Linearantriebssystem
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Linearantriebssystem, umfassend eine Statoranordnung mit einer Mehrzahl von in einer Anordnungslängsrichtung aufeinanderfolgenden Statorabschnitten, wobei jeder Statorabschnitt wenigstens eine Statorwicklung aufweist, eine Energiequeliezur Versorgung der Statorabschnitte mit elektrischer Energie, eine Schalteranordnung mit jeweils einer Schaltervorrichtung für jeden Statorabschnitt, um in Abhängigkeit von einer Schaltstellung jeder der Schaltervorrichtungen wahlweise elektrische Energie von der Energiequelle zu den den Schaltvorrichtungen jeweils zugeordneten Statorabschnitten zu leiten, eine Ansteuer- Vorrichtung zum Ansteuern jeder Schaltervorrichtung der Schalteranordnung, um zum Zuführen elektrischer Energie zu wenigstens einem ausgewählten Statorabschnitt die dem wenigstens einen ausgewählten Statorabschnitt zugeordnete Schaltervorrichtung in einen ersten Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, und die den nicht ausgewählten Statorabschnitten zugeordneten Schaltervorrichtungen in einen zweiten Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, wenigstens eine bezüglich der Statoranordnung in der Anordnungslängsrichtung bewegbare Läuferbaugruppe mit wenigstens einer Wechselwirkungsvorrichtung, welche durch Wechselwirkung mit einem in den Statorabschnitten erzeugten Magnetfeld eine zwischen der wenigstens einen Läuferbaugruppe und der Statoranordnung wirkende Antriebs/Brems-Kraft erzeugt.
Ein derartiges, im Stand der Technik bekanntes Linearantriebssystem ist in Fig. 2a schematisch gezeigt. Das Linearantriebssystem umfaßt eine allgemein mit 1 0s bezeichnete Statoranordnung mit einer Mehrzahl an in einer Anordnungslängsrichtung aufeinanderfolgend angeordneten einzelnen Statorabschnitten 1 2s. Die einzelnen Statorabschnitte sind über diesen
jeweils zugeordnete Schaltervorrichtungen 1 2s über eine Ansteuerleitung 1 6s mit einem Umrichter 1 8s als Energiequelle verbunden. Vom Umrichter 1 8s werden zur Versorgung der einzelnen Statorabschnitte 1 2s mit elektrischer Energie periodisch Spannungsimpulse alternierender Polarität erzeugt. Die einzelnen Statorabschnitte umfassen Wicklungen mit einer Mehrzahl an Windungen und bei Schließen der jeweils zugeordneten Schaltervorrichtungen 24s und dementsprechender Versorgung verschiedener Statorabschnitte 1 2s mit elektrischer Energie wird durch die Wicklungen in den einzelnen Statorabschnitten ein Magnetfeld erzeugt. Dieses Magnetfeld wirkt auf eine Läuferbaugruppe 20s ein, welche in der Anordnungslängsrichtung L bezüglich der Statoranordnung 10s bewegbar ist. Die Läuferbaugruppe 20s weist eine Wechselwirkungsvorrichtung, beispielsweise einen Permanentmagneten, auf, welcher in Wechselwirkung mit dem in den einzelnen Statorabschnitten 1 2s erzeugten Magnetfeld tritt und dabei eine vortreibende Kraft für die Läuferbaugruppe 20s erzeugt.
Die einzelnen Schaltervorrichtungen 24s stehen unter Ansteuerung einer in Fig. 2a nicht dargestellten Ansteuervorrichtung. Durch Zufuhr entsprechender Ansteuersignale können die Schaltervorrichtungen 24s durch die Ansteuervorrichtung in einen geschlossenen Zustand gebracht werden, um bestimmten der Statoranordnungen 1 2s elektrische Energie vom Umrichter 1 8s zuzuführen. Dazu wird beispielsweise die Positionierung der Läuferbaugruppe 20s bezüglich der Statoranordnung 10s erfaßt und es werden lediglich diejenigen der Statorabschnitte 1 2s mit elektrischer Energie versorgt, welche unmittelbar der Läuferbaugruppe 20s gegenüberliegen. Dies führt zu einer beträchtlichen Stromeinsparung, da lediglich diejenigen Statorabschnitte 1 2s bestromt werden, welche tatsächlich zum Vortrien beitragen. Bei dem in Fig. 2a dargestellten bekannten Linearantriebssystem besteht jedoch folgendes Problem. Man betrachte beispielsweise die beiden Statorabschnitte 1 2s' und 1 2s", welche im momentanen Zustand wenigstens teilweise durch die Läuferbaugruppe 20s in der Anordnungslängsrichtung L überlappt sind. Von diesen Statorabschnitten 12s' und 12s"
- - ist der Statorabschnitt 1 2s' vollständig von der Läuferbaugruppe 20s' überlappt, wohingegen der Statorabschnitt 1 2s" nur teilweise überlappt ist. Dies führt dazu, daß durch die Wechselwirkung beispielsweise des Dauermagneten in der Läuferbaugruppe 20s mit dem Statorabschnitt 1 2s' und dem Statorabschnitt 1 2s" im erstgenannten Statorabschnitt eine relativ starker Gegenspannung induziert wird, d. h. der elektrische Widerstand des Statorabschnitts 1 2s' ist relativ groß. Da der Statorabschnitt 1 2s" nur teilweise von der Läuferbaugruppe 20s überlappt ist, wird in diesem eine geringere Gegenspannung induziert, so daß der elektrische Widerstand in diesem Statorabschnitt 1 2s" geringer ist als im Statorabschnitt 1 2s' . Würden nun die beiden zugeordneten Schaltervorrichtungen 24s' und 24s" zum Erzeugen der vortreibenden Kraft geschlossen werden, so hätte dies aufgrund der Parallelschaltung der einzelnen Statorabschnitte 1 2s' zur Folge, daß der Strom hauptsächlich in demjenigen der Statorabschnitte fließt, welcher den geringeren elektrischen Widerstand aufweist. Dies wäre jedoch der Statorabschnitt 1 2s", der nur teilweise durch die Läuferbaugruppe 20s' bzw. deren Wechselwirkungsvorrichtung überlappt ist. Das heißt, es wird elektrische Energie von dem an sich zum Vortrieb wesentlich beitragenden Statorabschnitt 12s' abgezogen, was einen deutlichen Effizienzverlust zur Folge hat.
Um dies zu vermeiden, ist ein Linearantriebssystem entwickelt und benutzt worden, wie es in Fig. 2b gezeigt ist. Bei diesem nach dem sogenannten "Frog-Leap"-Verfahren arbeitenden Linearantriebssystem sind zwei Umrichter 1 8v, 1 8v' vorgesehen, welche über jeweilige Schalter 24v bzw. 24v' mit den zugeordneten Statorabschnitten 1 2v elektrisch verbindbar sind. Bei diesem Verfahren können unmittelbar aufeinander folgende Statorabschnitte 1 2v jeweils durch verschiedene Umrichter 1 8v bzw. 1 8v' bestromt werden, so daß das vorangehend angesprochene Problem des bevorzugten Stromflusses durch denjenigen Statorabschnitt, in welchem der geringere elektrische Widerstand vorhanden ist, hier vermieden werden kann. Dieses Linearantriebssystem erfordert jedoch die doppelte Anzahl an
Schaltern und Umrichtern und ist somit sowohl in konstruktiver als auch in schaltungstechnischer Hinsicht äußerst aufwendig.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Linearantriebssystem vorzusehen, welches mit möglichst geringem Energieaufwand betrieben werden kann und welches gleichzeitig in konstruktiver und schaltungstechnischer Hinsicht einfach aufgebaut ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Linearantriebssystem, umfassend eine Statoranordnung mit einer Mehrzahl von in einer Anordnungslängsrichtung aufeinanderfolgenden Statorabschnitten, wobei jeder Statorabschnitt wenigstens eine Statorwicklung aufweist, eine Energiequelle zur Versorgung der Statorabschnitte mit elektrischer Energie, eine Schalteranordnung mit jeweils einer Schaltervorrichtung für jeden Statorabschnitt, um in Abhängigkeit von einer Schaltstellung jeder der Schaltervorrichtungen wahlweise elektrische Energie von der Energiequelle zu den den Schaltvorrichtungen jeweils zugeordneten Statorabschnitten zu leiten, eine Ansteuervorrichtung zum Ansteuern jeder Schaltervorrichtung der Schalteranordnung, um zum Zuführen elektrischer Energie zu wenigstens einem ausge- wählten Statorabschnitt die dem wenigstens einen ausgewählten Statorabschnitt zugeordnete Schaltervorrichtung in einen ersten Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, und die den nicht ausgewählten Statorabschnitten zugeordneten Schaltervorrichtungen in einen zweiten Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, wenigstens eine bezüglich der Statoranordnung in der Anordnungslängsrichtung bewegbare Läuferbaugruppe mit wenigstens einer Wechselwirkungsvorrichtung, welche durch Wechselwirkung mit einem in den Statorabschnitten erzeugten Magnetfeld eine zwischen der wenigstens einen Läuferbaugruppe und der Statoranordnung wirkende Antriebs/Brems-Kraft erzeugt.
Bei dem Linearantriebssystem gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Statorabschnitte zur Versorgung mit elektrischer Energie von der Energie-
- 5 ,- - quelle in einer Serienschaltungsanordnung angeordnet und die Schaltervorrichtungen sind zu den jeweils zugeordneten Statorabschnitten schaltungsmäßig parallel angeordnet.
Mit dieser Anordnung der Statorabschnitte und der Schaltervorrichtungen kann erreicht werden, daßdas ungewünschte Abziehen elektrischer Energie von denjenigen Statorabschnitten, welche wesentlich zur Erzeugung der Vortriebskraft beitragen, vermieden wird. Da die Statorabschnitte seriell geschaltet sind, fließt zwangsweise durch alle zur Erzeugung der Vortriebs- kraft beitragenden Statorabschnitte der gleiche Strom. Diejenigen Statorabschnitte, welche aufgrund der Tatsache, daß sie momentan nicht zur Erzeugung einer Vortriebskraft beitragen können, nicht mit elektrischer Energie zu versorgen sind, werden durch entsprechende Ansteuerung ihrer jeweils zugeordneten bzw. zu diesen parallel geschalteten Schaltervor- richtungen durch diese Schaltervorrichtungen überbrückt, so daß der elektrische Strom aufgrund des deutlich geringeren elektrischen Widerstands im wesentlichen durch die Schaltervorrichtungen fließt und nicht durch die zugeordneten Statorabschnitte. Das heißt, um die Zufuhr elektrischer Energie zu bestimmten Statorabschnitten zu verhindern, werden diese durch die Schaltervorrichtungen mit deutlich geringerem elektrischen Widerstand überbrückt. Es wird somit bei relativ einfachem konstruktivem Aufbau und bei geringem steuerungstechnischen Aufwand die Möglichkeit geschaffen, nur diejenigen Statorabschnitte mit elektrischer Energie zu versorgen, welche tatsächlich zur Erzeugung einer Vortriebskraft beitragen können.
