Beschreibung
Verfahren zur Herstellung eines Vertikal-Halbleitertransi- storbauelements und Vertikal-Halbleitertransistorbauelement .
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vertikal-Halbleitertransistorbauelements und ein derartiges Vertikal-Halbleitertr nsistorbauelement .
Die standige Erhöhung der Packungsdichte von Schaltungen auf Halbleiter-Chips stellt kontinuierlich wachsende Anforderungen an die Prozeß- und Schaltungstechnologie . Bisher wurden planare MOS-Halbleiterbauele ente durch Verbesserungen der optischen Lithographiesysteme skaliert. Dabei wird durch die Verkürzung der Kanallange der Transistoren zugleich eine Performancesteigerung erreicht. Bei einer weiteren Verkleinerung der Strukturgroßen treten jedoch zwei hauptsächliche Probleme auf.
Zum einen kommt das Konzept des planaren "bulk" MOSFET ( e- tal-oxide-semiconductor field-effect transistor) an seine Grenze, da parasitäre Kurzkanaleffekte die Leistungsfähigkeit dieses Bauelements reduzieren. In diesem Zusammenhang wurde bereits versucht, durch technologisch aufwendige Kanaldotie- rungsprofile ("pockets" oder "retrograde wells") dem Leistungsverlust entgegenzuwirken. Weitere gegenwartig verfolgte Konzepte zur Vermeidung parasitärer Kurzkanaleffekte bestehen darin, Transistoren auf SOI- (Silicon-on-Insulator) afern herzustellen oder planare Doppel-Gate-Transistoren zu entwik- kein, bei denen eine verbesserte Gate-Steuerung durch Einbettung des Kanalbereichs zwischen zwei gegen berliegenden Gate- Elektroden erreicht wird.
Das andere Problem besteht darin, daß die optischen Lithogra- phiesysteme demnächst ihre Leistungsgrenzen erreichen durften. Eine alternative Skalierungsmoglichkeit bietet sich durch das Konzept vertikaler Bauelemente (im Gegensatz zu
planaren Bauelementen) an. In Vertikalbauweise lassen sich ohne weiteres bei MOSFETs Kanallängen von unter 100 n erreichen, da die Kanallänge mit hoher Genauigkeit durch Vorgabe einer Schichtdicke eingestellt werden kann.
In der deutschen Patentanmeldung DE 196 32 835 AI ist ein Halbleiter-Kondensator beschrieben, der zur Vergrößerung seiner Kondensatorfläche eine Kondensatorelektrode mit vertikalen Säulenstrukturen aufweist. Die Säulenstrukturen werden unter Verwendung einer statistischen Maske gebildet, welche Strukturgrößen im Sub-100 nm Bereich ermöglicht.
In der Veröffentlichung "Self-limiting oxidation for fabrica- ting sub-5 nm Silicon nanowires" von H. I. Liu, et al . , "Appl. Phys. Lett." 64 (11), Seiten 1383-1385 (1994) wird ein lateraler Oxidationsprozeß beschrieben, mit dem es möglich ist, vertikale 2 nm breite Silizium-Säulenstrukturen zu erzeugen, die von einem Siθ2~Mantel umgeben sind.
In der Veröffentlichung "Fabrication of Silicon nanopillars containing polycrystalline silicon/insulator multilayer structures", von H. Fukuda, et al . , "Appl. Phys. Lett." 70 (3), Seiten 333-335 (1997) wird ein Einzelelektronentransistor vorgeschlagen, der Silizium-Säulenstrukturen umfaßt, die mit dem in der vorstehend erwähnten Veröffentlichung beschriebenen lateralen Oxidationsverfahren hergestellt werden und die ferner mehrere in Querrichtung zu der Säulenachse orientierte Tunnel-Isolationsschichten enthalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Vertikal-Halbleitertransistorbauelements anzugeben, das die Herstellung leistungsfähiger und skalierbarer derartiger Bauelemente ermöglicht. Die Erfindung zielt ferner darauf ab, leistungsfähige, insbesondere eine hohe Stromtreiberfähigkeit aufweisende skalierbare Halbleitertransistorbauelemente zu schaffen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst.
