Modulares Wasseraufbereitungsgerat
Hinweis auf verwandte Anmeldungen
Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der Schweizer Patentanmeldung 474/96, die am 23.2.96 einge¬ reicht wurde und deren ganze Offenbarung hiermit durch Bezug aufgenommen wird.
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Wasseraufberei- tungsgerat gemäss dem Oberbegriff des ersten Patent¬ anspruchs.
Stand der Technik
Gerate dieser Art werden zur Aufbereitung bzw. Reinigung von bakteriologisch belastetem Wasser ver¬ wendet. In bekannten Geraten wird dabei das Wasser durch em feinporiges Keramikfilter gefuhrt, dessen Porengrosse so gewählt ist, dass schädliche Bakterien nicht durch das Filter treten können. Alternativ oder zusätzlich hierzu können die Keime auch mittels anderer chemischer und/ oder physikalischer Technologien unschädlich gemacht bzw. zurückbehalten werden.
In der Praxis sollten die Gerate möglichst breit einsetzbar sein. Hierzu können gangige Gerate op¬ tional mit Zusatzmodulen ausgerüstet werden, die im Was¬ serweg zum Beispiel vor oder hinter der bakteriologischen Stufe angeordnet werden. Dies fuhrt allerdings zu unhand¬ lichen, grossen Geraten.
Darstellung der Erfindung
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein mög- liehst kompaktes Gerät der eingangs genannten Art bereit¬ zustellen, das diese Nachteile möglichst vermeidet. Ins¬ besondere soll das Gerät kompakt und leicht zu handhaben sein und dennoch den jeweiligen Anforderungen gut ange¬ passt werden können. Diese Aufgabe wird vom Gegenstand des An¬ spruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäss wird das Gerät also mit min¬ destens einem Zusatzbehälter ausgerüstet. Dieser kann ab¬ nehmbar an einer Aussenseite des Gehäuses angeordnet wer- den. Zwischen dem Gehäuse und dem Zusatzbehälter sind verschliessbare Wasserführungsmittel vorgesehen. Auf diese Weise kann das Gerät einfach erweitert werden, wobei der (bzw. die) Zusatzbehälter dank seiner befestig¬ baren Anordnung am Gehäuse sozusagen Teil des Geräts wird und mit diesem eine kompakte, mechanische Einheit bildet. Durch Abnehmen des bzw. der Zusatzbehälter wird das Gerät noch kleiner. Über die Wasserführungsmittel können die gewünschten Wasserverbindungen hergestellt werden, sobald der Zusatzbehälter verwendet wird. Diese Konstruktion erlaubt es, im Aufberei¬ tungsgerät verschiedenste Zusätze zu integrieren, wie z.B. Speicherbehälter oder Vorfilter.
Besonders kompakt und robust wird der Aufbau, wenn der Zusatzbehälter in seiner Form der Aussenform des Gehäuses angepasst ist und deren V rlauf folgt. So kann das Gehäuse zum Beispiel einen Fu, teil und einen Zen¬ tralteil umfassen, wobei der (bzw. die) Zusatzbehälter seitlich am Zentralteil befestigt werden. Bei einem sol¬ chen Aufbau kann insbesondere auch eine Zugänglichkeit des Zentralteils von oben gewährleistet werden, so dass die bakteriologische Stufe ohne Demontage des bzw. der
Zusatzbehälter gewartet werden kann. Auch kann der Zu¬ satzbehälter auf dem Fussteil ruhend angeordnet werden, so dass dessen Gewicht gut abgestützt ist.
Die Wasserführungsmittel zwischen Zusatzbe- hälter und Gehäuse können z.B. so ausgestaltet werden, dass das Wasser zuerst durch den Zusatzbehälter und dann durch die bakteriologische Stufe fliesst, so dass im Zu¬ satzbehälter z.B. ein Vorfilter angeordnet werden kann.
