DE19920492A1 - Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit einer oberflächlich sichtbaren dünnen Natursteinschicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit einer oberflächlich sichtbaren dünnen NatursteinschichtInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers, der eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht trägt. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist kennzeichnend, daß in einem ersten Verfahrensschritt von einem Natursteinblock zumindest eine plattenförmige dünne Natursteintafel abgetrennt wird, die anschließend beidseits flachseitig zwischen zwei Bearbeitungsträgern fixiert wird, daß der aus der Natursteintafel sowie den beiderseitigen Bearbeitungsträgern gebildete Verbund in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in einer Trennebene im Bereich der Natursteintafel in zwei, mit jeweils einer Natursteinschicht verbundene Bearbeitungsträger aufgetrennt wird und daß sich daran weitere Bearbeitungsschritte anschließen. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von Formkörpern mit einer oberflächlich sichtbaren dünnen Natursteinschicht mit vergleichsweise geringem Aufwand auch in einem großen industriellen Umfang.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
mehrschichtigen Formkörpers, der eine oberflächlich sichtbare dünne
Natursteinschicht trägt.
Aus der DE 39 40 102 C2 ist bereits ein Verfahren zum Beschichten
von Möbeln, Wänden, Fußböden, Bauelementen, Autoarmaturenbrettern
oder dergleichen mit einer dünnen Natursteinschicht bekannt. Bei
dem vorbekannten Verfahren wird eine dünne Natursteinschicht auf
eine zu beschichtende Trägerplatte aufgebracht. Um einen kraft
schlüssigen, witterungs-, torsions- und vibrationsfesten Verbund
zwischen der Natursteinschicht und der Trägerplatte zu erreichen,
ist bei dem vorbekannten Verfahren vorgesehen, daß zunächst die
Trägerplatte, ehe sie mit der dünnen Natursteinschicht verbunden
wird, sowie die Verbundfläche der dünnen Natursteinschicht jeweils
durch nacheinander erfolgenden Auftrag eines Haftvermittlers und
einer Haftbrücke, vorzugsweise in Form eines Glasfasergewebes oder
nicht brennbaren Vlieses, vorbehandelt werden, und daß dann, nach
Anordnung eines Klebstoffes zwischen den einander gegenüberliegenden
Haftbrücken, ein kraftschlüssiger Verbund der zu verbindenden Flächen
der Natursteinschicht und der Trägerplatte mittels Verpessens im
Niederdruckverfahren unter Wärmeeinwirkung bei einer Temperatur
von 30° bis 80°C erfolgt.
Bislang ist jedoch die Bereitstellung der zum Beschichten benötigten
dünnen Natursteinschichten und die Weiterverarbeitung des unter
Verwendung dieser Natursteinschichten hergestellten Verbundmate
rials mit einem hohen Aufwand verbunden, der eine sinnvolle
industrielle Verwendung praktisch unmöglich macht.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das die Herstellung von Formkörpern mit einer
oberflächlich sichtbaren dünnen Natursteinschicht mit vergleichsweise
geringem Aufwand auch in einem großen industriellen Umfang erlaubt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Verfahren
der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß in einem ersten
Verfahrensschritt von einem Natursteinblock zumindest eine
plattenförmige dünne Natursteintafel abgetrennt wird, die
anschließend beidseits flachseitig zwischen zwei Bearbeitungsträgern
fixiert wird, daß der aus der Natursteintafel sowie den beiderseiti
gen Bearbeitungsträgern gebildete Verbund in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt in einer Trennebene im Bereich der Natursteintafel
in zwei, mit jeweils einer Natursteinschicht verbundene Bearbeitungs
träger aufgetrennt wird und daß sich daran weitere Bearbeitungs
schritte anschließen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird von einem Naturstein-
Rohblock eine Natursteintafel als Unmaßtafel abgetrennt. Dabei können
Naturstein-Rohblöcke in allen gängigen Größen praktisch restlos
in Natursteintafeln aufgesägt werden, ohne daß ein Aufschneiden
in kleinere Blöcke erforderlich oder ein hoher Verschnitt zu
befürchten ist. Die vom Naturstein-Rohblock abgetrennten Natur
steintafeln werden anschließend jeweils zwischen zwei Bearbeitungs
trägern fixiert. Der aus jeweils einer, zwischen zwei Bearbeitungs
trägern fixierten Natursteintafel bestehende Verbund wird in einem
nachfolgenden Verfahrensschritt in einer Trennebene im Bereich der
Natursteintafel in zwei, mit jeweils einer Natursteinschicht
verbundene Bearbeitungsträger aufgetrennt. Durch das Aufsägen der
Natursteintafel und das Vereinzeln der anschließend mit jeweils
einer Natursteinschicht verbundenen Bearbeitungsträger wird die
in weiteren Bearbeitungsschritten benötigte Steinfurnier-Fläche
praktisch verdoppelt, wobei große, besonders ansprechende
Spiegelbildfurniere entstehen.
