- 1 -
Wanddurchführung für Kabel und Leitungen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wanddurchführung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Wenn Kabel und Leitungen durch Wände hindurchgeführt werden müssen, so werden an eine solche Durchführung je nach Einsatzgebiet verschiedene Anforderungen gestellt. So kann eine derartige Durchführung einfach im Vorsehen einer genügend grossen Aussparung resp. Öffnung in der Wand realisiert werden, wenn ausser dem Zugang für die Kabel und Leitungen keine weiteren Anforderungen gestellt werden.
Nun werden aber gerade beispielsweise im Schiffsbau an Kabeldurchführungen besondere Anforderungen gestellt, wobei insbesondere die Brandhemmung, d.h. den Feuerschutz, eine sehr hohe Bedeutung zukommt. Wenn auch die Wände den entsprechenden Forderungen des Brandschutzes genügen, so stellt gerade die Durchführung von Kabeln und Leitungen einen kritischen Punkt dar, denn in diesem Bereich wird die Struktur der Wand durch einen Durchgangskanal geschwächt. Wenn dieser Kanal einfach offen ausgebildet ist, so wird gar keine Feuerhemmung erzielt, dieses kann einfach durch die zwischen den Kabeln resp. Leitungen gebildeten Hohlräume und der Wandung in den nächsten Raum übergreifen.
Um den Brandschutzbestimmungen zu genügen, könnte ein solcher Durchgang nach dem Einlegen resp. Montieren der Kabel einfach mit einem brandhemmenden Mittel verschlossen werden, beispielsweise durch Ausgiessen. Dies ist aber einerseits sehr aufwendig bei der Montage und weist
- 2 -
andererseits den Nachteil auf, dass bei einer Reparatur oder einem Ersatz der Kabel oder Leitungen diese Masse zuerst wieder entfernt werden muss, was mit einem enormen Aufwand verbunden sein kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag nun darin, eine Wanddurchführung für Kabel und Leitungen zu finden, welche einerseits einfach anzubringen ist und andererseits auch eine zuverlässige Brandhemmung im Rahmen der entsprechenden Bestimmungen garantiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine
Wanddurchführung mit den kennzeichnenden Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere, bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich nach den Merkmalen der weiteren Ansprüche 2 bis 11.
Die erfindungsgemässen Wanddurchführungen sollen vorzugsweise ge ass den Ansprüchen 12 bis 14 verwendet werden.
Die erfindungsgemässe Wanddurchführung ist sehr einfach im Aufbau, da sie im wesentlichen aus nur zwei verschiedenen Bauteilen besteht, einem Flansch-Seitenteil und einem
Deckenteil, wovon jeweils zwei Stück verwendet werden und vorteilhafterweise schnell und einfach zur kastenartigen Wanddurchführung zusammengesteckt werden können. Der Aufbau kann dabei vorteilhafterweise praktisch ohne Werkzeuge erfolgen und ein fehlerhafter Aufbau ist praktisch ausgeschlossen.
Mit dem bevorzugten Einsatz eines eine wabenartige Struktur aufweisenden wärmereagierenden Blockes wird eine zuverlässige Abdichtung der Öffnung im Brandfall erzielt,
- 3 -
und gleichzeitig die Kabel und Leitungen auf einfach Weise in der Wanddurchführung gehalten.
Vorteilhafterweise lassen sich auch nachträglich problemlos weitere Kabel und Leitungen hinzufügen oder entfernen, ohne dass die Brandschutzwirkung dabei beeinträchtigt wird oder die Wanddurchführung entfernt oder geändert werden muss.
Ein Ausführuπgsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Ansicht einer erfindungsgenässen Wanddurchführung;
Fig. 2 die Aufsicht auf einen Befestigungsflansches eines Teiles der Wanddurchführung von Figur 1;
Fig. 3 die Seitenansicht von Figur 2;
Fig. 4 die Aufsicht auf ein Deckenteil des Befestigungsflansches von Figur 1;
Fig. 5 die Seitenansicht von Figur 4;
Fig. 6 die Aufsicht auf den Durchgangskanal der Wanddurchführung von Figur 1 mit eingesetztem, wärmereagierenden Material mit durchgeführten Kabeln und Leitungen;
Fig. 7 die Aufsicht auf den Durchgangskanal einer Wanddurchführung nach Figur 1 mit eingesetztem Zwischenbodenstück;
- 4 -
Fig. 8 der Querschnitt durch eine mit einer Wanddurchführung ausgestatteten Wand mit eingesetzten Kabeln;
Fig. 9 der Querschnitt durch eine mit zwei Wanddurchführungen ausgestatteten Wand mit eingesetzten Kabeln.