Der Energieverbrauch kann weiter gesenkt werden und der Ansteueraufwand kann weiter reduziert werden, wenn die Statorabschnitte in wenigstens zwei Statorabschnittgruppen aufgeteilt sind, von welchen wenigstens eine Statorabschnittgruppe wenigstens zwei Statorabschnitte umfaßt, und wenn die Schalteranordnung ferner eine der wenigstens einen Statorabschnittgruppe mit zwei Statorabschnitten zugeordnete und zu den schaltungsmäßig seriell angeordneten Statorabschnitten dieser Stator-
abschnittgruppe und den den Statorabschnitten dieser Statorabschnittgruppe zugeordneten Schaltervorrichtungen parallel geschaltete Gruppen- schaltervorrichtung umfaßt, welche durch die Steuervorrichtung ansteuerbar ist. Bei einer derartigen Anordnung können durch eine einzige sogenannte Gruppenschaltervorrichtung mehrere Statorabschnitte bzw. die diesen Statorabschnitten zugeordneten Schaltervorrichtungen überbrückt werden. Das heißt, es wird im Überbrückungsweg einerseits der elektrische Widerstand gemindert, andererseits ist zur Überbrückung einer Vielzahl an Statorabschnitten lediglich die Ansteuerung einer einzigen Gruppenschalter- Vorrichtung nötig.
Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Linearantriebssystem vorzugsweise zwischen wenigstens zwei Statorabschnitten eine Schutzschaltervorrichtung angeordnet, welche vorzugsweise durch die Ansteuervorrichtung zur Unterbrechung der seriellen Verbindung zwischen den beiden Statorabschnitten ansteuerbar ist. Eine derartige Schutzschaltervorrichtung wird im allgemeinen dann wirksam, wenn das Linearantriebssystem nicht in einem Vortriebskrafterzeugungszustand ist, sondern in einem Bremskraft- erzeugungszustand. In diesem Zustand wird in den einzelnen Stator- abschnitten, bzw. in deren Wicklungen, eine von der Vorbeibewegungs- geschwindigkeit der Läuferbaugruppe abhängige Spannung induziert. Die verschiedenen Komponenten eines derartigen Linearantriebssystems sind hinsichtlich ihrer Belastbarkeit derart ausgelegt, daß sie im wesentlichen bis zu einer durch die Energiequelle gelieferten Spannung, dem allgemeinen im Bereich zwischen 600 V und 700 V liegt, problemlos belastet werden können, bei deutlich höheren Spannungswerten jedoch beschädigt werden können. Eine Seriellschaltung von mehreren Statorabschnitten hätte jedoch zur Folge, daß die bei Vorbeibewegung der Läuferbaugruppe darin induzierten Spannungen addiert werden, so daß zumindest bei relativ hohen Vorbeibewegungsgeschwindigkeiten die durch Addition erhaltene Gesamtspannung deutlich oberhalb des Auslegungsbereichs von 600 V bis 700 V liegt und die Beschädigung verschiedener Komponenten nicht mehr
ausgeschlossen werden kann. Dies kann jedoch vermieden werden, wenn, wie vorangehend angesprochen, die Schutzschaltervorrichtung vorgesehen ist, welche die serielle Anordnung unterbricht, so daß auch die Spannungsaddition unterbrochen ist. Vorzugsweise ist dabei zwischen allen einander benachbarten Statorabschnitten jeweils eine Schutzschaltervorrichtung angeordnet.
Praktischerweise ist die Energiequelle eine Dreiphasen-Energiequelle und jede der Schaltervorrichtungen und gegebenenfalls die oder jede Gruppen- schaltervorrichtung umfaßt für jede Phase eine Schaltereinheit, wobei die Schaltereinheit jeder Schaltervorrichtung bzw. Gruppenschaltervorrichtung durch die Ansteuervorrichtung ansteuerbar ist.
Um die je weiligen Schaltvorgänge möglichst schnell durchführen zu können, wird vorgeschlagen, daß jede Schaltereinheit ein Paar parallel geschalteter Thyristoren umfaßt, wobei jeder Thyristor eines Paars in seinem geschlossenen, leitenden Schalterzustand in einer Stromflußrichtung leitend ist, welche der Stromflußrichtung des anderen Thyristors des Paars entgegengesetzt ist.
Die schaltungsmäßig serielle Anordnung der einzelnen Statorabschnitte ist dann besonders wirksam, wenn die Erstreckungslänge der wenigstens einen Wechselwirkungsvorrichtung in der Anordnungslängsrichtung wenigstens das Zweifache der Erstreckungslänge jedes Statorabschnitts in der Anordnungslängsrichtung beträgt. Als Beispiel kann hier genannt werden, daß die einzelnen Statorabschnitte eine Länge im Bereich von 2 Metern aufweisen und die Wechselwirkungsvorrichtung bzw. die Läuferbaugruppe eine Länge im Bereich von 5 Metern aufweist.
Bei dem erfindungsgemäßen Linearantriebssystem ist der erste Schaltzustand ein offener, nicht leitender Schaltzustand und der zweite Schaltzustand ist ein geschlossener, leitender Schaltzustand.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Linearantriebssystem gelöst, bei dem die Statorabschnitte zur Versorgung mit elektrischer Energie von der Energiequelle in einer Parallelschaltung angeordnet sind und bei welchem von den Statorabschnitten diejenigen als ausgewählte Statorabschnitte mit Energie versorgt sind, welche sich in der Anordnungslängsrichtung mit der wenigstens einen Wechselwirkungsvorrichtung der Läuferbaugruppe im wesentlichen vollständig überlappen.
Das heißt, es werden lediglich diejenigen der Statorabschnitte ausgewählt und mit Energie versorgt, welche aufgrund der nahezu vollständigen oder der vollständigen Überlappung mit der Wechselwirkungsvorrichtung der Läuferbaugruppe einen wesentlichen Beitrag zur Vortriebskraft liefern können, so daß das eingangs angesprochene Problem bei der aus dem Stand der Technik bekannten Parallelschaltungsanordnung beseitigt werden kann, bei welcher durch Zuschaltung einer nur teilweise überlappten Statoranordnung der Strom im wesentlichen durch diese Statoranordnung mit geringerem elektrischen Widerstand fließt.
Ein derartiges Linearantriebssystem ist besonders dann sehr effizient, wenn die Erstreckungslänge der wenigstens einen Wechselwirkungsvorrichtung in der Anordnungslängsrichtung ein Vielfaches der Erstreckungslänge jedes Statorabschnitts in der Anordnungslängsrichtung, vorzugsweise das Drei- bis Siebenfache beträgt. Als Beispiel könnte hier genannt werden, daß die wenigstens eine Wechselwirkungsvorrichtung bzw. die Läuferbaugruppe eine Länge im Bereich von 1 5 Metern aufweist und jeder Statorabschnitt eine Länge im Bereich von 2 Metern aufweist.
Auch hier ist es wieder vorteilhaft, wenn die Energiequelle eine Dreiphasen- Energiequelle ist und wenn jede Schaltervorrichtung für wenigstens zwei Phasen jeweils eine Schaltereinheit umfaßt, wobei jede der Schaltereinheiten jeder Schaltervorrichtung durch die Ansteuervorrichtung ansteuerbar ist.
Um die einzelnen Schaltvorgänge wieder möglichst schnell durchführen zu können, wird vorgeschlagen, daß jede Schaltereinheit ein Paar parallel geschalteter Thyristoren umfaßt, wobei jeder Thyristor eines Paars in seinem geschlossenen Schalterzustand in einer Stromflußrichtung leitend ist, welche der Stromflußrichtung des anderen Thyristors des Paars entgegengesetzt ist. Eine weitere Verringerung des schaltungstechnischen Aufwands kann bei dieser Parallelschaltungsanordnung der einzelnen Statorabschnitte dadurch erhalten werden, daß jede Schaltervorrichtung für zwei Phasen jeweils eine Schaltereinheit umfaßt und daß bei der dritten Phase keine Schaltereinheit vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Linearantriebssystem umfaßt vorzugsweise ferner bei wenigstens einem, vorzugsweise jedoch bei allen Statorabschnitten eine Bremskraft-Erzeugungsschaltung.
Diese Bremskraft-Erzeugungsschaltung kann beispielsweise parallel zu dem jeweils zugeordneten Statorabschnitt eine Serienschaltung aus einer Bremsschaltervorrichtung, wenigstens einem Widerstand und wenigstens einem Kondensator umfassen. Da durch die Bremskraft-Erzeugungs- Schaltung auch eine Sicherheitsfunktion zu erfüllen ist, d. h. beispielsweise bei Übergang in einen Undefinierten Beschaltungszustand oder bei Stromausfall dafür Sorge getragen werden muß, daß die Läuferbaugruppe sich nicht in ungebremster Art und Weise bezüglich der Statoranordnung bewegt, wird vorgeschlagen, daß die Bremsschaltervorrichtung eine normalerweise offene Sicherheitsschaltervorrichtung umfaßt, welche bei Unterschreiten eines Schwellenlaststroms und/oder einer Schwellenlast- spannung in einen geschlossenen, leitenden Zustand schaltet.
Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch möglich, daß die Bremsschaltervorrichtung durch die Ansteuervorrichtung ansteuerbar ist, um beispielsweise während eines normalen Betriebszustands in gezielter Art und Weise in bestimmten Bereichen eine Abbremsung der Läuferbaugruppe herbeiführen zu können.
Das erfindungsgemäße Linearantriebssystem umfaßt vorzugsweise ferner eine Positionserfassungseinrichtung zum Erfassen einer Relativpositionierung der Läuferbaugruppe bezüglich der Statoranordnung und zum Erzeugen eines die Relativpositionierung wiedergebenden Positionssignals für die Ansteuervorrichtung, wobei die Ansteuervorrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von dem Positionssignal bestimmte der Statorabschnitte zur Versorgung mit elektrischer Energie auszuwählen und die diesen ausgewählten Statorabschnitten zugeordneten Schaltervorrichtungen und gegebenen- falls Gruppenschaltervorrichtungen in den ersten Schaltzustand zu stellen.
Die Energiequelle ist vorzugsweise ein Umrichter.
