Isolierglaseinheit
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft eine Isolierglaseinheit mit einer Innenscheibe, einer Außenscheibe, einem gasgefüllten Schei¬ benzwischenraum und einem randseitig umlaufenden, abdich¬ tenden Abstandshalter. Abdichtend meint, daß zusätzliche Maßnahmen zur Randabdichtung der Isolierglaseinheit, z.B. eine außenseitige Versiegelung, nicht erforderlich sind. Brauchbare Gasfüllungen sind neben Luft zum Beispiel Gase der Gruppe Krypton, Xenon, Argon, Schwefelhexafluorid oder Mischungen davon und Mischungen mit Luft. Die Isolierglas- einheit ist insbesondere für Fenster- und Fassadenverklei¬ dungen im Baubereich bestimmt, kann aber auch als Fahrzeug¬ scheibe eingesetzt werden. Eine solche Isolierglaseinheit muß erhebliche thermische Beanspruchungen aus zum Beispiel Sonneneinstrahlung bei hohen Außentemperaturen einerseits und aus niedrigen Außentemperaturen bei tiefem Frost ande¬ rerseits aufnehmen. Hinzu kommen dynamische Beanspruchungen aus Wind und Wetter, bei Fahrzeugscheiben auch aus Er¬ schütterungen.
Die Isolierglaseinheit, auf die sich die Erfindung bezieht, ist schall- und/oder wärmedämmend ausgelegt. Der Abstand zwischen den beiden Glasscheiben muß mit geringen Toleran¬ zen eingerichtet und eingehalten werden. An die Abdichtung werden hohe Anforderungen in bezug auf die Dichtheit und die Standzeit gestellt. Dazu dient der abdichtende Ab¬ standshalter, der aus einem Kunststoff besteht.
ßESTÄTIGUNGSKOPJE
Isolierglaseinheiten des beschriebenen Aufbaus sind ein ausgesprochenes Massenprodukt der industriellen Serienfer¬ tigung. Sie müssen so eingerichtet sein, daß sie auf mo¬ dernen automatischen Fertigungseinrichtungen mit hoher Stückzahl in der Zeiteinheit gefertigt werden können und sicher sowie mit langer Standzeit allen Anforderungen des sehr komplexen Beanspruchungsspektrums genügen.
Bei bekannten Isolierglaseinheiten (EP 0 413 283 A2, EP 0 488 072 AI) ist eine Randfugenfüllung vorgesehen, die zu¬ gleich als Abstandshalter funktioniert. Sie besteht aus Reaktionsklebersträngen. Bei der Herstellung wird so gear¬ beitet, daß die Reaktionskleberstränge über den Scheiben¬ rand mit einem Wulst überstehen, der in einer besonderen Fertigungsstufe durch mechanisches Nacharbeiten entfernt werden muß. Das ist in fertigungstechnischer Hinsicht auf¬ wendig und in bezug auf die langfristige Dichtheit verbes¬ serungsfähig. Zur Verbesserung der Dichtheit ist es bei Isolierglaseinheiten auch bekannt (DE 27 52 542 C2) , für die Abstandshalter Kunststoffe einzusetzen, die einer ther¬ mischen Nachbehandlung bedürfen, was ebenfalls aufwendig ist. Bei anderen Isolierglaseinheiten ist es bekannt (DE 19 34 712 B2) , mit einem flexiblen Abstandshalter zu arbeiten, der selbst feuchtigkeitsaufnehmend ist und einen Zeolithen aufweist, der in einer Matrix aus einem synthetischen Poly¬ mer verteilt ist, weil dieses synthetische Polymer wasser¬ dampfdurchlässig ist. Die insoweit bekannten Maßnahmen ha¬ ben sich bei Isolierglaseinheiten, die dem angegebenen kom¬ plexen Beanspruchungsspektrum genügen müssen, nicht be- währt .
