Vorrichtung zum Beschichten von Substraten mit einem Materialdampf im Unterdruck oder Vakuum mit einer Materialdampfquelle
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten insbesondere von temperaturempfindlichen Substraten, beispielsweise von Getränkeflaschen aus Kunststoff, im Unterdruck oder im Vakuum mit einer Materi- aidampfquelle in Gestalt eines das Material enthaltenden Tiegels mir einem auf diesen einwirkenden Heizelement und mit einer dem Tiegel benachbarten selbstverzehrenden Kathode.
Es ist ein Verfahren zum plasmaaktivierten Bedampfen, vorzugsweise zur reaktiven Beschichtung von Substraten im Vakuum durch Verdampfen eines direkt oder indirekt erhitzten Verdampfungsmaterials bekannt (DE 43 43 042), bei dem der sich ausbreitende Dampf zunächst teilweise von einem Plasma, welches von mindestens zwei Elektroden, die zeitlich wechselweise durch dieses Plasma abgestäubt werden, aufrecht erhalten wird, durchdrungen und zur Wechselwirkung gebracht wird, wobei die Elektroden aus dem Verdampfungsmaterial oder einer Komponente des Verdampfungsmaterials und/oder einem Dotierungsmaterial, das der aufzubringen Schicht hinzugefügt werden soll, verwendet werden und das Plasma allein im Dampf des Verdampfungsmaterial und gegebenenfalls im reaktiven Gas und/oder einem inerten Gas aufrechterhalten wird.
Bekannt ist weiterhin eine Vorrichtung zum Beschichten von Substraten (DE 44 40 521) mit einem Materialdampf im Unterdruck oder Vakuum mit einer Materialdampfquelle sowie mit einer aus gekühlter Anode und gekühlter Kathode bestehenden Ionisationseinrichtung zum Ionisieren des Materialdampfes in einer ein Plasma erzeu-
genden, durch den Materialdampf gestutzten Bogenentla- dung zwischen Anode und Kathode, wobei die Materialdampfquelle und die Ionisationseinrichtung mit ihrer Anode und Kathode elektrisch voneinander getrennt sind.
Man hat auch bereits ein Verfahren zur Ionisation von bei Unterdruck thermisch erzeugten Materialdampfen vorgeschlagen (DE 42 00 429), bei dem die Material- dampfe den Elektronen aus den Kathodenflecken einer selbstverzehrenden kalten Kathode ausgesetzt werden, wobei die thermische Verdampfungsvorrichtung als Anode geschalter wird, so daß sich zwischen Kathode und Anode eine Vakuumlichtbogenentladung ausbildet.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Zündung einer Vakuumlichtbogenentladung mit kalter selbstverzehrender Kathode und heißer selbstverzehrender Anode bekannt (DE 40 26 494), bei dem die Arbeitsflache der Kathode von einem temperaturbeständigen, elektrisch isolierenden Material umgeben ist, dieses isolierende Material von einem äußeren, elektrisch leitfahigen Mantel umgeben ist und das elektrisch isolierende Material auf der Stirnseite mit einer elektrisch leitfahigen Schicht versehen ist, so daß die Kathode und der Mantel mit der Schicht elektrisch verbunden sind und die Zündung so erfolgt, daß zunächst zwischen Anode und Kathode eine Spannung angelegt wird, und daß dann zwischen der Kathode und dem leitfahigen Mantel eine Zündspannung von mindestens 18 Volt angelegt wird, wobei der leitfahige Mantel als Hilfsanode geschaltet wird, worauf zwischen der Arbeitsfläche der Kathode und dem leitfahigen Mantel durch Verdampfung eines Teils der leitfahigen Schicht ein elektrischer Überschlag entsteht und die Vakuumlichtbogenentladung zwischen Anode und der Kathode ausgebildet wird.
Bekannt ist auch ein Verfahren zum Beschichten von Ge- trankeflaschen und Lebensmittelbehaltern aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylenterephthalat (PET) mittels einer lonengestutzten Aufdampfquelle (US 4,478,874) m einer Vakuumkammer, wozu bei einem Druck von 1*10~5 Torr verdampftes Siliziummonoxid (SiO) einem Plasma ausgesetzt und das ionisierte Material auf dem Substrat niedergeschlagen wird.