Bei diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der erste Schaltzustand ein geschlossener, leitender Schaltzustand und der zweite Schaltzustand ist ein offener, nicht leitender Schaltzustand.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Linearantriebssystems, wobei das Linear- antriebssystem umfaßt: eine Statoranordnung mit einer Mehrzahl von in einer Anordnungslängsrichtung aufeinanderfolgenden Statorabschnitten, wobei jeder Statorabschnitt wenigstens eine Statorwicklung aufweist, eine Energiequelle zur Versorgung der Statorabschnitte mit elektrischer Energie, eine Schalteranordnung mit jeweils einer Schaltervorrichtung für jeden Statorabschnitt, um in Abhängigkeit von einer Schaltstellung jeder der Schaltervorrichtungen wahlweise elektrische Energie von der Energiequelle zu den den Schaltervorrichtungen jeweils zugeordneten Statorabschnitten
zu leiten, eine Ansteuervorrichtung zum Ansteuern jeder Schaltervorrichtung der Schalteranordnung, um zum Zuführen elektrischer Energie zu wenigstens einem ausgewählten Statorabschnitt die dem wenigstens einen ausgewählten Statorabschnitt zugeordnete Schaltervorrichtung in einen geschlossenen, leitenden Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, und die den nicht ausgewählten Statorabschnitten zugeordneten Schaltervorrichtungen in einen offenen, nicht leitenden Schaltzustand zu bringen oder/und in diesem zu halten, wenigstens eine bezüglich der Statoranordnung in der Anordnungslängsrichtung bewegbare Läuferbau- gruppe mit wenigstens einer Wechselwirkungsvorrichtung, welche durch Wechselwirkung mit einem in den Statorabschnitten erzeugten Magnetfeld eine zwischen der wenigstens einen Läuferbaugruppe und der Statoranordnung wirkende Antriebs/Brems-Kraft erzeugt, eine Positionserfassungsein- richtung zum Erfassen einer Relativpositionierung der Läuferbaugruppe bezüglich der Statoranordnung, wobei die Statorabschnitte zur Versorgung mit der elektrischen Energie von der Energiequelle in einer Parallelschaltungsanordnung angeordnet sind und wobei von den Statorabschnitten diejenigen als ausgewählte Statorabschnitte mit Energie versorgt werden, welche sich in der Anordnungslängsrichtung mit der wenigstens einen Wechselwirkungsvorrichtung der Läuferbaugruppe im wesentlichen vollständig überlappen, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt: a) Erfassen der Relativpositionierung der Läuferbaugruppe bezüglich der Statoranordnung, b) Ermitteln derjenigen Statorabschnitte, welche der Läuferbaugruppe derart gegenüberliegen, daß die Statorabschnitte von der wenigstens einen Wechselwirkungsvorrichtung der Läuferbaugruppe in der Anordnungslängsrichtung im wesentlichen vollständig überlappt sind, c) Auswählen der im Schritt b) ermittelten Statorabschnitte zur Versorgung mit Energie von der Energiequelle, wobei zumindest während einer Relativbewegung von Läuferbaugruppe und Statoranordnung die Schritte a) bis c) sukzessive wiederholt werden.
Bei Linearantriebssystemen, in welchen verschiedene Statorabschnitte wahlweise zu- und abschaltbar sind, um dadurch elektrische Energie einzusparen, ist es wichtig, daß die Schaltvorgänge zum Zu- und Abschalten der Statorabschnitte in sehr kurzer Zeit vorgenommen werden. Es werden daher in den Schalteranordnungen, durch welche die Statorabschnitte zu- und abgeschaltet werden, im allgemeinen Thyristoren verwendet, da diese sehr kurze Schaltzeiten aufweisen und bei hohen Lastströmen betrieben werden können. Thyristoren werden derart betrieben, daß sie bei Anliegen einer Lastspannung durch einen Ansteuerimpuls, d. h. Ansteuerstromimpuls, geschlossen werden, d. h. in einen leitenden Zustand gebracht werden. Ist das Schließen einmal vorgenommen, so bleibt der Thyristor in seinem geschlossenen leitenden Zustand, bis der über den Thyristor hinweg fließende Laststrom einen vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet. Bei Linearantriebssystemen besteht jedoch das Problem, daß die an den Thyristoren anliegende Lastspannung oder der fließende Laststrom oftmals Undefinierte Zustände annehmen bzw. daß dann, wenn an den Thyristor ein Ansteuersignalimpuls zum Schließen desselben angelegt wird, derdurch den Thyristor hindurch fließende Laststrom nicht mit ausreichender Schnelligkeit ansteigt. Dies hat zur Folge, daß der Ansteuerimpuls bereits wieder abgefallen ist, bevor der über den Thyristor hinweg fließende Laststrom den Schwellenwert überschritten hat. Dies kann zu dem Problem führen, daß trotz Zufuhr von Ansteuersignalimpulsen verschiedene der Schaltervorrichtungen der Schalteranordnung nicht in den geschlossenen, leitenden Zustand gebracht werden, so daß auch der zugeordnete Statorabschnitt nicht in den gewünschten Betriebszustand gebracht werden kann.
Um dieses Problem zu beseitigen, schlägt die vorliegende Erfindung gemäß einem weiteren Aspekt ein AnSteuersystem zum Ansteuern einer Schalteranordnung vor, wobei die Schalteranordnung wenigstens einen Thyristor umfaßt, welcher zum Zuführen eines Ansteuersignais von der Ansteuervorrichtung in einen geschlossenen, leitenden Zustand bringbar ist. Die Ansteuervorrichtung umfaßt dem wenigstens einen Thyristor zugeordnet
eine Gleichstrom-Schließsignalerzeugungsvorrichtung, um den wenigstens einen Thyristor im wesentlichen wärend der gesamten Zeitdauer, während welcher dieser im geschlossenen, leitenden Zustand zu erhlaten ist, ein Gleichstrom-Schließsignal zuzuführen.
Es ist somit möglich, unabhängig von der Anstiegszeit des Laststroms oder von den bestimmten Betriebszuständen des Linearantriebssystems den Thyristor für eine definierte Zeitdauer in den leitenden Zustand zu bringen, ohne daß die Gefahr besteht, daß der zugeordnete Statorabschnitt nicht in den gewünschten Betriebszustand gebracht werden kann.
Die Gleichstrom-Schließsignalerzeugungsvorrichtung kann eine mit dem wenigstens einen Thyristor über Schaltermittel verbundene Gleichstromquelle umfassen, wobei die Schaltermittel durch Zufuhr eines Schaltsignals in einen geschlossenen, leitenden Zustand bringbar sind.
Beispielsweise kann die Gleichstromquelle eine Batterie, einen Akkumulator, eine Wechselstromquelle mit nachgeschaltetem Gleichrichter oder dergleichen umfassen.
Es wird vorgeschlagen, daß die Schaltermittel direkt oder indirekt durch ein optisches Schaltsignal in den geschlossenen, leitenden Zustand bringbar sind.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, daß eine Ansteuervorrichtung wenigstens einen Thyristor umfaßt, welcher ein schneller Thyristor ist.
Aufgrund der Verwendung schneller Thyristoren kann das folgende im Stand der Technik aufgetretene Problem vermieden werden. Es ist häufig vorgekommen, daß nach dem Nulldurchgang eines von einem Umrichter als
Energiequelle gelieferten Spannungsimpulssignals und vor dem Auftreten
des nächsten Spannungsimpulses die als Schalter verwendeten Thyristoren zwar zunächst in den offenen, nicht leitenden Zustand übergegangen sind, jedoch bei Auftreten des nächsten Spannungsimpulses wieder zugeschaltet haben, d. h. wieder in den leitenden Zustand gegangen sind, obgleich kein Ansteuersignal angelegen hat. Dies kann möglicherweise dadurch begründet sein, daß aufgrund der relativ schnellen Abfolge der einzelnen Spannungsimpulse vom Umrichter eine vollständige Ladungsträgerverarmung im Thyristor noch nicht aufgetreten ist, d. h. die vorhandene Raumladung bei Auftreten des nächsten Spannungsimpulses noch ausreichend war, um den Thyristor in einen leitenden Zustand zu schalten.
Dieses Problem kann bei Verwendung schneller Thyristoren vermieden werden.
Dazu weist der schnelle Thyristor vorzugsweise eine Freiwerdezeit im Bereich von 30 % bis 80 %, vorzugsweise ca. 50 % des Impulsabstands von an den Thyristor angelegten Lastimpulsen auf.
Beispielsweise kann die Freiwerdezeit des schnellen Thyristors im Bereich von 30 μs bis 1 00 /S liegen.
Der Impulsabstand kann der zeitliche Abstand zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Lastimpulsen gleicher Polarität sein oder kann der zeitliche Abstand zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Lastimpulsen unterschiedlicher Polarität sein.
Bei einem Linearantriebssystem, bei dem mehrere Statorabschnitte durch entsprechende Ansteuerung einer jeweils zugeordneten Schaltervorrichtung wahlweise mit elektrischer Energie versorgbar sind, ist es aus Sicherheits- aspekten wichtig, die jeweiligen Schaltervorrichtungen hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Wird festgestellt, daß eine Schaltervorrichtung nicht in der erwarteten Art und Weise arbeitet, so muß diese durch
eine andere Schaltervorrichtung ersetzt werden, um somit eine sichere Funktionsweise des gesamten Systems zu gewährleisten.
Die vorliegende Erfindung sieht daher gemäß einem weiteren Aspekt ein Verfahren zur Funktionsüberprüfung einer Schalteranordnung vor, wobei die Schalteranordnung wenigstens eine durch ein Ansteuersignal von einer Ansteuervorrichtung in einen geschlossenen Zustand bringbare Schaltervorrichtung, vorzugsweise Thyristorschaltervorrichtung, umfaßt. Das Verfahren umfaßt die Schritte: a) Feststellen, ob ein Ansteuersignal zum Schalten der Schaltervorrichtung in einen geschlossenen, leitenden Zustand an der Schaltervorrichtung anliegt, b) Feststellen, ob ein Spannungsabfall über die Schaltervorrichtung hinweg größer ist als eine vorbestimmte Schwellenspannung, c) in Abhängigkeit von den Feststellungsergebnissen der Schritte a) und b) bestimmen, ob ein Fehler in der wenigstens einen Schaltervorrichtung aufgetreten ist.
Es kann somit beispielsweise festgestellt werden, daß kein Fehler der Schaltervorrichtung vorliegt, wenn im Schritt a) festgestellt wird, daß kein Ansteuersignal anliegt, und im Schritt b) festgestellt wird, daß der Spannungsabfall größer als die Schwellenspannung ist. Das heißt, in einem derartigen Zustand, in dem kein Ansteuersignal vorliegt, d. h. die Schaltervorrichtung in einem offenen, nicht leitenden Zustand sein sollte, kann aufgrund des relativ großen Spannungsabfalls festgestellt werden, daß durch die Schaltervorrichtung hindurch kein Strom fließt.
