem Steckergehäuse angebracht, welches

12 auf das Gehäuseoberteil aufgesteckt wird. Von besonderem Vorteil ist, wenn Ge-

13 häuseoberteil und Steckergehäuse ebenfalls Abdichtmittel aufweisen, um auch für

14 den Steckverbinder den Schutzgrad IP67 zu erreichen. Derartige Steckverbinder

15 sind als sogenannte schwere Rechteck-Steckverbinder insbesondere im Bereich

16 der industriellen Steuerungs- und Automatisierungstechnik bekannt.

17 is Um den Einsatz der Kontaktierungsvorrichtung in einem Feldbussystem, bei-

19 spielsweise in einem Leistungsbus und/oder in einem Datenbussystem, zu er-

20 möglichen, ist die Kontaktierungsvorrichtung vorzugsweise als Feldbus-Adapter

21 ausgebildet. Über den Adapter sind Busteilnehmer an das die Busleitung des

22 Feldbuses bildendes Flachbandkabel ankoppelbar.

23

24 In einer zweckdienlichen Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung eine Steuerein-

25 heit, über die das am Feldbus angekoppelte Gerät gesteuert werden kann. Hierzu ∑e weist die Steuereinheit insbesondere ein Anzeige- und ein Bedienelement auf.

27 Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass üblicherweise in zentralen Schaltschrän-

28 ken angeordnete Funktionen dezentral unmittelbar im Bereich der elektrischen

29 Maschinen angeordnet sind. Dies erhöht die Bedienerfreundlichkeit und verein-

30 facht die Fehlersuche, da komplex aufgebaute Schaltschränke weitgehend entfal-

31 len können. 1 In einer besonders zweckdienlichen Ausgestaltung weist der Adapter ein Adap-

2 terunterteil und ein Adapteroberteil auf, wobei letzteres auf das Adapterunterteil

3 aufsteckbar ist. Das Adapterunterteil trägt insbesondere die Kontaktierungsme-

4 chanik, also die Kontaktstifte, zur Kontaktierung mit dem Flachbandkabel. Das s Adapteroberteil beinhaltet insbesondere die Elektronik des Adapters, beispiels- β weise die Elektronik der Steuereinheit. Adapteroberteil und Adapterunterteil sind

7 miteinander also nach Art eines Steckverbinders verbunden. Dies hat den ent- β scheidenden Vorteil, dass das die Elektronik tragende Adapteroberteil in einfacher

9 Weise aufsteckbar und damit auch in einfacher Weise austauschbar ist. Dies er-

10 möglicht in einfacher Weise, den Adapter für unterschiedliche Anforderungen an-

11 zupassen, indem das Adapteroberteil ausgetauscht wird. Auch zur Fehlerbehe-

12 bung wird das Adapteroberteil bevorzugt in einfacher Weise ausgetauscht.

13

14 Vorzugsweise ist in das Gehäuseoberteil ein Steckanschluss integriert. Der is Steckanschluss ist hierbei beispielsweise als Anschluss für eine Kommunikationsie leitung zu einem Kommunikationsgerät oder als Anschluss zur Energieversorgung

17 für einen elektrischen Verbraucher ausgestaltet. Der Steckanschluss ist vorzugs-

18 weise als Anschluss für einen Leiterplattensteckverbinder ausgestaltet. Die Inte-

19 gration des Steckanschlusses in das Gehäuseoberteil hat gegenüber Steckver-

20 binder den Vorteil, dass der Steckanschluss intern im Gehäuseoberteil angeord-

21 net ist, so dass Maßnahmen zur Abdichtung, wie sie bei einem Steckverbinder

22 notwendig sind, nicht erforderlich werden.

