Beschreibung
Desodorierende kosmetische Zubereitungen mit einem Gehalt an Di- oder Triglycerinestern .
Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Desodoran¬ tien. Solche Formulierungen dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Den handelsüblichen kosmetischen Desodorantien liegen unter¬ schiedliche Wirkprinzipien zugrunde.
In sogenannten Antitranspirantien kann durch Adstringen¬ tien - vorwiegend Aluminiumsalze wie Aluminiumhydroxy- chlorid (Aluchlorhydrat) - die Entstehung des Schweißes unterbunden werden. Abgesehen von der Denaturierung der Hautproteine greifen die dafür verwendeten Stoffe aber, abhängig von ihrer Dosierung, drastisch in den Wärmehaus¬ halt der Achselregion ein und sollten allenfalls in Aus¬ nahmefällen angewandt werden.
Durch die Verwendung antimikrobiel ler Stoffe in kosmeti¬ schen Desodorantien kann die Bakterienflora auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die Geruch verursachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. In der Praxis hat sich aber herausgestellt, daß die gesamte Mikroflora der Haut beeinträchtigt werden kann.
Der Schweißfluß selbst wird dadurch nicht beeinflußt, im Idealfalle wird nur die mikrobielle Zersetzung des Schwei¬ ßes zeitweilig gestoppt.
Auch die Kombination von Adstringentien mit antimikrobiell wirksamen Stoffen in ein und derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich. Die Nachteile beider Wirkstoffklassen lassen sich auf diesem Wege jedoch nicht vollständig beseitigen.
Schließlich kann Körpergeruch auch durch Duftstoffe über¬ deckt werden, eine Methode, die am wenigsten den ästheti¬ schen Bedürfnissen des Verbrauchers gerecht wird, da die Mischung aus Körpergeruch und Parfümduft eher unangenehm riecht.
Allerdings werden die meisten kosmetischen Desodorantien, wie auch die meisten Kosmetika insgesamt, parfümiert, selbst wenn sie desodorierende Wirkstoffe beinhalten. Parfümierung kann auch dazu dienen, die Verbraucherakzep¬ tanz eines kosmetischen Produktes zu erhöhen oder einem Produkt ein bestimmtes Flair zu geben.
Die Parfümierung Wirkstoffhaltiger kosmetischer Zuberei¬ tungen, insbesondere kosmetischer Desodorantien, ist allerdings nicht selten problematisch, weil Wirkstoffe und Parfümbestandteile gelegentlich miteinander reagieren und einander unwirksam machen können.
Desodorantien sollen folgende Bedingungen erfüllen:
1) Sie sollen eine zuverlässige Desodorierung bewirken.
2) Die natürlichen biologischen Vorgänge der Haut dürfen nicht durch die Desodorantien beeinträchtigt werden.
3) Die Desodorantien müssen bei Überdosierung oder son¬ stiger nicht bestimmungsgemäßer Anwendung unschädlich sein.
4) Sie sollen sich nach wiederholter Anwendung nicht auf der Haut anreichern.
4) Sie sollen sich gut in übliche kosmetische Formulie¬ rungen einarbeiten lassen.
Bekannt und gebräuchlich sind sowohl flüssige Desodoran¬ tien, beispielsweise Aerosolsprays, Roll-ons und derglei¬ chen als auch feste Zubereitungen, beispielsweise Deo- Stifte ("Sticks"), Puder, Pudersprays, Intimreinigungs¬ mittel usw.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, kosmeti¬ sche Desodorantien zu entwickeln, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen. Insbesondere sollten die Desodorantien die Mikroflora der Haut weitgehend schonen, die Zahl der Mikroorganismen aber, die für den Körpergeruch verantwortlich sind, selektiv reduzieren.
Weiterhin war es eine Aufgabe der Erfindung, kosmetische Desodorantien zu entwickeln, die sich durch gute Hautver¬ träglichkeit auszeichnen. Auf keinen Fall sollten die desodorierenden Wirkprinzipien sich auf der Haut anrei¬ chern .
