VERFAHREN ZUM BOLZENSCHWEISSEN UND VORRICHTUNG ZUR DURCH¬ FÜHRUNG DES VERFAHRENS
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbe¬ griff des Anspruches 1.
Bolzenschweissverfahren sind im Prinzip in zweierlei Ausfüh¬ rungsformen bekannt. Bei der einen arbeitet man mit einer Spitze, die gleichzeitig unter Strom gesetzt und von einer Kraft gegen den anzuschweissenden Teil hin beaufschlagt wird (Spitzzündungsverfahren). Hiebei werden grosse Ströme auf- und dann über die Spitze entladen. Infolge der kurzen zur Verfü¬ gung stehenden Zeit während der Entladung ist es nicht mög¬ lich, den Bolzen etwa noch weiter gegen den anzuschweissenden Teil hin zu beschleunigen und tiefer in die Schmelze einzutau¬ chen, so dass bei einem Bolzendurchmesser über 8 mm dieses Verfahren nicht anwendbar ist, wie aus Fachbüchern (vgl. Bet¬ termann "Bolzenschweisstechnik", Seite 4) bekannt ist.
Zwar lassen sich mit der Hubzündungstechnik auch grössere Durchmesser verschweissen, doch verlangt diese Verfahrensart eine Schutzgasatmosphäre, der Energiebedarf ist höher, die Schweisszeit länger und die Tendenz zum Durchbrennen des Bol¬ zens am anzuschweissenden Teil zeigt sich in verstärktem Masse, so dass beim Anschweissen eines solchen Bolzens an ei¬ ner dünnen Platte immer zumindest sehr starke Schweissverfär- bungen an der Unterseite der Platte zurückbleiben. Dies ist aber in vielen Fällen unerwünscht.
Daraus ergibt sich, dass es bisher nicht möglich war, Bolzen¬ durchmesser über 8 mm
- sauber,
- ohne Schutzgas, und
- in kurzer Zeit anzuschweissen, woraus sich auch die Aufgabenstellung zur vor¬ liegenden Erfindung ergibt, die insbesondere das Anschweissen
der Angel an einem Kellenblatt ermöglichen soll, bei welcher
Anwendung diese Anforderungen in extremem Masse bestehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurden umfangreiche Versuche durch¬ geführt, die in einem ersten, zur Erfindung führenden Schritt die Erkenntnis brachte, dass eine wesentliche bisher zu den erwähnten Schwierigkeiten führende Erscheinung die Tatsache ist, dass der Bolzen beim Auslösen des Schweissstromes die Tendenz hat, auf dem flüssig gewordenen Ende gewissentlassen "wegzuschwimmen". Diese Tendenz kann durch die bisher, aus- schliesslich axial angreifenden Andruckeinrichtungen nicht aufgefangen werden, d.h. die Untersuchungen führten zu der Er¬ kenntnis, dass es sich hier nicht zuletzt um ein Zentrierungs¬ problem während des, unter Umständen sehr kurzzeitigen (das Spitzzündungsverfahren arbeitet innerhalb von Millisekunden), Schweissvorganges handelt.
Auf dieser Erkenntnis aufbauend, besteht der zweite zur Erfin¬ dung führende Schritt in den Massnahmen nach Anspruch 1. Da¬ durch, dass nun der Andruck mit parallel und winkelsymmetrisch angeordneten Kraftkomponenten erfolgt, ist eine Dezentrierung weniger leicht möglich, wobei allfällige, durch die Geometrie des Bolzens oder der Vorrichtung gegebene Dezentrierungsten- denzen vorzugsweise durch die Merkmale des Anspruches 2 ausge¬ glichen werden können. Hiezu bedarf es dann bloss einer Probe- schweissung, um die nötige Einstellung vornehmen zu können, wobei unter "gesonderter" Einstellung eine solche verstanden werden soll, bei der eine Einstellung des einen Druckes nicht notwendigerweise eine gleich grosse Verstellung des anderen Druckes zur Folge hat.
Wiewohl sich aus den obigen Erläuterungen ergibt, dass die Er¬ findung prinzipiell auf alle Ausführungsformen des Bolzen- schweissverfahrens anwendbar ist, wird die der Erfindung zu¬ grunde liegende Aufgabe am besten durch die Anwendung gemäss Anspruch 3 gelöst.
