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Die
Erfindung betrifft einen längenvariabel einstellbaren
Schließzylinder,
bestehend aus einem äußeren und
einem inneren Zylinderkern, die jeweils in einem Gehäuseteil
angeordnet sind, einem Tragteil und einem Schließbart sowie am Tragteil befestigten
oder integrierten Schließbartträger, welcher eine
Kupplung für
die Betätigung
des Schließbarts umfasst,
gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Bekanntermaßen bestehen
Schließzylinder aus
einem Zylindergehäuse
mit unterschiedlich langen, in fester Stufung wählbaren Außen- und/oder Innenseiten.
Im Zylindergehäuse
befinden sich Zylinderkerne, welche genau auf die entsprechenden Längen der
Außen-
bzw. Innenseite abgestimmt sind.
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Die
Längen
der Außenseite
bzw. der Innenseite eines Schließzylinders werden vom Anwender entsprechend
der Türflügeldicke
und gegebenenfalls der Beschlagdicke ausgewählt. Hierbei wird ein bündiges Abschließen des
Schließzylinders
angestrebt. Dies bedeutet, dass der Schließzylinder nach Möglichkeit
nicht über
die angriffsseitige Türflügeloberfläche bzw. über die
Beschlagoberfläche
hervorsteht oder zurückliegt.
Ist dies ohne weiteres nicht möglich, dann
ist es nur zulässig,
dass der Schließzylinder maximal
3mm gegenüber
der Türflügeloberfläche oder
der Schutzbeschlagoberfläche
vor- oder zurücksteht.
Widrigenfalls kann ein Versicherungsschutz gegen Einbruch und Diebstahl
entfallen.
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Um
diese Forderung erfüllen
zu können,
werden, wie oben erwähnt,
Schließzylinder
in unterschiedlichen Längenkombinationen
angeboten.
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Nach
der
DE 37 38 832 A1 wird
die Verlängerung
des Schließzylinders
durch den Einsatz von Zwischenstücken
zwischen dem Mittelteil, welches den Schließbart trägt, und den die Zylinderkerne
enthaltenden Endstücken
erreicht.
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Bei
einer weiteren Lösung
des Standes der Technik gemäß
DE 2 917 034 A1 ist
das Schließzylindergehäuse aus
einzelnen Scheiben zusammengesetzt und damit eine gewisse Längenvariabilität gegeben.
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Die
Verlängerung
des Schließzylinders
wird nach
DE 196.46
058 A1 durch das Einfügen
von Zwischeneinsätzen
bezogen auf ein in der Mitte liegendes, den Schließbart tragendes
Teil und den beiden außen
liegenden Schließzylindergehäusen realisiert.
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Nach
der
DE 41 06 709 A1 ist
der Schließzylinder
aus mehreren Einheiten durch ein im mittleren Bereich angeordnetes
Schließglied
und nach außen angeordnetem
Schließwerk
zusammengesetzt und somit letztendlich nicht verstellbar.
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Aus
der
FR 2 567 562 A1 ist
ein längenvariabel
einstellbarer Schließzylinder
vorbekannt, bestehend aus einem äußeren und
einem inneren Zylinderkern, die jeweils in einem Gehäuseteil
angeordnet sind, einem Tragteil und einem Schließbart, am Tragteil befestigten
oder integrierten Schließbartträger, sowie
eine Kupplung für
die Betätigung
des Schließbartes,
wobei mindestens ein Gehäuseteil
in einer Führung
des Tragteiles verschieblich gelagert und in einer Verstellposition
fixierbar ist. Weiterhin ist gemäß diesem
Stand der Technik mindestens ein Verbindungselement vorgesehen,
welches die jeweilige Schließ-Dreh-Bewegung
des Zylinders über
die Kupplung auf den Schließbart überträgt. Das
Verbindungselement ist hierfür
im Zylinderkern dem jeweiligen sich ergebenden Verstellspalt hin
zum Schließbartträger sowie
zur Kupplung überbrückend angeordnet.
