Optischer Abstandssensor
Die Erfindung betrifft einen optischen Abstandssensor nach dem konfokalen optischen Abbildungsprinzip zur Ermittlung von Hö¬ henwerten und zur dreidimensionalen Oberflächenvermessung. Be¬ vorzugte Einsatzgebiete sind insbesondere die Lötstellenin¬ spektion und die Kontrolle der Bausteinbeschaffenheit bei dicht bestückten elektronischen Flachbaugruppen, wie beispielsweise Multi-Chip-Module.
Bei der Überprüfung der Lötstellen oder Bausteine einer Flach¬ baugruppe wird im wesentlichen auf Leiterbahneinschnürungen, Verunreinigungen durch Partikel, Lötstellenqualität, korrekte Plazierung von Anschlußbeinchen (Pads), Kurzschlüsse usw. untersucht. Durch die zunehmende Erhöhung der Packungsdichte von Bauteilen in der Mikroelektronik wird die Prüfung von dreidimensionalen Objekten bei hoher Auflösung und hohen Prüfgeschwindigkeiten notwendig. Insbesondere sollen unbestückte und bestückte Mikroverdrahtungsplatten automatisch geprüft werden.
Bisher bekannte Einrichtungen zur Aufnahme von Höhenrasterbil- dem, die aus einer Vielzahl von dreidimensional vorliegenden Punkten von Objektoberflächen bestehen, beruhen im wesentli¬ chen auf dem sog. Triangulationsverfahren. Dabei tastet ein Laserstrahl die Oberfläche des Objektes ab. Die beiden ebenen Ortskoordinaten eines bestimmten Oberflächenpunktes sind durch die relative Lage zwischen Abtaststrahl oder Beleuchtungs¬ strahl und der Flachbaugruppe bekannt. Die Höhenkoordinate des Oberflächenpunktes, der aktuell vermessen wird, wird von min¬ destens einem seitlich angeordneten Objektiv in Verbindung mit einem ortsempfindlichen Detektor erfaßt. Somit lassen sich die dreidimensionalen Ortskoordinaten einer Vielzahl von Oberflä¬ chenpunkten bestimmen. Durch den Vergleich eines aufgenommenen Oberflächenbildes mit einem idealen Oberflächenbild und unter Berücksichtigung bestimmter Fehlerkriterien, können Defekte an
Flachbaugruppen automatisch erkannt werden.
Das oben erwähnte Triangulationsverfahren ist in verschiedener Hinsicht weiterentwickelt worden, weist jedoch bestimmte prin- zipielle Nachteile auf:
- Es besteht die Gefahr von Sekundärlichteinflüssen, wenn der Detektor das reflektierte Licht von Oberflächenpunk¬ ten des Objektes aufnimmt, die nicht dem aktuellen Auf- treffpunkt entsprechen. Dies kann bei stark glänzenden Oberflächen zu erheblichen Meßfehlern führen.
Kleine Objekte, die sich sehr dicht neben relativ großen Objekten oder in Vertiefungen befinden, können in Folge von Abschattungen nicht in jedem Fall erfaßt werden.
- Zur Einhaltung der Scheimpflugbedingung ist meist eine nicht vergrößernde Abbildung auf den Detektor erforder¬ lich. Dies führt bei kleinen Meßfleckgrößen zu hohen Lei- stungsdichten. Eine hohe Leistungsdichte auf den Detektor¬ flächen bei lateralen Photodioden begrenzt die Abtastge¬ schwindigkeit nach oben hin. Der Einsatz von Photo- diodenarrays erhöht die Datenrate nicht.
- Es ist bisher nicht bekannt, durch einfaches Auswechseln beispielsweise eines Objektives am Sensorsystem den Abbil- dungsmaßstab und damit das Auslösungsvermögen zu variie¬ ren.
Auf dem Markt erhältliche Meßsysteme nach dem Triangulations¬ verfahren weisen bestimmte Ausgestaltungen auf, mittels der die oben genannten Nachteile teilweise vermeidbar sind. So hat die Firma Robotic Vision Systems (536 Broadhollow Road, Mel- ville, New York 11747, USA) zur Vermeidung von Fehlmessungen durch Sekundärreflexe anstelle von lateralen Photodioden li¬ neare Photodiodenarrays eingesetzt. Durch entsprechende Aus- werte-Software werden Fehlmessungen erkannt und eliminiert. Insgesamt reduziert sich jedoch die Datenrate des Systems so
stark, daß dieses für eine vollständige Inspektion in einer Prozeßlinie nicht geeignet ist.
