BAUSTRUKTUR MIT VORGEGEBENER PRIMÄR- UND VARIABLER SEKUNDÄR¬ STRUKTUR
Die Erfindung betrifft eine Baustruktur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Lösung der - gerade für junge Leute und Mittelstandsfamilien - prekären Wohnungs- und Baulage mit immer geringerem und damit unerschwinglichem Angebot an Arbeitsstätten-nahem Baugrund und mit explodierenden Baukosten wurden verschiedentlich Vorschläge gemacht. Sie beruhen meistenteils auf einer Einsparung bei den Baukosten durch Verwendung vorfabrizierter Bauteile, die insbe¬ sondere auch eine dichte Bebauung ermöglichen.
So beschreibt die DE-A1-31 28 376 eine module Gebäudestruktur, bei der das fluchtende Aneinderfügen der einzelnen Module da¬ durch vereinfacht werden soll, dass die vertikalen Eckpfosten der einzelnen Module so an dem Grundrahmen des Moduls befestigt sind, dass sie um einen bestimmten Betrag um diese Befestigungen schwenkbar sind. Eine ähnliche Problemstellung liegt der DE-A1- 42 39 057 zugrunde, bei der durch speziell ausgebildete Eckpfei¬ ler eines Einzelmoduls ein nach oben aufzusetzender, weiterer Einzelmodul sicher positioniert werden kann. Dabei wird jede Ge¬ schossebene zunächst in sich stabilisiert, eine Verankerung der einzelnen Module untereinander wird sowohl in horizontaler als auch m vertikaler Richtung gegeben.
Die DE-A1-42 37 326 beschreibt eine Anordnung einer Mehrzahl von Raumzellen, die Flurelemente umfassen, sodass sich bei Aneman- derreihung der Raumzellen Flure und Verbindungsgänge ergeben, die gegebenenfalls auch über Treppenanlagen bzw. Aus- und Ein¬ gänge erschlossen bzw. erweitert werden können.
Die WO 91/06720 offenbart eine Baustruktur, die an Ort aus em- zelnen, vorfabrizierten, Boden-, Decken- und Wandelemente umfas¬ senden Raumzellen zusammengesetzt wird, wobei zwischen den e n-
zelnen Raumzellen jeweils ein für die Aufnahme von Versorgung leitungen, Kaminen bzw. elektrischen Leitungskanälen vorgeseh ner Zwischenraum gewahrt bleibt, m den auch Isolationsmateri eingebracht werden kann. Eine ähnliche Baustruktur st m der DE-A1-29 26 969 beschrieben, in der Bauzellen m Form von Hoh Parallelepipeden aneinandergefügt werden. Spezielle Wandforme erlauben das Anbringen von Isolation bzw. die Durchführung vo Installationsleitungen.
Die EP-A2-134 893 beschreibt eine Systembauweise, bei der an nem dreidimensionalen Struktur-Element mit zwe Ebenen zwei-d mensionale Strukturelemente angeordnet werden können. Verbin¬ dungseinrichtungen erlauben das Anbringen von plattenförmigen Wand-, Boden- und/oder Dachelementen an der zentralen Struktu und auch die Verbindung der Elemente untereinande . Als Grund struktur s nd U-förm ge Tragelemente auf einer Fundamentstruk vorgesehen, in deren Zwischenräumen Installationen -jeder Art verlegbar sind.
Der in der CH-A-597 456 geoffenbarte Gebäudemodul besteht aus einem erst an der Baustelle zusammensetzbaren Raumgerüst, woz keine Spezialwerkzeuge und auch keine Verbinder, wie Schraube Nägel oder Nieten nötig sind. Speziell geformte Balken mit R nenprofilen werden zu einer prismatischen Grundstruktur zusam mengefügt, m d e Boden-, Wand- und Deckenplatten eingefügt w den.
Die CH-A5-612 235 beschreibt eine Trageeinheit mit einer Dieg steifen, horizontalen Bodenkonstruktion und mit einer biegest fen, vertikalen Stützkonstruktion zur Aufnahme von vorgeferti ten, dreidimensionalen Raumzellen.
Aus der CH-A5-635 641 ist eine Baukonstruktion zu entnehmen, der n ein Profllträgergerüst Wand-, Boden- und Deckenplatten mit Verstärkungsrippen mittels Schraubverbindungen eingefügt werden können.
