Funkgerät mit Fernbedienung
Die Erfindung betrifft ein Funkgerät mit einer Vielzahl von einstellbaren Sende- und Empfangsfunktionen, das zur Übertragung von Informationen in einem komplexen Funkübertragungssystem, beispielsweise im Kurzwellenbereich, geeignet ist.
Es ist bekannt, stationäre oder in Fahrzeuge installierte Funkgeräte wie Kurzwellen-Sende- Empfangs-Geräte über örtlich einige Meter oder auch weiter entfernt abgesetzte Fernbediengeräte zu bedienen, deren Zustand zu überwachen und die Sende- /Empfangsinformation zu übertragen. Dazu ist am Funkgerät eine entsprechende Schnittstelle für eine Kabelverbindung zwischen Funkgerät und Fernbedienungsgerät vorgesehen.
Bei Funkübertragungssystemen, die mit solchen fernbedienbaren Funkgeräten arbeiten, besteht ähnlich wie im Telefonbereich zunehmend die Forderung nach einer freien Beweglichkeit des Benutzers im Raum oder im Gelände, ohne über Kabel od.dgl. an das Funkgerät angebunden zu sein. Diese Forderung besteht inbesondere bei hochmobilen Anwendungen, wie taktischen militärischen Einsätzen oder sonstigen spontanen Aktionen wie Rettung und Noteinsätzen.
Im Telefonbereich ist es zu diesem Zweck bei den sogenannten Schnurlos-Telefonen bekannt, ein bewegliches Handgerät über eine Funkverbindung mit einem mobilen Basisgerät zu verbinden (deutsche Patentschrift 42 37 395). Über diese Funkstrecke können nicht nur die Sprachinformationen übertragen werden, sondern auch Programmierparameter für das Basisgerät. Diese bekannten Anordnungen sind für die hohen Anforderungen bei Funkgeräten mit einer Vielzahl von komplexen Bedienfunktionen nicht geeignet.
2 Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein System aufzuzeigen, mit dem die oben erwähnte
Forderung nach freier Beweglichkeit des Benutzers auch bei solchen
Funkübertragungssystemen mit hoher Anforderung an die Bedienfunktionen erfüllt werden kann.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Funkgerät laut Oberbegriff des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung wird sowohl für die Übertragung der Bedienfunktionen als auch für die Informationsübertragung zwischen einem abgesetzten Fernbediengerät und dem eigentlichen Funkgerät eine an sich bekannte Funkstrecke benutzt, die jedoch zusätzlich noch zur Sicherung einer fehlerfreien Übertragung entsprechende Schutzmaßnahmen aufweist. Damit kann auch ein solches Funkgerät, das eine Vielzahl von komplexen Bedienfunktionen besitzt und das zur Informationsübertragung in einem komplexen Funkübertragungssystem, beispielsweise in einem Kurzwellenübertragungssystem, benutzt wird, vom Benutzer ferngesteuert und fernüberwacht werden und der Benutzer kann sich trotzdem frei im Raum oder Gelände bewegen. Durch die zusätzlichen Schutzmaßnahmen bei der Funkübertragung wird gewährleistet, daß unberechtigte Personen nicht in das Bedien- und Informationsübertragungs-System eindringen können. Die erfindungsgemäße Maßnahme ist sowohl für eine Übertragung von Sprache als auch von anderen Daten, möglicherweise sogar im Zeitmultiplex, geeignet. Beim erfindungsgemäßen Funkgerät verbleiben die eigentlichen komplexen Einrichtungen zum Einstellen der Sende- und Empfangsfunktionen sowie zum Aufbau der Verbindung im eigentlichen Funkgerät und lediglich die Bedien- und Überwachungsbefehle werden zusammen mit den Sprach- oder Dateninformationen über die Fernbedien-Funkstrecke ausgetauscht.