23

24 Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung

25 näher erläutert. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung

26

2 Fig. 1 eine Explosionsdarstellung einer Kontaktierungsvorrichtung,

2β Fig. 2 einen Schnitt durch eine Kontaktierungsvorrichtung im montierten Zu-

29 stand, und

30 Fig. 3 u. 4 jeweils eine Gehäuseoberteil in einer perspektivischen Aufsicht.

31 Fig. 5 ein als Bus-Adapter ausgestaltete Kontaktierungsvorrichtung

32 1 In den einzelnen Figuren sind gleichwirkende Teile mit denselben Bezugszeichen

2 versehen.

4 Gemäß Fig. 1 umfasst die Kontaktierungsvorrichtung 2 ein Gehäuseoberteil 4, ein s Dichtungselement 6 und ein Gehäuseunterteil 8. Zwischen Gehäuseunterteil 8 e und Dichtungselement 6 ist ein Flachbandkabel 10 mit einer Anzahl von Leitern 12

7 eingelegt.

8

9 Das Gehäuseoberteil 4 weist einen Anschluss 14 für ein Rundkabel auf. Das 0 Rundkabel wird in den Innenraum 16 des Gehäuseoberteils eingeführt, wo seine 1 Leiter mit Kontaktierungselementen 18 verbunden werden (vgl. hierzu Fig. 3 und 2 4). In Fig. 1 sind lediglich Kontaktstifte oder Kontaktschrauben 20 der einzelnen 3 Kontaktierungselemente 18 zu erkennen. Die Kontaktschrauben 20 weisen end- 4 seitig eine Kontaktspitze 21 auf und durchdringen den Boden 23 des Gehäuse- s Oberteils 4 in einem Kontaktbereich 22. Der Kontaktbereich 22 ist von einem 6 Dichtsteg 24 vollständig umrandet. Der Dichtsteg 24, auch als Dichtrippe bezeich- 7 net, bildet also eine umlaufende Erhöhung auf der dem Dichtungselement 6 zu- 8 gewandten Außenseite des Bodens 23. Das Gehäuseoberteil 4 weist weiterhin an 9 seiner Unterseite zwei Seitenstege 26 auf, die eine Längsausnehmung 28 für die 0 Aufnahme des Flachbandkabels 10 bilden. Der linke Seitensteg 26 ist dabei als 1 Führungselement 30 ausgebildet. Der rechte Seitensteg 26 weist zwei Bohrungen 2 auf, durch die Schrauben (nicht dargestellt ) geführt und in entsprechende Gewin- 3 debohrungen 34 im Gehäuseunterteil 8 eingeschraubt werden, um die beiden 4 Gehäuseteile 4,8 miteinander zu befestigen. 5 6 Das Gehäuseunterteil 8 weist neben den Gewindebohrungen 34 zwei weitere Befestigungsbohrungen 36 auf, mit denen das Gehäuseunterteil 8 beispielsweise 8 an einer Wand befestigt werden kann. Weiterhin umfasst das Gehäuseunterteil 8 9 eine zum Führungselement 30 korrespondierende Führungsschiene 38 sowie 0 zwei Positionierstege 40 zur genauen seitlichen Positionierung des Flachbandka- 1 bels 10. In der Fig. 1 ist nur eine der beiden Positionierstege 40 zu erkennen. Das 2 Gehäuseunterteil 8 ist für eine möglichst gute Stabilität vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Leichtmetall, beispielsweise Aluminium. Das Gehäuseoberteil 4 ist vorzugsweise ein Kunststoff-Spritzgußteil, wobei der Dichtsteg 24 ein integrales Bestandteil des Gehäuseoberteils 4 ist. Der Dichtsteg 24 bildet mit dem Gehäuse- Oberteil 4 eine Baueinheit.

Das Dichtungselement 6 ist vorzugsweise als Gummidichtung ausgestaltet und als ebenes, flaches Gummiband ausgeführt. Es weist vorzugsweise keinerlei Erhe- bungen, Vertiefungen oder Ausnehmungen sowie Löcher auf. Lediglich zu seiner Positionierung am Boden 23 sind bevorzugt Positionierlöcher vorgesehen, in die am Boden 23 befestigte Positionierstifte eingreifen (nicht dargestellt).

