Mehrschichtiger Formkörper sowie Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers
Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Formkörper, der eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht trägt, die auf ihrer der Sichtseite abgewandten Flachseite mit einem Grund- und/oder Formträger verbunden ist.
Die Erfindung befaßt sich auch mit einem Verfahren zur Herstellung eines solchen mehrschichtigen Formkörpers, der eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht trägt.
Aus der DE 39 40 102 C2 ist bereits ein Verfahren zum Beschichten von Möbeln, Wänden, Fußböden, Bauelementen, Autoarmaturenbrettern oder dergleichen mit einer dünnen Natursteinschicht bekannt. Bei dem vorbekannten Verfahren wird eine dünne Natursteinschicht auf eine zu beschichtende Trägerplatte aufgebracht. Um einen kraftschlüssigen, witterungs-, torsions- und vibrationsfesten Verbund zwischen der Natursteinschicht und der Trägerplatte zu erreichen, ist bei dem vorbekannten Verfahren vorgesehen, daß zunächst die Trägerplatte, ehe sie mit der dünnen Natursteinschicht verbunden wird, sowie die Verbundfläche der dünnen Natursteinschicht jeweils durch nacheinander erfolgenden Auftrag eines Haftvermittlers und einer Haftbrücke, vorzugsweise in Form eines Glasfasergewebes oder nicht brennbaren Vlieses, vorbehandelt werden, und daß dann, nach Anordnung eines Klebstoffes zwischen den einander gegenüberliegenden Haftbrücken, ein kraftschlüssiger Verbund der zu verbindenden Flächen der Natursteinschicht und der Trägerplatte mittels Verpressens im Niederdruckverfahren unter Wärmeeinwirkung bei einer Temperatur von 30° bis 80° erfolgt.
Aus der WO 91/09733 kennt man bereits ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen, eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht aufweisenden Formkörpers, wonach in einem ersten Verfahrensschritt die gegenüberliegenden Flachseiten einer
Steinplatte unter Vermittlung einer dazwischenliegenden Kunstharzfaserschicht jeweils mit einem plattenförmigen Grundträger verbunden werden, bevor die dazwischen liegende Steinplatte aufgesägt und in die Sichtseite zweier mehrschichtiger Formkörper aufgeteilt wird. Auch dieses vorbekannte Verfahren erlaubt ebenfalls nicht die industrielle Herstellung größerer Mengen solcher zu dekorativen Zwecken benötigter Formkörper.
Es besteht daher die Aufgabe, einen mehrschichtigen Formkörper der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem auch eine vergleichsweise dünne Natursteinschicht durch eine besondere Farbintensität besticht, ohne daß das natürliche Erscheinungsbild dieser Natursteinschicht verloren geht. Darüber hinaus besteht die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, daß die Herstellung solcher, eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht aufweisender Formkörper mit vergleichsweise geringem Aufwand auch in einem großen industriellen Umfang erlaubt .
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem mehrschichtigen Formkörper der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß der Grund- oder Formträger eingefärbt ist und/oder daß zwischen dem Grund- oder Formträger einerseits und der Natursteinschicht andererseits eine Farbschicht vorgesehen ist und daß diese durch die Natursteinschicht durchscheinende Farbe oder Farbschicht den sichtseitigen Farbton des Formkörpers prägt.