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Die
DE 1 678 016 C zeigt
eine Vorrichtung zur Kupplung des Zylinderkerns eines Schließzylinders
mit dem Schließbart,
wobei auch dort Kupplungsglieder mit Stiften vorgesehen sind und
die Stifte in parallel zum Schlüsselkanal
im Zylinder eingebrachten Bohrungen geführt und aufgenommen werden.
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Nach
der
DE 199 19 202
A1 sind Schließzylinder
bekannt, bei denen der innere Zylinderkern als Durchgangsbolzen
ausgebildet ist, dessen inneres Ende mit einem Kupplungsmitnehmer
in Wirkverbindung steht und dessen äußeres Ende eine Überlänge aufweist,
welche von einem Knauf aufgenommen wird. Weiterhin kann gemäß der dortigen
Lösung
der Durchgangsbolzen zum Erreichen der gewählten Einbauposition in einer
Bohrung im Schließglied längsverschieblich
geführt
werden.
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Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen weiterentwickelten,
längenvariabel
einstellbaren Schließzylinder
anzugeben, der eine kontinuierliche oder quasi kontinuierliche Einstellung
mit einem breiten Variabilitätsbereich
ermöglicht,
ohne dass eine Vielzahl von Teilen vorrätig gehalten werden muss, so
dass insgesamt die Kosten sowohl bei der Fertigung als auch bei
der Anwendung derartiger Schließzylinder
gesenkt werden können.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit der Merkmalskombination gemäß der Lehre nach
Patentanspruch 1.
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Der
Grundgedanke der Erfindung geht aus von einem Schließzylinder,
welcher einen äußeren und
einen inneren Zylinderkern umfasst, die jeweils in einem Gehäuseteil
angeordnet sind und wobei ein Tragteil vorgesehen ist, mindestens
ein Gehäuseteil in
einer Führung
des Tragteils verschieblich zu lagern, wobei das jeweilige Gehäuseteil
in seiner gewählten
Verstellposition fixierbar ist.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verbindungselement vorgesehen, welches die jeweilige Schließdrehbewegung
auf den Schließbart überträgt. Hierfür überbrückt das
Verbindungselement, den jeweiligen sich ergebenden Verstellspalt
hin zum Schließbartträger.
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Die
Gehäuseteile
sind in der Führung
des Tragteils verschieblich gelagert, jedoch ist das Verbindungselement
als Durchgangsbolzen ausgeführt, der
eine Überlänge aufweist,
die den Verstellspielraum ermöglicht.
Das Überlängenmaß ist in
diesem Fall von einer hohlzylindrischen Ausnehmung in einem Betätigungsknauf
aufnehmbar.
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Bei
der Ausführungsform
des Verbindungselements als Durchgangsbolzen ist der innere Zylinderkern
diesen Bolzen bildend realisiert. Der Durchgangsbolzen steht mit
dem Schließbart
in Wirkverbindung.
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Das äußere Ende
weist die erwähnte Überlänge auf,
welche von einem hohlzylindrischen Betätigungsknauf aufgenommen wird.
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Der
Durchgangsbolzen weist mehrere in Längsrichtung beabstandete Quernuten
auf und es ist im inneren Gehäuseteil
eine Ausnehmung für
einen Sicherungsring vorgesehen, um den Durchgangsbolzen je nach
gewählter
Verstellposition des oder der jeweiligen Gehäuseteile in der selektierten Quernute
zu fixieren.
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Bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung wird die Betätigung des Schließbarts über Innenzapfen (25),
die sich im hohlzylindrischen Schließbart befinden, realisiert,
wobei die Zapfen (25) in Längsnuten des Durchgangsbolzens
kraftübertragend
eingreifen.
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Das
innere Ende des Durchgangsbolzens nimmt einen federnd gelagerten
Mitnehmer auf, welcher eine Aussparung aufweist, die mit der Schlüsselspitze
eines im äußeren Zylinder
aufgenommenen Schlüssels
korrespondiert.
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Der
Kupplungsmitnehmer ist in diesem Fall ein zylindrischer Bolzen,
welcher sich über
eine Schraubenfeder im Inneren einer Zylinderbohrung am inneren
Ende des Durchgangsbolzens abstützt.