Zur Kontaktierung der Leiter 12 des Flachbandkabels 10 wird folgendermaßen vorgegangen: Das Dichtungselement 6 ist im Boden 23 des Gehäuseoberteils 4 eingelegt und überdeckt den Kontaktbereich 22. Die Kontaktschrauben 20 stehen zu diesem Zeitpunkt nur geringfügig oder überhaupt nicht aus dem Boden 23 her- vor. Das Dichtungselement 6 ist vorzugsweise in einer Ausnehmung des Bo- dens 23 über geeignete Halteelemente, beispielsweise die erwähnten Positio- nierstifte, gehalten. Das Gehäuseoberteil 4 wird mit seinem Führungselement 30 anschließend in die Führungsschiene 38 des Gehäuseunterteils 8 eingeschoben. Führungselement 30 und Führungsschiene 38 sind dabei derart ausgestaltet, dass die beiden Gehäuseteile 4,8 gegeneinander verdreht oder verkippt werden können. Zur Einlegung des Flachbandkabels 10 zwischen die Positionierstege 40 werden die beiden Gehäuseteile 4,8 auseinander geklappt. Nach dem Einlegen wird das Gehäuseoberteil 4 am Gehäuseunterteil 8 mittels Schrauben befestigt. Zur Kontaktierung werden nun die Kontaktschrauben 20 in das Flachbandkabel 10 eingeschraubt, bis die Kontaktspitzen 21 die jeweiligen Leiter 12 kontaktieren.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Kontaktierungsvorrichtung 2 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die Abstände zwischen den einzelnen Elementen größer als die tatsächlich auftretenden Abstände dargestellt. Gemäß Fig. 2 ist der Dichtsteg 24 im Schnitt gesehen dreieckförmig ausgebildet, läuft also in Richtung auf das Dichtungselement 6 spitz zu. Bei der Montage drückt sich die Spitze in das Dich- 1 tungselement 6 ein und dichtet das Gehäuseoberteil 4 sicher ab, so dass weder

2 Schmutz noch Feuchtigkeit zur dargestellten Kontaktschraube 20 gelangen kann.

3

4 Die Kontaktierungsschraube 20 hat ein Gewinde 42, mit der sie in ein Gewinde- s element des Gehäuseteils 4, beispielsweise ein Gewindeeinsatz 44, einschraub- e bar ist. Der Gewindeeinsatz 44 ist insbesondere aus einem leitfähigen Material

7 und leitend mit einem zugeordneten Leiter des Rundkabels verbunden. Bei der

₈ Montage wird die Kontaktierungsschraube 20 durch das Dichtungselement 6 hin-

9 durchgeführt. Dabei wird Dichtungsmaterial verdrängt. Aufgrund der Elastizität des

10 Dichtungsmaterials presst sich dieses in die Gewindegänge ein und bewirkt damit

11 eine Abdichtung. Zudem wird das von der Kontaktierungsschraube 20 verdrängte

12 Material zumindest zum Teil nach außen mitgenommen und bildet um die Kontak-

13 tierungsschraube 20 herum einen Wulst 46. Dieser Wulst 46 wirkt in etwa wie ein H Dichtungsring. In montiertem Zustand ist der Wulst 46 im allgemeinen vollständig

15 zusammengepresst und schließt mit der Unterseite des Dichtungselements 6 plan

16 ab.

17 ιβ Die Positionierstege 40 sind konisch angeformt, um ein einfaches Einlegen des

19 Flachbandkabels 10 zu ermöglichen und gleichzeitig die genaue seitliche Positio-

20 nierung zu gewährleisten.