Der erfindungsgemäße Formkörper trägt eine oberflächlich sichtbare Natursteinschicht . Da zwischen dieser Natursteinschicht einerseits und dem Grund- oder Formträger andererseits eine durch die
Natursteinschicht durchscheinende Farbschicht vorgesehen ist beziehungsweise da die Natursteinschicht auf einen eingefärbten Grund- oder Formträger aufgebracht ist, dessen Farbe ebenfalls durch die Natursteinschicht durchscheint, wird ein transparenter
oder wenig farbintensiver Eindruck dieser Naturstein-Dekorschicht vermieden. Da die durch die Natursteinschicht durchscheinende Farbe oder Farbschicht vielmehr den sichtseitigen Farbton des Formkörpers prägt, kann diese Natursteinschicht eine hohe dekorative Wirkung entfalten, ohne daß ihr natürliches Erscheinungsbild beeinträchtigt wird.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper formnachgiebig und insbesondere als Vlies ausgebildet ist. Ein solcher formnachgiebiger Grundkörper, der auf seiner Sichtseite die Natursteinschicht trägt, kann ohne weiteres an die nahezu beliebig dreidimensionale Form eines mit dem Grundträger auf seiner der Sichtseite abgewandten Seite verbundenen Formträgers angepaßt werden .
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Grund- und/oder der Formträger aus einem thermoplastischen Material besteht. Ein solcher aus einem thermoplastischen Material bestehender Formträger kann zusammen mit der mit ihm unmittelbar oder über den Grundträger verbundenen Natursteinschicht unter Wärmeeinwirkung in eine definierte plastische oder dreidimensionale Form gebracht werden.
Um auch die Natursteinschicht an die endgültige Form des Grund- und/oder Formträgers anpassen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Korngefüge der Natursteinschicht aufgelöst ist.
Zur Fertigstellung des erfindungsgemäßen Formkörpers ist vorgesehen, daß auf die Natursteinschicht zumindest eine durchsichtige Deckschicht aufgebracht ist, die dem Formkörper trotz des aufgelösten Korngefüges der Natursteinschicht eine homogene glatte und gegebenenfalls auch glänzende Oberfläche gibt.
Bei dem Verfahren der eingangs erwähnten Art besteht die
erfindungsgemäße Lösung insbesondere darin, daß in einem ersten Verfahrensschritt von einem Natursteinblock zumindest eine plattenförmige dünne Natursteintafel abgetrennt wird, die anschließend beidseits flachseitig zwischen zwei Bearbeitungs- trägem derart gehalten wird, daß die Natursteintafel dazu an zumindest einer Flachseite mit einem Grund- oder Formträger verbunden wird, der zwischen dieser zumindest einen Flachseite der Natursteintafel und dem benachbarten Bearbeitungsträger vorgesehen ist und daß wenigstens einer der mit der Natur- steintafel flachseitig verbundenen Grund- oder Formträger mittels Vakuum am benachbarten Bearbeitungsträger fixiert wird, wobei der aus der Natursteintafel sowie den beiderseitigen Bearbeitungsträgern gebildete Verbund in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in einer Trennebene im Bereich der Natursteintafel in zwei, mit jeweils einer Natursteinschicht verbundene Bearbeitungsträger aufgetrennt wird und sich daran weitere Bearbeitungsschritte anschließen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird von einem Naturstein- Rohblock eine Natursteintafel als Unmaßtafel abgetrennt. Dabei können Naturstein-Rohblöcke in allen gängigen Größen praktisch restlos in Natursteintafeln aufgesägt werden, ohne daß ein Aufschneiden in kleinere Blöcke erforderlich oder ein hoher Verschnitt zu befürchten ist. Die vom Naturstein-Rohblock abgetrenntenNatursteintafeinwerdenanschließendjeweilsmittels
Vakuum an wenigstens einem der benachbarten Arbeitsträger fixiert. Da an der Natursteintafel selbst kein ausreichend starkes Vakuum aufgebaut werden kann, wird die Natursteintafel an zumindest einer Flachseite mit einem Grund- oder Formträger verbunden, der zwischen dieser zumindest einen Flachseite der
Natursteintafel und dem benachbarten Bearbeitungsträger vorgesehen ist. Dieser Grund- oder Formträger weist im Vergleich zur Natursteintafel selbst eine ausreichend glatte und dichte Oberfläche auf, um ein entsprechend starkes Vakuum an diesem
Grund- oder Formträger anlegen zu können. Da die Natursteintafel mittels Vakuum an zumindest einem der benachbarten Bearbeitungsträger fixiert ist und da die der Sichtseite abgewandte Seite der Natursteintafel durch den Grund- oder Formträger dicht abgeschlossen wird, wird ein unerwünschtes Eindringen von Klebstoff oder anderen Substanzen durch eventuelle Ritzen in der Natursteinschicht vermieden, wo derartige Substanzen zu einer unerwünschten Farbveränderung und somit zu einer Beeinträchtigung des natürlichen Erscheinungsbildes führen könnten.
