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Die Erfindung beschreibt ein Kit zur Applikation eines Fluids auf eine Oberfläche. Das Fluid weist eine Fließgrenze von mindestens etwa 0,1 Pa und nicht mehr als etwa 10 Pa auf und umfasst ein oder mehrere Hautbefeuchtungsmittel und/oder schwerflüchtige Öle zu einem Anteil von mindestens 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Fluids. Das Fluid wird aus einem Behälter, der mindestens eine Öffnung aufweist, über einen porösen Schwammapplikator, der über der Öffnung platziert werden kann, auf eine Oberfläche, wie beispielsweise die Haut, appliziert. Die Öle bzw. die Hautbefeuchtungsmittel, insbesondere Glycerin, verhindern die Verkeimung, Verklebung und/oder Verhärtung des porösen Applikators. Bei porösen Schwammapplikatoren aus Polyurethan werden darüber deren Quellung und Strukturveränderung durch Glycerin verhindert.
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Aus dem Stand der Technik sind Spender zum Kontaktauftrag kosmetischer, wie z.B. desodorierender, Flüssigkeiten, Parfüme, Erfrischungsmedien und dergleichen auf die menschliche Haut bekannt.
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So beschreibt die
DE 3409946 einen Applikationskopf in Verbindung mit einem Fluidvorratsbehälter und eine im Kopfbereich desselben drehbar gelagerte Auftragskugel, einen so genannten Roll-on Spender.
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Die
WO 9812122 A1 beschreibt einen Kit zur Applikation eines Fluids auf eine Oberfläche. Das Fluid wird durch Druck auf einen Behälter über einen porösen Schwammapplikator auf eine Oberfläche, wie beispielsweise Schuhe, appliziert.
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Die
DE 3938347 beschreibt einen Fluidauftragskörper mit einer fluiddurchlässigen Kappe in Verbindung mit einem Fluidspeicherkörper, wobei unter Druckbeanspruchung zumindest eines Teiles des Fluidspenders eine Fluidmenge von dem Fluidspeicherkörper auf einer äußeren Applikationsfläche der Kappe bereitstellbar ist.
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Ein Applikator für eine Gesichts- oder Körperlotion ist in der
FR-A-1461651 beschrieben. In dieser Vorrichtung besteht die Abdeckhaube aus einem Tampon aus Schaumstoffmaterial oder ähnlichem. Diese ist aber relativ dünn und somit leicht zerreißbar.
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Die
DE 4016139 beschreibt einen Flüssigkeits-Applikator mit einer Haube aus unelastischem, porösem Material, wobei der Hals des Flakons mindestens einen flexiblen, deformierbaren Abschnitt umfasst. Eine Haube aus porösem, unelastischem Kunststoff- oder Keramikmaterial läuft zwar nicht Gefahr, wie ein Schaumstofftampon zerrissen zu werden, weist jedoch andere Nachteile auf, wie insbesondere eine geringere Weichheit des Applikators und mangelnde Elastizität.
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In der
DE 3708051 wird eine Vorrichtung zum Auftragen einer Substanz mit flüssiger bis pastöser Konsistenz beschrieben, wobei die Substanz in einem Behälter durch eine dünne Folie vor der Atmosphäre vor der ersten Anwendung isoliert ist, die beim ersten Anwenden durchstoßen werden muss.
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Es sind überdies bereits Spender für die vorgenannten Zwecke bekannt, bei denen die Austrittsöffnung des Fluidvorratsbehälters durch einen fluidpermeablen Verschluss abgedeckt ist. Hierbei tritt jedoch die desodorierende und/oder parfümierende Flüssigkeit dann, wenn die Flüssigkeit in dem Vorratsbehälter unter Schwerkrafteinfluss den Verschlusskörper tränkt, ungehindert zur äußeren Applikationsfläche, so dass eine hinreichende Dosierung ebenfalls nicht erfolgen kann. Auch eine Steuerung des Flüssigkeitsaustrittes durch ein Fasermedium erweist sich im praktischen Gebrauch als unzureichend.
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In der
EP 2028966 A1 wird ein Kit, das ein Fluid, welches eine Fließgrenze aufweist, einen (Spender-)Behälter zur Aufnahme des Fluids, der mindestens eine Öffnung aufweist, und mindestens einen zumindest teilweise porösen Applikator zur Anbringung über der mindestens einen Öffnung des Behälters, beschrieben. Dieses Kit verhindert auch bei auf dem Kopf stehenden Behältnissen das unbeabsichtigte Austreten der Flüssigkeit aus dem porösen Applikator. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift ist vollumfänglich auch Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung.
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Bei diesen porösen, vor allem schwammartigen Applikatoren besteht die Gefahr der Verkeimung, da bei Auftrag auf die menschliche Haut dabei Hautreste, Keime und sonstige Verunreinigungen auf der Applikatoroberfläche haften bleiben können.
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Wünschenswert ist es demnach, ein Applikationskit für insbesondere kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, wobei die Verkeimung des porösen Applikators vermindert bzw. ganz verhindert werden kann.
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Weiterhin problematisch bei porösen, offenporigen Applikationsoberflächen ist die Verwendung fließfähiger Formulierungen mit einem hohen Trocknungsrückstand. Diese Zubereitungen trocknen innerhalb oder auf der Oberfläche des porösen Appilkators dann schnell ein und verursachen eine Verstopfung oder Verhärtung auf oder im Applikator.