Um die Probleme bei der Anwendung einer lateralen Photodiode zu bewältigen, hat die Firma Matsushita Kotobuki Electric Co., Ltd. (2131 Ohara-minamikata, Kawauchi-machi, Onsen-gun, Ekime- ken 791-03, Japan) ein System entwickelt, bei welchem aus acht Richtungen beobachtet wird. Eine Auswertung der Detektorsi¬ gnale wird durch geeignete Algorithmen vollzogen. Die Erken- nungssicherheit bei glänzenden Oberflächen steigt dadurch. Die Gesamtkonstruktion wird durch den Einsatz von ca. vier Sen¬ sorköpfen mit je acht Detektoren, die mittels einer schnell rotierenden Scheibe scannen, sehr aufwendig. Darüber hinaus kann das System nicht innerhalb von tiefen Löchern messen. Eine größere Auflösung als 40 μm wird wegen mechanischer und optischer Justierprobleme beim Schnellen Rotieren des Sensor¬ kopfes nicht erreicht.
Die Firma Nagoya Electric Works Co., Ltd (550 Takawari, Ka- tori, Tadocho, Kuwana-gun, Mieken 511-01, Japan) scannt mit einem Laserstrahl über eine bestückte Leiterplatte und mißt den Winkel der spiegelnden Reflexion. Durch die Auswertung der Oberflächenneigung von Lötstellen oder Bauteilen kann die ab¬ solute Höhe durch Integration bestimmt werden. Neigungen, die größer als 45° betragen, können jedoch nicht detektiert wer¬ den. Dadurch ist die Höhe von Objekten mit senkrechten Wänden nicht meßbar. Eine Vermessung innerhalb von kleinen Löchern ist nicht möglich und Sekundärreflexe können nicht ausgeschal¬ tet werden.
Ein ebenfalls bekanntes System wird von der Firma Omron Insti¬ tute of Life Science (17 Chudoji minami-cho, Shimogyo-ku, Kyoto 600, Japan) angeboten. Hierbei wird aus dem spiegelnd reflektierten Licht die Höheninformation gewonnen. Die Probe wird aus verschiedenen Richtungen mit drei verschiedenen Far¬ ben beleuchtet. Das spiegelnd reflektierte Licht wird von ei¬ ner Farbkamera detektiert und die Neigung der Probenoberfläche wird berechnet. Der Leistungsumfang entspricht in etwa dem Sy-
stem von Nagoya.
Allgemein kann gesagt werden, daß insbesondere bei Lötstellen mit spiegelnden Oberflächen auftretende Sekundärreflexe an be- nachbarten Lötstellen bei großen Detektorflächen Fehlinforma¬ tionen und entsprechend falsche Höhenwerte zur Folge haben. Der Einsatz von kleinen Detektorflächen ist anzustreben, da hierdurch nur die unmittelbare Umgebung des momentan abzubil¬ denden Meßortes erfaßt wird. Durch den Einsatz eines synchro- nisierten TriangulationsScanners wird dies berücksichtigt.
Hierbei werden die Detektionsstrahlen mittels zweier seitlich angebrachter Umlenkvorrichtungen über das Scanobjektiv und die Strahlablenkeinheit (rotierender Polygonspiegel) auf die De¬ tektorfläche gelenkt. Durch die synchrone Strahlablenkung von Beleuchtungs- und Meßstrahl (Detektionsstrahl) wird nur noch, die Höhenbewegung des Auftreffpunktes auf den Detektor abge¬ bildet, wodurch dieser entsprechend schmal dimensioniert wer¬ den kann und Sekundärreflexe in Scanrichtung ausgeblendet wer¬ den. Senkrecht zur Scanrichtung auftretende Störreflexe sind dadurch nicht zu beseitigen. Systembedingt ist der Auftreff- punkt des Lichtes bzw. der Meßort nur aus zwei Raumrichtungen zu beobachten. Bei dicht bestückten Leiterplatten führt dies zu erheblichen Abschattungen.