Weiter kann festgestellt werden, daß ein Fehler aufgetreten ist, wenn im Schritt a) festgestellt wird, daß kein Ansteuersignal anliegt, und im Schritt b) festgestellt wird, daß der Spannungsabfall kleiner als die Schwellenspannung ist.
ln dem Falle, daß bestimmt wird, daß ein derartiger Fehler in der Schaltvorrichtung aufgetreten ist, ist es vorteilhaft abzuwarten, bis das Ansteuersignal sich zweimal geändert hat. Das heißt, es wird abgewartet, bis das Ansteuersignal beispielsweise von einem Hochzustand auf einen Nieder- zustand und dann wieder auf einen Hochzustand gegangen ist, so daß dementsprechend auch der Ansteuerzustand der Schaltervorrichtung sich beispielsweise von einem geschlossenen, leitenden Zustand, zu einem offenen, nicht leitenden Zustand und wieder auf einen geschlossenen, leitenden Zustand ändern hätte sollen. Ist diese zweimalige Änderung des Ansteuersignais festgestellt worden und istder Spannungsabfall immer noch kleiner als die Schwellenspannung, so kann mit relativ großer Sicherheit festgestellt werden, daß die vorangehend vorgenommene Fehlerbestimmung nicht auf einem einmal fehlerhaft ausgegebenen Signal beruht hat, sondern daß tatsächlich ein Fehler der Schaltervorrichtung aufgetreten ist.
Weiter kann bestimmt werden, daß kein Fehler in der Schaltervorrichtung aufgetreten ist, wenn im Schritt a) bestimmt wird, daß ein Ansteuersignal anliegt und wenn im Schritt b) bestimmt wird, daß der Spannungsabfall kleiner als die Schwellenspannung ist. Das heißt, dies ist ein Zustand, in welchem dann, wenn die Schaltervorrichtung leitend sein sollte, tatsächlich ein Strom über diese hinweg fließt, was beispielsweise durch den geringen Spannungsabfall erkennbar ist.
Das Auftreten eines Fehlerzustands kann dann festgestellt werden, wenn im Schritt a) bestimmt wird, daß ein Ansteuersignal anliegt und im Schritt b) bestimmt wird, daß der Spannungsabfall größer als die Schwellenspannung ist. Das heißt, dies ist ein Zustand, in dem die Schaltervorrichtung trotz der Tatsache, daß sie leitend sein sollte, in einem nicht leitenden, offenen Zustand ist.
Auch hier ist es wieder vorteilhaft, abzuwarten, bis das Ansteuersignal sich zweimal verändert hat, d. h. wieder der gleiche Ansteuerzustand vorliegt,
um das einmalige Auftreten einer Fehleranzeige dann noch einmal zu verifizieren.
Wenn die wenigstens eine Schaltervorrichtung eine Mehrzahl zueinander parallel geschalteter Schaltereinheiten umfaßt, vorzugsweise jeweils eine Schaltereinheit zu jeder Phase eines Dreiphasen-Energieversorgungssystems, dann wird die Funktionsüberprüfung vorteilhafterweise bei jeder Schaltereinheit der wenigstens einen Schaltervorrichtung vorgenommen.
Wenn in einem derartigen Falle bei einer Funktionsüberprüfung die Überprüfungen der verschiedenen Schaltereinheiten zu untereinander uneinheitlichen Ergebnissen führen, d. h., wird bei einer Schaltereinheit bestimmt, daß im gleichen Ansteuersignalzustand ein hoher Spannungsabfall vorliegt, wohingegen bei der anderen Schaltereinheit bestimmt wird, daß ein niederer Spannungsabfall vorliegt, dann ist es aus Sicherheitsgründen vorteilhaft, in jedem Falle zu bestimmen, daß ein Fehler aufgetreten ist.
Die " erfindungsgemäße Funktionsüberprüfung wird vorteilhafterweise wiederholt, vorzugsweise periodisch durchgeführt. Das Auftreten eines Fehlers wird nur dann definitiv bestimmt, wenn wenigstens zwei unmittelbar aufeinander folgende Funktionsüberprüfungen zu dem Ergebnis geführt haben, daß ein Fehler in der wenigstens einen Schaltervorrichtung aufgetreten ist. Es kann somit vermieden werden, daß beispielsweise aufgrund von Störsignalen erzeugte fehlerhafte Fehlerbestimmungen dazu führen, daß das Linearantriebssystem abgeschaltet werden muß oder daß eine Schaltervorrichtung ausgetauscht wird.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Anordnungsdiagramm eines erfindungsgemäßen Linearantriebssystems mit serieller Anordnung einzelner Statorabschnitte;
Fig. 2a ein Linearantriebssystem des Standes der Technik mit schal- tungsmäßig paralleler Anordnung der einzelnen Statorabschnitte;
Fig. 2b ein weiteres Linearantriebssystem des Standes der Technik mit schaltungsmäßig paralleler Anordnung der einzelnen Statorabschnitte, welches nach dem "Frog-Leap"-Verfahren arbeitet, Fig. 3 ein erfindungsgemäß aufgebautes Linearantriebssystem mit schaltungsmäßig paralleler Anordnung der einzelnen Statorabschnitte;
Fig. 4 einen Aufbau einer Schaltervorrichtung für das erfindungsgemäße Linearantriebssystem bei schaltungsmäßig serieller Anordnung der einzelnen Statorabschnitte;
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Schaltervorrichtung zur Verwendung bei einem Linearantriebssystem mit schaltungsmäßig paralleler Anordnung der einzelnen Statorabschnitte;
Fig. 6 ein Schaltungsdiagramm einer Schaltung, mit welcher Gleich- strom-Schließschaltsignale für einen Thyristor erzeugt werden;
Fig. 7a, 7b ein Flußdiagramm eines Verfahrens, mit welchem ein Linearantriebssystem hinsichtlich seiner Schalteranordnungen diagnostiziert werden kann.
Die Fig. 1 zeigt ein Linearantriebssystem, bei dem eine mit 1 0 bezeichnete Statoranordnung eine Mehrzahl (wenigstens zwei) von in einer Anordnungslängsrichtung L aufeinanderfolgend angeordneten Statorabschnitten 1 2 umfaßt. Die einzelnen Statorabschnitte 1 2 weisen jeweils zumindest eine in den Figuren nicht gezeigte Wicklung auf. Die Statorabschnitte 1 2 sind, wie in Fig. 1 erkennbar, schaltungsmäßig seriell angeordnet. Das heißt, die Statorabschnitte 1 2 werden von einer Energiequelle in Form eines Umrichters 1 8 über eine Leitung 1 6 seriell mit elektrischer Energie versorgt.
Zwischen den einzelnen Statorabschnitten 1 2 und bei Bedarf auch folgend auf die in Anordnungslängsrichtung L letzten Statorabschnitte 1 2 sind einzelne Schutzschaltervorrichtungen 22, sogenannte Schütze 22, angeordnet, welche in einem normalen, eine Vortriebskraft für eine Läuferbaugruppe 20 erzeugenden Betriebszustand des Linearantriebssystems in einem geschlossenen Zustand sind. Zur Erzeugung dieser Vortriebskraft weist die Läuferbaugruppe 20 beispielsweise als Wechselwirkungsvorrichtung 21 einen Permamentmagneten oder mehrere Permanentmagnete auf, welche in Wechselwirkung mit dem in den einzelnen Statorabschnitten 1 2 erzeugten Magnetfeld treten. Alternativ kann auch die Läuferbaugruppe 20 durch Bestromung und durch das Vorsehen jeweiliger Spulen mit Wicklungen ein Wechselwirkungsmagnetfeld erzeugen oder kann ein Wirbelstromerzeugungselement aufweisen, in welchem ein Wirbelstrom erzeugt wird, dessen Magnetfeld wiederum in Wechselwirkung mit dem durch die Statorabschnitte 12 erzeugten Magnetfeld tritt. All diese als Synchronbzw. Asynchronantriebssysteme bezeichneten Anordnungen sind im Stand der Technik bekannt.
Man erkennt in Fig. 1 ferner, daß zu jedem Statorabschnitt 1 2 parallel geschaltet eine Schaltervorrichtung 24 vorgesehen ist, welche ebenso wie die vorangehend angesprochenen Schütze 22 Teil einer Schalteranordnung 26 sind. Parallel zu den jeweiligen Schaltervorrichtungen 24, und somit auch parallel zu den einzelnen Statorabschnitten 1 2 ist jeweils ein aus einer Bremsschaltervorrichtung 28, einem elektrischen Widerstand 30 und einem Kondensator 32 gebildeter Leitungsweg vorgesehen.
Ferner sind die einzelnen Statorabschnitte 1 2 der Statoranordnung 10 in einzelne Gruppen 36, 38 aufgeteilt. So ist für die beiden in Fig. 1 links erkennbaren Statorabschnitte 1 2 ein Gruppenschalter 34 vorgesehen, und für die beiden in der Darstellung der Fig. 1 rechts erkennbaren Statorabschnitte 1 2 ist ebenfalls ein Gruppenschalter 34 vorgesehen. Die Gruppenschalter 34 sind jeweils parallel zu allen in einer Gruppe 36, 38
enthaltenen Statorabschnitten 1 2 angeordnet und somit auch parallel zu allen in den einzelnen Gruppen 36, 38 vorgesehenen Schaltervorrichtungen 24.
Obgleich in Fig. 1 lediglich vier einzelne Statorabschnitte 1 2 gezeigt sind, die beispielsweise in zwei Gruppen 36 bzw. 38 unterteilt sind, ist es selbstverständlich, daß das erfindungsgemäße Linearantriebssystem jede beliebige andere Anzahl an Statorabschnitten aufweisen kann, die beliebig zu verschiedenen Statorabschnittgruppen zusammengefaßt werden können.
Alle vorangehend angesprochenen Schalter bzw. Schaltervorrichtungen, d. h. die Schütze 22, die Schaltervorrichtungen 24, die Bremsschaltervorrichtungen 28 und die Gruppenschaltervorrichtungen 34 stehen bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 1 unter der Steuerung einer Ansteuervor- richtung 40, welche, wie in Fig. 1 schematisch angedeutet, über jeweilige Ansteuersignalleitungen 41 in Ansteuerverbindung mit den jeweiligen Schalter bzw. Schaltervorrichtungen steht, um durch Zufuhr von Ansteueroder Schaltsignalen die jeweiligen Schaltervorrichtungen in ihre geschlossenen, leitenden Zustände zu bringen.
Ferner ist eine andeutungsweise erkennbare Positionserfassungseinrichtung 42 vorgesehen, welche beispielsweise eine Vielzahl an Positionssensoren umfassen kann, um die Relativpositionierung der Läuferbaugruppe 20 bezüglich der Statoranordnung 1 0 zu erfassen. Wie durch Pfeile 44 angedeutet, gibt die Positionierungserfassungseinrichtung 42 ein der Relativpositionierung zwischen Läuferbaugruppe 20 und Statoranordnung 10 entsprechendes Positionssignal in die Ansteuervorrichtung 40 ein.