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Poröse Applikationsoberflächen können auf der Haut infolge der Reibung eine unvorteilhafte Sensorik erzeugen. Um diese zu verbessern werden die Applikatoren häufig beflockt oder mit Polyamid(PA)-Fasern veredelt. Als Folge dieser Beflockung nimmt die Oberfläche des Applikators zu und der negative Effekt des Eintrocknens der fließfähigen Zubereitungen wird verstärkt. Insbesondere Formulierungen mit hohen Trocknungsrückständen und stark flüchtigen Komponenten neigen zur Eintrocknung und führen damit zu einer Verhärtung oder Verklebung der porösen Applikationsoberfläche.
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Wünschenswert ist es daher auch einen Applikationskit für insbesondere kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, so dass diese Oberflächenverhärtung oder -verklebung poröser Applikatoren verhindert oder zumindest vermindert wird.
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Erstaunlicherweise führt ein Kit zur Applikation eines Fluids auf eine Oberfläche umfassend
- (i) ein eine Fließgrenze aufweisendes Fluid,
- (ii) einen Behälter, der mindestens eine Öffnung aufweist, und das Fluid aufnehmen kann,
- (iii) einen porösen Schwammapplikator, der über der Öffnung platziert werden kann, zur Aufbringung des Fluids aus dem Behälter auf eine Oberfläche,
wobei das Fluid (i)
a.) ein oder mehrere Hautbefeuchtungsmittel zu einem Anteil von mindestens 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Fluids, und/oder
b.) ein oder mehrere schwerflüchtige Öle zu einem Anteil von mindestens 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Fluids, umfasst und
c.) eine Fließgrenze von mindestens etwa 0,1 Pa und nicht mehr als etwa 10 Pa aufweist, zur Lösung der gestellten Aufgaben.
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Insbesondere vermindert bzw. verhindert die Verwendung von ein oder mehreren Hautbefeuchtungsmitteln oder ein oder mehreren schwerflüchtigen Ölen in einem eine Fließgrenze aufweisenden Fluid, welches in einem Behälter über einen porösen Applikator auf eine Oberfläche appliziert werden kann, wobei der Anteil an Hautbefeuchtungsmittel und/oder schwerflüchtigem Öl mindestens 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Fluids, beträgt, die Verkeimung, Verklebung und/oder Verhärtung des porösen Applikators.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Kit zur Applikation eines Fluids auf eine Oberfläche bereit entsprechend den in der
EP 2028966 A1 offenbarten Formulierungen und Applikatoren. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift ist vollumfänglich auch Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung. Die in der
EP 2028966 A1 dargestellten Vorteile, wenn der Applikator mit dem Fluid in Kontakt steht, das Fluid den porösen Bereich des Applikators benetzt, ohne aus diesem auszutreten, solange der poröse Bereich nicht in Kontakt mit der Oberfläche steht, wird auch erfindungsgemäß erreicht. Im Gegensatz dazu ist der vorliegende Kit jedoch weiter verbessert und umfasst zum Einen einen bestimmten Anteil an ein oder mehreren Hautbefeuchtungsmittel und/oder schwerflüchtigen Ölen und zum anderen wird die Applikation verbessert.
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Schwerflüchtige Öle (Emollients) dienen zur Verbesserung des Hautgefühls und können wesentlich dazu beitragen, weiße Rückstände zu vermeiden. Emollients, die zur Rückstandsminimierung beitragen, zeichnen sich durch einen relativ hohen Brechungsindex (> 1,40) aus und werden auch als Maskierungsöle bezeichnet.
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Flüchtige Materialien sind solche, die bei Raumtemperatur flüssig sind und einen Dampfdruck bei 25°C von mindestens 0,01 mm Hg und typischerweise von 0,01 bis 6 mm Hg aufweisen. Erfindungsgemäße schwerflüchtige Öle sind demnach solche, die bei Raumtemperatur flüssig, aber auch pastös oder fest sind und bei 25°C keinen messbaren Dampfdruck haben.
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Bevorzugt werden die nicht-flüchtigen bzw. schwerflüchtigen Öle aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe, der Silikonöle, der Dialkylether, der Dialkylcarbonate, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der synthetischen oder natürlichen Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkanmono- oder Dicarbonsäuren einer Kettenlänge von 1 bis 44 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen oder Diolen einer Kettenlänge von 1 bis 44 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester oder Diester aus aromatischen und/oder nicht aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen (einwertig oder mehrwertig) einer Kettenlänge von 1 bis 30 C-Atomen, sofern die Ölkomponente oder die Gesamtheit der Ölkomponenten bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit darstellen, gewählt.
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Als bevorzugte Beispiele schwerflüchtiger Öle sind zu nennen: Dimethicon, Phenyltrimethicon, Sonnenblumenöl, PPG-14 Butylether, Decyl Oleate, C12-15 Alkylbenzoat, Capric/Caprylic Triglycerid, Isopropyl Myristate, Isopropylpalmitat, Isopropyl Stearate, Cetearyl Ethylhexanoate, Hydrogenated Polydecene, Paraffinum Liquidum, PPG-15 Stearylether, Avocadoöl (Persea Gratissima Oil ), Glycine Soja (Soybean) Oil, Rapsöl, Olivenöl außerdem Guerbet-Alkohole wie beispielsweise Hexyldecanol, Octyldodecanol und 2-Ethylhexylalkohol, ferner auch Guerbetalkoholester, sowie Mischungen aus Guerbetalkoholen und Guerbetalkoholestem (wie z.B. Hexyldecanol und Hexyldecyllaurat).
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Besonders besonders bevorzugt sind Paraffinum Liquidum, Decyl Oleate und PPG-15 Stearylether.