Demnach wird die Kanallänge des erfindungsgemäßen Vertikal- Halbleitertransistorbauelements durch einen Schichterzeugungsschritt definiert, während die Kanalbreite lithographieunabhängig durch eine statistische Maske festgelegt wird. Dabei wird der "Kanal" des Vertikal-Halbleitertransistorbau- elements durch mehrere Einzelkanäle repräsentiert, die sich in den Säulenstrukturen ausbilden und gleiche Länge und im wesentlichen gleiche Breite aufweisen. Die Kombination dieser beiden Prinzipien (Definition aller Einzelkanallängen durch einen gemeinsamen Schichterzeugungsschritt und Definition der Einzelkanalbreiten durch eine statistische Maske) ermöglicht die Herstellung eines Kurzkanal-FET mit geringen Einzelkanalbreiten und ermöglicht ferner einen im wesentlichen vollständigen Durchgriff des von dem zweiten elektrischen Kontakt (Gate) erzeugten Potentials durch die Einzelkanäle, wodurch eine effektive Transistorsteuerung ermöglicht und parasitäre Kurzkanaleffekte eliminiert werden. Die Anzahl der von dem Bauelement umfaßten Säulenstrukturen kann dabei durch den Maskenbildungsprozeß (sowie einem folgenden lithographischen Selektionsschritt) kontrolliert und gemäß den Gegebenheiten und praktischen Anforderungen insbesondere hinsichtlich des gewünschten Leistungsverhaltens des Transistors eingestellt werden.
Vorzugsweise wird die Schichtfolge durch einen selektiven n*pn"-oder p+np*-Epitaxieschritt aufgebaut. Durch eine geeig- nete Dotierung können moderate Schwankungen der Säulenstruk- turdurchmesser (z.B. 50 nm ± 10 nm) kompensiert werden und es kann erreicht werden, daß die niedrig dotierteren mittleren Schichtzonen (Kanalschichtzonen) der Säulenstrukturen bei einer entsprechenden Gate-Spannung in den vollständig verarmten Zustand übergehen.
In alternativer Weise kann die Schichtfolge auch durch eine Abscheidung alternierender Halbleiterschichten und Tunnel- Isolationsschichten aufgebaut werden, wobei die Schichtdicke der Tunnel-Isolationsschichten kleiner als 5 nm ist. Auf die- se Weise wird ein auf dem elektrischen Tunneleffekt basieren¬ des Halbleitertransistorbauelement realisiert.
Sofern die Halbleiterschichten aus Silizium bestehen, kann nach der Herausbildung der Säulenstrukturen aus der Schicht- folge durch einen lateralen, Oxidationsschritt eine weitere, beträchtliche Verkleinerung der lateralen Dimensionen der Silizium-Schichtzonen erreicht werden. Das dem zugrundeliegende Prinzip ist in der eingangs genannten Veröffentlichung von H. I. Liu, et al. beschrieben und führt im Ergebnis dazu, daß nur in einem sehr dünnen Kernbereich (Durchmesser etwa 2 nm) der Säulenstruktur Silizium erhalten bleibt, während der gesamte umliegende Mantelbereich der Säulenstruktur oxidiert wird. Durch die dann realisierbare Beschränkung von Ladungsträgern in sämtlichen Dimensionen können Quantenbauelemente sowie Einzelelektronenbauelemente auf Silizium-Basis realisiert werden, für deren Herstellung ausschließlich konventionelle Prozeßschritte (Abscheide-, Ätz- und selbstjustierende Oxidationsprozesse) benötigt werden.