Im folgenden wird die Funktionsweise des in Fig. 1 gezeigten Linearantriebs- Systems beschrieben.
Man erkennt, daß die Läuferbaugruppe 20 in der Anordnungslängsrichtung mit mehreren der Statorabschnitte 1 2 überlappt ist. Insbesondere sind dies der rechte Statorabschnitt 1 2 der Statorabschnittgruppe 36 und der linke Statorabschnitt 1 2 der Statorabschnittgruppe 38. Das heißt, um durch Wechselwirkung des in den jeweiligen Statorabschnittgruppen 36, 38 erzeugten Magnetfelds mit der entsprechenden Wechselwirkungsvorrichtung 21 in der Läuferbaugruppe 20 die gewünschte Vortriebskraft zu erzeugen, werden jeweils diejenigen Statorabschnitte 1 2 mit elektrischer Energie versorgt, welche sich momentan, d . h. im momentanen Positionierungs- zustand, mit der Wechselwirkungsvorrichtung 21 der Läuferbaugruppe 20 überlappen. Im Bewegungszustand der Fig. 1 sind dies die eben angesprochenen Statorabschnitte. Das heißt, in dem Momentanzustand, welcher in Fig . 1 gezeigt ist, werden durch die Steuervorrichtung 40 die folgenden Schalter bzw. Schaltervorrichtungen in einen geschlossenen, leitenden Zustand gebracht:
Da der momentane Betriebszustand ein Antriebszustand ist, werden alle Schütze 22 in den geschlossenen, leitenden Zustand geschaltet;
Da keine der Statorabschnittgruppen 36, 38 überbrückt werden soll, werden die beiden den Statorabschnittgruppen 36, 38 zugeordneten
Gruppenschaltervorrichtungen 34 in einem geöffneten, nicht leitenden Zustand gehalten;
Die Schaltervorrichtung 24 des in der Darstellung der Fig. 1 am weitesten links liegenden Statorabschnitts 1 2 wird in einen ge- schlossenen, leitenden Zustand gebracht;
Die Schaltervorrichtung 24 des in der Darstellung der Fig. 1 am weitesten rechts liegenden Statorabschnitts 1 2 wird in einen geschlossenen, leitenden Zustand gebracht.
Alle anderen Schalter bzw. Schaltervorrichtungen, d. h. alle Bremsschaltervorrichtungen 28 und die beiden Schaltervorrichtungen 24 der in der Darstellung der Fig. 1 in der Mitte liegenden Statorabschnitte 1 2 werden in
einem offenen, nicht leitenden Zustand gehalten. Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß die Auswahl der jeweiligen Schalter, welche in einen geschlossenen, leitenden Zustand zu bringen sind, in Abhängigkeit von dem der Steuervorrichtung 40 zugeführten Positionssignal vorgenom- men wird.
In dem vorangehend beschriebenen Beschaltungszustand fließt der Strom also beispielsweise von dem Umrichter 1 8 zu dem in Fig. 1 links dargestellten Statorabschnitt 1 2, fließt jedoch nicht durch den Statorabschnitt 1 2 hindurch, sondern durch die zu diesem parallel angeordnete und im geschlossenen, leitenden Zustand gehaltene Schaltervorrichtung 24, da diese einen deutlich geringeren elektrischen Widerstand aufweist, als der Statorabschnitt 1 2. Das heißt, es wird in diesem Beschaltungszustand dem Statorabschnitt 1 2 keine oder im wesentlichen keine elektrische Energie zugeführt. Der Strom fließt durch diese Schaltervorrichtung 24 und den darauf folgenden Schütz 22 zu dem zweiten Statorabschnitt 1 2 von links und fließt, da sowohl der zugeordnete Bremsschalter 28 als auch die zugeordnete Schaltervorrichtung 24 offen sind, durch diesen Statorabschnitt 1 2 hindurch zu dem nächsten Schütz 22. In entsprechender Weise fließt der Strom durch den nächsten Statorabschnitt 1 2 hindurch, da auch hier die beiden zugeordneten Schaltervorrichtungen Bremsschaltervorrichtung 28 und Schaltervorrichtung 24 offen sind. Der Strom fließt dann über den nächsten Schütz 22 weiter zum nächsten Statorabschnitt 1 2, welcher jedoch wieder durch die geschlossene Schaltervorrichtung 24 überbrückt ist, so daß auch hier der Strom im wesentlichen nicht durch den Statorabschnitt 1 2, sondern über die Schaltervorrichtung 24 und zurück zum Umrichter 1 8 fließt. Es werden also lediglich die Statorabschnitte 1 2 mit elektrischer Energie versorgt, die dem Läufer 20 gegenüberliegen, so daß in diesen Statorabschnitten 1 2 ein Magnetfeld zur Erzeugung einer Vortriebskraft erzeugt wird. In den anderen Statorabschnitten wird im wesentlichen keine Leistung verbraucht, was aus einem ökonomischen Betrachtungspunkt äußerst vorteilhaft ist. Selbst in einem Zustand, in dem
einer der Statorabschnitte 1 2, in welchen ein Magnetfeld erzeugt wird, d. h. welche mit elektrischer Energie versorgt sind, vollständig mit der Wechselwirkungsvorrichtung 21 der Läuferbaugruppe 20 überlappt ist und der andere nur teilweise überlappt ist, fließt durch beide mit elektrischer Energie versorgten Statorabschnitten 1 2 der gleiche elektrische Strom, so daß in beiden in geeigneter Weise ein Magnetfeld zur Erzeugung einer Vortriebskraft erzeugt wird.
Bewegt sich in der Darstellung der Fig. 1 die Läuferbaugruppe 20 beispiels- weise in Anordnungslängsrichtung L nach rechts und kommt sie dabei auch zur Überlappung mit dem am weitesten rechts dargestellten Statorabschnitt 1 2, so wird auch die diesem zugeordnete Schaltervorrichtung 24 wieder in den offenen, nicht leitenden Zustand geschaltet, so daß nunmehr auch in diesem Statorabschnitt 1 2 ein Magnetfeld erzeugt wird. Tritt dabei die Läuferbaugruppe 20 aus ihrer Überlappung mit dem zweiten Statorabschnitt 1 2 von links heraus, so daß dieser nicht meht zur Erzeugung einer Vortriebskraft beitragen kann, so wird dann einerseits die diesem Stator zugeordnete Schaltervorrichtung 24 wieder in ihren geschlossenen, leitenden Zustand gebracht, andererseits wird die dieser Statorabschnitt- gruppe 36 zugeordnete Gruppenschaltervorrichtung 34 in ihren geschlossenen, leitenden Zustand gebracht, so daß die gesamte Statorgruppe 36 durch die Gruppenschaltervorrichtung 34 unter weiterer Verringerung des elektrischen Widerstands überbrückt ist.
Entsprechendes gilt bei Bewegung in umgekehrter Richtung für die Statorabschnittgruppe 38.
Befindet sich die Läuferbaugruppe 20 in einem Bremszustand, beispielsweise bei Bergabfahrt oder dergleichen, so werden durch die Ansteuervor- richtung 24 zumindest all diejenigen Schütze 22 ihren offenen, nicht leitenden Zustand gebracht, die in dem momentanen Positionierungsbereich der Läuferbaugruppe 20 sind. Soll eine verstärkte Bremswirkung hervor-
gerufen werden, so werden durch die Ansteuerung der Steuervorrichtung 40 zumindest wieder die im Positionierungsbereich der Läuferbaugruppe 20 liegenden Bremsschaltervorrichtungen 28 in ihren geschlossenen, leitenden Zustand geschaltet.
Da in diesem Zustand die einzelnen Statorabschnitte 12 voneinander getrennt sind, führt die durch die Vorbeibewegung der Läuferbaugruppe 20 in diesen induzierte Spannung nicht aufgrund der durch serielle Anordnung dann entstehenden Spannungsaddition zu einem übermäßigen Spannungs- anstieg, welcher Komponenten im Antriebssystem beschädigen könnte. Es ist hier zu berücksichtigen, daß die verschiedenen Komponenten im allgemeinen auf eine Spannung im Bereich von 600 V bis 700 V ausgelegt sind. Übersteigen die beim Bremsen erzeugten Spannungsspitzen diese Normalbetriebsspannung erheblich, so wäre eine Beschädigung ver- schiedener Komponenten nicht auszuschließen. Da jedoch sämtliche Statorabschnitte 1 2 voneinander getrennt sind und da bei serieller Anordnung der einzelnen Statorabschnitte diese Statorabschnitte mit Spulen versehen sind, welche weniger Wicklungen aufweisen, als entsprechende Statorabschnitte in Parallelschaltung, kann das Auftreten von Spannungs- spitzen zuverlässig verhindert werden.
Das Schließen der Bremsschaltervorrichtungen 28, welches von einem gleichzeitigen Öffnen der jeweils zugeordneten Schaltervorrichtungen 24 begleitet ist, führt dazu, daß durch die einzelnen Statorabschnitte 1 2, den Widerstand 30 und den Kondensator 32 ein Resonanzschwingkreis geschaffen ist, bei welchem aufgrund der Dimensionierung der einzelnen Schwingkreiskomponenten eine Resonanzkurve vorliegt, die für eine bestimmte Vorbeibewegungsgeschwindigkeit der Läuferbaugruppe 20 an dem jeweiligen Statorabschnitt zu einer maximalen Bremskraft beiträgt. Diese Resonanzkurve hat also bei einer bestimmten Vorbeibewegungs- geschwindigkeit einen Maximalwert und fällt dann zu höheren Geschwindigkeiten hin mit 1 /v (Geschwindigkeit) ab. Das heißt, nimmt die Geschwindig-
keit der Läuferbaugruppe zu, so würde die Bremskraft abnehmen. Dies ist ein ungewünschter Effekt, der jedoch dadurch beseitigt werden kann, daß durch die Vergrößerung des Widerstandswertes des Widerstands 30 das Maximum der Resonanzkurve zu größeren Geschwindigkeitswerten hin verlagert wird. Das heißt, ist bekannt, mit welcher Geschwindigkeit sich die Läuferbaugruppe 20 bezüglich der jeweiligen Statorabschnitte bewegen wird, so kann in jedem Statorabschnitt durch geeignete Auswahl des Widerstandswertes des zugeordneten Widerstands 30 die für den definierten Geschwindigkeitsbereich optimale Bremskraft eingestellt werden.