Der aus jeweils einer, zwischen zwei Bearbeitungsträgem fixierte Natursteintafel bestehende Verbund wird in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in einer Trennebene im Bereich der Natursteintafel in zwei, mit jeweils einer Natursteinschicht verbundene Bearbeitungsträger aufgetrennt. Durch das Aufsägen der Natursteintafel und das Vereinzeln der anschließend mit jeweils einer Natursteinschicht verbundenen Bearbeitungsträger wird die in weiteren Bearbeitungsschritten benötigte Steinfurnier- Fläche praktisch verdoppelt, wobei große, besonders ansprechende Spiegelbildfurniere entstehen.
Da die bei Bedarf vom Bearbeitungsträger lösbare Natursteinschicht mit dem Grund- oder Formträger verbunden ist, kann das natürliche Korngefüge des eventuell körnigen Granit- oder dergleichen Steinmaterials gelöst werden, ohne daß die Natursteinschicht verloren geht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich in großem Umfange plattenförmige Formkörper herstellen, die beispielsweise als vergleichsweise leichte Bauelemente außen- oder innenseitig an einer Gebäudewand befestigt werden können. Es ist jedoch ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß sich damit darüber hinaus auch plastische oder dreidimensionale Formkörper, wie beispielsweise ein oberflächlich konturiertes
Autoarmaturenbrett, herstellen lassen.
Nach einem weiterbildenden Vorschlag gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung ist dazu vorgesehen, daß der Formträger aus einem thermoplastischen Material besteht und daß der Formträger mit der mit ihm gegebenenfalls über einen Grundträger verbundenen Natursteinschicht unter Wärmeeinwirkung in eine definierte plastische oder dreidimensionale Form verformt wird.
Um das Natursteinfurnier auch an diffizile Oberflächenkonturen anpassen zu können, sieht eine bevorzugte Vorgehensweise gemäß der Erfindung vor, daß das natürliche Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein hergestellten Natursteinschicht vor oder während dem Verformen des Grund- oder Formträgers mechanisch oder durch Ultraschall aufgelöst wird.
Um die Natursteinschicht auch nach dem Auflösen des Korngefüges weiterbearbeiten zu können, ist es vorteilhaft, wenn der mit der Natursteinschicht verbundene Grundträger aus einem formnachgiebigen Material besteht und insbesondere als Vlies ausgebildet ist. Die Natursteinschicht kann entweder über einen solchen Grundträger oder auch unmittelbar mit einem formgebenden Formträger unlösbar verbunden werden.
Eine andere Verfahrensweise gemäß der Erfindung sieht vor, daß die Natursteinschicht an ihrer dem Grundträger abgewandten Flachseite mit einem formgebenden Formträger unlösbar verbunden wird und daß der Grundträger nach dem Verbinden von Naturstein- schicht und Formträger von der Natursteinschicht gelöst wird.
Bei dieser Verfahrensweise wird der Grundträger nur vorübergehend während der Herstellung als Fixativ oder Vlies für die dünne empfindliche Natursteinschicht verwendet.
Um die empfindliche Natursteinschicht, die nach dem Auflockern des natürlichen Korngefüges und Anpassen an die gewünschte Formgebung des Formkörpers oberflächlich rauh sein kann, mit einer schützenden und/oder egalisierenden Kunststoff- oder Lackschicht zu versehen, kann es vorteilhaft sein, wenn auf die Natursteinschicht zumindest eine durchsichtige Deckschicht aufgebracht wird.