Eine weitere Aufgabe war, kosmetische Desodorantien zu entwickeln, welche mit einer möglichst großen Vielzahl an üblichen kosmetischen Hilfs- und Zusatzstoffen harmonie¬ ren, insbesondere mit den gerade in desodorierend oder antitranspirierend wirkenden Formulierungen bedeutenden Parfümbestandteilen.
Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung war, kosmetische Desodorantien zur Verfügung zu stellen, welche über einen längeren Zeitraum, und zwar in der Größenordnung von min¬ destens einem halben Tag, wirksam sind, ohne daß ihre Wirkung spürbar nachläßt.
Schließlich war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, desodorierende kosmetische Prinzipien zu entwickeln, die möglichst universell in die verschiedensten Darreichungs¬ formen kosmetischer Desodorantien eingearbeitet werden
können, ohne auf eine oder wenige spezielle Darreichungs¬ formen festgelegt zu sein.
Es wurde überraschend gefunden, und darin liegt die Lösung all dieser Aufgaben, daß kosmetische Desodorantien mit einem wirksamen Gehalt an Monocarbonsäureestern des Di- und/oder Triglycerins den Nachteilen des Standes der Technik abhelfen.
Zwar ist bekannt, daß Fettsäureester des Glycerins (also des Monoglycerins) gewisse anti ikrobielle Wirkung zeiti¬ gen. Bekannt ist ferner, Monoglycerinfettsäureester in desodorierenden Kosmetika einzusetzen, insbesondere das Glycerin onolaurat. Dennoch bleibt die Wirkung dieser Monoglycerinester weit hinter der der erfindungsgemäßen Monocarbonsäureester zurück.
Erfindungsgemäß liegen die Di- bzw. Triglycerineinheiten der erfindungsgemäßen Monocarbonsäureester als lineare, unverzweigte Moleküle, also über die jeweiligen OH-Gruppen in 1- bzw. 3-Stellung veretherte "Monoglycerinmoleküle" vor.
3 2 1
H9C-CH-CH0 (Glycerin = "Monoglycerin" ) HO OH OH
Ein geringer Anteil zyklischer Di- bzw. Triglycerinein¬ heiten sowie über die OH-Gruppen in 2-Stellung veretherte Glycerin oleküle kann geduldet werden. Es ist jedoch von Vorteil, solche Verunreinigungen so gering wie nur möglich zu halten.
Die erfindungsgemäßen Monocarbonsäureester des Diglycerins sind vorzugsweise Monocarbonsäuremonoester und bevorzugt durch folgende Struktur gekennzeichnet (Substitutionsposi¬ tionen angegeben):
3 ' 2 ' 1 1
H C-CH-CH -0-CH -CH- CH -0-C -R '
2 \ I ά ' ά2- , | ά ,|
HO OH OH 0
wobei R1 einen Kohlenwasserstoff est , vorteilhaft einen verzweigten oder unverzweigten Alkyl- oder Alkenylrest von 5 bis 17 C-Atomen darstellt.
Die erfindungsgemäßen Monocarbonsäureester des Triglyce- rins sind vorzugsweise Monocarbonsäuremonoester und bevor¬ zugt durch folgende Struktur gekennzeichnet (Substitu¬ tionspositionen angegeben) :
3"2" 1 2' 1 ' 1
H C-CH-CH -0-CH„-CH-CH -0-CH„-CH-CH 2 ι , 2 2 ι 2 2 i ι 2
HO OH 0 OH OH
C=0 R"
wobei R" einen Kohlenwasserstoff est , vorteilhaft einen verzweigten oder unverzweigten Alkyl- oder Alkenylrest Alkylrest von 5 bis 17 C-Atomen darstellt.