Um die Natursteinschichten auf die gewünschte Schichtdicke zu
bringen, kann die mit dem nach dem Auftrennen vereinzelten
Bearbeitungsträger verbundene Natursteinschicht in einem nachfolgen
den Verfahrensschritt flachseitig auf ihre Solldicke abgeschliffen
werden.
Um die Natursteinschicht bei Bedarf vom Bearbeitungsträger lösen
und nachfolgenden Verarbeitungsschritten zuführen zu können, ist
es zweckmäßig, wenn zwischen der Natursteintafel und zumindest einem
der Bearbeitungsträger ein Grundträger vorgesehen ist, der mit der
Natursteintafel verbunden wird. Durch den mit der Natursteintafel
und später auch mit der Natursteinschicht verbundenen Grundträger
kann das natürliche Korngefüge des eventuell körnigen Granit- oder
dergleichen Steinmaterials gelöst werden, ohne daß die Naturstein
schicht verloren geht.
Nach einem anderen Vorschlag gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Natursteintafel zumindest mit ihrer einen Flachseite
unmittelbar am benachbarten Bearbeitungsträger fixiert wird und
daß die nach dem Auftrennen des Verbundes gebildete(n), unmittelbar
mit dem zugeordneten Bearbeitungsträger verbundene(n) Naturstein
schicht(en) auf ihrer diesem Bearbeitungsträger abgewandten
Flachseite mit einem Grundträger unlösbar verbunden wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich in großem Umfange
plattenförmige Formkörper herstellen, die beispielsweise als
vergleichsweise leichte Bauelemente außen- oder innenseitig an
einer Gebäudewand befestigt werden können. Es ist jedoch ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß sich damit
darüber hinaus auch plastische oder dreidimensionale Formkörper,
wie beispielsweise ein oberflächlich konturiertes Autoarmaturenbrett,
herstellen lassen. Nach einem weiterbildendem Vorschlag gemäß der
Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung ist dazu vorgesehen,
daß der Grundkörper aus einem thermoplastischem Material besteht,
und daß der Grundkörper mit der mit ihm verbundenen Natursteinschicht
unter Wärmeeinwirkung in eine definierte plastische oder dreidimen
sionale Form verformt wird.
Um das Natursteinfurnier auch an diffizile Oberflächenkonturen
anpassen zu können, sieht eine bevorzugte Vorgehensweise gemäß der
Erfindung vor, daß das natürliche Korngefüge der aus einem körnigen
Naturstein hergestellten Natursteinschicht vor oder während dem
Verformen des Grundträgers mechanisch oder durch Ultraschall
aufgelöst wird.
Der Grundträger kann so gewählt und ausgestaltet werden, daß er
nach dem Erwärmen, Verformen und Auskühlen die gewünschte
Formgestaltung des Formköpers vorgibt. Möglich ist aber auch, daß
der Grundträger mit der Natursteinschicht in warmem verformbarem
Zustand mit einem formgebenden Formträger unlösbar verbunden wird.