In Figur 1 ist nun schematisch die Ansicht einer erfindungsgemässen Wanddurchführung 1 dargestellt. Die Wanddurchführung 1 besteht dabei im wesentlichen aus einem aus mehreren Teilen gebildeten, kastenförmigen Gehäuse 2, dessen Innenseiten den Durchführungskanal 3 bilden. Auf einer Stirnseite des Durchführungskanals 3 sind am Gehäuse 2 senkrecht nach Aussen abstehende Befestigungsflanschen 4 ausgebildet, welche in bestimmten Abständen angeordnete
Befestigungsöffnungen 4' aufweisen. Die Wanddurchführung 1 lässt sich damit mittels durch diese Öffnungen hindurchführende Befestigungselemente wie beispielsweise Schrauben mit der Wand verbinden, an welcher die Wanddurchführung angebracht werden soll.
In Figur 2 ist nun die Aufsicht auf eine Seite des vorzugsweise zweiteilig aufgebauten Flansch-Seitenteiles der Wanddurchführung 1 dargestellt. Die Seitenwand 5 ragt dabei senkrecht von der Ebene des Befestigungsflansches 4 nach oben ab. Vorzugsweise sind die an den
Befestigungsflansch 4 mündenden Ränder der Seitenwand 5 als senkrecht nach Aussen gebogene Kanten 10 ausgebildet.
Jeweils zwei derartige Flansch-Seitenteile können nebeneinander zum die Öffnung des Durchführungskanals 3 bildenden Teil der Wanddurchführung 1 zusammengestellt
- 5 -
werden. Vorteilhafterweise können hierfür zwei identische Teile verwendet werden, da diese vollkommen symmetrisch ausgebildet sind. Durch entsprechendes Ablängen der beiden Schenkel der jeweiligen Befestigungsflanschen 4 lassen sich mit einem Bauteil unterschiedlich breite Durchführungsöffnungen realisieren .
In Figur 3 ist der Übersichtlichkeit halber die Seitenansicht auf das Teil nach Figur 2 dargestellt. Hier sind nun weiter die vorzugsweise im Endbereich der freien Enden der Seitenwand 5 ausgebildeten Schlitze 11 ersichtlich, welche insbesondere auch durch die Kante 10 hindurchführen. Damit wird aus dem Endbereich der Kante 10 eine Sicherungszunge gebildet, welche beispielsweise zur Sicherung der Deckenteile 7,8 gegen abrutschen von den Kanten 10 eingesetzt werden könne, wie später noch erläutert werden wird.
In Figur 4 ist nun die Aufsicht auf ein Deckenteil 7 dargestellt, in Figur 5 die Seitenansicht davon. Das Deckenteil weist eine im wesentlichen rechteckige Fläche auf, wobei jeweils zwei Ränder als nach oben ausgebogene Kanten 12 ausgebildet sind, und die beiden anderen Ränder als einen u-förmigen Querschnitt aufweisende Laschen 9.
Es ist nun einfach nachvollziehbar, wie aus diesen zwei Grundelementen einfach die in Figur 1 dargestellte Wanddurchführung 1 auf einfache Weise zusammengesteckt resp. zusammengeschoben werden kann. Nachdem zwei Flansch- Seitenteile aneinandergestellt sind, können die Deckenteile 7 und 8 auf einfache Weise über ihre Laschen 9 auf die entsprechenden Kanten 10 der Seitenwände 5,6 aufgeschoben werden, wodurch eine stabile Kastenkonstruktion entsteht, bei welcher ein Durchführungskanal 3 gebildet wird. Um nun
- 6 -
ein abgleiten oder wegrutschen der Deckenteile 7 resp. 8 wirksam zu verhindern, können die vorzugsweise vorgesehenen Sicherungszungen 10' einfach nach oben abgebogen werden.
Vorteilhafterweise lässt sich damit aus nur wenigen Teilen einfach und schnell eine Wanddurchführung zusammenstellen resp. aufbauen.