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Bei Einschränkung auf bestimmte schwerflüchtige Öle und/oder deren Anteil im Fluid ist ein Anteil an anderen schwerflüchtigen Ölen im Fluid damit ausgeschlossen.
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Als Hautbefeuchtungsmittel, auch Moisturizer genannt, sind dem Fachmann eine Vielzahl von Substanzen bekannt. Als Moisturizer werden Stoffe oder Stoffgemische bezeichnet, welche kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen die Eigenschaft verleihen, nach dem Auftragen bzw. Verteilen auf der Hautoberfläche die Feuchtigkeitsabgabe der Hornschicht (auch transepidermal water loss (TEWL) genannt) zu reduzieren und/oder die Hydratation der Hornschicht positiv zu beeinflussen.
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Der Anteil an Hautbefeuchtungsmitteln beträgt mindestens 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des den Hautbefeuchter enthaltenen Fluids. Bevorzugt liegt der Anteil an Hautbefeuchtungsmitteln im Bereich von 4 bis 5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Fluids.
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Als Moisturizer sind einsetzbar neben Glycolen, wie Propylen- oder Butylenglycol, und Glycerin auch Milchsäure, Sorbitol, Pyrrolidoncarbonsäure, polymere Moisturizer aus der Gruppe der wasserlöslichen und/oder in Wasser quellbaren und/oder mit Hilfe von Wasser gelierbaren Polysaccharide.
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Insbesondere vorteilhaft sind beispielsweise kurzkettige Hyaluronsäure (< 50.000 Dalton) und langkettige Hyaluronsäure (> 50.000 Dalton), Chitosan und/oder ein fucosereiches Polysaccharid, welches in den Chemical Abstracts unter der Registraturnummer 178463-23-5 abgelegt und z. B. unter der Bezeichnung Fucogel®1000 von der Gesellschaft SOLABIA S.A. erhältlich ist.
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Bei Einschränkung auf bestimmte Hautbefeuchtungsmittel und/oder deren Anteil im Fluid ist ein Anteil an anderen Hautbefeuchtungsmitteln im Fluid damit ausgeschlossen.
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Der Applikator umfasst vorzugsweise ein poröses, Flüssigkeits-durchlässiges Schwamm-Material, das sowohl natürlicher als auch künstlicher Art sein kann. Beispielsweise können die in der Kosmetik üblicherweise verwendeten Materialien wie z.B. Polyethylen, Polypropylen und Polyurethan als Schwamm-Materialien Einsatz finden. Der oder die porösen Bereiche des Applikatorkörpers können grobe und/oder feine Strukturen aufweisen. Die Porosität kann sowohl eine Feinporosität als auch eine Grobporosität sein, die offen- oder geschlossenzellig ausgebildet sein kann. Bevorzugt ist, dass der oder die Applikatoren aus Schaumstoff bestehen oder zumindest Schaumstoffanteile umfassen. Weiter bevorzugt ist, dass der Schaumstoff (oder ganz allgemein der oder die porösen Bereiche des Applikators) zumindest teilweise (und vorzugsweise im Wesentlichen vollständig) eine offenzellige Struktur aufweist und bevorzugt aus Polyurethan gebildet ist.. Polyurethane aus aliphatischen Isocyanaten sind besonders bevorzugt, da aliphatische Isocyanate zu Polyurethanen führen, die sich weder durch Licht- noch durch Wärmeeinwirkung verfärben im Gegensatz zu Polyurethanen aus aromatischen Isocyanaten.
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Es zeigte sich jedoch, dass bei porösen Applikatoren bestehend aus oder umfassend Polyurethan, diese bei Kontakt mit Glycolen, wie Propylene Glycol, Butylene Glycol und Pentylene Glycol quellen können (siehe und Tabelle 1) und ihre Struktur verlieren können. Zudem verliert der PU-Schwamm mit der Zeit an Elastizität. Eine Mehrfachanwendung glycolhaltiger Zubereitungen ist demnach über einen porösen Polyurethanapplikator nicht oder zumindest nur mit Einschränkungen möglich.
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In Vergleichsversuchen wurde Schwämme in die diversen Glycole eingelegt und bei 40°C über 10 Tage gelagert. Vor der Lagerung wurde der Durchmesser des Schwamms mittels einer Schieblehre bestimmt. Nach der Lagerung wurde wiederum der Durchmesser des Schwamms ermittelt. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Durchmesser des Schwamms in Abhängigkeit von der Art des Glycols zunimmt. Der Größenzuwachs des Schwamms in Glycerin ist dagegen vernachlässigbar (
). Tabelle 1 (70g Testsubstanz, Lagerung bei 40°C)
Testsubstanz | D Schwamm [mm] t0 | d Schwamm [mm] nach 10 Tagen | Prozentuale Zunahme des Durchmessers |
Glycerin | 38,54 | 38,68 | 0,4% |
Propylene Glycol | 38,45 | 41,43 | 7,8% |
Butylene Glycol | 38,26 | 40,80 | 6,6% |
Pentylene Glycol | 38,19 | 50,05 | 31,1% |
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Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß ermittelt, dass bei Verwendung von zumindest 2 Gew.%, bevorzugt etwa 5 Gew.%, an Hautbefeuchtungsmitteln, insbesondere Glycerin, in der Zubereitung diese Nachteile der Quellung und Strukturveränderungen Polyurethanhaltiger Applikatoren vermindert bzw. verhindert werden.