Eine andere Verfahrensweise gemäß der Erfindung sieht vor, daß die
Natursteinschicht an ihrer dem Grundträger abgewandten Flachseite
in warmem verformbarem Zustand des Grundträgers mit einem
formgebenden Formträger unlösbar verbunden wird und daß der
Grundträger nach dem Verbinden von Natursteinschicht und Formträger
von der Natursteinschicht gelöst wird. Bei dieser Verfahrensweise
wird der Grundträger nur vorübergehend während der Herstellung als
Fixativ oder Vlies für die dünne empfindliche Natursteinschicht
verwendet.
Um die empfindliche Natursteinschicht, die nach dem Auflockern des
natürlichen Korngefüges und Anpassen an die gewünschte Formgebung
des Formkörpers oberflächlich rauh sein kann, mit einer schützenden
und/oder egalisierenden Kunststoff- oder Lackschicht zu versehen,
kann es vorteilhaft sein, wenn auf die Natursteinschicht eine
durchsichtige Deckschicht aufgebracht wird.
Um den beim Aufsägen der Natursteintafeln erforderlichen Aufwand
und Maschinenverschleiß zu reduzieren, kann es zweckmäßig sein,
wenn die zunächst nur an einem der Bearbeitungsträger fixierte
Natursteintafel in kleinere Natursteintafel-Zuschnitte zugeschnitten
wird und daß der nach Auflegen eines weiteren Bearbeitungsträgers
aus den Bearbeitungsträgern und den dazwischen fixierten Natur
steintafel-Zuschnitten gebildete Verbund in einer Trennebene im
Bereich der Natursteintafel-Zuschnitte aufgetrennt wird. Während
diese Vorgehensweise ein Zuschneiden der Natursteintafel vor dem
Auftrennen des mit den Befestigungsträgern gebildeten Verbundes
vorsieht, kann demgegenüber auch die an einem Bearbeitungsträger
fixierte Natursteinschicht zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich
nach Auftrennen des zwischen den Befestigungsträgern und der
Natursteintafel gebildeten Verbundes, in kleinere Natursteinschicht-
Zuschnitte zugeschnitten werden.
Nach einem weiteren Vorschlag gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Natursteintafel oder der mit einer Natursteintafel
verbundene Grundträger zumindest an einer Flachseite mittels Vakuum
am benachbarten Bearbeitungsträger fixiert wird.
Ein anderer Vorschlag gemäß der Erfindung sieht demgegenüber vor,
daß die Natursteintafel oder der mit einer Natursteintafel
verbundene Grundträger zumindest an einer Flachseite mittels einer
Klebeschicht am benachbarten Bearbeitungsträger fixiert wird. Um
das Verbundmaterial vom Bearbeitungsträger trennen zu können, ohne
die zumindest vorübergehend zwischen dem Grundträger und der
Natursteinschicht vorgesehene Verbindung zu lösen, kann es zweckmäßig
sein, wenn die Natursteintafel zwischen den Bearbeitungsträgern
beidseits mittels Heißkleber fixiert wird und wenn der zwischen
der Natursteintafel beziehungsweise den Natursteinschichten
vorgesehene Heißkleber im Vergleich zu dem zwischen der Natur
steintafel beziehungsweise den Natursteinschichten und zumindest
einem Grundträger befindlichen Heißkleber eine niedrigere
Lösetemperatur hat.
Im Rahmen einer leistungsfähigen industriellen Fertigung ist es
zweckmäßig, wenn mehrere, aus jeweils einer zwischen zwei
Bearbeitungsträgern fixierten Natursteintafel gebildete Verbunde
in einer einzigen Sägemaschine gleichzeitig aufgetrennt werden.
Weitere Merkmale gemäß der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können
je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform gemäß der
Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. 1a bis 12a die einzelnen Verfahrensschritte, die zur Herstellung
eines mehrschichtigen Formkörpers mit einer sichtseitigen
dünnen Natursteinschicht vorgesehen sind,
Fig. 1b bis 3b alternative Verfahrensschritte zu dem in Fig. 1a bis
12a vorgestellten Verfahren, und
Fig. 1c bis 10c den Verfahrensablauf eines zu den Fig. 1a bis 12a
alternativen Verfahrens.
In den Fig. 1a bis 12a sind die einzelnen Verfahrensschritte
dargestellt, die zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers
mit einer sichtbaren dünnen Natursteinschicht dienen.