Die diesen Estern zugrundeliegenden Säuren sind die
Hexansäure (Capronsäure) (R1 bzw. R" = _C5H11
Heptansäure (önanthsäure) (R1 bzw. R" = _C6H13
Octansäure (Caprylsäure) (R1 bzw. R" = -C7H15
Nonansäure (Pelargonsäure) (R1 bzw. R" = ~C8H17
Decansäure (Caprinsäure) (R1 bzw. R" = -C9H19
Undecansäure (R1 bzw. R" =
-C10H2
10-Undecensäure (Undecylensäure) (R ' bzw. R" = "C10H19
Dodecansäure (Laurinsäure) (R1 bzw. R" = "C11H23
Tridecansäure (R1 bzw. R" = "C12H25
Tetradecansäure (Myristinsäure) (R' bzw. R" = ~C13H27
Pentadecansäure (R' bzw. R" = "C14H29
Hexadecansäure (Palmitinsäure) (R1 bzw. R" = _C15H31
Heptadecansäure (Margarinsäure) (R' bzw. R" = ~C16H33
Octadecansäure (Stearinsäure) (R1 bzw. R" = ~^ < γ^2S ^ '
Besonders günstig werden R' und R" gewählt aus der Gruppe der unverzweigten Alkylreste mit ungeraden C-Zahlen, ins¬ besondere mit 9, 11 und 13 C-Atomen.
Im allgemeinen sind die Ester des Diglycerins denen des Triglycerins bevorzugt.
Ganz besonders günstig sind
Diglycerinmonocaprinat (DMC) R' = 9
Triglycerin onolaurat (TML) R" = 11
Diglycerinmonolaurat (DML) R' = 11
Triglycerinmonomyristat (TMM) R" = 13.
Als bevorzugter erfindungsgemäßer Monocarbonsäureester hat sich das Diglycerinmonocaprinat (DMC) erwiesen.
Die erfindungsgemäßen Monofettsäureester des Diglycerins liegen bevorzugt in 1-Stellung, die erfindungsgemäßen Monofettsäureester des Triglycerins bevorzugt in 2'-Stellung verestert vor.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein zusätzlicher Anteil an in anderen Stellen verestertem Di- oder Triglycerin, ebenso wie gegebenenfalls ein Anteil an den verschiedenen Diestern des Di- bzw. Triglycerins verwendet.
Insbesondere vorteilhaft sind solche Monocarbonsäureester, welche nach einem Verfahren erhältlich sind, wie es in der DE-OS 38 18 293 beschrieben wird.
Die Diglycerinester, welche sich durch zwei, und die Triglycerinester, welche sich durch drei Asymmetriezentren auszeichnen, sind in all ihren Konfigurationen
erfindungsgemäß wirksam. Die Diglycerinester besitzen vier, die Triglycerinester acht Stereoisomere.
Bei den Diglycerinestern sind die 2- und die 2'-Position
Asymmetriezentren. Erfindungsgemäß aktiv und gleichermaßen von Vorteil sind die 2S2'S-, die 2R2'S-, die 2S2'R- und die 2R2'R-Konfiguration.
Bei den Triglycerinestern sind die 2-, die 2' und die 2"-Position Asymmetriezentren. Erfindungsgemäß aktiv und gleichermaßen von Vorteil sind die 2S2'S2"S-, die 2R2'S2"S-, die 2S2'R2"S-, die 2R2'R2"S-, die 2S2'S2"R, die 2R2'S2"R-, die 2S2'R2"R- und die 2R2'R2"R-Konfiguration.
Es hat sich als günstig herausgestellt, racemische Gemische der Stereoisomeren zu verwenden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Gemische eines oder mehrerer Monocarbon¬ säureester des Diglycerins mit einem oder mehreren Mono¬ carbonsäureestern des Triglycerins verwendet.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden ein oder mehrere Monocarbon¬ säureester des Diglycerins und/oder ein oder mehrere Mono¬ carbonsäureester des Triglycerins in Kombination mit ande¬ ren in Kosmetika üblichen Wirkstoffen (Ersatzwirkstoffe), Hilfs-, Verschnitt- und/oder Zusatzstoffen eingesetzt.