Weiterhin wurde bereits eine Anordnung zur Regelung der Verdampferrate von Tiegeln, die durch Stromdurchfluß erhitzt werden und aus denen Metall verdampft wird vorgescnlagen (DE 44 04 550), bei der der aus dem elektrischen Widerstand eines Tiegels und dem elektrischen Widerstand des m dem Tiegel befindlichen zu verdampfenden Materials bestehende Gesamtwiderstand auf einen vorgebbaren Wert geregelt wird, wobei die Zufuhr von zu verdampfendem Metall m dem Tiegel in Abhängigkeit vom Gesamtwiderstand des Tiegels erfolgt.
Schließlich ist ein Verfahren zum Beschichten von Kunststoffflaschen bekannt (PCT/US98/05293 ) mit einem in der Vakuumkammer angeordneten Verdampfer m t einem beheizten Tiegel aus hochhitzefestem Werkstoff, beispielsweise Graphit, zum Verdampfen von Silizium bei Temperaturen zwischen 1200CC und 1800CC und einer kalten, selbstverzehrenden Kathode aus Messing, wobei der Tiegel als Anode geschaltet ist. Die Kathode ist dem Tiegel gegenüber so angeordnet, daß der zwischen den Elektroden brennende Lichtbogen das aufgeschmolzene Silizium so weit erhitzt, daß das Silizium verdampft und durch die Tiegeloffnung nach oben unter einem Winkel von 30° bis 60° in Richtung auf die Substrate zu austritt. Dieses bekannte Flaschenbeschichtungsverfah- ren hat den Nachteil, daß zum einen die Verdampfungsvorrichtung eine solche Hitze entwickelt, daß Substra¬ te aus besonders warmeempfmdlichen Kunststoffen beim Passieren der Quelle deformiert werden bzw. ihre ur-
sprungliche Gestalt verlieren, wobei auch ihre Mate- rialqualitat vermindert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die geeignet ist, auf warmeempfindliche Kunststoffteile, wie z. B. Flaschen aus Polyethylenterephthalat , eine vollkommen transparente, flexible und haftfeste Barriereschicht aufzudampfen, und zwar unter Verwendung eines Materials wie insbesondere Silizium, das erst bei sehr hohen Temperaturen einen für den Prozeß technisch ausreichenden Dampfdruck entwickelt. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, die Quelle so auszubilden, daß das auf hohe Temperatur erhitzte Material die Quelle nicht durch Korrosion nach kurzer Zeit zerstört, sondern daß die Quelle eine lange Standzeit erreicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß durch eine Vorrichtung gelöst mit einer Materialdampfquelle mit einem auf einem Tiegeltragstift ruhenden, allseits geschlossenen, an seinem oberen Wandteil mit einer Öffnung versehenen Tiegel für das zu verdampfende Gut, einem den Tiegel mit Abstand kragenformig umschließenden Heizelement, einem das Heizelement beabstandet umgreifenden Tragrohr, einer dieses umgreifenden Kuhlschlange, mehreren unterhalb des Tiegels vorgesehenen, nebeneinander angeordneten, aus Quarzglas gebildeten kreiszylindrischen, auf einer gemeinsamen, mit Kuhlka- nalen versehenen Bodenplatte ruhenden Rohrstucken gleicher Lange, einer die Rohrstucke nach oben zu abschließenden und sich am Tragrohr abstutzenden Tragplatte mit Durchbruchen für mit dem Heizelement verbundenen Stromklemmen einer ersten Stromversorgung und für den mit einer zweiten Stromversorgung verbundenen Tiegeltragstift für den eine Anode bildenden Tiegel und mit einem haubenformigen, den Verdampfer seitlich und nach oben zu teilweise abdeckenden, mit seinem unteren Rand auf der Bodenplatte oder der Vakuumkammer-
wand ruhenden Gehauseteil, wobei insbesondere die von den Rohrstucken gebildeten Zwischenräume mit einem warmeisolierenden Dammstoff ausgefüllt sind und mit einer in einer Ebene oberhalb und neben der Öffnung des Tiegels auf der Bodenplatte oder der Wand der Va- kuumKammer gehaltenen, an die zweite Stromversorgung angeschlossenen Kathode mit Kathodenhalter.