Dabei wird in einem ersten, in Fig. 1a dargestellten Verfahrens
schritt ein Steinrohblock 1 auf einem Sägegatter 2 in mehrere
Natursteintafeln aufgeschnitten, die eine Dicke von 15 mm oder
kleiner haben können. Für die Steinrohblöcke können alle gängigen
Größen praktisch restlos verwendet werden, ohne daß ein Aufteilen
der Steinrohblöcke in kleinere Blöcke erforderlich oder ein
übermäßiger Verschnitt zu befürchten ist.
Wie in Fig. 2a dargestellt ist, wird anschließend auf der Vorder-
und Rückseite jeder einzelnen Natursteintafel 3 ein dauerelastischer
oder thermisch verformbarer Klebstoff, insbesondere ein Heißkleb
stoff 5 aufgebracht und mit einer Grundplatte 4 aus thermoplastischem
Material verbunden. Die Dicke der aus thermoplastischem Material
bestehenden Grundplatte 4 kann beliebig gewählt werden. Die
Grundplatte 4 sowie der zwischen Grundplatte 4 und der Natur
steintafel 3 vorgesehene Heißkleber 5 benötigen einen beieinander
liegenden Temperaturpunkt, bei dem sie sich verformen lassen.
Wie Fig. 3a zeigt, wird nun auf beiden Seiten der Natursteintafel
3 jeweils ein plattenförmiger Bearbeitungsträger 6 befestigt. Die
Verbindung zwischen dem Bearbeitungsträger und der Grundplatte 4
kann beispielsweise mittels Vakuum oder mit Hilfe eines Heißklebers
7 erfolgen, der zur Veränderung seines Aggregatzustandes eine im
Vergleich zum Heißklebstoff 5 niedrigeren Temperaturpunkt aufweisen
sollte. An den Rückseiten der zur Verstärkung angebrachten
Bearbeitungsträger 6 können Führungen vorgesehen sein, die bei
nachfolgenden Säge- und Kalibriervorgängen verwendet werden.
In Fig. 4a ist angedeutet, daß anschließend ein Aufsägen mittels
Diamantseilsägen erfolgt. Diese Diamantseilsägen können eine
Mehrfachbestückung aufweisen, wobei die Sägeseile einen Durch
messer von beispielsweise 8 bis 11 mm haben können. Durch Auflägen
der zwischen den beiden Bearbeitungsträgern 6 fixierten Natur
steintafel 3 werden zwei dünne Natursteinschichten mit einer Dicke
von beispielsweise 1 bis 2 mm gebildet, die vorerst mit jeweils
einem der Bearbeitungsträger 6 verbunden bleiben. Durch das Aufsägen
der Natursteintafeln 3 können große Spiegelbildfurniere gewonnen
werden, die im Gestaltungsbereich bei allen marmorierten Gesteinen
bevorzugt werden.
Wie Fig. 5a zeigt, kommen die Bearbeitungsträger 6 nun auf einen
Schleifautomaten 9, in welchem die auf den Bearbeitungsträger 6
fixierte Natursteinschicht 8 auf das gewünschte Dicken-Endmaß von
vorzugsweise kleiner als 1 mm gebracht werden kann.
In Fig. 6a wird der Bearbeitungsträger 6 von dem Grundträger 4
und der mit dem Grundträger 4 verbundenen Natursteinschicht 8
getrennt.
Der aus dem Grundträger 4 und der Natursteinschicht 8 bestehende
Verbundstoff wird in einer optisch gesteuerten Steinsäge 10 in dem
in Fig. 7a dargestellten Verfahrensschritt zugeschnitten und
aufgesägt.
In Fig. 8a ist dargestellt, daß die aus dem Grundträger 4 und der
damit verbundenen Natursteinschicht 8 bestehenden Zuschnitte durch
Ultraschall oder mechanisch, beispielsweise durch Kugelelemente,
derart bearbeitet werden, daß sich die natürliche Kornstruktur des
körnigen Natursteinmaterials lockern und lösen kann, ohne daß die
Gesamtstruktur der Natursteinschicht 8 beeinträchtigt wird.