Vorteilhaft liegen dann die Verschnittstoffe und/oder Ersatzwirkstoffe in einer Konzentration bis zu 50 Gew.- Teilen vor, bevorzugt bis zu 35 Gew.-Teilen, bezogen auf das 100 Gew.-Teile der Gesamtmenge, welche sich aus dem Monocarbonsäureester bzw. den Monocarbonsäureestern des Diglycerins und/oder des Triglycerins und diesen Ersatz¬ wirkstoffen und/oder Verschnittstoffen zusammensetzt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vor¬ liegenden Erfindung werden ein oder mehrere Monocarbonsäu¬ reester des Diglycerins und/oder ein oder mehrere Mono¬ carbonsäureester des Triglycerins in Kombination mit ande¬ ren desodorierend oder das Wachstum von Bakterien hemmend oder Bakterien abtötend wirkenden Stoffen eingesetzt.
Nach noch einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden ein oder mehrere Monocarbon¬ säureester des Diglycerins und/oder ein oder mehrere Monocarbonsäureester des Triglycerins in Kombination mit Monocarbonsäureestern des Glycerins (also des "Monoglyce- rins") eingesetzt. Dabei übernehmen diese Monocarbonsäure¬ ester des Glycerins die Rolle der Verschnittstoffe und/oder Ersatzwirkstoffe und werden vorzugsweise in einer Konzentration bis zu 50 Gew.-Teilen, bevorzugt bis zu 35 Gew.-Teilen eingesetzt, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Gesamtmenge, welche sich aus dem Monocarbonsäureester bzw. den Monocarbonsäureestern des Diglycerins und/oder des Triglycerins und diesen Monocarbonsäureestern des Glyce¬ rins zusammensetzt.
Solche Monocarbonsäureester des Glycerins sind günstig gekennzeichnet durch eine Struktur wie folgt:
H C x-C ιH-CH2-0-Cn-R"'
HO OH 0
wobei R1" einen Kohlenwasserstoffrest, vorteilhaft einen verzweigten oder unverzweigten Alkyl- oder Alkenylrest von 5 bis 17 C-Atomen darstellt.
Die desodorierende Wirkung der erfindungsgemäßen Ester beruht in erster Linie auf deren selektiver Toxizität für grampositive, insbesondere coryneforme Bakterien. Diese werden als die für die Zersetzung des apokrinen Schweißes hauptsächlich verantwortlichen Keime angesehen. Ferner
sind die erfindungsgemäßen Ester gut wirksam gegen Staphylococcen .
Da die erfindungsgemäßen Ester zugleich völlig unschädlich für den Menschen und andere Warmblüter sind, sind sie in idealer Weise für die Verwendung in kosmetischen Desodoran tien geeignet.
Erfindungsgemäß ist demnach auch die Verwendung von Mono¬ carbonsäureestern des Di- und/oder Triglycerins als des¬ odorierend wirkendes Prinzip für kosmetische Desodoran¬ tien.
Erfindungsgemäß ist ferner ein Verfahren zur Bekämpfung des durch ikrobielle Zersetzung apokrinen Schweißes hervorgerufenen menschlichen Körpergeruches, dadurch gekennzeichnet, daß eine wirksame Menge an Monocarbon¬ säureestern des Di- und/oder Triglycerins, welche gege¬ benenfalls in einem geeigneten kosmetischen Träger vor¬ liegen können, auf die Haut aufgetragen wird.