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Die
Aussparung für
die Schlüsselspitze
ist als eine radial verlaufende Nut im freien Ende des zylindrischen
Bolzens ausgeführt.
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Die
mindestens eine, vorzugsweise zwei an gegenüberliegenden Seiten ausgebildenden
Längsnuten
können
gleichzeitig dazu genutzt werden, um Mittel zum Befestigen des Betätigungsknaufs
aufzunehmen. Hierfür
kann ergänzend
für das
Einbringen von Sacklochbohrungen in die jeweilige Längsnut Sorge
getragen werden, wobei diese Sacklochbohrungen Enden von Madenschrauben
aufnehmen, die als Befestigungsmittel für den Betätigungsknauf vorgesehen sind.
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Mit
der vorgestellten erfindungsgemäßen Lösung eines
längenvariablen
und einstellbaren Schließzylinders
kann die jeweils benötigte
an Schutzbeschlag und Türblattstärke angepasste
Längenkombination
erhalten werden, ohne dass zusätzliche
Elemente notwendig sind. Hierfür
können
die Befestigungsschrauben in einfacher Weise gelöst werden und es besteht die
Möglichkeit,
die betreffenden Gehäuseteile
auf das benötigte
Maß zu
positionieren und mit den Befestigungsschrauben dann in der gewählten, neuen
Position zu fixieren.
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Die
Verbindungselemente, die mit der Kupplung in Wirkverbindung stehen
und welche mittels einer Feder immer in Richtung Schließbart gedrückt werden,
sind in der Lage, die Schließbewegung
auf den Schließbart
zu übertragen.
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Der
vorgestellte Schließzylinder
ist sowohl als Knaufzylinder als auch Doppelzylinder ausführbar. Der
Schlüsselkanal
in den jeweiligen Zylinderkernen kann bei der Ausführung mit
Durchgangsbolzen sowohl senkrecht als auch waagerecht angeordnet
werden, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
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Über die
Federlagerung des zylindrischen Bolzens, der im Durchgangsbolzen
befindlich ist, ist gewährleistet,
dass mindestens ein Zylinderkern sich immer in Eingriff mit der
Kupplung und damit in Wirkverbindung mit dem Schließbart befindet.
Die Federkraft wird über
den Kupplungsmitnehmer übertragen. Diese
dort anstehende Kraft ist überwindbar,
wenn der Schlüssel
in den jeweils gegenüberliegenden
Zylinder eingeführt
wird bzw. die Schlüsselspitze
auf den zylindrischen Bolzen drückt.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand der Erläuterung von Ausführungsbeispielen
sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
der Erfindung mit Durchgangsbolzen und Betätigungsknauf;
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2 eine
Darstellung der Ausführungsform analog 1,
jedoch mit einseitig verlängertem Schließzylinder,
und
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3 eine
Darstellung analog den 1 und 2, jedoch
mit zweiseitig verlängertem Schließzylinder.
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Die
anhand der 1 bis 3 illustrierte Ausführungsform
der Erfindung geht von einer Schließzylinder-Konstruktion mit
innenliegendem Knauf 26 aus.
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Der
Knauf 26 besitzt eine hohlzylindrische Ausnehmung 8,
die den Längenüberschuss
eines Durchgangsbolzens aufnimmt, welcher in diesem Fall das Verbindungselement 12 darstellt.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist die Innenseite des Schließzylinders 3 oder
das entsprechende Gehäuseteil
als ein solcher Hohlzylinder ausgebildet, der den Durchgangsbolzen 12 als
Verstellmittel längsverschieblich
und drehbeweglich führt.
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Der
Durchgangsbolzen 12 als Verbindungselement weist mehrere
in Längsrichtung
beabstandete Quernuten 9 auf, wobei das innere Gehäuseteil 14 eine
Ausnehmung 10 für
einen Sicherungsring 24 umfasst.
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Mit
Hilfe der Ausnehmung 10, dem Sicherungsring 24 und
den im Durchgangsbolzen 12 vorgesehenen Quernuten 9 lässt sich
der Durchgangsbolzen 12 je nach gewählter Längsverstellposition des oder
der jeweiligen Gehäuseteile 13 oder 14 fixieren.