Sofern eine Vielzahl von Tunnel-Isolationsschichten vorgesehen sind, können insbesondere auch MTJ (multiple tunnel junc- tions) hergestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1A-P schematische Schnittdarstellungen zur Erläuterung der Prozeßschritte, die zum Aufbau eines erfin-
dungsgemäßen Vertikal-FET gemäß einem ersten Aus- führungsbeispiel der Erfindung durchgeführt werden;
Fig. 2A eine schematische Schnittdarstellung eines nach dem in den Fig. 1A-P erläuterten Verfahrens hergestellten Vertikal-FET;
Fig. 2B eine Darstellung des in Fig. 2A gezeigten Vertikal- FET in Draufsicht, wobei die Konturen von bei der Herstellung verwendeten lithographischen Masken eingezeichnet sind;
Fig. 2C eine mit den Fig. 2A und 2B ausgerichtete schematische Schnittdarstellung zur Veranschaulichung der verwendeten lithographischen Masken;
Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Vertikal-FET;
Fig. 4A eine schematische Schnittdarstellung einer einzelnen Säulenstruktur zur Realisierung eines erfindungsgemäßen Einzelelektronen- bzw. Quanten-FET gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 4B die in Fig. 4A dargestellte Säulenstruktur nach Ausführung eines lateralen selbstbeschränkenden Oxidationsschritt .
Nach Figur 1A wird auf einem Substrat 1, beispielsweise einer monokristallinen Silizium-Scheibe (Wafer) , eine durchgehende leitfähige Kontaktschicht 2 erzeugt. Die leitfähige Kontaktschicht 2 kann beispielsweise eine dotierte Epitaxieschicht oder ein dotiertes Oberflächengebiet des Substrats 1 sein.
Nachfolgend wird eine beispielsweise 700 bis 800 nm dicke thermische Oxidschicht 3 auf die Kontaktschicht 2 aufgewach-
sen. Mittels einer Standard-LOCOS-Maske Ll (LOCOS: LOCal Oxi- dation of Silicon) wird ein aktives Gebiet 4 freigeätzt, sie¬ he Figur IB. Die stehendbleibenden Oxidstrukturen 3 dienen zur Isolation gegenüber benachbarten (nicht dargestellten) Transistorstrukturen.
Alternativ zu der in Figur 1B dargestellten LOCOS-Technik kann auch die Graben-Isolationstechnik (STI: shallow trench isolation) zur elektrischen Isolation benachbarter Transi- storstrukturen eingesetzt werden. Bei dieser Technik werden schmale Gräben in die Kontaktschicht 2 und das Substrat 1 geätzt und mit einem isolierenden Material ausgefüllt, wobei ein geringerer Platzbedarf als bei der LOCOS-Isolationstech- nik benötigt wird.
In einem vorzugsweise selektiven Epitaxieschritt (siehe Fig. IC) wird eine Schichtfolge 5, 6, 7 in dem freigelegten aktiven Gebiet 4 aufgewachseh. Aufgrund der Selektivität des Epitaxieschrittes wird hierfür keine Maske benötigt. Die Schich- ten 5, 6, 7 können beispielsweise n+-, p- und n+-dotierte Silizium-Schichten bzw. p~-, n-, p*-dotierte Silizium-Schichten sein. Es ist auch möglich, polykristalline oder gegebenenfalls sogar amorphe dotierte Silizium-Schichten 5, 6, 7 zu erzeugen.
In einem nächsten Schritt (siehe Fig. 1D) wird eine Deck- Isolationsschicht 8 über der Schichtfolge 5, 6, 7 und dem umliegenden thermischen Oxid 3 abgeschieden. Die etwa 20 nm dicke Deck-Isolationsschicht 8 kann beispielsweise eine SiO^- Schicht sein und nach dem bekannten TEOS (tetra-ethyl-ortho- silicate) Verfahren abgeschieden werden. Die Deck-Isolationsschicht 8 wird später als Hartmaske zur Bildung der Säulenstrukturen verwendet.