Eine Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens, bei dem die
Vorteile in besonders hohem Masse ausgenützt werden, ist durch die zwingenden Merkmale des Anspruches 4 beschrieben. In die¬ sem Falle ist es aber bevorzugt, wenn die Angel vor dem Schweissen gebogen wird, da dies einerseits leichter möglich ist, anderseits auf diese Weise die Einwirkung hoher Kräfte auf die Schweisssteile vermieden wird.
Das oben angesprochene Zentrierproblem wird noch besser durch die Merkmale des Anspruches 5 beherrscht.
Obwohl das erfindungsgemässe Verfahren Qualitätsvorteile für die Verschweissung aller Bolzenstärken bringt, ist es mit be¬ sonderem Vorteil auf Bolzen grösserer Querschnittsstärke (d.h. bei rundem Querschnitt: Durchmesser) als 8 mm anwendbar, bei welchen die Fachwelt bisher der Ansicht war, hiefür sei das Bolzenschweissverfahren prinzipiell ungeeignet.
Zwar hat es sich herausgestellt, dass der Andruck in der in Anspruch 1 bezeichneten Weise durchaus ausreichend ist, doch ergibt sich durch die Merkmale des Anspruches 7 noch eine wei¬ tere Verbesserung.
Eine erfindungsgemässe Vorrichtung kennzeichnet sich durch die Merkmale des Anspruches 8.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Vorrich¬ tung sind in den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 9 und 10 beschrieben.
Da die den Bolzen umfassende Halterung ausschliesslich an we¬ nigstens einer der Andruckeinrichtungen gehaltert ist, die Öffnungs- und Schliesseinrichtungen für die Formhälften der Halterung jedoch keine starre Verbindung zum Gehäuse aufwei¬ sen, wird die Führung des Bolzens während des Schweissvorgangs ausschliesslich durch die Andruckeinrichtungen bestimmt. So geschieht das Öffnen - und gegebenenfalls auch das Schliessen - der Formhälften über geeignet gewählte Kupplungsglieder, die
die Abwärtsbewegung des Bolzens in seiner Halterung nicht be¬ hindern.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 eine erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel, zu dem Fig.2 die Form bzw. die Bolzenhalterung in explodierter
Perspektivansicht veranschaulicht; und Fig.3 eine Variante zu der in Fig.1 dargestellten Schaltung.
Gemäss Fig.1 sollen ein Kellenblatt 1 und eine Angel 2 durch Bolzenschweissen miteinander verbunden werden. Hiezu besitzt die Angel 2 eine dem Kellenblatt 2 zugekehrte Spitze 3. Das Kellenblatt 1 ist mit wenigstens einer, vorzugsweise zwei, Masseelektrode(n) 15a verbunden, die hier lediglich strich¬ punktiert angedeutet sind. Diese Masseelektroden 15a können ortsfest angeordnet sein und beim Transport aufeinanderfolgen¬ der Kellenblätter 1 entlang einer senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Bahn 7 über deren Oberfläche schleifen. Während des Schweissvorgangs werden die Masseelektroden 15a unter Druck gesetzt.
Um die - wie besonders aus Fig.2 ersichtlich - bereits fertig gebogene Angel 2 in ihrer Position sicher festzuhalten, sind zwei die Angel 2 in einer Vertiefung bzw. Aushöhlung 6 um- schliessende Formhälften 4,5 vorgesehen. Die Aushöhlung 6 kann nur in einer der Formhälften 4 oder 5 vorgesehen sein, ist aber vorzugsweise je etwa zur Hälfte in der einen bzw. der anderen Formhälfte 4,5 angeordnet, in welchem Falle die Angel 2 durch eine' symmetrische Bewegung der beiden Formhälften 4,5 aus diesen freigegeben werden kann. Hiezu sind die beiden Formhälften 4,5 relativ zueinander aus der dargestellten Schliessstellung in eine Offenstellung bewegbar. Prinzipiell könnte dies auch so erfolgen, dass die eine Formhälfte starr und nur die andere bewegbar ist, doch ist es günstiger, wenn
beide Formhälften 4,5 auseinander bzw. aufeinander zu bewegbar sind, da dies die Freigabe der Angel 2 erleichtert.