21

22 In Fig. 2 ist weiterhin eine beispielhafte Formgebung der Führungsschiene 38 und

23 des Führungselements 30 dargestellt. Danach ist die Führungsschiene 38 im

24 Schnitt gesehen abgekröpft und bildet einen Überhang oder Hinterschnitt 48, der

25 das Führungselement 30 in der vertikalen Position hält. Zur Fixierung in der hori- ∑e zontalen Position ist das Führungselement 30 zwischen der Führungsschiene 38 27 und dem einen Positionierungssteg 40 angeordnet. Um eine Kippbewegung des 2e Gehäuseoberteils 4 gegenüber dem Gehäuseunterteil 8 um eine Schwenkach-

29 se 50 zu ermöglichen, ist zwischen der den Hinterschnitt 48 bildenden Abkröpfung

30 und dem Führungselement 30 ein ausreichendes Spiel vorgesehen. Hierzu ver-

31 läuft die Abkröpfung an ihrer Oberseite waagrecht, während das Führungsele-

32 ment 30 schräg zu dieser Oberseite verlaufend ausgebildet ist. Die Führungs- schiene 38 weist weiterhin einen Anschlag 52 auf, der den Kippwinkel begrenzt. Bei aufgeklapptem Gehäuseoberteil 40 kommt das Gehäuseoberteil 4 mit einem Gegenanschlag 54 auf dem Anschlag 52 zum Aufliegen. Die Schwenkbewegung um die Schwenkachse 50 ist durch den Pfeil 56 angedeutet.

Gemäß Fig. 3 sind in dem Innenraum 16 des Gehäuseoberteils 4 mehrere Kon- taktierungselemente 18 in Form von Anschlussklemmen vorgesehen. Diese wei- sen jeweils eine Aufnahme 58 für die Kontaktierungsschrauben 20 sowie einen Klemmbereich 60 zum Anschluss eines über den Anschluss 14 eingeführten Lei- ters des Rundkabels auf. Der Klemmbereich 60 ist jeweils auf der dem An- schluss 14 abgewandten Seite des Kontaktierungselements 18 angeordnet. Die über den Anschluss 14 eingeführten Leiter werden im Klemmbereich 60 befestigt, der mit den Kontaktschrauben 20 leitend in Verbindung steht. Auf dem Gehäuse- Oberteil 4 sind vier Befestigungspositionen 62 zur Befestigung eines Gehäusedek- kels vorgesehen.

Eine alternative Ausgestaltung des Gehäuseoberteils 4 ist in Fig. 4 dargestellt, wonach die Kontaktierungselemente 18 als Kontaktbuchsen zur Aufnahme von Kontaktsteckern ausgebildet sind. Im Ausführungsbeispiel sind beispielhaft vier Kontaktierungselemente 18 dargestellt. Die Kontaktstecker sind bevorzugt in ei- nem - in der Figur nicht dargestelltem - Steckergehäuse (auch als Gegenstecker bezeichnet) angebracht, welches am Gehäuseoberteil 4 über Verriegelungszap- fen 64 befestigt werden kann. Das Gehäuseoberteil 4 bildet mit dem Steckerge- häuse einen Steckverbinder. In die Verriegelungszapfen 64 greift ein Verriege- lungsbügel des Steckergehäuses ein, um das Steckergehäuse fest mit dem Ge- häuseoberteil zu verbinden. Um auch an der Berührungsfläche zwischen Gehäu- seoberteil und Steckergehäuse eine Dichtigkeit gemäß IP67 zu erreichen, ist zwi- sehen den beiden Gehäuseteilen eine Dichtung angeordnet. Die Dichtigkeit wird erreicht, sobald das Steckergehäuse auf das Gehäuseoberteil mittels der Ver- Schlussmechanik gepresst wird, welche von den Verriegelungszapfen 64 und dem zugeordneten Verriegelungsbügel besteht. Solche Steckverbinder werden bei- spielsweise im Kfz-Bereich und insbesondere in der industriellen Steuerungs- und Automatisierungstechnik eingesetzt, wo sie als sogenannte „schwere Rechteck- Steckverbinder" bekannt sind. Das Gehäuseoberteil 4 ist daher derart ausgestaltet, dass es mit den üblicherweise in der Steuerungs- und Automatisierungstechnik eingesetzten Steckergehäusen solcher schweren Rechteck-Steckverbinder kompatibel ist.