Ein bei der dreidimensionalen Vermessung von Strukturen be¬ reits bewährtes Verfahren basiert auf dem konfokalen Prinzip. Hierbei wird eine punktförmige Lichtquelle, welche gewöhnlich durch eine Lochblende definiert wird, auf die Probe bzw. das Objekt abgebildet. Das rückgestreute Licht wird wiederum auf einen nahezu punktförmigen Detektor abgebildet. Die maximale Lichtintensität trifft hierbei nur auf den Detektor (Photo¬ detektor) , wenn die Objekt- und die Detektorebene tatsächlich im Brennpunkt der jeweiligen Optik liegen (konfokal) . Befindet sich das Objekt außerhalb der Brennebene, so erfolgt eine starke Aufweitung des Meßstrahles vor dem punktförmigen Detek¬ tor, wodurch die meßbare Intensität stark abnimmt.
in auf dem konfokalen Prinzip beruhender Sensor wird bei-
spielsweise in dem Artikel - 3-D profile detection of etched patterns using a laser Scanner; Moritoshi Ando et al; Procee- dings of SPIE, Vol 389, Optical Systems Engineering III; Los Angeles, California, USA; 20. - 21. Januar 1989 - beschrieben. Es wird insbesondere in den Figuren 2 und 3 dargestellt, daß die Objektebene und die Sensorebene jeweils im Fokusbereich liegen. Weiterhin beschreibt dieser Artikel den Einsatz von Scan-Linsen, sowie einen rotierenden Polygonspiegel als Strahlablenkungseinheit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optischen Ab¬ standssensor mit hoher Datenrate bei gleichzeitig hoher Auflö¬ sung und geringer Empfindlichkeit in bezug auf Sekundärlicht¬ reflexe zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht mittels der Lehre des kennzeichnenden Teiles im Patentanspruch 1.
Ein Sensor, der auf dem konfokalen Prinzip aufbaut, arbeitet mit einer punktförmigen und auf das Objekt abgebildeten Licht¬ quelle. Das vom Objekt rückgestreute Licht wird seinerseits auf einen nahezu punktförmigen Detektor abgebildet. Objekt und Bild bzw. Detektor befinden sich im Fokus des Beleuchtungs¬ bzw, des Meßstrahles. Die damit verbundene geringe Schärfen- tiefe ist verbunden mit einer hohen Auflösung bei der Aufnahme von Oberflächenpunkten zur dreidimensionalen Messung von Ob¬ jekten.
Die aufzunehmende Höheninformation bzw. der Höhenwert werden in Analogie zum Triangulationsverfahren durch senkrechtes Be¬ leuchten und Beobachten unter einem möglichst großen Winkel zur Normalen auf der Objektoberfläche gewonnen. Jedoch wird beim Einsatz eines Scanobjektives, das Beleuchtungsstrahl und Meßstrahl gleichzeitig führt und wobei der Beleuchtungsstrahl- durchmesser wesentlich kleiner ausbildet ist, als der Me߬ strahldurchmesser, über den gesamten Öffnungskegel des Objek¬ tives betrachtet. Somit werden sämtliche vom Auftreffpunkt des Beleuchtungsstrahles auf der Objektoberfläche ausgehenden
Strahlen bei der Messung berücksichtigt. Der Raumwinkel, der zur Detektion beiträgt, ist demnach wesentlich größer, als der des Triangulationsverfahrens.