Zum leichteren Einsetzen und Herausnehmen der Angel 2 aus den Formhälften 4,5 muss ein gewisses Spiel in der Aushöhlung 6 vorgesehen sein. Dadurch kann die Angel 2 sich beim Aufsetzen auf das Kellenblatt 1 etwas bewegen, weshalb die Form der Aus¬ höhlung 6 derart zu wählen ist, dass die Angel 2 im auf das Kellenblatt 1 aufgesetzten Zustande die jeweils gewünschte Lage mit Sicherheit einnimmt. Das erfindungsgemässe Verfahren wird bevorzugt bei Bolzen bzw. Angeln 2 grösseren Durchmessers bzw. grösserer Querschnittsstärke (falls der Querschnitt von einer runden Form abweicht) angewandt, so dass auch die Aus¬ höhlung 6 (gerechnet für beide Formhälften 4,5) vorzugsweise eine grössere Querschnittsstärke als 8 mm aufweisen wird.
In Fig.1 ist lediglich die Art der Bewegbarkeit der Formhälfte 5 gezeigt, die der Formhälfte 4 lediglich angedeutet, doch versteht es sich, dass die Bewegung der Formhälfte 4 auf die¬ selbe Art erfolgt, wie die der Formhälfte 5. Die Bewegung der Formhälfte 5 wird dabei von einem Zylinderaggregat 8 gesteu¬ ert, und es ist klar, dass der Formhälfte 4 bei einer bevor¬ zugten Ausführung ein ebensolches Aggregat zugeordnet ist. Gegebenenfalls kann aber auch nur ein einziges Aggregat 8 vor¬ gesehen sein, wobei die Übertragung der von ihm gesteuerten Bewegung auf die Formhälfte 4 über ein Bewegungsumkehrgetriebe an sich bekannter Art erfolgt.
Eine Kolbenstange 9 ragt aus dem Zylinderaggregat 8 und endet in einem Haken oder einer Scheibe 10, die in einen Schlitz 11 eines Kupplungsteiles 12, der Höhe nach gleitbar, eingreift. Diese Verbindung ermöglicht eine ungehinderte Vertikalbewegung der Angel 2 samt den Formhälften 4,5 gegen das Kellenblatt 1. Die Bewegung der Formhälfte 5 durch das Zylinderaggregat 8 hingegen erfolgt durch Mitnahme des mit der Formhälfte 5 ver¬ bundenen Kupplungsteiles 10 entgegen der Wirkung von Druckfe¬ dern 13, die an stiftförmigen Druckfederhaltern 14 angeordnet sind. Wie Fig. 2 zeigt, ist jeder Druckfederhalter 14 (im ein-
fachsten Falle könnte auch nur ein einziger Druckfederhalter einer Formhälfte zugeordnet sein) jeweils in Bohrungen 34 der Formhälften 4 und 5 gesteckt, wobei an den Enden der Druckfe¬ derhalter 14 Kappen 14" aufgeschraubt sind, an denen sich an beiden Enden dieser Stifte 14 Druckfedern 13 mit einem ihrer Enden abstützen, deren anderes Ende gegen die zugehörige Form¬ hälfte 5 bzw. 4 drückt. An wenigstens eine der Formhälften 4,5, bevorzugt aber zur Erzielung eines symmetrischen Strom¬ flusses an beiden, ist eine Elektrode 15 angeschlossen.
Mit dem Schliessen eines Auslöseschalters 16 wird über einen Magneten 17 ein Ventil 18 in die aus Fig.1 ersichtliche Lage gebracht, in der eine Leitung 19 mit dem Abfluss, dagegen eine Leitung 20 mit einer, zweckmässig pneumatischen, Druckquelle 21 verbunden ist. Diese Druckquelle 21 umfasst vorteilhaft nicht nur eine entsprechende Druckmediumpumpe 21b, sondern auch einen Drucktank oder Akkumulator 21a, durch den - auch bei relativ klein gehaltener Pumpe 21b - rasch eine entspre¬ chende Menge an Druckmedium, insbesondere Druckluft, bereitge¬ stellt werden kann.
Wenn die Leitung 20 mit der Druckquelle 21 verbunden ist, so gelangen die Formhälften 4,5 in die dargestellte Schliess- lage. Dies könnte an sich zwangsläufig durch das Aggregat 8 selbst erfolgen, doch wird im vorliegenden Falle die eigent¬ liche Schliesskraft von den Druckfedern 13 aufgebracht, denen der Kolben des Aggregates 8 nur nachgeführt wird, so dass die Schliesskraft stets genau definiet ist. Denkbar wäre es auch, die Leitung 20 wegzulassen und beim Ablassen der Luft (oder eines anderen Fluids) über die Leitung 19 lediglich die Druck¬ federn 13 wirken zu lassen.