Diese Baustrukturen entsprechen dem Erfordernis nach grösserer Flexibilität in bezug auf planerische Gegebenheiten bei kosten¬ günstiger Ausführung, da bauplatzfern vorfabrizierbare Module verwendet werden. Diese Module können einerseits komplette Raum¬ zellen sein, w e beispielsweise in den DE-A1-42 37 326, WO 91/06720, DE-A1-29 26 969, bzw. CH-A5-612 235 beschrieben, oder auch Teile solcher Raumzellen, wie m den DE-A1-31 28 376, DE- A1-42 39 057, EP-A2-134 893, CH-A-597 456, bzw. CH-A5-635 641 beschrieben. Baustrukturen, die durch derartige Module erzielbar sind, zeichnen sich durch grosse Anpassungsmöglichkeiten an vor¬ gegebene Raumplanungsvorgaben, wie verdichtete Bebauung, aus, und sind andererseits kostenmässig gut kalkulierbar und können auf die finanziellen Möglichkeiten der Bauherren abgestimmt wer- den.
Wird zwar in der CH-A5-635 641 eine Baustruktur beschrieben, die auch, wenn einmal fertiggestellt, vergrössert oder einem geän¬ derten Bedarf der Benutzer angeglichen werden kann, so bezieht sich diese Möglichkeit der Veränderung nur darauf, Zwischenwände herauszunehemen, bzw. einzusetzen oder auch Teile der Baustruk¬ tur bzw. diese selbst zu demontieren und gegebenenfalls an einem anderen Ort wieder aufzustellen.
Die vorliegende Erfindung hat sich demgegenüber zur Aufgaoe ge¬ stellt, eine Baustruktur zur Verfügung zu stellen, deren Grund- struktur - die sogenannte Primärstruktur - in Modulform die be¬ kannte Flexibilität und Praktikabilität der Vorfabrizierung be¬ sitzt, den Bewohnern bzw. Benutzern dabei aber auch nach Baufer- tigstellung die Möglichkeit bietet, innerhalb dieser Primär¬ struktur - gegebenenfalls aufgrund sich ändernder Wohn- bzw. Be¬ nutzungsbedürfnisse bzw. aufgrund verbesserter finanzieller Mög¬ lichkeiten - die Grosse der Wohnfläche und/oder die Höhe der Wohnräume zu verändern.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Verwirklichung der Kennzeichen des Anspruches 1 gegeben. Vorteilhafte bzw. alterna tive Ausbildungen sind durch die Kennzeichen der abhängigen An¬ sprüche beschrieben.
Dadurch, dass die SekundärStruktur als eigenständig m der Pri¬ märstruktur ausgebildetes Tragsystem vorgesehen ist, wobei kein kraftübertragenden Wandverbindung zwischen Zangen und Wandele¬ menten der PrimärStruktur vorgesehen ist, kann die Zwischendeck in bezug auf die Höhe und d e Flächenausbildung verändert wer¬ den, und zwar auch nach Fertigstellung der Baustruktur. Die Ständer, die gegebenenfalls m Boden- und/oder Deckenelement de Primärstruktur fest verankert sind, weisen Verbindungselemente auf, an welche oder über welche die die Zwischendecke tragenden Zangen lösbar befestigt werden können. Werden diese Verbmdungs elemente in gleichmässigen Abständen an den Ständern vorgesehen, so ist - insbesondere in Verbindungen mit gleich beabstandeten Verbindern an den Wandelementen für die Zangen - ein massgerech tes, problemloses Verstellen der Zangen und damit der Zwischen- decke möglich. Diese Verbmdungselemente können unterschiedlich ster Form und Wirkweise sein, wie Konsolen oder Ausnehmungen an den Ständern oder Bohrungen in den Ständern.
Dadurch, dass Versorgungs-und Kaminschächte an der Aussense te der Primärstruktur angeordnet sind, bleibt der Innenraum frei für eine spezifische Gestaltung der Sekundärstruktur, d.h. der Zwiscnendecke und gegebenfalls der Treppenanlage. Ähnliches gilt für die Elektromstallation, die als - insbesondere honen- pa¬ ralleles und somit doppeltes - Ringleitungssystem ausgebildet sein sollte, sodass eine freie Raumeinteilung - auch im oberen Geschoss - möglich wird.