Anhand der folgenden Figuren 1E bis IG wird eine erste Möglichkeit zur Erzeugung einer statistischen Maske näher beschrieben. Auf der Oberfläche der Deck-Isolationsschicht 8
werden statistisch verteilte Maskenstrukturen in Form von Keimen 9 während einer Gasphasenabscheidung in einer Epita¬ xieanlage gebildet. Als Prozeßgas kann eine Atmosphäre aus H: und SiH4 verwendet werden, der zur Verzögerung des Keimbildungsprozesses GeH4 beigemischt wird. Der Partialdruck von
SiH4 und GeH4 liegt im Bereich von 10" bis 1 mbar, der Partialdruck von H2 kann etwa 1 bis 100 mbar betragen. Die Abscheidung wird im Temperaturbereich zwischen 500 - 700°C durchgeführt. Bei diesen Prozeßbedingungen bilden sich an der Oberfläche der Deck-Isolationsschicht 8 einzelne Silizium- Keime, die die Verteilung und Dichte der statistisch verteilten Maskenstrukturen bestimmen. Sobald die Dichte der Silizium-Keime einen vorgegebenen Wert, beispielsweise etwa 1010 bis 10lz/cmz erreicht hat, wird der Keimbildungsprozeß abge- brochen.
Anschließend werden die Prozeßbedingungen verändert, um die Größe der Silizium-Keime gezielt einzustellen. Dazu werden Prozeßbedingungen eingestellt, wie sie für die selektive Epi- taxie benutzt werden. Eine weitere Keimbildung an der Oberfläche der Deck-Isolationsschicht 8 ist dann unterbunden. Die selektive Epitaxie erfolgt z.B. mit einer Gasmischung aus E: und SiH?Cl2 im Temperaturbereich zwischen 600 - 800°C. Dieser Gasmischung kann GeH4 zugegeben werden, um die Materialzusam- mensetzung der Keime 9 einzustellen.
Sobald der Durchmesser der Keime 9 einem vorgegebenen Wert entspricht, wird der Abscheideprozeß abgebrochen. Die Keime 9 bilden statistisch verteilte Maskenstrukturen einer statisti- sehen Maske gemäß Figur 1E.
Eine statistische Maske läßt sich auch auf andere Art und Weise erzeugen. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, auf der Deck-Isolationsschicht 8 eine durchgehende Germanium- Schicht aufzubringen, die in einem nachfolgenden Temperschritt (z.B. bei 500°C) in einzelne Germanium-Keime, die die statistisch verteilten Maskenstrukturen bilden, zerfällt.
Eine dritte Möglichkeit besteht darin, auf der Deck-Isolationsschicht 8 eine Schicht mit einer gewollt rauhen Oberflä¬ che aufzubringen. Die Schicht kann beispielsweise aus Polysi- lizium oder Polygermaniu bestehen. Bei einer mittleren Dicke von z.B. 50 nm können Dickenschwankungen der Schicht um 30 nm realisiert werden. Durch einen anisotropen Atzprozeß können statistisch verteilte Maskenstrukturen dadurch erzeugt werden, daß die Oberfläche der Deck-Isolationsschicht 8 an Orten geringerer Dicke der darüberliegenden Schicht mit rauher Oberfläche eher freigelegt wird als an Orten größerer Schichtdicke.
Gemäß einer vierten Verfahrensmöglichkeit zur Erzeugung einer statistischen Maske kann auf der Deck-Isolationsschicht 8 auch eine erste Silizium-Schicht einer Dicke von beispielsweise 20 nm, darüber eine Si0-Schicht einer Dicke von beispielsweise 3 nm und über dieser eine zweite Silizium-Schicht einer Schichtdicke von etwa 20 nm aufgebracht werden. In ei- nem Temperschritt bei etwa 1000°C zersetzt sich die zwischen den Silizium-Schichten eingebettete Si02-Schicht und bildet einzelne Si02-Inseln, die nach einem Entfernen der oberen Silizium-Schicht (und einer dabei auftretenden Strukturierung der unteren Silizium-Schicht) als statistisch verteilte Mas- kenstrukturen verwendet werden können.