Weitere Details zur Funktionsweise bzw. zum Aufbau derartiger Bremskrafterzeugungsvorrichtungen sind in der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen P 41 1 1 853.7 der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung offenbart. Der Inhalt dieser deutschen Patentanmeldung wird hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Bremsschaltervorrichtungen 28 auch derart ausgebildet sein können, daß sie zusätzlich oder anstelle zur Ansteuerbarkeit durch die Ansteuervorrichtung 40 automatisch von einem offenen, nicht leitenden Schalterzustand in einen geschlossenen, leitenden Zustand übergehen, wenn der Laststrom einen bestimmten Schwellenwert unterschreitet, d. h. wenn beispielsweise der Umrichter 1 8 ausfällt. Dies bedeutet, in diesem Zustand würde automatisch eine Bremsfunktion eingeschaltet werden, um eine ungebremste Bewegung der Läuferbaugruppe zu vermeiden. Auch dies ist dann begleitet von einem automatischen Öffnen der zugeordneten Schaltervorrichtung 24.
Mit dem in Fig. 1 dargestellten Linearantriebssystem ist bei relativ geringem schaltungstechnischem Aufwand ein äußerst energiesparender Betrieb möglich. Dieses Linearantriebssystem mit Serienschaltung der einzelnen Statorabschnitte ist besonders geeignet, wenn die Länge der Läuferbaugruppe 20, d. h. deren Wechselwirkungsvorrichtung 21 , in der Größen-
Ordnung der Länge der einzelnen Statorabschnitte liegt bzw. nicht wesentlich länger ist. Das heißt, die Läuferbaugruppe bzw. deren Wechselwirkungsvorrichtung kann beispielsweise eine Erstreckungslänge in der Anordnungslängsrichtung von ca. 5 Metern aufweisen und die einzelnen Statorabschnitte können eine Länge im Bereich von 2 Metern aufweisen. Die in den einzelnen Statorabschnitten vorgesehenen Spulen können eine Windungsszahl im Bereich von 1 0 Windungen aufweisen.
Es wird darauf hingewiesen, daß, obgleich vorangehend eim System beschrieben worden ist, in welchem die Läuferbaugruppe 20 sich bewegt und die Statoranordnung 1 0 stationär ist, in gleicher Weise ein System möglich ist, bei welchem die Läuferbaugruppe 20 feststeht und die Statoranordnung 10 sich dann bewegt. Das heißt, die Ausdrücke "Läufer" bzw. "Stator" sind hier lediglich in Anlehnung an die im Bereich von Linearantriebssystemen üblichen Verwendungen dieser Ausdrücke eingesetzt worden; diese Verwendung der Ausdrücke "Läufer" und "Stator" ist jedoch hinsichtlich der jeweiligen Bewegungsmöglichkeiten in keinem Falle als einschränkend zu betrachten. Ferner wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Linearantriebssystem nicht lediglich als Antriebs- system einsetzbar ist, sondern es ebenso möglich ist, dieses System als Lineargeneratorsystem zu betreiben, d. h. durch die Relativbewegung zwischen Läuferbaugruppe und Statoranordnung in den einzelnen Abschnitten der Statoranordnung Spannungen zu induzieren und diese nachfolgend zur Energiegewinnung zu nutzen.
Die Fig. 3 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Linearantriebssystem, bei welchem Komponenten, welche hinsichtlich Aufbau und Funktion Komponenten der mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Ausgestaltungsform entsprechen, mit den gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung eines Anhangs "a" bezeichnet sind.
Die Statoranordnung 1 0a des Linearantriebssystems umfaßt wiederum eine Vielzahl an Statorabschnitten 1 2a, welche in einer Anordnungslängsrichtung L aufeinanderfolgend angeordnet sind. Wie man in Fig. 3 erkennt, sind die Statorabschnitte 1 2a mit dem Umrichter 1 8a als Energiequelle wieder in einer Parallelschaltungsanordnung verbunden. Das heißt, jeder der Statorabschnitte 1 2a ist über eine zugeordnete Schaltervorrichtung 24a mit einer Leitung 1 6a verbunden, welche zum bzw. vom Umrichter 1 8 weg führt. Ferner ist jede der Schaltvorrichtungen 24a durch eine Ansteuervorrichtung 40a sowie in der vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsform über Ansteuerleitungen 41 a zum Öffnen bzw. Schließen ansteuerbar. Die Relativpositionierung der Läuferbaugruppe 20a bezüglich der Statoranordnung 1 0a wird wieder durch eine Relativpositionierungserfassungsein- richtung 42a, beispielsweise in Form mehrerer Stellungssensoren, erfaßt und über die Signalleitung 44a in Form eines Positionssignals in die Steuervorrichtung 40a eingegeben.
Um das eingangs erwähnte Problem bei den Parallelschaltungsanordnungen des Standes der Technik zu beseitigen, ist das in Fig. 3 gezeigte Linearantriebssystem derart ausgebildet, daß durch die Ansteuervorrichtung 40a jeweils lediglich diejenigen Schaltvorrichtungen 24a in einen geschlossenen, leitenden Zustand geschaltet werden, deren zugeordnete Statorabschnitte 1 2a im wesentlichen vollständig von der Anordnungslängsrichtung mit der Läuferbaugruppe 20a überlappt sind, so daß sie in wesentlichem Maße zur Vortriebskrafterzeugung beitragen und nicht lediglich aufgrund des geringeren Widerstands ein Großteil des Stroms über diese fließt. Man erkennt dies in Fig. 3, bei welcher diejenigen Statorabschnitte 1 2a, welche vollständig in der Anordnungslängsrichtung durch die Läuferbaugruppe 20a überlappt sind, mit einem Kreuz gekennzeichnet sind; diese Statorabschnitte werden durch Schließen der zugeordneten Schaltervorrichtungen 24a bestromt, so daß nur diese Statorabschnitte 1 2a zur Vortriebskrafterzeugung beitragen. Die beiden seitlich von den mit einem Kreuz markierten Statorabschnitten 1 2a angeordneten Statorabschnitte 1 2a, welche sich mit
der Läuferbaugruppe 20a nur teilweise überlappen, werden nicht zugeschaltet, so daß kein Strom über diese abfließen kann. Eine derartige Ausgestaltung eines Linearantriebssystems ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Länge der Läuferbaugruppe 20a bzw. von deren Wechselwir- kungsvorrichtung 21 a in der Anordnungslängsrichtung L deutlich länger ist als diejenige der Statorabschnitte 1 2a. Beispielsweise findet ein derartiges Linearantriebssystem vorteilhafterweise Anwendung, wenn die Länge des der Läuferbaugruppe 20a in der Anordnungslängsrichtung L größer oder gleich 1 0 Meter ist und dabei die Länge der Statorabschnitte 1 2a im Bereich vom 2 Metern liegt. Eine derartige Länge hat zur Folge, daß auch dann, wenn diejenigen Statorabschnitte 1 2a, welche sich mit der Läuferbaugruppe 20a nur teilweise überlappen, nicht bestromt werden, noch ausreichend viele Statorabschnitte 1 2a vorgesehen sind, welche von der Läuferbaugruppe 20a vollständig überlappt sind und bestromt werden, um nur durch diese Statorabschnitte 1 2a eine Vortriebskraft zu erzeugen.
Da bei dieser Parallelschaltungsanordnung bereits alle einzelnen Statorabschnitte 1 2a durch die jeweils zugeordneten Schaltervorrichtungen 24a separat zu- und abschaltbar sind, sind diese auch im Bremsbetrieb, bei dem in den einzelnen Statorabschnitten relativ hohe Spannungen induziert werden, jeweils separat gehalten, so daß eine Spannungsaddition nicht auftreten kann. Es sollte hier darauf hingewiesen werden, daß bei Linearantriebssystemen, welche mitder Parallelschaltungsanordnung arbeiten, die Wicklungszahl der Spulen in den Antriebsabschnitten höher ist als bei Serienschaltung. So kann beispielsweise die Wicklungszahl hier im Bereich von 30 Wicklungen liegen.
Für die vorangehend beschriebenen Schaltervorrichtungen bzw. Gruppen- schaltervorrichtungen werden vorteilhafterweise Thyristoren verwendet, da diese sehr kurze Schaltzeiten aufweisen und bei hohen Lastströmen einsetzbar sind. Dies ist für den Betrieb bzw. den Einsatz bei Linearantriebssystemen eine unabdingbare Voraussetzung. Um sicherzustellen, daß bei
Vorzeichenwechsel des Laststroms, d. h. dem Nulldurchgang des Laststroms nach Ausgabe eines Lastspannungsimpulses, der Thyristorschalter nach dem Nulldurchgang nur dann wieder in einen leitenden Zustand geht, wenn er durch gezielte Ansteuerung dazu gebracht werden soll, werden gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise schnelle Thyristoren mit einer Freiwerdezeit im Bereich vom 40 μs verwendet. Dies stellt bei einem zeitlichen Impulsabstand der Lastimpulse von ca. 1 20 μs sicher, daß der Thyristor beim nachfolgenden Anstieg des Laststroms in der gleichen Richtung nicht wieder in einen leitenden Zustand geht. Das heißt, die relativ kurze Freiwerdezeit kann dazu führen, daß die Ladungsträger aus dem Thyristor im wesentlichen vollständig abgeflossen sind, bevor der Laststrom in der gleichen Stromflußrichtung den Schwellenwert, welcher zum Durchschalten des Thyristors erforderlich ist, wieder überschreitet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen jeweils Thyristorschaltervorrichtungen, wie sie bei den erfindungsgemäßen Linearantriebssystemen eingesetzt werden können. Dabei zeigt die Fig. 4 eine Schaltervorrichtung, welche bei dem in Fig. 1 gezeigten Linearantriebssystem mit schaltungsmäßig serieller Anordnung der Statorabschnitte 1 2 Anwendung findet. Da derartige Linearantriebssysteme im allgemeinen als Dreiphasen-Systeme aufgebaut sind, weist die Schaltervorrichtung 24 für jede der drei Phasen 50, 52, 54 eine jeweilige Schaltereinheit 56, 58, 60 auf, welche jeweils aus zwei Thyristoren 62, 64, gebildet ist. Die Thyristoren 62, 64 sind zueinander parallel und mit zueinander entgegengesetzten Stromleitungsrichtungen geschaltet. Jeder der Thyristo- ren ist über eine schematisch dargestellte Ansteuersignalleitung mit der Ansteuervorrichtung 40 in Fig. 1 verbunden. Das heißt, soll durch Geschlossenschalten einer Schaltervorrichtung 24 bei der seriellen Anordnung der Fig. 1 einer der Statorabschnitte 1 2 überbrückt werden, so werden die Thyristoren der drei Schaltereinheiten 56, 58, 60 leitend geschaltet.