Bei einer alternativen Ausfuhrungsform der Vorrichtung mit einem auf einem allseits geschlossenen, an seinem oberen Wandteil mit einer Öffnung versehenen Tiegel für das zu verdampfende Gut, einem Heizelement, einem das Heizelement beabstandet umgreifenden Tragrohr, einer ieses umgreifenden Kühlschlange, mehreren unterhalb des Tiegels vorgesehenen, nebeneinander angeordneten, auf einer gemeinsamen Bodenplatte ruhenden Rohrstucken, einer die Rohrstucke nach oben zu abschließenden und mit dem Tragrohr verbundenen Tragplatte mit Durchbruchen für mit dem Heizelement verbundenen Stromklemmen einer ersten Stromversorgung und mit einem haubenformigen, den Verdampfer seitlich und nach oben zu teilweise abdeckenden Gehauseteil sind die von der Gehausewand, dem Tiegel und der Bodenplatte gebildeten Räume mit einem warmeisolierenden Dammstoff ausgefüllt, wobei ein die Anode bildender, der Öffnung des Tiegels benachbarter Ring und eine in der Ebene des Rings im Abstand zu diesem angeordnete, auf der Bodenplatte oder der Wand der Vakuumkammer oder dem Gehäuse gehaltene, an die zweite Stromversorgung angeschlossene Kathode vorgesehen sind.
Vorzugsweise ist die Innenwand des Tiegels und/oder die kaminartigen Öffnung mit einem Polys lazanschlik- ker oder einer Schutzschicht aus einem hochsiedenden Metall, beispielsweise Iridium überzogen, wobei der Tiegel aus Graphit gebildet ist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale sind in den Patentansprüchen naher beschrieben und gekennzeichnet.
Die Erfindung laßt die verschiedensten Ausfuhrungsformen zu; einige davon sind n den anliegenden Zeichnungen naher dargestellt, und zwar zeigen:
Figur 1 den Schnitt durch einen Lichtbogenverdampfer für die Beschichtung von temperaturempfmdlichen Substraten mit einer selbstverzehrenden Kathode, deren Material zur Dotierung einer Sι02-Schιcht dient, wobei der Lichtbogen zwischen dem als Anode geschalteten Verdampfer und der seitlich neben dem Verdampfer angeordneten Anode brennt,
Figur 2 das Heizelement für den Verdampfer gemäß Figur 1 in der Seitenansicht und im Schnitt,
Figur 3 den Schnitt durch einen Lichtbogenverdampfer ähnlich demjenigen nach Figur 1, jedoch mit einer der Kathode unmittelbar vorgeschalteten und von der Verdampfereinheit separierten ringförmigen Anode,
Figur 4 den Schnitt durch einen Tiegel, dessen an seinem oberen Wandteil vorgesehene Öffnung kaminartig ausgebildet st,
Figur 5 das Schema eines Lichtbogenverdampfers ähnlich demjenigen nach Figur 3 mit einer der Kathode vorgeschalteten Rmg-anode und mit eingezeichnetem Stromlaufplan,
Figur 6 die alternative Ausfuhrungsform für einen geschlossenen Tiegel mit einem becherartigen Bodenstuck,
Figur 7 die Ausfuhrung eines Tiegels mit einer zwischen zwei Wandlagen eingelegten Folie aus Graphit .