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine für heutige Anforderungen ausreichende Datenrate mittels eines op¬ tischen Abstandssensors zu verwirklichen ist, der eine Modifi¬ zierung eines konfokalen Prinzipes darstellt. Um die relativ langsame mechanische laterale und axiale Objektverschiebung bei der Aufnahme eines gerasterten Oberflächenbildes zu umge¬ hen, wurden mehrere parallel arbeitende nahezu punktförmige Photodetektoren entsprechend der mehrfach geteilten Meßstrah¬ len installiert. Die Photodetektoren sind alle konfokal ange¬ ordnet und stellen eine Unterteilung des Höhenmeßbereiches dar, der durch die Fokustiefe des BeleuchtungsStrahles vorge¬ geben ist, wenn das Objekt nicht in der Höhe verfahren wird. Dieser maximale Höhenmeßbereich wird somit in mehrere Stufen unterteilt, die ohne mechanisches Nachführen des Objektes auf¬ lösbar sind. Hierzu ist die bezogen auf die verschiedenen auf- geteilten Meßstrahlen versetzte Anordnung der punktförmigen
Photodetektoren notwendig. Die Durchmesser der Photodetektoren sind so ausgelegt, daß die Durchmesser des BeleuchtungsStrah¬ les innerhalb der Fokustiefe, die sich mit der Meßhöhe ändern, genau in die zugeordneten Photodetektoren abgebildet werden. Die jeweilig zutreffende Höhenstufe innerhalb der Fokustiefe des Beleuchtungsstrahles wird durch den Photodetektor mit der größten Lichtintensität erkannt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht den Ein- satz von Teilerspiegeln als Strahlteilungseinheit vor. Strahl¬ teilerspiegel stellen trotz des mechanischen Aufwandes die einfachste Art einer Strahlteilungseinheit dar. Dies gilt für eine Aufteilung des Meßstrahles in bis zu ca. 20 Einzelstrah¬ len.
Eine konstruktive Vereinfachung wird durch den Einsatz eines einzigen lichtbeugenden Elementes erzielt. Dieses als Strahl¬ teilungseinheit wirkende Element spaltet den Meßstrahl in eine
Vielzahl von definierten Richtungen auf. Die eigentliche De- tektion bleibt unverändert. Eine Besonderheit dieser Ausfüh¬ rungsform besteht in einer angepaßten Optik. Anstelle einer üblicherweise hinter der Strahlteilungseinheit in jedem ein- zelnen aufgeteilten Meßstrahl plazierten Optik ist beim Ein¬ satz eines lichtbeugenden Elementes eine einzige Optik ver¬ wendbar. Diese wird entweder vor oder nach dem lichtbeugenden Element eingesetzt. Somit werden der gesamte Meßstrahl bzw. sämtliche aufgeteilten Meßstrahlen über diese Optik geführt. Als lichtbeugendes Element kann beispielsweise ein Beugungs¬ gitter oder ein computergeneriertes Hologramm mit einer defi¬ nierten Intenεitätsverteilung eingesetzt werden.
Die punktförmige Ausbildung der Photodetektoren wird zweckmä- ßiger Weise durch die Kombination von Blenden und handelsübli¬ chen Photodetektoren, beispielsweise Photodioden, erreicht. Die gesamte Einheit stellt somit den punktförmigen Photodetek¬ tor dar, der konfokal angeordnet ist, wenn die Blende im Fo¬ kusbereich des Meßstrahles liegt. Dies gilt für sämtliche Blenden bzw. Photodetektoren, die auf den Teilstrahlen pla¬ ziert sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung verwendet ein Scanobjektiv, das für mehrere Wellenlängen derart korrigiert ist, daß bewußt eine chromatische Aberration herbeigeführt wird. Der durch die Schärfentiefe des Beleuchtungsstrahles vorgegebene Höhenscanbereich wird in diesem Fall in einzelne Stufen aufgeteilt, in dem die Schärfentiefenbereiche der ein¬ zelnen Farben sich sukzessive aneinanderreihen. Nach dem Durchgang des Lichtes durch die den punktförmigen Photodetek¬ toren vorgeschalteten Blenden wird das Licht entsprechend den Farben aufgespalten und auf verschiedene Photodioden geführt.
