Beschreibung
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Verwendung einer Zubereitung zur Verhinderung von Haut¬ anfärbungen beim Färben der Haare, neue Hautschutzmit¬ tel sowie Verfahren zum Färben der Haare
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwen¬ dung einer Zubereitung zur Verhinderung von Hautanfär¬ bungen beim Färben der Haare, neue Hautschutzmittel sowie ein Verfahren zum Färben der Haare unter Verwen¬ dung dieser Hautschutzmittel oder der Zubereitung.
Beim Färben der Haare sind, auch bei sorgfältigster Ar¬ beitsweise beim Auftragen des Haarfärbemittels, Haut¬ anfärbungen nicht immer zu vermeiden. Insbesondere an den direkt an den Haaransatz angrenzenden sichtbaren Hautpartien wirken diese Hautanfärbungen unschön und störend.
Es sind zahlreiche sogenannte Farbfleckenentferner be¬ kannt, die nach Abschluß der Haarfärbebehandlung zur Entfernung der Farbflecken eingesetzt werden können. Unabhängig von dem verwendeten Mittel, ist eine nach¬ trägliche Entfernung von Farbflecken durch die in den Mitteln enthaltenen reinigenden Substanzen und die für die Entfernung der Farbflecken in der Regel notwendige mechanische Reibung immer eine Strapaze für die Haut. Zudem sind diese Farbfleckenentferner häufig nicht in der Lage einmal entstandene Hautanfärbungen restlos zu beseitigen.
Um der Entstehung von Hautanfärbungen beim Färben der Haare vorzubeugen, wurden daher Hautcremes in Form von
Öl-in-Wasser- oder Wasser-ih-Öl-Emulsionen sowie Vase¬ line vor Beginn der Färbebehandlung auf die direkt an den Haaransatz angrenzenden Hautpartien aufgetragen.
Es zeigte sich jedoch, daß bei Verwendung von emulsi- onsförmigen Hautschutzmitteln, insbesondere bei Haar¬ färbebehandlungen mit dunklen, farbstarken Nuancen, die Haut nicht ausreichend gegen Hautanfärbungen geschützt wird und die Nachbehandlung mit einem Farbfleckenent¬ ferner erforderlich ist.
Vaseline ist als Schutz gegen Hautanfärbungen beim Fär¬ ben der Haare ungeeignet, da sie aufgrund ihrer Unlös¬ lichkeit in Wasser nur sehr schwer, häufig nur mit Hil¬ fe organischer Lösungsmittel, wie zum Beispiel Aceton oder Benzin, wieder von den an den Haaransatz angren¬ zenden Hautpartien zu entfernen ist.
Es bestand daher die Aufgabe, eine Zubereitung zur Ver¬ wendung für die Verhinderung von Hautanfärbungen beim Färben oder Tönen der Haare zur Verfügung zu stellen, die sich leicht auftragen läßt und die an den Haaran¬ satz angrenzende Hautpartien sicher vor Hautanfärbun¬ gen beim Färben oder Tönen der Haare schützt. Die Zubereitung soll sich nach der Färbebehandlung oder nach der Tönung mit Wasser leicht und vollständig wieder entfernen lassen und zudem eine gute Hautver¬ träglichkeit besitzen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Ver¬ wendung einer Zubereitung, welche dadurch gekennzeich¬ net ist, daß sie eine Kombination von
(A) 27 bis 50 Gewichtsprozent Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 2700 bis 7500,
(B) 7 bis 14 Gewichtsprozent hydriertes Rizinusöl, wel¬ ches mit 40 bis 60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist,
(C) 28 bis 42 Gewichtsprozent Glycerin und/oder Ethyl¬ hexandiol und/oder Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von 100 bis 300 und
(D) 0 bis 18 Gewichtsprozent Wasser
enthält, zum Schutz der Haut vor Hautanfärbungen beim Färben oder Tönen von Haaren, die gestellte Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem ein Hautschutzmittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es eine Kombination von
(A) 25 bis 40 Gewichtsprozent Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 2700 bis 4800,
(B) 2 bis 10 Gewichtsprozent Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 5600 bis 9000,
(C) 7 bis 14 Gewichtsprozent hydriertes Rizinusöl, wel¬ ches mit 40 bis 60 Mol Ethylendioxid oxethyliert ist,
(D) 28 bis 42 Gewichtsprozent Glycerin und/oder Ethyl¬ hexandiol und/oder Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von 100 bis 300 und
(E) 0 bis 18 Gewichtsprozent Wasser
enthält.