Die Verdampfereinheit 2 gemäß Figur 1 besteht im wesentlichen aus einem geschlossenen, mit einer Öffnung 4 versehenen Tiegel 5 aus hochtemperaturfestem Werkstoff, beispielsweise Graphit, dessen Innenwand mit einer SiC- oder BN-Schutzschicht 27 versehen ist und auf einem Tiegeltragstift 3 abgestutzt ist, der auf einer Anschlußklemme 22 ruht, einem den Tiegel 5 umschließenden, mit den Anschlußklemmen 20,21 verbundenen
7 m Gestalt eines maanderformigen Zuschnitts (Figur 2), einem den Tiegel 5 auf einer Bodenplatte 12 abstutzenden, mehrstufigen Tragrohr 8,8', 8'', einer das Tragrohr 8 , 8 ' , 8 ' ' umschlingenden, von Kuhlmittel durchflossenen Kuhlschlange 10 mit Kuhlmittelzu- und -ableitung (nicht naher dargestellt) , drei durch die mit Kuhlkanalen 11, versehene Bodenplatte 12 h durchgefuhrte Stromklemmen 20,21,22, drei die Stromklemmen jeweils umschließende, aus Quarzglas gebildete Rohrstucke 13,14,15 und einem auf der an der Wand 30 des Vakuumkessels befestigten Bodenplatte 12 abgestutzten, haubenformigen Gehauseteil 23, wobei die von den geschilderten Einzelteilen gebildeten Hohlräume mit Damm- oder Isolierstoffen 9,24,25,26 ausgefüllt sind.
Seitlich neben der Verdampfereinheit 2 ist eine Katho- dene heit 29 an der Wand 30 des Vakuumkessels an einem auf der Wand 30 befestigten Kathodenhalter 34 fest angeordnet, wobei die Stromklemme 28 für die Kathode 29 abgedichtet durch die Wand 30 hmdurchgefuhrt ist. Die Kathodeneinheit 29 ist mit einer Metallkathode 31 versehen, wobei der Lichtbogen zwischen dieser Metallkathode 31 und einem Anodenring 32 (z. B. aus Kupfer) brennt. Oberhalb der Öffnung 4 des Tiegels 5 ist zum
Schutz gegen aggressive Bestandteile der Schmelze 6 eine Hülse 33 aus Bornitrid vorgesehen.
Die Verdampfereinheit 38 gemäß Figur 3 besteht aus einem geschlossenen, mit einer Öffnung 4 versehenen Tiegel 5 aus Graphit, dessen Innenwand mit einer Schutzschicht 27 versehen ist und auf einem Tiegeltragstift 39 abgestutzt ist, der seinerseits auf der Bodenplatte 12 ruht, einem den Tiegel 5 umschließenden Heizelement 7, einem den Tiegel 5 auf der Bodenplatte 12 abst tzenden, mehrstufigen Tragrohr 8, 8 ',8'', einer das Tragrohr 8, 8', 8'' umschlingenden, vom Kuhlmittel durchflossenen Kuhlschlange 10 mit Kuhlmittelzu- und -ableitung (nicht naher dargestellt) , zwei durch die mit Kuhlkanalen 11, versehene Bodenplatte 12 hin- durchgefuhrte Stromklemmen 20,21, drei die Stromklemmen 20,21 jeweils umschließende, aus Quarzglas gebildete Rohrstucke 13,15 und einem auf der an der Wand 30 des Vakuumkessels befestigten Bodenplatte 12 abgestutzten, haubenformigen Gehauseteil 23, wobei die von den geschilderten Einzelteilen gebildeten Hohlräume mit Damm- oder Isolierstoffen 9,24,25,26 ausgef llt sind.
Seitlich neben der Verdampfereinheit 38 ist eine Ka- thodene heit 29 am Wandteil 30 des Vakuumkessels an einem Kathodenhalter 34 fest angeordnet, wobei die Stromklemme 28 für die Kathode 29 abgedichtet durch die Wand 30 hmdurchgefuhrt ist. Der Lichtbogen brennt zwischen der Metallkathode 31 und einem wassergekühlten Anodenring 37 (z. B. aus Kupfer), der an einem Anodenhalter 36 befestigt und über eine Stromklemme 35, die durch die Wand 30 hmdurchgefuhrt ist, an eine nicht naher dargestellte Stromversorgung angeschlossen ist und sich im Bereich zwischen der Öffnung 4 des Tiegels 5 und der Kathode 31 befindet.