Um den beim Aufsägen der Natursteintafeln erforderlichen Aufwand und Maschinenverschleiß zu reduzieren, kann es zweckmäßig sein, wenn die zunächst nur an einem der Bearbeitungsträger fixierte Natursteintafel in kleinere Natursteintafel-Zuschnitte zugeschnitten wird und wenn der nach Auflegen eines weiteren Bearbeitungsträgers aus den Bearbeitungsträgern und den dazwischen fixierten Natursteintafel-Zuschnitten gebildete Verbund in einer Trennebene im Bereich der Natursteintafel-Zuschnitte aufgetrennt wird. Während diese Vorgehensweise ein Zuschneiden der Natursteintafel vor dem Auftrennen des mit den Befestigungsträgern gebildeten Verbundes vorsieht, kann demgegenüber auch die an einem Bearbeitungsträger fixierte Natursteinschicht zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich nach Auftrennen des zwischen den Befestigungsträgern und der Natursteintafel gebildeten Verbundes, in kleinere Natursteinschicht-Zuschnitte zugeschnitten werden.
Im Rahmen einer leistungsfähigen industriellen Fertigung ist es zweckmäßig, wenn mehrere, aus jeweils einer zwischen zwei Bearbeitungsträgern fixierten Natursteintafel gebildete Verbünde in einem einzigen Sägegatter oder einer einzigen Sägemaschine gleichzeitig aufgetrennt werden.
Weitere Merkmale gemäß der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform gemäß der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. la bis 12a die einzelnen Verfahrensschritte, die zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers mit einer sichtseitigen dünnen Natursteinschicht vorgesehen sind,
Fig. lb bis 3b alternative Verfahrensschritte zu dem in Figur la bis 12a vorgestellten Verfahren, und
Fig. 1c bis 10c den Verfahrensablauf eines zu den Figuren la bis 12a alternativen Verf hrens.
In den Figuren la bis 12a sind die einzelnen Verfahrensschritte dargestellt, die zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers mit einer sichtbaren dünnen Natursteinschicht dienen.
Dabei wird in einem ersten, in Figur 1 dargestellten Verfahrensschritt ein Steinrohblock 1 auf einem Sägegatter 2 in mehrere Natursteintafeln aufgeschnitten, die eine Dicke von 15 mm oder kleiner haben können. Für die Steinrohblöcke können alle gängigen Größen praktisch restlos verwendet werden, ohne daß ein Aufteilen der Steinrohblöcke in kleinere Blöcke erforderlich oder ein übermäßiger Verschnitt zu befürchten ist.
Wie in Figur 2a dargestellt ist, werden anschließend die Vorder- und Rückseiten jeder einzelnen Natursteintafel 3 mit einem Grundträger 4 verbunden. Hierzu ist zwischen jedem Grundträger 4 und der Natursteintafel 3 jeweils eine Klebschicht 5 vorgesehen, die vorzugsweise aus einem Zweikomponentenkleber gebildet ist. Die Grundträger 4 bestehen aus einem formnachgiebigen Material und sind hier aus einem Vlies hergestellt.
Wie Figur 3a zeigt, wird nun auf beiden Seiten der Natursteintafel 3 jeweils ein plattenförmiger Bearbeitungsträger 6 befestigt. Dabei wird die Natursteintafel 3 zwischen den Bearbeitungsträgem 6 mittels Vakuum fixiert. Um ein ausreichend starkes Vakuum anlegen zu können, ist der zwischen der Natursteintafel 3 und dem jeweiligen Bearbeitungsträger 6 vorgesehene Grundträger 4 so präpariert oder ausgebildet, daß er eine gegenüber der Natursteintafel selbst vergleichsweise glatte und dichte Oberfläche hat. Ein als Vlies ausgebildeter Grundträger 4 kann dazu beispielsweise auch auf seiner der Natursteintafel 3 abgewandten Flachseite mit einer glättenden und abdichtenden Klebschicht oder dergleichen Deckschicht 7 präpariert sein. An den Rückseiten der zur Verstärkung angebrachten Bearbeitungsträger 6 können Führungen vorgesehen sein, die bei nachfolgenden Säge- und Kalibriervorgängen verwendet werden.