In Fig. 9a wird durch eine jetzt einsetzende Erwärmung der aus
dem thermoplastischen Grundträger 4, der Klebeschicht 5 und der
Natursteinschicht 8 gebildete Verbundstoff geschmeidig gemacht und
mit dem jetzt flexiblen Steinfurnier 8 auf einen formgebenden
Formträger 11 aufgelegt. Durch die Erwärmung, das Eigengewicht des
Verbundstoffes und durch Aufdrücken eines weichen, flexiblen und
sich oberflächlich um den Formträger 11 legenden Stempel 12, der
beispielsweise eine Moosgummischicht mit Noppenstreifen für spätere
Aussparungen aufweisen kann, wird das hergestellte Verbundmaterial
vorgefomt und auf gleiche Weise in die endgültige Formgestalt des
Formkörpers gepreßt. Dabei können in einem nachfolgenden Verfahrens
schritt auch die erforderlichen Haltevorrichtungen hinterspritzt
werden.
Wie Fig. 10a zeigt, dient der Grundträger 4 zur Fixierung der
Natursteinschicht 8 während der Bearbeitungsvorgänge. Da auf den
Formträger 11 vor Auflegen des Grundträgers 4 der gewünschte
Klebstoff aufgebracht wurde, kann der thermoplastische Grundträger
4 erstarren und zur gleichzeitigen Farbvertiefung der Naturstein
schicht 8 durch Einfärbung beitragen. Da die dünne Natursteinschicht
8 weitgehend transparent ist, ist auch eine Hinterleuchtung des
hergestellten Formkörpers möglich.
In Fig. 11a ist dargestellt, wie auf die Natursteinschicht 8 des
Formkörpers noch eine durchsichtige Kunststoff- oder Lackschicht
aufgebracht wird. In einem abschließenden, in Fig. 12a dargestellten
Verfahrensschritt werden anschließend noch die zum Anbringen von
Schaltern und dergleichen erforderlichen Aussparungen in den
Formkörper ausgefräst sowie die Kanten des Formkörpers sauber
beschnitten, wozu ein Fünfachsroboter 13 dient.
Die Reihenfolge insbesondere der in den Fig. 6 bis 9 dargestellten
Verfahrensschritte kann ausgetauscht und den technischen Notwendig
keiten angepaßt werden.
Wie in den Fig. 1b bis 3b dargestellt ist, kann das aus der
Natursteinschicht 8 und dem Grundträger 4 gebildete Verbundmaterial
in warmem verformbarem Zustand über einer Positivform verformt
werden, welche die Formgestalt des späteren Formkörpers vorgibt.
Nach Abkühlen des thermoplastischen Grundträgers 4 und Abschluß
dieses Formgebungsschrittes wird die Positivform zurückgefahren.
In einem nachfolgenden, in Fig. 1b dargestellten Verfahrensschritt
wird das aus dem Grundträger 4, dem Heißklebstoff 5 sowie der
Natursteinschicht 8 bestehende vorgeformte Teil in eine Negativform
14 eingelegt, deren von der Natursteinschicht 8 beaufschlagte
Formhälfte mit transparentem Kunststoff 15 ausgegossen wurde.
In einem weiteren, in Fig. 2b darstellten Verfahrensschritt wird
in einer Gegenform 16 die Rückansicht des Formkörpers mit den gege
benenfalls benötigten Haltevorrichtungen angespritzt. Die in den
Fig. 1b und 2b dargestellten Verfahrensschritte, die auch
ausgetauscht werden können, erlauben die Herstellung eines
dreidimensionalen oder plastischen Formkörpers ohne einen
zusätzlichen formgebenden Formträger 11.
Wie Fig. 3b zeigt, muß der Formkörper auch nach diesen alternativen
Verfahrensschritten mit Hilfe des Fünfachsroboters 13 an seinen
Kanten bearbeitet und mit den erforderlichen Aussparungen versehen
werden.