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Vorteilhafte Moisturizer im Sinne der vorliegenden Erfindung ist daher insbesondere Glycerin. Insbesondere wenn der poröse Applikator ganz oder teilweise aus Polyurethan besteht. Gleichzeitig wird durch den Einsatz an Glycerin die Eintrocknung und Verklebung der Applikatoroberfläche sehr wirksam vermieden und somit eine längere Verwendbarkeit erzielt.
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Zum Vergleich wurde ein Schwammapplikator mit einer kosmetischen Zubereitung benetzt und aufrecht gelagert. Die gleiche Formulierung wurde mit 5% Glycerin versehen, der Schwamm benetzt und ebenso gelagert. Nach 4 wöchiger Lagerung ist der Schwamm noch bei beiden Formulierungen feucht und somit für die Verwendung unter der Achsel geeignet. Nach zwei und drei Monaten ist der Schwamm, der mit der Formulierung ohne Glycerin benetzt wurde jedoch trocken und hart und die Flockfasern sind steif und verklebt. Eine Anwendung unter der Achsel wäre sehr unangenehm. Der benetzte Schwamm mit der Glycerin haltigen Formulierung ist dagegen noch nach drei Monaten Lagerung weich, feucht und die Flockfasern sind nach wie vor geschmeidig. Somit ist diese Kombination von Formulierung und Schwamm auch nach längerer Standzeit für die Anwendung geeignet. Tabelle 2 (Schwamm wurde befeuchtet und anschließend bei Raumtemperatur gelagert)
Formulierung | Beurteilung des Schwamms nach 1 Monat | Beurteilung des Schwamms nach 2 Monaten | Beurteilung des Schwamms nach 3 Monaten |
Formulierung 1, ohne Glycerin | Schwamm ist feucht | trocken, hart | trocken, hart |
Formulierung 2, mit 5% Glycerin | Schwamm ist feucht | feucht, weich | leicht feucht, weich |
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Zur besseren Applikation und angenehmeren Auftragung auf die Haut ist die äußere Oberfläche des Applikators des erfindungsgemäßen Kits vorteilhaft beflockt. Die damit zu erwartende schnellere Verhärtung und Verklebung der Applikatoroberfläche ist aber erstaunlicherweise aufgrund der erfindungsgemäßen Kitmerkmalskombinationen nicht aufgetreten.
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Bei der Verwendung kosmetischer oder dermatologischer Zubereitungen mittels eines porösen Applikators kommt es bei mehrmaliger Anwendung zu Ablagerungen von Hautfetten und/oder Bakterien auf dem Applikator. Dies wird vom Verbraucher als unhygienisch empfunden. Zur Vermeidung dieses Nachteils wird den Zubereitungen des Standes der Technik eine einer Keimbildung entgegenwirkende Substanz zugesetzt, wie beispielsweise Konservierungsmittel gemäß Anlage 6 Kosmetikverordnung (KVO).
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Überraschend wurde jedoch gefunden, dass durch die erfindungsgemäße Kombination, insbesondere der Verwendung von mindestens 2 Gew.% Hautbefeuchtungsmitteln, insbesondere Glycerin, und/oder schwerflüchtigen Ölen in einem Fluid mit einer Fließgrenze von 0,1 bis maximal 10 Pa, die Verkeimung der porösen Applikatoroberfläche vermieden wird. Das erfindungsgemäß Fluid legt einen quasi Schutzfilm um die Fasern des porösen Applikatorschwamms. Dieser Schutzfilm verhindert Ablagerungen auf den Fasern und damit einerseits das Eintrocknen von Zubereitungsresten im Applikator als auch die Ablagerung von Hautresten und damit die Keimbildung. Der Schutzfilm sorgt damit auch für eine optimale Ausbringung des Fluids auf die Applikationsoberfläche, die Haut.
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Ein dauerhaftes Anwachsen von Keimen auf der Schwammoberfläche wird verhindert oder zumindest vermindert, da das Produkt bei jedem neuen Auftrag zusammen mit allen enthaltenen Bestandteilen auf die Haut abgetragen wird. Das Material kann aufgrund des Schutzfilms nicht vom porösen Applikator aufgesogen, absorbiert werden.
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Das erfindungsgemäße Kit bzw. das darin enthaltene Fluid umfasst bevorzugt keine die Keimbildung entgegenwirkenden Substanzen, wie beispielsweise die zugelassenen Konservierer nach Anlage 6 KVO.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Kit einen Behälter mit einer an der Unterseite vorhandenen Öffnung, einem porösen Applikator, der über der Öffnung gelagert ist, und ein in dem Behälter befindliches kosmetisches Fluid. Das Fluid benetzt aufgrund seiner Rheologie in Abhängigkeit von der Porosität des porösen Bereichs des Applikators den Applikator, tritt aber nicht aus dem Applikator aus, solange kein Kontakt zwischen dem Applikator und einer Oberfläche, auf die das Fluid aufgebracht werden soll, besteht.
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Dies ermöglicht die Verwendung eines kosmetischen Kits zur Lagerung einer kosmetischen Zubereitung mit der Behälteröffnung nach unten weisend, ohne dass die Zubereitung aus dem Behälter austritt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform hat der erfindungsgemäß verwendete Behälter an der Unterseite eine Öffnung, die mit einem porösen Applikator, beispielsweise einem schwammförmigen Material, gegen Fluidaustritt gesichert ist. Das (vorzugsweise kosmetische) Fluid wird auf Grund seiner rheologischen Eigenschaften zwar vom schwammförmigen Material aufgenommen, wird aber nicht aufgrund der Schwerkraft nach unten durch den Applikator abgegeben.