Die punktförmige Lichtquelle wird in vorteilhafter Weise durch einen Laser dargestellt. Der Laser liefert den Meßstrahl, der über eine Optik scharf auf die Oberfläche eines Objektes abge¬ bildet wird. Hierbei kann ein Laser mit monochromatischem Licht oder mit einem Licht mehrerer Wellenlängen eingesetzt
werden. Letzteres ist für den Fall notwendig, daß ein für meh¬ rere Lichtwellenlängen korrigiertes Scanobjektiv eingesetzt wird. Die hohe Leistungsdichte eines Lasers ist von wesentli¬ chem Vorteil. 5
Zur Erzielung einer hohen Datenrate bei der Aufnahme eines Oberflächenrasterbildes ist eine entsprechend angepaßte Strahlablenkeinheit notwendig. Es hat sich als sehr vorteil¬ haft erwiesen, hierbei einen rotierenden Polygonspiegel einzu- 10 setzen, da das Zusammenspiel von mechanischem Antrieb und die Erzielung hoher Datenraten hierbei gut beherrschbar sind. In Kombination mit einem kleinen Durchmesser des Beleuchtungs- Strahles am Ort des Polygonspiegels werden hohe Drehzahlen bei gleichzeitig kleiner Auslegung des Polygonspiegels ermöglicht. 15
Die Trennung zwischen Beleuchtungsstrahl und Meßstrahl ge¬ schieht durch einen zentrisch durchbohrten AuskoppelSpiegel. Diese vorteilhafte Ausgestaltung ist auf das vorbestimmte Ver¬ hältnis zwischen den numerischen Aperturen des Meßstrahles und 20 des Beleuchtungsstrahles ausgelegt.
Es ist von großer Bedeutung, wenn die Apertur des Meßstrahles in bezug auf die des Beleuchtungsstrahles am Meßort größer ist. Das Verhältnis zwischen Meß- und Beleuchtungsapertur ist 25 ein Maß für die Anzahl der Höhenstufen, die im jeweiligen Hö¬ henmeßbereich gemessen werden können. Bei nahezu isotrop streuenden Objekten ist es möglich, durch Interpolation Höhen¬ werte zwischen diesen Honenstufen auszuwerten. Wird die Aper¬ tur des Meßstrahles wesentlich größer, als die des Beleuch- 30. tungsstrahles ausgelegt, so wird das Licht des Beobachtungsor- tes auf dem Objekt unter einem großen Winkel zu einer Flächen¬ normalen des Objektes bzw. über einen großen Raumwinkel gesam¬ melt. Dies verbessert die Höhenauflösung wesentlich. Ebenso ist es vorteilhaft, daß durch ein großes Verhältnis von Detek- 5 tions- zu Beleuchtungsapertur ein durch Speckle verursachtes Rauschen unterddrückt wird. Das mindestens anzustrebende Ver¬ hältnis zwischen den Öffnungswinkeln von Meßstrahl und Be¬ leuchtungsstrahl sollte 2 : 1 betragen.
Eine Vereinfachung des optischen Abstandssensors verbunden mit einer Erhöhung der Datenrate wird durch den Einsatz eines te- lezentrischen Scanobjektives erreicht. Hierbei wird im wesent- liehen ein Rechenvorgang eingespart, der bei nicht telezentri- scher Auslegung des Scanobjektives zur genauen Lageermittlung eines Bildes notwendig wäre.
Die in der Regel auftauchenden ungleichmäßigen Lichtverteilun- gen der Teilstrahlen auf die verschiedenen Photodetektoren werden in vorteilhafter Weise durch eine elektronische Kompen¬ sationseinheit ausgeglichen. Ungleichmäßige Verteilungen der Lichtintensität ergeben sich je nach Ausgestaltung der Strahl¬ teilungseinheit und der Blendendurchmesser.
Die Veränderung des Höhenmeßbereiches kann in vorteilhafter Weise durch den Wechsel des Scanobjektives erreicht werden. Dies geschieht in analoger Weise wie bei einem Mikroskopobjek¬ tiv. Nachdem sich Meßbereich und Auflösung gegenseitig bedin- gen, muß eine diesbezügliche elektronische Abstimmung vorge¬ nommen werden. Dadurch wird eine leichte Umrüstung einer Abtasteinrichtung ermöglicht . Durch die seitliche Neigung eines optischen Abstandssensors lassen sich mit verschiedener Bestücktechnik angefertigte Flachbaugruppen prüfen (beispielsweise "Surface Mounted Devices", "J-Leads " ... ) .
Im folgenden werden anhand von schematischen Figuren das kon¬ fokale Prinzip und ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Erläuterung des konfokalen Prinzips .