In den Fig. 1c bis 10c ist ein zu den Fig. 1a bis 12a
alternatives Verfahren dargestellt. Wie Fig. 1c zeigt, wird auch
bei diesem Verfahren ein Steinrohblock 1 auf einem Sägegatter 2
in Natursteintafeln 3 aufgeschnitten. Die Natursteintafeln 3 werden
anschließend - wie Fig. 2c zeigt - vorkalibriert und auf die
gewünschte Körnung geschliffen.
In einem nachfolgenden, in Fig. 3c dargestellten Verfahrensschritt
wird die Natursteintafel 3 beispielsweise mit einem Wasserstrahl
zugeschnitten.
Diese Natursteintafel-Zuschnitte werden nun mit einem dauerelasti
schen oder thermisch verformbaren Klebstoff, vorzugsweise einem
Heißkleber 7 auf einem Bearbeitungsträger 6 fixiert. Die zwischen
den Natursteintafel-Zuschnitten 3 verbleibenden Hohlräume kön
nen erforderlichenfalls mit einem Füllstoff ausgeglichen werden.
Anschließend wird auf der dem Bearbeitungsträger 6 abgewandten Seite
der Natursteintafel-Zuschnitte ein weiterer Bearbeitungsträger 6'
verklebt.
Durch das in Fig. 5c dargestellte Aufsägen der zwischen den
Bearbeitungsträgern 6, 6' fixierten Natursteintafel-Zuschnitte werden
zwei dünne Natursteinschichten 8 mit einer Dicke von beispielsweise
1 bis 2 mm gewonnen.
Wie in Fig. 6c angedeutet ist, können in der Diamantseilsäge auch
mehrere, aus jeweils einer zwischen zwei Bearbeitungsträgern 6
fixierten Natursteintafel 3 gebildete Verbunde gleichzeitig
aufgetrennt werden.
In dem in Fig. 7c dargestellten, nachfolgenden Verfahrensschritt
wird die auf dem Bearbeitungsträger 6 befindliche Natursteinschicht
8 in einem Schleifautomaten 9 weiterbearbeitet. Dabei wird das
Natursteinfurnier auf das gewünschte Dicken-Endmaß gebracht, das
beispielsweise kleiner als 1 mm sein kann.
In Fig. 8c ist das Aufbringen des auf das gleiche Maß gebrachten,
bleibenden oder wieder wegfallenden Grundträgers 4 dargestellt.
In einem nachfolgenden Verfahrensschritt gemäß Fig. 9c wird der
Bearbeitungsträger 6 von den Zuschnitten getrennt, die jeweils aus
dem Natursteinschicht-Zuschnitt 8 und dem auf das gleiche Maß
gebrachten Grundträger-Zuschnitt 4 bestehen.
Das natürliche Korngefüge des Natursteinmaterials wird an
schließend in dem in Fig. 10c dargestellten Verfahrensschritt auf
mechanische Weise, beispielsweise durch Beaufschlagung mit
Kugelelementen oder durch Ultraschallbearbeitung aufgelockert und
gelöst, ohne die Gesamtstruktur der Natursteinschichten 8 zu
beeinträchtigen.
In nachfolgenden Verfahrensschritten, die mit den in den Fig.
