"Si1ikonfreies Schaumregulierungsmittel'
Die Erfindung betrifft ein homogenes Entschäumergemisch, welches langket- tige Alkyl- oder Alkenylreste aufweisendes Keton mit mindestens 25 C-Ato- men und ein bei Raumtemperatur festes Paraffinwachs enthält, ein schütt- und rieselfähiges Schaumregulierungsmittel, enthaltend wasserlösliches oder wasserdispergierbares Trägermaterial und daran adsorbiertes Entschäu¬ mergemisch, sowie ein Verfahren zur Herstellung derartiger Schaumregu¬ lierungsmittel.
Langkettige Ketone der hier betroffenen Art sowie ihre Herstellung sind bekannt, beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 25 53990. Die Herstellung der Ketone erfolgt durch katalytische Abspaltung von CO2 und Wasser aus höheren Monocarbonsäuren, insbesondere höheren Fettsäuren bzw. deren Salzen. Ihre Verwendung als Mittel zur speziellen Schaumbe¬ kämpfung in der Anstrichmittel-, Papier- und Nahrungsmittelindustrie ist in der zuvor genannten Offenlegungsschrift geschildert. Aus der euro¬ päischen Patentanmeldung EP 324339 ist die Verwendung entsprechender Ke¬ tone in Aktivchlor-haltigen Reinigungsmitteln bekannt. Dort werden die Ketone jedoch als Dispersion in flüssigen organischen Trägern eingesetzt. Weiterhin ist aus den deutschen Offenlegungsschriften DE 1467 613 und DE 2242 541 bekannt, Ketone als Schauminhibitoren in seifenhaltigen Wasch¬ mitteln einzusetzen. Bei Abwesenheit von Seifen und zusätzlichen Schaumin¬ hibitoren, wie Acetalen und Ketalen, ist ihre Wirkung jedoch in derartigen Mitteln ungenügend.
Die Aufgabe bestand demnach in der Bereitstellung eines Entschäu erge- mischs, das in Waschmitteln eingesetzt über einen breiten Temperaturbe¬ reich wirksam ist, das heißt insbesondere im Kaltwaschbereich und bei mittleren Waschtemperaturen, aber auch im Kochwaschbereich eine störende Schaumentwicklung unterdrückt. Weiterhin soll das Entschäumergemisch zu einem rieselfähigen Schaumregulierungsmittel konfektionierbar sein, das im Gemisch mit üblichen Waschmittelbestandteilen lager- und wirkungsstabil
bleibt und keine nachteiligen Auswirkungen auf das Behandlungsgut und die Umwelt ausübt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die bestehende Aufgabe durch Entschäumergemische aus langkettigen Ketonen und Paraffinwachsen mit re¬ lativ engem Schmelzbereich gelöst werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein homogenes Entschäumergemisch, welches insbesondere zur Adsorption an ein körniges, wasserlösliches oder wasserdispergierbares Trägermaterial geeignet ist, enthaltend
(a) 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-% eines langkettige Alkyl- oder Alkenylreste aufweisenden Ketons mit insgesamt mindestens 25 C-Atomen und
(b) 70 Gew.-% bis 99,9 Gew.-% eines bei Raumtemperatur festen Paraffin¬ wachses beziehungsweise Paraffinwachsgemisches, das bei einer Tempe¬ ratur unterhalb von 90 °C zu 100 Gew.-% in flüssiger Form vorliegt.
Vorzugsweise enthält das Entschäumergemisch 1 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbe¬ sondere 5 Gew.-% bis 18 Gew.-% Keton (a) und 75 Gew.-% bis 99 Gew.-%, ins¬ besondere 82 Gew.-% bis 95 Gew.-% Paraffinwachs (b).