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Isolierglaseinheit des eingangs beschriebenen Aufbaus zu schaffen, die im Rahmen einer automatisierten industriellen Serienfertigung einfach gefertigt werden kann und dem kom¬ plexen Beanspruchungsspektrum, wie es eingangs beschrieben wurde, langfristig genügt. Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der Erfindung eine Isolierglasein¬ heit mit einer Innenscheibe, einer Außenscheibe, einem gas- gefüllten Scheibenzwischenraum und einem randseitig umlau¬ fenden, abdichtenden Abstandshalter, der zur Aufnahme kom¬ plexer Beanspruchungen bei Verwendung der Isolierglasein¬ heit im Baubereich sowie auch zur Aufnahme von mechanischen Beanspruchungen, z. B. in Form von Erschütterungen und Schwingungen, geeignet ist, wobei die folgenden Merkmale verwirklicht sind:
1.1) Der Abstandshalter besteht aus mindestens einem thermoplastischen Elastomer aus der Gruppe der
Polyolefin-Mischungen (TPO) mit folgenden Eigen¬ schaften:
Wasserdampfdurchlässigkeitsrate (ASTM-F1249) < 1 g.mm/m2.d
Zugfestigkeit (DIN 53504) > 1 N/mm2 50 % Zug-Modul (DIN 53504) > 0,5 N/mm2 Shore Härte (DIN 53505) > 40 A,
1.2) der Abstandshalter ist durch Extrudieren oder Gießen als Strang mit einer Abschlußsichtfläche ge¬ formt,
1.3) der Abstandshalter ist oberflächlich zumindest be¬ reichsweise mit einer Gassperre verbunden,
wobei die Verbindung des Abstandshalters mit der Innen- scheibe und der Außenscheibe als eine adhäsive Druck/Wärme- Verbindung ausgeführt ist und wobei die Abschlußsichtfläche nacharbeitsfrei mit der Kante von zumindest einer der Glas¬ scheiben im wesentlichen bündig verpreßt ist. Vorzugsweise weist die Polyolefinmischung die folgenden Eigenschaften auf:
Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
(ASTM-F1249) < 1 g.mm/m2.d
Zugfestigkeit (DIN 53504) > 4 N/mm2 50 % Zug-Modul (DIN 53504) > 1 N/mm2
Shore Härte (DIN 53505) > 50 A.
Zu den TPO-Kunststoffen zählen zum Beispiel Ethylen-Propy- len-Dien-Terpolymer/Polypropylen (EPDM/PP) , insbesondere solche gemäß DE 26 57 109 C und US 50 21 500 C, oder Natur¬ kautschuk/Polypropylen (NR/PP) , insbesondere solche gemäß DE 26 57 109 C und US 50 21 500 oder Butylkaut- schuk/Polypropylen (IIR/PP) , insbesondere solche gemäß US 41 30 534 C und US 50 21 500 C und Legierungen oder Mischungen daraus. - Die Gassperre kann eine Beschichtung sein, die auf dem Abstandshalter erzeugt wurde. Es kann sich aber auch um eine Beschichtung nach Art einer aufge¬ brachten Folie handeln.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß aus den in der im Merkmal 1.1) aufgezählten Gruppe von TPO-Kunststof- fen einige für den Aufbau der abdichtenden Abstandshalter
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bei Isolierglaseinheiten, die dem eingangs beschriebenen komplexen Beanspruchungsspektrum ausgesetzt sind, geeignet sind. Die einzelnen Mitglieder der Gruppe bestehen ihrer¬ seits aus einer Mehrzahl von speziellen Varianten, die die Kunststoffchemie vorgibt. Überraschenderweise kann leicht der für eine Fertigung von Isolierglaseinheiten des ein¬ gangs beschriebenen Aufbaus gut brauchbare thermoplastische Kunststoff ausgewählt werden, wenn die Auswahl (im Labor) nach Maßgabe des Auswahlkriteriums getroffen wird. Der ab- dichtende Abstandshalter kann, ggf. gemeinsam mit der Gas¬ sperre extrudiert und dadurch als solcher entsprechend der gewünschten Geometrie geformt werden. Jedes Nacharbeiten entfällt, weil gemäß Merkmal 1.2) eine Abschlußsichtfläche angeformt ist. Sie ist bei der fertigen Isolierglaseinheit zwischen Innenscheibe und Außenscheibe sichtbar und bildet mit zumindest einer dieser Scheiben einen glatten, bündigen Abschluß. Überraschenderweise können enge Toleranzen genau eingehalten werden. Die Bündigkeit mit einer der Glasschei¬ ben wird eingerichtet, wenn die andere Glasscheibe mit ei- nem Führungsrand vorsteht. Schließen beide Glasscheiben bündig ab, so schließt der Abstandshalter auch bündig mit den Kanten der beiden Glasscheiben ab. Im Rahmen der Erfin¬ dung liegt es aber auch, die Abschlußsichtfläche geringfü¬ gig zu den Scheibenkanten, z.B. in Richtung Scheiben- Zwischenraum, versetzt anzuordnen. Die Abschlußsichtfläche, die beim Extrudieren oder Gießen gebildet wurde, erfüllt im Rahmen der Erfindung eine Doppelfunktion. Sie hat sich un¬ ter dem Einfluß der Oberflächenspannung des thermoplastifi- zierten Kunststoffes beim Extrudieren sowie beim Austritt aus dem Extruderwerkzeug praktisch porenfrei gebildet und verbessert dadurch die Diffusionsdichtheit, dient also nicht nur als Sichtfläche.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, den Abstandhalter als vorgefertigtes Bauteil einzusetzen oder aber diesen direkt auf oder zwischen die Glasscheiben, z.B. durch Extrudieren, aufzutragen.