Zusätzlich oder alternativ hierzu kann ein Zusatzbehälter auch als Speicherbehälter für gereinigtes Wasser verwendet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale und Anwendungen ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausfuhrungsbei¬ spiels der Erfindung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 eine Ansicht des Geräts mit Zusatz- behältern,
Figur 2 das Gerät nach Figur 1 ohne Zusatz¬ behälter,
Figur 3 einen schematischen Schnitt durch das Gerät von Figur 1, und Figur 4 eine schematische Draufsicht auf das in Figur 3 dargestellte Gerät mit gestrichelt gezeich¬ neten Verbindungsleitungen.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Der Grundaufbau einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemassen Aufbereitungsgeräts ergibt sich aus den Figuren 1 und 2. Dabei zeigt Figur 1 das Gerät mit zwei Zusatzbehältern 1, 2 und Figur 2 das Gehäuse 3 ohne die Zusatzbehälter. Das Gehäuse 3 besitzt einen
zylinderförmigen Zentralteil 4, der auf einem Fussteil 5 ruht. Der Fussteil 5 dient als Standfläche, das Gerät ist jedoch auch zur Montage an der Wand geeignet. An seinem oberen Ende mündet der Zentralteil 4 in einen Kopfteil 6a bzw. 6b. Der Kopfteil 6a, 6b ist abschraubbar, um von oben Zugang zum Gehäuseinnern zu gewährleisten. In einem Rückbereich des Gehäuses 3 ist ein Zuleitungsteil 7 ange¬ ordnet, in welchem die Zuleitungen für das Wasser verlau¬ fen. Am Zuleitungsteil 7 sind auch Aufhängeösen zur Wand- montage des Geräts vorgesehen.
Die Zusatzbehälter 1, 2 können auf gegenüber¬ liegenden Seiten des Zentralteils 4 am Gehäuse 3 befe¬ stigt werden. Hierzu sind z.B. in einem oberen Bereich des Gehäuses 3 geeignete Befestigungsorgane (nicht ge- zeigt) vorgesehen, in denen die Zusatzbehälter 1, 2 ein¬ gehängt werden können. Im Boden der Zusatzbehälter ist eine gebogene Nut 10 vorgesehen, in die eine entsprechen¬ de Ausformung 11 des Fussteils 5 eingreift. Dadurch kön¬ nen sowohl seitliche Kräfte auf die Zusatzbehälter, wie auch die Gewichtskräfte der Zusatzbehälter auf den Fuss¬ teil 5 übertragen werden.
Im Beispiel nach Figur 2 ist im Inneren des Zentralteils 4 ein Keramikfilter mit kleiner Porengrosse angeordnet, welches schädliche Bakterien zurückhält. Am Kopfteil 6a ist eine Skala 12a mit Zeiger 12b angeordnet, welche von Hand verstellt werden kann und angibt, wann das Keramikfilter gewartet bzw. ausgewechselt werden muss .
Alternativ hierzu kann im Zentralteil 4 eine Ultraviolett-Lichtquelle installiert werden. Hierzu wird der Kopfteil 6a abgeschraubt und zusammen mit dem daran befestigten Keramikfilter entfernt. Sodann wird ein Kopf¬ teil 6b (Fig. 1) eingeschraubt, an welchem ein UV-Strah¬ ler angeordnet ist. Der Kopfteil 6b beherbergt die Lam- penfassung für den Strahler sowie eine optoelektronische Anzeige 13, die angibt, ob der Strahler ordnungsgemass
funktioniert. Zur Versorgung des Strahlers ist ein steck¬ bares Kabel 14 vorgesehen.
Der Kopfteil 6a mit dem Keramikfilter und der Kopfteil 6b mit dem UV-Strahler sind so dimensioniert, dass sie formkompatibel sind und untereinander ausge¬ tauscht werden können. Somit ist es möglich, entweder eine UV-Sterilisation des Wassers oder eine Keramikfil¬ terung zu verwenden. Dies erlaubt es, das Gerät an die jeweiligen Bedingungen (Wasserdruck, Stromversorgung) an- zupassen. Gegebenenfalls können auch noch weitere Kopf- teile und Bakterienfilter vorgesehen sein, z.B. eine Kom¬ bination aus Keramikfilter und UV-Strahler, ein Umkehros¬ mosefilter oder eine chemische Behandlungsstufe auf Chlor- oder Ozonbasis. Im Beispiel nach Figur 1 beherbergt der eine
Zusatzbehälter 2 ein Vorfilter aus Aktivkohle-Granulat oder einer Kombination von Aktivkohle und Ionentauscher- harz. Das in das Gerät einströmende Wasser wird zuerst durch dieses Vorfilter geleitet und sodann in den Zen- tralteil 4 zur bakteriologischen Behandlung geführt. Da¬ nach kann das Wasser wahlweise in den als Speicherbehäl¬ ter vorgesehenen Zusatzbehälter 1 eingelassen oder direkt mittels Öffnen des Hahns 15 durch den Ausgusskopf 16 ab¬ gelassen werden. Der innere Aufbau des Geräts ergibt sich aus den Figuren 3 und 4. Diese zeigen die Ausführung des Ge¬ räts mit Kopfteil 6a und Keramikfilter 20. Das Keramik¬ filter 20 besitzt zylindrische Form, ist an der Untersei¬ te des Kopfteils 6a befestigt und an seinem unteren Ende mittels einer Bodenplatte 21 abgeschlossen. Der Kopfteil ist mittels eines nicht gezeigten Gewindes in den Zen¬ tralteil 4 eingeschraubt und mit Dichtungen 22 abgedich¬ tet.