In Figur 4a ist angedeutet, daß anschließend ein Aufsagen mittels Diamantseilsägen erfolgt. Diese Diamantseilsägen können eine Mehrfachbestückung aufweisen, wobei die Sägeseile einen Durch- messer von beispielsweise 8 bis 11 mm haben können. Durch Aufsägen der zwischen den beiden Bearbeitungsträgern 6 fixierten Natursteintafel 3 werden zwei dünne Natursteinschichten mit einer Dicke von beispielsweise 1 bis 2 mm gebildet, die vorerst mit jeweils einem der Bearbeitungsträger 6 verbunden bleiben. Durch das Aufsägen der Natursteintafeln 3 können große Spiegelbildfurniere gewonnen werden, die im Gestaltungsbereich bei allen marmorierten Gesteinen bevorzugt werden.
Wie Figur 5a zeigt, kommen die Bearbeitungsträger 6 nun auf einen Schleifautomaten 9, in welchem die auf den Bearbeitungsträgern 6 fixierte Natursteinschicht 8 auf das gewünschte Dicken-Endmaß von vorzugsweise kleiner als 1 mm gebracht werden kann.
Wie in Figur 6a angedeutet ist, kann der Bearbeitungsträger 6
vom Grundträger 4 und der mit dem Grundträger 4 verbundenen Natursteinschicht 8 durch Lösen des Vakuums getrennt werden.
Der aus dem Grundträger 4 und der Natursteinschicht 8 bestehende Verbundstoff wird in einer optisch gesteuerten Steinsäge 10 in dem in Figur 7a dargestellten Verfahrensschritt zugeschnitten und aufgesägt.
In Figur 8a ist dargestellt, daß die aus dem Grundträger 4 und der damit verbundenen Natursteinschicht 8 bestehenden Zuschnitte durch Ultraschall oder mechanisch, beispielsweise durch Kugelelemente oder Walzenbeaufschlagung, derart bearbeitet werden, daß sich die natürliche Kornstruktur des körnigen Natursteinmaterials lockern und lösen kann, ohne daß die GesamtStruktur der Natursteinschicht 8 beeinträchtigt wird.
In Figur 9a wird durch eine jetzt einsetzende Erwärmung der aus dem thermoplastischen Grundträger 4, der Klebeschicht 5 und der Natursteinschicht 8 gebildete Verbundstoff geschmeidig gemacht und mit dem jetzt flexiblen Steinfurnier 8 auf einen formgebenden Formträger 11 aufgelegt. Durch die Erwärmung, das Eigengewicht des Verbundstoffes und durch Aufdrücken eines weichen, flexiblen und sich oberflächlich um den Formträger 11 legenden Stempels 12, der beispielsweise eine Moosgummischicht mit Noppenstreifen für spätere Aussparungen aufweisen kann, wird das hergestellte Verbundmaterial vorgeformt und auf gleiche Weise in die endgültige Formgestalt des Formkörpers gepreßt. Dabei können in einem nachfolgenden Verfahrensschritt auch die erforderlichen Haltevorrichtungen hinterspritzt werden.