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein körniges, rieselfähiges Schaumregulierungsmittel, bestehend aus (I) einem körnigen, phosphatfreien, wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Trägermaterial und (II) einem daran adsorbierten homogenen Entschäumergemisch wie oben ge¬ nannt, welches 80 Gew.-% bis 99,5 Gew.-%, insbesondere 88 Gew.-% bis 98 Gew.-% Trägermaterial (I) und 0,5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 12 Gew.-% Entschäumergemisch (II) enthält.
Im erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel sind vorzugsweise 80 Gew.-% bis 99,5 Gew.-%, insbesondere 88 Gew.- bis 98 Gew.-% Trägermaterial (I) und 0,5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 12 Gew.-% Entschäu¬ mergemisch (II) enthalten.
Als Komponente (a) des Entschäumergemisch bevorzugt sind Ketone, die durch Umsetzung von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren oder Carbonsäuregemischen erhältlich sind, in denen die Car-
bonsäuren mehr als 12 C-Atome, insbesondere eine Kohlenstoffkettenlänge von C14 bis C30 aufweisen und bei der Ketonisierung unter Abspaltung von Kohlendioxid und Wasser reagieren. Besonders bevorzugt sind Ketone, welche aus der Ketonisierung von Carbonsäuren bzw. Carbonsäuresalzen der Kohlen¬ stoffkettenlänge von Ciβ bis C22 sowie deren Gemischen erhalten werden. Die Herstellung der Ketone kann üblicherweise bei Temperaturen im Bereich von etwa 200 bis 350 °C in Gegenwart von Metalloxiden oder fettsauren Me¬ tallVerbindungen erfolgen. Es können sowohl Ausgangsmaterialien mit ein¬ heitlicher Anzahl an C-Atomen als auch Fettsäuregemischee natürlichen Ur¬ sprungs eingesetzt werden. Diese Gemische können auch Carbo säuren mit 12 und weniger C-Atomen enthalten, sofern ein Überschuß an Fettsäuren mit 14 und mehr C-Atomen vorliegt. Es entstehen dabei Gemische aus symmetrischen und unsymmetrischen Ketonen, wobei die unsymmetrischen Ketone entsprechend dem eingesetzten Material auch kürzere Ketten als C14 bzw. C12 aufweisen können, sofern ein längerkettiger Rest im Molekül vorhanden ist, so daß die Gesamtzahl der C-Atome im Durchschnitt mindestens 25 beträgt. Beispiele sind Heptacosanon-14, Hentriacontanon-16, Pentatriacontanon-18, Non- atriacontanon-20, Triatetracontanon-22 bzw. Nonacosanon-15, Tritriacon- tanon-17, Heptatriacontanon-19, Hentetracontanon-21 und dergleichen. Ke¬ tone bzw. Ketongemische der beschriebenen Art sind üblicherweise bei Raum¬ temperatur fest und weisen Schmelzpunkte im Bereich von 60 °C bis 105 °C auf.
Die Ketone liegen vorzugsweise in feinverteilter Form vor und weisen ins¬ besondere eine mittlere Korngröße von weniger als 50 μm auf. Die Angabe hinsichtlich der Partikelgröße beziehen sich auf die bekannte Bestimmungs¬ methode mit dem "Coulter Counter".