9a, 11a, und 12a und 1b erläuterten Vorgängen übereinstimmen, wird
der aus dem Grundträger 4 und der Natursteinschicht 8 gebildete
Verbund-Zuschnitt in erwärmtem Zustand verformt, mit einem
formgebenden Formträger verbunden oder mit Hilfe eines
Formwerkzeuges verformt und mit einer schützenden Deckschicht aus
durchsichtigem Kunststoff oder Lack versehen, um zum Schluß die
erforderlichen Aussparungen ausfräsen und die Kanten beschneiden
zu können.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Formkörpers,
der eine oberflächlich sichtbare dünne Natursteinschicht (8)
trägt, wobei in einem ersten Verfahrensschritt von einem
Natursteinblock (1) zumindest eine plattenförmige dünne
Natursteintafel (3) abgetrennt wird, die anschließend
beidseits flachseitig zwischen zwei Bearbeitungsträgern (6)
fixiert wird, wobei der aus der Natursteintafel (3) sowie den
beiderseitigen Bearbeitungsträgern (6) gebildete Verbund in
einem nachfolgenden Verfahrensschritt in einer Trennebene im
Bereich der Natursteintafel (3) in zwei, mit jeweils einer
Natursteinschicht (8) verbundene Bearbeitungsträger (6)
aufgetrennt wird und wobei sich daran weitere Bearbeitungs
schritte anschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem nach dem Auftrennen vereinzelten Bearbeitungsträger
(6) verbundene Natursteinschicht (8) in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt flachseitig auf ihre Solldicke abgeschliffen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Natursteintafel (3) und zumindest einem der
Bearbeitungsträger (6) ein Grundträger (4) vorgesehen ist,
der (4) mit der Natursteintafel (3) verbunden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Natursteintafel (3) zumindest mit ihrer einen Flachseite
unmittelbar am benachbarten Bearbeitungsträger (6) fixiert
ist und daß die nach dem Auftrennen des Verbundes gebildete(n),
unmittelbar mit dem zugeordneten Bearbeitungsträger (6)
verbundene(n) Natursteinschicht(en) (8) auf ihrer diesem
Bearbeitungsträger (6) abgewandten Flachseite mit einem
Grundträger (4) unlösbar verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Grundträger (4) aus einem thermoplastischen
Material besteht und daß der Grundträger (4) mit der mit ihm
verbundenen Natursteinschicht (8) unter Wärmeeinwirkung in
eine definierte plastische oder dreidimensionale Form verformt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
natürliche Korngefüge der aus einem körnigen Naturstein
hergestellten Natursteinschicht (8) vor oder während dem
Verformen des Grundträgers (4) mechanisch oder durch
Ultraschall aufgelöst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundträger (4) mit der Natursteinschicht (8) in warmem
verformbarem Zustand mit einem formgebenden Formträger (11)
unlösbar verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Natursteinschicht an ihrer dem Grundträger
(4) abgewandten Flachseite in warmem verformbarem Zustand des
Grundträgers (4) mit einem formgebenden Formträger (11)
unlösbar verbunden wird und daß der Grundträger (4) nach dem
Verbinden von Natursteinschicht (8) und Formträger (11) von
der Natursteinschicht (8) gelöst wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf die Natursteinschicht (8) eine durchsichtige
Deckschicht aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zunächst nur an einem der Bearbeitungsträger
(6) fixierte Natursteintafel (3) in kleinere Natursteintafel-
Zuschnitte zugeschnitten wird und daß der nach Auflegen eines
weiteren Bearbeitungsträgers (6) aus den Bearbeitungsträgern
(6) und den dazwischen fixierten Natursteintafel-Zuschnitten
gebildete Verbund in einer Trennebene im Bereich der Natur
steintafel-Zuschnitte aufgetrennt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an einem Bearbeitungsträger (6) fixierte
Natursteinschicht (8) in kleinere Natursteinschicht-Zu
schnitte zugeschnitten wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Natursteintafel (3) oder der mit einer
Natursteintafel (3) verbundene Grundträger (4) zumindest an
einer Flachseite mittels Vakuum am benachbarten Bearbeitungs
träger (6) fixiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Natursteintafel (3) oder der mit einer
Natursteintafel (3) verbundene Grundträger (4) zumindest an
einer Flachseite mittels einer Klebeschicht (7) am benachbarten
Bearbeitungsträger (6) fixiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Natursteintafel (3) zwischen den Be
arbeitungsträgern (6) beidseits mittels Heißkleber (7) fixiert
ist und daß der zwischen der Natursteintafel (3) beziehungs
weise den Natursteinschichten (8) und dem Bearbeitungsträger
(6) vorgesehene Heißkleber (7) im Vergleich zu dem zwischen
der Natursteintafel (3) beziehungsweise den Natursteinschichten
(8) und zumindest einem Grundträger (4) befindlichen Heißkleber
(5) eine niedrigere Lösetemperatur hat.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere, aus jeweils einer zwischen zwei
Bearbeitungsträgern (6) fixierten Natursteintafel (3) gebildete
Verbunde in einer einzigen Sägemaschine gleichzeitig aufge
trennt werden.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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