Erfindungsgemäß ist schließlich auch die Verwendung von Monocarbonsäureestern, insbesondere von Monocarbonsäure- monoestern, des Di- und/oder Triglycerins zur Bekämpfung grampositiver, insbesondere coryneformer Bakterien, beziehungsweise die Verwendung von Monocarbonsäureestern des Di- und/oder Triglycerins zur Verhinderung des Wachs¬ tums grampositiver, insbesondere coryneformer Bakterien.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Desodorantien sind besonders vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Monocarbonsäureester des Di- und/oder Triglycerins in Konzentrationen von 0,01 - 10,00 Gew.-%, bevorzugt 0,05 - 5,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 3,00 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegt oder vorliegen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Desodorantien können in Form von Aerosolen, also aus Aerosolbehältern, Quetschfla¬ schen oder durch eine Pumpvorrichtung versprühbaren Prä¬ paraten vorliegen oder in Form von mittels Roll-on-Vor- richtungen auftragbaren flüssigen Zusammensetzungen, als Deo-Stifte (Deo-Sticks) und in Form von aus normalen Flaschen und Behältern auftragbaren W/0- oder O/W-Emul- sionen, z.B. Cremes oder Lotionen. Weiterhin können die kosmetischen Desodorantien vorteilhaft in Form von desodo¬ rierenden Tinkturen, desodorierenden Intimreinigungsmit¬ teln, desodorierenden Shampoos, desodorierenden Dusch¬ oder Badezubereitungen, desodorierenden Pudern oder desodorierenden Pudersprays vorliegen.
Als übliche kosmetische Trägerstoffe zur Herstellung der erfindungsgemäßen desodorierenden Zubereitungen können neben Wasser, Ethanol und Isopropanol, Glycerin und Propylenglykol hautpflegende Fett- oder fettähnliche Stoffe, wie ölsäuredecylester, Cetylalkohol , Cetylstearyl- alkohol und 2-0ctyldodecanol , in den für solche Präparate üblichen Mengenverhältnissen eingesetzt werden sowie schleimbildende Stoffe und Verdickungsmittel , z.B. Hydroxyethyl- oder Hydroxypropylcellulose, Polyacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon , daneben aber auch in kleinen Mengen cyclische Silikonöle (Polydimethylsiloxane) sowie flüssige Poly ethylphenylsi loxane niedriger Viskosiät.
Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältern versprühbare kosmetische Desodorantien sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen, verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Iso¬ butan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
Natürlich weiß der Fachmann, daß es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grundsätzlich für die vorliegende
Erfindung geeignet wären, auf die aber dennoch wegen be¬ denklicher Wirkung auf die Umwelt oder sonstiger Begleit¬ umstände verzichtet werden sollte, insbesondere Fluor¬ chlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
Als Emulgatoren zur Herstellung der erfindungsgemäßen kosmetischen Desodorantien, welche vorteilhaft als flüs¬ sige Zubereitungen mittels einer Roll-on-Vorrichtung auf die gewünschten Hautbereiche aufgetragen werden sollen, und die in den Zubereitungen in geringer Menge, z.B. 2 bis 5 Gewichts.-%, bezogen auf die Gesamt-Zusammensetzung, verwendet werden können, haben sich nichtionogene Typen, wie Polyoxyethylen-Fettalkoholether, z.B. Cetostearyl- alkoholpolyethylenglykolether mit 12 bzw. 20 angelagerten Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül, Cetostearylalkohol sowie Sorbitanester und Sorbitanester-Ethylenoxid-Verbin- dungen (z.B. Sorbitanmonostearat und Polyoxyethylensorbi- tan onostearat) und langkettige höhermolekulare wachsarti¬ ge Polyglykolether als geeignet erwiesen.
Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen können den desodorierenden kosmetischen Zubereitungen gemäß der Erfindung, deren pH-Wert vorzugsweise z.B. durch übliche Puffergemische auf 4,0 bis 9,0 insbesondere 5,0 bis 6,5, eingestellt wird, Parfüm, Farbstoffe, Antioxidantien (z.B. α-Tocopherol und seine Derivate oder Butylhydroxytoluol (BHT = 2,6-Di-Tert.-butyl-4-methylphenol) in Mengen von 0,01 bis 0,03 %, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung), Suspendiermittel, Puffergemische oder andere übliche kosmetische Grundstoffe beigemischt werden.
Vorteilhaft wird der pH-Wert der erfindungsgemäßen Formu¬ lierungen im schwach sauren bis schwach alkalischen Bereich eingestellt, bevorzugt von 4,0 - 9,0 , besonders bevorzugt von 5,0 - 6,5.