Das im Entschäumergemisch enthaltene Paraffinwachs (Komponente b) stellt im allgemeinen ein komplexes Stoffgemisch ohne scharfen Schmelzpunkt dar. Zur Charakterisierung bestimmt man üblicherweise seinen Schmelzbereich durch Differential-Thermo-Analyse (DTA), wie in "The Analyst" 87 (1962), 420, beschrieben, und/oder seinen Erstarrungspunkt. Darunter versteht man die Temperatur, bei der das Paraffin durch langsames Abkühlen aus dem flüssigen in den festen Zustand übergeht. Dabei sind bei Raumtemperatur vollständig flüssige Paraffine, das heißt solche mit einem Erstarrungs-
punkt unter 25 °C, erfindungsgemäß nicht brauchbar. Vorzugsweise werden Wachse verwendet, die im Bereich von 30 °C bis 90 °C erstarren. Dabei ist zu beachten, daß auch bei Raumtemperatur fest erscheinende Paraffinwachs¬ gemische unterschiedliche Anteile an flüssigem Paraffin enthalten können. Bei den erfindungsgemäß brauchbaren Paraffinwachsen liegt dieser Flüssig¬ anteil so niedrig wie möglich und fehlt vorzugsweise ganz. So weisen be¬ vorzugte Paraffinwachsgemische bei 30 °C einen Flüssiganteil von unter 10 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bei 40 °C einen Flüs¬ siganteil von unter 30 Gew.-%, vorzugsweise von 5 Gew.-% bis 25 Gew.-% und insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bei 60 °C einen Flüssiganteil von 30 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere von 40 Gew.-% bis 55 Gew.-%, bei 80 °C einen Flüssiganteil von 80 Gew.-% bis 100 Gew.-%, und bei 90 °C einen Flüssiganteil von 100 Gew.-% auf. Die Temperatur, bei der ein Flüssiganteil von 100 Gew.-% des Paraffinwachses erreicht wird, liegt bei besonders be¬ vorzugten Paraffinwachsgemischen noch unter 85 °C, insbesondere bei 75 °C bis 82 °C.
Erfindungsgemäß brauchbare Paraffinwachse sind beispielsweise Luna- fleχ(R) 902 der Firma Füller sowie Deawaχ(R) DEW 5419 der DEA Mineralöl AG.
Die Herstellung des Entschäumergemisches kann in der Weise erfolgen, daß man in eine Schmelze des Bestandteils (b) das feinteilige Keton (Komponen¬ te a) einträgt und durch intensives Vermischen darin homogenisiert. Die Schmelze sollte dazu eine Temperatur von mindestens 60 °C und höchstens 200 °C aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Temperatur 80 °C bis 160 °C. Wesentlich für eine gute Wirksamkeit des Entschäumers ist das Vorliegen einer stabilen Dispersion der Keton-Teilchen in der Paraffinmatrix, was durch eine der genannten Definition entsprechende Teilchengröße bewirkt werden kann. Zwecks Erzielung dieses Dispersionszustandes kann man ein Keton einsetzen und dispergieren, das von vornherein die entsprechende Teilchengröße aufweist, oder man verwendet ein grobteiligeres Ausgangsma¬ terial und unterwirft die Schmelze einer Mahlbehandlung mittels Kolloid- ühlen, Zahnmühlen oder Kugelmühlen, bis die erwünschte Teilchengröße er¬ reicht ist.
Auch ein vollständiges Aufschmelzen des Ketons in der Paraffinschmelze und anschließendes schnelles Abkühlen auf Temperaturen unterhalb des Erstar¬ rungspunktes des Ketons unter gleichzeitigem Homogenisieren der Schmelze kann zu einer entsprechend feinen Kornverteilung des Ketons führen. Dabei ist als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Entschäumergemischs die gegenüber üblichen Entschäumerbestandteilen auf Carbonsäurebisamid-Basis deutlich höhere thermische Belastbarkeit der langkettigen Ketone zu er¬ wähnen.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittels kann durch Aufbringen des geschmolzenen Entschäumergemisches (II) auf ein kör¬ niges Trägermaterial (I) erfolgen, beispielsweise durch sukzessives Zumi¬ schen, insbesondere als Spray, zu dem Trägerkorn. Das Trägerkorn, welches in üblicher Weise durch Sprühtrocknen einer wäßrigen Aufschläm ung von Trägersalzen erzeugt werden kann, wird dabei durch Mischorgane oder durch Fluidisierung in Bewegung gehalten, um eine gleichmäßige Beladung des Trä¬ germaterials zu gewährleisten. Die dafür verwendeten Sprühmischer können kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden.