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Das Fluid, bevorzugt eine kosmetische Zubereitung, kann in jeder beliebigen Form vorliegen. So kann es beispielsweise eine Emulsion, eine Dispersion, ein Gel oder ein Hydrogel sein oder diese(s) umfassen. Bevorzugt ist das Fluid eine Emulsion, insbesondere eine O/W-Emulsion. Die Zubereitung kann auch vorteilhaft in Form einer Mikroemulsion vorliegen, deren optische Erscheinung im transluzenten bis transparenten Bereich liegen kann.
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Der Applikator kann auf jede beliebige Art und Weise an der mindestens einen Öffnung des Behälters angebracht sein bzw. werden, beispielsweise durch eine Dreh- oder Schnappverbindung, durch Kleben, Aufschieben, usw. Insbesondere wenn es sich bei dem Behälter um einen Einwegbehälter handelt, kann die Verbindung auch permanent sein, d.h. ein Lösen der Verbindung ist nur unter Zerstörung des Applikators und/oder des Behälters möglich. In vielen Fällen kann es insbesondere unter hygienischen Gesichtspunkten vorteilhaft sein, den Applikator erst kurz vor Gebrauch des Behälters an diesem anzubringen.
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Die Porosität eines porösen Bereichs des Applikators wird in der vorliegenden Beschreibung als das Verhältnis des Volumens aller Hohlräume des porösen Bereichs zum Gesamtvolumen dieses porösen Bereichs definiert, in Anlehnung an die allgemein übliche Definition der Porosität. Es handelt sich also um ein Maß dafür, wie viel Raum der eigentliche poröse Körper aufgrund seiner Zellen, Körnung oder Klüftung innerhalb eines bestimmten Volumens ausfüllt bzw. welche Hohlräume er in diesem hinterlässt. Die Poren sind dabei in der Regel mit Luft und/oder Fluid gefüllt.
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Die Porosität wird üblicherweise in Prozent oder als Fraktion (Bruchteile von 1 = %/100) angegeben.
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Der poröse Applikator kann gemäß aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Zur Herstellung eines porösen PU-Schaumapplikators werden beispielsweise die Hauptkomponenten des Kunststoffs Polyurethan (PU), Polyalkohole und Polyisocyanate, intensiv vermischt. Durch chemische Reaktion bilden sich Gasblasen, die die zähflüssige Masse aufblähen und den Schaumstoff entstehen lassen. Dort, wo die durch Kunststoffhäutchen voneinander getrennten Gasblasen aneinander stoßen, bilden sich Stege. Durch thermische oder chemische Nachbehandlung werden die dünnen Häutchen zwischen den einzelnen Schaumzellen entfernt und nur die Stege bleiben zurück. Die Fachleute nennen diesen Vorgang Retikulieren. Erst dadurch erhält der Schaumstoff seine hohe Offenporigkeit.
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Als poröser Applikator kommen bevorzugt Polyurethan-Schwammapplikatoren zum Einsatz, wie beispielsweise von der Firma Koschaum hergestellt. Diese Applikatoren bestehen aus einem synthetischen Schaumkörper mit einer Porengröße von kleiner < 0,1 mm und besitzen ca. 130 Poren pro Zentimeter. Die äußere Oberfläche des Applikators ist bevorzugt beflockt, wie beispielsweise mit sehr feinen Nylonfäden, die für einen angenehm sanften Hautkontakt sorgen
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Als weitere poröse Applikatoren sind aber auch Stoffe oder Vliesse verwendbar, deren Verkeimung, Verhärtung und/oder Verklebung durch den Zusatz an Hautbefeuchtungsmittel bzw. schwerflüchtigen Öle in gleicher Weise verhindert werden können.
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Bevorzugt weist der Applikator eine Dicke von mehr als 12 mm, bevorzugt etwa 15 mm auf.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Fluide, insbesondere kosmetische Zusammensetzungen, die vorteilhaft als O/W-Emulsion vorliegen können, weisen eine Fließgrenze von mindestens etwa 0,1 Pa, bevorzugt mindestens etwa 1 Pa, insbesondere mindestens etwa 3 Pa auf. Als Obergrenzen sind Fließgrenzen von nicht mehr als 10 Pa, insbesondere nicht mehr als etwa 5 Pa, besonders vorteilhaft.
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Die Fließgrenze oder der Fließpunkt ist eine Bezeichnung für die kleinste Schubspannung, oberhalb derer sich ein plastischer Stoff rheologisch wie eine Flüssigkeit verhält (DIN 1342-1: 1983-10). Die Bestimmung der Fließgrenze erfolgt durch Aufnahme einer Fließkurve (angelehnt an die DIN 53019: 1980-05; DIN 53214: 1982-02). Der erhaltene Wert hängt stark von der Zeitskala (Belastungsrate) ab, die der Messung zugrunde liegt. Dies ist unabhängig davon, ob die Messung mit einem schubspannungs- oder drehzahlgesteuerten Viskosimeter erfolgt. Kurze Zeitskalen (schnelle Belastungen) ergeben in der Regel höhere Werte für die Fließgrenze. Eine zu hohe Fließgrenze kann Ursache von Verlaufstörungen sein. Andererseits lässt sich mit geeignet bemessener Fließgrenze die Neigung der flüssigen Formulierung zum Ablaufen unterdrücken.