Von besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Kombination der Merkmale 1.1) bis 1.3) eben das Merkmal 1.3) . Die Gassperre erfüllt vorzugsweise eine Doppelfunktion. Sie funktioniert und ist ausgewählt einerseits als Gassperre zwischen Außen¬ atmosphäre und Scheibenzwischenraum, z.B. für die bei Iso¬ liergläsern im Scheibenzwischenraum zur Verbesserung der Schall- und/oder Wärmedämmung üblicherweise eingesetzten Füllgase, z. B. Krypton, Argon, Xenon, Schwefelhexafluorid, Luft und/oder Mischungen dieser. Insoweit sperrt sie zu¬ sätzlich zu dem TPO-Kunststoff den Diffusionsweg für diese Füllgase vom Scheibenzwischenraum zur Außenatmosphäre hin. So ausgewählt und verwendet funktioniert die gasdichte Schicht andererseits überraschenderweise auch auf dem Ab- standshalter zur Anbindung von in einer Kunststoffmatrix angeordnetem Trockenmittel an den TPO-Kunststoff gemäß Merkmal 1.1.) Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß der Ab¬ standhalter hinsichtlich der benötigten Menge an TPO-Mate- rial optimiert werden kann, andererseits mit einer erhöhten Menge an Trockenmittel ausgestattet werden kann, wodurch die Lebensdauer der Scheibe verlängert wird. Vorzugsweise wird als Gassperre eine Folie verwendet. Als Kunststoff- matrixmaterial haben sich hoch wasserdampfdurchlässige Polymermaterialien, z.B. solche auf Basis von Silikon- und Polyurethanschaum sowie auf Basis von Polymercaptanmateria- lien bewährt. Das alles gilt für eine große Palette von unterschiedlichen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Isolierglaseinheiten und deren Abstandshalter. - Gasdichte Folien in Kombination mit Abstandshaltern in Isolierglas¬ einheiten sind an sich bekannt (vgl. US 23 40 469) , jedoch tragen diese zur Lösung des der Erfindung zugrundeliegenden technischen Problems, für dessen Lösung es auf die Kom¬ bination der erfindungswesentlichen Merkmale ankommt, nichts bei.
Die TPO-Kunststoffe, die erfindungsgemäß eingesetzt werden, haben keinen polaren Charakter. Nichtsdestoweniger und überraschenderweise besteht die Möglichkeit, bei einer er¬ findungsgemäßen Isolierglaseinheit den TPO-Kunststoff aus der Gruppe 1.1) oder Mischungen davon nach Maßgabe des Aus¬ wahlkriteriums für eine Druck/Wärme-Verbindung mit den Glasscheiben auszuwählen. Eine hohe Haftung zwischen dem gasdichten Abstandshalter und den Glasscheiben ist stets erreichbar. Ob eine solche Haftung ausreicht, hängt von dem ausgewählten TPO-Kunststoff, aber auch von der Oberfläche der unter Umständen, z.B. mit einer Siebdruckfarbe bedruck- ten Glasscheiben ab. Im Rahmen der Erfindung liegt es, bei der erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit den TPO-Kunststoff aus der Gruppe 1.1) oder Mischungen davon nach Maßgabe des Auswahlkriteriums für eine Druck/Wärme-Verbindung mit Zwi¬ schenschaltung eines auf die Glasscheiben aufgebrachten Haftvermittlers der Gruppe "Polyurethan-Systeme, Polyethy- len- und Polypropylen-Systeme, Ethylen-Vinylacetate" oder Mischungen davon auszuwählen. Die Haftung des Abstandhal- ters zum Glas (Schälung 90°) soll > 5 N/mm sein.
Vzw. wird die Gassperre mit dem Abstandhalter adhäsiv ver¬ bunden.
Es besteht die Möglichkeit, in den TPO-Kunststoff selbst Trockenmittel einzumischen, zum Beispiel in einer Menge von bis zu 20 Gew.-%. Der Abstandhalter kann aus zwei Strängen von unterschiedlichen TPO-Kunststoffen aus der Gruppe 1.1) bestehen, von denen zumindest einer nach Maßgabe des Aus¬ wahlkriteriums ausgewählt ist. Sie können im Wege der Co- extrusion hergestellt werden.