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Der
Schließbart 18 gemäß den 1 bis 3 weist
nicht gezeigte Zapfen auf, die in der Lage sind, in je eine Längsnut 11 im
Durchgangsbolzen 12 einzugreifen, so dass bei einer Drehung
des Knaufes 26, der mit dem Durchgangsbolzen 12 verbunden
ist, diese Drehbewegung auf den Schließbart 18 übertragen
werden kann.
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Das
innere Ende des Durchgangsbolzens 12 weist einen federnd
gelagerten Kupplungsmitnehmer 6 auf, welcher eine Aussparung 19 umfasst,
die mit der Spitze eines einzuführenden
Schlüssels
korrespondiert.
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Bei
nicht vollständig
eingeführtem
Schlüssel in
den Zylinderkern 4 ist der Knauf 26 mit Durchgangsbolzen 12 unter
Mitnahme des Schließbarts 18 frei
drehbar.
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Wird
ein passender Schlüssel
in den Zylinderkern 4 bis zum Anschlag eingeführt, drückt zunächst die
Spitze des Schlüssels
auf das Ende des Kupplungsmitnehmers 6 unter Überwindung
der Kraft der Feder 20. Mit dem Drehen des Schlüssels kommt
dieser mit der Schlüsselspitze
in Eingriff mit der Aussparung 19 des Kupplungsmitnehmers 6, welches
sich unter Entspannung der Feder 20 nach links bewegt,
mit der Folge der Herstellung einer Kraftübertragungsverbindung über den
Durchgangsbolzen 12 zum Schließbart 18. Mit Abziehen
des Schlüssels
wird die Kraftwirkungskette unterbrochen und es tritt wiederum der
Zustand ein, dass der Knauf 26 unter Mitnahme des Schließbarts 18 gedreht
werden kann, um eine Tür
beispielsweise von innen zu öffnen.
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Die
Aussparung 19 im Kupplungsmitnehmer 6 ist bevorzugt
als radial verlaufende Schrägnut
ausgebildet.
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In
die mindestens eine Längsnut 11 greifen Mittel
zum Befestigen (nicht gezeigt) des Betätigungsknaufs 26 ein.
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Hierfür können in
der Längsnut 11 Sacklochbohrungen 34 eingebracht
werden, wobei diese z.B. als Madenschrauben (nicht gezeigt) ausgebildete Befestigungsmittel
für den
Betätigungsknauf 26 aufnehmen.
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Die
in den 2 und 3 gezeigten Positionen lassen
erkennen, wie sich eine Verstellmöglichkeit der Gehäuseteile 14 (2)
sowie 13 und 14 (3) ergibt.
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Bei
den figürlichen
Darstellungen der Ausführungsbeispiele
wird davon ausgegangen, dass sowohl das Gehäuseteil 13 als auch
das Gehäuseteil 14 verschieblich
im Tragteil gelagert sind. Ohne den Grundgedanken der Erfindung
zu verlassen, besteht jedoch die Möglichkeit, lediglich ein Gehäuseteil
verschieblich auszuführen,
wobei hier aus Sicherheitsgründen
bevorzugt das Gehäuseteil
entsprechend längsverschieblich
ist, welches im Einsatzfall zur Rauminnenseite zeigt.
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- 4
- äußerer Zylinderkern
- 6
- Kupplungsmitnehmer
- 8
- hohlzylindrische
Ausnehmung im Knauf 26
- 9
- Quernut
im Durchgangsbolzen
- 10
- Ausnehmung
für Sicherungsring 24
- 11
- Längsnut im
Durchgangsbolzen
- 12
- Verbindungselement
bzw. Durchgangsbolzen
- 13
- vorderes
Gehäuseteil
- 14
- hinteres
Gehäuseteil
- 18
- Schließbart
- 19
- Aussparung
im Teil 6
- 20
- Feder
- 24
- Sicherungsring
- 25
- Stift
- 26
- Knauf
- 34
- Sacklochbohrung
im Durchgangsbolzen