Sobald die Formhälften 4,5 in die dargestellte Schliesslage gelangen, kann der nächste Schritt automatisch durch einen entsprechenden Geber ausgelöst werden. Hiezu ist in diesem Beispiel ein Reedrelais 22 am Zylinderaggregat 8 vorgesehen, das durch den Kolben dieses Aggregates 8 betätigt wird. Damit wird ein Magnet 23 unter Strom gesetzt, der ein Ventil 24 in
die gezeigte Lage bringt. Damit wird die Zufuhrleitung 25 nun auch mit einer Leitung 26 verbunden, die wenigstens zwei, win¬ kelsymmetrisch zu der durch die Vorrichtung verlaufende Achse A angeordnete Pneumatikzylinder 27 unter Druck setzt. Prinzi¬ piell könnte der fluidische Druck auch mittels eines Hydrau¬ likmediums erfolgen, doch ist eine elastische Druckausübung durch Luftdruck günstiger. Es ist klar, dass aber dann günsti¬ gerweise auch das Aggregat 8 von derselben Druckquelle 21 ver¬ sorgt wird, obwohl auch eine gesonderte Druckquelle verwendet werden könnte.
Durch die Pneumatikzylinder 27 wird nun vorab ein Druck über eine Druckscheibe 28 auf die Formhälften 4,5 bzw. die Angel 2, die bei Kellen üblicherweise von nicht unbeträchtlichem und jedenfalls die für ein Bolzenschweissverfahren übliche Dicke von 8 mm übersteigendem Durchmesser ist, ausgeübt, der die An¬ gel 2 noch vor dem Zünden des Schweissstromes wohl zentriert gegen das anzuschweissende Kellenblatt 1 drückt. Die Zentrie¬ rung ergibt sich dabei einerseits dadurch, dass die Druck¬ scheibe 28 gewissermassen eine "Basis" darstellt, die die auf sie wirkenden Kraftkomponenten 36 der Zylinder 27 günstiger verteilt, als es bisher bei zentrischem Andruck der Fall war, und so einem "Abschwimmen" des Bolzens 2 auf der Schweiss- schmelze entgegenwirkt.
Zusätzlich ist es bevorzugt, wenn die Drücke 36 der beiden Pneumatikzylinder 27 unabhängig voneinander einstellbar sind. Zu diesem Zwecke ist in der Zuleitung 26 je ein Justierventil V vorgesehen, durch die der Druck in den Zylindern 27 einge¬ stellt werden kann. Denkbar wäre alternativ, dass innerhalb der Zylinder 27 dem Pneumatikdruck entgegen wirkende Federn verstellbarer Federkraft angeordnet sind, wogegen der Pneuma¬ tikdruck an sich konstant ist. Jedenfalls sind verschiedenste Lösungen zur Justierung der Kraftkomponenten 36 denkbar.
Gegebenenfalls kann auch hier ein Reed-Relais 29 vorgesehen werden, um die unterste Stellung des den Zylindern 27 zugehö¬ rigen Kolbens abzufühlen, doch ist ja dessen Hub ziemlich
klein (die Zylinder 27 brauchen nur zur Anpassung an verschie¬ dene Formen- und Angelgrössen einen längeren Anpassungshub be¬ wältigen können, soferne man nicht für alle Angelformen und - grössen gleich grosse Formhälften verwendet), weshalb die Aus¬ lösung des nächsten Schrittes über ein Zeitglied, an Stelle des Relais 29, bevorzugt ist, wie dies später an Hand der Fig.3 geschildert wird.
Mit der Betätigung des Reed-Relais 29 (oder eines anderen Ge¬ bers) wird ein, zweckmässig von einer herkömmlichen Federpi¬ stole 30 gebildetes, Beschleunigungsglied über eine Leitung 31 ausgelöst, diese Federpistole 30 drückt mit ihrer Feder, ent¬ sprechend den Vektoren 37, den Bolzen 2 bereits vor dem Ver- schweissen axial an, wobei damit allein bisher eine leicht Schrägstellung bzw. Dezentrierung des Bolzens 2 ermöglicht wurde, bzw. verhindert wurde, dass stärkere Bolzen (und auch längere) geschweisst werden konnten. Mit dem Auslösen über die Leitung 31 wird nun im Augenblicke der Schweissstromauslösung eine zusätzliche Kraft, die ebenfalls in Richtung der Vektoren 37 wirkt, meist auf egnetischem Wege, aufgebracht, um die den Bolzen bildende Angel 2 gegen das Kellenblatt 1 zu beschleuni¬ gen bz . zu drücken.