Die Fernbedien-Funkstrecke ist bezüglich der Wahl der Übertragungsfrequenz, der Leistung und der eventuell angewandten Codierung und der Datenrate so ausgelegt, daß hierdurch eine sichere Übertragung über eine Entfernung von einigen hundert Metern möglich ist und die Sicherheit der Übertragung nicht wesentlich schlechter wird als für das Gesamtsystem gefordert wird. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß wahlweise
3 oder gleichzeitig ein entsprechendes Leistungsmanagement für die Funkstrecke eingesetzt wird, ein gesichertes Übertragungsprotokoll für die Informationsübertragung, beispielsweise ARQ, benutzt wird oder eine Bandspreizung angewendet wird. Zum Schutz der Steuer-, Überwachungs- und Informationsdaten ist eine Verschlüsselung auf der Fernbedien-Funkstrecke möglich.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Figur zeigt ein übliches stationäres oder semi-mobiles Funkgerät 1, das eine Vielzahl von komplexen Funktionen besitzt und zur Übertragung von Informationen in einem komplexen Funkübertragungssystem, beispielsweise einem Kurzwellenübertragungssystem, geeignet ist. An dem Funkgerät 1 ist eine Schnittstelle 2 für eine drahtlose Verbindung über eine Fernbedien-Funkstrecke 3 vorgesehen, über welche das Funkgerät 1 mit einem örtlich abgesetzten Fernbedienungsgerät 4 drahtlos verbunden ist. Die Übertragungsfrequenz dieser Funkstrecke 3 ist angepaßt an das Operationelle Szenario, sie kann zwischen einer Kurzwellenverbindung bis zu einer Verbindung über optisches Licht (Infrarot) gewählt werden. Das Fernbedienungsgerät 4 ist über eine Batterie gespeist, es besitzt ein Anzeigefeld für die Bedienfunktionen des Funkgerätes 1 und ein entsprechendes Bedienfeld, mit dem vom Benutzer die einzelnen Bedienfunktionen des Funkgerätes eingestellt werden können. Außerdem ist eine Zustandsanzeige des Funkgerätes über das Anzeigefeld möglich. Zusätzlich ist eine Schnittstelle 5 für die Ein- und Ausgabe der über das Funkgerät zu übertragenden Information vorgesehen, bei der es sich beispielsweise um Sprache oder sonstige digitale Daten handeln kann. Über die Funkstrecke 3 wird also nicht nur das abgesetzte Funkgerät 1 bedient und überwacht, sondern es werden über diese Funkstrecke auch die eigentlichen Informationen zum Handgerät 4 übertragen.
Auf der Funkstrecke 3 sind zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Sicherung einer fehlerfreien Übertragung der Bedien- und Informationsdaten vorgesehen. Die Funkstrecke 3 ist z.B. mit einer geeigneten Kanalcodierung ausgestattet und die Datenübertragung erfolgt nach einem geeigneten bekannten Übertragungsprotokoll. Außerdem können Maßnahmen zur Codierung und Verschlüsselung der übertragenen Daten vorgesehen sein, die auch ein
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Eindringen von unberechtigten Personen in die Übertragungsstrecke verhindern. Außerdem können noch Maßnahmen zum Schutz gegen Störungen von außen getroffen werden, beispielsweise durch entsprechende Signalspreizung (Anwendung eines geeigneten Frequenzsprungverfahrens oder anderer Codiermaßnahmen).
Wenn das Funkgerät 1 bereits ein Fembediengerat 6 aufweist, das über ein Kabel 7 mit dem eigentlichen Funkgerät 1 verbunden ist, so kann auch an diesem bereits abgesetzten Fembediengerat 6 eine entsprechende Schnittstelle 2 vorgesehen sein, über welche eine drahtlose Fernbedien-Funkstrecke 3 zu einem entsprechenden Fembediengerat 4 herstellbar ist, wobei auch in diesem Fall wieder über eine Schnittstelle 5 die Ein- und Ausgabe der über das Funkgerät 1 zu übertragenden Information vorgesehen ist. Auch dabei werden über die Funkstrecke 3 also nicht nur die Femsteuer- und Fernüberwachungsdaten, sondern auch die Informationen übertragen.