Gemäß Fig. 5 weist die als Bus-Adapter 66 ausgestaltete Kontaktierungsvorrichtung ein Adapterunterteil 68 und ein Adapteroberteil 70 auf. Der Adapter 66 dient insbesondere als Schnittstelle zwischen Busteilnehmern eines Feldbussystems und dem Feldbussystem. Die Busteilnehmer, beispielsweise elektrische Geräte/Maschinen und Kommunikationsgeräte werden über den Adapter an das die Busleitung bildende Flachbandkabel angeschlossen.

Beim Adapter 66 ist das Adapterteil 70 insbesondere auf das Adapterunterteil 68 nach Art eines Steckverbinders aufsteckbar. Zwischen den beiden Adapterteilen 68,70 ist eine Zwischendichtung 72 vorgesehen, um den Schutzgrad IP67 zu gewährleisten. Das Adapterunterteil 68 umfasst die Kontaktierungsmechanik, über die der Adapter 66 an das Flachbandkabel angeschlossen wird. Das Flachbandkabel wird über einen Schlitz 73 durch den Adapter 66 hindurchgeführt.

In das Adapteroberteil 70 ist eine Steuereinheit 74 integriert, die Bedienelemen- te 76 und ein Anzeigeelement 78 aufweist. Der Adapter 66 umfasst weiterhin als integrale Bestandteile zwei Steckanschlüsse. Und zwar einen Energiean- schluss 80, über den die über das Flachbandkabel bereitgestellte Energie einem elektrischen Verbraucher, beispielsweise einem Motor zur Verfügung gestellt wird. Als weiterer Steckanschluss ist ein Kommunikationsanschluss 82 vorgesehen, über den ein Kommunikations- oder ein Datenverarbeitungsgerät an das Flach- bandkabel anschließbar ist. Der Kommunikationsanschluss 82 ist beispielsweise als Anschluss für einen Leiterplattenstecker ausgebildet.

Ein derartiger Adapter 66 eignet sich zur dezentralen Ansteuerung von Maschinen und Komponenten in dem Feldbussystem. Über den Adapter 66 kann das zu in- stallierende Gerät weitgehend ortsunabhängig an einer beliebigen Stelle an das Flachbandkabel angeschlossen werden. Mit dem Adapter 66 wird daher der Aufbau eines dezentralen Bussystems ermöglicht.

Das Adapteroberteil 70 ist in einfacher Weise durch Aufstecken auf das Adapterunterteil austauschbar. Adapteroberteil 70 und Adapterunterteil 68 sind demnach nach Art eines Steckverbinders ausgebildet, wobei der Gegenstecker oder das Steckergehäuse eines solchen Steckverbinders bereits ein integraler Bestandteil des Adapters 66 ist. Je nach anzuschließendem Gerät ist das Adapteroberteil 70 unterschiedlich ausgestaltet. Der Adapter 66 ist also modular, insbesondere nach Art eines Baukastens, aufgebaut. Dies erlaubt eine einfache und schnelle Anpassung an die Erfordernisse vor Ort.

Bei der Kontaktierungsvorrichtung 2, also auch bei dem Adapter 66, wird durch die Anordnung des Dichtstegs 24 eine sehr einfache und gleichzeitig sehr effiziente Anordnung zur Abdichtung der gesamten Kontaktierungselemente gegenüber der Umgebung gewährleistet. Insbesondere ist hierdurch der Einsatz einer flachen und durchgehenden Dichtplatte als Dichtungselement 6 ermöglicht. Während die sichere Abdichtung zwischen Dichtungselement 6 und Gehäuseoberteil 4 durch den Dichtungssteg 24 bestimmt wird, ist für die Abdichtung zwischen Dichtungse- lement 6 und Flachband 10 maßgebend, dass von der Kontaktierungsschrau- be 20 Dichtungsmaterial verdrängt wird, welches zur Dichtung wesentlich beiträgt. Durch diese Ausgestaltung ist mit einfachen Mitteln eine sichere Abdichtung ge- währleistet, und ein hoher Schutzgrad, insbesondere der Schutzgrad IP 67, ist erreicht.

