Schlüssel für einen Drehschliesszylinder
Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Drehschliess¬ zylinder nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1,
Ein solcher Schlüssel ist durch die US-A-4 667 495 bekannt geworden. Dieser Schlüssel besitzt an seinem vorderen Ende einen Stift, der quer zuin Schlüsselschaft verschiebbar ist. Beim Einstecken des Schlüssels in einen Schlüsselkanal wird der Stift gegen einen in den Schlüsselkanal ragenden Vor¬ sprung geschoben, der den Stift gegen eine gegenüberliegende- Zuhaltung schiebt. Durch diese Verschiebung des Stiftes wird die genannte Zuhaltung eingeorndet. Damit der Vorsprung den Stift erreichen kann, sind am vorderen Ende des Schlüssels auf den Schmalseiten Ausnehmungen erforderlich, die jedoch den Schlüssel in diesen Bereich schwächen und möglicherweise die Einführung des Schlüssels in den Schlüsselkanal erschweren. Durch die genannten Ausnehmungen wird zudem die verfügbare Fläche zum Anbringen von Steuerflächen beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlüssel der genannten Gattung zu schaffen, der diese Nachteile vermeidet und der möglichst geringe bauliche Aenderungen am Drehschliess- zylinder erfordert. Die Aufgabe wird durch die Erfindung ge- mäss Anspruch 1 gelöst.
Der im Schlüssel angeordnete verschiebbare Stift kann mit einem Dorn betätigt werden, der am Mitnehmer des Drehschliesszylinders angebracht' ist und der in den Schlüsselkanal hineinragt. Die Verschiebung des genannten Stiftes sind somit mit wesentlich einfacheren konstruktiven Massnahmen möglich. Da der ver¬ schiebbare Stift nur an einem Ende nach aussen ragt, erfordert er auf der Fläche des Schaftes nicht mehr Fläche als eine übliche Senkbohrung. Am Schlüssel können auch zwei verschieb¬ bare Stifte angebracht werden, wodurch die Sicherheit noch weiter verbessert wird.
Ein wesentlicher Vorteil dieses erfindungsgemässen Schlüssels besteht darin, dass die codierte Länge des Stiftes bzw. der Stifte wesentlich schwieriger als bisher ausgemessen werden kann. Dadurch wird ein Kopieren des Schlüssels noch weiter erschwert. Wodurch die Sicherheit für den Benutzer weiter er¬ höht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im vergrössertem Massstab einen teilweise geschnittenen erfindungsgemässen Schlüssel,
Fig. 2 im vergrössertem Massstab ein Radialschnitt durch einen Teil eines Drehschliesszylinders mit eingeschobenen Schlüsselschaft, und
Fig. 3 entsprechend Fig. 2, jedoch mit vollständig einge¬ schobenen Schlüsselschaft.
Der in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemässe Schlüssel 1 besitzt einen Schaft la mit üblichen Senkbohrungen 1b, die auch an den Schmalseiten le angebracht sein können. Der als Ausführungs¬ beispiel gezeigte Schlüssel ist ein sogenannter Wendeschlüssel. Dieser könnte jedoch auch ein anderer Schlüssel beispielsweise ein Zackenschlüssel sein.
In die Stirnseite lc des Schaftes la ist ein Kanal ld einge¬ arbeitet, der sich in Längsrichtung der Drehachse des Schlüssels 1 erstreckt. Dieser Kanal ld kreuzt sich mit einer Querbohrung la, die an den beiden Schmalseiten le des Schlüsselschaftes la nach aussen mündet. In diese Bohrung la sind zwei Lager¬ hülsen 6 eingesetzt, die jeweils an ihren Enden mit den Schmal¬ seiten le und der Innenfläche des Kanals ld bündig sind. In jeder Lagerhülse 6 ist ein verschiebbarer Stift 5 bzw. 10 ver¬ schiebbar gelagert. Diese Stifte 5 bzw. 10 sind jeweils etwas länger als die Lagerhülsen 6. Bei einem Wendeschlüssel sind diese
Stifte 5 bzw. 10 gleich lang. Bei einem Nicht-Wendeschlüssel können diese Stifte jedoch unterschiedlich lang sein und es kann auch ein einziger verschiebbarer Stift genügen.
Der Schlüssel 1 ist für einen DrehschliessZylinder vorgesehen, der ge äss den Fig. 2 und 3 übliche Zuhaltungen mit Gehäuse¬ stiften 2c und 3a aufweisen, die durch den zugehörigen Schlüssel
1 eingeordnet werden und dadurch ein Rotor 3 in einem Gehäuse
2 rotiert werden Rann. Die Rotationsbewegung des Rotors 3 wird mit einem bekannten Mitnehmer 4 auf den Schlossriegel übertragen. An dem sonst üblich ausgebildeten Mitnehmer 4 ist ein Dorn 4a befestigt,- der in den Schlüsselkanal 3c hin¬ einragt. Dieser Dorn 4a ist so ausgebildet, dass er beim Einschieben des Schlüssels la in den Schlüsselkanal 3c ohne Widerstand wie in Fig. 2 gezeigt in den Kanal ld eingreift. Kurz bevor der Schlüssel 1 vollständig in den Schlüsselkanal 3c eingeschoben ist, gelangt eine konische Stirnfläche 4b des Doms 4 mit einer konischen Fläche 5b am inneren Ende des Stiftes 5 in Eingriff, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Entsprechendes gilt für den Stift 10, der in den Fig. 2 und
3 weggelassen ist.
Wird nun der Schlüssel 1 weiter in den Schlüsselkanal 3c hin¬ eingeschoben, so wird gleichzeitig der Stift 5 radial nach aussen geschoben und schiebt dadurch gegen die Kraft einer Feder 2a den Kernstift 3a in einer radialen Bohrung 3b radial
nach aussen und ordnet diesen ein. Gleichzeitig werden die übrigen hier nicht dargestellten Zuhaltungen durch die üblichen Senkbohrungen lb eingeordnet.
Der Stift 5 ist hier hanteiförmig ausgebildet und wird durch eine Verengung 6a der Lagerhülse 6 am herausfallen aus dieser Hülse gehindert. Damit der Stift 5 in die Hülse 6a eingesetzt werden kann, ist diese aus mehreren Teilen zusammengesetzt.
Ist der Schlüssel ein Wendeschlüssel, so sind ge äss Fig. 1 zwei gegenüberliegende Stifte 5 vorgesehen, die durch den Dorn 4a nach aussen geschoben werden. Der Dorn 4a kann so ausge¬ bildet sein, dass er die beiden gegenüberliegenden Stifte 5 mit unterschiedlichem Hub nach aussen bewegt, womit die An¬ zahl der Schliessmöglichkeiten erhöht werden kann. Dies kann beispielsweise durch einseitiges Abtragen des vorderen Endes des Stiftes 5 erreicht werden.
Aus den obigen Angaben ergibt sich somit ein Schlüssel, der ausserordentlich schwierig zu kopieren ist und der trotzdem mit verhältnismässig wenigen, einfachen und robusten Bau- teilen realisierbar ist. Aus den obigen Angaben ergibt sich zudem ein für diesen Schlüssel geeigneter Drehschliesszylinder, zu dessen Herstellung in der Produktion nur geringe Umstellungen erforderlich sind.