In vorteilhafter Weise wird eine erfmdungsgemässe Baustruktur durcn e n weiteres, der Primärstruktur zuzuordnendes zweites Tragsystem ergänzt, das in seinem Aufbau und seiner Funktion derr ersten Tragsystem der Sekundärstruktur entsprechend ausgebildet
ist. Damit wird eine individuelle, gegebenenfalls dem Ausbau in¬ nerhalb der Primärstruktur angepasste, Ausbaumöglichkeit von Baikonen, Wintergärten, Aussentreppen, Vor- und Sonnendächern und ähnlichem gegeben. Auch architektonische Vorgaben, wie dichte Bebauung bei persönlicher Gestaltung von Wohnbereichen, Verbindung von Wohn- und Arbeitsstrukturen oder Abgrenzung von Individual- und Gemeinschaftsbereichen sind damit möglich.
Der prinzipiell gleiche Aufbau der beiden Tragsysteme, bei denen keine Kraftübertragung auf die Wandelemente erfolgt, vereinfacht das Verändern und Anpassen an gewünschte Höhen bzw. Ausbauvorga- ben.
Sind Primärstrukturen, die unterschiedlich gross sein können und solcherart unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechend konzi¬ piert sind, so ausgebildet, dass ihre Grundmasse einander ent¬ sprechend gewählt werden, so können sie in beliebiger Weise kom¬ biniert werden und beispielsweise übereinander oder nebeneinan¬ der angeordnet werden (unter Beachtung der statischen Gegeben- eheiten) , wozu vorzugsweise ein durchgängig einheitliches Kon¬ zept von Anordnung und Bemassung der Öffnungen in der Primär¬ struktur, wie Fenster oder Türen, bzw. der Installations- und Kaminschächte, vorzusehen wäre.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichungen beispiel¬ haft beschrieben. Es zeigen:
Fig.1 einen Schnitt durch eine Primärstruktur mit Sekundär¬ struktur und zweitem Tragsystem mit Baikonen; Fig.2 eine Draufsicht auf eine Sekundärstruktur entsprechend Fig.1 ; Fig.3a einen Teilschnitt entsprechend Fig.1;
Fig.3b einen Detailschnitt durch eine fertiggestellte Zwischen¬ decke; Fig.4a eine Detail-Ansicht einer möglichen Befestigung Zan¬ gen/Balken-Ständer;
Fig.4b einen Längs-Schnitt durch eine Anordnung entsprechend
Fig.5a eine Detail-Ansicht einer Anordnung Zangen/Balken-Stüt¬ zen; Fig.5b einen Längsschnitt durch eine Anordnung entsprechend
Fig.6a eine Detail-Ansicht einer möglichen Befestigung Zan¬ gen/Balken-Wandelement und
Fig.7 einen Schnitt durch eine Baustruktur mit vier Primär- Strukturen, mit zwei zweiten, Balkone aufnehmenden Trag- systemen und einem -jeweils zwei Primärstrukturen verbin¬ denden, weiteren, zweiten Tragsystem.
Aus Fig.1 und 2 ist eine Primärstruktur 1 zu ersehen, mit einem Bodenelement 2, einem Deckenelement 3 und Wandelementen . Die Primärstruktur 1 besitzt eine lichte Höhe, die wenigstens einer zum Einbau von zwei Wohnebenen geeigneten Höhe entspricht. In den Wandelementen 4 sind Öffnungen für Fenster 18 und Türen 19 vorge¬ sehen. Diese Primärstruktur 1 kann als vorgefertigtes Grundmodul ausgebildet sein, und wird, um alle planerische Freiheit zu ge¬ statten, Grundmasse aufweisen, die durch Baunorm-Masse bestimmt sind. Durch Standardisierung der Formen und der Positionierung der Öffnungen in den Wandelementen 4 werden die möglichen Kombi¬ nationen der Primärstrukturen gewährleistet bzw. ausgebaut. Deckenelement 3 und vorzugsweise auch das
BodenelemenGrossflächenelementplatten n Stahlbeton ausgebildet, um im Inneren der Primärstruktur 1 ausreichend Freiraum für mögliche Nutzungsvarianten zu lassen. Decken- bzw. Bodenelemente könnten jedoch auch - wie weiter unten dargestellt, entsprecnend dem Aufbau der Zwischendecke 5a, dann aber fest mit den Wandelementen verbunden - als zwischen den für die Sekundärstruktur 5 vorgesehenen Ständern 6 angeordnete Zangen-und Balkenlage ausgebildet sein.