Das erfindungsgemäße Hautschützmittel gewährleistet aufgrund seiner hochviskosen, wachsartigen, klebenden Konsistenz eine hervorragende Schutzwirkung gegen Haut¬ anfärbungen bei der Haarfärbebehandlung der Haare, ins¬ besondere auch beim Färben der Haare mit dunklen Farb¬ nuancen. Das Hautschutzmittel läßt sich vor der Haar¬ färbebehandlung "mühelos gleichmäßig auftragen, ist sehr gut hautverträglich und läßt sich nach der Haarfärbebe¬ handlung mit Wasser leicht und vollständig wieder ent¬ fernen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Hautschutzmittel
(A) 28 bis 32 Gewichtsprozent Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 2700 bis 4800,
(B) 2 bis 7 Gewichtsprozent Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 5600 bis 9000,
(C) 8 bis 13 Gewichtsprozent hydriertes Rizinusöl, wel¬ ches mit 40 bis 60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist,
(D) 33 bis 38 Gewichtsprozent Glycerin und/oder Ethyl¬ hexandiol und/oder Polyethylenglykol mit einem Mo¬ lekulargewicht von 100 bis 300 und
(E) 5 bis 14 Gewichtsprozent Wasser.
Zusätzlich zu den vorstehend aufgeführten Komponenten (A) bis (E) können sowohl die verwendete Zubereitung als auch das erfindungsgemäße Hautschutzmittel für kos¬ metische Mittel übliche und bekannte Zusatzstoffe wie Parfümöle in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent;
Konservierungsmittel, beispielsweise Benzoesäure, Man¬ delsäure, Salicylsäure, Sorbinsäure, Formaldehyd, p-Hy- droxybenzoesäureester, Mischungen aus Methylchloriso- thiazolinon und Methylisothiazolinon oder 5-Chlor-2- (2,4-dichlorphenoxy)-phenol, in einer Menge von 0,1 bis
1 Gewichtsprozent; hautpflegende Stoffe, wie beispiels¬ weise Allantoin,« -Bisabolol, Glycyrrhetinsäure, Myri- stylactat oder Cetyllactat, in einer Menge von 0,1 bis
2 Gewichtsprozent; konsistenzregulierende Substanzen, beispielsweise Mont orillonit oder Alkalimontmorillo- nit, in einer Menge von 0,1 bis 8 Gewichtsprozent, so¬ wie filmbildende Substanzen, beispielsweise Chitosan- lactat, in einer Menge von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent, enthalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Ver¬ fahren zum Färben der Haare, bei dem man auf die an den Haaransatz angrenzenden Hautpartien, üblicherweise 1 bis 2 cm breit, eine ausreichende Menge, im allgemeinen 5 bis 10 Gramm, der vorstehend genannten Zubereitung oder eines erfindungsgemäßen Hautschutzmittels, gegebe¬ nenfalls unter Verwendung eines Spachtels, gleichmäßig aufgeträgt und sodann das Haar mit einem Haarfärbemit¬ tel behandelt. Anschließend wird das gefärbte Haar mit Wasser ausgespült, gegebenenfalls mit einem Shampoo ge¬ waschen und mit einem Haarpflegemittel, das mit Wasser wieder ausgespült wird, behandelt.
Die zuvor aufgetragene Zubereitung beziehungsweise das erfindungsgemäße Hautschutzmittel wird beim Waschen und Spülen gleichzeitig entfernt.
Die nachstehenden Beispiele sollen den Gegenstand der . vorliegenden Erfindung näher erläutern.
