Vorrichtung und Verfahren zur benutzerbezogenen Autorisierung der Verwendung einer Feuerwaffe.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
Feuerwaffen nach dem Stand der Technik haben regelmässig ein mechanisches Standardsicherheitsdispositiv, durch welches das irrtümliche Lösen eines Schusses verhindert werden soll. Bei Pistolen ist dies ein Sicherungshebel oder eine Sicherungsdruckknopf, der den Abzugsmechanismus verriegelt, bzw. freigibt.
Es besteht jedoch das Problem, dass bei einem Diebstahl der Feuerwaffe, diese von einem unautorisierten Dritten jederzeit, nach deren Entsicherung, verwendet werden kann. Auch im Falle einer Zweikampfsituation besteht die Gefahr, dass dem autorisierten Benutzer die Feuerwaffe entrissen und auf ihn gerichtet und verwendet werden kann.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, durch welche ein möglichst grosser Sicherheitsstandard erreicht wird und kein unbefugtes Benutzen der Feuerwaffe durch nicht-autorisierte Dritte möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 sowie 12 gelöst .
Die erfindungsgemässe Vorrichtung hat den wesentlichen Vorteil, dass durch einfache und sichere elektromagnetische optoelektronische oder elektromechanische Mittel Kenndaten des Benutzers mit zuvor gespeicherten benutzerbezogenen Kenndaten verglichen werden können und erst im Falle einer Übereinstimmung zu einer Freigabe der Funktionsfähigkeit der Feuerwaffe führen. Die Vorrichtung kann als integrierter Baustein in der Feuerwaffe vorliegen und mittels eines einzelnen elektromagnetischen Stellgliedes die Vorrichtung aktivieren oder desaktivieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1: eine Feuerwaffe mit einem Transpondersystem;
Fig. 2: eine Feuerwaffe mit einem Kombinationsschloss; und
Fig. 3: eine Feuerwaffe mit Fingerabdruckkennung,
Die in Fig. 1 dargestellte Feuerwaffe 1 mit einem Transponder- system 9 zeigt mit dem Bezugszeichen 1 die Feuerwaffe mit Lauf 2, Schlagbolzen 3, Hammer 4, Griff 5 und Abzug 6. Das bekannte Transpondersystem besteht aus einem Sender/Empfänger (vorzugsweise auf der Basis von Mikrowellen) der ein Abfrage- Signal empfangen kann und kodierte Signale weiteraussenden kann, welche durch die das Abfragesignal aussendende Station interpretiert werden können (siehe McGraw Hill, Dictionary of Scientific and Technical Terms, 5th ed., pag. 2060) . Das Sicherheitsdispositiv besteht hier aus üblichen, rein mechanischen Komponenten und bewirkt eine Verriegelung des Abzugs 6.
Erfindungsgemäss ist ein mit den Bezugszeichen 13,14 dargestelltes Sicherheitsstellglied vorgesehen, das auf das mechanische Sicherheitsdispositiv der Feuerwaffe 1, z.B. in Form der Abzugsstange oder Hammerachse wirkt (das Sicherheitsstellglied 13,14 und das mechanische Sicherheitsdispositiv können aber auch unabhängig voneinander wirken) . Dieses elektromechanische Sicherheitsstellglied 13,14 wird über das Transpondersystem 9 gestellt, derart, dass nur ein autorisierter Bediener die Feuerwaffe 1 bedienerspezifisch einsetzen kann, indem über elektromagnetische Wellen 17
bedienerspezifische Kenndaten von einem Infrarotsender 7, der am Bediener verbleibt, mit den Kenndaten eines an der Feuerwaffe 1 angebrachten Infrarotempfängers 8 verglichen werden, derart, dass bei Gleichheit der Kenndaten ein autorisierter Bediener die Feuerwaffe 1 einsetzen kann und bei Ungleichheit der Kenndaten über das mit Bezugszeichen 13,14 versehene Sicherheitsstellglied der Vorrichtung eine Verriegelung der Feuerwaffe 1 erfolgt . Die Kenndaten werden zur Aufbereitung und Verarbeitung in einem Rechner mit elektronischem Speicher 18 und Komparator 19 einer Rechenprozedur unterzogen.
Die Fig. 2 zeigt wiederum mit 1 die Feuerwaffe, bei der vorne unterhalb des Laufs 2 ein Zahlenkombinationsschloss 11 angebracht ist, das rein mechanisch aufgebaut oder das mit elektronischen Komponenten behaftet sein kann, die einen einmal eingestellten, benutzerbezogenen Code im Zahlenkombinationsschloss 11 mit einem einzustellenden gleichen Code vergleichen kann und bei durch einen autorisierten Benutzer eingestellten gleichen Code die Feuerwaffe 1 freigibt . Bei einem rein mechanischen Zahlenkombinationsschloss 11 wird bei der Einstellung zunächst über Bedienelemente ein Code eingestellt, der bei funktionsgerechter Bedienung vom autorisierten Bediener am Zahlenkombinationsschloss ebenfalls einzustellen ist. Es erfolgt also eine Speicherung und ein Vergleich. Durch Übereinstimmung von gespeichertem und aktuell eingestelltem
Code wird das Sicherheitsstellglied 13 mit dem Bolzen 14 über ein Federsystem aus der Hammerachse zurückgehalten oder die Abzugsstange wird nicht blockiert .
Die Fig. 3 zeigt mit 1 die Feuerwaffe, bei der die Kennung, ob eine autorisierte Person die Feuerwaffe bedienen möchte auf optoelektronischem Weg erfolgt, indem das Daktylogramm 10 eines Fingerabdrucks des Abzugsfingers der autorisierten Person mittels einer mit dem Abzugshebel 12 verbundenen Leseeinrichtung 20 auf optoelektronische Weise mit einem im elektronischen Speicher 18 gespeicherten Daktylogramm des autorisierten Benutzers mittels des Komparators 19 verglichen wird und bei Identität der Daktylogramme eine Freigabe der Feuerwaffe 1 erfolgt. Der Fingerabdruck eines autorisierten Bedieners ist also auf optoelektronische Weise lesbar und verarbeitbar. Bei Gleichheit der Kenndaten wird die Feuerwaffe 1 freigegeben.
Allen Ausführungsformen gemeinsam ist, dass die Vorrichtung so ausgebildet ist, dass über optoelektronische, elektromagnetische oder elektromechanische Mittel Kenndaten aufbereitet werden, zum funktionsgerechten, bedienerspezifischen Handhaben, die in der Vorrichtung der Feuerwaffe verglichen werden, derart, dass bei Gleichheit der Kenndaten ein autorisierter Bediener die Feuerwaffe bedienerspezifisch einsetzen kann und bei Ungleichheit der Kenndaten über ein Sicherheitsstellglied 13,14 eine Verriegelung der Feuerwaffe 1 erfolgt .
Die Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung richtet sich auf sämtliche Arten von Feuerwaffen, z.B. auf Pistolen, Revolver, Gewehre und Geschütze.
Die Vorrichtung kann vorteilhafterweise unterhalb des Laufs 2 oder in den Halbschalen 16 des Abzugs 6 oder am Abzug 6 und/oder in der Hammerachse oder der Abzugsstange angebracht werden.