Die Erfindung erreicht konkret und reproduzierbar die Ver- besserung der Gasdichtigkeit mit optimiertem TPO-Material- einsatz. Das der Erfindung zugrundeliegende technische Pro¬ blem wird gelöst. Die Erfindung erreicht eine mikromecha¬ nische Anbindung, der besondere Bedeutung zukommt.
Im folgenden werden die beschriebenen und weitere Merkmale der Erfindung anhand der Figuren 1 bis 3, die stets einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Isolierglaseinheit darstellen, sowie anhand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert .
Die in den Figuren dargestellte Isolierglaseinheit besteht aus einer Innenscheibe 1, einer Außenscheibe 2 und besitzt einen gasgefüllten Scheibenzwischenraum 3. Randseitig um¬ laufend ist ein abdichtender Abstandshalter 4 vorgesehen. Die Isolierglaseinheit ist zur Aufnahme komplexer Beanspru¬ chungen bei Verwendung der Isolierglaseinheit im Baubereich sowie auch zur Aufnahme von mechanischen Beanspruchungen, z. B. in Form von Erschütterungen und Schwingungen, geeig¬ net. Bezüglich des Aufbaus des Abstandshalters 4 und des Aufbaus der Isolierglaseinheit 1 bis 4 insgesamt wird auf den Patentanspruch 1 mit den Merkmalen 1.1) bis 1.3) und mit der daran anschließenden Abstimmungsregel verwiesen.
Wesentlich ist insbesondere, daß der Abstandshalter 4 ober- flachig zumindest bereichsweise mit einer Gassperre bedeckt ist, die den Diffusionsweg vom Scheibenzwischenraum zur Außenatmosphare hm und umgekehrt sperrt. Als Gassperre ist vorzugsweise eine gasdichte Folie 5 verwendet, die mit dem Abstandshalter 4 vorzugsweise adhäsiv verbunden ist. Die Verbindung Abstandhalter/Glas ist als haftvermittlerfreie Druck/ Wärme-Verbindung ausgeführt, es kann jedoch auch mit zusatzlichem Haftvermittler gearbeitet werden.
Aus der Figur 1 entnimmt man, daß der Abstandshalter 4 ein U-formiges Profil mit zum Scheibenzwischenraum 3 hm offe¬ nen U-Schenkeln 6 aufweist. Es ist erkennbar, daß die Gas¬ sperre 5 zumindest auf die freien Innenflächen der U-Schen- kel 6 und auch auf die freie Innenfläche des U-Steges 7 aufgebracht ist. Bei der Schicht 5 kann es sich, wie be¬ reits dargelegt, um eine auf der Oberfläche gebildete Be¬ schichtung oder um eine Beschichtung aus einer Folie han¬ deln Im folgenden wird stets von der Schicht 5 gesprochen. In den freien Raum zwischen den U-Schenkeln 6 ist eine den Raum mindestens teilweise ausfüllende Kunststoffmatrix 8 mit darin eingebettetem Trockenmittel angeordnet. Man er¬ kennt, daß die Anbindung der Kunststoffmatrix 8 an den Ab¬ standhalter 4 vollständig über die Gassperre 5 erfolgt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist ein Abstandshalter 4 m Form eines U-Profils mit abgeschrägten U-Schenkeln 6 vorgesehen. Auf die freie Fläche dieser U-Schenkel 6 und des U-Steges 7 ist die Gassperre 5 aufgebracht. Auf dieser und den Raum zwischen den U-Schenkeln 6 ausfüllend, befin¬ det sich ebenfalls eine Kunststoffmatrix 8 mit eingebette¬ tem Trockenmittel.
Nach der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Abstandhalter 4 als Vollprofil mit orthogonal zu den Glasscheiben verlau¬ fenden Oberflächen ausgeführt. An die zum Scheibenzwischen- räum weisenden Oberflächen ist über die Gassperre 5 die Kunststoffmatrix 8 mit dem darin eingebettetem Trockenmit¬ tel angebunden.
Die Gassperre 5 ist vorzugsweise eine Metallfolie oder eine Kunststoffolie, wie es in den Patentansprüchen 11 bis 15 beansprucht ist. Insoweit handelt es sich um besondere Ver¬ wendungsmaßnahmen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Metallfolie gleichsam bei der Fertigung zu erzeugen, näm¬ lich durch Aufdampfen oder Aufsprühen einer entsprechenden Metallschicht . Auch die Kunststoffolie kann bei der Her¬ stellung erzeugt werden.