Nach Bildung der statistischen Maske wird gemäß Figur 1F mittels einer Selektionsmaske L2 ein Bauteilgebiet definiert, indem nicht maskierte Keime 9 weggeätzt werden. Maskierte Keime bleiben hingegen stehen. Der Selektionsmaskenschritt legt sowohl den Ort des zu bildenden Bauteils als auch die Anzahl der darin auftretenden Vertikal-Säulenstrukturen fest.
In einem nächsten Prozeßschritt (Figur IG) wird die Deck- Isolationsschicht 8 durch anisotropes Ätzen entfernt. Die statistische Maske aus Keimen 10 wird in die Deck-Isolationsschicht 8 übertragen und bildet dort eine Hartmaske 11.
Nach den Figuren 1H und II wird im Anschluß daran die Schichtfolge 5, 6, 7 unter Verwendung der Keime 10 bzw. der Hartmaske 11 geätzt und sodann die Reste der Keime 10 und der Hartmaske 11 entfernt. Bei diesem Vorgang werden Säulenstrukturen 12 aus der Schichtfolge 5, 6, 7 herausgebildet. Die Säulenstrukturen 12 bestehen aus einer Schichtzonenfolge 5A, 6A und 7A gemäß der ursprünglichen Schichtfolge 5, 6, 7.
Anschließend wird eine dünne Isolationsschicht 13 an den freiliegenden Wandbereichen der Säulenstrukturen 12 sowie an der Oberfläche der Kontaktschicht 2 erzeugt. Die Isolationsschicht 13 kann aus einer 3 bis 5 nm dicken thermischen Si0- Schicht bestehen, die bei etwa 700 - 800°C aufgewachsen wird, und die am Umfang der Säulenstrukturen 12 als Gate-Oxidschicht des herzustellenden Vertikal-Transistorbauelements dient (Fig. 1K) .
Figur 1L veranschaulicht das Abscheiden einer Schicht 14 in-situ-dotierten Polysiliziums (n" oder p""") über der in Figur 1K gezeigten Struktur. Dabei werden durch das Polysilizi- um die bis dahin vorhandenen Freibereiche zwischen den Säulenstrukturen 12 aufgefüllt (sogenanntes "Gate-Filling" ) .
In einem weiteren Schritt wird mittels einer Gate-Definitionsmaske L3 die Gate-Elektrode (zweiter Kontakt) des herzustellenden Transistor-Bauelements gebildet. Zu diesem Zweck wird das Polysilizium in den nicht von der Gate-Definitions- maske L3 überdeckten Bereichen um einen bestimmten Betrag zu- rückgeätzt. Die Gate-Definitionsmaske L3 ist dabei so orientiert, daß sie wenigstens einige am Rand des von der Selektionsmaske L2 definierten Bauteilbereichs liegenden Säulenstrukturen 12 zumindest teilweise überdeckt, d.h. einen gewissen Überlapp mit der Selektionsmaske L2 aufweist (siehe auch Figur 2C) . Die Verfahrensparameter des Ätzschrittes werden so eingestellt, daß die Polysiliziumschicht 14 um ihre Schichtdicke reduziert wird, d.h. die Füllhöhe zwischen den
Säulenstrukturen 12 in etwa um die Schichtdicke reduziert wird und die ebenflächige Polysiliziumschicht 14 in nicht maskierten Bereichen vollständig entfernt wird. Die in dieser Weise strukturierte Polysiliziumschicht 14A ist in Figur IM gezeigt.