Eine Ausführungsform zur Herstellung besteht darin, das körnige Trägerma¬ terial in kontinuierlichem Strom durch die ebenfalls kontinuierlich er¬ zeugte Sprühnebelzone des zumindest teilweise geschmolzenen Entschäumer¬ gemischs zu schleudern, wobei VerweilZeiten des Trägermaterials in der heißen Sprühnebelzone von meist weniger als 1 Sekunde erreicht werden können. Weiterhin ist es möglich, unmittelbar im Anschluß daran die Par¬ tikel des Schaumregulierungsmittels mit Hilfe eines Gasstroms abzukühlen, so daß die thermische Belastungen des Materials außerordentlich gering gehalten werden kann.
Das vorstehend geschilderte Verfahren greift auf einen Verfahrenstyp zu¬ rück, wie er beispielsweise aus der EP 48312 bekannt ist. Als Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird in dieser Druckschrift eine radförmig ausgebildete Mischvorrichtung beschrieben, in der zwei individuell ausge¬ bildete und anzutreibende radförmige Scheiben übereinander gelagert sind. Der einen Scheibe wird das Feststoffpulver zugeführt, die darunterliegende Schreibe wird mit der flüssigen Komponente beaufschlagt. Beide Scheiben
laufen mit hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten, die im Bereich von einigen 100 bis einigen 1000 Umdrehungen pro Minute liegen können. Die jeweils beaufschlagten Schreibenflächen und insbesondere der Rand der die Flüs¬ sigkeit tragenden Scheibe sind so ausgestaltet, daß einerseits die Sprüh¬ nebelzone vom Rand des mit hoher Umdrehungsgeschwindigkeit laufenden Rades abgeschleudert und kontinuierlich nachgebildet wird, zum anderen wird das dem anderen radförmigen Element kontinuierlich zugeführte körnige Material durch diese Sprühnebelzone der Flüssigphase hindurchgeschleudert. Auf Grund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit kommt es zu der sehr kurzen Berührung der zwei Materialphasen miteinander und damit zu einem zeitlich nur sehr kur¬ zen Kontakt der Feststoffteilchen mit der warmen beziehungsweise heißen Sprühnebelphase. Mit der in der EP 48 312 geschilderten Vorrichtung ist das Verfahren besonders gut durchführbar, doch es ist nicht auf Vorrich¬ tungen dieser Art beschränkt. Wesentlich ist die Einstellung einer relativ kurzen Kontaktzeit, die dadurch erreicht wird, daß das feste Gut durch eine kontinuierlich erzeugte Sprühnebelzone hindurchgeschleudert wird, wobei das feste Material gegebenenfalls vor und/oder hinter der Sprüh¬ nebelzone gekühlt werden kann.
Die Herstellung des Schaumregulierungsmittels erfolgt in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung derart, daß man das Trägermaterial (I) in Wasser löst beziehungsweise aufschlämmt, das Entschäumergemisch (II) darin dispergiert und diesen Slurry anschließend sprühtrocknet. Der Dispersion wird vorzugsweise ein wasserlöslicher, nichttensidischer Dispersionsstabi¬ lisator in Form eines in Wasser quellfähigen Polymeren zugesetzt, da die Komponenten des Entschäumergemisches im wäßrigen Slurry im allgemeinen nicht ausreichend löslich sind. Beispiele hierfür sind die genannten Cel- luloseether, Homo- und Copolymere von ungesättigten Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Maleinsäure und copolymerisierbaren VinylVerbindungen, wie Vinylether, Acrylamid und Ethylen. Der Zusatz an derartigen als Dispersi¬ onsstabilisatoren wirkenden Verbindungen in der wäßrigen Aufschlämmung beträgt vorzugsweise nicht über 5 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Mittel. Der Wassergehalt des Slurries kann je nach Art beziehungsweise Löslichkeit des Trägersalzes 30 Gew.-% bis 60 Gew.-% betragen. Das Sprühtrocknen der Dispersion kann in im Prinzip bekannter Weise in dafür vorgesehenen Anlagen, sogenannten Sprühtürmen,
mittels heißer, in Gleichstrom oder Gegenstrom geführter Trocknungsgase erfolgen. Dabei ist die Trocknung durch im Gleichstrom mit dem Sprühgut geführte Trocknungsgase bevorzugt, da so der auf die potentielle Heißluft¬ flüchtigkeit einiger Bestandteile des Entschäumergemisches zurückzuführen¬ de Aktivitätsverlust auf ein Minimum gesenkt werden kann.