Wie Figur 2 zeigt, besteht das Heizelement 7 aus einem zylindrisch geformten Zuscnnitt aus einer Graphitfo- lie, die mit Schlitzen 39,39', bzw. 40,40', versehen ist und insgesamt ein Maanderband bildet. Die Enden des Heizelements 7 sind mit Anschlußfahnen 41,42 versehen und mit den Stromklemmen 20,21 bzw. 22 verschraubt. Es ist klar, daß an Stelle eines den Tiegel 5 ringförmig umschließenden Maanderbandes aus Graphit auch ein Bodenheizer zwischen der Tragplatte 16 und dem Tiegelboden vorgesehen sein kann.
In Figur 4 ist ein Tiegel 47 dargestellt, dessen Öffnung 48 als Kamm 43 ausgebildet und im übrigen aus Graphit gebildet ist und an seiner Innenwand mit einem Polysilanschlicker 44 beschichtet ist. Dieser Poly- silanschlicker tragt dafür Sorge, daß die hocherhitzte und damit sehr aggressive Siliziumschmelze im Inneren des Tiegels 47 den Tiegel nicht vorzeitig zerstört. Die Praxis hat nämlich gezeigt, daß insbesondere im Bereich A des Übergangs von der Seitenwandung 45 des Tiegels 47 zum oberen Wandteil 46 Anfressungen auftreten. Da der Tiegel mit einer Polysilazanlosung mit einem Anteil von SiC-Kπstallen ausgeschwenkt (eingeschlickert) ist und diese anschließend bei Temperaturen von über 1000°C eingebrannt ist, entsteht eine Schutzschicht 44 aus Si-C-N-Keramik mit SiC- Kπstallemlagerungen. Mehrmaliges Einschlickern erlaubt eine optimale Verzahnung der Schicht mit der Tiegelwand durch eine hochviskose Losung mit geringen SiC-Kristallanteilen und einer dicken zweiten (oder dritten) Schicht durch eine weniger viskose Losung mit hohen SiC-Kristallanteilen . Das Schichtpaket wird dann bei Betriebstemperaturen von 1700°C bis 2000°C in eine geschlossene dicke SiC-Schutzschicht 44 umgebildet.
An Stelle einer Schlickerschicht kann im Inneren des Tiegels auch eine mertisierende Beschichtung aufgebracht sein, die elektrisch leitfahig und bei einer
Temperatur des Verdampfungsguts (im Bereich von 2000°) genügend stabil ist und weder mit dem Tiegelmateπal noch mit dem Verdampfungsgut unerwünschte Reaktionen eingeht. Unerwünschte Reaktionen mit dem Tiegelmateri- al fuhren zu einer Modifikation im Innern, beispielsweise zu Versprodung, zu Materialtransport oder ähnlichem. Erwünschte Reaktionen sind hingegen solche, die die Tiegelinnenwand mit einer passivierenden und/oder sperrenden Schicht überziehen. Unerwünschte Reaktionen mit dem erdampfermateπal bestehen z. B. im Auflosen der Schient in flussigem Verdampfermateπal .
Als Material für eine mertisierende Beschichtung kann eine Iridium- oder Iπdium-Platm-Legierung eingesetzt werden. Eine solche Beschichtung wird in geringer Schichtdicke (bevorzugt < Iμm) mittels Kathodenzer- staubung (Sputtern) aufgebracht. Bei Tiegeln 5,47, die als Hohlkörper ausgeformt sind, wird hierzu mindestens eine langgestreckte, dem Tiegelquerschnitt angepaßte, beispielsweise platten-, stab-, rohrformige Kathode in den Hohlraum des Tiegels 5,47 eingetaucht. Bei Verwendung einer einzelnen Kathode wird der Tiegel als Kathode geschaltet. Bei Verwendung zweier Kathoden werden diese bevorzugt erdfrei an eine Wechselspannung, vorzugsweise im Nieder- oder Mittelfrequenzbereich gelegt, derart, daß die Kathoden alternierend wechselseitig als Anode und Kathode gepolt sind.
Ungeachtet der gewählten Kathodenzerstaubungsanordnung ist es von Vorteil, den Tiegel 5,47 wahrend der Beschichtung aufzuheizen.