Figur 2 zeigt den Verlauf der Lichtintensität während eines mechanischen Höhenscans an einem Punkt einer ebenen Objektoberfl che. Figur 3 zeigt einen optischen Abstandssensor mit konfokalem Aufbau zum schnellen Scannen mittels eines ro¬ tierenden Polygonspiegels, wobei eine Vielzahl von parallel arbeitenden Detektoren vorhanden ist .
Figur 4 zeigt eine Prinzipskizze bezüglich der Sensorelektro¬ nik für die parallele Verarbeitung der Signale der punktförmigen Photodetektoren. Figur 5 zeigt den Fokusbereich des BeleuchtungsStrahles bzw. die Fokustiefe.
Figur 1 zeigt eine bei der dreidimensionalen Vermessung von strukturierten Oberflächen bereits bewährte Verfahrensweise. Diese basiert auf dem konfokalen Prinzip. Beim konfokalen Prinzip wird eine punktförmige Lichtquelle, beispielsweise ge¬ bildet mittels einer Lochblende oder, wie in diesem Fall durch einen Laser 1, auf das Objekt abgebildet. Das rückge¬ streute Licht wird wiederum auf einen nahezu punktförmigen De¬ tektor abgebildet. Nur für den Fall, daß die Objekt- und De- tektorebene tatsächlich im Brennpunkt liegen, also konfokal sind, trifft auf den Detektor maximale Lichtintensität. Hier¬ bei ist zu beachten, daß die punktförmige Ausbildung jedes der beiden erwähnten Bauteile durch die jeweilige Vorschaltung einer konfokalen Blende 30, 31 geschieht. Als punktförmige Lichtquelle kann demnach der Laser 1 mit der Optik 11 und der Blende 30 betrachtet werden. Der punktförmige Detektor besteht aus der Blende 31 und dem eigentlichen Detektor 2, beispiels¬ weise einer Photodiode. Eine konfokale Konstellation wird durch den Strahlengang des fokussierten Strahles 16 darge- stellt. Für diesen Fall liegt das Objekt 4 in der Brennebene bezüglich der Optik 14. Gleiches gilt für die Blenden 30, 31 bezüglich der Optik 12, 13. Befindet sich das Objekt 41 außer¬ halb der Brennebene, so tritt eine starke Strahlaufweitung entsprechend dem defokussierten Strahl 17 ein. Dies ist gleichbedeutend mit einem starken Intensitätsabfall am Detek¬ tor 2.
Bedingt durch das konfokale System liegt zwar eine geringe Schärfentiefe vor, die jedoch eine hohe Auflösung zur Folge hat. Die in Figur 1 dargestellte Anordnung arbeitet mit einem Teilerspiegel 15..Das Objektiv, hier die Optik 14, ist so aus¬ gelegt, daß keinerlei Unterschiede in der Apertur des Me߬ strahles im Verhältnis zu der Apertur des Beleuchtungsstrahles
die damit verbundenen wesentlichen Vorteile ausgeglichen wer¬ den. So kann die Intensitätsverteilung des gebeugten Lichtes beispielsweise durch ein entsprechend ausgelegtes Hologramm je nach Anforderung in vorbestimmter Weise beeinflußt werden. Beim Einsatz eines Beugungsgitters und auch beim Einsatz von Teilerspiegeln sorgt eine elektronische Kompensation für eine Gleichverteilung der Intensitäten der aufgeteilten Meßstrahlen 19.
Die Figur 4 zeigt eine Auswerteelektronik, die entsprechend der vorhandenen Mehrzahl von Photodetektoren 21a-n n ver¬ schiedene Lichtintensitäten verarbeitet. Jeder Detektor reprä¬ sentiert einen Höhenwert innerhalb der Fokustiefe T und die Elektronik findet den mit der höchsten Leistung heraus. Dies wird mittels einer Schwelle, deren Höhe einem bestimmten pro¬ zentualen Wert der Summe aller Intensitätswerte entspricht, erreicht. Oberschreiten mehrere Signale den Schwellwert, so sind die entsprechenden Höhenwerte Z zu mittein. Die Auswerte¬ elektronik nimmt von den Photodetektoren 21a-n die entspre- chenden Signale über Verstärker 22a-n auf, addiert sie im Sum¬ mierer 23 und vergleicht die Einzelwerte in Komparatoren 24a-n mit der Summe. Der Encoder 25 liefert den gewünschten Höhen¬ wert Z. Um eine hohe Pixelverarbeitungsgeschwindigkeit zu er¬ reichen, ist diese parallele Verarbeitungsweise notwendig. Als Verstärker 22a-n können beispielsweise Sample/Hold-Verstärker eingesetzt werden.