Die jeweils einzusetzenden Mengen an kosmetischen Träger¬ stoffen und Parfüm können in Abhängigkeit von der Art des jeweiligen Produktes vom Fachmann durch einfaches Auspro¬ bieren leicht ermittelt werden.
Zur Parfümierung sind gegebenenfalls auch solche Substan¬ zen und Parfümöle geeignet, die stabil sind, die Haut nicht reizen und bereits als solche antibakterielle oder bakteriostatische Eigenschaften besitzen.
Die Herstellung der kosmetischen Zubereitungen erfolgt abgesehen von speziellen Zubereitungen, die in den Bei¬ spielen jeweils gesondert vermerkt sind, in üblicher Weise, zumeist durch einfaches Vermischen unter Rühren, gegebenenfalls unter leichter Erwärmung. Sie bietet keine Schwierigkeiten. Für Emulsionen werden Fettphase und die Wasserphase z.B. separat, gegebenenfalls unter Erwärmen hergestellt und dann e ulgiert.
Ansonsten sind die üblichen Maßregeln für das Zusammen¬ stellen von kosmetischen Formulierungen zu beachten, die dem Fachmann geläufig sind.
Sollen die erfindungsgemäßen Ester in Pudersprays eingear¬ beitet werden, so können die Suspensionsgrundlagen dafür vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Kieselsäuregele (z.B. solche die unter dem Handelsnamen Aerosil erhältlich sind), Kieselgur, Talkum, modifizierte Stärke, Titandioxid, Seidenpulver, Nylonpulver, Polyethylenpulver und verwandten Stoffen.
Es folgen vorteilhafte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung.
Beispiel 1
Aerosolspray I
(a) Flüssige Phase
Ge .-X Octyldodecanol 0,50
DMC 0,50
Parfüm q.s.
Ethylalkohol ad 100,00
(b) Die unter (a) erhaltene flüssige Phase wird zusammen mit einem Propan/Butan 2,7 - Gemisch im Verhältnis 39 : 61 in Aerosolbehälter abgefüllt.
Beispiel 2
Aerosolspray II
(a) Flüssige Phase
Gew.-% Octyldodecanol 0,50
DMC 0,20
Parfüm q.s.
Isopropylalkohol ad 100,00
(b) Die unter (a) erhaltene flüssige Phase wird zusammen mit einem Propan/Butan 2,7 - Gemisch im Verhältnis 39 : 61 in Aerosolbehälter abgefüllt.
Beispiel 3
Pumpspray I
(a)
Gew.-%
Ethylalkohol 60,00
Glycerin 1,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
DMC 0,50
Parfüm q.s.
(b)
Wasser auf 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden zu einer homogenen Lösung verarbeitet, sodann langsam mit der Wasserphase (b) aufgefüllt. Der fertige Pumpspray kann sodann in Pumpzerstäuber abgefüllt werden.
Beispiel 4
Roll on - Gel I
Gew.-% (a)
1 ,3-Butylenglycol 2,00
Hydroxyethylcellulose 0,50
(z.B. Tylose 4000, Hoechst)
(b)
Ethylalkohol 60,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
DMC 0,30
Parfum q . s .
(O
Wasser ad 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden dispergiert, Wasser (c) wird zugegeben, bei Raumtemperatur quellen gelassen, eine Lösung der unter (b) genannten Bestandteile wird nach ca. 15 Minuten zugegeben. Die entstanden Mischung wird homogenisiert und kann abgefüllt werden.
Beispiel 5
Wachsstift I
Gew.-%
Hydriertes Ricinusöl 5,00
Bienenwachs 6,00
Ceresin (Hart-Ozokerit) 30,00
C12_15-Alkohol-Benzoate 17,00
DMC 0,40
Parfüm q.s.
Octyldodecanol ad 100,00
Die Bestandteile werden bei ca. 75° C aufgeschmolzen, gut vermischt und in geeignete Formen gegossen.