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Die Messung der Fließgrenze für die Zwecke der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise auf einem SR-2000 Rheometer der Firma Rheometric Scientific wie folgt durchgeführt werden:
Die Temperatur wird mit einem Peltierelement auf 25°C konstant gehalten, vor dem Test wird eine Erholungszeit von 5 Minuten abgewartet. Mit einem koaxialen aus Kunststoff bestehenden Platte/Platte Messsystem mit einem Durchmesser von 25 mm und einem Plattenabstand von 1 mm wird eine Schubspannungszeitrampe von 40 Pa/min über den Bereich von 0 Pa bis 800 Pa gewählt. Zur Ermittlung der Fließgrenze wird die Viskosität logarithmisch über der linearen Schubspannung aufgetragen und das Viskositätsmaximum, also die kritische Schubspannung, mit der dazugehörigen maximalen Viskosität angegeben. Formulierungen ohne Fließgrenze weisen kein Maximum auf. Andererseits lässt sich mit geeignet eingestellter Fließgrenze die Neigung der flüssigen Formulierung zum Ablaufen unterdrücken.
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Formulierungen mit Fließgrenzen neigen aufgrund ihrer strukturviskosen Eigenschaft weniger zum Auslaufen und eignen sich somit zur leichteren Ausbringung und Applikation.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen eingesetzten Zubereitung mit Fließgrenze ist, dass durch die Fließgrenze das Auslaufen aus dem Applikator verhindert wird, da die Formulierung nicht ohne Scherung fließfähig ist.
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Bei der Entwicklung eines Geles mit höherer Fließgrenze wäre erfindungsgemäß die Porosität des Applikators anzupassen. Üblicherweise liegt jedoch ein bestimmter Applikator mit einer vorgegebenen Porosität vor, so dass die Fließgrenze der Zubereitung normalerweise an die Porosität des Applikators angepasst wird. Es ist es somit unter anderem möglich, kosmetische Produkte mit individuellen Produkteigenschaften herzustellen, z.B. ein Gesichtspflege-Produkt, das mit geringer Fließgrenze aus einem Applikator mit geringer Porosität dennoch einfach kopfüber oder senkrecht auf die Haut applizierbar ist.
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Das erfindungsgemäß eingesetzte Fluid kann die unterschiedlichsten Anwendungen aufweisen.
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Das zu applizierende Fluid ist bevorzugt eine O/W-Emulsion. Weiterhin bevorzugt ist das Fluid eine kosmetische Zubereitung und insbesondere ein Antitranspirant und/oder Deodorant. Bevorzugt ist darüber hinaus das Kit auch in der Gesichtspflege einzusetzen, bei der eine individuelle Haltung, Auftragsrichtung und -winkel des Applikators gewünscht und erfindungsgemäß möglich ist.
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Das Fluid weist bevorzugt eine Viskosität von 150 mPas auf, gemessen bei 25°C mit Rheomat R 123 der Firma proRheo, Messkörper 3.
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Es ist bevorzugt, wenn das Fluid ein oder mehrere Antitranspirant- und/oder Deodorantwirkstoffe, bevorzugt Antitranspirantwirkstoffe (AT-wirker), umfasst.
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Antitranspirantien oder Desodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde. Im allgemeinen Sprachgebrauch erfolgt nicht immer ein klare Trennung der Begriffe „Deodorant“ und „Antitranspirant“. Vielmehr werden – insbesondere auch im deutschsprachigen Raum – Produkte zur Anwendung im Achselbereich pauschal als Desodorantien bzw. „Deos“ bezeichnet. Dies geschieht unbeachtlich der Frage, ob auch eine antitranspirante Wirkung vorliegt.
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Antitranspirantien (AT) sind schweißverhütende Mittel, die – im Gegensatz zu den Desodorantien, die im Allgemeinen eine mikrobielle Zersetzung von bereits gebildetem Schweiß verhindern – die Absonderung von Schweiß überhaupt verhindern sollen. Die gewünschte Minimierung der Schweißsekretion kann durch verschiedene Mechanismen realisiert werden. Hierzu zählt traditionell der Einsatz von Adstringenzien, welche Eiweißfällungen und Gerinnungen hervorrufen und so eine Verengung oder Verschluss der Schweißdrüse bewirken. Neuartige AT-Wirker basieren bspw. auf dem Prinzip der Anticholinergika, welche die Nervenreize, die zur Sekretionsteigerung der Schweißdrüsen führen, unterbrechen. Ein weiteres Prinzip neuartiger AT-Wirker beruht auf der Beeinflussung von Membrantransportvorgängen in der Zelle. So hemmen spezifische Aquaporin-Inhibitoren die Proteine die Kanäle in der Zellmembran bilden, um den Durchtritt von Wasser und weiteren Molekülen zu erleichtern. Auch Ionenkanal-Hemmer bewirken eine Beeinflussung von Membrantransport- bzw. Osmose-Vorgängen. Ein weiterer neuartiger AT-Wirkmechanismus lässt sich durch die Verwendung kurzkettiger, vicinaler Diole realisieren, welcher möglicherweise auf deren osmotischen Aktivität zurückzuführen ist. So durch Anwendung eines Mittels kein Einfluss auf die Schweißsekretion ausgeübt, also keine antitranspirante Wirkung realisiert wird, liegt erfindungsgemäß kein Antitranspirant vor. Erfindungsgemäß sind demnach als Antitranspirantwirkstoffe solche Stoffe umfasst, die einen Einfluss auf die Schweißsekretion haben. Im Gegensatz zu den