E n in Norm-Geschoss-Höhe vorgesehener Beton-Rmggurt 37 gt 2 sind als ewährleistet die statische Stabilität der Primärstruktur
1. Dies ist insbesondere dann wesentlich, wenn Primärstrukturen mit grosser Grundfläche und/oder grossen Höhen vorgesehen werden. Primärstrukturen, die für die Aufnahme von Sekundärstrukturen gedacht sind, die es erlauben, gegebenenfalls zwei Zwischendecken übereinander anzuordnen, werden demgemäss vorzugsweise zwei solcher stabilisierender Ringgurte aufweisen.
Im Inneren der Primärstruktur 1 ist eine Sekundärstruktur 5 an¬ geordnet, die Ständer 6 und Zangen 7 aufweist. Die Ständer 6 sind zwischen Boden- 2 und Deckenelement 3 vorgesehen, entweder einfach eingespannt mit Spannkeilen als Widerpart, oder fest verankert, beispielsweise m schellenartigen, in Decken- bzw. Bodenelement befestigten Halterungen. Aus Stabilitätsgründen werden diese Ständer 6 vorzugsweise als Stahl- bzw. Stahlrohr- träger ausgebildet sein, -jedoch sind auch geeignet dimensionier¬ te Holzpfosten möglich. Die Zangen 7, die vorzugsweise als Dop¬ pelzangen 7a, 7b (Fig.2) ausgebildet sind, sind an den Ständern 6 über Verbinder 8a, 8b (Fig.4b) befestigt. Diese Verbinder kön¬ nen Gewindebolzen mit Schliessrmgen sein, wobei die Gewmdebol- zen durch entsprechende Ausnehmungen 38 (Fig.4a) in Zangen 7 und Ständern 6 gesteckt sind. Auch Querkeilverbindungen sind denk¬ bar, die durch das Eigengewicht der Zangenlage bzw. durch das Gewicht der Zwischendecke als solcher festgelegt werden. Eine andere, gegebenenfalls zusätzliche, Möglichkeit der Festlegung der Zangen an den Ständern ist das Auflegen der Zangen auf an den Ständern vorgesehenen konsolenartig ausgebildeten Vorsprün¬ gen.
Die Zangen 7 erstrecken sich von einem Wandelement 4 zum gegen- überliegenden Wandelement 4 und werden an den beiden Wandelemen¬ ten, -jedoch nicht m diesen, festgelegt. Es findet somit über diese Verbindung keine Kraftübertragung zwischen der Sekundär¬ struktur und den Wandelementen statt. Dazu können, wie aus Fig.3a bzw. 5a und 5b zu ersehen ist, Stützen 27 vorgesehen sein, auf die die Zangen 7 aufgelegt werden, wobei die Stützen 27 gegebenenfalls selbst aus einzelnen Abschnitten 127 bestehen,
die überemandergelegt - allein durch das Gewicht der darüber- liegenden Zangen/Balkenkonstruktion bzw. durch Klebstoff anein¬ ander festgelegt - die gewünschte Höhe ergeben, oder auf die entsprechend dieser Höhe derartige Abschnitte 127 aufgelegt, bzw. aufgeklebt werden. Es können aber auch zwischen Boden- und Deckenelement eingespannte, dem Wandelement zugeordnete Ständer vorgesehen sein, die dann entsprechend den frei m der Primär¬ struktur 1 angeordneten Ständern 6 ausgebildet sind und an denen die Zangen 7 m oben beschriebener Weise befestigt werden kön- nen. Die Zangen 7 können aber auch über Verbmdungselemente n Form von an den Wandelementen angebrachten Randleisten 20 (Fig.3a), oder in Form von an den Wandelementen befestigbaren Winkeln 8c (Fig.6a,6b), auf denen die Zangen 7 aufsitzen, an den Wandelementen 4 festgelegt werden. Es ist offensichtlich, dass die Wahl der einzusetzenden Verbinder sowohl vom Material der Bauteile als auch von den architektonischen Vorgaben und den bauseitigen Wünschen abhängen wird.