Am unteren Ende des Zuleitungsteils 7 sind zwei Anschlüsse 23, 24 für die Wasserleitung vorgesehen. Anschluss 24 wird verwendet, wenn der Zusatzbehälter 2
mit dem Vorfilter nicht benutzt wird. Er fuhrt über eine Leitung 25 direkt in das Innere des Zentralteiis 4. Wird das Vorfilter benutzt, so wird Anschluss 24 mit einem Pfropfen 26 verschlossen und die Zuleitung am Anschluss 23 befestigt. Von Anschluss 23 wird das Wasser über eine Leitung 27 in den Zusatzbehalter 2 mit dem Vorfilter ge¬ fuhrt. Von dort gelangt das Wasser über eine Leitung 28 in das Innere des Zentralteils 4.
Nachdem das Wasser durch das Keramikfilter 20 getreten ist, tritt es in eine im Deckel 6a angeordnete Leitung 29. Ist der Hahn 15 geöffnet, so kann es nun über Leitung 29a durch den Ausgusskopf 16 austreten. Sonst ge¬ langt es über Leitung 29b und 30 in den als Speicherbe- halter ausgestalteten Zusatzbehalter 1. Damit beim Offnen des Hahns 15 das Wasser in den Ausgusskopf 16 lauft und nicht m den Zusatzbehalter 1, liegt die Verbmdungslei- tung 29a zum Ausgusskopf 16 etwas tiefer als die Verbm- dungsleitung 29b zur Leitung 30 des Zusatzbehalters 1. Die Verbindung zwischen den Zusatzbehaltern 1, 2 und den Leitungen 30, bzw. 27 und 28 werden über selbstschliessende Steckkupplungen 31 bzw. 32, 33 herge¬ stellt. Diese Kupplungen schliessen die Leitung automa¬ tisch, wenn der entsprechende Zusatzbehalter nicht ange¬ schlossen ist. Dadurch wird em Austreten von Wasser beim Entfernen der Zusatzbehalter 1, 2 verhindert.
Das hier gezeigte Aufbereitungsgerat ist sehr kompakt und robust. Dies wird insbesondere dadurch er¬ reicht, dass die Zusatzbehalter 1, 2 eng an den Zentral- teil 4 anliegen und dessen gebogenem Verlauf folgen. Gleichzeitig erhalten sie durch den Fussteil 5 em sichere Stutze. Trotz des kompakten Aufbaus sind aber alle Teile, insbesondere auch der Zentralteil 4, von oben leicht zugänglich, was die Wartung des Geräts verein¬ facht. Werden die Zusatzbehalter 1, 2 entfernt, so wird die Grosse des Geräts weiter reduziert.
Eine solch vorteilhafte Geometrie kann auch erreicht werden, wenn der Zentralteil 4 nicht zylinder- förmig ist, sondern z.B. die Form eines stumpfen Konus oder eines Prismas besitzt. Auch in diesem Falle können die Zusatzbehälter 1, 2 so geformt werden, dass sie seit¬ lich am Zentralkörper anliegen und dessen Verlauf folgen. Die Zusatzbehälter können auch oberhalb und/oder unter¬ halb des Zentralteils angeordnet sein.
Das hier gezeigte Ausführungsbeispiel kann ohne Zusatzbehälter, mit nur einem der Zusatzbehälter oder mit beiden Zusatzbehältern betrieben werden. In den Zusatzbehältern können, wie hier gezeigt, weitere oder alternative Filterstufen angeordnet werden, oder andere Vorrichtungen zur Behandlung des Wassers, wie z.B. Pumpen oder Heizaggregate. Einer oder beide der Zusatzbehälter können auch als Speicherbehälter eingesetzt werden, was insbesondere bei langsamem Wasserfluss von Vorteil ist.
Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese Beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.