Beispiel 6
Roll on - Emulsion I
(a)
Gew.-% Tricetearethphosphat 0,30
Octyldodecanol 2,00
C _. 2_ 1 5-A l koho l - Benzoate 2,00
DMC 0,50
C10_30-Alkylacrylate 0,15
(b)
Ethylalkohol 10,00 Parfüm q.s.
(c)
NaOH 0,05
Wasser ad 100,00
Die unter (a) und (c) genannten Bestandteile werden jeweils unter Rühren auf 75° C erwärmt. Sodann werden die Bestandteile (a) zu (c) gegeben. Die Mischung wird auf 35' C abgekühlt. Aus den Bestandteilen (b) wird eine Lösung hergestellt, welche auf 35° C erwärmt wird und unter Rühren zur Mischung aus (a) und (c) gegeben wird.
Beispiel 7
Aerosolspray IV
(a) Flüssige Phase
Gew.-# Octyldodecanol 0,50
TML 0,20
Parfüm q.s.
Isopropylalkohol ad 100,00
(b) Die unter (a) erhaltene flüssige Phase wird zusammen mit einem Propan/Butan 2,7 - Gemisch im Verhältnis 39 : 61 in Aerosolbehälter abgefüllt.
Bei spiel 8
Pumpspray II
(a)
Gew.-%
Ethylalkohol 60,00
Glycerin 1,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
TML 0,50
Parfüm q.s.
(b)
Wasser ' auf 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden zu einer homogenen Lösung verarbeitet, sodann langsam mit der Wasserphase (b) aufgefüllt. Der fertige Pumpspray kann sodann in Pumpzerstäuber abgefüllt werden.
Beispiel 9
Roll on - Gel II
Gew.-% (a)
1 ,3-Butylenglycol 2,00
Hydroxyethylcellulose 0,50
(z.B. Tylose 4000, Hoechst)
(b)
Ethylalkohol 60,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
TML 0,30
Parf um q . s .
( c )
Wasser ad 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden dispergiert, Wasser (c) wird zugegeben, bei Raumtemperatur quellen gelassen, eine Lösung der unter (b) genannten Bestandteile wird nach ca. 15 Minuten zugegeben. Die entstanden Mischung wird homogenisiert und kann abgefüllt werden.
Beispiel 10
Hydriertes Ricinusöl 5,00
Bienenwachs 6,00
Ceresin (Hart-Ozokerit) 30,00
C_.2_15-Alkohol-Benzoate 17,00
TML 0,40
Parfüm q.s.
Octyldodecanol ad 100,00
Die Bestandteile werden bei ca. 75° C aufgeschmolzen, gut vermischt und in geeignete Formen gegossen.
Beispiel 11
Roll on - Emulsion II
(a)
Gew.-% Tricetearethphosphat 0,30
Octyldodecanol 2,00 Cl2_15-Alkohol-Benzoate 2,00 TML 0,50 C10_30-Alkylacrylate 0,15
(b)
Ethylalkohol 10,00 Parfüm q.s.
(c)
NaOH 0,05
Wasser ad 100,00
Die unter (a) und (c) genannten Bestandteile werden jeweils unter Rühren auf 75° C erwärmt. Sodann werden die Bestandteile (a) zu (c) gegeben. Die Mischung wird auf 35' C abgekühlt. Aus den Bestandteilen (b) wird eine Lösung hergestellt, welche auf 35° C erwärmt wird und unter Rühren zur Mischung aus (a) und (c) gegeben wird.
Beispiel 12
Pumpspray III
(a)
Gew.-%
Ethylalkohol 60,00
Glycerin 1>00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
DML 0,50
Parfüm q.s.
(b)
Wasser auf 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden zu einer homogenen Lösung verarbeitet, sodann langsam mit der Wasserphase (b) aufgefüllt. Der fertige Pumpspray kann sodann in Pumpzerstäuber abgefüllt werden.
Beispiel 13
Roll on Gel III
Gew.-%
(a)
1 ,3-Butylenglycol 2,00
Hydroxyethylcel lulose 0,50
(z.B. Tylose 4000, Hoechst)
(b)
Ethylalkohol 60,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
DML 0,30
Parfüm q.s.