Wie Figur 10a zeigt, dient der forrπnachgiebige und hier aus einem Vlies bestehende Grundträger 4 zur Fixierung der Natursteinschicht 8 während der Bearbeitungsvorgänge. Da auf den Formträger 11 vor Auflegen des Grundträgers 4 der gewünschte Klebstoff aufgebracht
wurde, kann ein gegebenenfalls auch eingefärbter Grundträger zur gleichzeitigen Farbvertiefung der Natursteinschicht 8 durch Einfärbung beitragen. Um der Natursteinschicht trotz ihrer geringen Dicke einen möglichst farbintensiven Eindruck zu geben, ohne das natürliche Erscheinungsbild dieser Natursteinschicht 8 zu zerstören, ist zusätzlich zu oder statt einer Einfärbung des Grundträgers 4 vorgesehen, die in Figur 2a dargestellte Natursteintafel 3 vor dem Aufbringen der Klebschicht 5 und vor dem Verbinden der Natursteintafel 3 mit dem Grundträger 4 mit einer hier nicht dargestellten Farbschicht zu versehen. Die Farbe des eingefärbten Grundträgers 4 und/oder die zwischen dem Grundträger 4 und der Natursteintafel 3 beziehungsweise der späteren Natursteinschicht 8 vorgesehene Farbschicht, die durch die Natursteinschicht 8 durchscheinen, prägen anschließend den sichtseitigen Farbton des mehrschichtigen Formkörpers. Da die dünne Natursteinschicht 8 weitgehend transparent ist, ist auch eine Hinterleuchtung des hergestellten Formkörpers möglich.
In Figur 11a ist dargestellt, wie auf die Natursteinschicht 8 des Formkörpers noch eine durchsichtige Kunststoff- oder Lackschicht aufgebracht wird. In einem abschließenden, in Figur 12a dargestellten Verfahrensschritt werden anschließend noch die zum Anbringen von Schaltern und dergleichen erforderlichen Aussparungen in den Formkörper ausgefräst sowie die Kanten des Formkörpers sauberbeschnitten, wozueinFünfachsroboter 13 dient .
Die Reihenfolge insbesondere der in den Figuren 6 bis 9 dargestellten Verfahrensschritte kann ausgetauscht und den technischen Notwendigkeiten angepaßt werden.
Wie in den Figuren lb bis 3b dargestellt ist, kann die Natursteinschicht 8 auch mit einem Grundträger 4 aus thermoplastischen Material verbunden sein. Das aus der Natursteinschicht 8 und dem Grundträger 4 gebildete Verbundmaterial kann in warmem verform-
barem Zustand über einer Positivform verformt werden, welche die Formgestalt des späteren Formkörpers vorgibt. Nach Abkühlen des thermoplastischen Grundträgers 4 und Abschluß dieses Formgebungsschrittes wird die Positivform zurückgefahren. In einem nachfolgenden, in Figur lb dargestellten Verfahrensschritt wird das aus dem gegebenenf lls eingefärbten Grundträger 4, der Klebschicht 5 sowie der eventuell rückseitig farbbeschichteten Natursteinschicht 8 bestehende vorgeformte Teil in eine Negativform 14 eingelegt, deren von der Natursteinschicht 8 beaufschlagte Formhälfte mit transparentem Kunststoff 15 ausgegossen wurde.
In einem weiteren, in Figur 2b darstellten Verfahrensschritt wird in einer Gegenform 16 die Rückansicht des Formkörpers mit den gegebenenfalls benötigten Haltevorrichtungen angespritzt. Die in den Figuren lb und 2b dargestellten Verfahrensschritte, die auch ausgetauscht werden können, erlauben die Herstellung eines dreidimensionalen oder plastischen Formkörpers ohne einen zusätzlichen formgebenden Formträger 11.
Wie Figur 3b zeigt, muß der Formkörper auch nach diesen alternativen Verfahrensschritten mit Hilfe des Fünfachsroboters 13 an seinen Kanten bearbeitet und mit den erforderlichen Aussparungen versehen werden.