Alternativ kann der erhitzte Tiegel 5,47 mnenseitig mittels eines thermischen CVD-Verfahrens beschichtet werden. Hierzu wird eine fluchtige, feste oder flussige Ausgangssubstanz in den Tiegel eingebracht und dieser erhitzt. Hierdurch wird die Ausgangssubstanz für die Beschichtung im Innern unter Schichtbildung an der
Tiegelinnenwand zersetzt. Es ist hierbei dafür zu sorgen, daß fluchtige Zersetzungsprodukte aus dem Inneren des Tiegels abgeführt werden.
In Figur 6 ist e n Tiegel 57 dargestellt, der aus kar- bonfaserverstarktem Kohlenstoff (C/SiC-Material) gebildet ist und mit einem offenen becherförmigen Boden- teil 58 aus Graphit verklebt ist.
Figur 7 zeigt einen Tiegel 52, der doppelwandig ausgebildet ist, wobei die beiden Wandlagen 53,54 von einer Folie 55 aus Graphit getrennt sind. Die Wandlagen 53,54 und die Folie 55 sind miteinander verklebt.
Mit Hilfe der anodischen Verdampfereinheit 2 wird Si verdampft und dabei ein Teil des Kathodenmateπals 31 n die SιOx-Schιcht eingebaut. Ein Teil der Lichtbogen-Energie heizt den Tiegel 5,47,52,57, wobei Si verdampft und zusätzlich 02 in die Vakuumkammer 49 eingelassen wird. Durch den Aufbau wird ein rein metallischer Lichtbogen gezündet und betrieben, wodurch die Kathode 31 erodiert wird. Die Metallionen ionisieren zu einem Teil den Si-Dampfwolke 50 und zu einem anderen Teil aktivieren sie die Substratoberflache, reinigen diese Oberflache, verdichten die aufgedampfte Schicht und erhohen bzw. ermöglichen die vollständige Reaktion mit dem m die Vakuumkammer 49 eingelassenen Sauerstoff. Weiterhin wird ein bestimmter Anteil des Kathodenmaterials in die Schicht eingebaut.
Eine Regelung der Verdampfungsrate des thermischen Verdampfers kann zur Messung der Fullstandshohe des Si im Tiegel 5,47,52,57 und zur Messung der Verdampfungsrate verwendet werden (zeitliche Änderung des Füllstandes ~ Verdampfungsrate) . Ist nämlich als Sekundar- heizung der Tiegel 5,47,52,57 mit Strom durchflössen, so bildet das System "Tiegel - Si-Schmelze" elektrisch gesehen eine Parallelschaltung zweier Widerstände.
Nach dem Einschmelzen des Si-Vorrates 6 wird dieses System einen elektrischen Widerstand R0 haben. Mit zunehmender Verdampfung wird sich der Widerstand erhohen
R = R(t) t: Zeit der Verdampfung
Ein leergedampfter Tiegel 5,47,52,57 hat den Widerstand Rleer-
Durch Aufnahme einer Kennlinie R = R(t) kann dann der Füllstand bestimmt werden (R0 < t < Rieer) •
Durch die zeitliche Änderung
δR/δt = F(t) t: Zeit der Verdampfung
kann die Verdampfungsrare bestimmt werden.
Um eine höhere Verdampfungsrate zu erhalten, wird der Plasmastrom erhöht. Dadurch wird der Tiegel 5,47,52,57 starker erhitzt. Gleichzeitig steigt auch die Katho- denerosion an. In einem definierten Strombereich bleiben die Verhaltnisse Verdampfungsrate zu Ionisation zu Dotierung nahezu konstant.
Bei einer sekundären Tiegelheizung ist dies nicht mehr der Fall. Die Verdampfungsrate des Si wird durch die zugefuhrte Energie der sekundären Heizung definiert (= Basisverdampfung) . Zusatzlich wird über die Plasmastarke ein zum Plasma proportionaler Anteil von Si verdampft (= Lichtbogen-Verdampfung) . Dieser Plasmastarke ist ebenfalls proportional der Hohe der Kathodenerosion und der Ionisation des Si-Dampfes. Durch die Einstellung einer Basisverdampfung zu einer Plasmaverdampfung kann damit der Si-Anteil zum Dotierungsanteil getrennt eingestellt werden. Der Ionenanteil ist über dem Lichtbogen-Strom mit dem Dotierungsanteil gekoppelt .