In einem folgenden optionalen Prozeßschritt wird eine As-Dotierstoffimplantation durchgeführt (siehe Figur IN) . Die As-Dotierstoffimplantation kann ganzflächig erfolgen, erhöht die Leitfähigkeit des Gate-Polysiliziu s 14 und führt in einen Bereich benachbart der Säulenstrukturen 12 zur Ausbildung eines n-dotierten Wannengebiets 15 in der Kontaktschicht 2.
Figur 10 zeigt in Querschnittdarstellung die Situation nach dem Abscheiden einer etwa 500 nm starken Zwischen-Oxidschicht 16 und einem nachfolgend durchgeführten RTA (rapid thermal annealing) Schritt, bei dem die Zwischen-Oxidschicht 16 durch eine kurzzeitige Temperaturbeaufschlagung unter Abrundung ihrer Kontur etwas verfließt. Aufgrund der kurzen Dauer der Temperaturbeaufschlagung kann dabei das Auftreten unerwünschter Diffusionsprozesse weitgehend unterbunden werden.
In einem weiteren Maskenschritt werden mittels einer Kontaktlochmaske L4 Kontaktlöcher Kl, K2 und K3 in die Zwischen- Oxidschicht 16 eingebracht. Das Kontaktloch Kl befindet sich über dem Wannengebiet 15 und dient zur Kontaktierung der Böden der Säulenstrukturen 12. Das Kontaktloch K2 ermöglicht eine elektrische Kontaktierung der Polysilizium-Schichtstruk- tur 14A. Das Kontaktloch K3 befindet sich unmittelbar über den Säulenstrukturen 12 und ermöglicht eine deckenseitige elektrische Kontaktierung derselben.
In einem abschließenden Prozeßschritt (siehe Fig. 1P) wird ein Kontaktmetall in den Kontaktierungslöchern Kl, K2 und K3 abgeschieden und mittels einer Metallisierungsmaske L5 strukturiert. Die durch die Metallisierungsmaske L5 strukturierten Metallbahnen (siehe Figur 2C) sind größer als die entspre-
chenden Kontaktiochoffnungen der Kontaktlochmaske L4 ausgebildet und überdecken diese. Fig. 2A zeigt das fertige Verti- kal-Halbleitertransistorbauelement. Das das Kontaktloch Kl füllende Kontaktmaterial 17.1 realisiert den Source-Kontakt, das das Kontaktloch K2 füllende Kontaktmaterial 17.2 realisiert den Gate-Kontakt und das das Kontaktloch K3 füllende Kontaktmaterial 17.3 realisiert den Drain-Kontakt des geschaffenen Vertikal-MOSFET.
Figur 2B zeigt die durch die Masken Ll bis L5 definierten Prozessierungsgebiete m Draufsicht. Dabei sind die Dicken (Durchmesser) der Saulenstrukturen 12, welche innerhalb des von der Selekt onsmaske L2 definierten Bauteilgebiets liegen, aus Darstellungsgrunden übertrieben gezeichnet.
Das erläuterte Verfahren weist den Vorteil auf, daß ausschließlich konventionelle Prozeßschritte benotigt werden. Es ist nicnt auf Silizium-Bauelemente beschrankt, sondern kann in analoger Weise auch bei SiGe, SiC und auch bei III-V- Halbleiterbauelementen zur Anwendung kommen. Aufgrund der flexiblen Auslegung m bezug auf die Anzahl, Dicke und Dichten der m dem Bauelement enthaltenen Saulenstrukturen 12 können sowohl Leistungs- als auch Logiktransistoren erzeugt werden. Durch die in Verbindung mit der statistischen Maske erfolgenden lithographieunabhangigen Abscheide- und Atzprozesse wird erreicht, daß das Transistor-Bauelement trotz Ξtrukturgroßen im Sub-100 nm Bereich skalierbar bleibt.
Figur 3 zeigt das in Figur 2A dargestellte MOS-Halbleiter- transistorbauelement m teilweise aufgeschnittener perspektivischer Ansicht. Es wird deutlich, daß das Polysilizium der Gate-Elektrode 14A die Saulenstrukturen 12 auf Hohe der niederdotierten Schichtzone 6A allseitig umgibt.