Das phosphatfreie Trägermaterial (I) weist eine körnige Struktur auf und besteht aus wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren, tensidfreien Ver¬ bindungen, in erster Linie aus anorganischen und/oder organischen Salzen, die für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln geeignet sind. Es ent¬ hält vorzugsweise sowohl Alkalicarbonat als auch Alkalisilikat, wobei ins¬ besondere letzteres für die guten Lagerungseigenschaften der erfindungs¬ gemäßen Mittel verantwortlich ist. Das Trägermaterial enthält vorzugsweise 1 Gew.-% bis 50 Gew.-% Alkalicarbonat, bis zu 70 Gew.-% Alkalisulfat, bis zu 50 Gew.-% Alkalialumosilikat und 10 Gew.-% bis 50 Gew.-% Alkalisilikat, kann jedoch zusätzlich weitere wasserlösliche oder wasserunlösliche, was- serdispergierbare Stoffe enthalten. Zu den zusätzlich verwendbaren Mate¬ rialien gehören insbesondere Alkalichlorid und Schichtsilikat, beispiels¬ weise Bentonit. Bei dem Alkalisilikat handelt es sich vorzugsweise um eine Verbindung mit einem Molverhältnis Alkalioxid zu Siθ2 von 1:1,5 bis 1:3,5. Die Verwendung derartiger Silikate resultiert in besonders guten Kornei¬ genschaften, insbesondere hoher Abriebsstabilität und dennoch hoher Auf- lösungsgeschwindigkeit in Wasser. Zu den im Trägermaterial für die erfin¬ dungsgemäßen Schaumregulierungsmittel brauchbaren Alumosilikaten gehören insbesondere die Zeolithe, beispielsweise Zeolith NaA und NaX. Als orga¬ nische Trägermaterialien kommen zum Beispiel die Acetate, Tartrate, Ci- trate, Succinate, Carboxymethylsuccinate sowie die Alkalisalze von Amino- polycarbonsäuren, wie NTA oder EDTA, Hydroxyalkanphosphonate und Aminoal- kanpolyphosphonate in Frage, wie l-Hydroxyethan-l,l-diphosphonat, Ethylen- diaminotetramethylenphosphonat und Diethylentriaminpentamethylenphosphonat. Brauchbar sind ferner wasserlösliche Salze von polymeren beziehungsweise copolymeren Carbonsäuren, beispielsweise Polyacrylate und Mischpolymeri¬ sate aus Acrylsäure und Maleinsäure. Gemische aus anorganischen und or¬ ganischen Salzen können vielfach mit Vorteil verwendet werden. Derartige zusätzliche organische Trägermaterialien sind vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils be-
zogen auf gesamtes Trägermaterial, in dem Trägersalzgemisch enthalten. Be¬ vorzugtes Alkalimetall in den genannten Alkalisalzen ist dabei in allen Fällen Natrium.