In den Durchführungskanal 3 resp. an die Innenwände dieses Durchführungskanals 3 wird nun ein auf wärme reagierendes Material eingesetzt, wie beispielsweise in Figur 6 anhand eines eine wabenartige Struktur aufweisenden Blocks 13 dargestellt ist. Es wir hierfür ein an sich bekanntes, beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur sein Volumen um ein vielfaches vergrösserndes Material eingesetzt.
Der Vorteil beim Einsatz eines eine dargestellte Struktur mit längsverlaufenden, parallelen Öffnungen 14 aufweisenden Blockes 13 besteht darin, dass darin die Kabel 16 einfach hindurchgeführt resp. hindurchgestossen werden können und gleichzeitig auch auf Abstand zueinander gehalten werden. Wenn überdies das Material mit flexiblen Wandungen ausgestattet ist, lassen sich auch Kabel resp. Leitungen 16 mit grösserem Durchmesser als die Öffnungen 14 selbst einfach ein- resp. durchführen. Ein grosser Vorteil bei der vorgestellten Lösung liegt nun weiter darin, dass jederzeit, also auch nachträglich nach dem Einbau der Wanddurchführung, weitere, zusätzliche Leitungen 16 hindurchgeführt werden können. Ebenfalls ist der Austausch eines bestehenden Kabels aus Reparaturgründen einfach durchführbar. Sobald sich nun tatsächlich ein Brandausbruch auf einer Seite der Wand ereignet, wird die Durchführungsöffnung nach dem Ausdehnen des Blockes 13
- 7 -
zuverlässig und vollständig verschlossen und erreicht die geforderten Brandhe mwerte .
Wenn nur einzelne, wenige Leitungen 16 durch die Wanddurchführung geführt werden sollen, so wird vorzugsweise ein Abstandselement 17 im Durchführungskanal 3 angeordnet, wie dies aus der Ansicht nach Figur 7 hervorgeht. Dieses Abstandselement 17 besteht im wesentlichen aus einem flächigen, zwei Schenkel 17' aufweisenden Einsatz, welcher den Durchführungskanal 3 in zwei Querschnittsbereich aufteilt. Nun kann beispielsweise im oberen Bereich der vorgängig geschilderte Block 13 mit wabenartiger Struktur eingesetzt werden, um die durchzuführenden Leitungen 16 aufzunehmen. Im unteren Bereich kann stattdessen einfach auf eine der inneren Wandflächen ein flächiges Band aus demselben, unter
Wärmeeinfluss sich ausdehnenden Material angeordnet werden. Dieses füllt bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur bei einem Brandfall den unteren Bereich, ein welchem sich keine Leitungen 16 befinden, vollständig aus. Im oberen Bereich erlaubt die wabenartige Struktur des Blockes 13 ein vollständiges Auffüllen des Raumes um die Leitungen 16 herum, wie vorgängig bereits geschildert.
In Figur 8 ist nun noch der Querschnitt durch eine mit der erfindungsgemässen Wanddurchführung 1 ausgerüsteten Wand 15 dargestellt. Die Wanddurchführung 1 ragt dabei nach einer Seite von der Wand 15 ab, und die Leitungen 16 sind dabei im strukturierten Block 13 gehalten. Der Block 13 reicht dabei vorzugsweise von der einen Wandseite bis zur Austrittsöffnung der Wanddurchführung 1.
Bei der Verwendung der erfindungsgemässen
Wanddurchführungen 1 können auch die Wände, bei
- 8 -
entsprechendem Aufbau, dünner als herkömmlich ausgeführt werden. Dann können vorzugsweise auf beiden Wandseiten Wanddurchführungen 1 angeordnet sein, wie in Figur 9 im Querschnitt dargestellt. Damit kann ebenfalls eine die Brandschutzbestimmungen erfüllende Länge des Blockes 13 erzielt werden.
Es hat sich gezeigt, dass sich die dargestellten Wanddurchführungen 1 insbesondere für den Einsatz für die Durchführung von Kabeln bei Schiffen eignen. Gerade bei dieser Anwendung müssen die Kabel und Leitungen durch eine sehr hohe Zahl von Wänden resp. Schoten hindurchgeführt werden, und durch den einfachen Aufbau und die geringe Anzahl der einfach herzustellenden Teile der Wanddurchführungen 1 lassen sich sowohl Kosten wie auch Arbeitszeit bei der Montage einsparen. Selbstverständlich eigenen sich diese Wanddurchführungen 1 aber auch für andere Anwendungen, bei welchem Vorschriften betreffend Brandhemmung eingehalten werden müssen.