Die Übertragung dieser zusätzlichen Kräfte 37 kann auf ver¬ schiedenem Wege erfolgen. Es wäre denkbar, dass diese Kräfte (Federkraft + ausgelöste Magnethammerkraft) ebenfalls unmit¬ telbar auf die Druckplatte 28 wirken, die sie auf die Form¬ hälften 4,5 und die Angel 2 überträgt. Hier ist jedoch die Druckplatte 28 mit einer zentralen Öffnung 28' versehen, durch die die Federpistole 30 hindurchdringt und unmittelbar auf die Form 4,5 und die Angel 2 wirkt.
Zwischen den beiden Formhälften 4,5 ist ein Rahmen 38 ange¬ ordnet, durch den einerseits die Druckfederhalter 14 geführt sind und an dem andererseits eine Befestigungseinrichtung, beispielsweise in Form eines Schraubenschaftes 39, vorgesehen ist, mit dem die beiden Formhälften 4,5 in einer Fassung 32 befestigt werden können. Die beiden Formhälften 4,5 können
somit entweder - wie in dem in Fig.1 dargestellten Fall - an der Federpistole 30, durch die Öffnung 28' der Druckplatte 28 reichend über die Fassung 32 gehaltert sein, oder auch direkt an der Druckplatte 28 befestigt werden, die dann keine Öffnung
28' aufweist.
Die Leitung 31 ist auch mit einer Stromquelle 33 verbunden, die u.a. einen Kondensator zur Bereitstellung einer entspre¬ chenden Energiemenge enthält, der durch das aus der Leitung 31 kommende Signal (z.B. über ein Schaltrelais) entladen wird. Dabei ist die Schaltung derart ausgelegt, dass die Angel 2 ih¬ ren Impuls vom Magnethammer 30 dann erhält, wenn sich eine ge¬ wisse Schweissschmelze gebildet hat, d.h. die Zeitkonstanten des Schmelzens und des Auslösens des Magnethammers 30 bis zum Aufschlag an der Form 4,5 sind aufeinander abgestimmt.
Wenn die Zündung des Schweissstromes erfolgt ist, geschieht auch die Rückstellung der Vorrichtung, sei es, dass der Schal¬ ter 16 von Hand aus wieder frei gegeben wird, sei es dass der Schalter 16 als Zeitrelais ausgebildet ist und nach Ablauf ei¬ ner vorbestimmten Zeit wieder in seine Off nstellung zurück¬ kehrt, oder dass über die Leitung 31 ein verzögerter Rück¬ stellbefehl erfolgt. Die Ventile 18 und 24 kehren dann aus den dargestellten Lagen in ihre Ausgangslage zurück, in der Zu¬ fuhr- und Abfuhrleitungen miteinander vertauscht sind. Sodann kann ein neuer Zyklus erfolgen.
Fig.2 zeigt strich-punktiert eine mögliche Ausführung einer Angel 2, die in eine halbe Aushöhlung 6 der Formhälfte 5 ein¬ gelegt ist (die andere halbe Aushöhlung 6 befindet sich in der Formhälfte 4). Ersichtlich ist auch die Anbringung der Elek¬ troden 15, die gemäss Fig.1 an derselben Leitung hängen, ge- wünschtenfalls jedoch auch über gesonderte Leitungen mit Strom versorgbar sind. Die Angel 2 besitzt dabei bereits die ge¬ wünschte Biegung bzw. Abwinkelung, da ein Abbiegen nach dem Schweissen unerwünschte Beanspruchungen der Schweissstelle mit sich bringen könnte.
In Fig.3 sind Teile gleicher Funktion mit denselben Bezugsz¬ eichen versehen, bei leicht abweichender Funktion jedoch al¬ lenfalls unter Hinzufügung einer Hunderterziffer. Dabei ver¬ steht es sich, dass der Auslöseschalter 16 wieder nur als blosser Handschalter dargestellt ist, obwohl er, wie oben er¬ läutert, verschieden ausgestaltet sein kann.