Durch das Ausblenden eines begrenzten Raumwmkelberei- ches wird die Lichtbogen-Energie nicht sehr effektiv (d. h. Stromhohe zu Kathodenerosion oder Lebensdauer) ausgenutzt. Unter dem Gesichtspunkt Produktionszeit zu Instandhaltung wird dies bei einer Produktionsanlage nur unter unumgänglichen verfahrenstechnischen Gesichtspunkten akzeptiert werden können. Der Einfluß der Temperatur auf den Ionisationsgrad des Kathodenma- terials und des Dotierungsgrades des Kathodenmaterials m der aufgedampften Schicht (Anodenmaterial) ist bei gegebener Konstruktion (z. B. Kühlung der Kathode) ebenfalls festgelegt.
Eine produktionstechnische Regelung erlaubt den Aufbau einer Verdampferanordnung mit anodischem Lichtbogen und einer sekundären Heizung des Tiegels (= Kathode) . Dabei sind verschiedene Ausfuhrungsformen möglich:
1. ein weiterer anodischer Lichtbogen,
2. ein direkt stromdurchflossener Tiegel,
3. eine Strahlungsheizung.
Mit der Sekundarheizung wird das zu verdampfende Anodenmaterial nicht nur eingeschmolzen, sondern auch auf die gewünschte Temperatur T (mit T > TSChmeize) ein¬ gestellt. Damit ist eine Basisverdampfung (rein thermische Verdampfung) von 100 % neutralen Teilchen festgelegt .
Wird nun zusatzlich mit einem anodischen Lichtbogen (primärer Verdampfer) diesem System (Kathode = Tiegel + Si-Schmelze) Energie zugeführt, so wird sich in Abhängigkeit des Lichtbogen-Stromes
1. eine zusätzliche Verdampfung des Si,
2. eine Ionisation des Si-Dampfes und
3 . eine Beimischung des Kathodenmaterial s in der SiOx-Schicht
ergeben .
Dabei werden die beiden Großen "zusatzliche Verdampfung" und "Beimischung des Kathodenmaterials" ausschließlich von der Intensität des Lichtbogen-Stromes abhangen, wahrend die Ionisation des zu verdampfenden Materials (Si-Dampf) von der Intensität des Lichtbogen-Stromes und der Hohe der Basis-Verdampfung abhangt :
I o e an z a l |0nen ln Richtung auf das Substrat ~ "n Z l prιm |0πen X An Zahl Si-Dampfatome
Der Strom des anodischen Lichtbogens wird mit einem Strommeßgerat 59 gemessen. Für die Temperatur der Schmelze 6 kann entweder direkt ein Temperaturfühler am Tiegel 5,47,52,57 oder alternativ der Strom der Se- kundarheizung 7 herangezogen werden.
Bezugszeichenliste
Verdampfereinheit Tiegeltragstift Öffnung Tiegel zu verdampfendes Gut Heizelement , 8 ' , 8 ' ' Tragrohr Isolierschicht Kuhlschlange ,11',... Kuhlkanal Bodenplatte Rohrstuck Rohrstuck Rohrstuck Tragplatte Durchbruch Durchbruch Durchbruch Stromklemme Stromklemme Stromklemme Gehauseteil Dammstoff Dammstoff Dammstoff Schutzschicht Stromklemme Kathodeneinheit Wand des Vakuumkessels Kathode Anodenring Schutzhulse Kathodenhalter Stromklemme
Anodenhalter Anodenring Verdampfereinheit ,39',... Schlitz ,40',... Schlitz Anschlußfahne Anschlußfahne Kamin Polysilanschlicker Seitenwand oberes Wandteil Tiegel Tiegelöffnung Vakuumkammer Dampfwolke Öffnung Tiegel Wandlage Wandlage Graphitfolie Öffnung Tiegel Bodenteil Strommeßgerät Stromversorgung Stromversorgung