Sind auch die Positionierungen der im Inneren der Primärstruktur 1 vorzusehenden Ständer 6 im wesentlichen aufgrund der vorgege¬ benen Innenmasse festgelegt, so ist die Möglichkeit gegeben, die Höhe der Zwischendecke 5a - selbst nach Fertigstellung des Baus - zu verändern, ohne Eingriffe m die Primärstruktur 1 vorzuneh¬ men. Das ist möglich, weil die Zangen 7, die gemeinsam mit den Ständern 6 die Grund-Tragstruktur bestimmen, nicht m den Wand¬ elementen 4, sondern an ihnen festgelegt werden und somit also keine Kraftübertragung stattfindet, n welchem Fall dies verun- möglicht wäre. Die Verbindungseinrichtungen werden an der ge¬ wünschten Höhe vorgesehen und damit die Zangen 7 auf einer be- stimmten Höhe eingestellt. Sind beispielsweise n den Ständern 6 Ausnehmungen für die Aufnahme der Gewindebolzen in bestimmten Höhen vorgesehen oder die konsolenartigen Vorsprünge n entspre¬ chenden Abständen an den Ständern vorgesehen, bzw. sind an den Wandelementen Randleistenreihen - gegebenfalls gleichzeitig als dekoratives Element dienend - angeordnet, so sind derartige Ver¬ änderungen massgenau, problemlos und sicher auch von Heimwerkern
vorzunehmen. Es ist sogar möglich, die Zwischendecke 5a po¬ destartig abgestuft auszubilden, wie auch aus Fig.7 zu ersehen
Es kann sein, dass bestimmte Ausgestaltungswünsche - wie bei¬ spielsweise eine umlaufende Innengalerie - aus statischen oder auch ästhetischen Gründen zusätzliche Stützen 27 erforderlich machen, die zwischen Bodenelement 2 und Zwischendecke 5a einge¬ fügt werden.
Diese Grund-Tragstruktur, die im wesentlichen nur durch die Po¬ sition der Ständer 6 vordefiniert ist, wobei diese Position durch die Innenmasse der Primärstruktur 1 bestimmt ist, wird - zur Bildung einer Zwischendecke 5a - mit einer Lage von Balken 9 überdeckt, die die vom Bauherrn gewünschte Wohnfläche im oberen Geschoss bestimmen. Die in Fig.2 gezeigte Anordnung ergibt eine Art von Galerie. Auch der für eine Treppe 21 nötige Freiraum in der Zwischendecke 5a ist, wie aus Fig.2 zu ersehen ist, beliebig wählbar. Die Treppe könnte auch als Spindeltreppe vorgesehen werden, wobei eine der Säulen 6 als mittlere Säule fungieren kann.
Auf die Balkenlage wird dann der Deckenaufbau für die als Nut¬ zungsbereich vorgesehene Zwischendeckenfläche aufgebracht, eine Möglichkeit dafür ist in Fig.3b gezeigt. Eine dünne, schalldä - mende Zwischenschicht 22, beispielsweise ein Leichtfaservlies, ist auf den Balken 9 angeordnet. Holzspanplatten 23 überdecken die Balkenlage. Darüber sind eine Lage trittschalldämmende Iso¬ lierung 24, eine Lage aus verleimten, schwimmend verlegten Holz- Spanplatten 25 und zuletzt der gewünschte Fussbodenbelag 26 an¬ geordnet. Aber auch ganz einfache Ausführungen der Nutzungsfla¬ che der Zwischendecke 5a sind möglich. So kann - wenn beispiels¬ weise eine Nutzung als Speicher vorgesehen ist - ein einfacher Bohlen- oder Plattenbelag auf die Balkenlage aufgebracnt werden. In jedem Fall ist die Höhe des Bodenaufbau≤ der Zwischendecke
auf die Treppe abzustimmen, bzw. gegebenenfalls diese dem ge¬ wünschten Ausbau anzupassen.
Damit die dargestellte Variabilität gewährleistet ist, werden Installations- bzw. Versorgungsschächte 11 und auch Kamin¬ schächte 12 an der Aussenseite der Primärstruktur 1 angeordnet. Damit bleibt der Innenraum der Primästruktur 1 frei für die mög¬ lichen Veränderungen. Die Lage von Nasszellen, sei es im unteren oder auch im oberen Geschoss ist damit im wesentlichen bestimmt. Die elektrischen Leitungen werden in einer in den Wandelementen 4 verlegten Ringleitung 13 geführt, wobei Stichleitungen im Bo¬ den- 2 bzw. Deckenelement 3 vorgesehen sein können, womit gege¬ benenfalls Deckenbrennstellen im Deckenelement festgelegt werden können.