Man erkennt in Fig. 4 ferner, daß an jeder der Schaltereinheiten 56, 58, 60 durch jeweilige Spannungsmesser 70, 72, 74 die Spannungen zwischen den beiden entgegengesetzten Endseiten der jeweiligen Schaltereinheiten 56, 58, 60 abgegriffen werden und zu einer Funktionsüberprüfungseinrichtung 76 in Form von Spannungssignalen geleitet werden. Durch die Funktions- überprüfungseinrichtung wird eine später beschriebene Diagnose der einzelnen Schaltervorrichtungen bzw. Schaltereinheiten vorgenommen.
Die Fig. 5 zeigt eine Schaltervorrichtung 24a, welche für das in Fig. 3 gezeigte Linearantriebssystem mit schaltungsmäßig paralleler Anordnung der einzelnen Statorabschnitte 1 2a geeignet ist. Die Fig. 5 zeigt schematisch die drei Spulenabschnitte 78a, 80a, 82a der drei Phasen eines Statorabschnitts 1 2a. Man erkennt, daß in der Phase 78a und 82a wiederum Schaltereinheiten 84a, 86a mit jeweils zwei leitungsmäßig entgegengesetzt und parallel zueinander geschalteten Thyristoren 88a, 90a vorgesehen sind. Jeder der Thyristoren steht, so wie vorangehend beschrieben, wieder in Ansteuerverbindung mit der Ansteuervorrichtung 40a. Bei einer Parallelanordnung der Statorabschnitte 1 2a genügt das Vorsehen zweier Schaltereinheiten 84a, 86a bei jeder Schaltervorrichtung 24a, da durch diese beiden Schaltereinheiten 84a, 86a der Stromfiuß durch sämtliche Spulenabschnitte 78a, 80a, 82a der drei Phasen wahlweise unterbrochen oder freigegeben werden kann, und dies in beiden Flußrichtungen. Werden nämlich die beiden Schaltereinheiten 84a, 86a in einen nicht leitenden offenen Zustand gebracht, so kann auch eine an der mittleren, zum Spulenabschnitt 80a führenden Leitung anliegende Spannung nicht zum Stromfluß führen, da durch die Unterbrechung der Schaltereinheiten 84a, 86a kein Stromflußweg vorhanden ist. In gleicher Weise kann durch Schließen der einzelnen Schaltereinheiten 84a, 86a, d. h. der jeweiligen darin enthaltenen Thyristoren für die zugeordneten Stromhalbwellen ein Stromfluß ermöglicht werden.
Es ist bekannt, daß Thyristoren dadurch in einen leitenden Zustand gebracht werden, daß zwischen Gate und Kathode des Thyristors in Durchlaßrichtung
eine Spannung angelegt wird. Es wird durch diese Spannung und die dadurch erzeugten Emitterströme in kurzer Zeit ein Ladungsträgerüberschuß erzeugt, wodurch der Thyristor gezündet wird, d. h. leitend wird und auch leitend bleibt, wenn diese Steuerspannung abgeschaltet wird. Es genügt ein kurzer Strom- oder Spannungsimpuls zum Zünden des Thyristors. Nachdem der Thyristor gezündet hat und der Laststrom eine vorbestimmte Schwelle überschritten hat, bleibt der Thyristor in seinem leitenden Zustand, bis der Laststrom die Schwelle wieder unterschreitet. Es hat sich gezeigt, daß bei Linearantriebssystemen der Stromzustand oftmals nicht genau definierbar ist. Dies kann unter anderem dazu führen, daß beim Anlegen eines Zündimpulses oder AnSteuerimpulses an einen Thyristorschalter der Laststrom nur relativ langsam ansteigt und den zum Offenhalten des Thyristors erforderlichen Schwellenwert erst dann überschreiten würde, wenn der Zünd- oder Ansteuerimpuls bereits wieder abgefallen ist. Das heißt, der Zünd- oder Ansteuerimpuls hätte nicht dazu geführt, daß der Thyristor in seinem offenen Zustand bleibt. Um dies zu vermeiden, wird gemäß der vorliegenden Erfindung einem in einer der Schaltervorrichtungen oder Gruppenschaltervorrichtungen verwendeten Thyristor nicht lediglich ein Ansteuerimpuls zugeführt, sondern der Thyristor bzw. die Thyristoren der Schaltervorrichtungen werden während der ganzen Zeit, während welcher sie leitend gehalten werden sollen, mit einem Gleichstrom-Schließschaltsignal versorgt. Eine Schaltung, mit welcher dies vorgenommen werden kann, ist in Fig. 6 gezeigt. Man erkennt in Fig. 6 einen Thyristor 90, der beispielsweise in einer der Schaltervorrichtungen oder Gruppenschaltervor- richtungen, so wie vorangehend beschrieben, integriert sein kann. Dem Thyristor 90 isteine Gleichstrom-Schließschaltsignalerzeugungsvorrichtung 92 zugeordnet. Diese umfaßt einen Transformator 94 mit nachgeschalteter Gleichrichterstufe 96, bestehend aus einer Diode 98 und einem Kondensator 100. Die dadurch erzeugte Gleichspannung wird über eine Signalleitung 102 und eine Signalleitung 1 04 zwischen dem sogenannten Gate und der Kathode des Thyristors 90 angelegt. In der Leitung 1 02 ist ein Schalter 106 in Form eines pnp-Transistors vorgesehen. Der pnp-Transistor 106 wird
durch einen weiteren Transistor, nämlich einen npn-Phototransistor 1 08 angesteuert, welcher Teil eines Optokopplers 1 1 0 ist. Der Optokoppler 1 1 0 umfaßt ferner eine lichtemittierende Diode 1 1 2, welche durch eine Signalleitung 1 14 mit der Ansteuervorrichtung verbunden ist. Das heißt, bei Zufuhr eines Ansteuersignais über die Signalleitung 1 1 4 gibt die Diode 1 1 2 Licht ab, welches der Phototransistor 108 aufnimmt und dadurch den Transistor 1 06 leitend schaltet. Somit schaltet das Licht der Diode 1 1 2 indirekt den Transistor 106. Das Ansteuersignal von der Ansteuervorrichtung wird so lange zugeführt, so lange der Thyristor 90 in seinem leitenden Zustand gehalten werden soll. Es kann somit sichergestellt werden, daß unabhängig vom Laststromzustand der Thyristor 90 immer für eine definierte Zeitdauer leitend gehalten ist.
Es wird hier darauf hingewiesen, daß zur Energieversorgung anstelle des Transformators mit dem nachgeschalteten Gleichrichter ebenso eine Gleichstromquelle in Form einer Batterie, eines Akkumulators oder dergleichen verwendet werden kann.
Da derartige Schalteranordnungen mit einer Vielzahl an Schaltervor- richtungen und einer noch größeren Vielzahl an Thyristoren der ständigen
Gefahr einer Fehlfunktion bzw. Beschädigung unterliegen, ist gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß diese einzelnen Schaltervorrichtungen in einem Diagnoseverfahren hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit überprüft werden. Das heißt, es wird überprüft, ob, abhängig von einem definierten Ansteuerzustand, die jeweiligen Thyristoren oder Schalter in einem entsprechenden Schaltzustand sind. Liegt kein
Ansteuersignal an, d. h. sollte der jeweilige Thyristor in einem offenen, nicht leitenden Zustand sein, so sollte in entsprechender Weise der Stromfluß über den jeweiligen Schalter hinweg null sein oder einen bestimmten Wert haben, wenn der jeweilige Schalter korrekt arbeitet.
lm folgenden wird mit Bezug auf die Fig. 7a und 7b ein Beispiel eines derartigen Diagnoseverfahrens zur Funktionsüberprüfung von Thyristorschaltern beschrieben. Dieses Verfahren ist insbesondere bei Schaltervorrichtungen bzw. Schaltern geeignet, bei welchen die einzelnen Thyristoren während der Zeit, während der sie auch tatsächlich geschlossen, d. h. leitend sein sollen, permanent mit einem Ansteuersignal versorgt werden, da dann in einfacher Weise eine Zuordnung des tatsächlichen Schalterzustands zu dem Soll-Schalterzustand, welcher durch das Ansteuersignal definiert werden kann, vorgenommen werden kann.
Im folgenden wird die Vorgehensweise bei der Funktionsüberprüfung mit Bezug auf die Schaltervorrichtung 24 der Fig. 4 beschrieben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß eine entsprechende Funktionsüberprüfung beispielsweise auch bei der Schaltervorrichtung 24a gemäß Fig. 5 oder bei anderen Schaltervorrichtungen möglich ist.
Wie bereits beschrieben, ist jeder der Schaltereinheiten 56, 58, 60 eine Spannungsmeßvorrichtung 70, 72 bzw. 74 zugeordnet, welche den Spannungsabfall über die jeweilige Schaltereinheit 56, 58, 60 hinweg mißt. Es wird im folgenden zunächst eine einzige der Schaltereinheit 56, 58, 60 betrachtet und mit Bezug auf diese die Vorgehensweise bei der Funktionsüberprüfung beschrieben.
Nach dem Start der Funktionsüberprüfung wird zunächst in einem Schritt S1 ein nachfolgend beschriebener Zählwert n auf 0 gesetzt. Nachfolgend wird im Schritt S2 bestimmt, ob ein Ansteuersignal S an dem Thyristor, d. h. dem Thyristor 62 oder dem Thyristor 64, anliegt. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Anfrage an die Ansteuervorrichtung vorgenommen werden. Ergibt die Abfrage im Schritt S2, daß kein An- Steuersignal vorliegt, so wird in einem Schritt S3 bestimmt, ob der durch die Spannungsmeßvorrichtung 70 gemessene Spannungsabfall über die Schaltereinheit 56 hinweg größer als ein bestimmter Schwellenwert Vs ist.
Ist der gemessene Spannungsabfall V größer als der Schwellenwert Vs, so kann bestimmt werden, daß kein Fehler vorliegt, und das Programm schreitet zurück zum Start. Dies bedeutet also, daß in einem Zustand, in dem kein Ansteuersignal anliegt und somit die Thyristoreinheit 56 nicht leiten sollte, auch ein entsprechend großer Spannungsabfall vorhanden ist, was darauf hinweist, daß ein Stromfluß über diese Schaltereinheit 56 hinweg nicht vorliegt.
Wird jedoch im Schritt S3 bestimmt, daß der gemessene Spannungswert V nicht größer als der Schwellenwert Vs ist, so wird in einem nachfolgenden Schritt S4 zunächst so lange gewartet, bis das Ansteuersignal S sich zweimal verändert hat. Auch dies kann wieder durch eine entsprechende Anfrage oder Überprüfung der Ansteuervorrichtung vorgenommen werden. In diesem Schritt S4 wird also so lange gewartet, bis wieder ein Zustand vorliegt, der der Antwort "N" im Schritt S2 entspricht, d. h. kein Ansteuersignal anliegt. Es wird hier davon ausgegangen, daß ein Ansteuersignal dann, wenn der Thyristor bzw. die Schaltereinheit 56 in einen leitenden Zustand gebracht werden soll, auf einem hohen Pegel ist, und dann, wenn ein nicht leitender Zustand vorgesehen sein soll, das Ansteuersignal auf einem niederen Pegel, beispielsweise bei null ist.