Die Figur 5 zeigt schematisch den Fokusbereich des Beleuch¬ tungsstrahles 18. Dieser hat an seiner Taille einen Taillen- durchmesser Dl. Die Fokustiefe T ist so definiert, daß sie der Länge des Beleuchtungsstrahles im Fokusbereich entspricht, zwischen der jeweils in beiden Richtungen der Strahldurchmes¬ ser D2 des Beleuchtungsstrahles 18 auf das >/2-fache von Dl an¬ gestiegen ist. Durch die Fokustiefe T ist der maximale Höhen- scanbereich vorgegeben. Er kann jedoch durch den Wechsel des Scanobjektives 6 verändert werden. Eine andere Möglichkeit, die jedoch nicht mit der Erhöhung der Datenrate konform geht, wären die mechanische Bewegung des Objektes. Ein Sensor nach
Richtungen vermieden werden. Durch den Einsatz eines zusätzli¬ chen Galvanometerspiegeis könnte die laterale Verschiebung des Objekts 40 vollständig entfallen. Die zweite laterale Abtast- richtung wird durch Scannen mittels des BeleuchtungsStrahles 18 bedient. Die Höhenwerte Z werden für jeden einzelnen Me߬ punkt auf der Oberfläche des Objektes 40 über den optischen Abstandssensor ermittelt. Auf diese Weise lassen sich Pixelra¬ ten von 2 MHz realisieren. Die Datenrate bzw. Scan-Geschwin¬ digkeit ist abhängig von der Polygonspiegelkonfiguration. Eine Ausführungsform eines optischen Abstandssensors enthält bei¬ spielsweise folgende technische Daten:
Meßstrahldurchmesser: 7,5 mm
Beleuchtungsstrahldurchmesser: 0,7 mm Rotationsgeschwindigkeit des Polygon¬ spiegels (mit 12 Facetten,
Nutzungsfaktor 0,5): 15.000 Umdrehungen/Minute
Scanlänge (lateral) : 3,5 mm laterale Auflösung: 5 um Pixel/Scanlänge: 700.
Innerhalb eines Scans, d.h. innerhalb einer abgetasteten Zeile beträgt bei den obengenannten Daten die Pixeldatenrate 4,2 MHz, die von der Sensorelektronik verarbeitet werden muß. Auf- grund des Nutzungsfaktors des Polygonspiegels von 0,5 ergibt sich eine effektive Pixeldatenrate von 2,1 MHz.Bei einer mitt¬ leren Abtastgeschwindigkeit mit 2 x 10^ Pixel/Sekunde ergibt sich bei sehr komplizierten Leiterplatten beispielsweise eine Prüfzeit von 20 Minuten für eine Fläche von 250x250 mm. Bei einfach strukturierten Leiterplatten liegt die Prüfzeit im Bereich von wenigen Minuten.
Die an einen optischen Abstandssensor angeschlossene Sensor¬ elektronik entsprechend der Figur 4 beinhaltet auch die Photo- detektoren 21a-n. Die hier eingesetzten Photodioden und Ver¬ stärker 22a-n sollten einen sehr großen Dynamikbereich bei kurzer Anstiegszeit aufweisen, um die durch die Oberfläche des Objektes 40 verursachten, extrem starken Intensitäts-
Schwankungen erfassen bzw. ausgleichen zu können. Um Verstär¬ kerübersteuerungen zu vermeiden, können deshalb Verstärker mit einer nichtlinearen Verstärkungskennlinie eingesetzt werden.
Neben der Tatsache, daß mit einem erfindungsgemäßen Abstands¬ sensor auch spiegelnde Flächen geprüft werden können, ist zu¬ dem von Bedeutung, daß auf die Intensitätsregelung des Be- leuchtungsstrahleε 18 verzichtet werden kann.