Aus Fig.4a und 4b ist eine Möglichkeit zu ersehen, in welch ein¬ fach zu bewerkstelligender Weise die Zangen 7 - hier ein Doppel¬ zangenpaar 7a, 7b - an dem Ständer 6 in verschiedener Höhe befe¬ stigt werden können. Eine Folge von Bohrungen 38 an dem Ständer 6, deren Abstand insbesondere durch die Höhe der Zangen 7a,7b gegeben ist, ist zur Aufnahme von Durchsteckschrauben 8a mit beidseits sicherenden Muttern 8b vorgesehen. Dadurch wird es möglich, die Lage der Zangen jeweils um wenigstens eine Zangen¬ höhe zu verstellen. In Fig.3a und 7 sind diese Verstellhöhen strichliert angedeutet.
Die Figuren 5a, 5b und 6a, 6b zeigen zwei Varianten, die Zangen 7 an den Wandelementen 4 festzulegen, wobei die Freizügigkeit der Höhenverstellung der Zwischendecke gewahrt bleibt. Fig.5a und 5b zeigen Stützen 27 mit aufgelegten bzw. aufgeklebten Ab¬ schnitten 127, in den Dimensionen vorzugsweise ebenfalls den Zangenhöhen entsprechend, während bei der Variante nach F g.6a und 6b Winkel 8c an den Wandelementen 4 angebracht werden, auf deren schmalem Schenkel 8c1 die Zange aufzuliegen kommt. Bolzen- schrauben 8a1 werden durch Zange 7 und Winkel 8c gesteckt, m
Gewindebohrungen 38a im Wandelement 4 gedreht und mit einer Mut-
ter 8b1 gesichert. Wird zwar die Befestigung über den Winkel 8c mit seinen wenigstens zwei Befestigungspunkten am Wandelement 4 und dem abstützenden Schenkel 8c1 im allgemeinen zu bevorzugen sein, so ist auch eine einfache Variante möglich, bei der - un- ter Verzicht auf den Winkel 8c - die Zangen 7 mittels Bolzen¬ schrauben 8a1 direkt an der Wand befestigt werden.
Ein zweites Tragsystem 14 kann an der Aussenseite der Primär¬ struktur 1 vorgesehen werden, das den Vorbau von Baikonen, Ter- rassen, altanartigen Vorbauten oder auch Wintergärten ermög¬ licht. Wie aus Fig.7 zu entnehmen ist, kann es auch als Verbin¬ dungssystem zwischen mehreren Primärstrukturen, beispielsweise als Treppenhaus mit Zwischenfluren, fungieren.
In Fig.1 ist eine Möglichkeit dargestellt, in der das Tragsystem 14 zur Aufnahme von Baikonen 15a vorgesehen ist. Träger 16a sind an der Aussenseite der Wandelemente 4 der Primärstruktur 1 ange¬ ordnet, parallel dazu sind weitere Träger 16b vorgesehen, die - wie auch aus Fig.7 zu entnehmen ist - unabhängig von der Pnmär- Struktur 1 errichtet sind, vorzugsweise auf einem mit der Pri¬ märstruktur gemeinsamen Fundament verankert oder gegebenenfalls auch selbständig fundamentiert. Balkonzangen 17 sind an den Trä¬ gern 16a bzw. 16b m weiter oben für das erste Tragsystem der SekundärStruktur 5 beschriebener Weise befestigt, so dass auch hier keine direkte Kraftübertragung zwischen Wandelementen 4 und Balkonzangen 17 stattfindet. Wäre auch aufgrund der fix vorgege¬ benen Abmessungen der Primärstrukturen 1 eine stabilisierende, feste Verbindung zwischen Balkonzangen 17 und Wandelementen 4 jeweils in Höhe der Bodenelemente 2 bzw. der Deckenelemente 3 möglich, so wird eine lösbare Verbindung in oben dargestellter Weise auch an dieser Stelle die Variabilität des Systems erhö¬ hen.