In den Figuren lc bis 10c ist ein zu den Figuren la bis 12a alternatives Verfahren dargestellt. Wie Figur lc zeigt, wird auch bei diesem Verfahren ein Steinrohblock 1 auf einem Sägegatter 2 in Natursteintafeln 3 aufgeschnitten. Die Natursteintafeln 3 werden anschließend - wie Figur 2 zeigt - vorkalibriert und auf die gewünschte Körnung geschliffen.
In einem nachfolgenden, in Figur 3c dargestellten Verfahrens- schritt wird die Natursteintafel 3 beispielsweise mit einem
Wasserstrahl zugeschnitten.
Diese Natursteintafel-Zuschnitte werden nun mit einem dauerelastischen oder thermisch verformbaren Klebstoff, vorzugsweise einem Heißkleber 7 auf einem Bearbeitungsträger 6 fixiert, nachdem auf die Flachseiten der Natursteintafel-Zuschnitte jeweils eine eventuell gleichzeitig auch versiegelnde Farbschicht aufgetragen wurde. Die zwischen den Natursteintafel-Zuschnitten 3 verbleibenden Hohlräume können erforderlichenfalls mit einem Füllstoff ausgeglichen werden. Anschließend wird auf der dem Bearbeitungsträger 6 abgewandten Seite der Natursteintafel- Zuschnitte ein weiterer Bearbeitungsträger 6' verklebt.
Durch das in Figur 5c dargestellte Aufsägen der zwischen den Bearbeitungsträgem 6 , 6' fixierten Natursteintafel-Zuschnitte werden zwei dünne Natursteinschichten 8 mit einer Dicke von beispielsweise 1 bis 2 mm gewonnen.
Wie in Figur 6c angedeutet ist, können in der Diamantseilsäge auch mehrere, aus jeweils einer zwischen zwei Bearbeitungsträge 6 fixierten Natursteintafel 3 gebildete Verbünde gleichzeitig aufgetrennt werden.
Bei dem in Figur 7c dargestellten, nachfolgenden Verfahrens- schritt wird die auf dem Bearbeitungsträger 6 befindliche
Natursteinschicht 8 in einem Schleifautomaten 9 weiterbearbeitet. Dabei wird das Natursteinfurnier auf das gewünschte Dicken-Endmaß gebracht, das beispielsweise kleiner als 1 mm sein kann.
In Figur 8c ist das Aufbringen des auf das gleiche Maß gebrachten, bleibenden oder wieder wegfallenden Grundträgers 4 dargestellt. Auch dieser Grundträger 4 kann bei Bedarf eingefärbt sein, um den Farbton des späteren Formkörpers noch zusätzlich zu prägen.
In einem nachfolgenden Verfahrensschritt gemäß Figur 9c wird der Bearbeitungsträger 6 von den Zuschnitten getrennt, die jeweils aus dem Natursteinschicht-Zuschnitt 8 und dem auf das gleiche Maß gebrachten Grundträger-Zuschnitt 4 bestehen.
Das natürliche Korngefüge des Natursteinmaterials wird anschließend in dem in Figur 10c dargestellten Verfahrensschritt auf mechanische Weise, beispielsweise durch Beaufschlagung mit Kugelelementen, Walzenbeaufschlagung oder durch Ultraschall- bearbeitung aufgelockert und gelöst, ohne die Gesamtstruktur der Natursteinschichten 8 zu beeinträchtigen.
In nachfolgenden Verfahrensschritten, die mit den in den Figuren 9a, 11a, 12a und lb erläuterten Vorgängen übereinstimmen, wird der aus dem Grundträger 4 und der Natursteinschicht 8 gebildete Verbund-Zuschnitt in erwärmtem Zustand verformt, mit einem formgebenden Formträger verbunden oder mit Hilfe eines Formwerkzeuges verformt und mit einer schützenden Deckschicht aus durchsichtigem Kunststoff oder Lack versehen, um zum Schluß die erfor- derlichen Aussparungen ausfräsen und die Kanten beschneiden zu können .
- Ansprüche -