Ausführungsbeispiel 1
Für die Herstellung von Abstandhaltern nach Fig. 1 wird ein vorgetrocknetes Granulat einer vulkanisierten Butylkaut- schuk(50 Gew. %) /Polypropylen(17 Gew. %) -Legierung (z.B. TREFSIN TM 3101-65W305 der Fa. Advanced Elastomer Systems) durch einen Schneckenextruder bei Temperaturen zwischen 170 und 210°C extrudiert. Die Zusammensetzung ist so einge¬ stellt, daß sich folgende Materialeigenschaften ergeben:
Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
(ASTM-F1249) = 0,57g . mm/m2 . d Zugfestigkeit (DIN 53504) = 4,6 N/mm2
50% Zug-Model (DIN 53504) = 1,8 N/mm2
Shore Härte (DIN 53505) = 65A
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11
Argonpermeation (pr-EN 1279/4) = 84 ml mm/m2 . bar . d Wärmeleitfähigkeit (ASTM C 177) = 0,13 W/mK Reißdehnung (DIN 53504) = 230%
Die Extrusionsduse ist so ausgelegt, daß ein U-förmiges Profil mit den Außenabmessungen 12 mm breit x 10 mm hoch und dem Innenmaß 8 mm breit und 2 mm hoch gebildet wird. Gleichzeitig wird durch Coextrusion kontinuierlich an den beiden Außenseiten des Profils ein Haftvermittler (Ethylen- Copolymer mit Glycidylmethylacrylat, z.B. IGETABOND (der Fa. SUMITOMO CHEMICAL COMPANY)) von ca. 0,1 - 0,2 mm Dicke aufgetragen. Das aus dem Werkzeug austretende Profil wird dann kontinuierlich mit einer vorgeformten Weißblechfolie (Dicke ca. 0,18 mm) im Bereich der Innenschenkel und des Steges versehen. Als Haftvermittler für die Folie dient ein vorab kaschierter Heißschmelzkleber auf Basis Polypropylen. Auf diese Weise lassen sich mehrere Meter lange Abstand¬ halter vorfertigen.
In den Bereich zwischen den U-Schenkeln wird kurz vor der Isolierglasfertigung eine ca. 2 mm hohe, permeable Polymer¬ matrix auf Basis eines Polymercaptans mit darin eingebette¬ tem Molekularsiebpulver als Trockenmittel (z.B. PHONOSORB TM MTX TM P-350 der Fa. GRACE) aufgetragen.
Zur Herstellung einer Isolierglasscheibe wird das vorgefer¬ tigte Profil auf Maß geschnitten. Dabei lassen sich die Ecken über Gehrungsschnitte, durch V-förmige Einschnitte oder durch Biegen des Abstandhalters ausführen. Der Iso- lierglasverbünd erfolgt in einer Heißpreßstation. Die Ein¬ zelscheiben werden vorher im Randbereich (ca. 10 mm) mit einem handelsüblichen, silanhaltigen Glasreiniger (z.B. HG
78 der Fa. KÖMMERLING) vorbehandelt. Nach der Positionie¬ rung des Abstandhalters werden die Scheiben in einer Presse in herkömmlicher Weise gasgefüllt und anschließend unter Druck und Wärme verpreßt, wobei Temperaturen von 80 - 110°C im Randbereich notwendig sind.
Ausführungsbeispiel 2
Für die Herstellung von Abstandhaltern nach Fig. 3 wird eine TPO-Legierung gemäß Beispiel 1 in einem Schnecken¬ extruder plastifiziert und durch einen beheizten Druck¬ schlauch (bei 200 °C) bis zu einer beheizten Düse gefördert und durch den formgebenden Düsenquerschnitt direkt auf die Innenseite der mit einem Haftvermittler im Randbereich ver- sehenen 1. Glasscheibe extrudiert, und zwar mit den Abmaßen 12 mm breit und 8 mm hoch. Gleichzeitig wird in Coextrusion eine Weißblechfolie gemäß Beispiel 1 aufgetragen. In einem weiteren Schritt erfolgt der Auftrag einer Kunststoffmatrix (12 mm breit und 2 mm hoch) mit daran eingebettetem Trockenmittel.
Die Fertigung der Isolierglasscheibe erfolgt dann durch Auflegen einer nur mit Haftvermittler im Randbereich ver¬ sehenen zweiten Scheibe. Die Druck/Wärme-Verbindung zur Herstellung der Isolierglasscheibe erfolgt gemäß Beispiel
1.