Das Trägermaterial kann darüberhinaus filmbildende Polymere, beispiels¬ weise Polyethylenglykole, Polyvinalalkohole, Polyvinylpyrrolidone, Poly- acrylate und Cellulosederivate, enthalten. Brauchbare Celluloseether sind insbesondere Alkalicarboxymethylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulo- se, Hydroxyethylcellulose und sogenannte Cellulose ischether, wie zum Bei¬ spiel Methylhydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, sowie deren Mischungen. Vorzugsweise werden Mischungen aus Natrium-Carboxyme- thylcellulose und Methylcellulose eingesetzt, wobei die Carboxy ethylcellu- lose üblicherweise einen Substitutionsgrad von 0,5 bis 0,8 Carboxymethyl- gruppen pro Anhydroglukoseeinheit und die Methylcellulose einen Substi¬ tutionsgrad von 1,2 bis 2 Methylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit auf¬ weist. Die Gemische enthalten vorzugsweise Alkalicarboxymethylcellulose und nichtionischen Celluloseether in Gewichtsverhältnissen von 80:20 bis 40:60, insbesondere von 75:25 bis 50:50. Derartige Celluloseethergemische können in fester Form oder als wäßrige Lösungen verwendet werden, die in üblicher Weise vorgequollen sein können. Derartige filmbildenden Polymere sind in dem Trägermaterial vorzugsweise nicht über 5 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bezogen auf gesamtes Trägermaterial, enthal¬ ten.
Das erfindungsgemäße Schaumregulierungsmittel enthält in einer bevorzugten Ausführungsform 2 Gew.-% bis 5 Gew.-% Alkalicarbonat, insbesondere Natrium- carbonat, bis zu 30 Gew.-% Alkalisilikat, insbesondere Natriumsilikat, 10 Gew.-% bis 75 Gew.-% Alkalisulfat, insbesondere Natriumsulfat, bis zu 35 Gew.-%, insbesondere 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Zeolith, bis zu 5 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 3 Gew.-% wasserlösliches beziehungsweise in Was¬ ser quellfähiges Polymer, insbesondere Celluloseether, und bis zu 17 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Wasser.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaumregu¬ lierungsmittels enthält 25 Gew.-% bis 45 Gew.-% Alkalicarbonat, 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Alkalisilikat, bis zu 50 Gew-%, insbesondere 15 Gew.-% bis
45 Gew.-%, Zeolith und/oder Alkalisulfat, bis zu 3 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 2 Gew.-%, wasserlösliches beziehungsweise in Wasser quell¬ fähiges Polymer und bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 3 Gew.-% bis 18 Gew.-%, Wasser.
Die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel sind vorzugsweise frei von Tensiden im Stoffgemisch. Unter Tensiden sind oberflächenaktive Verbin¬ dungen mit hydrophobem Molekülteil und hydrophilen anionischen, ampholy- tischen, zwitterionischen, kationischen und nichtionischen Gruppen zu ver¬ stehen, die in wäßriger Lösung oder Dispersion eine reinigende beziehungs¬ weise emulgierende Wirkung entfalten. Der hydrophobe Molekülteil besteht im allgemeinen aus einem Kohlenwasserstoffrest beziehungsweise einem sub¬ stituierten Kohlenwasserstoffrest oder einem in Wasser schwer löslichen Polyglykoletherrest, zum Beispiel einem Polypropylenglykol- bzw. Polybu- tylenglykol-Etherrest. Verbindungen mit nichtpolarem Molekülaufbau, insbe¬ sondere die genannten filmbildenden Polymere, die unter bestimmten Voraus¬ setzungen in Wasser ebenfalls eine Dispergierwirkung entfalten können, fallen nicht unter die Definition "Tenside".
Ein erfindungsgemäßes Schaumregulierungsmittel besteht vorzugsweise aus Partikeln mit Korngrößen nicht über 2 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 1,6 mm. Es weist vorzugsweise ein Schüttgewicht im Bereich von 300 Gramm pro Liter bis 900 Gramm pro Liter, insbesondere von 450 Gramm pro Liter bis 800 Gramm pro Liter auf. Vorzugsweise wird es zur Herstellung von pul- verförmigen Wasch- oder Reinigungsmitteln verwendet, wobei als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel ihre geringe Ein¬ satzmenge bei guter Entschäumerleistung zu bemerken ist. So gelingt es, die Entschäumerleistung üblicher Silikon-Entschäumer mit gewichtsgleichen Mengen, bezogen auf Aktivsubstanz, der erfindungsgemäßen Schaumregu¬ lierungsmittel auf Paraffin-Basis zu erreichen.