(c)
Wasser ad 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden dispergiert, Wasser (c) wird zugegeben, bei Raumtemperatur quellen gelassen, eine Lösung der unter (b) genannten Bestandteile wird nach ca. 15 Minuten zugegeben. Die entstanden Mischung wird homogenisiert und kann abgefüllt werden.
Beispiel 14
Wachsstift III
Gew.-?
Hydriertes Ricinusöl 5,00
Bienenwachs 6,00
Ceresin (Hart-Ozokerit) 30,00
C_|2_15-Alkohol-Benzoate 17,00
DML 0,40
Parfüm q.s.
Octyldodecanol ad 100,00
Die Bestandteile werden bei ca. 75° C aufgeschmolzen, gut vermischt und in geeignete Formen gegossen.
Beispiel 15
Roll on - Emulsion III
(a)
Gew. -5
Tricetearethphosphat 0,30
Octyldodecanol 2,00
C12_15-Alkohol-Benzoate 2,00
DML 0,50
C10_30-Alkylacrylate 0,15
(b)
Ethylalkohol 10,00
Parfüm q.s.
( c )
NaOH 0,05
Wasser ad 100,00
Die unter (a) und (c) genannten Bestandteile werden jeweils unter Rühren auf 75° C erwärmt. Sodann werden die Bestandteile (a) zu (c) gegeben. Die Mischung wird auf 35° C abgekühlt. Aus den Bestandteilen (b) wird eine Lösung hergestellt, welche auf 35° C erwärmt wird und unter Rühren zur Mischung aus (a) und (c) gegeben wird.
Beispiel 16
Pumpspray IV
(a)
Gew.-%
Ethylalkohol 60,00
Glycerin 1,00
PEG-40-Hydriertes Ricinusöl 2,00
DMC 0,20
TML 0,30
Parfüm q.s.
(b)
Wasser auf 100,00
Die unter (a) genannten Bestandteile werden zu einer homogenen Lösung verarbeitet, sodann langsam mit der Wasserphase (b) aufgefüllt. Der fertige Pumpspray kann sodann in Pumpzerstäuber abgefüllt werden.
Der nachfolgend dargestellte Versuch soll die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Monocarbonsäureester belegen.
Versuch:
Testorganismus: Corynebacterium xerosis
Eingesetzte Lösungen
AC-Medium; 37 g Brain Heart Infusion, 5 g Glucose, 1 ml Tween 80 ad 1 1 H20
Testsubstanz 1 Glycerinmonolaurat (GML) (Vergleichssubstanz gemäß dem Stande der Technik)
Testsubstanz 2 Diglycerinmonocaprinat (DMC)
Kontrolle: AC-Medium ohne Wirkstoff
Testlösungen 4 mMol der jeweiligen Testsubstanz in AC-Medium
50 ml AC-Medium wurden mit 0,2 ml einer frischen Übernachtkultur des Testorganismus Corynebacterium xerosis (C. xerosis) beimpft. Das Kulturgefäß wurde bei 30° C mit 250 Upm geschüttelt, bis eine Zelldichte von 105 bis 106 Zellen/ml erreicht war.
Die Testsubstanzen wurden eingewogen, mit 5 ml AC-Medium versetzt und durch ca. 10-minütiges Erwärmen auf 60° C gelöst.
Anschließend wurden 5 ml-Aliquots der Bakteriensuspension mit den so gewonnenen Testlösungen versetzt und unter
Beibehaltung der Wachstumsbedingungen zu verschiedenen Zeitpunkten Proben entnommen und deren Bakterientiter durch Ausplattieren von Verdünnungen auf Nährmedien bestimmt.
Im Diagramm sind die Wachstumskurven für die vorabbeschriebenen Versuchsansätze aufgezeigt. Es bedeuten
- o - : Testlösung 1
- * - : Testlösung 2
- + - : Kontrolle (Wirkstoff-freies AC-Medium)