Durch die im folgenden zu beschreibende Abwandlung ermöglicht das erfmdungsgemaße Verfahren auch die Herstellung von Einzelelektronen- bzw. Quantenbauelementen. Die m den Figuren
1A - P erläuterte Prozeßfolge wird dabei zunächst insoweit modifiziert, als die in Figur IC dargestellte Schichtfolge 5, 6, 7 nunmehr aus alternierend angeordneten Siliziumschichten und Tunnel-Isolationsschichten aufgebaut ist. Figur 4A zeigt 5. den Aufbau einer Säulenstruktur 12', die dann entsprechend der vorhergehenden Beschreibung aus der modifizierten Schichtfolge herausgebildet wird. Tunnel-Isolationsschicht- zonen sind mit 6A' und Silizium-Schichtzonen sind mit 5A' bezeichnet. Die Tunnel-Isolationsschichtzonen 6A' können bei- 0 spielsweise aus Si3N4 bestehen und weisen vorzugsweise eine Schichtdicke von etwa 1-2 nm auf. Die Schichtdicke der Silizium-Schichtzonen 5A' (die aus kristallinem Silizium, Polysi- liziu oder amorphem Silizium bestehen können) kann etwa 10 bis 20 nm betragen. Der Durchmesser der Säulenstrukturen 12' liegt beispielsweise im Bereich von 50 bis 150 nm und entspricht damit dem Durchmesser der in den Figuren 1 bis 3 beschriebenen Säulenstrukturen 12.
In einem anschließenden lateralen, selbstbeschränkenden Oxi- dationsschritt wird die Säulenstruktur 12' in einem Fuß- und Mantelbereich 13' durch einen trockenen Oxidationsprozeß bei Temperaturen im Bereich von 800 bis etwa 1000°C über eine Dauer von etwa einer halben Stunde oxidiert. Aufgrund eines selbstbeschränkenden Effekts, der möglicherweise auf das Auf- treten einer die Sauerstoffdiffusion hemmenden Gitterverspannung im zentralen Säulenbereich zurückzuführen ist, bleiben in den Silizium-Schichtzonen 5A' zentrale Siliziumkerne 20 stehen. Die Siliziumkerne 20 weisen einen Durchmesser D von nur etwa 2 nm auf, wie dies in Figur 4B verdeutlicht ist.
Bereits bei einer Schichtdicke von 10 nm der Silizium- Schichtzonen 5A' wird eine Niveauaufspaltung der elekroni- schen Zustände in bezug auf die Vertikaldimension erreicht. Durch eine darüber hinausgehende Verkleinerung der Schicht- dicke der Silizium-Schichtzonen 5A1 (und damit der Siliziumkerne 20) auf etwa 2 nm können bei Raumtemperatur betreibbare Einzelelektronenbauelemente geschaffen werden.
Die weitere Prozeßfolge zum Aufbau des auf diese Weise herstellbaren Vertikal-Quantenbauele ents bzw. Vertikal- Einzelelektronenbauelements entspricht im wesentlichen den in den Figuren IL bis P gezeigten Prozeßschritten. Dabei kann vor dem Aufbringen der Polysiliziumschicht 14 ("gate fil- ling") die Oxid-Mantelschicht 13' der Säulenstrukturen 12' durch einen geeigneten Ätzschritt in ihrer Dicke reduziert werden, um einen noch besseren Durchgriff des Gate-Potentials in den aktiven Siliziumkern 20 zu erzielen.
Da es sich bei dem lateralen, selbstbeschränkenden Oxidationsschritt ebenfalls um einen konventionellen Prozeßschritt handelt, können auch die Vertikal-Quanten- bzw. Einzelelek- tronenbauelemente im Rahmen ausschließlich konventioneller Prozeßschritte hergestellt werden.