Nach Schliessen dieses Schalters 16 wird der Magnet 17 erregt, der (gemäss Fig.1) das Ventil 18 zur Steuerung des Aggregates 8 erregt. Ein paralleler Strompfad enthält ein erstes Verzö¬ gerungsglied 122, über das eine monostabile Kippstufe 35 ange¬ steuert wird. Die Kippstufe 35 besitzt eine derartige Zeitkon¬ stante, dass der Magnet 23 des Ventiles 24 (vgl. Fig.1) für eine ausreichend lange Zeit zur Durchführung des Vorandruckes, der Beschleunigung des Magnethammers 30 und der Zündung des Schweissstromes erregt bleibt. Dann kehrt die monostabile Kippstufe 35 wieder in ihre Ausgangslage zurück, d.h. das Ventil 24 gelangt in eine Stellung, in der die Leitung 26 mit einer Ausströmleitung 36 verbunden ist und der jeweilige Kolben der Zylinder 27 nach oben fährt.
Über das Verzögerungsglied 122 wird nun aber auch ein weiteres Verzögerungsglied 129 angesteuert, das - nach Durchführung des Vorandruckes über die Zylinder 27 - den Magnethammer 30 an¬ steuert sowie die Stromquelle 33. Es wurde bereits erwähnt, dass diese Stromquelle 33 selbst ein Verzögerungsglied (mit sehr kurzer Zeitkonstante) aufweisen kann.
Aus diesen Erläuterungen ergibt sich, dass eigentlich auch die Sensoren 22 und 29 die Funktion von Zeitgliedern besitzen, wenn auch hier die Zeitkonstante nicht genau vorgegeben ist. Es versteht sich, dass Mischformen der in Fig.1 und der in Fig.3 gezeigten Steuerungen denkbar sind, wobei - wie schon gesagt - insbesondere der Sensor 29 zweckmässig durch das Zeitglied 129 ersetzt wird, jedoch an Stelle des Zeitgliedes 122 durchaus das Reed-Relais 22 (oder. jeder andere für diesen Zweck geeignete Positionssensor) verwendet wird. Auch wäre ein geringerer oder höherer Grad an Automatisierung möglich, etwa
indem die Angeln 2 aus einem Magazin vollautomatisch in die
Formen 4,5 eingelegt werden und die Betätigung und Auslösung der übrigen Steuerteile entsprechend im Takt erfolgt, wobei die Kellenblätter 1 über einen Förderer schrittweise über die Bahn 7 (senkrecht zur Zeichenebene) geführt werden. Auch die Schrittfrequenz dieses Förderers könnte dann in ähnlicher Weise gesteuert werden, wie dies oben für die anderen Verfah¬ rensschritte beschrieben wurde.
Zurückkehrend zu Fig.1 ist dort ersichtlich, dass die Kraft¬ vektoren 36,37 der einerseits von den Zylindern 27, anderseits vom Magnethammer 30 ausgeübten Kräfte zueinander parallel sind. Dadurch wird auch die Unterbringung der Teile 27 und 30 erleichtert. Das Problem der gleichmässigen Verteilung der Kräfte ist durch die Druckplatte 28 gelöst, an der ge- wünschtenfalls auch mehr als zwei Zylinder 27 angreifen kön¬ nen, wie auch gewünschtenfalls mehrere Magnethämmer 30 ange¬ ordnet werden mögen, obwohl dies wieder zu S nchronisierungs- schwierigkeiten führen mag, ja es hat sich gezeigt, dass der Magnethammer auch weggelassen werden kann.
Wenn im Rahmen dieser Erfindung davon die Rede ist, dass die Vorandruckeinrichtung 27 auf den Bolzen 2 drückt, so geschieht dies bei einer (bevorzugten) Ausführung gemäss Fig.1 nur indi¬ rekt, nämlich über die Formhälften 4,5. Im Prinzip wäre es möglich, statt der Formhälften 4,5 einen Greifer zur Halterung des Bolzens vorzusehen und die Vorandruckeinrichtung 27 bzw. die Andruckeinrichtung 30 direkt auf den Bolzen 2 wirken zu lassen, soferne hier allenfalls nicht noch die Ambossplatte 28 zwischengeschaltet ist. Dies kann etwa bei geraden Bolzen er¬ folgen, doch wird bei vorgebogenen Angeln die Verwendung der Formhälften '4,5 empfehlenswert sein.
Im Falle der Anwendung der Erfindung auf das Hubzündungsver¬ fahren versteht es sich, dass entsprechende Einrichtungen zur Zufuhr von Schutzgas vorzusehen sind.