Antitranspirantien bewirken reine Desodorantien keine aktive Beeinflussung der Schweißsekretion, sondern lediglich die Steuerung bzw. Beeinflussung des Körper- bzw. Achselgeruches (Geruchsverbesserungsmittel). Gängige Wirkmechanismen hierzu sind antibakterielle Effekte, wie sie auch das nicht-kolloidale Silber zeigen, Geruchsneutralisation (Maskierung), Beeinflussung von bakteriellen Metabolismen, die reine Parfümierung wie auch die Verwendung von Vorstufen bestimmter Parfümkomponenten, welche durch enzymatische Umsetzung zu wohlriechenden Stoffen umgesetzt werden. Zubereitungen können neben den eigentlichen schweißhemmenden Wirkstoffen (AT-Wirker) zusätzlich auch Stoffe enthalten, die den mikrobiellen Abbau des Schweißes hemmen, wie z.B. Triclosan. Triclosan wirkt gegen Gram-positive und Gram-negative Keime sowie gegen Pilze und Hefen, woraus eine desodorierende, jedoch keine antitranspirante Wirkung resultiert, da aus der Beeinflussung der bakteriellen Hautflora keine Beeinflussung der Schweißsekretion abzuleiten ist. Insbesondere bei Antitranspirantien auf Basis von Aluminiumsalzen kann ggf. auf den weiteren Zusatz von rein desodorierend wirkenden Substanzen verzichtet werden, da diese per se ein antimikrobielles Potential aufweisen. Des Weiteren wird durch das reduzierte Wasserangebot durch die verminderte Schweißsekretion auch das bakterielle Wachstum gehemmt. Antitranspirantwirkstoffe im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind insbesondere aus den folgenden Gruppen zu wählen. Als Antitranspirantwirkstoffe finden insbesondere Adstringenzien Verwendung, vornehmlich Aluminium-Verbindungen. Die früher eingesetzten, stark sauer wirkenden Salze Aluminiumsulfat oder -chlorid und die Agaricinsäure sind weitgehend durch Aluminiumhydroxychlorid und -alkoholate ersetzt worden. Die nachfolgende Auflistung vorteilhaft einzusetzender Antitranspirant-Wirker soll in keinster Weise einschränkend sein:
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Aluminium-Salze:
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- • Aluminium-Salze wie Aluminiumchlorid AlCl3, Aluminiumsulfat Al2(SO4)3
- • Aluminiumchloride der empirischen Summenformel [Al2(OH)mCln], wobei m + n = 6
- • Aluminiumchlorhydrat [Al2(OH)5Cl] × H2O
– Standard Al-Komplexe: Locron P (Clariant), Micro-Dry (Reheis), ACH-331 (Summit), Aloxicoll PF 40 (Giulini).
– Aktivierte Al-Komplexe: Reach 501 (Reheis), AACH-324 (Summit), AACH-7171 (Summit), Aloxicoll P (Giulini), Aloxicoll SD100
- • Aluminiumsesquichlorhydrat [Al2(OH)4,5Cl1,5] × H2O
– Standard Al-Komplexe: Aluminum Sesquichlorohydrate (Reheis), AACH-308 (Summit)
– Aktivierte Al-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
- • Aluminiumdichlorhydrat [Al2(OH)4Cl2] × H2O
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Aluminium-Zirkonium-Salze:
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- • Aluminium/Zirkonium Trichlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)13Cl3] × H2O × Gly
– Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GP (Reheis), AZG-7164 (Summit), Zirkonal P3G (Giulini)
– Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZZ 902 (Reheis), AAZG-7160 (Summit), Zirkonal AP3G (Giulini)
- • Aluminium/Zirkonium Tetrachlorhydrex Glycin [Al4Zr(OH)12Cl4] × H2O × Gly
– Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 36G (Reheis), AZG-368 (Summit), Zirkonal L435G (Giulini)
– Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach 908 (Reheis), AAZG-7167 (Summit), Zirkonal AP4G (Giulini)
- • Aluminium/Zirkonium Pentachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)23Cl5] × H2O × Gly
- • Aluminium/Zirkonium Octachlorhydrex Glycin [Al8Zr(OH)20Cl8] × H2O × Gly
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Ebenso von Vorteil können aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze sein. Vorteilhaft kann auch die Verwendung von AT-Salz-Suspensionen bzw. -Gelen sein, bei denen pulverförmig vorliegende Aluminium-Salze in diversen Ölen dispergiert angeboten werden. Ebenso kann ein antimikrobieller Silbercitratkomplex, wie er in der
DE 202008014407 beschrieben ist, bevorzugt als kosmetisch wirksamer Bestandteil in den kosmetischen Zubereitungen eingesetzt werden. Die Antitranspirant-Wirkstoffe aus den zuvor geschilderten Gruppen werden in den erfindungsgemäßen Formulierungen bevorzugt in einer Menge von 1 bis 30 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung eingesetzt, besonders bevorzugt sind Anteile von 5 bis 15 Gew.%.
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AT-Mittel aus der Gruppen der Anticholinergika, wie beispielsweise 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumsalze, insbesondere das 4-[(2-Cyclopentyl-2-hydroxyphenylacetyl)oxy]-1,1-dimethyl-piperidiniumbromid können zu einem Anteil von bevorzugt 0,01 bis 1,0 Gew.%, vorzugsweise 0,05%–0,7%, insbesondere 0,1%–0,5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung zugesetzt werden. Auch vicinale Diole und ähnliche Wirkstoffe aus der Gruppe der osmotisch aktiven Substanzen können als AT-wirker den erfindungsgemäßen Zubereitungen zugesetzt werden. Selbstverständlich ist es möglich weitere oder andere Antitranspirant Wirkstoffe und/oder Deodorantien als kosmetisch wirksamen Bestandteil zu zusetzen.