Beispiele
Beispiel 1 : Herstellung von Schaumreσulierunqsmitteln
Durch Zusammenmischen von in Wasser vorgequollenem Celluloseether mit einer bei 130 °C erhaltenen Paraffin-Keton-Schmelze, Vermischen mit der separat hergestellten wäßrigen Aufschlämmung von Natriumcarbonat, Natriumsulfat sowie gegebenenfalls Zeolith und/oder Schichtsilikat und anschließendes Vermischen mit dem gegegebeneenfalls eingesetzten Natriumsilikat, wobei der Zeolith in Form einer ca. 50-gewichtsprozentigen wäß-
Tabelle 1: Pulverzusam ensetzunα TGew.-%l
a) Lunafleχ(R) 902, Hersteller DEA Mineralöl AG b) Stearon, hergestellt gemäß DE 2553 990 b) Behenon, hergestellt gemäß DE 2553990 d) Laundrosil(R) DGA, Hersteller Süd-Chemie e) Verhältnis Siθ2 zu Na2θ : 3,0 f) 80:20 Gemisch aus Na-Carboxymethylcellulose und Methylcellulose
rigen Aufschlämmung und das Natriumsilikat in Form einer ca. 35-gewichts- prozentigen Wasserglas-Lösung eingesetzt wurde, wurden aus den in Tabelle 1 angegebenen Rohstoffen wäßrige Aufschlämmungen erzeugt, die jeweils etwa 34 Gew.-% Wasser enthielten. Diese Aufschlämmungen wurden auf Temperaturen von etwa 80 °C bis 90 °C erwärmt und in einem Trockenturm versprüht, wobei Heißluft (Temperatur 238 °C an der Eintrittsstelle) im Gleichstrom geführt wurde. Dabei wurden die in Tabelle 1 durch ihre Zusammensetzung charak¬ terisierten rieselfähigen Pulverprodukte Sl bis S6 erhalten, die frei von Teilchen über 2 mm Durchmesser waren, Anteile an Teilchen über 0,8 mm von 1 Gew.-% und an Teilchen unter 0,2 mm von 21 Gew.-% aufwiesen und eine Schüttdichte von 650 Gramm pro Liter besaßen.
Beispiel 2
Durch einfaches Vermischen der in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Menge des erfindungsgemäßen Schaumregulators Sl mit üblichen Universa1- waschmittelbasispulvern Wl bis W3, welche die in Tabelle 2 angegebenen Tensidko ponenten enthielten, wurden Waschmittel hergestellt. Die in Ta¬ belle 2 angegebenen Einsatzmengen der Schaumregulatoren wurden durch Wasch¬ versuche (Trommelwaschmaschine Miele W 717, 3,5 kg saubere Wäsche, Wasser¬ härte 3 °d, Dosierung 98 g Waschmittel) ermittelt und sind im Hinblick auf das Schaumverhalten des jeweiligen Waschmittels unter diesen Bedingungen optimiert (mittlere Schaumbildung ohne Überschäumen und ohne Flottenver¬ lust bei 30 °C, 40 °C und 90 °C). Dabei zeigte sich, daß weder bei Sl noch im Fall der Schaumregulatoren S2 bis S6 die Einsatzmenge, bezogen auf je¬ weilige Aktivsubstanz, eines üblichen Schauminhibitors VI auf Silikon-Basis (eingesetzt in Form eines Granulats, welches 8 Gew.-% Silikon, 35 Gew.-% Natriumcarbonat, 41 Gew.-% Natriumsulfat, 10 Gew.-% Natriumsilikat, 1 Gew.-% Celluloseether und 5 Gew.-% Wasser enthielt) überschritten werden musste.
Tabelle 2: Schaumreαulatoren in Waschmitteln TGew.-% Aktivsubstanzl
a) Lineares Ci2/i5-Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz b) Na-Ci6/18-Alkylsulfat