Entsprechend der Befestigung der Zangen 7 an den Wandelementen 4, wie bereits anhand der Fig.3a dargestellt und insbesondere auch aus Fig.5a, 5b bzw. 6a, 6b zu ersehen, können aucn die Bai-
konzangen 17 direkt an der Aussenseite der Wandelemente 4 ange¬ bracht werden, ohne dass Träger 16a an den Aussenseiten vorgese hen werden müssen. Es versteht s ch, dass aus rein statischen Gründen im allgemeinen die Befestigugn über Träger vorzuziehen sein wird, doch ist, e nach Grosse der Vorbauten und der vorge sehenen Nutzung, auch eine Verbindung ausschliesslich über Ver¬ binder 8a, 8b, 8c (Fig.4b, 6a), Randleisten 20 (Fig.3a) oder auch Stützen 27 (Fig.5a) mit aufgesetzten Abschnitten möglich. Gegebenenfalls könnten - ähnlich den Stützen 27 - anstelle der parallel zu den Wandelementen 4 angeordneten Träger 16b Stützen vorgesehen werden.
Eine Lage von Bodenbalken 28 überdeckt die Balkonzangen 17, ein Balkonbrüstung 28 umgibt die jeweiligen Balkonelemente.
Zusätzliche Ausbau-Wünsche können erfüllt werden, da das Tragsy stem eine Vielfalt an Ausbau-Möglichkeiten erlaubt.
So ist beispielsweise aus Fig.1 und 7 zu ersehen, wie an den Trägern 16a ein Schutzdach 30 über ein Traggerüst 31 m beliebi ger Höhe angeordnet werden kann. In entsprechender Weise kann auch ein schmales Vordach 32 oberhalb einer Eingangstüre vorge¬ sehen werden, bzw. ein Sonnen- bzw. Wetterschutzdach oberhalb von Fensterbändern. Da alle Trägerstrukturen m gleicher Weise die Möglichkeit der Verbindung m verschiedenen, aufeinander ao gestimmten Höhen bieten, können solche zusätzlichen Bauteile be liebig über an den Wandelementen bzw. an den Trägern bzw. Stän¬ dern vorgesehene Verbinder an den Wandelementen bzw. an den Trä gern bzw. Ständern angebracht werden.
In Fig.7 ist eine komplexere Baustruktur dargestellt, die vier Primärstrukturen 1a, 1b, 1c und 1d umfasst, wobei jeweils zwei solcher Primärstrukturen übereinander angeordnet sind. Decken¬ element 2 der unteren Primärstruktur ist hier gleichzeitig Bo- denelement 3 der oberen Primärstruktur.
Die beiden jeweils zwei Primärstrukturen umfassenden Bauteile sind über ein gemeinsames Treppenhaus 33 miteinander verbunden, das den Zugang zu den beiden oberen, als Maisonette-Wohnungen nutzbaren Primärstrukturen ermöglicht. Auch hier, da gegebenen- falls eigene Eingänge in den oberen Ebenen der einzelnen Wohn¬ einheiten oder aber auch Innengalerien vorgesehen bzw. später einmal nachzurüsten sein können, ist die Grundstruktur dieses Treppenhauses 33 als eigenständige Tragstruktur vorgesehen. Trä¬ ger 16a an den Aussenseiten der Wandelemente 4 können zwischen den Wandelementen der beiden Bauteile angeordnete Zangen in der vorgesehenen bzw. gewünschten Höhe aufnehmen, die dann als Un¬ terlage für Balkenlagen dienen können und so Treppenpodeste oder auch umlaufende Innengalerien bilden. Für die dargestellte Bau¬ struktur bietet sich beispielsweise eine Mittelgangerschliessung mit seitlichen Rostpodesten an, eine beleuchtungs- und lüftungs¬ technisch günstige Ausbildungsvariante.
Das Treppenhaus 33 ist - in der in Fig.7 gezeigten Ausbildung - nach oben mit einem eigenen Satteldach 34 abgedeckt, die beiden Bauteile werden von flachgeneigten Pultdächern 35 abgedeckt. Ei¬ ne ausreichenden Be- und Entlüftung des Treppenhauses 33 ist über Belüftungsöffnungen 36 gegeben.
Jede der vier Primärstrukturen 1a, 1b, 1c und 1d ist in ihrem Innenbereich anders gestaltet. Die Positionierung der Treppen zwischen Unter-und Obergeschoss ergibt eine differenzierte Aus¬ nützung des Raumangebotes, die Gestaltung der Zwischendecken 5aa, 5ab, 5ac, 5ad mit oder ohne Podesten und Abstufungen ist individuell verschieden.
Garagen, Keller bzw. Dachspeicher werden je nach planerischer Ge¬ gebenheit und je nach bauherrlichen Vorgaben zusätzlich vorgese¬ hen. Die Masse der Primärstruktur werden dementsprechend vorzuge¬ ben sein.