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Bei Untersuchungen des erfindungsgemäßen Kits zeigte sich bei Polyurethanhaltigen Applikatoren, dass diese sich bei Aluminiumchlorohydrat Kontakt gelblich verfärben. Dieser Umstand konnte erfindungsgemäß vermieden werden, indem der poröse Applikator ganz oder teilweise aus einem Polyether Polyurethan besteht, welcher aus Isocyanat hergestellt wird, welches keine aromatischen Ringe enthält und damit gegenüber UV Licht stabil bleibt z.B. Bulfast TO 45 S von Fa. Recticel.
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Alle für Desodorantien gängigen Wirkstoffe können vorteilhaft genutzt werden, beispielsweise Geruchsüberdecker wie die gängigen Parfümbestandteile, Geruchsabsorber, beispielsweise die in der
DE 40 09 347 beschriebenen Schichtsilikate, von diesen insbesondere Montmorillonit, Kaolinit, Ilit, Beidellit, Nontronit, Saponit, Hectorit, Bentonit, Smectit, ferner beispielsweise Zinksalze der Ricinolsäure. Keimhemmende Mittel sind ebenfalls geeignet, in die erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen eingearbeitet zu werden. Vorteilhafte Substanzen sind zum Beispiel 2,4,4’-Trichlor-2’-hdroxydiphenylether (Irgasan), 1,6-Di-(4-chlorphenylbiguanido)-hexan (Chlorhexidin), 3,4,4’-Trichlorcarbanilid, quaternäre Ammoniumverbindungen, Nelkenöl, Minzöl, Thymianöl, Triethylcitrat, Farnesol (3,7,11-Trimethyl-2,6,10-dodecatriën-1-ol) sowie die in den
DE 37 40 186 ,
DE 39 38 140 ,
DE 42 04 321 ,
DE 42 29 707 ,
DE 42 29 737 ,
DE 42 37 081 ,
DE 43 09 372 ,
DE 43 24 219 beschriebenen wirksamen Agenzien. Auch Natriumhydrogencarbonat. oder Octenidine HCL kann vorteilhaft verwendet werden
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Die Menge der Desodorantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,005 bis 10 Gew.%, bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Zubereitung nur einen antitranspirantwirksamen Wirkstoff, insbesondere Aluminiumchlorohydrat (ACH).
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Die erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen (und dermatologischen) Zubereitungen können selbstverständlich kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, UV-Filter, Antioxidantien, wasserlösliche Vitamine, Mineralstoffe, suspendierte Festkörperpartikel, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren oder Silikonderivate.
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Beispielrezepturen:
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Die aufgeführten Zahlenwerte stellen Gewichtsanteile (Gew.%), bezogen auf die jeweilige Gesamtmasse der Zubereitung dar.
INCI | Beispiel 1 | Beispiel 2 |
Aluminum Chlorohydrate | 8 | 10 |
Palmitamidopropyltrimonium Chloride + Propylene Glycol | 1 | |
Paraffinum Liquidum | 3 | |
Persea Gratissima Oil | | 0.1 |
PPG-15 Stearyl Ether | | 1.5 |
Glyceryl Isostearate | 1.8 | |
Isoceteth-20 | 4 | |
Steareth-21 | | 0.75 |
Steareth-2 | | 1.25 |
Parfum | 1 | 1 |
Glycerin | 5 | 5 |
PEG-150 Distearate | 0.4 | |
Aqua | 74.8 | 78.9 |
Aqua + Trisodium EDTA | | 1.5 |
Laureth-7 Citrate | 1 | |
Summe | 100 | 100 |
Liste benannter und verwendeter Rohstoffe
INCI | Handelsname | Hersteller/Lieferant |
Aluminum Chlorohydrate | Aloxicoll L | BK Giulini Chemie |
Persea Gratissima Oil | Avocado Oil, raff.DAC | Henry Lamotte |
Palmitamidopropyltrimonium Chloride + Propylene Glycol | Varisoft PATC | Evonik Goldschmidt |
Paraffinum Liquidum | Shell Ondina 917 | Shell & Dea |
PPG-15 Stearyl Ether | Cetiol E | Cognis |
Glyceryl Isostearate | Tegin Iso | Evonik Goldschmidt |
Isoceteth-20 | Tego Alkanol IC20 | Evonik Goldschmidt |
Steareth-21 | Tego Alkanol S21 | Evonik Goldschmidt |
Steareth-2 | Tego Alkanol S2 | Evonik Goldschmidt |
Glycerin | Glycerol EP vegetable, 99,7% | Spiga Nord |
PEG-150 Distearate | Kessco PEG 6000 DS HV | Italmatch Chemicals |
Aqua + Trisodium EDTA | Trisodium EDTA | Beiersdorf |
Laureth-7 Citrate | Plantapon LC 7 | Cognis |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3409946 [0003]
- WO 9812122 A1 [0004]
- DE 3938347 [0005]
- FR 1461651 A [0006]
- DE 4016139 [0007]
- DE 3708051 [0008]
- EP 2028966 A1 [0010, 0018, 0018]
- DE 202008014407 [0064]
- DE 4009347 [0067]
- DE 3740186 [0067]
- DE 3938140 [0067]
- DE 4204321 [0067]
- DE 4229707 [0067]
- DE 4229737 [0067]
- DE 4237081 [0067]
- DE 4309372 [0067]
- DE 4324219 [0067]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 1342-1: 1983-10 [0053]
- DIN 53019: 1980-05 [0053]
- DIN 53214: 1982-02 [0053]