Beispiele
Beispiel 1: Hautschutzmittel
30,00 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 2700 bis 4800 5,00 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 5600 bis 9000
10,00 g hydriertes Rizinusöl, welches mit 40 bis 60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist Glycerin
Natrium-Montmorillonit Myristyllactat Chitosanlactat p-Hydroxybenzoesäuremethylester Salicylsäure Parfümöl
Wasser
100,00 g
Beispiel 2: Hautschutzmittel
30,00 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 2700 bis 4800
5,00 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 5600 bis 9000 10,00 g hydriertes Rizinusöl, welches mit 40 bis
60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist 35,26 g Glycerin
4,65 g Natrium-Montmorillonit
1,00 g Myristyllactat
0,01 g Chitosanlactat
0,20 g p-Hydroxybenzoesäuremethylester
0,10 g Sorbinsäure
0,50 g -Bisabolol
0,30 g Parfümöl 10,58 g Wasser
100,00 g
Beispiel 3: Hautschutzmittel
Polyethylenglykol mit mittleren einem Mo¬ lekulargewicht von 2700 bis 4800 Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 5600 bis 9000 hydriertes Rizinusöl, welches mit 40 bis 60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist Ethylhexandiol Natrium-Montmorillonit Myristy11actat Chitosanlactat p-Hydroxybenzoesäuremethylester Sa1icy1säure Parfümöl Wasser
Beispiel 4: Hautschutzmittel
Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 2700 bis 4800 Polyethylenglykol mit einem mittleren Mo¬ lekulargewicht von 5600 bis 9000 hydriertes Rizinusöl, welches mit 40 bis 60 Mol Ethylenoxid oxethyliert ist Polyethylenglykol mit einem Molekularge¬ wicht von 100 bis 300 Natrium-Montmorillonit Myristyllactat Chitosanlactat p-Hydroxybenzoemethylester Sorbinsäure Λi-Bisabolol Parfümöl Wasser
Die Herstellung der Hautschutzmittel gemäß den Beispie¬ len 1 bis 4 erfolgt, indem die Komponenten bei 65 Grad Celsius geschmolzen und miteinander vermischt werden. Die homogene Schmelze des Hautschutzmittels wird an¬ schließend unter Rühren abgekühlt und bei 45 bis 55 Grad Celsius in Tiegel abgefüllt.
Beispiel 5: Verfahren zum Färben der Haare
Blondes Naturhaar wird zunächst mit Wasser ange¬ feuchtet. Anschließend werden auf die an den Haaransatz angrenzenden Hautpartien 1 bis 2 cm breit 7,5 Gramm des erfindungsgemäßen HautSchutzmittels gemäß Beispiel 4 gleichmäßig aufgetragen. Sodann werden 50 g eines Haar¬ färbemittels der folgenden Zusammensetzung
1,00 g 4-Amino-2 bis-(2'-hydroxyethyl)-amino-me- thyl] -phenol 1,10 g 1-Naphthol 15,00 g Cetylalkohol 0,30 g Natriumsulfit, wasserfrei 3,50 g Laurylalkohol-diglykolethersulfat-Natrium- salz (28 %ige wäßrige Lösung) 3,00 g Ammoniak (22 %ige wäßrige Lösung) 76,10 g Wasser
100,00 g
kurz vor dem Gebrauch mit 50 g Wasserstoffperoxidlösung (6-prozentig) vermischt. Anschließend trägt man das Gemisch auf die blonden Naturhaare auf und läßt es 30 Minuten lang bei 40° Celsius einwirken.
Danach wird das Haar mit Wasser gespült und gleichzei¬ tig das Hautschutzmittel entfernt. Anschließend wird das Haar getrocknet. Das Haar hat eine intensive Rot¬ färbung erhalten. Die an den Haaransatz angrenzenden Hautpartien sind durch das Hautschutzmittel effektiv vor Anfärbungen geschützt worden.
Sämtliche in dieser Anmeldung angegebenen Prozentzahlen stellen Gewichtsprozent dar.