Hat sich also das Ansteuersignal zweimal verändert, ist also von einem niederen Pegel auf einen hohen Pegel und wieder zurück auf den niederen Pegel gegangen, so wird in einem Schritt S5 noch einmal abgefragt, ob der dann gemessene Spannungswert V größer als die Schwellenspannung Vs ist. Ist dies der Fall, so wird ebenfalls wieder zum Start zurückgegangen, da dann wieder der erwartete Zustand vorliegt und davon ausgegangen werden kann, daß das im Schritt S3 erhaltene Ergebnis auf einer kurzzeitigen Störung beruht hat. Wird im Schritt S5 jedoch festgestellt, daß der Spannungsabfall V nicht größer als der Schwellenwert Vs ist, so wird in einem nachfolgenden Schritt S6 überprüft, ob der die Spannung liefernde Umrichter tatsächlich eingeschaltet ist. Auch ein Zustand, in dem aufgrund
irgendwelcher Störungen der Umrichter nicht die gewünschte Lastspannung liefert, ist nämlich ein Zustand, in dem selbst dann, wenn kein Ansteuersignal anliegt, der Spannungsabfall über die Schaltereinheit 56 hinweg nicht größer als der Schwellenwert Vs sein kann. Ergibt die Nachfrage bzw. Überprüfung im Schritt S6, daß der Umrichter nicht an ist, d. h. nicht die gewünschte Lastspannung liefert, so kann beispielsweise in einem Schritt S7 eine Anzeige erfolgen, welche darauf hinweist, daß der Umrichter nicht arbeitet, um gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.
Ergibt die Überprüfung im Schritt S6, daß der Umrichter an ist, was bedeutet, daß bei arbeitendem Umrichter wiederholt die Abfrage, ob der Spannungsabfall V größer als der Schwellenwert Vs ist, zu dem Ergebnis geführt hat, daß der erforderliche Spannungsabfall nicht vorhanden ist, so wird in einem nachfolgenden Schritt S8 1 zu dem Zählwert n addiert. Ergibt eine Abfrage in einem Schritt S9 dann, daß der Zählwert n 2 ist, d. h. ist dieser Fehlerzustand, in dem selbst bei Abwarten einer zweimaligen Veränderung des Ansteuersignais S das Abfrageergebnis sich nicht verändert hat, zweimal aufeinanderfolgend aufgetreten, so wird in einem Schritt S1 0 eine Fehleranzeige erzeugt, so daß diejenige Schaltervorrichtung bzw. Schaltereinheit, welche den Fehler aufweist, repariert oder ersetzt werden kann. Ergibt die Frage im Schritt S9, daß der Zählwert noch nicht 2 ist, so geht die Überprüfung zurück zu einem Punkt, welcher unmittelbar vor der Frage, ob ein Ansteuersignal anliegt oder nicht, liegt.
Ergibt die Frage, oder Überprüfung im Schritt S2, daß ein Ansteuersignal S anliegt, so wird in einem Schritt S1 1 wiederum überprüft, ob der gemessene Spannungswert V größer als der Schwellenwert Vs ist. Ist der Spannungswert nicht größer als der Schwellenwert Vs, so wird in einem nachfolgenden Schritt S1 2 überprüft, ob der Umrichter tatsächlich an ist. Ergibt die Frage oder Überprüfung im Schritt S1 2, daß der Umrichter tatsächlich an ist, so geht die Verarbeitung wieder zurück zum Start, da dies ein Hinweis darauf ist, daß bei arbeitendem Umrichter und anliegenden Steuersignal ein
Stromfluß über den über die Schaltervorrichtung bzw. Schaltereinheit hinweg vorliegt. Ergibt die Abfrage im Schritt S1 2, daß der Umrichter nicht an ist, so schreitet das Programm zum Schritt S7, um wieder anzuzeigen, daß der Umrichter nicht arbeitet.
Wenn das Überprüfungsergebnis im Schritt S1 1 zu dem Ergebnis führt, daß der gemessene Spannungsabfall V trotz anliegendem Steuersignal S größer als der Schwellenwert Vs ist, was an sich darauf hinweist, daß der entsprechende Schalter bzw. Thyristor nicht in den leitenden Zustand gegangen ist, so wird in einem Schritt S1 3 zunächst wieder abgewartet, bis das Ansteuersignal S sich zweimal verändert hat, d. h. wieder der gleiche Ansteuerzustand vorliegt. Ergibt eine erneute Überprüfung in einem Schritt S14, daß der Spannungsabfall V nunmehr nicht größer als der Schwellenwert Vs ist, so geht die Verarbeitung wieder unmittelbar zum Start zurück, da dies darauf hinweist, daß die Schaltervorrichtung bzw. die Schaltereinheit korrekterweise im leitenden Zustand ist. Es wird dann angenommen, daß das Abfrageergebnis im Schritt S1 1 auf einer momentanen Störung beruht hat. Ergibt jedoch die Abfrage im Schritt S1 4 erneut, daß der Spannungsabfall V größer als der Schwellenwert Vs ist, d. h. auch nach zweimaliger Veränderung des Ansteuersignais hat sich am Leitungszustand der Schaltervorrichtung bzw. Schaltereinheit nichts geändert, so geht das Programm wieder zum Schritt S8, in welchem 1 zum Zählwert n addiert wird. Ergibt die nachfolgende Abfrage im Schritt S9 wieder, daß der Zählwert n 2 noch nicht erreicht hat, so geht die Verarbeitung wieder zurück zu einem Punkt unmittelbar vor der Abfrage, ob ein Ansteuersignal anliegt oder nicht. Ergibt die Abfrage im Schritt S9 jedoch, daß der Fehlerzustand, daß in zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Abfragen die Schaltervorrichtung nicht in dem erwarteten Zustand war, so wird im Schritt S1 0 wieder ein Fehler angezeigt.
Mit der vorangehend beschriebenen Prozedur kann also überprüft werden, ob jeweils abhängig von dem gewünschten Ansteuerzustand die jeweiligen
Schaltervorrichtungen bzw. Schaltereinheiten bzw. deren Thyristoren in den gewünschten Schaltzuständen sind. Ist dies wiederholt nicht der Fall, so wird eine Fehleranzeige erzeugt. Es ist selbstverständlich, daß dieses Programm während des Betriebs eines Linearantriebssystems wiederholt, vorzugsweise periodisch durchgeführt wird, um eine permanente Überprüfung zu erhalten.
Wie bereits vorangehend beschrieben, werden bei Linearantriebssystemen im allgemeinen Dreiphasen-Stromsysteme verwendet, so daß, wie in den Fig. 4 und 5 erkennbar, bei zumindest zwei der Phasen einzelne Schalter- einheiten vorgesehen sein müssen. Es ist dann selbstverständlich, daß die vorangehende Überprüfungsprozedur für jede einzelne der Schaltereinheiten und bei jeder Schaltervorrichtung durchgeführt wird. Ergibt die Überprüfung bei einer Schaltervorrichtung, daß die Ergebnisse einzelner Schaltereinheiten dieser Vorrichtung uneinheitlich sind, d. h. weist beispielsweise die Schaltereinheit 56 darauf hin, daß ein hoher Spannungsabfall vorliegt, wohingegend die Schaltereinheit 58 darauf hinweist, daß kein Spannungsabfall vorliegt, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß eine der Schaiter- einheiten eine Fehlfunktion aufweist, so daß in jedem Falle dann, wenn ein uneinheitliches Ergebnis erzielt wird, eine Fehleranzeige erzeugt wird. Es kann somit sichergestellt werden, daß selbst dann, wenn von drei Schaltereinheiten auch nur eine einen Hinweis auf eine Fehlfunktion zeigt, geeignete Maßnahmen zur Behebung des Mangels ergriffen werden können.
Die Überprüfung mehrerer Schaltereinheiten, d.h. mehrerer in einem Mehrphasensystem parallel arbeitender Thyristoren oder dergleichen, ist insbesonbdere dann von Bedeutung, wenn die Thyristoren auf Kurzschluß überprüft werden sollen. Das heißt, diese Überprüfung findet statt, wenn kein Ansteuersignal anliegt, so daß dann, wenn der Umrichter Span- nungsimpulse liefert, an den einzelnen Thyristoren ein entsprechender Spannungsabfall vorliegen sollte. Zeigt einer der Thyristoren an, daß der entsprechend hohe Spannungsabfall nicht vorliegt, so kann dies entweder
daran liegen, daß der Thyristor einen Kurzschluß aufweist, oder daran, daß keine Spannungsimpulse vom Umrichter geliefert werden und somit ein entsprechender Spannungsabfall am Thyristor nicht vorliegen kann. Zeigt eine entsprechende Überprüfung bei einem in einer anderen Phase angeordneten Thyristor, daß trotz Fehlen eines Ansteuersignais ein hoher Spannungsabfall vorliegt, so ist dies ein Hinweis darauf, daß der Umrichter korrekt arbeitet und eine Lastspannung liefert; daraus kann geschlossen werden, daß der erstgenannte Thyristor, welcher den Spannungsabfall nicht zeigt, einen Fehler aufweist. Es kann somit durch den Vergleich der bei mehreren Thyristoren vorgenommenen Untersuchungen sichergestellt werden, ob das Fehlen eines zu erwartenden Spannungsabfalls an einem Fehler von einem der Thyristoren liegt oder daran, daß der Umrichter nicht korrekt arbeitet oder nicht in Betrieb ist. Es kann somit auf eine zusätzliche Anordnung zum Überprüfen, ob der Umrichter in Betrieb ist, verzichtet werden. In dem Falle, daß die Thyristoren auf Unterbrechnung zu untersuchen sind, d.h. zu untersuchen ist, ob trotz Anliegen des Ansteuersignais ein hoher Spannungsabfall über die Thyristoren hinweg vorhanden ist, müssen die einzelnen Untersuchungen der in den verschiedenen Phasen angeordneten Thyristoren nicht verglichen werden, da bereits das Erfassen eines zu hohen Spannungsabfalls an einem der Thyristoren darauf hinweist, daß dieser, obwohl er leitend sein sollte, nicht ausreichend leitet, und daß eine entsprechende Lastspannung durch den Umrichter geliefert wird. Das heißt, ein Vergleich der von den einzelnen Thyristoren in verschiedenen Phasen erhaltenen Überprüfungsergebnisse ist in diesem Falle nicht unbedingt erforderlich.