Claims

5

6 Ansprüche

7 β 1. Kontaktierungsvorrichtung (2) für ein Flachbandkabel (10) mit einem eine An- 9 zahl von Kontaktierungselementen (18) umfassenden Gehäuseoberteil (4) und mit einem Gehäuseunterteil (8), zwischen denen das Flachbandkabel durchführbar ist, wobei ein Dichtungselement (6) vorgesehen ist, welches das Gehäuseoberteil (4) bei montiertem Flachbandkabel (10) gegen dieses abdichtet, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuseoberteil (8) ein Dichtsteg (24) vorgesehen ist, der mit dem Dichtungselement (6) zusammenwirkt. 6

2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 , 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtsteg (24) am Gehäuseoberteil (4) angeformt ist.

1 3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, 2 dadurch gekennzeichnet, 3 dass die Kontaktierungselemente (18) in einem Kontaktierungsbereich (22) 4 angeordnet sind, und der Dichtsteg (24) um den Kontaktierungsbereich (22) 5 umlaufend angeordnet ist. 6 7 4. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, β dadurch gekennzeichnet, 9 dass der Dichtsteg (24) spitz zuläuft. 0 1 5. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, 2 dadurch gekennzeichnet, 3 dass das Dichtungselement (6) flach ausgebildet ist. 1

2 6. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

₃ dadurch gekennzeichnet,

4 dass das Dichtungselement (6) im Bereich der Kontaktierungselemente (18) s frei von Ausnehmungen ist.

6

7 7. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, β dadurch gekennzeichnet, g dass im montierten Zustand die Kontaktierungselemente (18) durch das 0 Dichtungselement (6) geführt sind, und dass dieses an den Kontaktierungse- 1 lementen (18) jeweils dichtend anliegt. 2 3 8. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, 4 dadurch gekennzeichnet, s dass im montierten Zustand die Kontaktierungselemente (18) durch das 6 Dichtungselement (6) derart geführt sind, dass von den Kontaktierungsele- 7 menten (18) verdrängtes Dichtungsmaterial des Dichtungselements (6) jeweils 8 einen um das jeweilige Kontaktierungselement (18) umlaufenden Wulst (46) 9 bildet, der zur Abdichtung des Flachbandkabels zu dem jeweiligen Kontaktie- 0 rungselement (18) dient. 1 2 9. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, 3 dadurch gekennzeichnet, 4 dass die Kontaktierungselemente (18) Kontaktschrauben (20) zum Einschrau- 5 ben in das Flachbandkabel (10) aufweisen. 6 7 10. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, β dadurch gekennzeichnet, 9 dass das Gehäuseunterteil (8) eine Führungsschiene (38) aufweist, in die das 0 Gehäuseoberteil (4) mittels eines Führungselements (30) einschiebbar ist. 1 2 11. Vorrichtung (2) nach Anspruch 10, 3 dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Führungsschiene (38) und dem Führungselement (30) ein Spiel derart eingestellt ist, dass ein Aufklappen der beiden Gehäuseteile (4,8) um eine von der Führungsschiene (38) und dem Führungselement (30) gebildeten Schwenkachse (50) ermöglicht ist.

12. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseoberteil (4) Teil eines Steckverbinders ist, insbesondere eines Rechteck-Steckverbinders.

13. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Bus-Adapter (66) für ein Bussystem ausgebildet ist.

14. Vorrichtung (2) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (66) eine Steuereinheit (74) umfasst.

15. Vorrichtung (2) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (66) ein Adapterunterteil (68) und ein Adapteroberteil (70) aufweist, welches auf das Adapterunterteil (68) aufsteckbar ist.

16. Vorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steckanschluss (80,82) integriert ist.